04 Zweispiegel-Systeme/Astrofotografie
D086_01 * 400 Zeiss Cassegrain von 1935
Anmerkung des Verfassers:
Jedes Bild in meinem Bericht hat eine Webadresse, also einen Link, unter dem man es isoliert aufrufen kann: z.B.
http://rohr.aiax.de/L_ZCass_09.jpg Der hintere Teil des Links ist also die Bildnummer: "L_ZCass_09.jpg" . Damit ist
eine Zuordnung jederzeit möglich. (L für Ludes, Z für Zeiss, 09 die laufende Nummer.) Siehe auch meine Anmerkungen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sternwarte_Greifswald
https://www.sternwarte-greifswald.com/
https://www.sternwarte-greifswald.com/die-sternwarte/teleskope/
Die Universitäts-Sternwarte in Greifswald feiert in 6 Jahren ihr hundert-jähriges Bestehen. Also ein triftiger Grund, auch das Instrumen-
tarium auf den neuesten Stand zu bringen. Hier handelt es sich um das 400/9600 Cassegrain-System, das 1935 von der Firma Carl Zeiss
Jena hergestellt worden war mit einer sehr langen Systembrennweite von ca. 9600 mm bei einem Öffnungsverhältnis von ca. F/24 . Da
ich zunächst keine Systemdaten bekommen habe, war es erforderlich, die Spiegel-Radien auszumessen und über ein simuliertes ZEMAX-
Design die wahrscheinlichen Abstände zu ermitteln. Dabei tauchte interessanterweise ein Flächenfehler auf dem Hauptspiegel auf, der
vom damaligen Feinoptiker für vernachlässigens-Wert gehalten worden war, besonders, wenn wie auf der Webseite zu entnehmen ist,
das Cassegrain-System nur fotografisch genutzt wird.
Zitat Wikipedia: " Die Sternwarte Greifswald ist eine seit 1924 an der Universität Greifswald bestehende Sternwarte, die von ihrer Einrichtung
bis zum Zweiten Weltkrieg für wissenschaftliche Forschung genutzt wurde. Seit 1992 wird sie auch als Volkssternwarte geführt und durch einen
gemeinnützigen Verein betreut. Sie dient neben der akademischen Lehre vorwiegend der Amateurastronomie und der astronomischen Bildung
von Schülern und Laien durch Führungen, Vorträge und Ausstellungen."
Das im folgenden Bericht beschriebene Cassegrain-System hat also schon 83 Jahre "überlebt".
-
-
Auf der Hauptspiegel-Rückseite findet man das Zeiss-Logo mit der Fertigungs-Nummer 16379. Zunächst wird im ersten Schritt nur dessen Qualität
untersucht. Da dieser eine 110 mm Mittenbohrung hat, mußte ein Adapter hergestellt werden, damit man ihn gegen einen gleichgroßen Flat
zentrieren kann.
Dabei sprengt der große Radius von 5506 mm meine räumlichen Möglichkeiten von 6 x 6 Meter, sodaß man zunächst den HS-Krümmungsradius
mit einem Spherometer ermittelt. Zur Überprüfung mit dem Interferometer reichen 6 Meter gerade noch aus. Unten links ist der Adapter eingeblen-
det, dessen kleinerer Durchmesser paßgenau in die Bohrung eingefügt werden kann und dessen größerer Durchmesser an die Spiegel-Fläche
"anschlägt", so als ob (mit Hilfe des kleinen Spiegels) die Bohrung nicht vorhanden wäre.
Sehr aussagekräftig ist bereits das Foucault-Bild des Hauptspiegels: Die Parabel wurde mit Zonenpolierern erstellt, eine Technik, die man heute
nur mehr selten findet. Ein von Carl Zambuto hergestellter Spiegel hätte dieses Merkmal nicht. Die Fläche selbst hat unten links eine Anomalie,
wobei nicht klar ist, wodurch diese erzeugt wird: Ist es ein Beschichtungsfehler - eher unwahrscheinlich - oder ein Materialfehler im Glas selbst,
der durch die Politur nicht zu beseitigen war, oder aber, und das ist der wahrscheinlichste Grund, hat der Feinoptiker einen Kratzer herauspoliert.
-
Die Ringzonen-Politur läßt sich auch im Ronchigramm darstellen.
-
Der Artificial-Sky-Test läßt eine gute Definition vermuten, auch wenn die Koma (als Zentrierfehler beim Testaufbau) das Ergebnis etwas
eintrübt - muß man sich wegdenken.
-
Auf diesem Interferogramm erkennt man den Flächenfehler deutlich in der Größenordnung von ca. PV L/2 wave. Da Markus Ludes ganz in der Nähe
der Universitäts-Sternwarte Greifswald wohnt, hatte man ihn um die Sanierung dieses Cassegrain-Systems gebeten.
-
Der Parabol-Hauptspiegel zeigt eine leichte Unterkorrektur, was der thermischen Bewegung des Glaskörpers geschuldet ist: Bereits
eine Temperatur-Differenz von nur 1° C zwischen Spiegel Vorder- zu Rückseite zieht den Strehlwert mächtig nach unten. Siehe auch:
F098 Strehl und Temperatur - wenn sich Spiegel durchbiegen
-
Mit dem Auswertprogramm AtmosFringe von Massimo Riccardi, Italien, kann man ohne den Flächenfehler das IGramm synthetisch
darstellen.
-
Die Unterkorrektur von nur PV L/5.9 ist bei diesem Glas-Subtrat allgemein üblich, weil sich der Glaskörper temperaturbedingt "bewegt" und
bei abkühlender Spiegel-Vorderseite die perfekte Parabel in Richtung Hyperbel fallen würde.
-
Dazu die Wellenfront-Darstellung
-
Zur Ermittlung der Spiegelradien kann man auch die üblichen Spherometer benutzen - in diesem Fall wird rechts im Bild der Sekundärspiegel ausgemessen.
-
Der Vollständigkeit halber auch die einschlägigen Formeln.
-
Mit den bisher ermittelten Systemdaten kann man nun mithilfe des Optical Design Programm ZEMAX das vermutete Cassegrain-System
entwerfen, und bekommt so auch die Abstände der Spiegel und den Backfokus. Die konische Konstante der HS-Parabel ist -1, (was im
konkreten Fall nicht exakt stimmt.) für den Sekundärspiegel ermittelt das Programm den niedrigen Wert von -3, also eine schwache
Hyperbel. Man muß davon ausgehen, daß immer eine leichte Differenz zu den Orginal-Daten besteht - diese sollen mir noch geliefert werden.
Tatsächlich sind die Ergebnisse aus dem Vergleich von oberer und unterer ZEMAX-Übersicht nicht ganz identisch. Deshalb liefern
die Zeiss-Daten rechnerisch ein etwas anderes Ergebnis, weil kleine Abweichungen von Abstand und Radien vorhanden sind.
Sehr unwahrscheinlich ist jedoch bei Zeiss der Backfokus von nur 280 mm. Warum? Von diesen 280 mm muß man die Dicke des
Spiegelkörpers von ca. 100 mm abziehen, danach der Weg durch die Spiegelzelle mit mindestens 50 mm (vermutlich mehr) Verbleiben
für den Okularauszug 130 mm. Einen Zenitspiegel bzw. -Prisma würde man dann schon nicht mehr benutzen können. (Die GSO-RC-Systeme
haben einen vergleichsweise langen Backfokus, obwohl sie fotografische Systeme sind.)
Aber bei diesem kurzen Zeiss-Backfokus hätte man etwas Spielraum, die Unterkorrektur des Systems auszugleichen, indem man den
Spiegelabstand um wenige Millimeter verkürzt und damit den Backfokus verlängert. In diesem Fall würden sich aber die Zeiss-System-
daten wieder meinen Werten annähern.
Alle Berechnungen in einem Optical Design Programm gehen in der Regel von einem perfekten System aus. Die Rechnung stimmt
zwar in jedem Fall, berücksichtigt aber nicht, ob anschließend der Bearbeiter auch tatsächlich ein perfektes System hergestellt hat.
In diesem Fall erweist sich das System im Test jedoch als unterkorrigiert. Das könnte man korrigieren durch Abstands-Verkürzung beider
Spiegel, wodurch sich der Backfokus automatisch verlängert. Auch aus diesem Grund wurde das System auf der opt. Bank ja aufgestellt.
Die Berechnung eines Systems über ein Optical Design Propgram ist die eine Seite, das tatsächliche hergestellte opt. System etwas völlig
anderes. Nur im Idealfall wären beide identisch. In diesem Fall stimmen die von mir gemessenen Abstände am aufgestellten System mit
den vorher errechneten Abständen überein. Würde man das System analog zur Zeiss-Berechnung aufstellen mit dem kurzen Backfokus
von 280 mm, würde die vorhandene Unterkorrektur erheblich zunehmen. So gesehen war es ein Glücksfall, das System über eigene
Messungen/Berechnungen zu ermitteln.
Nun gilt es die optischen Komponenten so aufzustellen, wie sie auch später im 1 tonnen schweren Tubus eingehalten werden. Dabei benutzte ich
meine in ZEMAX ermittelten Werte, die nicht ganz mit den Zeiss Daten übereinstimmen . Der Sekundärspiegel sollte deswegen entlang
der opt. Achse um ca. +/- 10 mm verschiebbar sein - man braucht ja den mm-genauen Abstand von Haupt- und Sekundär-Spiegel für den
späteren Einbau in den Tubus.
-
-
Ich mußte also erst eine Nacht über den 1. mißglückten Versuch schlafen, bevor mir die Kollimation des Systems gelang, die im Weiteren
nochmals beschrieben werden soll.
Bei der Aufstellung des Cassegrain-Systems auf der opt. Bank muß der parabolische Hauptspiegel (HS) und der hyperbolische Sekundär-
spiegel (SekSp) eine gemeinsame optische Achse bilden. Mindestens die Höhe der beiden Achsen muß gleich sein, alles übrige laßt sich
zurechtschieben bzw. kippen. Im ersten Schritt sollte
- der Abstand beider Spiegel dem errechneten Abstand entsprechen mit einer Verschiebemöglichkeit auf der opt. Achse von +/- 10 mm.
dies kann man über die Halterung in der Bohrung des Kollimations-Flats auf einfache Weise erreichen.
- Nun muß die Verkippung von Koll-Flat und HS justiert werden. Dazu steckt man ins Zentrum des KollFlats einen Laser, der die optische
Achse darstellt, und richtet diesen auf das Zentrum des HS und dessen kleinen Planspiegel.
- der HS wird nun angehoben (d.h. die Achse beider Spiegel auf gleiche Höhe gebracht) und in zwei Ebenen verkippt, damit von dessen
Zentrum zurück das Laserbündel in den Ursprung des KollFlat zurückfällt. HS ist nun zum KollFlat justiert, die opt. Achsen fallen zusammen.
- In die Bohrung des KollFlat wird statt des Lasers nun der SekSp so eingesetzt, sodaß der berechnete Abstand zum HS stimmt.
- Im errechneten Fokus des Systems wird ein Laser so positioniert, daß der mittig durch die Bohrung des HS auf die Mitte des SekSp
trifft. Von dort muß er über den SekSp in sich zurück-reflektiert werden. Hierfür benutzt man den Interferometer und dessen Referenz-
bündel, während der Lichtkegel des zweiten Informations-Bündels dazu benutzt werden kann, den SekSp solange zu verkippen, daß
er das vom IMeter kommende Licht durch die HS-Bohrung zum Fokus zurück-reflektiert.
- Nun wird man den Fokus-Punkt suchen, der in der Nähe des errechneten Wertes liegen sollte. Nach einer Nacht des Nachdenkens
war dieser doch tatsächlich schnell gefunden, sodaß ich nun mit der eigentlichen Test-Reihe beginnen konnte.
Über das Interferogramm bekommt man nun die optische Information zum Cassegrain-System, das leicht unterkorrigiert erscheint:
Zum Teil wegen der Unterkorrektur des Hauptspiegels und zweitens wegen des Spiegelabstandes. Würde man beim aktuellen System
die Unterkorrektur auf Null bringen wollen, so hätte man mit einem sehr langen Backfokus zu rechnen, statt der von Zeiss berechneten
280 mm. Bei niedriger Vergrößerung von 200 bis 300-fach wird man die derzeitige geringe Unterkorrektur kaum bemerken. Fotografisch
auch nicht.
Abschließend wird mit einem Bandmaß, dessen Toleranzwerte man kennt, beide Abstände ermittelt: Der Backfokus und der Spiegelabstand.
-
Das folgende Bild zeigt die Befestigung des Sekundärspiegels im Zentrum des Kollimations-Planspiegels: Auf eine Holzscheibe (Multiplex Birke)
wird die ebene Rückseite des SekSp gelegt (gleichgroßer Durchmesser) und mit einem Textilklebeband verbunden. Diese Holzscheibe
wird mit einer Gewindestange M8 fest verschraubt, sodaß die Gewindestange das Lot zur Scheibe bildet. Auf dieser Gewindestange sitzt u.a. eine
"Pendel-Scheibe". Somit kann die Gewindestange und damit der SekSp in zwei Richtungen verkippt und damit zentriert werden. Dies wird nun
in die Bohrung des weißen Zylinders geschoben, der seinerseits in die Bohrung des KollFlats eingefügt wird (rechts im Bild). Kontrolliert werden kann
dies auf der Rückseite - rechts hinter dem weißen Zylinder - durch eine Stellmöglichkeit, wie auf dem übernächsten Bild zu sehen.
Auch die Verkippung des SekSp über diesen Mechnismus könnte man perfektionieren, was aber in diesem Fall nicht erforderlich ist.
-
Nun beginnt die eigentliche Testreihe, am besten mit dem Foucault Test, der sofort wieder die Flächen-Anomalie des HS zeigt, die nach meiner
Vermutung darauf zurückzuführen ist, daß der Bearbeiter einen kleinen Kratzer aus der sonst makellosen Spiegelfläche mit ca. L/4 Glas herauspoliert hat.
-
Das Ronchigramm 13 lp/mm im doppelten Durchgang zeigt die Unterkorrektur des Systems (ca. PV L/4) , die ringförmige Politur und die vermutete
Retouche des Kratzers.
-
Die Auswertung des IGrammes
-
Die Wellenfront-Darstellung
-
Die Licht-Energie-Verteilung beeinflußt durch die Obstruktion des Systems, die ein Teil des Lichtes in die Beugungsringe verschiebt
-
Das sythetische Interferogramm
-
Und schließlich das temperatur-abhängige Strehlergebnis von hier knapp 0.80 Strehl. (Ein weiteres Beispiel, daß die Strehl-Fixierung
nicht immer sinnvoll ist.)
Der Sekundärspiegel braucht eine neue Beschichtung, aber dann würde das Cassegrain-System wieder in altem bzw. neuen Glanz erscheinen.
-
Weitere Bilder:
http://www.wolkenmond.de/foto/unterwegs/2012/04/05/DSC_4690.JPG
https://www.uni-greifswald.de/fileadmin/_processed_/b/0/csm_symbolbild-sternwarte_200dpi_1500xnn_kd_b316b80360.jpg
http://www.ostsee-zeitung.de/var/storage/images/oz/vorpommern/greifswald/blick-in-die-sterne/264252132-2-ger-DE/Blick-in-die-Sterne_big_teaser_article.jpg
D001A * Bastler ruiniert Optik - 6-inch Rich Field Maksutov-Newtonian
Bei ebay ersteigert . . .
Dieser Explore Scientific Rich Field Maksutov-Newtonian d = 152 mm f = 731 mm ist je nach Zubehör zu haben für 699.- US Dollar
oder für 999.- Euro:
https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/language/en/info/p6880_Explore-Scientific-David-H--Levy-6--f-4-8-Comet-Hunter.html
Nach Lieferung vom Händler sollte dieses Telekop ein durchaus brauchbares Gerät sein, wenn, ja wenn nicht ein übereifriger Bastler völlig
sinnfreie Änderungen vornimmt, ohne vorher erst einmal nachzudenken, ob er über genügend Sachverstand verfügt. Auch preisgünstige
Teleskope können normale Ansprüche erfüllen. In vorliegenden Fall scheinen mehrere solange an diesem Exemplar "gearbeitet" zu haben,
bis man sich entschloß, bei ebay dieses wertvolle Teil zu versteigern.
Da es sich um ein Maksutov-Newton-System handelt, muß man es auch wie einen Newton justieren:
Der elliptische Fangspiegel (Planspiegel) wird im 1. Schritt mittels Laser auf die HS-Mitte zentriert. Für diese Aktion sind Rändelschrauben
zu wenig feinfühlig. Also muß man eine Zange bemühen.
Im zweiten Schritt wird der Hauptspiegel zentriert in der Form, daß eine vorhandene Koma herauszentriert werden kann.
Damit ist aber noch nicht die Fangspiegel-Qualität untersucht: Wenn die Planfläche einen Astigmatismus einführt, dann hat man diesen
im System. Als Verursacher kämen noch die HS--Lagerung, die FS-Lagerung und die vordere Meniskus-Linse in Frage. Bei diesem
System wären das PV L/3 wave, der über ein Bauteil entsteht. Könnte man im Detail untersuchen - macht viel Arbeit, kostet viel Zeit.
-
Bei 406-facher Vergrößerung über den Artificial Sky Test kann man sofort die Fehler im Detail erkennen: a) eine deutliche Koma und b) der bereits
erwähnte Astigmatismus. Die Koma läßt sich über den Hauptspiegel bequem herauszentrieren z.B. auch über den Polarstern. Dabei sollte man
lediglich beobachten, in welche Richtung der Koma-Schweif fällt. Dazu analog muß dann der Spiegel verkippt werden.
Nun hat aber so ein übler Bastler das Teleskop unbedingt "verschlimm-bessern" müssen, indem er die hintere HS-Zelle abnahm, und dem Blend-
Ring über dem Hauptspiegel mit einer Velour-Folie einen Überzug verpaßte - aber grauenhaft ungeschickt ausgeführt !!! Man merkte sofort, hier
war ein "Fachmann" am Werk.
Zu Beginn der Artificial Sky Test als Übersichts-Test.
-
Im ersten Schritt wird an diesen Rändelschrauben der ellipt. Fangspiegel auf den HS zentriert - ist alles ein bißchen wackelig. Dazu benutzt
man am besten einen guten Zentrier-Laser.
-
Im zweiten Schritt wäre der Hauptspiegel an der Reihe. Jetzt aber stellt man fest, daß die hinteren Rändelschrauben keine Funktion haben,
sie sind einfach nur festgeschraubt - der Hauptspiegel bewegt sich erst einmal nicht, kann also nicht verkippt werden. Daß ein "sachkundiger"
Bastler seine nervösen Finger im Spiel hatte, wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich überlegte derweil, welches Zentrierverfahren sich
der Hersteller denn ausgedacht haben könnte. Also begann ich zunächst einmal nachzudenken, wie erfolgreich die Weiterarbeit wäre.
-
Zunächst überspringe ich ein paar Schritte. Während einer Nachtschicht fand ich dann doch noch eine Lösung. Und nun endlich konnte man
das Teleskop justieren. Abschließend erneut der Artificial Sky Test, der die Verbesserung der Zentrier-Situation dokumentiert
-
Im weiteren Verlauf nahm ich die Hauptspiegelzelle hinten vom Tubus und traute tatsächlich meinen Augen nicht: Völlig sinnfrei hat der bereits mehrmals
erwähnte Bastler den Blendring mit einer Velour-Klebefolie überzogen, aber dermaßen grotten-schlecht ausgeführt, wie man am Foto gut studieren kann.
insgesamt eine sinnfreie Aktion - man sollte vorher gründlich nachdenken, was eine solche Aktion bringt. Zumindest erheblichen Flurschaden bzw.
Kollateral-Schaden
-
Mit einem Cutter könnte man entlang des Blendringes den Velourüberzug sauber abschneiden, doch weit gefehlt. Sieht man besonders
auf der rechten Seite im Bild.
-
Als noch brutaler entpuppte sich eine andere Aktion: Wie im übernächsten Bild erkennbar drücken drei Gummi-Reiter auf den Hauptspiegel und
werden jeweil mit langen Schrauben gehalten. Was hat den Bastler geritten, statt des Innen-Sechskants mit einer Eisensäge einen Schlitz einzu-
sägen, statt den passenden Inbus-Schlüssel zu suchen.
-
In ähnlicher Weise unüberlegt fügt dieser Bastler den Hauptspiegel wieder in die Fassung und bekam auf diese Art eine weitere Markierung
über den Gummi-Reiter links im Bild auf der Spiegeloberfläche.
-
den dritten Genie-Streich leistete sich der Experte dadurch, daß er sicherlich vorhandene Beilag-Scheiben wegließ, weil nämlich dann
die Justier-Rändelschrauben nicht soweit vorstehen würden. Im Regelfall sitzt - wie auch hier - eine Druckfeder in der Fassung, die den
Gegendruck erzeugt und damit die Verkippung des HS möglich macht. Damit konnte man das System schließlich wieder justieren und
zwar speziell die Koma, während die Ursache des Astigmatismus noch nicht ermittelt ist. An der HS-Lagerung sollte es eigentlich nicht
liegen, da habe ich schon aufgepaßt.
-
Den Artificial Sky Test - 5.Bild oben - kann man nun bequem zur Zentrierung verwenden, weil er die Koma gut anzeigt, und die Koma bereits
an einer der Justierschrauben herauszentriert werden konnte. Nachdem die Restfehler erträglich klein waren, konnte man ein Interferogramm
erzeugen und damit den Strehlwert ermitteln. würde man den Astigmatismus ebenfalls aufspüren und beseitigen, dann käme der Strehlwert in
den Bereich über 0.90 .
-
-
Während der Öffnungsfehler bei Null liegt, ist noch ein Rest-Astigmatismus von ca. PV L/3 wave im Spiel. Trotzdem sollte das
Teleskop visuell wieder voll einsetzbar sein. Justierstabil ist das Telerskop nur bei pfleglicher Behandlung. Einen größeren
Transport im Kofferraum sollte man meiden, ebenso unsanfte Stöße, weshalb ein Transport mit einem Paket-Dienst besser ver-
mieden werden sollte. Die Justierung von Fang- und Hauptspiegel müßte "strammer" ausgeführt sein.
Wer also ein Teleskop nur zum Basteln/Optimieren braucht, sollte nicht auch gleichzeitig damit beobachten wollen, besonders
wenn so völlig nutzlose Änderungen durchgeführt werden.
-
D036B * Gurke - oder optisch wertvoll ? Stw-Fst 08032010
Es ist die weitestgehend unbeantwortete Frage nach der erforderlichen optischen Qualität eines Teleskopes. Auf der opt. Bank kann man
bei perfektem Seeing unter Höchstvergrößerung schonungslos alle opt. Fehler darstellen und sichtbar machen. Und weil man über Inter-
ferogramme zwischen 486.1 nm wave (blau) bis 656.3 nm wave (rot) auch noch einen Strehlwert ermitteln kann, ruft das die sog. "Strehlis"
auf den Plan, die dann auf den einschlägigen Foren solche vermeintlich nicht ganz astreinen Optiken schnell als "Gurke" abqualifizieren -
im Zeitalter der Sozialen Medien eine ganz leichte Übung. Schon lange sucht der Autor deswegen nicht nur die Qualität auf der opt. Bank
zu ermitteln, sondern möchte vor allem wissen, was ein solches, scheinbar suboptimales Fernrohr tatsächlich am Himmel leisten kann.
Hier bedanke ich mich über die professionelle Unterstützung durch die Fotogruppe der Sternwarte Feuerstein und hinsichtlich der Mond-
bilder bei Sternfreund Werner Stupka. (Der Autor selbst ist heute 8 Jahre älter.)
.
Bei ca. 2000-facher tauchen auf der opt. Bank alle opt. Fehler auf, am Beispiel dieses C14 ein deutlicher dreieckiger Astigmatismus, den man
mit der folgenden Übersicht im übernächsten Bild vergleichen sollte. Astigmatismus entsteht in der Regel bei diesen Systemen über eine
unzureichende Lagerung des Hauptspiegel und die Übersicht der unterschiedlichen C14 zeigt, daß gerade einmal 1/10 dieser Teleskope einen
"ordentlichen" Artificial Sky Test abliefern kann. Was kann man also mit solchen durchschnittlichen C14-Teleskopen tatsächlich am Himmel
erreichen?
Bei den C14's fällt der Artificial Sky Test in der Regel "mager" aus, entweder weil die ungenügende Haptspiegel-Lagerung Astigmatismus
hervorruft, weil die Retouche vom Sekundär-Spiegel zu wenig feinfühlig erfolgte, weil die Schmidtplatte aus Floatglas die Fließ-Struktur
erkennen läßt und weil dieses System prinzipiell einen leichtes Sekundäres Spektrum hat, erkennbar am farbigen Foucault-Bild. Da bei
diesem System auch noch ein farbabhängiger Öffnungsfehler (Gaußfehler) eingebaut ist, kommt je nach Wellenlänge ein unterschiedlicher
Strehlwert heraus. Ein Sternfreund wollte vor einiger Zeit gegen den Importeur klagen, weil ich bei 532 nm (grüner Laser) wave zu einem
schlechteren Strehlergebnis gefunden hatte, als bei 656.3 nm wave (C-Linie). Die Nr. "C" war das zweite C14, das ich im Auftrag der
Sternwarte zu prüfen hatte. Der Importeur nahm anschließend das Teleskop wieder zurück. Lediglich die Nr. "L" erfüllte meine Erwartungen
an ein perfektes C14. Leider habe ich dazu keine Ergebnisse aus der Praxis.
Das Feuerstein-C14 vom März 2010 hat eine relativ unruhige Gesamtfläche. Am Foucault-Test, am Ronchi-Gitter-Test und am Rauhheits-Test
ist das sehr deutlich erkennbar. Zusätzlich sieht man die diagonale Fließstruktur der Floatglas-Schmidtplatte
Ein dreieckiger Astigmatismus in der Größe von ca. PV L/3 (diese Form wird man vermutlich schlechter als den der Grundordnung, der im
Fokus ein kleines Kreuz abbildet.) zeigt sich in der Wellenfront- Darstellung und noch deutlicher in der Energie-Verteilung des Lichtes rechts
an dei "Spitzen" im 1. Beugungsring.
Auch das Interferogramm bei 587.6 nm wave (gelb-orange) liefert einen Hinweis auf eine unruhige Fläche.
So wird hauptsächlich über den Rest-Astigmatismus der Strehlwert auf 0.766 "gedrückt", was dennoch ein guter Gesamtwert ist.
Koma und Spherical haben kaum einen Einfluß.
Die Untersuchung ist nun schon 8 Jahre vergangen und mit Spannung verfolgen drei der Feuersteiner Sternfreunde meine Auswertung, die
wie oben dargestellt, durchwachsen ausfällt.
Die folgende Aufnahme wurde nach dem "Lucky Imaging"-Verfahren im fits-Format erstellt und bearbeitet. Vom Großkrater Archimedes und
der Hadley-Rille wurden zunächst 301 kurzzeitig belichtete Einzelbilder aufgenommen. Das erste Summenbild ohne Nachbearbeitung
„Hadley_Summe_22Prozent“ wurde im jpg-Format gespeichert. (Es waren bei optimalen Seeing-Bedingungen wirklich viele gute Bilder
darunter). Im Regelfall bedarf es mittlerweile 7000 Bilder pro Objekt. Der 16.03.2016 war für diese Aufnahme eine außerordentlich gute
Nacht. Das folgende Bild ist deshalb eines unter den 301 Bildern.
Den Ablauf beschreibt Werner Stupka wie folgt:
"Als Kamera hatte ich die ASI 120MM (also die mit USB 3.0). Die 301 Bilder habe ich dann in Autostakkert geladen und die Bildqualität beurteilen
lassen. Nachdem ich bei den besten 60 Bildern noch eine Qualität von über 90 % hatte, bin ich auf diese hohe Zahl von 22 % gegangen. Das Sum-
menbild habe ich im Anschluss mit Fitswork (Gauß) geschärft und ebenfalls mit Fitswork und dem Wavelet Rauschfilter (Gesamtstärke 0,7) geglättet.
Mehr war nicht an Bildbearbeitung."
Und hier nun das Summenbild dieser selektierten Aufnahme-Serie. Ein deutlicher Qualitäts-Sprung an Bildschärfe.
Die Auflösung nach Durchmesser 365 mm dieses Teleskop für 550 nm wave wären ca. 0.4 arcsec. Bei einer Pixelgröße von 5.3 Micron entsprechend
jeweils 2 Pixel in etwa die erforderliche Best-Auflösung. Alle Fehler innerhalb würden deshalb vom Kamera-Sensor "verschluckt". Selbst bei 3x3 Pixel
ergäbe das immer noch eine Auflösung von 0.94 arcsec. Der Betrag von 0.0053 x 3 = ca. 16 Mikron, und das wäre die Größe der Dreiergruppe im Bild
des Artificial Sky Testes. Unter günstigsten Seeing-Bedingungen kann man also diese Auflösung oder Aufnahme-Qualität erwarten.
Bereits vor der opt. Prüfung am 08.03.2010 hier bei mir, entstanden ansprechende Aufnahmen mit diesem C14 . Dabei ist dieses
C14-System offenbar auf Rot 656.3 nm wave optimiert, d.h. dort ist der Öffnungsfehler am kleinsten.
Am Himmel habe ich zwei Test-Objekte: Im Winter das Orion-Trapez und dort die Komponenten "E" und "F". Im Sommer die
Epsilon-Lyrae-Sterne und die dazwischen-liegenden feinen Sterne. Vielleicht nimmt sich einer diesen beiden Test-Objekten
einmal an.
D069B Vergleich 180 Mewlon Dall-Kirkham und 180 Skywatcher Maksutov
Sie spielen nahezu in der gleichen Liga, obwohl man zwei unterschiedliche Systeme hat: Das Mewlon 180/2160 als Dall-Kirkham System
(links) ist ein offenes f/12 System während rechts der Skywatcher Skymax ein Maksutov-System ist, und damit über die Meniskus-Linse
geschlossen. In beiden Fällen sind es abgewandelte Zweispiegelsysteme. Ausführlich werden die unterschiedlichen Systeme beschrieben
in "Telescope Optics, Rutten & van Venrooij, fünfte Auflage 2002, Willmann-Bell, Inc, ab Seite 82 ff . Das Design dieser Systeme ist mehr für
visuelle Beobachtung und Mond- und Planeten-Fotografie konzipiert, also perfekt auf der opt. Achse mit einem begrenzten Bildfeld, das
sich auch aus der langen Brennweite in beiden Fällen ergibt. Einen ersten Bericht vor zehn Jahren mit Astro-Fotos findet man hier.
Das jetzt beschriebene Mewlon 180/2160 ist ein Nachfolger und eine verbesserte Ausgabe.
-
Das folgende Bild ist mir in den 70-er Jahren in lebhafter Erinnerung geblieben als minimalistische Lösung für ein Reise-Teleskop. Sehr viel später
hat sich ein italienischer Händler mit seinem "Gladius" bemerkbar gemacht, ebenfalls ein Dall Kirkham System: Bedauerlicherweise hatte
dieses "römische Kurzschwert" , 50 - 56 cm lang, erhebliche mechanische Mängel, und ich versuchte in einer sternklaren Nacht unter großen
Anstrengungen den Saturn zu beobachten - es war ein Kreuz !
In gewisser Hinsicht sind die Merkmale für die visuelle Beobachtung und Planeten-Fotografie ähnlich und kann auf beide Systeme bezogen
werden. Über das kleine Öffnungsverhältnis von F/12 (Mewlon) und F/15 (Skymax) hat man immer eine lange Brennweite, außerhalb der opt.
Achse vignettiert das Bildfeld schnell über die Blendrohre. Das sieht man auch bei allen den Tests, die nicht exakt auf der opt. Achse durch-
geführt worden sind. Alles in allem sind beide Systeme sehr handlich und unterscheiden sich lediglich über den Preis etwas. Die erste
"Produkt-Information" findet man bei https://www.intercon-spacetec.de/teleskope/teleskope-bauart/cassegrain/4935-takahashi-mewlon-180c-.html
die zweite Information zum Skymax hier:
https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1059_Skywatcher-Skymax-180-Maksutov-180-2700mm-optischer-Tubus.html
Das Mewlon-System wird über den Sekundärspiegel zentriert, während der Skymax über den Hauptspiegel zentriert wird nach der Regel:
Wo das Sternscheibchen zum Poisson-Punkt dicker ist, wird analog dazu die Zugschraube auf, und die kleinere Druck- oder Konter-schraube
zugedreht. Am besten vor einem Planspiegel auf der opt. Achse bei hoher Vergrößerung oder am künstlichen Stern in mindestens 20 Meter
Entfernung.
-
-
Die Auflösung in Bogensekunden (arcsec) kann man berechnen über den inv TAN (Fokusbild/Brennweite). Wobei nach den Regeln der Mathematik
bei längerer Brennweite die Auflösung meiner mittleren Dreiergruppe zwar unschärfer, aber der Quotient aus beiden Werten wieder gleich ist, wie
man in folgender Übersicht sehen kann: http://r2.astro-foren.com/index.php/de/schwerpunkt#F041
-
Durch die Cassegrain-Bauweise sind Blendrohre erforderlich, und die begrenzen ein größeres Bildfeld, sodaß man sofort ein vignettiertes Bild
bekommt, wie man in der nächsten Übersicht sehen kann. Von diesem Schönheitsfehler mal abgesehen, sind die Flächen glatt, was sich unbedingt
auf einen hohen Kontrast auswirkt.
-
Systembedingt muß der Hauptspiegel optisch perfekt sein, weil dessen Fehler über den Sekundärspiegel kräftig vergrößert werden würde.
Bei einem hohen Strehlwert auf der opt. Achse halten sich die Rest-Fehler von Astigm., Koma und Spherical in engen Grenzen und sind
kaum noch wahrnehmbar: Beim Mewlon 180 für Astigmatismus = PV L/6.6, Koma = PV L/6.2 und für Spherical = PV L/49.2 . Es ist gerade
eine Differenz von 3%-Punkte Strehl, wobei bereits die Auswertung eine gewisse Streubreite hat, und die 3. Stelle nach dem Komma eher
unrealistisch ist.
-
Beide Systeme haben Obstruktion, bei einem Maksutov und einem aufgedampften Sekundärspiegel wäre diese naturgemäß kleiner im
Durchmesser, was den Kontrast etwas erhöht. Beide PSF-Darstellungen sind fast identisch, ebenso die Wellenfront-Deformation.
-
Eine Schnittzeichnung illustriert die Bauweise des Mewlon - zur Fokussierung wird der Hauptspiegel verschoben, was bei manchen Systemen
zum sog. Shifting führt.
-
Zwei Beispiele, wie sich der Skymax 180 Astrofotografie einsetzen lässt: Bild 01 im Orginal
Bild 02 im Orginal
-
D030A * Vergleich Meade LX850 f8 - Celestron C11 f10
Das "Massen-Produkt" SC-System hat eine relativ breite Qualitäts-Streuung, wie man auf folgenden
Übersichten erkennen kann: http://rohr.aiax.de/@C14_Vergleich.png ; http://rohr.aiax.de/@A_Sky_01.jpg
Gewöhnlich sind es Systeme für visuellen und fotografischen Gebrauch, aber wegen der Öffnung keine
reinen Astro-Kameras - dafür gibt es überzeugendere Lösungen. Im Falle des 12" Meade ACF F/8 wurde
in Okular-Nähe ein Koma-Korrektor für die Feldkorrektur eingebaut, der zunächst eine weitere
Fehlerquelle darstellt, wenn dieses Korrektur-System selbst unter Achskoma leidet. Die Qualitäts-
Minderung dieser Systeme wird in aller Regel verursacht durch Lagerungsprobleme von Haupt- und
Sekundärspiegel und viel weniger durch die Schmidtplatte, die andere Fehler einführen kann. Selbst
ein neues Design, wie das ACF Meade SC muß also optisch nicht besser sein, als die jahrelang erfolg-
reich gebauten bisherigen SC-Systeme. Dann sind manche Händler überhaupt nicht kooperativ und
behaupten, eine eigene opt. Bank zu haben, und anerkennen die hier erzielten Testergebnisse nicht,
ohne aber einen stichhalten Gegenbeweis zu liefern. Das wird potentiellen Kunden nicht gefallen.
Beim Vergleich von Meade ACF mit Celestron edge HD geht es zunächst um eine Qualitäts-Verbesserung
im Bildfeld, also NICHT auf der opt. Achse. Strehlmessungen beziehen sich aber nur auf die Ergebnisse
der opt. Achse und nicht auf die Situation im Bildfeld. Der einzige Beweis dafür wären die Spotdiagramme,
wie sie vom Designer vorgelegt werden, oder vergleichende Feldaufnahmen mit dem jeweiligen Teleskop.
Wie der vorliegende Fall zeigt, hat man es also mit einem Roßtäuschertrick zu tun: Die behauptete
Qualität hat mit der praktischen handwerklichen Ausführung offenbar gar nichts zu tun.
http://images.vegaoptics.de/PDF-Dateien/Meade%20ACF.pdf
http://www.celestron-nexstar.de/edgehd/
http://www.opticalvision.de/impressum/
Vorwort: Es sind zwei ähnliche Systeme: 01: Meade 12" ACF 304/2438 und 02: Celestron C11" 279/2800.
Also zwei SC-Systeme. Meade hat im Bereich des OAZ ein Koma-Korrektur-System, sodaß es offenbar für
die Astrofotografie/Feldfotografie konzipiert ist, während das C11 für beide Anwendungen konzipiert ist,
also für visuell und fotografische Zwecke. Bei der Prüfung und dem Vergleich solcher Systeme hat man
es immer mit "individuellen" Teleskopen zu tun. Es bildet sich also immer die unterschiedliche optische
Qualität ab, die man bei solchen Massenprodukten beobachten kann, die sog. Streubreite.
Und in diesem Zusammenhang wird man das 02. Celestron C11 eher aus dem Blickwinkel eines visuellen
Beobachters beurteilen müssen, während man das 12" ACF von Meade eher an der Abbildung im Bild-
feld beurteilen sollte, zumal das Merkmal Advanced Coma Free ein Hinweis auf eine komafreie Abbildung
ist, und deshalb die Qualität von der Auflösung des Kamera-Sensors beurteilt wird, dessen Pixelgröße
bei 5.4 - 9 Mikron liegt. Bei 3x3 Pixel oder 16 - 27 Mikron, die für die Darstellung eines "feinen" Sternes
erforderlich sind, käme man im Fall des 12" ACF zu einer Auflösung von 1.35 arcsec bis 2.28 arcsec.
Der augenfälligste Beweis für diese Situation läßt sich deshalb über einen Artificial Sky Test führen, bei
einer Höchstvergrößerung von ca. 1350-fach (Meade) bzw 1550-fach (C11), wobei die Pinhole-Größe
zwischen 3-5 Mikron liegt und ein Testbild die Abstände 8µ, 10µ und 18µ darstellen kann.
Von ursprünglich 4 480.- Euro kann man den opt. Tubus des Meade 12 inch f/8 LX850 ACF OTA - Optical
Tube Assembly für 3 609.- Euro erwerben, wobei man vorher unbedingt wissen sollte, wofür man den
opt. Tubus eigentlich verwenden möchte. Visuell wird man bei diesem individuellen Exemplar eher einen
Einbruch erwarten dürfen, weshalb dieser Tubus von Meade ja auch bei mir gelandet ist. Aus dem Blickwinkel
der Astrofotografie muß man das Problem mehr von der Pixelgröße her beurteilen: Für die Darstellung
eines lichtschwachen Sternes braucht man 3x3 Pixel oder zwischen 16 bis 27 Mikron. In diesem Bereich
"verschwinden" dann die strehl-mindernden Fehler, in diesem Fall ein erheblicher Astigmatismus von ca.
PV 1*Lambda. Dieser Fehler schließt visuelle Wünsche eigentlich aus, wie auf dem nächsten Bild doku-
mentiert. Dieses Teleskop sollte man deshalb für diese Anwendung deshalb nicht kaufen.
Der glückliche Besitzer des Celestron C11, der diesen Tubus gebraucht übernommen hat, war vorsichtig
genug, die opt. Qualität bei mir feststellen zu lassen. Der Strehlwert auf dessen opt. Achse läßt in diesem
Falle keine Wünsche übrig. Trotzdem wird man in Deutschland kaum unter eine Auflösung von einer Bogen-
Sekunde kommen, weil das Seeing bei uns mehr nicht hergibt.
Die über das Interferogramm gewonnene Energie-Verteilung wäre für die fotografische Anwendung Sensor-bezogen gerade so ausreichend beim Meade
OTA, nicht jedoch für die Planeten-Fotographie. Rechts hingegen hätte man die Licht-Verteilung, wie sie zu einem perfekten System gehört und damit
wäre dieses Teleskop visuell besonders leistungsfähig.
Die beiden optischen Tuben, die zumindest äußerlich einen guten Eindruck machen . . .
Augenfällig sieht man auch im Vergleich der zwei Interferogramme, worunter das Meade-Teleskop leidet: Mit großer Wahrscheinlichkeit erzeugt die
unsachgemäße Lagerung des Hauptspiegels einen relativ großen Astigmatismus von PV 1 x Lambda und ist zu erkennen am konischen Streifen-
verlauf von links nach rechts, auch die Streifenabstände sollten in der Vertikalen gleichgroß sein. Zusätzlich steckt im System bei 09:00 bis 14:00
Uhr noch eine Zone, die auf die Retouche des Sekundär-Spiegels zugeordnet werden könnte, oder auf den Koma-Korrektor.
Am Polar-Stern könnte man die beiden folgenden Tests durchführen. Jedenfalls der Ronchi-Gitter-Test 10 Linien-Paare intrafokal zeigt sofort, mit
welcher opt. Qualität man es zu tun hätte. Ebenso liefert der Foucault eine gute Information zur Fläche des Systems. Für die Fotografie wäre das
weniger gravierend.
Das synthetische Streifenbild beim Celestron C11 dokumentiert ein perfektes SC-System.
Ebenso die Wellenfront-Darstellung
Mit Strehl = 0.981 sollte man zufrieden sein können. Diese Qualität ist unseren Licht-durchfluteten Breiten kaum zu realisieren - seeing-bedingt.
Beim Meade-System ist eine differenzierte Fehleranalyse sinnvoll: Ein Astigmatismus von knapp 1 x Llambda ist zu groß. Man müßte
das System zerlegen und kontrolliert wieder zusammenbauen: Entweder die HS-Lagerung oder die Lagerung des Sekundäürspiegels.
Die Schmitplatte kommt eher nicht in Frage, auch nicht das Korrektur-System. Das würde aber jede Menge Arbeit bedeuten und die
müßte man aber dem Händler aufbürden, der dieses Teleskop als Schnäppchen aus seinem Weihnachts-Angebot preist.
Wie gesagt, es ist eine Frage, wie man das Teleskop verwenden will.
D014A * INTES Maksutov, Design Keller, 275 / 3850 mm f/14 - hochwertige Optik
Vorbemerkung: Diese Optik (bzw. opt. System) hat ein herstellerseitiges Zertifikat mit einem Strehl von 0.984, eine Auswertung von mir
mit 0.990 Strehl, eine vorher reklamierte Optik wurde von Kneipp/Wellenform ebenfalls mit ähnlichen Ergebnissen ausgewertet. Lediglich
wegen eines Lagerungs-Fehlers diagnostisierte Wellenform Rest-Astigmatismus in unbekannter Größe. Für einen sachkundigen Planeten-
Beobachter sollte damit eigentlich hinreichend dokumentiert sein, daß er es hier mit einer Spitzen-Optik zu tun hat, wie sie von einer Welt-
Firma jedesmal abgeliefert worden ist. Vergleicht man dagegen die Beobachtungsbedingungen, wie sie in unseren Breiten herrschen, dann
kann ich mir kaum vorstellen, daß der zukünftige Besitzer diese hohe Qualität nutzen kann. Siehe diesen Bericht:
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/2-uncategorised/776-e059b-seeing-in-theorie-und-praxis-bei-teleskopen
-
-
Das Design von Phillipp Keller wurde als visuelles Planeten-Teleskop konzipiert. Hier erwartet man deshalb eine perfekte Optik auf der
optischen Achse, also nicht im Bildfeld. Derartige Systeme haben in der Regel ein Öffnungsverhältnis von F/15 (hier F/14) mit dem
entsprechenden Blenden-System. Solche Systeme muß man deshalb möglichst auch auf der opt. Achse prüfen, um Vignettierung über
das Blenden-System möglichst zu vermeiden. Da aber nicht alle Interferometer exakt auf der opt. Achse arbeiten, z.B. der Bath-IMeter,
ergibt sich wegen des Bündelabstandes eine leichte Vignettierung. Die IGramme sind dann nicht exakt rotations-symmetrisch. Mit
einem Twyman-Green IMeter wäre man zwar exakt auf der opt. Achse, aber der Kontrast läßt bei diesem IMeter zu wünschen übrig. Da
aber die Strehlergebnisse von Hersteller und Bath-IMeter ziemlich gleich sind, scheint dieser Einwand nicht gravierend zu sein. Der Tubus
für dieses opt. System verlangt also viel Detail-Wissen. Schnell kann sich über ungenügende Lagerung der beiden Spiegel Rest-
Astigmatismus bermerkbar machen. Dieser Sachverhalt ist jedoch leicht zu beheben und im vorliegenden Fall perfekt gelöst.
Siehe auch Zusammenfassung div. Interferometer von F107 - F127
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/berichte/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer#F107
Der Artificial Sky Test wird jeweils unter der höchst-möglichen Vergrößerung durchgeführt. In diesem Fall bei 3850/1.8 = 2138-fach.
Daraus läßt sich die fotografische Auflösung auf der opt. Achse errechnen: Auflös_Foto = inv TAN ( 0.01/3850) = 0.540 arcsec . Die
Auflösung_Formel für 550 nm wave liegt bei 0.503, also nahezu gleich. Mein Wert hängt lediglich davon ab, wie groß der Abstand
zwischen dem Stern Mitte und rechts angenommen wird: In meinem Fall setze ich 0.01 mm ein, es könnte auch etwas weniger sein.
Besonders bei kleinen Öffnungsverhältnissen und damit langen Brennweiten wird die mittlere Dreier-Gruppe etwas unscharf, weil
die Vergrößerung sehr deutlich ansteigt, in unserem Fall über 2000-fach. Mathematisch wird das aber über die lange Brennweite bei
der Tangens-Berechnung wieder kompensiert. Der Artificial Sky Test erlaubt jedoch besonders als Eingangs- und Übersichts-Test
sofort die optische Qualität einer Optik zu erkennen: Es ist ein vorzügliches Planeten-Teleskop ohne Rest-Astigmatismus. Ob jedoch
diese opt. Qualität bei unseren landläufigen Seeing-Bedingungen voll "ausgereizt" werden kann, ist eine ganz andere Frage, der ich
in diesem Bericht nachgegangen bin:
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/2-uncategorised/776-e059b-seeing-in-theorie-und-praxis-bei-teleskopen
https://www.meteoblue.com/fr/meteo/prevision/seeing/ha%C3%9Ffurt_allemagne_2909335
In der Szene hat man es oft mit "Kniebohrern" zu tun: Beim folgenden Artificial Sky Test sieht man zwei unterschiedliche Beispiele zur
Auflösung des jeweiligen Systems: Das eine ist das INTES Mak mit 3850 mm Brennweite, das andere mein C11 mit 2800 mm Brennweite.
Beim ArtSkyTest wäre das beim Mak 2138-fache Vergrößerung bei fast vier Meter Brennweite, beim C11 sind das 1555-fach und etwa
drei Meter Brennweite. Logischerweise wird bei höherer Vergrößerung das Bild unschärfer, und taugt deshalb nicht zu einer Qualitäts-
Beurteilung bzw. -Vergleich !!!
Aaaaaaaaaaaaber: Man erkennt immer noch eindeutig die bekannten Abstände in der mittleren Dreiergruppe, und kann deshalb rechnerisch
die Auflösung des jeweiligen Systems ermitteln. Weil aber beide Systeme fast gleichen Durchmesser haben, kommt über die Formel
Auflösung_550nm = 138.4/D eine Auflösung von ca. 0.5 arcsec heraus. Da man über das Foto ebenfalls die Auflösung ermitteln kann,
wäre beim C11 der Quotient aus 6.5µ/2800 zu rechen, beim INTES 10µ/3850. (Bei der fotografischen Auflösung geht es ebenfalls darum,
bei welchem Abstand kann man die Lichtpunkte noch als getrennt erkennen.)
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/14-beitraege/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer/460-f046-rayleigh-funktions-kurve
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/14-beitraege/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer/459-f043b-aufloesung-bei-rayleigh-dawes
Ein Beweis, daß die fotografische Abbildung des ArtifSkyTestes N I C H T als Merkmal guter Optik benutzt werden kann, zeigt das folgende Bild:
Die fotografische Auflösung errechnet sich aus den Abständen der mittleren Dreiergruppe. Dieser Wert in Mikron (µ) wird durch die Brennweite
geteilt, also der Quotient aus beiden. Nun ergibt die Logik, daß bei gleicher Auflösung (im Beispiel 0.5 arcsec): Je länger die Brennweite ist, umso
größer muß auch der Abstand in Mikron sein, jeweils bei gleicher Öffnung. Der Quotient bleibt also jeweils gleich. Über eine längere Brennweite
wird also auch die mögliche Vergrößerung erhöht, was aber optisch zu einer "leeren Vergrößerung" führt.
Wer den folgenden Stern-Test zum alleinigen Kriterium für opt. Qualität macht, dokumentiert damit nur, daß ihm die nötige Erfahrung beim
Testen von Optiken fehlt. Grundsätzlich gilt das Prinzip der sich gegenseitig kontrollierenden Test-Ergebnisse. Ein einzelner Test ist wertlos,
wenn er sich nicht über einen völlig anderen Test bestätigen läßt. Jedes System hat bei einem Test-Durchlauf andere Bedingungen, die man
einfach kennen muß. Jeder Test hat deshalb seine Vor- und Nachteile. Im vorliegenden Fall wurde das fragliche System insgesamt von drei
Prüfern getestet. Bei zwei Prüfern auch mit dem Sterntest. Dessen einziger Vorteil darin liegt, daß man im Fokus schnell erkennt, ob ein
Rest-Astigmatismus vorliegt oder nicht - wie immer dieser verursacht wird, in der Regel ein Lagerungsproblem.
Der Vergleich zwischen den defokussierten Sternscheibchen intra-/extrafokal führt also in die Irre und taugt nicht einmal zur Bestimmung
von Über- oder Unter-Korrektur des Systems, wofür der Ronchi-Gitter-Test viel eindeutiger ist. Auch sollte man in der Lage sein, die über
Okular oder Aufnahme/Kamera-Optik verursachten Artefakte zu erkennen und von der Bewertung auszuschließen.
Das von Jörg Kneipp getestete gleichartige System führt also besonders auch beim Foucault- und Ronchi-Test zu nahezu identischen Ergebnissen.
Es wäre ein farbreines System in der Klasse der Super-APOs. Bevor man solche Test-Aufnahmen fotografieren kann, braucht es viel Fein-
Gefühl und Sorgfalt, die bereits gestört wird, wenn man einen neugierigen Sternfreund neben sich sitzen hat, der offenbar nicht merkt,
wieviel Konzentration bei solchen Tests vonnöten ist. Deshalb "parke" ich für gewöhnlich einen Zuschauer auf einem Stuhl mit der Maßgabe,
mich bei der Arbeit nicht zu stören.
-
Beim Sterntest spielt neben dem Spektrum der Lichtquelle besonders auch die Größe der gelaserten Pinhol (bei mir 20 Mikron) und die
jeweilige Vergrößerung (Okular-Brennweite) und natürlich der Testaufbau in Autokollimation (doppelte Genauigkeit) eine große Rolle bei
der Beurteilung des Sterntestes. Artefakte muß man dabei erkennen und bei der Beurteilung ausblenden können.
-
Die erste Qualitäts-Aussage kommt vom renommierten Hersteller selbst. Die den "Strehlis" (= strehlfixierten Leuten in der Szene) zuliebe
nur den RMS-Wert angibt: http://rohr.aiax.de/Strehl_K.JPG . Auch die Qualität des beigefügten fotografischen Interferogrammes mag bei
einem Schönheits-Wettbewerb nicht gerade die pole position erreichen, wäre aber für die Auswertung dennoch sehr informativ und damit
auswertbar. Es sind also schon etwa 0.98 - 0-99 Strehl mit einem PV-Wert um die L/10. Wie gesagt auf der opt. Achse, also dort, wo das
Planeten-Teleskop Verwendung finden soll.
-
Dieses opt. System Maksutov wurde von mir ein zweites Mal ausgewertet mit - wen wundert es - mit nahezu identischen Ergebnissen.
Für diese Fälle sind die vielen Diskussionen auf den sozialen Astronomie-Foren nur ein Beweis, wie wenig Fachverstand man braucht,
um irreführende Beiträge zu schreiben, die von vielen ebenso unbedarften Lesern für bare Münze genomen werden.
Eine Besonderheit von langbrennweitigen visuell genutzenSystemen (besonders der Maksutov) ist dessen Blenden-System.
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/berichte/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie Dazu zählen in der 1. Kategorie "Maksutov" die
langbrennweitigen Systeme von INTES aber auch Zeiss, die beim Testen über das Blenden-System jeweils exakt auf der opt. Achse
erfolgen müßten, was aber nicht immer geht, besonders beim Bath-IMeter, der einen Bündelabdstand hat. (Bei mir sind es ca. 6 mm)
Ohne Blenden-System hätte ich diesen Effekt nicht. Wenn aber - ein logischer Sachverstand vorausgesetzt - bei der Auswertung des
leicht dezentrierten IGrammes trotzdem ein fast identischer Strehlwert herauskommt, so dürfte diese Art Dezentrierung kaum eine
Auswirkung auf das Ergebnis haben auch wenn es den Betrachter zunächst stören mag. Diese Diskussion läßt sich über weitere
Einflußfaktoren beliebig verlängern - für ein Testergebnis jedoch ohne Belang.
Weiter unten ist bei gleichem Setup ein weiteres IGramm gezeigt: http://rohr.aiax.de/11_IntMak_12.jpg Die leichte Störung der Rotations-
Symmetrie wie bei dem folgenden IGramm ist also verschwunden. Zumindest für manche Betrachter offenbar gravierend, weil es
gegen ihre Sehgewohnheit verstößt, die aber nicht mehr hinterfragt wird. Gehört man zu den "Kniebohrern", dann macht man die
Vignettierung geltend, die das IGramm beeinflussen würde. Da aber besonders der opt. wichtige Randbereich auch bei einer
Vignettierung nichts von der Genauigkeit des Systems nimmt, bleibt der hohe Strehlwert.
-
Die Abweichung der Wellenfront-Fläche liegt also in einem Bereich unter PV Lambda/10 und wäre für ein visuell genutztes Planeten-
Teleskop hinreichend genau.
-
Die PSF-Energie-Verteilung, wie sie bei einem obstruierten System regelmäßig zum Vorschein kommt.
-
Und schießlich der Testreport selbst, also das Ergebnis einer mindestens 6-stündigen hochkonzentrierten Arbeit, bei der man idealerweise
möglichst alleine sein möchte !!!
-
Wer Interferogramme lesen kann, wird feststellen, daß alle drei von hochwertigen Optiken stammen müssen.
Weil beim oberen IGramm http://rohr.aiax.de/11_IntMak_07.jpg die Rotations-Symmetrie etwas gestört war, habe ich ein weitere IGramm
ausgewertet, bei dem alles "korrekt" ist. Jedenfalls kann man in beiden Fällen erkennen, daß es vorzügliche Optiken sind.
Dem zukünftigen Planeten-Beobachter wäre abschließend zu wünschen, daß er diese hohe Qualität seeing-bedingt auch umsetzen kann.
D096-01 * CFF_RC - Outfit perfekt und optisch ? Na ja !
HAS 14.06.2017 - siehe auch den Thread auf https://www.cloudynights.com/topic/577046-cff-250mm-10-rc-arrived/
(https://www.cloudynights.com/index.php?app=members&module=messaging§ion=view&do=findMessage&topicID=1113585&msgID=__firstUnread__)
Catalin Fus posted
Das "edle" Teil von CFF-Telescopes kostet knapp 7 000.- Euro. Für diesen Betrag erwartet man eine handwerklich solide Arbeit,
sowohl bei der Mechanik, vor allem aber bei der Optik: Also eine perfekte Astro-Kamera. Im vorliegenden Fall könnte man sich auch
entscheiden für ein baugleiches RC-System von TS 254-mm-f/8-Ritchey-Chrétien-RC-Teleskop - Carbon-Truss-Tubus für 2 899.- Euro ,
und hätte damit vermutlich sogar die bessere Wahl getroffen, was mein künstlicher Sternhimmel im Vergleich zeigt. Bei GSO ist im
Allgemeinen die Politur besser.
Ähnliche Erfahrungen mit der Qualität von CFF-Telescopes konnte man bereits mit einzelnen Refraktoren machen:
A103A * CFF 127 F7 AS Zwischen Dichtung und Wahrheit A103B * CFF Telescopes Triplet APO 160/1050
A103C * CFF 160/1050 - Erst wenn er temperiert ist, entfaltet er seine Schönheit !
Ich hatte hier jedenfalls schon einige unterschiedliche opt. Systeme, gefertigt in der Nähe von Venedig, die durch mechanisches Outfit
zu beeindrucken versuchen, und damit eine schlechte Optik zu kaschiert wird. Der Kunde merkt die mangelnde opt. Qualität in der Regel
erst später (siehe den oberen Cloudy Night Link) und bleibt zeitlebens damit unzufrieden. Er schiebt vorhandene Fehler auf sein eigenes
Unvermögen.
Der Optik-Hersteller nördlich von Venedig ist also im Polieren/Retouchieren nicht so fit. GSO RC's haben in der Regel eine besssere
Qualität. Und nachdem der von Germano Marcon mitgelieferte "Analysis Report" grobe Bearbeitungs-Fehler aufweist, wäre ein informativer
Plausch mit dem Programmierer von AtmosFringe, Massimo Riccardi, durchaus sinnvoll. Dieser Strehlwert stimmt nicht! Er ist auf
mehrere Arten "geschönt" Das Referenz-Interferogramm als Basis für seine Auswertung wird Herr Marcon vermutlich nicht herausrücken.
Das synthetische Interferogramm im Report enthält lediglich die sphärische Aberration, da Astigmatismus und Koma deaktiviert sind.
Der von Marcon verwendete Bath-Interferometer hat vermutlich eine grüne Laser-Diode als Lichtquelle. Damit müßte man bei INPUT und
bei OUTOUT 532 nm wave als Wellenlänge eintragen.
Wenn man jedoch von 532 nm wave (INPUT) auf die längere Wellenlänge 632.8 nm wave (OUTPUT) umrechnet, bekommt man automatisch
ein höheres Strehlergebnis für 632.8 nm wave. Das kann man selbst über das synthetische I_Gramm aus dem Report beweisen.
Auch das Foto eines künstlichen Sterns würde sofort die Polier-Sitatuion offenbaren. Schon beim Sterntest bekommt man einen nieder-
schmetternden Eindruck. Im Internet wird dieses Teleskop jedoch so beworben:
Zit:" Jedes Teleskop ist an einem Interferometer, am künstlichen Stern und unter realen Nachtbedingungen vom Hersteller getestet"
Ohne ein Foto-Dokument muß ich das schon gar nicht glauben.
Soweit bisher zu ermitteln war, "schraubt" der Chef-Optiker - (oder was er wirklich gelernt hat) - in Polen die Teile zusammen. Wer tatsächlich
den folgenden ANALYSIS REPORT "verbrochen" hat, läßt sich aus den vielen Fehlern leider nicht ermitteln. Das Teleskop trägt die
Serien-Nummer #012.17, auf dem "Persil-Schein" steht jedoch # 02.17 . Es könnte ein Flüchtigkeits-Fehler sein und wäre dann ein Hinweis,
wie sorgfältig innerhalb dieser Firma gearbeitet wird. Es kann aber auch getürkt sein, von einem, der sich gar nicht mit der Auswertung
durch AtmosFringe auskennt. Man hat den Eindruck, der Kunde soll für dumm verkauft werden. Auch einen Firmen-Stempel von
Luigi Marcon sucht man vergebens auf diesem ANALYSIS REPORT. Wage es also keiner, bei dieser Firma auch noch anfragen zu wollen.
-
Dieses synthetische Interferogramm, offenbar bei 532 nm wave entstanden (grüner DiodenLaser) zeigt nur die sphärische Aberration, weil
sowohl Astigmatismus und Koma deaktiviert worden sind. Warum Astigmatismus deaktiviert ist, dafür gibt es keine stichhaltige Begründung.
Wenn man Koma deaktiviert, könnte man den variablen Justierzustand eines solchen Systems geltend machen, der demzufolge variiert und
über eine exakte Justage auf Null gebracht werden könnte. Ebenso auf Null bringt den Astigmatismus eine sorgfältige Justage des Haupt-
Spiegels, sodaß es wirklich keinen Grund gibt, sowohl Astigmatismus und Koma zu deaktivieren also abzuziehen, außer man will den
Kunden hinters Licht führen.
Ein Roßtäuschertrick ist es aber, wenn man bei INPUT die üblichen 532 nm wave eingibt, bei Output hingegen auf die längere Wellenlänge
vom Helium--Neon-Laser umrechnet, wobei die üblichen Dioden bei 670 nm wave liegen. Durch diesen Trick hebt man das schlechtere
Strehlergebnis von 0.938 Strehl auf sagenhafte 0.956 Strehl. Über das Synthetische Interferogramm läßt sich dieser Sachverhalt leicht
beweisen. Einen Rest-Astigmatismus von PV L/2.4 , wie sich aus meinem Interferogramm ergibt, sieht man beim Kamera-Sensor mit einer
Pixel-Größe von ca. 4 Mikron in jedem Fall, besonders wenn man vorher mit einem guten APO fotografiert hat.
Der Hersteller CFF-Teleskop mit der Optik von Marcon erinnert mich deshalb an die früheren Refraktoren und natürlich auch an die nachträg-
lichen Diskussionen mit dem Designer - was aber die Optik auch nicht besser machte.
-
Ausgewertet habe ich mehrere Igramme mit unterschiedlich vielen Streifen. Je weniger Streifen, umso katastrophaler zeigen sich die
Polierspuren, die tiefe irreguläre Gräben hinterlassen haben - der Retouchierer hat also kräftig auf der Optik herum-geschrubbt. Die
Strehl-höchste Auswertung gelingt mit diesem I_Gramm, bei dem die Polierspuren weniger deutlich zu sehen sind.
-
Deshalb füge ich ein weiteres, mit weniger Streifen ein. Die Streifenverformung besonders bei 15:00 Uhr sind ein deutlicher Hinweis, wie
gnadenlos die Retouche mit der Fläche umgegangen ist. Zusammen mit dem Astigmatismus wird die ankommende Lichtenergie kaum
im Beugungs-Scheibchen konzentriert sein und damit feine Sterne kaum darzustellen sind, besonders bei kleinen Pixeln auf dem Kamera-
Sensor.
-
Für derzeit 7 000.- Euro sollte man dieses Teleskop einem erwartungsvollen Astro-Fotografen nicht in die Hand drücken, da er ja die
Ursache für seine weniger berauschenden Bilder nicht kennt und Seeing und andere Effekte dafür verantwortlich macht. Schon weil
der Strehl-Wert trickreich kräftig angehoben worden war. Leider ! Der künstliche Sternhimmel zeigt also sehr deutlicht die Lichtver-
teilung, ......
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/14-beitraege/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer/684-f041c-artificial-sky-test-bei-sc-rc-und-cassegrain-systemen
-
... die eigentlich so aussehen sollte:
Auf Basis des oberen Interferogrammes zeigt sich in der Energie-Verteilung, daß sich der Astigmatismus in kräftigen Spitzen im Bereich
des ersten Beugungsringes darstellt. Astigmatismus der Grundordnung (PV L/3.8) und höherer Ordnung (PV L/3.5) summieren sich
schließlich auf PV L/2.4 .
-
Im Lyot- Rauhheits-Test kann man regelrecht verfolgen, wie der Retoucheur dem Glas "das Fürchten" gelehrt hat. Vor vielen Jahren
hatte ich schon einmal ein solches geschundenes Stück Glas zu beurteilen aus derselben Gegend um Venedig. Nach der Überarbeitung
auch nicht viel besser.
-
Und wenn dann Atmos-Fringe im oberen Analysis Report aus den Ecken und Kanten - auch bei meinem I_Gramm - ein "freundliches"
synthetisches I_Gramm gezaubert hat, und besonders auch den Astigmatismus herausgerechnet hat, und zusätzlich durch eine Falsch-
Eingabe auch noch den Strehl auf 0.956 angehoben hat, dann wird der Kunde vom Hersteller kräftig hinters Licht geführt. Ob mit Absicht
oder nicht, wird man diesem Hersteller jedoch kaum nachweisen können.
-
Die dazu passende Wellenfront-Darstellung
-
Und zuletzt ein differenzierter Blick auf die opt. Fehler bei meiner Auswertung für RC-System # 2.17:
Wenn alle Fehler berücksichtig werden (Astigm, Koma, Spherical) wäre das ein Strehl von 0.702
Unter Abzug von Koma (PV L/3.3 als variabler Größe), also nur noch Astigm und Spherical wäre das Strehl = 0.786
Würde man, wie im oberen Analysis Report dokumentiert, sowohl Astigmatismus und Koma deaktivieren, so klettert
der Strehlwert auf sagenhafte 0.995 Punkte (nur Spherical), und damit sogar besser, als im oberen Analysis Report ausgewiesen.
Wenn bei RC-Systemen der Hauptspiegel unzureichend kollimiert ist, dann zeigt das System Astigmatismus. Wer dies
als Argument benutzt, Astigmatismus ganz abzuziehen, verkennt, daß sowohl die HS-Lagerung wie auch der HS selbst,
Astigmatismus einführen können, was man voneinander nicht trennen kann. Deshalb sollte ein solches RC-System perfekt
zentriert den Hersteller verlassen mit einem Analysis Report, der alle Fehler (Astigm, Koma, Spherical) eindeutig im
Analysis Report ausweist. Er täuscht sowohl sich und vor allem den Kunden, der Anspruch auf ein perfektes Teleskop hat.
damit wird der obere Analysis Report sinnlos.
=============================CatalinFus=============================================================================
Auf Cloudy Night postet Catalin Fus, Krakow, Poland www.cfftelescopes.eu folgenden Beitrag Seite 3/#60,
https://www.cloudynights.com/topic/577046-cff-250mm-10-rc-arrived/page-3
Optics are from Luigi Marcon.
From my hands, telescope left perfectly aligned and it was tested prior to being packed and shipped.
Teleskop-Service has the obligation to double check the telescope and I've had info from the Customer (Heinrich Ludwig) that it was misadjusted by someone as I could test it easily at 1000x in autocollimation while the Customer said to me that star test was a mess.
I've helped with spacing info and back-focus info because there were 'only' 6 mm of difference between what I have delivered as measured mirror separation and what the Customer received.
We can't be responsible for everybody in the chain and I have no idea who handled the telescope in the past weeks, since it was delivered in Germany.
I have personally no idea when you have tested the telescope....
There is also an important info on our Terms of Sales page:
'The user must be capable of collimating optics to ensure optimum performance'
If someone 'adjusts' blindly the optics, like I've mentioned above (6mm spacing difference in an RC is huge), it doesn't mean this is CFF Telescope's problem as we've delivered all documents necessary.
That piece of paper is what we have received from Luigi Marcon.
This is not CFF Telescopes optics inside (made by our optician) and whomever has issued that piece of paper, is the one who should be able to answer your questions.
Teleskop-Service was informed about that prior to ordering the telescope.
Out of my limited optical knowledge, you can't measure reliable astigmatism with a Bath interferometer, as it is an off-axis measurement, prone to astigmatism anyways....that might be the reason it is deactivated in the report.
Don't want to comment more about refractors in this topic, as there is no need.
Ohne ein fotografisches Dokument muß ich nicht glauben, was der "Chef-Optiker" aus Warschau behauptet, daß dieses Teleskop
seinen "Laden", perfekt zentriert, verlassen hätte. Teleskop Service hätte auch noch den Zit."Doppel-Check" vorzunehmen:
- ob die Zentrierung noch stimmt?
- ob Catalin Fus in der Lage ist, den ANALYSIS REPORT auf Richtigkeit zu prüfen und den richtigen Analysis Report mitzuschicken?
Es wäre also völlig ausreichend, wenn die im Internet versprochenen Dokumente dem Gerät als Beweis beiliegen würden,
dann käme von den Kunden keiner auf die Idee, das Ganze mal vom Rohr untersuchen zu lassen.
- eine Feldfotografie unter Angabe der Pixelgröße, wie in der Werbung versprochen
- ein künstlicher Stern in Autokollimation bei hoher Vergrößerung
- ein Ronchi-Bild in Autokollimation mit einem 10-Liniengitter
- ein Analysis-Report, der sachlich stimmt
bei 7 000.- Euro könnte man etwas mehr Sorgfalt erwarten, weil man sonst einen Ruf zu verlieren hätte.
Guckst Du hier: http://cfftelescopes.eu/optical-quality-lens/
-
D036A * Auf Kutters Spuren - Celestron EdgeHD 1400 OTA 356/3916 f/11 Flat-Field-SC
Es ist offenbar die "eierlegende-Woll-Milch-Sau", also die Allzweck-Waffe für Astrofotografen, mehrere unterschiedlich lange Brennweiten,
die längste davon mit 3916 mm und einem Korrektur-System im Okular-Auszug. Für manche Wünsche (Planeten-Fotografie) sollte dieses
Teleskop allerdings perfekt sein, also auch bei f/11 = 3916 mm ohne Rest-Astigmatismus, der mutmaßlich aus der Hauptspiegel-Lagerung
stammen könnte. In diesem Fall wäre dieser zwar nur PV L/4.4, also unterhalb der visuellen Wahrnehmungsgrenze, aber bei einer Pixel-
größe von ca. 4 Mikron des Kamera-Sensors mag man auch für diesen Fall keine Kompromisse eingehen. Kann man verstehen.
Leider müßte man sehr viele C14 untersuchen, bis man ein perfektes System gefunden hat - nach meiner Erfahrung war das nur 1 Teleskop
unter 10 dieser Celestron C14. Offenbar sind die Toleranzwerte beim Hersteller eher großzügig bemessen, sonst würde man den relativ
niedrigen Preis nicht halten können. Ein solches Gerät liegt hier vor und die Frage, nehmen wir es, weil man den Astigmatismus auf eine
einfache Art kompensieren kann, oder warten wir 1/2 Jahr und länger, bis mal ein solches perfekte C14 auftaucht.
Im vorliegenden Fall kann man mal bei Kutter nachschauen, wie der das Problem gelöst hat:
D053 * 12" orginal Kutter Schiefspiegler mit ZEMAX-Daten
D054 * Schiefspiegler "en miniature" mit zwei Spiegeln
Hier zunächst das System, wie es ein Händler auf seinen Internet-Seiten anbietet:
-
Bedauerlicherweise geht der Rest-Astigmatismus bei 2175-facher Vergrößerung eindeutig über das AiryScheibchen hinaus, und bei Planeten-
Aufnahmen vermutet man, daß es dann zu Einbußen kommt - obwohl das aber auch erst noch bewiesen werden müßte. Kommt ja vielleicht
noch im Anschluß an diesen Bericht. Jedenfalls streuen die C14 in dieser Hinsicht schon erheblich.
-
Der Kutter-Idee folgend, Frank Fleischmann, Sternwarte Feuerstein macht also den Vorschlag, ein Glasplättchen schräg in den Strahlengang zu
stellen, wie das Anton Kutter mit einer schwach keilförmig geschliffenen Plankonvexlinse erfolgreich vor-exerziert hat. Man sieht am Ergebnis
daß eine signifikante Verbesserung entsteht.
-
Wie sieht aber nun der Sachverhalt konkret aus? In meinem Fundus fand ich einen Wärmefilter, den man als optisches Fenster benutzen
konnte, wobei die opt. Fenster möglicherweise noch genauer sind. Entscheidend ist der Kippwinkel von hier 22.5° , mit dem dieses "Fenster"
in den Strahlengang gestellt wird. Und schon werden aus den kleinen "Kreuzchen" im Fokus die erwünschten Punkte.
Für solche Experimente bin ich bereits ausgerüstet und man braucht also nur noch mit etwas Plastillin das opt. Fenster in den
Strahlengang zu setzen.
-
Aus einem anderen Blickwinkel die gleiche Situation
Laut Auswertung beträgt der Rest-Astigmatismus PV L/4.4 - den hätte man also gerne auch noch weg. Man könnte nun auch noch
ein neues Interferogramm durch das opt. Fenster hindurch erzeugen, als letzter Beweis für die erfolgte Kompensation. Das jedoch
habe ich mir vor lauter Freude verkniffen.
induziert
Induzierter Astigmatismus bei a) Artificial Sky Test und b) Bath-Interferometer
Zwei weitere Beispiele kann man daraufhin untersuchen, ob sich der induzierte Astigmatismus auf ähnliche Art über ein opt. Fenster beseitigen läßt.
Beim Artificial Sky Test besteht in der GrundVersion zwischen Lichtquelle und Fokus/Abbildung ein Bündelabstand von ca. 10 mm. Bei großen
Öffnungen F/4 und größer, macht sich ein induzierter Astigmatismus bemerkbar, den man nur dadurch beheben kann, daß man den Test umrüstet,
damit man exakt auf der opt. Achse ist (mit Hilfe eines kleinen Teilerwürfels.) Hier stellt sich deshalb die Frage, ob man statt des Teilerwürfels, der
lichtenergie "verschluckt", auch mit einem opt. Fenster den Astigmatismus durch horizontale Verkippung kompensieren kann.
Damit läßt sich der Astigmatismus auf der opt. Achse fast völlig kompensieren, zugleich führt man jedoch eine geringe Koma ein, wie man über
das rechte Beispiel im Bild sehen kann. Ob sich durch einen opt. Keil auch dieser Effekt beheben läßt, müßte man über ZEMAX berechnen.
Auch beim Bath-Interferometer spielt der Bündelabstand bei großen Öffnungen eine Rolle. Bei der diagonalen Anordnung des Teilerwürfels läßt
sich dieser Abstand klein halten, bei mir sind es 5 mm. Bei einem F/4 System wird deshalb ein Astigmatismus von etwa PV L/4 eingführt, der
sich offenbar ebenfalls durch ein opt. Fenster (vertikal verkippt) kompensieren läßt, wie das nächste Bild zeigt.
Die beiden folgenden Interferogramme, links ohne opt. Fenster und rechts mit, unterscheiden sich über den PV-Wert aus Astigm der
Grundordnung z4/z5 . Damit läßt sich auch hier, bei großen Öffnungen F/4 und mehr der Astigmatismus kompensieren.
-
Fazit: Bei einer reinen Planplatten-Kompensation führt man durch deren Verkippung bei großen Öffnungen gut sichtbare Koma ein.
D107-07 * Wenn der Strehlwert nicht weiterhilft
zur Zentrierung GSO_RC12inch
Besonders im Bereich der Astro-Fotografie ist der Strehlwert aus mehreren Gründen ein ganz schlechtes Kriterium. Jedenfalls ist
es unsinnig, die Qualität eines Astro-Graphen über einen hohen Strehl beurteilen zu wollen:
- Die Auflösung eines fotografischen Systems muß über die Auflösung des Kamera-Sensors beurteilt werden.
- da der Strehlwert nur auf der optischen Achse ermittelt wird, fehlen die wichtigen Informationen aus dem Bildfeld.
- bedingt durch die ca. 1/3 niedrigere Auflösung des Kamera-Sensors verschwinden opt. Fehler, die man visuell vielleicht sehen könnte.
- RC-Systeme sind optimierbar: Die HS-Justage reduziert den Astigmatismus, der Spiegelabstand beeinflusst die sphärische Aberration
_und die Sekundärspiegel-Justage beseitigt die Koma
- Fotografische Systeme haben eine große Obstruktion, diese verlagern Licht in den ersten Beugungsring und relativieren die Spherical.
- Bei der Optimierung muß unbedingt ein genaues Protokoll geführt werden, dabei muß man von einem ausgekühlten System ausgehen
- Ein Astro-Graph ist ein Astro-Graph ist ein Astro-Graph und kein visuelles Teleskop und ist deshalb kaum über den Strehlwert zu beurteilen
(Ich selbst habe mir ein 8" GSO RC-System zugelegt, damit man nach Herzenslust solchen Fragen nachgehen kann.)
Um es nochmals in Erinnerung zu rufen, ein kritischer Blick auf das Rohbild eines Astrographen ist weitaus sinnvoller, als die Bewertung
über einen hohen Strehlwert, besonders wenn man Astigmatismus, Koma und Spherical optimieren kann.
Die reine Strehl-Zahl ist wie der RMS-Wert, aus dem sie errechnet wird, eine wenig informative Zahl. Sehr viel informativer ist stattdessen
der in dieser Zahl enthaltene Wert für Astigmatismus, Koma und sphärischer Aberration (Spherical): Bei Astigmatismus geht es zunächst
um dessen überhaupt wahrnehmbarer Größe (ausgedrückt in PV der Wellenfront) und der Unterscheidung ob Astigmatismus der Grund-
ordnung oder höherer Ordnung, wie dies von den Zernike Polynomen dargestellt wird. Astigmatismus der Größe PV L/4 wave wird auch
visuell nur bei excellentem Seeing unter hoher Vergrößerung festzustellen sein, fotografisch also nicht wahrnehmbar.
Koma hingegen ist in jedem Fall eine Frage der exakten System-Zentrierung und damit prinzipiell variabel. Damit würde der Strehlwert
unzulässig verfälscht. Die sphärische Aberration als 3. opt. Fehler "konkurriert" mit der Obstruktion, weil in beiden Fällen Licht-Energie
in den 1. Beugungsring verschoben wird - ein Umstand, der über den Strehlwert nicht ausgedrückt oder abgezogen werden kann.
Selbst für die visuelle Beobachtung - und dafür ist ein RC-Astrograph nicht gebaut - wäre die Fehlerdifferenzierung ebenfalls sinnvoller,
statt eines "hohen" Strehlwertes, weil man der Frage nachgeht, wie sich der spezifische Fehler optisch auswirkt. Für die Fotografie ist
ein Rohbild in den Ecken der Aufnahme sehr viel informativer, als den Strehlwert auf der opt. Achse als Qualitäts-Kriterium heranzuziehen.
Bei der Justage des Hauptspiegels kann man den Rest-Astigmatismus minimieren. Allerdings muß der Hauptspiegel unbedingt ausgekühlt sein,
erst dann läßt sich das System beurteilen. Die drei Zug- bzw. Druckschrauben müssen gekennzeichnet werden und man sollte unbedingt aus-
probieren, wie diese die Wanderung des Sternes beieinflussen und das auch aufzuschreiben.
Die optische Fein-Zentrierung des Hauptspiegels:
Kontrollieren kann man den Gesamt-Vorgang a) über die Wanderung des Sterns im Fokus, die über die 3 Zentrierschrauben-Paare beeinflusst wird, und
b) extrafokal über das Sternscheibchen, das von der Figur einer Ellipse (möglichst waagrecht) allmählich in die Kreisform übergehen sollte. Dabei
muß man jedes Mal auch die Zentrierung des Gesamtsystems über den Sekundärspiegel nachzentrieren, weil die HS-Verkippung zugleich Koma erzeugt.
Das Bild zeigt die Markierung der Schraub-Paare in "A", "B" und "C" (nicht sichtbar). Leider liegen die Zug- und Druckschrauben nebeneinander: Das
bewirkt, daß die Bewegung des Sternes erst ermittelt werden muß, wohin er sich tatsächlich bewegt, (Im schlimmsten Fall sollte man zum Abroll-Verfahren
zurückkehren.)
Folgende Möglichkeiten gibt es, den Zentrier-Vorgang möglichst kontrolliert ablaufen zu lassen: Man möchte ja wissen, was man tut:
Extrafokal sieht man bei ca. 1000-facher Vergrößerung entweder einen Kreis, dann liegt kein Astigmatismus vor. Sieht man eine mehr
oder weniger ausgeprägte Ellipse, die man so legen sollte, daß die lange Achse waagrecht liegt. Dann müßte nämlich ein Stern im Fokus
(über die passende Zug-Schraube) von rechts nach links bewegt werden, sodaß die flache Ellipse allmählich kreisförmig wird. Im Normal-
fall würde die lange Achse der Ellipse nach rechts auf entsprechenden Zentrierschrauben zeigen. Für das RC 12" dürfte das stimmen,
für das RC 8" muß man das erst ermitteln.
Wenn also eindeutig durch Versuch und Protokoll die Sternbewegung im Fokus ermittelt ist, und wenn über die Bewegung allmählich aus der
extrafokalen Ellipse ein Kreis geworden ist, dann ist zumindest der signifikante Rest-Astigmatismus weitestgehend reduziert, was den Strehl-
Wert enorm steigert, wie später ein Beispiel zeigt. Nach jeder Hauptspiegel-Verkippung, auch wenn sie noch so klein ist, muß das Gesamt-System
am Sekundärspiegel nachzentriert werden. Damit überprüft man immer wieder die Richtigkeit der Zentrierschritte. Hast und Hektik sind für eine
solche Arbeit Gift. Lieber eine Pause zum Nachdenken und ein Teleskop richtig auskühlen lassen, besonders wenn man unsicher ist und dann
"verrückte" unkontrollierte Schritte unternimmt.
Bereits diese Übersicht zeigt, daß es gar nicht notwendig ist, ein fotografisches System über das erforderliche Maß hinaus zu optimieren, nur
weil man auf einen möglichst hohen Strehlwert fixiert ist, nur weil man glaubt, mit einem fotografischen System genauso gut visuell beobachten
zu können. Das wäre der ebenso fragwürdige Versuch, mit einem Geländewagen an einem Formel Eins Wettbewerb teilnehmen zu wollen. Ein
Strehl 0.80 GSO RC wird fotografisch kaum "schlechtere" Aufnahmen zustande bringen als ein Strehl 0.99 GSO RC AstroGraph. Dessen
Auflösung wird vom Kamera-Sensor schlichtweg ausgebremst. Insofern ist die Leistungs-Fähigkeit eines solchen Systems über einen hohen
Strehlwert äußerst unzureichend zu beschreiben. Während für visuelle Teleskop-Systeme ein hoher Strehlwert u.U. sehr informativ sein kann,
taugt ein hoher Strehlwert als Information für eine AstroKamera eher nicht.
Vergleicht man das folgende IGramm mit dem oberen Bild (http://rohr.aiax.de/12RC-AGraph04.jpg) , dann wurde z.B. der Astigmatismus
reduziert. In der Auswertung (http://rohr.aiax.de/12RC-AGraph05.jpg) "springt" deshalb der Strehlwert nach oben. Die für visuelle Verhältnisse
große Obstruktion des fotografischen Systems läßt sich jedoch nicht verkleinern und stört genaugenommen die visuelle Abbildung, wie man
sie beispielsweise von einem TOA gewohnt ist, obwohl der nur 130 mm Öffnung hat.
Die optischen Fehler sind deutlich reduziert - nur den Kamera-Sensor beeindruckt das überhaupt nicht, er sieht die deutliche Verbesserung
einfach nicht.
GSO_RC12inch
Erfahrung bei einem GSO 12" RC
Die Erlanger Sternfreunde wollten es ganz genau wissen, und zentrierten ihr GSO 12" RC-System mit Hilfe eines Takahashi Justierokulars
[deutsche Bezeichnung] bzw. Takahashi Collimating Telescope [engl. Such-Begriff]. Für das GSO RC 12" f/8 hat das offenbar gut funktioniert,
und da ich das gleiche Tak Justier-Okular hier habe, wurde auch mein Justierokular eingesetzt, schon weil wir wissen wollten, ob es bei
diesem Bauteil eine signifikante Streuung gäbe.
Die mit diesem Tak Justierokular erzielte Zentrierung von 01. Sekundärspiegel und 02. Primär-Spiegel war nahezu identisch mit der Zentrierung
gegen einen 400 mm Planspiegel. Eine Anleitung dazu findet man hier und hier eine englische Anleitung. Im 1.Schritt beginnt die Zentrierung
zuerst mit dem kleineren Sekundärspiegel vorne, indem man den kleineren Kreis in der Mitte konzentrisch einstellt und erst im 2. Schritt mit
der Zentrierung des Hauptspiegels beginnt, und dazu den größeren Ring konzentrisch justiert. 094A GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten
Was am GSO 12" RC Truss-Tubus problemlos funktionierte, funktionierte heute am GSO 8" RC NICHT, an einem 9.25" SC ebenfalls nicht, und an
einem kleinen Newton auch nicht. Bei den Gründen tappe ich noch im Dunkeln. Es bleiben also weiterhin, die unterschiedlichen Zentrier-Methoden
mit der abschließenden Prüfung am Stern bei hoher Vergrößerung - so um die 1000-fach und mehr. Auch diese, zunächst Erfolg versprechende
Zentriermethode, scheitert an baulichen Details, eventuell mechanischen Ungenauigkeiten der unterschiedlichen Systeme. Es spielen
möglicherweise die HS- und FS-Blendrohre ebenso eine Rolle, wie Abweichungen von der idealen mechanischen Achse von OAZ, HS und FS.
Prinzip der opt. Zentrierung des Hauptspiegels: Wenn der HS verkippt ist, also nicht exakt justiert, dann entsteht im System Astigmatismus,
den man extrafokal als elliptische Figur erkennt. Die lange Achse dieser Ellipse zeigt auf die Zugschraube, mit der man diese Verkippung
beheben kann: Dabei sollte sich der Stern im Fokus entlang der langen Achse von rechts in Richtung flache Ellipse bewegen. Stimmt dieser
Justierschritt, dann sollte allmählich aus der flachen Ellipse ein Kreis entstehen - ( in Gegenrichtung die Ellipse flacher werden.) Wenn der
Hauptspiegel nicht ganz temperiert ist, kann auch Astigmatismus entstehen, deshalb muß man eine Pause einlegen und erneut die extrafokale
Figur prüfen. Begleitend dazu muß der Sekundär-Spiegel immer nachzentriert werden.
Bei diesem Takahashi Collimating Telescope schaut man durch das hintere kleine Kepler-Fernrohr durch die Bohrung des vorderen Chesire
Okulars auf den Sekundärspiegel+Blendrohr, um diesen konzentrisch zu justieren, und im zweiten Schritt den Hauptspiegel zu zentrieren.
Im Falle des Sekundärspiegel käme dafür der kleinere markierte helle Ring in Frage, beim Hauptspiegel der größere Ring, der aber mit der
Fangspiegel-Halterung so verschmilzt, daß man ihn kaum noch sieht, außer einer dünnen Kante, bei entsprechend heller Beleuchtung.
Auch diese Kante muß man konzentrisch stellen, und damit sollte das System zentriert sein. Die Gegenprobe unbedingt wieder am Stern,
weil jede Zentrier-Methode andere Schwächen hat. Bei Massenfertigung, wie es diese Teleskope darstellen, ist leider nicht garantiert, daß
alle Bauteile von OAZ, HS/FS-Lagerung und Blendrohre exakt auf einer gemeinsamen Achse positioniert sind. Aus diesem Grund entwickelt
man unterschiedliche Zentrier-Methoden, die man gegeneinander prüft.
D048B - C11 - eine differenzierte Qualitäts-Betrachtung
Es gibt unterschiedlichste optische Teleskop-Systeme und es lohnt eigentlich nicht, darüber zu streiten, welches davon das Beste sei.
Je nach Verwendungszweck und persönlicher Überzeugung fällt die Wahl für ein Teleskop unterschiedlich aus. Nun möchte man aber
auch verdeutlichen, welch vermeintlich hohe Qualität das einzelne Gerät hat: Diese Kunst verstehen die Verkäufer von Astro-Händlern
am allerbesten - ohne jedoch einen einzigen schlüssigen Beweis dafür vorzuweisen, also weder ein Test-Protokoll noch sonst einen
allgemein nachvollziehbaren Test. Etwa genauso wenig überzeugend sind auf den "spezifizierten" Foren bestimmte unerbittliche
Beiträge, denen man regelrecht ansieht, daß hier die Weisheit löffelweise vertilgt worden war. Ja ein ganzes Kompetenz-Team mißt gar
den Strehl (was im übrigen nicht geht) und schwafelt bereits seit Jahren von Wiederholgenauigkeit, nur weil diese Zeitgenossen mal
im Metall-Bereich ihr Brot verdient haben. Es gibt also nicht nur den Strehl-Wert als Richtgröße für optische Qualität, sondern auch
andere einfache Tests, über die man sehr, sehr schnell die opt. Qualität einschätzen kann.
Um dieses C11 280/2800 f/10 System geht es, an dem man seine Freude haben kann.
-
Es ist immer gut, wenn über eindeutige Geräte-Nummer eine Zuordnung zwischen Test-Report und Teleskop möglich ist. Zugleich sieht man
hier den Test-Aufbau "Autokollimation" genannt. Dazu braucht man einen hochgenauen mindestens gleichgroßen Planspiegel mit Bohrung.
Hier liegt der Tubus auf einer Schiene wegen möglicher Verspannung, wenn die Lagerung direkt auf dem Tubus-Blech liegen sollte. Diese
Schiene verbindet also die hintere Alu-Spiegelzelle mit der vorderen ALU-Schmidtplatten-Halterung.
-
Mit diesem Testbild wäre die optische Qualität des C11 bereits bewiesen.
Warum?
Der Artificial Sky Test besteht aus winzigen Pinholes mit einem Durchmesser von 3-5 Mikron. Bei hoher Vergrößerung, also weit über der
üblichen Vergrößerung solcher Systeme, sieht man hier fotografische Airy-Scheibchen, wie die 3D-Zeichnung daneben zeigt. Ist der
1. Beugungsring nicht astigmatisch unterbrochen, man sieht für gewöhnlich nur die Grundordnung, Z04 und Z05, dann ist der Astigmatismus
kleiner als PV L/8 wave und weniger. Und wenn, wie im Bild links noch Astigmatismus erkennbar ist, dann ist das Teleskop noch nicht
ausgekühlt. Wenn der 1. Beugungsring zudem konzentrisch um das Maximum verläuft, dann stimmt beispielsweise auch die Zentrierung,
nachdem dieser Testaufbau die opt. Fehler mit doppelter Genauigkeit zeigt. Dieses Beispiel setzt aber voraus, daß man diesen abgewandelten
Sterntest kennt. Auch sollte man wissen, wie ein Test-Report z.B. großer opt. Firmen aussieht, bevor man sich zum Kritikaster erklärt:
Siehe auch hier: http://r2.astro-foren.com/index.php/de/16-beitraege/08-berichte-teleskop-treffen-haeufige-fachbegriffe/629-beugungsbegrenzt-an-simulierten-beispielen
Eine weitere strehlfreie Möglichkeit, zur opt. Qualität etwas zu erfahren sind die üblichen qualitativen Test-Verfahren. Bereits der Foucault-Test
zeigt ein fehlerfreies optische System, das wegen der Schmidtplatten- und Fangspiegel-Retouche höchst unterschiedlich ausfallen kann:
Verglichen mit diesen gesammelten Beispielen macht dieses C11 einen sehr erfreulichen Eindruck.
-
Bekannt ist auch, daß bei ostruierten opt. Systemen ein Teil der Lichtenergie verlagert wird. In Unkenntnis, daß sich die Strehlzahl
über den RMS-Wert ausschließlich auf die Wellenfront-Aberration bezieht und man deshalb die Obstruktion nicht vom Strehl-Wert
abziehen kann, zeigt das Bild. Unabhängig von der Größe der Obstruktion ist der Strehlwert immer 1.000 im Beispiel. Während der
Strehl-Begriff zur geometrischen Optik gehört, fällt die Beugung in den Bereich der Wellenoptik. Bei einem C11 ist deshalb der
1. Beugungsring etwas stärker ausgeprägt als beispielsweise bei einem perfekten Refraktor.
-
Die Koma bzw. der Zentrierfehler läßt sich auf Null bringen, weshalb dieser Wert als Variable abzugsfähig ist, besonders wenn
Rest-Astigmatismus und Spherical das System charakterisieren.
-
Wer sich ausführlich mit Certifikaten befaßt hat, dem fällt auf, daß in der Regel computer-generierte Interferogramme auf dem jeweiligen
Test-Report erkennbar sind. Neben diversen Interferometern, wie sie auf dieser Seite beschrieben sind, ist abhängig vom Testaufbau und
abhängig vom Interferometer, die Anzahl störender Einflüsse nicht unerheblich. Der hier verwendte Bath-Interferometer führt über
die Komponenten und die Optik der Kamera Artefakte ein, die leider nicht zum eigentlichen Interferogramm gehören. Das unten links
gezeigte verkleinerte Beispiel läßt einen Zentrier-Effekt erkennen, weil das C11 nicht exakt vor dem Planspiegel zentriert wurde. Es
liegt also ein "S" über den ansonsten parallellen Streifen, weshalb man ein Computer-generiertes IGramm verwenden kann. Daß man
das IGramm um ca. 10° im Uhrzeigersinn dreht, erleichtert ebenfalls die Auswertung. Man müßte also sehr viel erklären, wo die Fein-
heiten der IGramm-Interpretation eigentlich liegen und verliert sich in diesem Fall in einem nutzlosen Rechtfertigungsstreit, wie ein
solches fotografisches IGramm zu interpretieren sei.
-
In der Summe, d.h. im Vergleich ganz unterschiedlicher Testverfahren, geht es um die Frage, ob die Gesamtaussage stimmig ist, oder
nicht - was für diesen Fall gezeigt werden kann. Rechthaberei taugt für eine fundierte Qualitäts-Ermittlung jedenfalls nicht. Es sind
also zwei Rest-Fehler, die interessant wären: Ein anteiliger Rest-Astigmatismus von PV L/8.2, den man am Himmel schon lange nicht
mehr sieht und eine Überkorrektur von gerade mal PV L/16, die auch nur rechnerischen Wert hat und ebenso unter den Tisch fällt.
-
Die Schmidt-Cassegrain-Systeme reagieren manchmal sehr heftig auf Temperatur-Änderungen, also auf längere Wärme- oder
Kälteperioden. Dann kann sich ein solches System verstellen. Deshalb hier eine Justier-Anleitung, wie man das am Stern wieder
korrigieren kann.
D021-03 - SC-Systeme - unterschiedlicher Back-Fokus
Fragt ein Sternfreund: "Habe mal gehört, dass um so weiter die Brennpunktlage bei SC`s nach außen gebracht wird, z. b.
durch einen GEG, sich die Qualität der Abbildung verschlechtert!"
Zunächst ist die Fragestellung ungenau, weil man nicht weiß, was der Sternfreund eigentlich meint. Bei einem SC kann
man den Fokus-Punkt hinter dem Tubus erheblich nach hinten verlängern, weil über die Hauptspiegel-Verschiebung
auf dem Blendrohr bzw. besser über die Verkürzung des Spiegelabstandes auch weiter hinten das Bild fokussiert werden
kann. Man verlängert damit in jedem Fall auch die System-Brennweite. Er könnte also, um so etwas zu testen, an einem
SC-System hinten am Okular-Auszug Zwischenhülsen einfügen und das SC-System neu fokussieren, wie das mit den
folgenden drei Bildern simuliert wird. Und wenn sich dann bei ca. 60 mm (300 mm) Fokus-Differenz tatsächlich die Stern-
abbildung verschlechtern würde, dann hätte er einen nachvollziehbaren Beweis, den er dann allerdings auf irgendeine
Weise dokumentieren sollte.
Prinzipiell liegt bei einem SC-System der Fokus etwa 120 mm hinter der letzten Tubus-Wand, weil in der Regel noch der
optische Weg eines Zenitspiegels berücksichtigt werden muß. SC-Systeme haben deshalb einen optimalen Fokusbereich,
reagieren aber auf Fokus-Differenzen eher "gutmütig".
Im ersten Beispiel wäre der Abstand zwischen Hauptspiegel und Sekundärspiegel - 304.04 mm und dazu der Backfokus
522.20 mm als Abstand von Sekundärspiegel zum Fokus, auch Backfokus genannt. Der effektive Fokus wäre dann laut
Design-Programm ZEMAX 1643 mm.
In einem zweiten Beispiel wird der Spiegelabstand auf -300 mm verkürzt, also gerade mal um 4 mm, sodaß der Backfokus
nunmehr 581.36 mm beträgt, also ca. 60 mm weiter hinten liegt. Der effektive Fokus wäre aber jetzt 1779 mm. Vergleicht
man nun die von ZEMAX gerechneten/gezeichneten Spotdiagramme, dann ist zumindest im Bereich der opt. Achse kaum
ein Unterschied wahrnehmbar, lediglich bei Achsabstand 10 und 15 mm sind die Spot-Diagramme im Vergleich zum
Airyscheibchen-Durchmesser etwas größer, was für die visuelle Beobachtung zunächst keine Rolle spielt.
Je weiter man den Fokus nun nach hinten legt, umso länger wird der effektive Fokus des Gesamtsystems, und damit die
Vergrößerung bei gleichem Okular ebenfalls größer, und das könnte den Eindruck hervorrufen, daß die Abbildung
schlechter wird.
Auch bei einer Brennweiten-Verlängerung um ca. 300 mm bleibt die Abbildung im achsnahen Raum nahezu gleich. Lediglich die Gesamt-
Brennweite nimmt um ca. 300 mm zu.
D107-06 Der Kamera-Sensor macht die Auflösung
Während ein visuelles Teleskop vorwiegend auf der opt. Achse unter "Strehl-Gesichtspunkten" beurteilt wird, verhält es sich bei einer
sog. Astro-Kamera diametral anders: Hier spielt die Abbildung in einem möglichst großen und ebenen Bildfeld eine Rolle und die Auflösung
des Systems muß vom Kamera-Chip/Sensor und dessen Pixelgröße her gedacht werden. In der Regel ist dann die Auflösung etwa um den
Faktor 3 geringer.
OrginalGröße hier Mit diesem weiter unten getesteten RC-System entstand diese Aufnahme.
-
Das fragliche 12-inch GSO RC F/8 sollte deshalb NICHT als visuelles Teleskop "mißberaucht" werden, um es dann unter visuellen
Gesichtspunkten beurteilen zu wollen. Die visuell genutzen Teleskope wünscht man sich auf der opt. Achse perfekt, äußerst farbrein und
mit einem möglichst hohen Strehlwert. Für visuelle Systeme durchaus sinnvoll, mit einem RC-Sysstem kaum zu realisieren, weil man in
diesem Fall die hohe Qualität nicht bezahlen würde über einen hohen Preis.
Nun haben wir es aber mit einem fotografischen System zu tun. Das soll in einem möglichst großen und ebenen Bildfeld in gleicher Qualität
abbilden, wie auf der opt. Achse. Nun braucht der Kamera-Chip zur Abbildung eines lichtschwachen Sternes immer mindestens 3 x 3 Pixel
mit einer Pixelgröße von hier 5.4 Mikron bis ca. 9 Mikron, sodaß ein Mindest-Quadrat von ca. 16 Mikron bis 27 Mikron erforderlich ist. In
dieser Fläche "verschwinden" opt. Restfehler. Man kann diese Fehler sehr gut auf der opt. Bank darstellen und nachweisen. Auf den Feld-
aufnahmen jedoch sucht man diese vergeblich, wie ein Vergleich zwischen dem folgenden Bild und der oberen Feldaufnahme in Orginal-
Auflösung beweist. Über-/Unter-Korrektur verschwinden also ebenso, wie Rest-Astigmatismus in der Größe von ca. PV L/2, weil der
Kamera-Chip diesen immer noch als Lichtpunkt wahrnimmt.
An der Kombination vom Rest-Astigmatismus aus dem Artificial Sky Test, dessen mittlere Dreiergruppe einen Abstand von 18 Mikron hat, und dem
Quadrat von 3 x 3 Pixel mit gesamt 16.2 Mikron, ergibt sich für einen Einzelstern die Situation, daß er vom Quadrat 3 x 3 Pixel abgedeckt wird. Was
dazu in die Nachbar-Pixel abfließt an Lichtenergie (blaue Quadrate) , stört für den Betrachter den punktförmigen Eindruck nicht. Beckmesserisch
könnte man behaupten, daß sich damit der Scheibchen-Durchmesser um das 1.6-fache "aufbläst" - nur wird man das mangels Bezugs-Größe gar
nicht nachmessen und beweisen können.
-
Für Feldaufnahmen wäre die Systembrennweite von 2432 mm etwas zu groß, für kleinere Objekte hingegen, auch für Planeten, durchaus will-
kommen. Welche Argumente für einen langen Back-Fokus sprechen, kann ich nicht beurteilen - es ist nur eine Auffälligkeit. Wenn man das
System sorgfältig zentriert, bleibt hier ein Rest-Astigmatismus von PV L/2 übrig. Würde man diesen beseitigen wollen, dann "bremst" die
um den Faktor 3 reduzierte Auflösung des Kamera-Chips die vorherigen Bemühungen regelrecht aus: Es ist also gar nicht sinnvoll, die perfekte
Astro-Kamera haben zu wollen.
-
Bei RC-Systemen führt eine marginale Verkippung des Hauptspiegels sofort zu Astigmatismus. Vorher muß aber dringend untersucht werden,
ob nicht etwa eine Verspannung des Spiegels in der Spiegelzelle die Ursache wäre. Oftmals sind die mechanischen Voraussetzungen katastrophal,
auch das wäre zu überprüfen. Manchen Hersteller fehlt die fachliche Voraussetzung, wie ich immer wieder erlebe. Die "Endkontrolle" eines
optischen Systems wird oft dem Kunden aufgebürdet.
-
Im vorliegenden Fall war der Kunde gezwungen, den "Topf ", die die eigentliche Spiegelzelle trägt, genauer zu untersuchen. Sehr
ärgerlich.
-
Bevor man deshalb die Spiegelzelle wieder einbaut muß unbedingt untersucht werden, ob die Lagerung des Hauptspiegels spannungsfrei ist
oder etwa Astigmatismus erzeugt, der dann über den Sekundär-Spiegel nachvergrößert wird. Der Sternfreund hat dann den HS über die
vordere Spinne zentriert. Siehe auch: D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
-
Diese Übersicht zeigt die vorliegenden Fehler dieses System, aber eben nur auf der opt. Bank und nicht etwa auf der späteren
Astrofotografie.
-
Die Feinheiten im Umgang mit einem solchen System wird man kaum einer solchen Werbetafel entnehmen können. Deshalb wäre bei
einem Kauf zunächst der Kontakt mit Leuten wichtig, die mit einem derartigen Teleskop arbeiten.
-
Für visuelle Ansprüche auf der opt. Achse würde man dieses System reklamieren auf der Basis dieses Interferogrammes.
-
Hauptfehler wäre ein zu großer Rest-Astigmatismus von PV L/1.6 wie in unterer Übersicht.
-
Ein Strehl von 0.422 reicht also für die Astrofotografie völlig aus, dieser Wert auf der opt. Achse beschreibt dieses System also nur
äußerst unzulässig.
-
Ein fotografisches System muß deshalb primär von der Auflösung des hier verwendeten Kamera-Sensors gedacht werden. Erst dann kann
man sich ein Bild davon machen, was von den Rest-Fehler auf der opt. Achse zu halten ist.
-
Auch die Orginalgröße wie im Link zeigt von den Rest- bzw. Test-Fehler nichts. Eine Computer-Nachbearbeitung würde am Ende eine
brilliante Aufnahme entstehen lassen. Es dauert seine Zeit, sich mit der Technik vertraut zu machen.
D052B * 2" Zenit-Spiegel - der feine Unterschied
Die Frage, was eine scharfe Abbildung ist, wird sehr verschieden beantwortet: Einer behauptet, mit einem nachweislich astigmatischen
C11 am Jupiter bei 400-fach eine "scharfe" Abbildung gesehen zu haben. Ich bin froh, wenn mein herausgesuchtes C11 ohne Astigmatismus
beim Saturn die Cassini-Teilung als dunkle Linie kantenscharf abbildet. Für den Begriff "scharfe Abbildung" gibt es so gut wie keine
Kriterien - leider. So halten offenbar manche Sternfreunde eine Abbildung auch dann für scharf, wenn es eigentlich schon lange eine
sog. leere Vergrößerung ist. Man vergrößert nur die Störungen des Seeings ohne weitere Details zu erkennen.
Und damit man bei einem der üblichen Telekope nicht den Hals verrenken muß, wird ein 2" Zenit-Spiegel in den OAZ gesteckt, bei einem
C11 durchaus angenehm. Wer nun mit der Abbildungs-Schärfe keine Probleme hat, kann auf einen der üblichen 2" Zenit-Spiegel zurück-
greifen mit dem Vorteil, daß diese preisgünstig sind. Das wäre das 1. Beispiel von Meade. Da hätte der Spiegel über den ganzen Durch-
messer einen Astigmatismus in der Größe von ca. PV L/2. Man benutzt aber in der Regel - je nach Position im Strahlengang - nur den
halben Durchmesser des Zenit-Spiegels im Strahlengang, aber auch da wäre der Astigmatismus immer noch PV L/5 groß. Wer knapp
kalkuliert, kann damit zufrieden sein, besonders wenn der Begriff "scharfe Abbildung" nicht näher definiert ist. Im Artificial Sky Test
jedoch wäre der Astigmatismus bei 333-fach über die ganze Fläche gut zu sehen.
-
Jedenfalls auch ohne Auswertung zeigt sich über den konischen Streifenverlauf, daß Astigmatismus im Spiel ist.
-
Die Wellenfront-Darstellung ebenfalls . . .
-
Über die gesamte Fläche der bereits genannte Wert von PV L/2, über den man nun streiten kann: Im Strahlengang wird nie die Gesamt-
Fläche benutzt, sondern nur eine kleine Ellipse, mit der ein Stern punktförmig abgebildet wird. Und nur da würde man den Astigmatismus
überhaupt sehen. Aber auch da geht es um die Frage, wie stark das Sternscheibchen bei visueller Benutzung über den Astigmatismus
"verschmiert" wird. Feine nadelscharfe Sternpünktchen sind es nicht mehr, wie man sie z.B. vom TOA/Takkahashi her kennt. Den Unter-
schied erkennt man leicht, wenn man im Wechsel bestimmte Test-Objekte am Himmel vergleicht.
-
Ebenfalls über die gesamte Fläche fehlen dem 2" TeleVue Zenit-Spiegel die störenden astigmatischen Merkmale, sodaß bereits über die
gesamte Fläche eine Genauigkeit von PV L/10 zustande kommt.
-
-
-
Jedenfalls dieser Zenit-Spiegel war gestern abend, 06.Aug.2016 gegen 21:30 am Saturn im Einsatz. Bei 200-fach mit einem 14 mm Morpheus
Okular von Baader, einem scheinbaren Bildfeld von ca. 76° und ziemlich farbreiner Abbildung konnte man seeing-bedingt den Saturn plus
Cassini-Teilung im wieder "scharf" erkennen. Auch die exakte Fokussierung spielt eine große Rolle, die dann am besten ist, wenn man die
kleineren Saturn-Monde ebenfalls als nadelfeinen Punkte erkennen kann. Höhere Vergrößerungen hatten keine bessere Abbildungs-
qualität.
-
D107-05 * 8-inch GSO RC M97-Eulen-Nebel: Sterntest und Rohbild --- warum man nichts merkt !
Das vorliegende Beispiel untersucht die Frage, wie genau die Abbildung einer Optik am Rande des Bildfeldes sein muß. Verglichen werden
die Ergebnisse des Artificial Sky Testes bei 902-facher Vergrößerung mit den Ergebnissen eines Rohbildes am Himmel. Der Bilddurchmesser
des 8" GSO RC (203/1624 F8) bei 0.8° Bildwinkel wären 22.19 mm. Das entspricht einem Kamera-Sensor von 17.6mm x 13.52 mm und
dessen Diagonale von 22.19 mm. Von der in der folgenden Übersicht/5. Bild gefundenen Labor-Abbildung bei 902-facher Vergrößerung ist
auf dem Rohbild am Ende nichts mehr zu sehen. Das dürfte der Grund sein, warum an die Abbildungs-Qualität von Astro-Kameras nicht die
allerhöchsten Ansprüche gestellt werden müssen.
Zunächst die Abbildungsfehler bei Bildwinkel 0.8°/Bild 05 am Bildfeld-Rand des KAF.8300 Kamera-Sensors, Durchmesser 22.19 mm
Die PSF/Energie-Verteilung ähnelt der Abbildung oben beim künstlichen Stern-Himmel bei 0.8°/Bild 05 . Weil die Streuungs-Figur aber
im Wesentlichen eine Kreisfläche bildet, wird sie auf dem Foto nicht wahrgenommen.
Das Rohbild:
Verglichen wird der Durchmesser der Abbildung im oberen Bild 05 bei ca. 30 Mikron mit der Sternabbildung im folgenden Rohbild am Rande des
Bildfeldes. Bei genauer Betrachtung kommen also weitere Störquellen hinzu, die mit der im Labor gewonnenen Abbildung des 8" RC-Systems
eher weniger zu tun haben. Die Abbildungs-Qualität dieses Systems kann man deshalb mindestens als zufriedenstellend bewerten, was natür-
lich voraussetzt, daß das RC-System exakt zentriert worden ist. Roh-Bild auf neuer Webseite ausgelagern oder Bild anklicken.
Ein Vergleichs-Bild aus dem WEB
Quelle Wikipedia, ein Ausschnitt zu oberem Rohbild. Der Eulennebel (auch als Messier 97 oder NGC 3587 bezeichnet) ist einer der
etwa 1600 planetarischen Nebel in unserer Milchstraße. Mit den Abmessungen 3,4' × 3,3' und einer scheinbaren Helligkeit von 9,9 mag liegt
er im Sternbild Großer Bär. Die vom Zentral-stern ausgestoßene Hülle hat etwa 2 Lichtjahre Durchmesser und dehnt sich mit etwa 40 km/s
im Weltraum aus.
Ein Bildausschnitt/Rohbild passend zur WEB-Aufnahme
D100-01 Neue Riccardi-Flattener mit ultraweitem Bildfeld - der unnütze Polystrehl-Begriff
Zum Thema A062C * "LZOS for APM 152-1216 Nr. 384" siehe diesen Bericht.
Massimo Riccardi, Ferrara Italien, dürfte einer der fähigsten Optik-Designer sein. Jedenfalls hat er unlängst zwei Flattener
entworfen, die man über APM Teleskopes, Rehlingen, beziehen kann. Ein Flattener "glättet" die opt. Probleme im Bildfeld
wie Koma und Astigmatismus und führt zu einer ähnlich perfekten Abbildung wie auf der opt. Achse selbst. Während für ein
visuell genutzes Teleskop der Strehl-Wert auf der opt. Achse eine Qualitäts-Aussage sein kann, interessiert einen Astro-Foto-
grafen der Strehlwert auf der Achse nur am Rande. Insofern ist die Polystrehl-Untersuchung nur das zu Tode gerittene
Steckenpferd eines einzelnen Designers. Polystrehl-Diagramme sind theoretische Aussagen eines Designers, wie es die Spot-
diagramme ebenfalls sind. Zwischen einem Designer-Entwurf auf der einen Seite und der konkreten Teleskop-Optik auf der
anderen Seiten können Welten liegen. Ein genehmigter Architektur-Entwurf wird selten zu 100% realisierbar sein. Den
bezahlenden Kunden interessiert, was er bezahlen soll, und nicht das, was ihm ein Poly-Strehl-Designer einreden möchte,
weil es nicht der Wirklichkeit entspricht. Im vorliegenden Fall wurde das LZOS Triplet hinsichtlich Koma und Astigma-
tismus zunächst nicht optimiert, um so den Unterschied deutlicher zu zeigen, zwischen dem auf Mathematik aufgebauten
PolyStrehl-Diagramms eines Designer-Entwurfs und den tatsächlich zunächst weitaus ungünstigeren Ergebnissen einer
Vermessung - danach folgte die anschließende Optimierung, dem Kunden zuliebe. Der gemeinte Designer selbst verausgabt
sich in Foren mit unerbittlicher "Überzeugungs-Arbeit".
Beide abgebildeten Flattener Model_01 und Model_02 realisieren ein ultra-großes Bildfeld. Der Abstand Model_02 zum vorderen Objektiv ist um
ca. 33 mm kürzer, sodaß für den LZOS for APM APO 123/738 F6 der Tubus um diese 33 mm zu lange war. Man konnte für diesen Fall
den Flattener Model_02 leider nicht in die richtige Position zum vorderen Objektiv positionieren. Mit dem APO 01 Triplet SuperED Apochromat 107/695.5
F/6.5 klappte die Positionierung reibungslos, wie man weiter unten der Übersicht entnehmen kann.
-
Tabelle für die Kombination von Teleskop-Optik und Flattener
Mit diesen zwei APO's wurden die beiden Universal-Flattener getestet, siehe auch die folgenden Links:
Model_01 http://www.apm-telescopes.de/de/optisches-zubehoer/flattener-reducer-korrektoren/apm-riccardi-universal-apo-flattner-10x-model-1-apos-140-mm-oeffnung.html
Model_02 http://www.apm-telescopes.de/de/optisches-zubehoer/flattener-reducer-korrektoren/apm-riccardi-universal-apo-flattner-10x-model-2-apos-ab-150-mm-oeffnung.html
Die jeweiligen Seiten enthalten weitere APO's, bei denen diese Flattener erfolgreich eingesetzt werden können, wobei die aktuellen
Abstände jeweils von der Kombination Teleskop + Flattener abhängt, also variabel ist.
-
Der APM-Riccardi Universal Apo Flattener 1,0x Model_01 würde beim LZOS APO (2.Übersicht sogar noch einen Bildwinkel von 6° bzw. 77 mm
Felddurchmesser ausfüllen können ohne nennenswerte Einbußen bei der Abbildung. Insofern ist der Name "Universal Apo Flattener" durchaus
gerechtfertigt.
-
Bei dieser Kombination verbessert sich bei Bildwinkel 5° sogar noch die Abbildung. Da diese Test-Bilder bei einer Vergrößerung von 410-fach ent-
standen sind, verschwinden die hier sichtbaren Rest-Fehler auf dem Kamerasensor in einem Feld von ca. 16 x 16 Mikron, was durch die mittlere
Dreiergruppe dargestellt wird. Die beiden Abstände a) auf der OAZ-Skala und b) von letzter Flattener-Bezugsfläche zum Fokus, sind im Schaubild
oben dargestellt.
-
Das LZOS for APM APO 123/738 F6 soll in dieser Hinsicht kurz dargestellt werden, wobei sich dessen Qualitäts-Angaben
ausschließlich auf die opt. Achse beziehen, also keinesfalls auf das Bildfeld, das für einen Astrofotographen weitaus interessanter ist.
Auch hier wären die Spot-Diagramme ein Ergebnis vom Design-Programm, während mein fotografischer Artificial Sky Test eher die
Wirklichkeit abbildet: Und in der Wirklichkeit stecken nun die tatsächlichen Fertigungsfehler drin, von denen die Theorie nichts wissen
kann. Als Beweis für die Abbildungs-Qualität einer Optik taugen die Spot-Diagramme aus einem Design-Programm wirklich nur im Ideal-Fall.
-
Der Foucault-Test links oben bildet sowohl den Gauß- aber auch den Farblängsfehler ab, wie er weiter unten dargestellt wird. Bei einem farb-
reinen APO kommt es zur typischen sichelförmigen Farbverteilung. Beim Artificial Sky Test wäre als Restfehler sowohl Astigmatismus mit
PV L/6 erkennbar (Kreuzform im Fokus), aber auch Koma mit PV L/3.9 erkennbar (Rotations-Symmetrie bei 16:00 Uhr)
Zerlegt man das Foucault-Bild in die Spektralfarben, dann hätte Grün eine leichte Tendenz zur Unterkorrektur, noch ausgeprägter bei Rot,
Blau hingegen zeigt die übliche Überkorrektur im kurzen Spektrum. Da der Farblängsfehler mit 20µ oder 0.02 mm ganz besonders klein ist,
sieht man diesen Unterschied eher nicht: Der Gaußfehler ist deutlicher erkennbar und bildet deshalb das Merkmal eine Apochromaten.
Siehe dazu diese Übersicht: http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg
-
Vor der Optimierung
Die Gesamt-Summe der Rest-Fehler drückt den Strehlwert auf 0.869. Im Idealfall, also nach einer Optimierung, hat man einen Strehl
von 0.991. Dieser Unterschied wäre ein Haupteinwand gegen die Polystrehl-Darstellung, weil dem Kunden damit suggeriert würde, daß die
aktuelle Optik tatsächlich diese Qualität hätte - was nur leider nicht der Wirklichkeit entspricht. Augenwischerei nennt man sowas.
-
Argumente gegen eine Poly-Strehl-Vermessung
Da das LZOS Objektiv vorher nicht optimiert wurde, läßt sich sehr gut der Unterschied zwischen der Designer-Theorie und der Meß-Praxis darstellen.
Es läuft auf einen Unterschied von mindestens 10 Strehl-Punkten hinaus. Was der Farblängsfehler ist, wissen die meisten und was der Gaußfehler
bzw. farbabhängige Öffnungsfehler ist, auch sehr viele. Ein Polystrehl-Diagramm ist eine besonders unanschauliche Darstellungsweise von Farb-
längsfehler + Gaußfehler über den Strehlwert. Während ein Designer nur einen Knopfdruck braucht, damit er sein Poly-Strehl-Diagramm erstellt,
hat ein Meßtechniker eine umfachreiche Liste weiterer Vermessungen, Auswertungen und Diagramm-Zeichnungen vor sich, die ihm der Designer
ohne nachzudenken zumuten möchte - weil ein Designer leider in einer anderen Welt lebt.
Ein Designer bewegt sich auf reiner Mathematik über ein Designer-Programm und glaubt, damit die Wirklichkeit erklären zu können.
Ein Meßtechniker "operiert am lebendigen Herzen", er befaßt sich mit der Vermessung eines fehlerhaften, nicht idealisierten Objektivs.
Wie also soll der Idealfall eines Designer-Entwurfes mit der "rauhen" Herstellungs-Wirklichkeit vergleichbar sein.
Man muß diesen Sachverhalt besonders dann nicht "diagrammisieren",
- wenn der Informations-Gewinn in keinem Verhältnis zum Arbeitsaufwand steht
- wenn Gaußfehler + Farblängsfehler über den Strehlwert erklärt werden soll
- wenn die Ermittlung über die Meßtechnik zu Unschärfe und weiterer Diskussion führt
- wenn die Grundbegriffe nicht definiert sind (*1) und dadurch keine wirklich neue Information entsteht
- wenn es keine Vergleichs-Diagramme zu vielen anderen APO's gibt,
- wenn es für die Abbildung im Bildfeld nutzlos ist gar nichts erklärt,
- wenn keine generelle Aussage zu allen Linsen-Systemen sinnvoll ist, sondern nur eine kleine Gruppe von APO's dargestellt wird
- wenn es genügend andere Darstellungsformen gibt für Farblängsfehler und Gaußfehler, Link1, Link2, Link3, Vergleich ED APO Triplett APO?
---------- *1 mit/ohne Fertigungsfehler?, Hauptfarbe Grün?, Gewichtung? Siehe auch: Der Unfug ...
Wer sich also zu den Theoretikern zählen möchte, der darf zur unteren idealisierten Reihe "schwadronieren"
Wer sich mehr an die meßtechnische Wirklichkeit halten mag, für den ist die obere IGramm-Reihe gedacht.
Beide Lager stehen sich oft unversöhnlich gegenüber.
-
Das Sekundäre Spektrum bzw. eine Index-Zahl kann man auf mehrere Arten ermitteln: Hat man die Systemdaten eines Objektivs, dann lassen
sich mit dem Formelsatz von Dr. Pudenz, Zeiss, der RC_Index ermitteln (theoretisch). Mit einer 0.001 Digital-Meßuhr kann man den Farblängs-
fehler in der 0.707 Zone ausmessen und daraus die RC_Indexzahl ermitteln. Als dritte Möglichkeit "friert" man das System auf die Haupt-
Farbe grün ein und wechselt jeweils die Interferenzfilter. In dieser Position bilden sich a) der Farblängsfehler ebenso ab, wie b) der Gauß-
fehler über die sphärische Abweichung.
-
Nach der Optimierung
Da LZOS Optiken in der Regel perfekt sind, wurde dieses Objektiv wieder dorthin optimiert, wohin es im Regelfall auch gehört. Damit wurde exakt
das Ergebnis erreicht, welches im oberen Ideal-Fall, nach Abzug von Astigmatismus und Koma, bereits beschrieben worden ist. Glas kann sehr
sensibel auf falschen Druck reagieren - man muß es nur wissen.
Koma sieht man in der S-förmigen Verformung der mittleren Streifen, Astigmatismus erkennt man an dem "konischen" Streifenbild.
Verschwunden ist jetzt die lästige Koma und der Astigmatismus im Interferogramm, wenn man das obere Bild mit diesem vergleicht.
Auch die Wellenfront-Darstellung ist nicht mehr wieder zu erkennen.
perfekt auch die Energie-Verteilung PSF genannt
Der Farblängsfehler ist verschwindend klein, der farbabhängige Öffnungsfehler (Gaußfehler) im üblichen Rahmen.
So kann man dieses Objektiv guten Gewissens an den Kunden übergeben.
Zurück zur Astrofotografie: Richtig funktionieren diese Systeme nur, wenn man die richtigen Abstände einhält - in der Optik eine Selbstverständlichkeit.
Es sind also immer zwei Abstände, die ich ermitteln muß: a) den Abstand auf der OAZ-Skala in Einheiten und b) der Abstand letzte Bezugsfläche Flattener
zum Fokus. Diese Ergebnisse sind im Labor entstanden und müßten noch untermauert werden durch einschlägige Astro-Feldaufnahmen.
-
Der 0.75x Riccardi Reducer
Aus dieser Kombination ergibt sich eine Systembrennweite von 522 mm
Die Abbildung im Bildfeld kann man dieser Übersicht entnehmen
D107-04 * Wieviel "Optik" braucht eine Astro-Kamera - TS Optics Triplet APO 90/600
Die Beurteilung eines fotografischen Systems - hier ein TS Optics Triplet APO 90/600 plus TSFlat2 oder 2" Photoline 079x - richtet sich
in erster Linie nach der Auflösung des Kamera-Sensors: Zur Darstellung eines feinen lichtschwachen Sternes wären 3x3 Pixel á 5.7µ
erforderlich. Das wären ca. 18 Mikron. Bei einer Brennweite von 600 mm wie hier wäre die Auflösung inv TAN(0.016/600) wären das
eine Auflösung von 6.19 arcsec. (Visuell jedoch sollten es 1.537 arcsec bei 550 nm wave sein.) Man sollte sich deshalb genau überlegen,
wofür man einen APO verwenden will - möglichst nicht als Eier-legende-Woll-Milch-Sau. Nur wer sich klar entscheidet, kommt zu guten
Ergebnissen. In einem Quadrat von 18 x 18 Mikron bzw. 6.17 arcsec verschwinden deshalb eine Reihe von optischen Fehlern, wie Astig-
matismus, Über- oder Unterkorrektur (Spherical) oder auch ein Farbquerfehler im Bildfeld. Den Strehlwert heranzuziehen, der sich im
Übrigen ausschließlich auf die optische Achse bezieht, ist deswegen weniger sinnvoll, weil den Astro-Fotografen in erster Linie die
Abbildung im Bildfeld interessiert. Dieser Bericht richtet sich daher an die Astro-Fotografen und nicht an die visuellen Beobachter.
Für den Rosettennebel wurde eine SBIG 8300 mit einem 3326x2504 Chip (5,4µm Pixel, 18x13,5mm Sensor = 22.5 mm Diagonale) verwendet.
die volle Auflösung der folgenden Aufnahme findet man hier: http://rohr.aiax.de/PhLine_16A.jpg
Der Ausschnitt im folgenden Bild rechts unten kann man hier vergleichen: http://rohr.aiax.de/PhLine_16B.jpg
-
Dieser kleine TS Optics Triplet APO 90/600 ist für die Astrofotografie bestens geeignet, obwohl er etwas unterkorrigiert ist, aber eine hohe Farbreinheit
aufweist, würde man ausschließlich den Strehlwert als Qualitäts-Kriterium heranziehen, hätte man diesen APO falsch beurteilt. Es geht also um die
einfache Frage, wieviel "Optik" braucht ein fotografisches System überhaupt.
-
Auffällig beim 1. Übersichtstest (Artificial Sky Test bei 333-facher Vergrößerung) ist ein deutlich ausgeprägter Beugungsring. Das wäre ein Hinweis auf
Sphärische Aberration oder auf Obstruktion - bereits dadurch relativiert sich dieser Fehler, da eine Reihe von Astro-Kameras obstruierte Systeme sind.
Die Auflösung des Kamera-Sensors entspricht der Größe der Dreiergruppe in der Mitte des jeweiligen Fotos. Die Unterkorrektur drückt deshalb auf der
optischen Achse den Strehlwert, obwohl es in der wesentlich kleineren Auflösung des Kamera-Sensors "verschwindet". Auch ein moderater Astigmatismus
in der Größe von ca. PV L/4 verschwindet ebenfalls.
-
Die Unterkorrektur taucht beim Foucault-Test erneut auf, ebenso, daß es sich um einen besonders farbreinen APO handeln muß.
-
Eindeutig kann man die Unterkorrektur intrafokal beim Ronchi-Test (13 lp/mm) erkennen mit gerade mal PV L/3.7, also ein Wert, der visuell an der
Wahrnehmungsgrenze liegen würde, wenn man nicht gerade ein Ronchi-Gitter am Stern verwenden würde.
-
Bei allen Linsen-Systemen sollte der Farb-abhängige Öffnungsfehler bei der Hauptfarbe Grüße sein Optimum haben, also am kleinsten sein. (Gaußfehler)
Aus den spektralen I_Grammen kann man über die Power den Farblängsfehler ermitteln, wobei bei diesem Verfahren der Gaußfehler berücksichtigt wird.
Das Sekundäre Spektrum wäre gerade mal 13,6 Mikron groß, was bedeutet, daß wir ein sehr farbreines System haben.
-
die über die Auswertung ermittelten Werte.
-
Diese RC_Index-Zahl von 0.1401 wäre für einen Super-APO reserviert.
-
Wenn ein Linsen-System unterkorrigiert ist in der Hauptfarbe Grün, dann liegt das Optimum im kürzeren Spektrum, also hier bei Blau oder Violett.
Die Unterkorrektur wird also kompensiert über die Überkorrektur bei Blau.
-
-
Bei Grün ist demzufolge die Unterkorrektur etwas ausgeprägter.
-
-
-
-
Der Sternfreund benutzt für das Grundsystem TS Optics Triplet APO 90/600 zwei unterschiedliche Bild-Ebnungssystem, sodaß sich zwei
Fragen stellen: a) wie unterscheiden sich die beiden Reducer/Flattner und b) wie wirken sich deren Fehler auf die Abbildung im Bildfeld aus.
-
Den beiden oberen Astro-Aufnahmen sieht man keinen der Fehler an, wie sie in meiner Übersicht bei 333-facher Vergrößerung auftauchen.
Davon unabhängig ist es ein großes Bildfeld, das man mit diesem fotografischen System abbilden kann. Für den Rosettennebel wurde eine
SBIG 8300 mit einem 3326x2504 Chip (5,4µm Pixel, 18x13,5mm Sensor = 22.5 mm Diagonale) verwendet.
-
D107-03 PlaneWave - corrected Dall-Kirkham astrograph - 24.12.2015
Das Grundsystem eines Dall-Kirkham Astrographen mit Feldkorrektor in Fokus-Nähe wurde nicht nur von PlaneWave entwickelt und
gebaut. Von Orion Optics gibt es ein ähnliches System, von Ceravolo, Optical Systems, von Massimo Riccardi auf den Seiten von
Officina Stellare, findet man weitere Varianten, allesamt als Astro-Kamera oder neudeutsch als Astrographen konzipiert
und entwickelt. Damit liegt die Hauptanwendung dieser Systeme auf der Astro-Fotografie und eher weniger auf der visuellen
Beobachtung. Dem gegenüber stehen die RC-Systeme, die je nach handwerklicher Qualität auch teurer sein dürfen.
http://www.alluna-optics.de/Alluna-Blog/111-blog-Ritchey-Chretien-oder-DK.html
Während der visuelle Bereich auf die Abbildung auf der opt. Achse viel Wert legt, und man von einer hohen optischen Qualität ausgehen
darf mit einem hohen Strehlwert, gibt es für die Astro-Fotografie eigentlich nur die gelungenen Feldaufnahmen bzw. die damit ver-
bundene Dokumentation. Dies wird in folgendem Link von Rolf Geissinger für den PlaneWave eindrucksvoll dargestellt:
http://www.celestron-nexstar.de/planewave/planewave_geissinger.pdf
Der nun folgende Bericht untersucht lediglich die handwerkliche Qualität dieses fotografischen Systems und ist kein Vergleich der unter-
schiedlichen bzw. ähnlichen Dall-Kirkham Systeme, die den Astro-Fotographen unter den Sternfreunden angeboten werden. Erinnern
darf ich in dem Zusammenhang auch an Dieter Lichteneknecker, der vor ca. 30 Jahren für die Astrofotografie damals seine Flat-Field
Kamera gebaut hatte. 2004 von Dipl.-Ing. Wolfgang Paech in diesem Link beschrieben:
Es sind also zwei Einflüsse, die man an obstruierten Systemen beobachten kann:
- die Verschiebung von Licht-Energie in die Beugungsringe durch Obstruktion
- wegen der "Flächen-Rauheit" des Systems werden selbst bei Sensoren mittlerer Auflösung die Sterne
"weich" und groß, weil das Teleskop doch recht viel Energie des Sterns nicht in das Beugungsscheibchen
bringt, sondern in einer Art Halo/Hofbereich um den Stern.
Der Sternfreund wollte neben einer sorgfältigen Zentrierung eine allgemeine Qualitäts-Aussage zur Optik, wie der weitere Bericht
zeigen soll. Dieses Teleskop hat er aus zweiter Hand erworben und es soll eines der ersten Exemplare sein, die man damals kaufen
konnte.
-
Die einzelnen opt. Elemente sind ein ellipt. retouchierter Hauptspiegel, ein sphärischer Sekundärspiegel und ein zweilinsiges Korrektur-
System im Blendrohr des Okular-Auszuges. Hauptspiegel und Korrektur-System sind fest fixiert, und das System kann nur über den
Versatz des Sekundärspiegels und dessen Verkippung zentriert werden, was mechanisch ein Vorteil sein kann, wenn nicht gerade
opt. Restfehler wie Astigmatismus diese gute Absicht wieder in Frage stellen. Entscheidend für die Qualität dieses Systems wäre auch
die Retouche des Hauptspiegels. Dieser sollte möglichst glatt sein.
-
Die Spot-Diagramme sind der Ideal-Fall des Design-Programmes, und werden über die Wirklichkeit konterkarriert, wie das übernächste
Bild erkennen läßt.
-
Der PlaneWave Astrograph ist eine Astrokamera! Es geht um ein ebenes Bildfeld und eine punktgenaue Abbildung in den Ecken des Bildfeldes.
Eine Qualitäts-Aussage über einen Strehlwert auf der opt. Achse nützt der Astrofotografie im Bildfeld wenig bis gar nichts. Das einzig ver-
gleichbare Argument ist die Abbildung der Sternpünktchen besonders in den Ecken des Kamera-Aufnahme-Sensors. Die Auflösung dieses
Systems wäre visuell 0.435 arcsec. Der Kamera-Sensor sieht diese Auflösung nicht. Zur Darstellung eines lichtschwachen Sternes braucht
man in der Regel 3 x 3 Pixel mit einer mittleren Größe von 5.7 Mikron. (je nach Sensor kleiner oder größer) Es wird also über den Sensor
ein Feld von ca. 17 Mikron im Quadrat abgebildet. Das wäre dann eine Auflösung von ca. 1.390 arcsec. Die optischen Restfehler, wie sie
auf dem Artificial Sky Foto bei 1411-facher Vergrößerung auftauchen, verschwinden glücklicherweise allesamt in der reduzierten Auflösung
des Kamera-Chips. Also auch die "ruppige" Behandlung der Bild-erzeugenden opt. Flächen des Systems. Die Hersteller wissen das genau!
Die "Speckles" des Artificial Sky Testes sind ein erster Beleg für die unruhige opt. Fläche. Die kreuzförmige Verteilung der Lichtpunkte
ist ein deutlicher Hinweis auf Rest-Astigmatismus in einem Bereich von ca. PV L/3. Da aber dieser Fehler in der Sensor-Auflösung von
ca. 17 Mikron verschwindet, hat man weiterhin "feine" Sternpünktchen in den Ecken des Bildfeldes: Im nächsten Foto a) auf der opt. Achse
und b) bei einem Bildwinkel von 0.8° oder 35.5 mm Bildfeld-Durchmesser. Der unten links eingeblendete APQ 130/1000 hat natürlich eine
weitaus bessere Auflösung - er wird ja auch visuell verwendet.
-
Bei der Frage, welche der Flächen verantwortlich ist für diese unruhige Struktur, kommt eigentlich nur der ellipt. retouchierte Hauptspiegel in
Frage. Hier wurde regelrecht darauf "herum-geschrubbt" also grob mit viel Unverstand poliert. Bereits der Sterntest offenbart diese Situation,
die beim Rauhheits-Test sehr deutlich wird . . .
-
. . . bevor man dann über eine 3D-Darstellung die Flächen-Rauhheit überdimensioniert darstellen kann.
-
Auch wenn wir an die Verarbeitungs-Qualität der Astro-Optiken weitaus höhere Ansprüche stellen möchten, auf der anderen Seite aber
nicht den dafür erforderlichen Preis bezahlen möchten, so erkennt man jedoch gewaltige Unterschiede bei der opt. Verarbeitungs-Quali-
tät. Je nach Konzept und Benutzung des jeweiligen Systems, lassen sich deutliche Unterschiede feststellen: Für visuelle Ansprüche ist
die opt. Verarbeitungs-Qualität um einiges besser, weil sonst der Kontrast erheblich "einbrechen" würde. Bei den "Misch-Systemen" die
man für visuell (bedingt) und fotografisch einsetzen kann, ist die Flächen-Qualität immer noch brauchbar (mittleres Beispiel). Das Massen-
Produkt GSO RC sollte man ausschließlich für die Astrofotografie verwenden, weil über die hyperbolische Retouche von Haupt- und
Sekundär-Spiegel eine deutlich unruhigere Feinstruktur (oder Microrauhheit) erzeugt wird, wie es auch beim PlaneWave Astrographen
oben erkennbar ist.
-
Die unruhige Retouche der Hauptspiegel-Ellipse läßt sich auch über das Interferogramm bei 532 nm wave deutlich nachweisen: Es
sind keine homogen verlaufenden Streifen. Der Rest-Astigmatismus ist über den ansteigenden Streifenabstand von Süd nach Nord
erkennbar. Die relativ große Obstruktion ist ein weiteres Merkmal eines fotografischen Systems.
-
Die Wellenfront-Verformung deutet eher auf einen drei-eckigen Astigmatismus hin. Die leichte Unterkorrektur ist unerheblich,
zugleich ein Hinweis, daß der Abstand Sekundär-Spiegel zu Korrektor zu stimmen scheint.
-
Bei der Lichtenergie-Verteilung verschiebt die Obstruktion einen Teil der Energie in den 1. Beugungsring, das vom Rest-Astigmatismus
etwas überlagert wird, aber nur innerhalb der Sensor-Auflösung.
-
Die synthetische Darstellung unterdrückt die Artefakte des fotografischen Interferogrammes.
-
Und hier eine differenzierte Darstellung der opt. Restfehler, wobei nur der Astigmatismus etwas zu groß ist, um dem oberen Bild
zu entsprechend.
-
Zu Beginn möchte man gerne wissen, wie wird dieses System überhaupt zentriert? Dazu muß man sich lediglich mit der Sekundärspiegel-
Einheit befassen. Hier wird a) der Abstand des Sekundär-Spiegel zum Hauptspiegel und der Korrektur-Einheit bestimmt und
b) die Verkippung/Zentrierung des Sekundärspiegels realisiert.
Sowohl der Hauptspiegel, wie auch die Position der zweilinsigen Korrektureinheit sind weder zentrier- noch verschiebbar. Man sollte aber
unbedingt Protokoll führen, wenn man am System "herum-experimentiert" Auch den Bericht von Rolf Geissinger sollte man unbedingt
vorher lesen: http://www.celestron-nexstar.de/planewave/planewave_geissinger.pdf
-
http://planewave.com/products-page/telescopes/12-5-inch-cdk-optical-tube-assembly/
http://planewave.com/technology/
D107-02_Anlage01 * Ein APO und seine Reducer
Zurück zum Bericht
Je nach Tubus-Länge der APM-Refraktoren gibt es offenbar zwei Varianten, wie man den Riccardi Reducer 0.75 hinter den OAZ
positioniert: a) links hinter dem Flansch bzw. dort von links eingeschraubt, . . . .
-
. . . oder bei längerem Tubus b) recht vom Flansch, . . .
-
sodaß auf diese Art der Reducer im Tubus "verschwindet". Entscheidend jedoch ist, daß der optimale Abstand Reducer-vorderes Objektiv
unbedingt eingehalten wird, da sonst die Abbildung im Bildfeld erheblich darunter leidet. Insofern ist die Fokussierung zwischen Reducer
und Objektiv genaugenommen unsinnig, weil damit ständig der Abstand variiiert wird. Nur wenn der Fokus-Abstand zum Reducer exakt
eingehalten wird, kann man auch an einer eigentlich falschen Stelle fokussieren.
-
Wenn aber der Reducer an der falschen Position - in diesem Fall viel zu nahe am vorderen APO-Objektiv - dann stimmt in keinem Fall
der Öffnungsfehler, in diesem Fall reagiert das System deutlich überkorrigiert, was man intrafokal an den bauchigen Ronchi-Linien
erkennen kann. Das ist dann ein Hinweis, daß der Abstand nicht stimmen kann.
-
In diesem Fall muß der Reduder links an den Flansch angeschraubt werden, und der OAZ wegen der Kürze des Tubus sehr weit ausge-
zogen werden, damit der Riccardi-Reducer überhaupt funktioniert.
-
Während man auf der opt. Achse lediglich die Überkorrektur erkennen kann, stimmt das System wegen der falschen Reducer-Position
im Bildfeld bei 4° Bildwinkel in keinem Fall.
Eine interessante Beobachtung sei noch angefügt: Entscheidend für die Korrektur-Wirkung im Bildfeld ist lediglich der kleine Ausschnitt an
Linsenfläche, die vom Reducer im Gesamt-System zur Verfügung gestellt wird. Steht der Reducer an der "richtigen" Stelle, dann spielen die
optischen Fehler der Reducer-Einheit offenbar keine Rolle mehr. Wenn also der Reducer auf der opt. Achse zu nahe am vorderen Objektiv
plaziert ist, dann entdeckt man "wilde" Koma und Astigmatismus, wie sie von der größeren Fläche des Systems Reducer hervorgerufen
wird. Wird hingegen die Reducer-Einheit in die optimale Position geschoben, dann verkleinert sich Fläche, die für die opt. Fehler verantwortlich
ist, und alles scheint wieder perfekt zu sein. Weil der OAZ so kurz ist, sodaß man mit dem Reducer gar nicht in die optimale Position kommt,
"stolpert" man über die "optische Qualität" des Reducers als Ganzes. Bei anderen Flattner/Reducern konnte ich diesen Effekt bisher nicht
beobachten. Bei kürzeren Brennweiten könnte sich dieser Effekt stärker auswirken: http://rohr.aiax.de/LZOS-Red_20A.jpg
Nur wenn der Reducer in der für ihn vorgesehenen optimalen Position steht, wird im opt. System APO+Reducer ein vergleichsweise
kleiner Bereich des Reducers für die Feld-Korrektur benutzt. Optische Fehler des Reducers selbst fallen deshalb erst einmal nicht auf.
Erst wenn beim Test ein größerer Durchmesser des Reducers (z.B. auf der opt. Achse) benutzt wird, weil der Reducer zu nahe am vor-
deren Objektiv steht, tauchen die opt. Fehler des Reducers auf, wie im vorliegenden Fall zu sehen.
Mit so großen Werten bei Astigmatismus und Koma bereits auf der opt. Achse würde man an diesem Reducer "verzweifeln"
Je näher deshalb der Reducer zum vorderen Objektiv geprüft wird, umso massiver würde die Abweichung werden, weil ganz
automatisch ein immer größerer Teil des Reducers in die Messung eingeht.
Verschiebt sich der Reducer jedoch allmählich in die optimale Position, dann verkleinern sich die optischen Fehler derart, daß
sie nahezu verschwinden, zumindest auf die punktförmige Abbildung in den Ecken keinen Einfluß mehr haben. Welchen Einfluß
die Reducer-Fehler auf die Gesamt-Abbildung haben, kann man deshalb aus dem Rohbild nicht ermitteln, man wird auch in diesem
Fall eine ansprechende Aufnahme bekommen. Würde man hingegen die Kamera gegenüber dem Reducer drehen, dann könnte
man bei der Überlagerung beider Bilder einen Verzeichnungs-Effekt beobachten, wenn sich Koma und Astigmatismus auf das
Gesamtbild auswirken.
Zurück zum Bericht
D107-02 * Ein APO und seine Reducer
Einen Anfänger könnte das Projekt in den Wahnsinn treiben: Er hat sich einen anspruchsvollen, wunderbaren LZOS APO herausgesucht,
und braucht jetzt noch einen perfekten Flattner, noch besser einen Reducer. Hier wäre bereits einschlägiges Detail-Wissen gefragt,
weil es bei der Adaption von Fernohr und nachfolgendem Reducer einige Feinheiten zu beachten gilt. Davon mehr im folgenden Bericht.
Das grundsätzliche Problem beginnt damit, daß die Länge des LZOS APM Tubus um mindestens 40 - 50 mm zu kurz ist, was man später
mit Zwischen-Ringen überbrücken muß. Bei manchen dieser LZOS-Tuben wird der Riccardi Reducer im Tubus-Inneren untergebracht,
bei anderen - wie im vorliegenden Fall - außen, also links vom Tubus-Flansch. Für die Photoline 0.79 x Reducer-Lösung ist dieser Tubus
plus Okular-Auszug schlicht zu kurz, sodaß dieser Reducer gar nicht in die optimale Position gebracht werden kann. Man braucht also
eine weitere 40 mm Zwischen-Hülse zur Tubus-Verlängerung: Ein Bündel von Bedingungen und ein reger Briefwechsel (Email), bis man
am Ziel seiner Wünsche ist.
Dieser Bericht wurde auch geschrieben, um weiteren Sternfreunden den Weg zu einem gut funktionierenden System etwas zu ebnen.
Es müssen ja nicht jedes Mal die gleichen Erfahrungen sein. Zumindest zeigte sich der betreffende Händler sehr kooperativ.
-
Der Sternfreund bestellte sich zuerst die Photoline 0.79x Lösung, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zunächst nicht funktionierte.
Später kaufte ich mir ebenfalls einen dieser TS-Reducer, damit ich - wie beim Riccardi-Reducer auch - für derartige Fälle "gewappnet" bin.
Die handwerkliche Ausführung dieser Reducer spielt bereits eine große Rolle: Der Riccardi-Reducer ist auf der opt. Achse perfekt, egal wo
er gerade positioniert worden war. Beim Photoline reduziert sich die Achskoma erst, wenn dieser in der optimalen Position steht - hier ist
die Toleranz gewissermaßen einkalkuliert. (Je geringer die beanspruchte Linsenfläche, umso geringer auch die störenden opt. Fehler.
Und das ist nur am Ort der optimalen Position der Fall.) Wie das Foto zeigt, habe ich daraufhin den zu kurzen Tubus + OAZ bis zum Anschlag
herausgedreht, ebenso die beiden durch gelbe Pfeile gekennzeichneten Gewinde, damit der Photoline Reducer einigermaßen in die richtige
Position gelangt. Hier ist also eine 40 mm Verlängerungs-Hülse erforderlich, und erst dann kann man beide Abstände ermitteln:
a) zum vorderen Objektiv auf der OAZ-Skala und b) vom Reducer-Ende zum hinteren Fokus. Die Flattner/Reducer-Lösungen sind immer
eine Art Petzval-System und funktionieren nur, wenn der Reducer zum vorderen Objektiv den richtigen/optimalen Abstand hat, wie
bei einem Petzval-System.
-
Die erste Photoline-Lösung wurde zunächst vertagt und mit dem Riccardi-Reducer 0.75x nach einer brauchbaren Lösung gesucht. Bereits
hier taucht ein weiteres Problem auf: Es gibt - je nach Tubus/Fernrohr-Typ die Möglichkeit, den Riccardi-Reducer entweder rechts vom Flansch
in den Tubus zu stecken, oder aber von links in den Flansch einzuschrauben. Für jeden dieser Fälle gibt es einen eigenen Flansch, und wer sagt
es denn, daß man sofort den richtigen Flansch bekommt? Im zweiten Anlauf trifft der aber dann ein.
-
Der Riccardi-Reducer sitzt jetzt an der richtigen Position, ermittelt über den Verkippungs-Test im Bildfeld über den "künstlichen Sternhimmel",
danach erst die Einheiten auf der OAZ-Skala dokumentiert und schlußendlich auch den den Abstand zu Fokus mit 71.5 mm ausgemessen.Es fehlt
nur noch die Adaption bis zur Kamera: Vom Kamera-Gehäuse außen bis zum Sensor sind es 44 mm, der Adapterring mit Bajonett-Anschluß ca.
10.5 mm. Es bleibt nur noch ein Sortiment von dünnen Zwischenringen von ca. 16 - 17 mm.
-
Wie man die Abstände optisch ermittelt, soll weiter unten nachgetragen werden. Um Mißverständnisse mit dem Händler/Lieferanten
möglichst auszuschließen, eignet sich besser ein Foto, da man als Kunde die ganze TS-interne Fach-Terminologie nicht kennt. Die Lösung
mit dem Riccardi-Reducer ist jetzt komplett und muß sich nur noch in der Praxis bewähren.
Wer den Abstand Kameragehäuse-Sensor ermitteln will, kann sich so behelfen: Zunächst braucht er eine helle Lichtquelle, die in sich,
also durch das System und zurück die exakte Fokus-Lage ermittelt. Man bekommt also den exakten Fokus-Punkt (Quelle + Abbildung)
was bedeutet, daß auf dem Hinweg zum Planspiegel ein absolut paralleles Lichtbündel entsteht, wie eben am Himmel auch. Links unten
wird die Lichtquelle zur Hälfte mit einer Kutter-Schneide abgedeckt, rechts untem im roten Kreis die Abbildung dieser Lichtquelle. Man
kann nun relativ genau den exakten Fokuspunkt ermitteln.
Diese Lichtquelle im Unendlichen braucht man nun. Und wenn man das System sorgfältig aufgestellt hat, dann sollte hinter dem Reducer
bis zum Fokus des Systems LZOS-APO + Riccardi Reducer wieder ein Abstand von 71.5 mm entstehen. Das wäre der 1. Schritt, den es
zu überprüfen gilt, deshalb unten eingeblendet eine kleine Projektions-Fläche, mit der man genau den Abstand ermitteln kann.
Statt der Projektions-Fläche wird nun stattdessen die Kamera so eingesetzt (natürlich vorher auf Unendlich eingestellt), sodaß sich hinten
auf dem Display erneut die Abbildung der Licht-Quelle "scharf" abbildet. Damit ergibt sich auch der Abstand der Kamera zum Reducer, der
ca. 16-17 mm beträgt, wie auf dem Bild vorher zu sehen war. Es gibt sicherlich mehrere Methoden, die richtigen Abstände zu ermitteln.
Hat man schlußendlich auch noch diese Zwischenringe bei ca. 16 mm, dann wäre dieses System funktionsbereit.
Wie es mit der Variante LZOS APO + TS Photoline 0.79 x weitergeht, wird weiter unten beschrieben.
Nachzutragen bleibt zunächst die opt. Qualität des LZOS-APO-Refraktors.
Das Foucaultbild steht für die typische Farbverteilung eines APO's, das Ronchi-Bild zeigt ein leicht unterkorrigiertes System, der LYOT-Test
ist unauffällig. Der Farbsaum beim Sterntest ist charakteristisch für einen APO.
Die Auflösung auf der optischen Achse entspricht der Formel und kann deshalb gut über die Fotografie nachgewiesen werden. Die
Auflösung über den Kamera-Sensor mit 3x3 Pixeln bzw. ca. 16.18 Mikron ist etwa um den Faktor 3 geringer, weswegen viele opt.
Restfehler auf einem Rohbild nicht mehr zu sehen sind.
Ohne Flattner oder Reducer vergrößert sich im Bildfeld außerhalb der opt. Achse sehr schnell Koma und Astigmatismus, wie ich an
den Interferogrammen zeigen möchte.
Die Auswertung für Grün liefert nahezu die gleichen Strehl-Ergebnisse ab, wie sie auf beigelegtem Test-Report ebenfalls zu finden sind.
Der Test-Report von LZOS
Das Sekundäre Spektrum, wie es bei einem APO üblich ist. Visuell sieht man Rot kaum.
Die RC_Indexzahl steht also für einen APO
Die ursprüngliche Lösung LZOS APM P123 / 6 Nr. 056 + TS Photoline 0.79 x
Wissenswert ist in jedem Fall die Frage, wie unterscheiden sich beide Möglichkeit, also LZOS APM P123 / 6 Nr. 056 + Riccardi-Reducer 0.75 x
oder LZOS APM P123 / 6 Nr. 056 + TS Photoline 0.79 x, wenn auch hier die optimale Position gefunden ist. Auch dies sollte nochmals unter-
sucht werden. Die Verlängerungs-Hülse mit 40 mm Länge entspannt die Situation etwas. Jetzt sind es auf der OAZ-Skala 84 Einheiten. Der
Abstand von 54 mm zum Fokus ist aber sehr knapp, da das Kamera-Gehäuse bereits 44 mm bis zum Sensor beansprucht und der Anschluß-Ring
ebenfalls 10.5 mm - es geht also sehr knapp aus. Bei 4° Bildwinkel ist die Vignettierung geringfügig größer, was aber nicht für alle Fälle gilt.
Auffallend bei dieser Lösung (Photoline Reducer + 40 mm Verlängerungshülse) ist der kurze Abstand der letzten Reducer-Fläche zum
Fokus mit nur noch 54 mm. Auf der TS-Webseite ist dies mit ca. 56 mm angegeben. Es wird also knapp, weil das Kamera-Gehäuse intern bereits
44 mm benötigt und damit nur noch "schmale" 10 mm übrigbleiben für den Adapter-Ring. Zum einen fängt das die Toleranz etwas auf,
zum anderen bestätigt sich, daß die Angaben von TS und meine Messungen nahe beieinander liegen.
Bezogen auf die reduzierte Auflösung, wie sie durch den Kamera-Sensor entsteht, sind sich die Abbildungs-Ergebnisse auf dem Rohbild ähnlich,
die "Zerstreuungs-Figuren" liegen innerhalb der fotografischen Auflösung. Ausgeprägter ist jedoch beim Photoline Reducer ein deutlicher
Farbquerfehler, bei 4° Bildwinkel gut zu sehen. Aber auch hier stellt sich die Frage, wieviel davon man auf dem Rohbild später sieht.
Die folgende Aufnahme findet man hier:
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/language/en/info/p6086_TS-PHOTOLINE-3--4-element-0-79x-corrector-for-Apo-refractos-up-to-4--aperture.html
die volle Auflösung unter diesem Link: http://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/tsoptics/ts-apo-102/tsapo102s-ts079reducer-jensen.jpg
D021-04 Eugen Popp - Tele Optik CH 8731 Ricken Schweiz: aus der "Steinzeit der Hobby-Astronomie"
Es war eine andere Zeit! Mindestens 50 Jahre her. Das Wort Computer war noch nicht bekannt. Das World Wide Web gab es eben-
falls noch nicht - und Foren ? Sowas gab es Gottseidank auch noch nicht. Die Hobby-Astronomie spielte sich in elitären Zirkeln ab,
was dem Hobby eigentlich besser getan hat, weil selbsternannte Alpha-Tiere ihr Unwesen allenfalls im Verborgenen trieben, nicht
wie heutzutage. Auch einen Test-Report als Qualitäts-Nachweis gab es damals nicht. Es zählte lediglich die Mundpropaganda, die
den wenigen Astro-Händlern bzw. Herstellern von Teleskopen den Umsatz brachten. Es war auch noch die Zeit von Konditor-
Meister Hans Rohr und seinem Buch: "Das Fernrohr für Jedermann", Orell Füssli Verlag, Zürich, 5. Auflage 1972. (Sicher keine
Anlehnung an das Stück von Hugo von Hofmannsthal.)
In dieser Zeit gab es den Eugen Popp (auch den Busfahler Eugen Aeppli, der in Adlikon Spiegel unterschiedlichster Größe schliff),
wie die folgenden Inserate in der Schweizer Zeitschrift "ORION" zeigen. Der Markt in Form von Celestron-SC-Systemen soll Eugen
Popp "ruiniert" haben, kann man im Internet nachlesen, unbestätigten Informationen zufolge. Beide, der Eugen Popp und der
Eugen Aeppli sollen später in die Türkei abgdriftet sein - bei Eugen Aeppli wüßte ich es genau.
-
In jener Zeit gab es beim Kauf von Teleskopen noch keinen Test-Report, so wie es auch heute bei SC-Systemen von Celestron noch
üblich ist. Auch die Zahl derjenigen, die über ein Interferogramm den Strehlwert einer Optik messen konnte, begann auch erst mit
der Orginal-Veröffentlichung von Karl-Ludwig Bath, Freiburg, in SuW Heft Juni 1973. Auswert-Programme für die Interferogramme
gab es erst ca. 30 Jahre später. Dennoch öffnete sich die Hobby-Astronomie für das "breite Volk", den Chinesen war es recht, den
Astrohändlern noch viel lieber! Es entwickelte sich in Folge die "Schnäppchen-Mentalität" und das Qualitäts-Bewußtsein blieb auf
der Strecke. Und nur, wer was von Qualität versteht, ist auch bereit, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Vor diesem
Hintergrund muß dieser Bericht verstanden werden, weswegen Begriffe, wie "Gurke" eine Erfindung der Internet-Zeit sind. Wie
exakt man sich damals an die opt. Daten gehalten hat, weiß ich nicht. Die Okular-Steckhülsen waren damals noch 24.4 mm Durch-
messer, und 1 1/4 Zoll bzw. 2 Zoll Steckhülsen kannte man damals bei uns noch nicht.
-
Bei derartig unklarer Daten-Lage setzt man in den Fokus eine Lichtquelle mit 1 mm Durchmesser und fotografiert das parallele Licht-
Bündel auf Millimeter-Papier: Es sind also nur 140 mm Durchmesser, genauer gesagt sogar nur 136 mm. Mag sein, daß diese Daten in
die Kategorie 150/2400 des übernächsten Bildes fällt, weshalb ich vermute, daß es durchwegs F/16 Systeme waren. Muß mir doch
nochmals eine Einrichtung bauen, bei der man die Brennweite vermißt.
-
Dem Schweizer Fankhauser sei Dank, daß er diese Daten noch vorrätig hat.
-
Beim "F041C Artificial Sky Test bei SC, RC und Cassegrain-Systemen" spielt der Öffnungs-Durchmesser und die Brennweite für die
Abbildung eine große Rolle. Ein kleines Öffnungsverhältnis liefert derartige Bilder ab. Trotzdem kommt rechnerisch über die Formel
inv TAN(18Mikron/2240) ein ähnliches Auflösungs-Ergebnis heraus, wie über die bekannte Formel Auflösung = 138.4 / D für 550 wave.
Da die Beugungs-Ringe auch hier deutlich ausgeprägt sind, zeigt sich bereit die deutliche Unterkorrektur des Systems. Sie wird
über die weiteren Tests noch viel deutlicher.
-
Der Stern-Test zeigt zum einen eine deutliche Unterkorrektur, wie der "Lichtring" intrafokal beweist. Die Beugungs-Ringe im
Fokus wären ein weiteres Indiz, und schließlich liegt noch ein Zentrier-Fehler im System vor. Der Rest-Astigmatismus wäre
ebenfalls im Fokus-Bild erkennbar. Am Himmel selbst wird man das kaum sehen.
-
Auch am Himmel würde der Ronchi-Gittertest die Unterkorrektur zeigen. Beim Foucault-Test "wölbt" sich die Fläche scheinbar
auf den Betrachter zu.
-
Durch das Interferogramm in Autokollimation lassen sich alle Fehler erkennen: Astigmatismus durch ansteigenden Streifen-Abstand
von S nach N, Achskoma durch die unsymmetrische Biegung zur vertikalen Mittelachse und "W"-förmige Durchbiegung der Streifen
als Hinweis für die Unterkorrektur. Man muß das IGramm nur noch auswerten.
-
Das synthetische IGramm zeigt augenblicklich nur noch die Unterkorrektur.
-
Die Wellenfront-Darstellung des wichtigsten Fehlers, was vermutlich ein Abstands-Problem ist.
-
Und schließlich die Licht-Energie-Verteilung, indem sowohl über die Obstruktion wie über die Unterkorrektur die Licht-Energie
in die Beugungs-Ringe verschoben wird. E017 * Strehlwert und Obstruktion - Modulationsübertragungsfunktion Das Maximum
schrumpft in der Höhe und ist damit etwas schlanker.
-
Mit dieser differenzierten Auswertung hätte man eine Grundlage, wie man den Strehlwert optimieren könnte. Trotzdem stellt
sich aber die Frage, wie sinnvoll die Optimierung dieses F16-Systems überhaupt ist. Für diesen Fall müßte man auch den
Hauptspiegel neu mit Hilux belegen lassen. Ob man die Unterkorrektur durch den Abstand Haupt-Spiegel- Sekundär-Spiegel
beeinflussen kann, ist noch ungeklärt, ob man den Rest-Astigmatismus ebenfalls beseitigen kann, wäre eine Frage der HS-
Lagerung, und die Koma wird man nur über die HS-Zentrierung beeinflussen können. Ein Maksutov von INTES wäre vermutlich
die bessere Wahl.
-
Alle diese Überlegungen brauchte man sich im Computer-losen Zeitalter noch nicht machen. Man schaute durch den Maksutov
durch und freute sich, was man bei hohen (ca. 200-fach) alles sehen konnte. Das war eine andere Generation von Sternfreunden.
D083A TAL 200K - Der Widerspenstigen Zähmung
Siehe auch: D083 * TAL Klevtsov 200 f/8.5mit FS-Mangin-Spiegel , http://rohr.aiax.de/@TALKlevtsov_06.png
http://en.wikipedia.org/wiki/Klevtsov%E2%80%93Cassegrain_telescope
Es ist ein System mit einem sphärischen Hauptspiegel und einer Sekundärspiegel-Einheit. Bei diesem Zweilinser ist die Rückseite
der hinteren Linse verspiegelt. Angeliefert wurde also ein Teleskop mit einem relativ großen Rest-Astigmatismus und einer deut-
lichen Unterkorrektur sodaß ein "schmaler" Strehl-Wert von 0.622 herauskam. Siehe auch
Zusammen mit einem Zentrierfehler war der Sternfreund mit der Abbildung besonders bei hohen Vergrößerungen nicht so zufrie-
den. Und weil man nicht jeden Tag mit diesem Klevtsov/Cassegrain System zu tun hat, artet eine Optimierung regelmäßig in
Arbeit aus. Zwei Fehler sind aufzuspüren und zu beseitigen: Der relativ große Rest-Astigmatismus und eine ebenfalls zu große
Unterkorrektur. Den Rest-Astigmatismus sucht man daraufhin entweder in der Lagerung des sphärischen Hauptspiegels, oder
was schlimmer ist, bei der Sekundärspiegel-Einheit, die ich aus guten Gründen nicht zerlege - denn dann verstreicht viel Arbeit-
Zeit, bis alles wieder stimmt.
Der zweite Fehler - einer zu deutlichen Unterkorrektur - entsteht möglicherweise dadurch, daß die Sekundärspiegel-Einheit an
der falschen Stelle sitzt, zumal der Hersteller dort eine Möglichkeit der Verschiebung eingebaut hat. (Derzeit 5.8 mm von der
Vorderkante). Schließlich muß man abschließend das System selbst vor einem Planspiegel wieder ordentlich zentrieren. Da gibt
es zwar Anleitungen dazu, nur die sind vermutlich von Leuten geschrieben, die noch nie ein solches Klevtsov/Cassegrain System
zentriert haben. Ich verlasse mich also auf meine eigenen Erfahrungen.
Da liegt nun das Objekt der Begierde und wartet auf diverse erhellende Tests.
-
Wer im Web nach den opt. Daten sucht, findet hier die Angabe 200/2000 mm, aber hier dagegen 200/1700, was ich als die neuere Variante
interpretiere. Insofern wäre die Vergrößerung beim Artificial Sky Test 1111-fach. Mit diesem Eingangs-Test hat man sofort eine Übersicht,
woran ein Teleskop krankt. In diesem Fall ein deutlicher Astigmatismus, sodaß im Fokus schöne "Kreuze" erkennbar sind.
-
Die Unterkorrektur zeigt der Ronchi Test am besten. Sphärische Aberration verschiebt einen Teil der Lichtenergie in die
Beugungs-Ringe, das tut aber die Obstruktion ebenfalls, sodaß man beides nicht eindeutig unterscheiden kann. Die
Punkte beim Lyot- Rauhheits-Test deuten auf Staub auf einer der Flächen hin. Es kann aber auch sein, daß das System
bei einer Sonnenbeobachtung "geröstet" worden ist, wie ich das unlängst erlebt habe. Manche Sternfreunde denken
leider erst hinterher. Siehe: http://rohr.aiax.de/SC-Lyot38A.jpg
-
Die Unterkorrektur dokumentiert sich im Interferogramm durch die "W"-förmige Überlagerung der mittleren Streifen.
-
Die Wellenfront-Darstellung zeigt außerdem einen deutlichen Astigmatismus, wie weiter oben schon besprochen.
-
Die Licht-Energie-Verteilung hat ein reduziertes Maximum, der Astigmatismus ist im 1. Beugungsring zu sehen. Gegen Ende diesen
Berichtes kann man zum Vergleich den optimierten Zustand erkennen.
-
Die Fehler-Differenzierung weist für Astigmatismus aber auch Spherical zu große Werte aus, und das schränkt hohe Vergrößerungen
und Kontrast erheblich ein.
-
Nach dieser Bestandsaufnahme untersuchte ich das Innenleben dieser Optik - ziemlich radikal, wie man sieht. Besonders auffällig ist,
daß alle Schrauben mit Gewalt "angeknallt" waren, als wolle man ein Auto dranhängen.
-
Zur Dokumentation die rückwärtige Ansicht der Sekundär-Spiegel-Einheit, eines Zweilinsers mit verspiegelter Rückseite. Sinn-
vollerweise gesichert wegen leichtsinniger Optik-Forscher !!!
-
Der sphärische Hauptspiegel hat ebenso keine Blessuren, außer, daß er leicht eingstaubt ist.
-
Prozeß der Optimierung - wo steckt der Astigmatismus
Die Lagerung des Hauptspiegels könnte die Ursache sein, ist aber weniger wahrscheinlich. Zugleich ist dieser Test die Bestätigung,
daß der Hauptspiegel sphärisch ist und damit das System auch eine Dezentrierung verkraften würde: Es ist ja eine Sphäre, und genau
aus diesem Grund haben alle SC-Systeme keine Zentrier-Möglichkeit am Hauptspiegel.
-
Der Artificial Sky Test zeigt keine Fehler - den HS betreffend.
-
Sicherheitshalber wird der HS wieder eingebaut und über ein Abroll-Verfahren zentriert. Damit wäre dieser Teil fehlerfrei.
Die Halterung der Sekundärspiegel-Einheit hat im Zentrum einen Schraubring, über den man den Abstand HS - Sekundär-
spiegel einstellen kann. Je näher man den Sekundäörspiegel an den HS rückt, umso weiter verlagert sich der Fokus nach
hinten, etwa im Verhältnis 1:10. Das sollte man möglichst nicht verändern wollen.
-
Vor einem Planspiegel muß das Gesamt-System exakt zentriert werden - bei solchen Systemen exakt auf der opt. Achse.
-
Der mittige Poisson-Punkt ist das Zentrum des rotations-symmetrischen Sternscheibchens und Nachweis erfolgreicher Zentrierung.
-
Der Effekt der Temperatur ist manchmal verblüffend. Welchen Einfluß die Temerpatur in manchen Fällen hat, erlebte ich erneut
beim TAL 200K. Der im OAZ eingeschobene künstliche Stern erzeugt unvermeidbare Wärme, auf die manche Systeme heftig
reagieren. Aus diesem Grund schalte ich die Lichtquelle immer wieder ab. Zu Beginn (auf dem folgenden Foto) war der Astigma-
tismus deutlich zu sehen, auf dem mittleren Teil war die Rest-Koma noch zu erkennen. Erst nach weiteren 4 Stunden senk-
rechter Auskühlzeit entstand der Bildteil ganz rechts. Das kann nur damit zu tun haben, daß sich zwischenzeitlich das System
voll temperiert hatte. Auch die Unterkorrektur war davon betroffen, am Ende der Messung hatte sie sich zurück-entwickelt.
Ganz verschwunden ist der Astigmatismus jedoch nicht, die Unterkorrektur ebenfalls nicht. Interessant auch der Vergleich mit
meinem Bericht vom 25.01.2010: Auch damals war das System unterkorrigiert mit ähnlichen Werten:
http://rohr.aiax.de/@TALKlevtsov_06.png
-
Sehr viel "friedfertiger" schaut am Ende das Interferogramm aus. Lediglich an den ansteigenden Steifenabständen S->N wäre ein Rest-Astimtismus
von PV L/5.5 zu erkennen, siehe die Fehler-Differenzierung weiter unten.
-
Auch die Unterkorrektur ist noch vorhanden - nur weniger groß mit PV L/4.9
-
Verglichen mit dem PSF-Bild von oben ist nun das Maximum deutlicher erkennbar, Koma kaum und Astigmatismus bei PV L/5.5
-
Und zum Schluß die differenzierte Fehler-Analyse. Am Himmel müßte der Sternfreund jetzt wieder Spaß an der Beobachtung
haben. Diesmal war es vermutlich der Temperatur-Einfluß, der die Arbeit erschwerte. Man möge das TAL 200K jetzt in Watte
packen und vorsichtig tragen - und immer senkrecht ausklühlen lassen.
-
Interessant die Bestätigung des Sternfreundes, daß dieses System sehr stark auf Temperatur-Angleichung reagiert: Erst nach mindestens
1-2 Stunden Auskühlzeit ist das System bereit, seine volle Leistung abzuliefern - eine schöne Bestätigung !
D021-03 Questar 89-1280 mechanische Feinheiten
Das für Amateurastronomen hergestellte Questar 3.5" Standard-Teleskop hat eine freie Öffnung von 88,9 mm, was bei einer Brennweite von
1280 mm ein Öffnungsverhältnis von f/14,4 ergibt. Das hintere Ende des Tubus ist durch ein Gehäuse abgeschlossen, dieses enthält die Fokus-
Stellschraube, das Zenitprisma, den Okularträger, die Barlowlinse, den Sucher sowie die Bedienungselemente dazu. Hinten am Gehäuse kann
ein Kameraadapter zur Fokalfotografie angebracht werden. Zum Zubehör gehört ein auf das Objektiv aufschraubbarer Sonnenfilter, zusätzlich
ist der QMax, ein von Questar hergestelltes Sonnenspektrometer, zum Anschluss an die Questar-Teleskope erhältlich.
Dieses kleine Teleskop wurde 2x gemessen, und die Tester sind sich nicht einig, wie groß man den Rest-Astigmatismus einschätzen soll.
Unabhängig davon ist es ein Maksutov-System mit den dafür bekannten guten optischen Eigenschaften. Statt eines Vergleichs der Test-Ergebnisse,
hatte mich in diesem Fall die mechanischen Gegebenheiten mehr interessiert. Kurz: Bei INTES-Maksutovs ist die Mechanik etwas anspruchs-
voller.
Man hat ja schon einige Mühe, durch das als Reise-Teleskop konzipierte System durchzuschauen, angesichts der Hebel und Schalter auf der Teleskop-Rückseite.
In dieser Mechanik stecken einige Besonderheiten, die nicht immer funktionieren. Am Anfang vergewissert man sich, ob das System zentriert ist, bzw. opt.
Besonderheiten zeigt. Sowohl beim Sterntest, aber auch . . .
-
. . . beim folgenden Artificial Sky Test fällt ein Rest-Astigmatismus auf bei 711-facher Vergrößerung, was zugegebenermaßen ein sehr harter Test ist.
-
Aber bereits bei 87.5-facher Vergrößerung des 1. Testers sieht man den Rest-Astigmatismus gut im Fokus-Bild. Man kann sich also nur um dessen
Größe streiten und darüber, wie stark dadurch der Strehlwert reduziert wird. Andererseits muß man dagegen halten, daß ein obstruiertes System
den Beugungsring "aufbläst" und daß dieser Rest-Astigmatismus dies ebenfalls tut (siehe Bild) und beides schlecht voneinander unterscheidbar ist.
-
Ähnlich bis gleich sind die folgenden Test-Ergebnisse
-
Und die Ronchi-Gramme zeigen ebenfalls keine Auffälligkeiten.
-
Da aber mein Sterntest 711-fache Vergrößerung hat, also um den Faktor 8 größer ist, fallen damit meine Test-Ergebnisse um einiges deutlicher aus.
Der Rest-Astigmatismus ist weit besser zu sehen, und damit taucht auch die Frage auf, ob sich dieser beseitigen läßt. Über diese Absicht macht man
Bekanntschaft mit dem Innenleben der Mechanik - nicht immer die elegantesten Lösungen, wenn man mal von deutscher Wertarbeit ausgeht.
-
Unter 711-facher Vergrößerung auch beim Artificial Sky Test ein eindeutiges Ergebnis. Dieser Test wurde mit Zenit-Prisma und
ohne gemacht mit gleichen Ergebnissen, sodaß dieser opt. Fehler in den Linsen stecken muß.
-
Der Quick Fringe Test Report kommt jedenfalls auf einen Strehl von 0.960, also ein Wert, den ich so erst einmal stehen lassen will.
Ich habe nämlich auch durch das Teleskop durchgeschaut und war recht angetan von der Abbildung.
Soweit also die Erörterung zum Thema Strehl. Das Innenleben des Questar beginnt mit der Frage, welche Schrauben man öffnen muß, damit
man an die innere Mechanik kommt. Dazu braucht man einen Inbus-Schlüssel mit 1.2 mm Schlüsselweite. Erst wenn man sich einen 1.47 mm
Schlüssel passend geschliffen hat und den Fokussier-Drehknopf geöffnet und entfernt hat, kann man die hintere Kappe abheben und schaut
auf den ersten Teil der inneren Mechanik. Für die Fokussierung des Hauptspiegels, der auf dem Blendrohr verschiebbar ist, mag die folgende
Zeichnung genügen. Dem Hersteller genügt offenbar eine Lasche mit seitlichem Schlitz, in den der Fokussier-Stift eingreift, der am Ende eine
Fokussier-Nut hat. Mit der Drehbewegung verschiebt das Gewinde den Stift in Längsrichtung, und damit auch den Hauptspiegel. Nun ja !
-
-
Das wäre nun der Zenit-Spiegel, der deswegen verschoben werden muß, damit man das integrierte Sucher-Fernrohr bedienen kann. Der Befestigungs-
Körper aus 1 mm Messing-Blech wird rückseitig auf einer Führungsstange bewegt und damit es nicht quietscht sind weiße Teflon-Einlagen eingebaut,
schon leicht ramponiert. Gehalten wird diese Führungs-Stange auf kleine Messing-Bolzen mit denen man trickreich auch noch den Abstand zur
"Führung-Schraube" regeln kann bzw. muß.
-
Im Bild unten rechts sieht man die Führung-Schraube, die im oberen Teil eine Ring-Nut hat, in der das 1 mm Messing-Blech durch-rutschen muß, wenn . . .
ja wenn der Abstand dieser ganzen Einheit auch den richtigen Abstand dazu hat. Anderfalls klemmt dieser Klapperatismus, und dann läßt man das
Zenit-Prisma am besten dort, wo es eigentlich hingehört und verzichtet auf das Sucherfernrohr. Egal wie, beide Mechaniken funktionieren klaglos, wenn
man bewußt alle Toleranzen hinzuzieht, die in einem solchen System stecken. Signifikant spricht auch die Verwendung der beiden kleinen Kork-Plättchen
für die Präzision des Systems.
-
Im Bild nochmals die Schraube mit der Führungs-Nut zu sehen.
-
Eine Barlow-Linse läßt sich zur Verlängerung der Brennweite und damit zur Vergrößerung ein- und aus-schieben. Unten im Bild sind auch die Elemente
des Sucherfernrohres erkennen, wenn man den Zenit-Spiegel aus-geblendet hat.
-
Als Reise-Fernrohr ist der Questar gut zu brauchen, weil gut zu transportieren. Und nachdem dieses Gerät schon einige Gebrauchs-Spuren aufweist,
und vermutlich schon andere sich für das Innen-Leben interessiert haben, kann man sich durchaus mit diesem Exemplar anfreunden.
D109 Tak-Quadruplet106-530 Sand im Getriebe
http://www.takahashi-europe.com/en/FSQ-106ED.optics.php
Flatfield Super Quadruplet - schon der Begriff "Flatfield" im oberen Link - ist ein deutlicher Hinweis, daß es sich um ein fotografisches
System handeln muß: Während bei visuell genutzen Teleskopen eher die opt. Merkmale auf der optischen Achse dargestellt werden, geht
es bei fotografischen Systemen viel mehr um die Abbildung im Bildfeld bzw. in dessen Ecken. Optische Qualitätsangaben, wie man sie von
der opt. Achse kennt, werden deshalb für diesen Fall eher sekundär. Der obere Link informiert deshalb hauptsächlich über die Eigen-
schaften im Bildfeld. Nicht vergessen sollte man die reduzierte Auflösung durch den Kamera-Sensor. Die sich ermittelt durch
inv TAN(3x3Pixel/Fokus) [arcsec], die ca. 3x niedriger ist, als die visuelle Auflösung(550nm) für 138.4/D [arcsec] Trotzdem verbleibt
der Wunsch, auch visuell das Teleskop nutzen zu können, was bei Takahashi in der Regel auch funktioniert - wenn nicht gerade ein
Sandkorn den Frieden stört.
-
Schraubt man den hinteren Okular-Teil ab, so blickt man auf die hinterste Linse, die im zweiten Teil noch eine Rolle spielt. Das Design
findet man ebenfalls im obersten Link.
-
Mit dem Artificial Sky Test unter Höchstvergrößerung lassen sich alle relevanten optischen Fehler darstellen - für ein fotografisches
System eigentlich unbedeutend, wenn nicht gerade der Besitzer visuell über diesen Fehler gestolpert wäre: Koma und Astigmatismus.
Da diese Fehler meistens mit der Lagerung der Linsen zu tun haben, widmet man sich daraufhin der Lagerung der Linsen. Ein "Knirschen" in der
in der Fassung informiert dann darüber, daß sich ein Sandkorn ,oder was auch immer knirscht, breit gemacht hat, was dort nicht hingehört. Bei
Optiken spielt bereits ein Mikron (0.001 mm) eine wesentliche Rolle.
-
Noch augenfälliger werden die Fehler, wenn man bei den synthetischen IGrammen die sphärische Aberration abzieht. Dann lassen sich
Astigmatismus und Koma eindeutig identifizieren.
-
Die fraglichen IGramme zeigt das nächste Bild, wobei der RC_Indexwert eher einem "ED-APO" (Halb-APO) zuzuordnen ist.
-
-
Die Auswertung der oberen IGramme wären für die fotografische Nutzung völlig in Ordnung - nur visuell hätte es der Sternfreund bereits
gemerkt, daß da noch Rest-Fehler im Spiel sind. Takahashi produziert z.B. im TOA ein wunderbares visuelles Teleskop zu einem allerdings
entsprechenden Preis. Qualität hat ihren Preis.
-
Die üblichen Standard-Tests
-
Versuch einer Optimierung
Das Auge eines Testers wird durch obere Ergebnisse aber trotzdem "beleidigt", sodaß man auf Ursachen-Forschung geht, die in der
Regel bei der Lagerung der Linsen zu suchen sind. Spätestens wenn es "knirscht" zwischen Linse und Fassung, dann hat man in der
Regel den Übeltäter gefunden. So war es auch hier. Also muß das Sandkorn auf irgendeine Weise eliminiert werden. Das IGRamm
zeigt bereits den Erfolg der Aktion.
-
-
-
Im Vergleich mit der 1. Auswertung bei 546.1 nm wave, sind die Restfehler deutlich reduziert. Deswegen das System ganz in seine
Einzelteile zu zerlegen, ist nicht besonders sinnvoll: Es ist immer noch ein fotografisches System.
-
D094A GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten
D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
D064 * @ GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam
D065 * GSO 8" RC 203/1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
D094A GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten
Es ist in erster Linie ein fotografisches System. Das bedeutet, daß schon wegen der großen Obstruktion eine visuelle Benutzung nicht empfehlenswert ist.
Für die Fotografie ist die Auflösung um den Faktor 2-3 geringer, weil die Größe 3x3 Pixel des Kamera-Sensors im Bereich 16-20 Mikron liegt. Dadurch ver-
schwinden Restfehler, die bei der Fotografie auf den Rohbildern nicht erkennbar sind. Wer es trotzdem perfekt haben will, muß einige Zeit in eine
perfekte Zentrierung stecken, die sich über mehrere Stunden zieht.
Im ersten Schritt muß zunächst am SekundärSpiegel die Koma beseitigt werden, damit man die anderen Rest-Fehler überhaupt erkennen kann. (Auf dem nächsten Bild links
oben) Danach wird deutlich, daß noch ein Restastigmatismus in der Gegend von PV L/3 zu sehen ist. Diesen Wert würde man auf dem Roh-Bild nicht mehr erkennen, weil
dieser Fehler zu einem Punkt "verschmilzt". Damit könnte man bereits zufrieden sein. Er wird nur unter Höchst-Vergrößerung in Autokollimation zu erkennen sein. Hier wird
jedoch eine Vergrößerung von 888-fach benutzt, sodaß der Artificial Sky Test als sehr guter Übersichts-Test nutzbar ist, der Astigmatism, Koma, Spherical, Farbquerfehler und
Farblängsfehler sofort zeigt.
Die mechanische Grob-Zentrierung wie Abroll-Verfahren oder Laser-Zentrierung muß im dritten optischen Zentrier-Schritt den Rest-Astigmatismus beseitigen. Bereits dieser
Artificial Sky Test ist ein Hinweis, daß die Zentrierung jetzt perfekt ist. Daß es ein obstruiertes System ist, erkennt man am ausgeprägten deutlichen Beugungs-Ring.
E017 Strehl+Obstruktion,
Für dieses Verfahren sucht man sich intrafokal die Ellipse, die nach rechts auf die Zug- und Druckschauben zeigt und verfährt nach der unteren Anleitung. Im Laufe des
Verfahrens sollte die Ellipse kleiner und "runder" werden, bzw. die Ellipse allmählich verschwinden. Abschließend sollte aus den kleinen kreuzförmigen Sternpunkten feine
Punkte mit einem deutlichen und ungestörten Beugungsringen werden.
.
Mit diesem Zentrier-Zustand erfolgen die üblichen qualitativen Standard-Tests
.
Und erst jetzt ist der quantitative Interferometer-Test sinnvoll. (Für die Fotografie wäre bereits vorher ein Interferogramm sinnvoll. Nur ist jeder traurig, weil ein Strehl-
wert von 0.65 nach weit verbreiterer Meinung schlecht sein muß, was ja für visuelle Benutzung auch stimmt - nur ist dieses System eben gerade nicht für visuelle
Benutzung gebaut. Es wäre also ein Fehler, wenn man diese Optik nur nach dem Strehlwert beurteilt.
Obstruierte Systeme haben einen ausgeprägten Beugungs-Ring. E017 Strehl+Obstruktion,
.
.
Dieser Rest-Astigmatismus liegt bei PV L/6.7, der auch visuell nicht wahrnehmbar ist. Die Rest-Koma beträgt PV L/8.0 - stört also auch nicht mehr.
.
Und schließlich der Test-Report, von dem man hofft, daß die Werte noch lange so bleiben: Dieses GSO-RC war nämlich vor einigen Jahren bei mir.
Warum sich die damaligen Werte so stark verändert haben - ich weiß es nicht.
..
D021-02 Kriterien beim Kauf von SC-Systemen
dieser Bericht hat eine kleine Vorgeschichte:
vor einiger Zeit hatte sich einer - ich nenne keinen Namen - ein vermeintliches C11
Schnäppchen an Land gezogen. Es war in einem großen Forum angeboten worden.
Richtig stolz war er, der Astro-Freund. Sicherheits-halber kam er trotzdem zu mir . . .Also kam er, und zog kurze Zeit später zerknirscht wieder nach Hause: So gut war
das Schnäppchen offenbar doch nicht - der Eingangs-Test zeigte bereits die Beschehrung.Schnell verkaufte er das Schnäppchen wieder nach dem Motto, soll doch ein anderer
unglücklich werden mit dem "Schrott". Naßforsch zog dieser Zeitgenosse erneut los,
kontaktierte einen Astro-Händler und verlangte ein ausgesuchtes C11, das er auch kriegte.Mit diesem C11 tauchte er nun bei mir auf, um sich die opt. Unbedenklichkeits-
Bescheinigung einzuholen: Tatsächlich ein optisch einwandfreies C11, ähnlich gut wie
mein eigenes C11. Soweit der einfache Sachverhalt und die höchst hemdsärmelige
Begleit-Musik, die einen Normalbürger ins Grübeln bringen bzw. die man von bestimmten
Foren her kennt.Am Himmel sei das C11 topp, gestand er mir in einem Telefon-Anruf später. Aber . . .
Aber: Da sei auf dem Hauptspiegel ein Belag, da sei gewischt worden, das C11 sei gar nicht
neu, sondern aus einem gebrauchten Hauptspiegel und einer neuen Schmidtplatte
zusammengesetzt, und außerdem hätte die Hauptspiegel-Zelle außen Gebrauchs-Spuren
und was für eine Frechheit es sei, ihm sowas zu verkaufen und er nahm seine Knipse,
und fotografierte beherzt zur Schmidtplatte hinein ohne Rücksicht, wohin die vermeintliche
Auffälligkeit eigentlich zuzuordnen sei: (Ob das optisch überhaupt möglich ist, ob man
die Bauteile einer SC-Optik austauschen oder kombinieren kann, focht ihn nicht an.)
Also eine Kaskade unbewiesener Behauptungen.Wann ich das denn reparieren könne, war seine Frage und verlangte nach einem kurzfristigen
Termin. Daß ich mir mindestens 3-4 Wochen ausbedungen hatte, weil ich dem Sachverhalt
gründlich nachgehen möchte, schmeckte ihm nun gar nicht. So wollte er zwei Tage
später mit C11 wieder bei mir auftauchen.Wie man schon richtig vermutet, tauchte er nicht auf, auch keine Mitteilung, daß er den
Termin sausen läßt im Email-Zeitalter. (in einem Reklamations-Fall zwischen Kunde und
Händler pflege ich ganz genau hinzuschauen, da ich ja als "Sachverständiger" gefordert bin.)Die ganze unerfreuliche Begleitmusik, die manche Zeitgenossen offenbar absondern müssen,
muß ich nun nicht ausbreiten, aber sie führt bei den Betroffenen zu Stürmen der Begeisterung
mit der Rückwirkung auf diesen Kunden - der soweit gar nicht denkt, ist er doch sehr von
sich überzeugt. Naßforsch halt !Dieser und andere ähnlichen Fälle haben mich bewogen, den folgenden kleinen Beitrag zu schreiben:
Das System
die von Celestron und Meade produzierten Schmidt-Cassegrain-Systeme, sind die Kombination eines Cassegrain-Systems mit sphärischem Hauptspiegel und asphärischem
Sekundär-Spiegel, der von einer Schmidtplatte gehalten wird, die aus Kostengründen aus Floatglas besteht und eine Art opt. Fenster darstellt. Der große Vorteil dieser
Systeme ist die kurze Bauweise, beim C11 ca. 60 cm Baulänge, D=280 und F=2800, also ein F10 System. Der Nachteil ist die relativ große Obstruktion, über die ein Teil
der Lichtenergie in die Beugungsringe verlagert wird. SC-Systeme sind Kompromiß-Systeme und deshalb für höchste Ansprüche eher ungeeignet. Ein farbreiner LZOS APO
oder der TOA 150 hätte in jedem Fall eine bessere Auflösung, auch im Zusammenhang mit einem Flattner oder Reducer. Preislich sind diese Systeme sehr günstig, aber die
Bandbreite der Qualität ist ebenfalls eher breit gestreut. Ihr Optimum haben diese Systeme zwischen dem gelben und roten Spektrum, ganz selten im grünen Spektral-Bereich.
SC-Systeme sollte man immer senkrecht lagern und möglichst exakt zentrieren. Wer sich ein möglichst gutes C11 wünscht, sollte sich vor dem Kauf vergewissern, ob das
Gerät vor dem Kauf vor allem optisch in Ordnung ist, das bezieht sich vor allem auf den Astigmatismus, den solche schlechteren Sc-Systeme haben können.
Bei der opt. Qualität muß man deutlich unterscheiden, ob man das SC unter visuellen Gesichtspunkten beurteilen möchte oder aber unter fotografischen:
Vor dem Kauf
D024 - Kap 04 Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Bevor man sich für ein SC-System entscheidet, muß man wissen, wo der eigene Schwerpunkt der Beobachtung bzw. Fotografie liegt. Da es ein Kompormiß-Gerät ist,
wird es höchste Ansprüche für einen Spezial-Bereich kaum erfüllen können. Hier entscheidet das Preis-Leistung-Verhältnis, was man erwarten kann oder nicht.
Auch eine gelungene Planeten-Fotografie mit einem ausgesuchten SC ist noch kein Beweis dafür, daß Ihr Gerät die gleiche Qualität hätte.
Schenken Sie weder einem Händler noch mehr einem Privat-Verkäufer oder ebay allzu viel Vertrauen, beide wollen verkaufen und können oft selbst nicht ein-
schätzen, was ein solches System eigentlich leisten kann oder auch nicht. Wenn Sie nach dem Kauf hingegen ein Gerät reklamieren wollen, dann sollten die Mängel
nicht erfunden sein und eindeutig beweisbar sein. Ein Foto muß nicht immer ein Beweis sein, besonders wenn vermeintliche Auffälligkeiten nicht eindeutig zuzu-
ordnen sind. Es ist wie bei einem Gebrauchtwagen. Vor ein paar Wochen hatte ich diesen Fall: Auch hier riet ich dem Sternfreund, das System wieder zurück zu
geben. Die Versprechungen des Verkäufers entsprachen in keiner Weise der opt. Realität.
Woher kommt der Astigmatismus
Da SC-Systeme üblicherweise einen sphärischen Hauptspiegel haben, muß dieser nicht zentriert werden, was man daran erkennt, daß SC-Systeme für den Hauptspiegel
keine Zentriermöglichkeit haben. Wenn aber ein solches System trotzdem Astigmatismus hat, dann käme a) die HS-Lagerung b) die Sekundärspiegel-Lagerung oder
c) die Schmidtplatte bzw. -Lagerung in Frage. Die Hauptspiegel-Lagerung ist fast immer in Ordnung - [wenn nicht ein übereifriger, mutiger Sternfreund das System
zerlegt hatte und hernach den Hauptspiegel "fachmännisch" wieder eingebaut hätte.]
Sehr viel kritischer ist die Lagerung des Sekundär-Spiegels, besonders wenn der Glaskörper ganzflächig auf die ALU-Scheibe geklebt worden war. Siehe deshalb hier:
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/12-beitraege/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie/525-d048a-reparatur-eines-c11-280-2800-nr-956936
Das folgende Bild zeigt zwei Beispiele: Der gleiche Sternfreund kaufte zunächst über ein Forum ein C11, das er aber ganz schnell wieder abstößt, als er merkte,
daß er sich eine "Gurke" an Land gezogen hatte. Diese C11 hatte noch andere massive Fehler. Im zweiten Anlauf hatte er nun von TS ein ausgesuchtes C11. Nun zeigt
bereits der Test am künstlichen Sternhimmel bei 1555-facher Vergrößerung, daß er aus der Bandbreite von C11's ein gutes Gerät ergattert hatte. Eigentlich sollte man
Qualität und Preis ins Verhältnis setzen. Ausgesuchte und gute SC-Systeme sollten qualitätsbezogen einfach mehr kosten.
http://rohr.aiax.de/@C14_Vergleich.png
Vergleich der Flächen-Qualität
Die Schmidtplatte ist aus Kostengründen aus Floatglas. Deren unbearbeitete Seite hat sehr oft noch die Fließ-Struktur, was man über die Standard-Tests wunderbar
nachweisen kann. Dies stört aber recht empfindlich den Kontrast bei der Abbildung. So einen ähnlichen Einfluß hat aber auch die Retouche am Sekundär-Spiegel,
und genau dieser Sachverhalt muß ebenfalls vor dem Kauf untersucht werden, weil er über den Strehlwert nicht ausgedrückt werden kann. Ein eventueller Rest-
Astigmatismus der Schmidtplatte hat keinen meßbaren Einfluß auf den Strehlwert.
Auskleiden mit Velour-Folie
Immer wieder trifft man auf SC-Systeme, die völlig überflüssigerweise mit schwarzer Velour-Folie ausgekleidet worden waren. Weil eine solche Folie über die Jahre
schrumpft, entstehen an der ursprünglichen Naht breite Schlitze. Damit greift man in ein optisches System ein, das man überhaupt nicht verstanden hat. Im
schlimmsten Fall ist damit ein System unwiederbringlich ruiniert und aus einem ordentlichen C08 ist eine "Gurke" geworden. Beim Kauf sollte man auf solche Details
achten.
Wer bei einer Sonnen-Finsternis ein C08 ungeschützt einsetzt, darf sich nicht wundern, wenn der Fangspiegel über den Hauptspiegel ein Vielfaches an Sonnen-Energie
abbekommt, die dann bedauerliche Weise kleine Löcher in die Beschichtung brennt - ein optisches Sieb, aber völlig nutzlos.
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/12-beitraege/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie/70-kap-04-vergleich-von-sc-systemen-ueber-foucault-und-lyot-test
Weitere Berichte hier unter SC-Systeme: http://r2.astro-foren.com/index.php/de/berichte/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie
D048A * Reparatur eines C11 280-2800 Nr 956936 - Hassfurt 04.08.2014
Bei optischen Systemen stellt sich bei einem Test auf der opt. Bank jedesmal die Frage, wieviel von den Fehlern Astigmatismus, Koma und
sphärische Aberration man davon am Himmel sieht. So kann man den Qualitäts-Unterschied bei zwei unterschiedlichen C 08 deutlich darstellen.
Am Himmel jedoch - so versichert mir der Sternfreund glaubhaft - wäre vom Astigmatismus im rechten Beispiel nichts wahrzunehmen, obwohl
dieser in einer Größe von PV L/2 gemessen worden ist. Es hängt also einmal von der Vergrößerung selbst ab, die man vom Teleskop realisieren
kann und vom geschulten Auge selbst, das den opt. Fehler nur bei hoher Vergrößerung wahrnehmen kann. In meinem Fall habe ich hier
perfektes Seeing und eine Höchstvergrößerung von hier 1111-fach, die solche Fehler gnadenlos zeigen. Auch der Strehl-Wert hilft im folgenden
Beispiel nicht weiter, weil je nach Meßwellenlänge unterschiedliche hohe Ergebnisse herauskommen. Die auf dem Markt üblichen SC-Systeme
haben nämlich einen deutlichen farb-abhängigen Öffnungsfehler: In diesem Fall bei Rot besser als bei Grün, das bereits überkorrigiert reagiert.
Den Foren-bekannten Experten darf man deshalb weiterhin nicht glauben, wenn sie erzählen, bei SC-Systemen PV L/5 noch sehen zu können.
.
Beispiel C11
Das in Arbeit befindliche folgende C11 hatte also bei 532 nm wave gemessene 0.811 Strehl, was immerhin noch beugungs-begrenzt wäre. Nun zeigt
mein Artificial Sky Test bei 1555-facher Vergrößerung eine "bescheidene" Abbildung, die der Besitzer damit kommentierte, daß bei ihm kein Astig-
matismus im Spiel gewesen sei. (Nun hat aber Sternfreund in einem überschäumenden optischen Eifer unbedingt den Tubus innen mit
schwarzem Nadelfilz auskleiden müssen, sodaß der Verdacht nahe liegt, daß der sich anschließende Zusammenbau etwas negativ
auf die opt. Qualität Gerät ausgewirkt haben könnte. Es kämen dann die Hauptspiegel-Einheit in Frage, eventuell auch der Sekundär-
Spiegel. Aus diesem Sachverhalt ziehe ich den Schluß, daß der Fangspiegel-seitige Astigmatismus durch falsche Lagerung verursacht
worden ist weil der Hersteller das offenbar nicht mehr überprüft oder in der Massenproduktion schlicht untergeht. Der Sternfreund
selbst hat es bisher nicht bemerkt.
Man muß also das Teleskop zerlegen, worum ich mich in der Regel ja nun gar nicht reiße. Also wird das System zerlegt, und Fehler-
suche ist angesagt.
.
.
Mit dem Artificial Sky Test bei Höchst-Vergrößerung wird der Hauptspiegel auf Lagerungs-Astigmatismus untersucht: Zu meiner großen
Erleichterung fiel dieser Test unauffällig aus, sowie alle anderen Standard-Tests, die nur den Hauptspiegel betreffen: Es handelt sich
also um eine hochwertige Sphäre, wie die Ergebnisse weiter unten beweisen.
.
Der Artificial Sky Test ist perfekt, das Foucaultbild ohne Störungen, ebenso das Ronchi-Bild - man hat es also mit einer perfekten Sphäre zu tun.
Am Lyot-Test sieht man schwach noch Polierstriche und das IGramm ergibt in jedem Fall einen hohen Strehlwert - es ist aber leider nur der
Hauptspiegel, und nicht das gesamte System. (Die Schmidtplatte führt bekanntermaßen deutliche Fehler ein und die Retouche des Sekundär-
Spiegels.)
.
.
Den Hauptspiegel kann man also als Ursache für den Astigmatismus des Gesamt-Systems ausschließen, also steckt er in der Sekundär-Spiegel-Einheit.
Und das bedeutet: Die Aufklebung des Fangspiegels stimmt nicht, oder dieser Spiegel selbst ist astigmatisch. Über die Lagerung des Sekundär-Spiegels
kann man dieses System ebenfalls ruinieren - besonders wenn man die Spiegel-Rückseite ganzflächig auf eine ALU-Scheibe klebt, über die das System
später zentriert wird. Dabei spielt die Schmidtplatte eine untergeordnete Rolle, lediglich die unbearbeitete Seite dieser Platte kann noch Störungen haben,
weil es ja eine Float-Glasplatte ist mit entsprechenden Fließstrukturen.
.
Die schraffierte Fläche verklebte das Glas mit der ALU-Scheibe. Kurz in die Drehbank eingespannt und ca. 0.2 mm abgedreht, so hatte ich weder eine blanke und
fettfreie Fläche. Dort, wo die Zentrierschrauben ansetzten, sorgen jetzt 3 Klebe-Pats dafür, daß der kleine Spiegel nur noch an 3 Punkten gehalten wird, mit einer
zusätzlichen seitlichen Sicherung. Wenn man in der beobachtungs-freien Zeit das SC-System mit der Schmidtplatte nach unten lagert, dann sollte es eben-
falls "bomben-sicher" sein. Nicht vergessen darf man, daß SC-Systeme leider nicht so zentrier-stabil sind, wie erhofft. Längere Kälte- oder Wärme-
perioden können eine einmal perfekte Zentrierung wieder verändern.
.
Auch bei SC-Systemen kommt ein unterschiedlich hoher Strehl-Wert heraus, je nachdem wie das Schmidt-Cassegrain-Telesop farblich optimiert ist. Im Regel-
fall liegt das Optimum bei Rot und dort ist der Öffnungsfehler am kleinsten, manche Geräte sind aber auch auf Grün optimiert. Diese Teleskope haben also
fertigungs-technisch eine breite Streuung im Bereich a) Lagerung des Hauptspiegels, b) Lagerund des Fangspiegels, c) Retouche des Fangspiegels, d) Qualität
der Schmidtplatte und e) wo das farbliche Optimum hinsichtlich Strehl-Wert liegt. Auf Rot korrigiert wäre für die H_Alpha Fotografie gut. Dieses System wäre
bei Gelb = 587.6 nm wave am besten.
.
Im grünen Spektrum also überkorrigiert.
.
Die Wellenfront-Darstellung zeigt den Sacherhalt erneut. Spielt aber optisch keine große Rolle, da Obstruktion und Überkorrektur gleichermaßen
Das Licht stärker in die Beugungsringe "schiebt".
.
Einen Sprung nach oben macht der Strehlwert bei Rot, Statt der Überkorrektur sind wir bereits bei einer leichten Unterkorrektur. Also muß
das Optimum im gelben Spektrum liegen. (Den Astigmatismus habe ich ja über die neue Fangspiegel-Lagung minimiert.)
.
Im roten Spektrum ist das System bereits leicht unterkorrigiert. Vermutlich wäre das Ergebnis bei Gelb = 587.6 nm wave noch besser.
Man wird es aber nicht sehen können.
.
Die Wellenfront-Darstellung im roten Spektrum
.
im gelben Spektrum - das Optimum
Je nach Meßwellenlänge kommt ein unterschiedlich hohes Strehl-Ergebnis heraus, weil die meisten SC-Systeme einen deutlichen
farbabhängigen Öffnungsfehler haben. Für visuelle Benutzung wäre blaugrün mit 510 nm wave wünschens-wert, nur dafür sind
SC-Systeme nur bedingt geeignet - ein guter Refraktor wäre die bessere Wahl. Die haben aber wiederum nicht die lange Brenn-
weite wie man sie für Planeten-Beobachtung gerne hätte. Für die Planeten-Fotografie wäre dieses System hingegen optimal.
Wenn man nun zum 2.Bild oben wieder zurückkkehrt, kann man eine deutlich verbesserte Abbildung des Gesamt-Systems feststellen.
Auch ein opt. Vergleich von Hauptspiegel zu Gesamt-System läßt erahnen, welche Bau-Elemente welche Fehler in das Gesamt-System einführen.
In unserem Fall kommt der Gaußfehler von der Schmidtplatte und die "Rauhheit" des Systems wäre der Fangspiegel-Retouche zuzuordnen.
Warum ist nun ein SC_System nicht die 1. Wahl für einen visuellen Beobachter? Der Vergleich der beiden Ronchi-Ergebnisse und der beiden
Lyot-Testbilder sollte diese Frage beantworten können: Die Fläche des Kugelspiegels ist außerordentlich glatt, sodaß die weißen Ronchi-Linien
und die Beugungs-Liniien dazwischen keinerlei Störungen zeigen. Hier hätte man als Teleskop eine brilliante Abbildung. Anders das untere Ronchi-
Bild: Hier stört die Farbe, der Linien-Verlauf ist nicht mehr perfekt, die Kanten der weißen Ronchi-Linien haben leichte "Zacken", was auf die
Polierstriche bei der Retouche hindeutet. Die Fläche beim Lyot-Test oben wirkt sehr glatt, beim Gesamtsystem unten sehr viel rauher. Und diese
Ursachen verhindern jene brilliante Abbildung, wie man sie von einem hochwertigen Refraktor oder Zambuto-Newton-Spiegel kennt. SC-Systeme
sind ohne Zweifel sehr handlich durch ihre Bauweise. Aber darin liegt auch ein Nachteil, besonders wenn sie massen-gefertigt sind.
.
Bitte das Teleskop "auf Watte" transportieren, es in der beobachtungsfreien Zeit mit der Schmidt-
platte nach unten in einem trockenen Raum bei ca. 20° Celsius lagern. Dann hat man jahrzehnte-
lang seine Freude an diesem Gerät.
Zur Pflege gehört auch die regelmäßige Überprüfung der Zentrierung, weshalb hier eine Zentrier-Anleitung eingefügt wird.
Siehe auch: D043 C11 - Reparatur der Fangspiegeleinheit + Zentrierung und http://de.wikipedia.org/wiki/Poisson-Fleck
Gegen Ende der Prozedure sind nur noch sehr kleine Winkelschritte von ca. 1°-5° erforderlich, weshalb ein "Zeiger" am
Schrauben-Zieher/Dreher zur Kontrolle sehr sinnvoll ist.
D105 Foren-Bericht Watec 120N+ und Blue Snowball
D107 Ein beeindruckender Flattner mit SUPER Bildfeld TSapo130S + TSFlat2.5
Ein beeindruckender "Flattner" mit SUPER Bildfeld: TSapo130S + TSFlat2.5
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p2646_Universelle-Bildfeldebnung-fuer-Refraktoren-von-f-5-bis-f-9---2-5.html
Im Fokus-Bereich von ca. 1000 mm könnte diese Kombination von TSapo130S + TSFlat2,5 eine herausragende Kombination sein hinsichtlich
der Größe des Bildfeldes, hinsichtlich der Bild-Definition am Bildrand von 63 mm und hinsichtlich des Preises, der fast unschlagbar erscheint.
Auf Cloudy Nights findet man einen informativen Bericht zu dieser Kombination aus TSapo130S + TSFlat2,5, als Einstieg gewissermaßen in die Thematik.
Diese Systeme haben ein paar "Feinheiten", die man einhalten sollte, wenns funktionieren soll. Doch davon später.
Soweit der Einstieg über die Google-Übersetzung. Im ersten Schritt untersucht man zunächst das Grund-System, einem f/7 APO mit 130 mm Durch-
messer, der bei Tages-Licht-Beobachtung auf einen RC_Index-Wert von 0.8297 kommt und bei Nacht-Beobachtung auf 0.3345 käme, wenn man die
Rot-Blindheit unserer Augen in der Nacht berücksichtigen würde. Dieser Effekt führt aber bei allen Refraktoren zu einer scheinbaren Verbesserung
der Farbreinheit in der Nacht. Bei der Astrofotografie dominiert gerade das rote Spektrum, weshalb man die spektrale Empfindlichkeits-Kurve eines
Kamera-Sensors zugrunde legen müßte.
.
.
Wenn man nun nicht unbedingt das Bedürfnis nach einem Super-APO entwickelt, dann ist dieser Refraktor ein sehr, sehr gutes Werkzeug für visuelle
und fotografische Anwendung. Natürlich hat der Sterntest noch einen leichten Farbsaum, den man je nach Stern-Spektrum mehr oder weniger gut
sieht. Bei diesem Foto verwende ich als Lichtquelle eine 12V Halogen-Lampe, die das gesamte visuelle Spektrum gut darstellt. Die Farbverteilung
beim Foucault-Bild ist typisch für ein apochromatisches Objektiv. Die sichel-förmige Farbverteilung weist auf einen leichten Gaußfehler hin. Die theo-
retische Auflösung bei 550 nm wave (Grün) wird über das Foto bestätigt bei 505-facher Vergrößerung. Der Wert von 1.130 arcsec errechnet sich aus
dem Inv Tan (0.005/910). Im folgenden Foto sieht man eine unter dem Mikroskop vermessene Dreiergruppe beim Artificial Sky Test. Der Abstand von
0.008 mm läßt sich auf 0.005 zusammenschieben und wäre als "Doppelstern" noch zu trennen.
Zwischen dem Foucault-Bild oben und dem Rauhheitstest im nächsten Bild ist fast kein Unterschied: Ein Hinweis auf eine gute Politur der Einzelflächen.
Die spektralen Ronchi-Bilder lassen den Gaußfehler in Form von Überkorrektur bei Blau und Unterkorrektur bei Rot gut erkennen.
.
Bei den Interferogrammen im nächsten Bild verformt der Gaußfehler die Interferenz-Streifen bei Blau zu einem "M" (für Überkorrektur) , und bei Rot
zu einem "W"(für Unterkorrektur). Über das Abkippen der Streifen nach unten (Fokus ist länger) oder nach oben (Fokus ist kürzer) läßt sich auch der
Farblängsfehler ermitteln. Rechnerisch geht das über die Power, wobei die Hauptfarbe Grün den Nullpunkt bildet.
Das Referenz-IGramm bei 546.1 nm wave = e-Linie, das noch genauer zu betrachten ist.
.
.
Bei Grün wäre dieser APO bereits etwas überkorrigiert, wie die Wellenfront-Deformation zeigt.
In der Optik tut man sich mit Absolut-Werten schwer. Es ist daher immer ratsam, die Plausibilität von Meßergebnissen auf
ihre Richtigkeit zu überprüfen, wie in diesem Fall geschehen: Betrachtet man das Referenz-IGramm genauer, so wird man
darin einen leichten Astigmatismus erkennen, der einen Wert von PV L/4.3 annimmt. Würde dieser Wert zutreffen, dann
müßte man ihn beim Artificial Sky Test unter einer Vergrößerung von 505-fach deutlich erkennen. Weil dies aber nicht
der Fall ist, und weil dieser Wert mindestens unter PV L/8 und weniger liegt, habe ich diesen abgezogen. Je nach Mentalität,
kann man daraus ein größeres Problem machen - solche Zeitgenossen gibt es tatsächlich. Dies wäre auch ein Hinweis, daß
man Optiken besser über die Summe von Merkmalen beurteilt.
.
Flattner oder Reducer - wie funktioniert das eigentlich ?
Kombination TSapo130S + TSFlat2.5
Im Vergleich zu einem standesgemäßen Petzval-System, sind diese Kombinations-Systeme ein "Zwitter". Bei einem Petzval-
System ist der Abstand - fest. Also "einbetoniert" bzw. unverrückbar. Die Fokussierung für das Bildfeld erledigt der Fokuser
im Okular-Auszug, also nach der Korrektur-Einheit, was optisch eindeutig ist.
Durch die Kombination eines APOs mit einem Flattner bzw. Reducer wird dieses Prinzip auf den Kopf gestellt. Jetzt sitzt der
Fokuser unsinnigerweise zwischen Objektiv und Flattner/Reducer und macht genau das, was er nicht darf: Er variiert dauernd
den Abstand Objektiv-Flattner und hat schon manchen Astro-Fotografen in den Wahnsinn getrieben.
Wenn man bei der Kombination von Objektiv+Flattner den optimalen Abstand von Flattner zum Objektiv ermittelt, dann
funktioniert das wirklich nur, wenn dieser Wert in der Praxis auch eingehalten wird. Und das bedeutet: Der richtige Abstand
von Objektiv zu Flattner stellt sich nur dann ein, wenn auch der Abstand von Flattner zum Kamera-Sensor stimmt.
Ich gebe also zwei Werte an: Der erste Wert zeigt die Skala-Einheit an, und damit den optimalen Abstand von Flattner zu Objektiv.
Diese Einstellung muß eingehalten werden! Der zweite Wert gibt den Abstand an, den die letzte Bezugs-Fläche von Flattner
bzw. Reducer zum Fokus hat. Beim TSFlat2.5 ist das die letzte Fläche, weil dort ein Innengewinde ist, beim PhotoLine 0.79x
muß hingegen noch die Höhe des Außengewindes abgezogen werden. In beiden Fällen ist die Bezugsfläche markiert.
Der Fokus wird mit einem Foucault-Test ermittelt und danach der Abstand Bezugs-Fläche zu Messerschneide gemessen.
Die Werte sind jedes mal im Bild festgehalten.
.
.
Nun folgt ein bißchen Rechnerei damit der Kamera-Sensor tatsächlich in der Ebene des Bildfeldes zu liegen kommt. Wenn nämlich nach
erfolgter Fokussierung des Gesamt-Systems die Aufnahme "scharf" ist, dann muss auch der angegebene Wert (60-62 E) auf der Fokuser-
Skaleneinheit zu erkennen sein, damit der optimale Abstand Objektiv zu Flattner ebenfalls stimmt. Der Abstand von 87 mm von Flattner
zu Kamera-Sensor hätte sich dann auch eingestellt. Eine kleine Besonderheit: 60 Skalen-Einheiten auf dem Fokuser entsprechen 58.6 mm.
.
Kombination TSapo130S + Photo Line 0.79x
Die folgende Kombination mit einem 0.79x Reducer und verkürzt die Systembrennweite auf ca. 719 mm. Die Fokuser-Skala-Einheit liegt
jetzt bei 54 Einheit, der Abstand von Bezugsfläche-Fokus bei 53.6 mm. Auch hier gilt die Regel: Es funktioniert nur dann richtig, wenn
nach der Fokussierung des Gesamtsystems die Skalen-Einheit 54 angezeigt wird. Ich kenne mindestens einen Sternfreund, der sich
mit dieser Erkenntnis ungemein schwer tut.
Der PhotoLine 0.79 Reducer hat kamera-seitig ein Außengewinde (so habe ich das als Feinmechaniker mal gelernt.) Dieses Gewinde
verschwindet später in der Hülse, sodaß die markierte Bezugsfläche eindeutig als letzte Fläche anzusehen ist.
.
Ergebnisse mit TSFlat2.5
.
Beeindruckend ist die Abbildung, die dieser Flattner bis zu einem Felddurchmesser von 63 mm abliefert bzw. einem Bildwinkel bis zu 4°.
Diese Abbildung-Genauigkeit kann vom Kamera-Sensor gar nicht realisiert werden, der zur Darstellung eines feinen Sternes für gewöhnlich
3x3 Pixel braucht, und das wären ca. 16 Mikron bzw. 0.016 mm. Die mittlere Dreiergruppe mit Abstand 18 Mikron wäre in etwa die Maßeinheit
dafür, was der Sensor überhaupt darstellen kann. Und wenn man nun bei ansteigendem Bildfeldwinkel/Bildfeld-Durchmesser die Abbildung
betrachtet, dann beobachtet man eine beeindruckende Abbildung. Ab 3° Bildwinkel hätte man ca. 30% Vignettierung, bei 4° Bildwinkel ca.
50% Vignettierung. In der Regel benutzt man einen Felddurchmesser in der Gegend von 30 mm. Damit wäre dieser Flattner überhaupt nicht
ausgereizt.
.
Ergebnisse mit TS PholLine 0.79x
In diesem Fall ist der Abstand Reducer/Sensor mit 53.6 mm relativ kurz. Bis 30 mm Felddurchmesser wird man den Farbquerfehler auf den Rohbildern nicht
bemerken. Bei 4° Bildwinkel oder ca. 50 mm Felddurchmesser könnte man es merken. Aber auch dieser Fehler könnte in den 16 Mikron Auflösevermögen des
Sensors einfach "verschwinden". Im normalen Anwendungs-Bereich hätte man auch bei dem Reducer kein Problem.
Nun kriegt man auch die Frage gestellt, ob ein Flattner auch die visuelle Beobachtung verbessern hilft. Vermutlich nicht. Warum?
Bei Okularen mit einem großen Bildfeld hat man eine niedrige Vergrößerung, sodaß die Bildfehler eines APOs nicht so deutlich werden. Bei hohen Vergrößerungen
engt sich das Bildfeld naturgemäß ein, die Bildfehler sind geringer und fallen wieder nicht auf. Und mit einem Ethos-Okular sollte das überhaupt kein Problem sein.
.
Der ultimative Beweis für ein System ist immer noch ein Astro-Foto. Das hätte man natürlich gern als Rohbild. Das vorliegende Foto von TS läßt aber schon
vermuten, daß wir es hier mit einer Spitzen-Optik zu tun haben.
.
.
Weitere Informationen, siehe die Links:
mit zwei TestBildern
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p5505_TS-PHOTOLINE-130-912mm-Triplet-APO---3--Crayford-1-11.html
http://www.cloudynights.com/item.php?item_id=2800
TSFlat2,5 TS Vollformat Flattener / Korrektor für Astrofotografie - für Apos von f/5 bis f/9 249,00 EUR
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p2646_Universelle-Bildfeldebnung-fuer-Refraktoren-von-f-5-bis-f-9---2-5.html
D106 Wunderwaffe TS FLAT 2 Flattner für Refraktoren
Wunderwaffe TS FLAT 2
Als wären sie füreinander geschaffen, der TS Individual ED und der TS Flat 2 . Aus einem ED Halb-APO wird zwar kein Voll-APO, dafür ist diese
Anordnung für Astro-Fotografen interessant, die mit dieser Kombination einen Bildfeld-Durchmesser von mindestens 25 mm ausleuchten
können. Zusätzlich kann dieser TS Flat 2 auch noch die Überkorrektur des ED Refraktors korrigieren, sodaß das ursprüngliche Optimum bei
H-alpha in das grüne Spektrum verschoben wird. Visuell wird damit dieser Refraktor verbessert.
Im Vergleich zu meinem eigenen TS Flat 2 liegt bei diesem Exemplar der Backfokus in der Gegend von 120 mm (mein eigener TS Flat 2 liegt bei 103 mm)
Bei dieser Fokuslage ist das Bildfeld bis mindestens 25 mm ohne Beanstandung, wenn man die Pixelgröße des Kamera-Chips berücksichtigt. Mit einer
RC_Indexzahl von ca. 2.6 liegt dieser TS Individual ED 102/714 im Normalbereich der vielen ED-Refraktoren. Diese Situation wird vom TS Flat 2 nur unmerklich
beeinflußt.
Bei 532 nm wave wird die Korrektur des Öffnungsfehlers durch den TS Flat 2 sofort sichtbar. In dieser Kombination verschiebt sich das ursprüngliche Optimum bei
ca. 656.3 nm wave in den kürzeren Bereich auf 550 nm wave: Und damit steigt der Strehlwert von 0.885 auf 0.973, die Überkorrektur ist "weg".
Der TS Individual und die Standard-Tests.
Ohne Flattner reagiert das System überkorrigiert, mit Ausnahme bei Rot, wo das Optimum liegt. Für einen Refraktor ein völlig normaler Zustand, wenn er für
H-Alpha optimiert ist. Mit TS Flat 2 wird mit dieser Kombination für die visuelle Benutzung interessant, weil der Öffnungsfehler gegen Null geht, und sich
damit weniger Licht-Energie in die Beugungsringe verschiebt. Rot wäre für diesen Fall leicht unterkorrigiert.
Der Farblängsfehler wurde auf zweifafche Art ermittelt: a) über eine 0.001 Meßuhr, b) rechnerisch über die Power. Bei der rechnerischen Lösung wäre die RC_Index-Zahl
ohne Flat bzw. mit Flat nahezu identisch. Das bedeutet, daß die Farbsituation des ED Refraktors kaum beeinflußt wird. (In der Regel verschlechtert sich der Farblängefehler
ein klein wenig.)
Mit dem Argument, daß die Koma als Zentrierfehler mit Fertigung und Steckhülse zu tun hat, habe ich sie abgezogen.
Bildfeld bis mindestens 25 mm Durchmesser
Wer den Bericht in S&W Nr. 8 2010 noch in Erinnerung hat, könnte dieses System auch als Fotomaschine bezeichnen, was in jedem Fall die folgende Übersicht erklärt.
Bei einem Refraktor - wenn es nicht gerade ein Petzval-Sydstem ist - steigen die Bildfehler im Feld ab 10 mm Bildfelddurchmesser sehr deutlich an: Es ist eine
Kombination aus Koma und Astigmatismus, die diese Figuren erzeugt und auf der Fotografie sehr bald ebenfalls erkennbar ist. Mit dem TS Flat 2 ist dieser Spuk wie
von "Zauberhand" verschwunden und es kommt eine klare Definition meines künstlichen Sternhimmels heraus. Dessen Dreiergruppe läßt sowohl auf die Auflösung
schließen und die mögliche Auflösung im Zusammenhang mit der Pixelgröße der jeweiligen Kamera.
Für den optimierten Bereich von 550 nm wave dürfte selbst bei 25 mm Felddurchmesser noch nicht "Schluß" sein. Vielleicht gibt das Web noch einige Bilder her
in dieser Kombination.
und hier zu finden: http://www.teleskop-service.de/Aufnahmen/foto.-.resultate.ts.ed.apo.70-420mm.php
#############################################################################################
Die Öffnung macht den Backfokus-Abstand
ED Doublet 70/420 f/6 + TS Flat 2 (133 mm Backfokus) Offenbar zur größeren Öffnung von f/6 (der obere TS ED 102/714 ist f/7) wird offenbar mehr
Korrektor gebraucht, sodaß damit der TS Flat 2 näher an das vordere Objektiv rückt. Damit ergibt sich eine "Faus-Formel": Je größer die Öffnung,
umso größer wird damit der Backfokus, weil der Lichtkegel des Primär-Objektivs mehr Korrektor-Fläche beansprucht.
ED Doublet 70/420 f/6 + TS Flat 2 (133 mm Backfokus) erneut ein ED-Halb-APO, der für die Fotografie völlig ausreichend wäre und als Reise-Teleskop die
richtige Wahl wäre.
Um zur richtigen Flattner-Position zu kommen, muß diesmal der OAZ bis zum Anschlag in der Grundstellung zurückgedreht werden. Auch wurde der TS Flat 2 noch ca. 3 mm
nach innen verschoben, was das Bild im Feld bis max. 30 mm Felddurchmesser verbessert.
Bei einem f/6 Refrakator ergibt Koma+Astigmatismus bei 30 mm Felddurchmesser bereits "wilde" Figuren, die selbst fotografisch nicht mehr darstellbar sind.
Dazu stellt der TS Flat 2 schon eine gewaltige Verbesserung der Situation dar.
Ein Bild aus der Praxis: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=59182#post59182
##############################################################################################
Hallo Gerrit,
die Brennweiten-Verlängerung läßt sich am sichersten noch am Himmel messen, exakt aber leider auch nicht.
Mit dem Meß-Okular von Baader könnte das gehen. Versuche, das auf der opt. Bank exakt durchzuführen, habe
ich noch nicht gemacht. Augenblicklich untersuche ich bei einer konkreten Öffnungszahl von 6 (f/6) den Backfokus
im Zusammenhang mit der Vignettierung im Feld, die für ein solches System bei nur noch ca. 30% liegt. Was man
natürlich deutlich sieht.
Ich könnte mir vorstellen, daß man über Feldaufnahmen im achsnahen Raum die Frage nach der Brennweiten-Verlängerung
noch am ehesten ermitteln könnte: Durch Abstandsvermessung von engen Sternen ohne und mit TS Flat 2.
================================================================================
Für die Richtigkeit kann ich noch nicht garantieren, aber das Ergebnis könnte wahrscheinlich sein:
Das Objekt ist immer gleich und exakt vermessen. Im linken Fall ohne TS Flat2 ergibt der weiteste
Pixelabstand 242, mit TS Flat 2 ist das 253 Pixel. daraus läßt sich eine Verhältniszahl rechnen, mit
der man den ursprünglichen Fokus multiplizieren müßte. Je größer die Bilder, umso genauer wird das
dann.
Falls also der Denkansatz stimmt, daß bei gleichem Meßaufbau bestimmte Bildabstände unterschiedlich groß sind, je nachdem ich ohne oder mit Flattner, Reducer etc.
diese Artifiicial Sky-Aufnahme machen, dann ließen sich aus der Längen-Differenz/Verhältniszahl der Vergrößerungsfaktor ermitteln. Das Orginalbild sollte dann möglichst
groß sein, wegen der Genauigkeit. Auf diese Art ließe sich dann bei einem SC ebenfalls der Vergrößerungs-Effekt je nach Lage vom Fokus ermitteln. Gibt vielleicht noch
einen eigenen Bericht.
D104 Flattner oder Reducer - auch eine Preisfrage Abstände ermitteln optimieren
Flattner oder Reducer - auch eine Preisfrage
Das Angebot an APO-Refraktoren ist ebenso unübersehbar, wie das Angebot an Flattner oder Reducern. Entweder weil der Hersteller ein Komplett-System
anbietet, wie z.B. Takahashi, oder weil es mehr oder weniger preisgünstige Zusatz-Komponenten gibt. Der Anwender bzw. Astro-Fotograf muß sich dabei
auf die vollmundigen Versprechungen der jeweiligen Händler verlassen. Und sollte es nicht funktionieren, dann wird die "Schuld" erst einmal dem Kunden
angelastet - leider!
Dabei stecken in der Nachrüstung eines beliebigen APO- oder HalbAPO-Refraktors mit einem Flattner/Reducer einige prinzipiellen Probleme, die von
Händlern gewöhnlich ignoriert werden: Der Kunde soll sich gefälligst, das teure und deshalb abgestimmte System kaufen. Weil aber viele Sternfreunde
mit dem Euro rechnen müssen, suchen sie sich Kombinationen zwischen APO und Reducer/Flattner heraus, bei denen die Abstände - es sind deren nämlich
zwei - erst noch ermittelt werden müssen.
Das Problem:
Bei der Kombination eines TS APOs 115/800 mit einem TS Flattners oder eines RicReducers hätte man eine Kombination, bei der nicht unbedingt klar
ist, wie die Abstände sein müssen, und wie groß der "Backfokus" zu sein hätte. Der Begriff "Backfokus" ist ein schillernder und unhandlicher Begriff.
Es soll einen Abstand ausdrücken zwischen letzter Linsenfläche des Systems und der Fokus-Ebene und das ist je nach Bauweise unterschiedlich und
deswegen nicht sinnvoll. Auch verstößt dieser Begriff gegen die Konvention, da erst der optimale Abstand Objektiv-Reducer ermittelt werden muß,
bevor man im zweiten Schritt auf dieses "starre" System fokussiert.
Bereits dieses mehrmals nachgemessene System dient als Beweis: Über den Adapterring "verschwindet" die Reducer-Bezugs-Kante im Tubus, sodaß
als Bezugs-Fläche die dem Fokus zugewandte Fläche des Adapterringes dient. (ohne Außen-Gewindeansatz) Siehe auch übernächstes Bild.
Der in der Zeichnung angegebene Differenzwert von 13.45 mm ist tatsächlich 13.74 mm - mehrmals mit einem 0.01 Tiefenmessschieber überprüft.
Das hat mit der Addition der Toleranzwerte für die drei Linsen und den Distanz-Ringen zu tun. Viel mehr stört aber, daß nicht mehr die Reducer-Kante als
Bezugsfläche für den Backfokus benutzt werden kann, sondern man selbst die Werte ermitteln muß. Damit ist aber der ausgewiesene Backfokus-Wert
noch lange nicht bestätigt. Der muß weiterhin entweder iterativ über Feldaufnahmen oder auf der opt. Bank ermittelt werden. (Immer in der Hoffnung,
daß man eine gewisse Backfokus-Toleranz hat, sodaß es am Rohbild später nicht auffällt.)
Der richtige Abstand des Flattner/Reducers zum Objektiv
Prinzipiell braucht man also den optimalen Abstand zwischen Objektiv und Flattner/Reducer, und nicht etwa den Backfokus. Der ist nämlich abhängig
davon, und wird erst im zweiten Schritt als der Fokus des Gesamt-Systems APO + Flattner ermittelt. (Das zeigt sehr deutlich das TS Quadruplet-System, bei
dem die vier Linsen zueinander fixiert sind und lediglich über den OAZ auf den Fokus eingestellt werden muß.) Auf diesen optimalen Abstand wird also dann der
Kamera-Chip eingestellt. Der optimale Objektiv-Flattner-Abstand ist dann gefunden, wenn die Sternabbildung in den Ecken eines Bildes ähnlich gut ausfällt,
wie auf der opt. Achse.
Beim TS APO 115/800 funktioniert das mit dem TS Flat 2 ähnlich gut im Zusammenspiel mit dem CCD-Chip Super Sony HAD, 3110x2030, 7.8µ Pixel
bei 800 mm Fokus wie die Kombination mit dem RicReducer M63x1, mit dem Chip Kodak KAF 8300 17.6x13.52 mm 5.4µ Pixel und 600 mm Fokus.
Beide Lösungen gehen über 2.0° Bildwinkel nicht hinaus, unterscheiden sich lediglich im Preis um 400.- Euro und natürlich durch die Fokus-Länge und
die Option zukünftiger besserer Kamera-Chips und den Abstand (Backfokus genannt) den Flattner/Reducer von der Kamera haben. Mehr Spielraum
bietet der Flattner, weniger der Reducer. Für den Anwender kann man also nicht sagen, welcher von beiden für ihn der Bessere ist, nur weil einer
davon der Teuere ist.
Nur wie findet man den optimalen Abstand?
Bei einem solchen System braucht man zwei iterative Abstands-Änderungen:
a) es muß der richtige Abstand Objektiv-Flattner gefunden und fixiert werden
b) danach muß auf diese System-Einstellung fokussiert werden !!!
Also bräuchte ein solches System eigentlich zwei Okular-Auszüge: a) der den Abstand Objektiv-Flattner regelt, b) der den Kamera-Chip auf die jeweilig neue
Fokuslage fokussiert.
Bei einer Kombination, bei der die Abstände nicht exakt bekannt sind, bzw. über die Praxis nicht bestätigt sind, muß man das iterativ ermitteln über
a) neuer Abstand Objektiv-Flattner b) Fokussierung auf diesen Abstand c) Rohbild als Zwischenergebnis d) Beurteilung und zu a) zurück.
Das ist auch deswegen empfehlenswert, weil in dem ganzen System von Adaptern und Zwischenringen genaugenommen nicht klar ist, ob man die richtigen
Abstände einhält.
Bei dieser Kombination wäre die meßbare Bezugsfläche nicht die letzte Kante des Reducers. Es käme noch der Spalt-Abstand und die Dicke des Adapter-Rings hinzu,
den man dann vom angegebenen Backfokus abziehen müßte um zu prüfen, ob man z.B. den Reducer überhaupt verwenden kann. http://rohr.aiax.de/RicRed_23.jpg
Solche Fragen stellt der Sternfreund dann an mich, statt an den Händler, der das Teil verkauft. Die Endkontrolle hat offenbar immer der Kunde, nicht der Händler.
Für diesen Fall habe ich die Skala auf den Tubus-Auszug einbezogen, die bei richtiger Einstellung des Reducer auf 75 Einheiten stehen sollten, bei Verwendung
des TS Flat 2 hingegen auf 24 Einheiten.
Die Lösung
Überträgt man das oben geschilderte Problem auf die Möglichkeiten einer optischen Bank, so geht es auch in dieser Sitaution darum, a) den richtigen Abstand
Objektiv zu Flattner/Reducer zu finden und in einem zweiten Schritt b) auf diese Einstellung zu Fokussieren, ohne aber diese Einstellung zu verändern !!!
Es geht also prinzipiell um die Frage, bei welchem Flattner-Abstand die Abbildung im Feld bei z.B. 4.0° Bildfeld-Durchmesser ähnlich gut ausfällt, wie auf der
optischen Achse. Das läßt sich mühsam über iterative Feldaufnahmen am Himmel feststellen, oder aber durch die hohe Vergrößerung einer Pinhole-Abbildung mit
einem Okular. Das fällt in der Regel viel exakter aus, als über Feldaufnahmen, bei denen der Vergrößerungs-Effekt entfällt.
Nun kommt so ein Schlauberger daher und erklärt mir, daß über die Verkippung von z.B. 2.0° vor einem Planspiegel sich die Abbildung einer Pinhole wesentlich
ändern würde: Dies ist nämlich der gleiche Vorgang, wenn man einen Stern statt in der Bildmitte am Rande des Okulars beobachten würde. Für diesen
Fall kann man z.B. bei einem Newton-Spiegel deutlich Koma wahrnehmen, die von der Abbildung des Newton-Spiegels im Feld herrührt. Bei einem
Refraktor wäre es eine Mischung aus Astigmatismus und Koma. Das kann jeder selbst überprüfen, ob sich die Abbildung signifikant ändert. Nicht die Ver-
kippung beeinflusst die Pinhole-Abbildung im Feld, sondern ein falscher Abstand Objektiv-Flattner. Und das schaut dann so aus: Aus gutem Grund
hatte ich bereits vor einiger Zeit dieses Verfahren hier beschrieben.
Es läßt sich also die Abbildung eines APO+Flattner-Systems im Feld über eine ganz normale Sternabbildung kontrollieren und optimieren, ohne große Diskussion.
Danach geht es allerdings darum, wie legt man den Abstand Objektiv/Reducer für den Kunden fest. Auf welche Bezugsfläche soll er sich beziehen. Und dann
hilft keine Backfokus-Angabe weiter, die im Computer über ZEMAX entstanden ist. Am danach folgenden lautstarken Gebaren auf Foren läßt sich hernach
ablesen, wie kundenfreundlich ein Händler wirklich ist.
Nach der gesamten Procedur, wenn der optimale Abstand Objektiv-Flattner gefunden ist, kann man dann auf die opt. Achse zurück-kippen, um nun über
den Focuault-Test die tatsächliche Fokus-Ebene zu bestimmen und je nach Bezugs-Fläche einen Abstand zum Fokus ausgeben. Wäre schön, wenn das einer
mal praktisch nachvollziehen würde.
Ganz am Schluß kommt die finanzielle Frage: Muß es ein Reducer für 600.- Euro sein, oder erfüllt z.B. der TS Flat 2 für derzeit 200.- Euro
zusammen mit einem ganz bestimmten Kamera Chip nicht genauso die Erwartungen. Das entscheidet aber dann der Kunde.
D103 @PixelSize und Auflösung
D102 Fotografisches System - TS APO 115SF TS Photoline Triplet APO 115-800 mm + TSFLAT3
Fotografisches System - TS APO 115SF TS Photoline Triplet APO 115/800 mm + TSFLAT3
Während es bei einem visuell-benutzen System um eine hohe Farbreinheit und Vergrößerung, um einem hohen Strehlwert, bei hohem Kontrast und
wenig Streulicht geht und die Beurteilung hauptsächlich auf der optische Achse erfolgt, konzentriert man sich bei einem fotografischen System auf
die Abbildung besonders am Rande eines möglichst großen Bildfeldes, das zudem "flat", also plan oder eben sein soll, ohne Bildfeldkrümmung. Auch
darf man nicht vergessen, daß sich über die Größe der Pixel des Kamera-Chips die visuelle Auflösung für gewöhnlich mindestens um den Faktor 3
reduziert, weil es u.a. für die Abbildung eines feinen Sternes mindestens 2x2 Pixel, meistens mindestens 3x3 Pixel braucht, und das sind immer
ca. 13 - 16 Mikron, die nicht unterschritten werden können. Nimmt man beispielsweise die EOS 50D, eine Kamera mit 18 Mege-Pixel, dann hätte man
4750 x 3168 Pixel bei 4.5 Mikron Pixelgröße, was einer aktiven Fläche von ca. 21.4 mm x 14.3 mm entspricht, was einem Bildfelddurchmesser von
25.7 mm entspricht. Nimmt man nun dieses fotografische System, das ein Bildfeld von 2° Bildwinkel ausleuchtet, dann wären das bei einem Fokus
von 800 mm 27.9 mm max. Bildfeld-Durchmesser. Und damit könnte man mit diesem System - wenn die EOS entsprechend umgebaut worden ist,
Bilder von ähnlicher Qualität erzeugen, wie das folgende Beispiel zeigt. Ein fotografisches System braucht also andere Kriterien zur Beurteilung
als ein visuelles System.
Wie die Übersicht zeigt, besteht die Grundeinheit aus einem TS APO 115SF TS Photoline Triplet APO 115/800 mm und einem TS_Flat 3, dessen optimaler Abstand
zum APO Triplett bei 30 Einheiten auf der Skala-Einstellung liegt. Dieser Abstand TS_APO zu TS_Flat-3 darf nun nicht mehr verändert werden. Fokussiert werden
muß also die Kamera zum Gesamt-System APO+TS_Flat3. Die Fein-Fokussierung kann schließlich wieder über den Fokussierer erfolgen, wenn der Kamera-Abstand
zum Gesamt-System TS_APO+TS_Flat3 stimmt. Über diesen Abstand sind alle folgenden Ergebnisse erzielt worden, was soviel heißt, daß bei einem anderen Abstand
die Abbildung "schlechter" werden kann: Dem Sternfreund konnte ich heute beim Abholen nochmals zeigen, wie die Abbildung sich am Bildrand von 27.9 mm ver-
ändert, wenn man den optimalen Abstand von APO+TS_Flat3 mit +/- 3 mm variiert. Aus der punktförmigen Abbildung wurden am Rande plötzlich kleine Kreuze, was
ein Hinweis auf Astigmatismus ist.
.
Mit genau diesem System wurde diese Aufnahme erzielt. Der Aufnahme-Chip der Atik 383L hat einen Durchmesser von 22,2mm (17,6 x 13,52mm) bei 5,4 Mikron µm Pixel .
Man beachte besonders das linke obere Eck, das im nächsten Bild mit 8-facher Vergrößerung gezeigt wird.
.
Dieser Ausschnitt zeigt deutlich die Belichtungs-Situation eines Kamera-Chips, bei dem in der Regel 3x3 Pixel (Quadrat links oben) zur Darstellung eines feinen Sternes
erforderlicht ist. Selbst wenn ein fotografisches System opt. Mängel hätte, so würden diese inner halb dieser Größe verschwinden, bzw. für die Kamera unsichtbar sein.
Und da dieser Ausschnitt vom Bildrand stammt, wäre das bereits ein Dokument für eine hohe Auflösung des fotografischen Systems.
Auch auf der opt. Bank läßt sich fotografisch die Auflösung am Bildfeld-Rand darstellen - übertrieben deutlich.
Auf der opt. Achse erreicht dieses System nahezu die theoretisch mögliche Auflösung bei 0° Bildwinkel. Bei 1° Bildwinkel kommte ein kleiner Farbquerfehler ins
Spiel, der bei 2° etwas deutlicher zu sehen ist. Würde man bei 1° Bildwinkel den Strehl-Wert heranziehen, so wäre er dort ähnlich hoch, wie auf der opt. Achse.
Selbst bei einem Bildwinkel von 2° hätte man einen hohen Strehl. Die Aufnahme zeigt dort aber zugleich ca. 40% Vignettierung, die bei kleineren Chips keine Rolle spielt.
So wäre auch auf der opt. Bank der Nachweis erbracht, daß man es mit einem sehr guten fotografischen System zu tun hat.
.
Interessant ist auch der Vergleich zwischen dem Grund-System, TS APO, Triplet 115/800 hinsichtlich der Farbreinheit, und wie sich die im Zusammenspiel mit
dem TS-Flattner verändert. Ganz allgemein reduziert der Flattner die Farbreinheit des APOs geringfügig, und verändert ebenso die Farbschnittweiten im
Sekundären Spektrum, was aber nur von theoretischem Interesse ist. Insgesamt liegt das Optimum im gelben Spektrum bei 587.6 nm wave, was man weiter
unten beim Ronchi-Test ebenfalls erkennt. Hier korrigiert der Flattner die Überkorrektur ein wenig. Daß ein geringer Zentrier-Fehler im Spiel ist, stört die
Fotografie erst einmal nicht. Bei einem visuellen-System würde man versuchen, ihn zu beseitigen.
Das Diagramm zum Sekundären Spektrum entspricht in etwa den in den Interferogrammen gefundenen Werten. Die engste Einschnürung der Kurven legt man in
die 0.707 Zone mit dem größten Flächeanteil. Blau ist entsprechend überkorrigiert, Rot unterkorrigiert und bei Grün sollte das Optimum liegen. In unserem Fall
liegt es bei Gelb, wie in der Mehrzahl aller Fälle, mit Ausnahme von Herstellern, die sich ihre Teleskope entsprechend teuer berzahlen lassen.
.
Für ein fotografisches System ist diese Farbreinhein völlig OK, und man kann ja die obere Beispielaufnahme auch unter diesem Gesichtspunkt studieren.
.
.
Am Sterntest wird nochmals bestätigt, daß zusammen mit dem TS_Flat 3 die Farbreinheit geringfügig abnimmt.
.
Groß ist dieser Unterschied jedoch nicht, wie sich am Foucault-Vergleich zeigen läßt. Ohne Flattner hat das System etwas mehr Überkorrektur, was gleichbedeutend
ist, daß sich das Optimum von Grün nach Gelb verschiebt.
Das Interferogramm von Bild 04 http://rohr.aiax.de/@PL-Leng_04.jpg (auf der opt. Achse) wurde entsprechend ausgewertet.
.
.
Erkennbar ist noch eine Rest-Koma in der Größe von PV L/8.9, was selbst visuell nicht mehr stört.
Die Energie-Verteilung im PSF-Diagramm
.
und schließlich die Strehl-Auswertung auf der opt. Achse. Weitere Aufnahmen findet man hier:
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/ic-1318-gamma-cygni-ts115mmapo/ic-1318-115mm-ts-apo.htm
http://www.wolfi-ransburg.de/DeepSky/christmas-tree-tsapo115mm/ngc2264-christmas-tree-cluster-tsapo-115mm-wolfi-ransburg.jpg
.
.
.
.
############################################################################################
Lieber Johann,
___dann probier ich es noch einmal in kurzen Worten:
01. Fotografische Systeme müssen anders beurteilt werden als visuelle.
02. Die Beurteilung fotografischer Systeme gehen von einer guten Abbildung am Feldfeldrand aus,
___bei visuellen Systemen konzentriert man sich auf die opt. Achse.
03. Bei fotografischen Systemen hängt die Auflösung mit den Bedingungen des Aufnahme-Chips zusammen.
___In der Regel braucht man zur Abbildung eines feinen Sternes 3x3 Pixel, bei der D50 wären das 13.5x13.5 µm.
04. Mein künstlicher Sternhimmel zeigt in diesem Fall bei 444-facher Vergrößerung die tatsächliche Auflösung
___jeweils über ein Foto. Aus den Abständen der Dreiergruppe von 8µm bzw. 10µm kann ich dann die
___Auflösung des Systems berechnen und mit der theoretisch möglichen vergleichen.
05. RC_Indexzahl, Farbabhängiger Öffnungsfehler sind Beigaben, und für die Fotografie zweitrangig.
___Beste Beweiskraft bei fotografischen Systemen haben die Rohbilder vom Himmel selbst, wenn man sie nur
___genau genug anguckt.
##############################################################################################
Hallo Gerrit,
zunächst liegt mir das Rohbild nicht vor. Was also im Computer passiert ist auf dem Weg von Rohbild zur optimierten und verkleinerten
Aufnahme, wie ich sie hier bekommen habe, weiß ich nicht. Meine Test-Ergebnisse sprengen aber bei weitem den Rahmen, der bei
dem oberen Astro-Foto offenbar üblich ist. Ein Felddurchmesser von 22.2 mm entspricht bei einer Brennweite von 800 mm gerade mal
1° 35 Bilddurchmesser, also weit innerhalb dessen, was für die Abbildung kritisch werden könnte.
Nun habe ich selbst variiert:
- z.B. (obere Reihe) wie man die Vignettierung ermittelt. Wenn man dies nicht exakt auf der opt. Achse durchführt, variiert z.B. der prozentuale Anteil der Vignettierung.
_dies merkt man z.B. beim Foucault-Test, wenn er nicht exakt auf der opt. Achse "arbeitet".
- ab eines Bildwinkels von 2.8° nimmt die Abschattung/Vignettierung wegen des Hülsendurchmessers sehr schnell zu, das merkt man dann auch beim unteren Artificial Sky.
- Wenn dort bei Bildwinkel 0.0° überbelichtet wird, taucht eine kreuzförmige Farbzerlegung auf, die mit dem Gesamtsystem zu tun haben könnte. Das würde aber in der
_33x3 Pixel großen Auflösung des Rohbildes verschwinden, in der Verkleinerung wäre es vermutlich weg.
- Wählt man statt der 30-Einheiten auf der Abstands-Skala 32-Einheiten, dann taucht bereits bei meinen Fotos ein kleiner Astigmatismus auf, auf jeden Fall bei Bild-
__Winkelwinkel 2.0°
- wie wirkt sich nun die Vignettierung bei Bildwinkel 2.8° aus, die bei oberem System wegen der kleineren Chipgröße (Felddurchmesser 22.2 mm) keine Rolle spielt.
- in diesem Fall wäre der Felddurchmesser 39.1 mm. Je nach Fokussierung werden aus den "Punkten" horizontale oder vertikale "Striche", ebenfalls mit Farbquerfehler.
Die Wahrheit läßt sich auch hier nur näherungsweise ermitteln und wiederum nur dadurch, daß man die Rohbilder einer ganz kritischen Prüfung unterzieht. Mein
künstlicher Sternhimmel arbeitet aber exakt auf der opt. Achse, was bei großen Öffnungsverhältnissen von f/5 ganz wichtig ist, und die Nachvergrößerung auf 444-fach
zeigt dann wiederum viel mehr, als selbst auf den Rohbildern noch erkennbar wäre. Ob sich also über die 3x3 Pixel großen Abbildung in den Ecken des Astro-Fotos,
Astigmatismus dokumentieren läßt, halte ich eher für unwahrscheinlich, es sei denn, der Abstand Flattner-Objektiv hätte überhaupt nicht gestimmt.
D100 APM 107-700 + großer 0p75 x Ricardi-Reducer
"Foto-Maschine" - Beurteilungskriterien
Bei einem visuell genutzen Teleskop bewegt man sich auf der opt. Achse bzw. im achsnahen Bildraum, weshalb u.a. der Strehlwert als
einfache Qualitäts-Kennzahl herangezogen wird. Weil aber die Strehlfixierung bei vielen Sternfreunden überhand nimmt, geben eine
Reihe von Zertifikaten nur den PV- und RMS-Wert an, der dann erst in eine Strehlzahl umgerechnet werden müßte. Bereits bei visuell
genutztem Teleskopen, noch besser Refraktoren, mutet die Strehlwert-Fixierung wie der Tunnelblick auf eine Optik an. Hier kommt
bereits die Farbsituation ins Spiel und das konkrete Farbspektrum, in dem der Strehlwert festgestellt worden ist. Besonders bei C11s
kommen höchst verschiedene Strehlwerte heraus in Abhängigkeit zur Spektral-Farbe, weil Schmidt-Cassegrain-Systeme für gewöhnlich
einen Gaußfehler haben. C11 - nahezu perfekt auf Grün optimiert; RMS-Wert in Strehl-Wert umrechnen
Eine völlig andere Beurteilungs-Situation entsteht bei fotografisch-genutzten Teleskop-Systemen, wie die vorliegende Kombination aus
APM 107/700 mit dem großen 0.75 x Ricardi-Reducer darstellt, eine sehr überzeugende Lösung, aus einem APO eine "Foto-Maschine"
zu zaubern.
Bereits das Objektiv selbst ist sehr farbrein, wie das Foucault-Bild weiter unten beweist. Durch die Kombination mit dem großen 0.75 x Ricardi Reducer
entsteht eine sehr überzeugende Feld-Korrektur, die sogar über das Kleinbildformat 24 x 36 mm hinausgeht, wie in diesem konkreten Fall. Okularseitig
wird allerdings der Refraktor entsprechend schwerer und der ursprüngliche Tubus mußt auch gekürzt werden, damit das System als Foto-System
funktioniert.
Man hat nun mehrere Möglichkeiten, die richtigen Abstände einzustellen: Entscheidend ist zunächst der richtige Abstand Objektiv - RicReducer, und nur
der ist entscheidend für die optimale Punkt-Abbildung im Feld. Hat man nämlich den optimalen Abstand Objektiv-Reducer, dann muß die Kamera selbst
auf dieses "starre" System fokussiert werden und man bräuchte zwischen Reducer und Kamera einen weiteren Fokuser. Aus diesem Grund kann man
sich auch am Backfokus orientieren, dem Abstand auf der opt. Achse zwischen letzter Linsenfläche zum System-Fokus bzw. Kamera-Chip, oder aber
man orientiert sich an der letzten ReducerFläche, dann wäre davon der Abstand zum Fokus anzugeben. Vorsichtshalber habe ich alle drei Werte ermittelt.
Die Toleranz der Werte dürfte etwa bei +/- 1 mm maximal liegen.
Die Skala auf dem Okular-Auszug muß für dieses Teleskop auf 33 mm eingestellt sein, dann hätte man bei einem Bildfeld-Durchmesser von 45.8 mm
die optimale Abbildung - und das schafft so schnell kein Bildfeld-Korrektor. Ganz entscheidend ist auch der Umstand, daß die Abbildung völlig frei von
Vignettierung ist.
Die Farbsituation mit und ohne Reducer repräsentiert der vergleichende Foucault-Test. Das Grundgerät ist um eine Nuance farbreiner, als die
Kombination mit dem Reducer, was aber bei der Fotografie nicht ins Gewicht fallen sollte.
Zunächst wird man den Taschenrechner etwas bemühen müssen: Mit 0.75 Reducer entsteht eine Systembrennweite von nur 525 mm. Benutzt wird
ein Chip, der die Abmessungen des Kleinbildformates hat bei einer Pixel-Größe von 5.4 Mikron. Die im untersten Bild gezeigte Kipp-Vorrichtung läßt
die Situation im Bildfeld darstellen, in unserem Fall führt ein Kippwinkel von 2.5° zu einem Bildwinkel von 5° und damit einem Bildfelddurchmesser
von 45.84 mm, und das ist schon ein beachtlich großer Wert, innerhalb dessen keinerlei Vignettierung erkennbar ist.
Hier geht es also um die punktförmige Abbildung sowohl auf der opt. Achse wie im Bildfeld bei 45.84 mm. Auf der opt. Achse ist das kein Problem.
Erst im Bildfeld entscheidet der richtige Abstand des Reducers über die Bild-Qualität. Hat man den ermittelt, dann entsteht ein großer Widerspruch
zwischen der viel besseren Auflösung, die der Reducer leisten könnte, und der tatsächlichen Möglichkeit, die der Kamera-Chip über die Pixelgröße
zu leisten imstande ist. Rein rechnerisch liegt die theoretische Auflösung im Bereich von einer Bogen-Sekunde, sowohl nach Formel wie nach Foto.
10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
ATIK 4000-Auflösung und Artificial Sky Test
Wieviel Astigmatismus verträgt die Astrofotografie
Da aber zur Darstellung eines feinen Sternes mindestens 2x2 Pixel, in der Regel 3x3 Pixel und mehr beansprucht werden, reduziert sich die Auf-
lösung im Regelfall auf höchstens 6" Bogensekunden. Zusammen mit den Seeing-Effekten bei einer 10-minütigen Belichtungszeit verschwinden also
viele Fehler, die das System im Bildfeld am Rand noch hat, in unserem Fall etwas Rest-Astigmatismus. Man wird also über das Kleinbild-Format hinaus
feine Sternpünktchen bekommen, die kaum jemand auf ihren tatsächlichen Durchmesser hin überprüft, weil in der Regel die 16 Mikron (3x3 Pixel)
nicht unterschritten werden können. Zu dieser Einschätzung fehlen natürlich noch die Rohbild-Aufnahmen als Beweis-Fotos, die mir der Sternfreund
nachzuliefern versprach.
Beim Autokollimations-Setup wird das opt. System vor einem Planspiegel kollimiert. Im Fokus des Systems sitzt die Lichtquelle, die im Doppelpaß
das System passiert und auf dem Rückweg im Fokus beurteilt wird. Dieses Lichtbündel ist parallel zur opt. Achse. Die Abbildung im Feld wird aber
durch Lichtbündel erzeugt, die zur opt. Achse gekippt sind. Diese Verkippung läßt sich dadurch realisieren, indem man den Refraktor vor dem
Planspiegel verkippt, oder aber man verkippt den Planspiegel selbst. Bei einem Refraktor ist die Refraktor-Verkippung zweckmäßiger, beim Newton-
System die Planspiegel-Verkippung.
Mit einer hellen Lichtquelle kann man sich im übrigen die Auswirkung der wechselseitigen Verkippung betrachten, die im Bildfeld eines Refraktors
in der Regel Astigmatismus+Koma erzeugt. Das läßt sich sogar über ein Interferogramm darstellen, ist aber lange nicht so demonstrativ, wie die
Darstellung über einen feinen Lichtpunkt.
Gerrit versprach mir unlängst, in einem Beitrag die physikalischen Gesetzmäßigkeiten eines Kamera-Chips hier darzustellen.
http://rohr.aiax.de/Wie funktioniert der Sensor.mht
http://de.wikipedia.org/wiki/Blooming
.............
##############################################################################################
Hallo Gerrit,
01. Verkippung ist nicht gleich Verkippung. Die Verkippung eines Kamera-Chips zur Bild-Ebene eines fotografischen Systems ist der
Bereich, mit dem Du als Astro-Fotograf zu tun hast. Die Verkippung eines Parallel-Bündels zur opt. Achse eines fotografischen
Systems ist der Bereich, mit dem ich zu tun habe. Beides sind ganz verschiedene Bereiche und die daraus resultierenden Spot-
Diagramm sind nicht vergleichbar.
02. Die bei einem Parabol-Spiegel im Feld erzeugte Koma entsteht über ein Parallel-Bündel, das zur opt. Achse des Rotations-
Paraboloides verkippt ist. Das beweist jedes mit einem Newton (z.B. f/4) erzeugte Astro-Foto. Beweisen läßt sich das auch
über meinen Autokollimations-Test, bei dem der Kollimations-Planspiegel verkippt wird.
Das ist also nun der fotografische Beweis bei hoher Vergrößerung, daß über die Verkippung des 250 mm Durchmesser große Parallelbündels über den Planspiegel tatsächlich die Koma-Figuren entstehen, wie sie jedes optical Design Programm ebenso produziert und im kleineren Maßstab jede Astro-Aufnahme.
Dazu passend im nächsten Schritt Beispiele für Koma-Figuren: Man wird die Ähnlichkeit der Figuren nicht leugnen können.
Damit ist das Grundprinzip meines Testaufbaus und dessen Ergebnisse als richtig bewiesen und zwar in jedem Fall für einen Newton-Spiegel.
Wer dieses Verfahren als richtig akzeptiert, muß die Erweiterung dieses Testaufbaus mit einer koma-korrigierten Barlow-Linse oder
eines Koma-Korrektors ebenfalls als richtig akzeptieren. Und das werde ich im Vergleich unterschiedlicher Koma-Korrektoren ebenfalls
untersuchen.
Anmerkung: Bevor wir das theoretisch durchdiskutieren sollen, ist es am einfachsten, den Testaufbau nachzustellen und fotografische
Beweisfotos zu erstellen, nur die sind überzeugend.
Beim oberen Beispiel geht es aber jetzt um die Kombination des APM 107/700 mit dem großen Ricardi Reducer, wie er für die APO-Refraktoren ent-
wickelt worden ist. Auch hier wird verkippt, und zwar der APO + Reducer vor dem Planspiegel, sodaß ebenfalls zur opt. Achse verkippte Parallel-
Bündel entstehen. Und hier zeigt sich nun, daß die Verkippung richtige Ergebnisse liefert: Nämlich bis zu einem Bildwinkel von 5° komafreie
Sternabbildungen. Lediglich etwas Astigmatismus entsteht im Feld dieses Systems, weit unterhalb dessen, was der Kamera-Chip überhaupt
darzustellen in der Lage ist.
##################################################################################################
Hallo Gerrit,
der Unterschied zwischen unseren Fotos besteht darin, daß Du unvergrößerte Rohbilder bekommst,
während in meinem Fall der künstliche Sternhimmel mit der maximalen Vergrößerung bei 291-fach
über das Okular fotografiert wird. Daß deshalb für meinen Fall auch noch Farbeffekte über das Okular
eingeführt werden kann, dürfte klar sein. Entsprechend sensibel ist dann auch die Verkippung des
Okular selbst, und das wäre dann endlich, wie Du die Verkippung auffaßt.
Der Hauptunterschied ist also tatsächlich: Rohbilder gegen Höchstvergrößerung.
Astigmatismus kannst Du bei Deinen Rohbildern deshalb gar nicht mehr sehen, weil in den
Rohbildern kein Unterschied mehr erkennbar ist, zwischen den 3 microns auf der opt. Achse
und den 6 microns bei 42 mm Durchmesser. Das schaffen schon Deine Pixel nicht mehr,
aber mein Okular kann da noch locker mithalten, wie mein Foto weiter oben beweist.
Meine Ergebnisse lassen sich eher mit den Spot-Diagrammen von Massimo vergleichen:
Bei Bilddurchmesser 42 mm taucht beim Spotdiagramm interessanterweise ebenfalls
eine astigmatische Figur auf mit einem Farbquerfehler. Meine Bilder entstanden sogar bei
knapp 46 mm Bildfelddurchmesser . Daraus kann man also keinen Widerspruch konstruieren.
Die Spotdiagramme sind nicht maßstäblich und in der Auflösung relativ klein.
Übrigens auch der Beweis, daß Strehlwerte auf der opt. Achse keine Hilfe sind bei der Qualitäts-Beurteilung fotografischer Systeme.
#################################################################################################
Setzt doch mal das Rohbild rein, damit ich höchstmöglichste Auflösung habe.
Nachtrag zum Thema Verkippung über ZEMAX simuliert
Die Abbildungsfehler(Koma) im Bild-Feld eines Newton-Systems lassen sich mit folgender Methode nachweisen:
Linkes Bild: Man kann einen f4 Newtonspiegel gegen einen Planspiegel mit Bohrung stellen, dann hat man ein Autokollimations-Setup,
auch Doppelpaß genannt mit, weil das Licht 2x den Newton-Spiegel "passiert". Den Planspiegel kann man um 0.02° verkippen, und
man erhält eine Koma-Figur. Logisch ! Das Parallel-Lichtbündel fällt 2x, also auf dem Hin- und Rückweg, auf den Newton-Spiegel und
weil der Planspiegel um 0.02° verkippt ist, bekommt das urprüngliche Bündel, das auf dem Hinweg noch parallel zur opt. Achse ist,
über den Planspiegel die doppelte Verkippung von 0.04° (Einfallswinkel = Ausfallswinkel). Der damit entstehende Einfallswinkel von
0.04° erzeugt die bekannte Koma. Man sieht es an der Figur.
Rechtes Bild: Nun kommt aus dem Unendlichen ein Parallel-Lichtbündel. Auch dieses beschreibt einen Einfallswinkel zur opt. Achse
von diesmal 0.04°. Auch hier entsteht Koma und logischerweise die gleiche Koma-Figur wie im linken Bild.
Es ist also egal, wie ich die Koma-Figur erzeuge: Entweder ist der Newtonspiegel zum ankommenden Parallel-Bündel
verkippt, oder aber das Bündel wird über den Planspiegel verkippt. In beiden Fällen ist der Einfallswinkel 0.04° und deshalb
entsteht der gleiche Koma-Betrag, und man sieht ihm nicht mehr an, wie er entstanden ist.
Das ist das Prinzip meines Testaufbaus zur Darstellung der Koma im Feld.
Was nun mit einem einfachen Newton-Spiegel geht, geht auch über die Erweiterung durch eine Barlow-Linse oder irgendein
anderes opt. Element, das natürlich zum Newton-Spiegel auf der opt. Achse vorher kollimiert/justiert werden muß.
Verkippt man nun den Planspiegel, dann ändert sich an der Einheit Newton-Barlow-Linse nichts. Lediglich das Parallel-Bündel
wird zur opt. Achse verkippt eingespiegelt und verursacht je nach Design die entsprechenden Spot-Diagramme. Wenn es sich
nun um eine angeblich koma-korrigierende Barlow-Linse handelt, dann muß man das über die Verkippung sehen können. Dies
umso mehr, wenn eine Barlow bei gleicher Verkippung nur den halben Koma-Anteil zeigt wie die hartnäckig als komakorrigie-
rende Barlow deklarierte. Handelt es sich um einen sog. Koma-Korrektor, dann muß die Komakorrektur des opt. Elementes
ebenfalls zu sehen sein. (Auf dem Hinweg würde dem Parallelbündel über den Komakorrektor eine neg. Koma aufgedrückt, die sich
nach der Verkippung über den Flat auf dem Rückweg mit der normalerweise entstehenden Koma kompensiert und damit im Idealfall genauso
verschwindet, wie bei einfachem Durchgang am Himmel - wenn der Korrektor funktioniert.)
Wenn nicht, dann stimmt in der Kette Design bis zur Fertigung irgendetwas nicht.
Diese logische Beweisführung sollte man eigentlich nicht anzweifeln können. Die linke Simulation entspricht meinem
Autokollimations-Setup, die rechte Simulation entspricht Deiner Astrofotografie. Es müssen deshalb zwingend ähnliche
Ergebnisse herauskommen.
D099B Für Triplet APOs 0.75 Ricardi Reducer
D099A Kombination TSA 120-900 + 0dot75xRicardi Reducer
Hallo,
wie versprochen eine Variante mit dem TSA 120/900 von Takahashi. Der Back-Fokus dürfte eine Toleranz von +/- 2 mm haben, wäre also nicht so kritisch.
Je größer der Felddurchmesser, um deutlicher wird der Bildfehler aus Koma und Astigmatismus. Beim Einsatz des 0.75 % Ricardi Reducer reduziert sich die
Brennweite auf 675 mm (bei jeder anderen Kombination ist das ähnlich) und damit bei gleicher Verkippung auch der Felddurchmesser. Die Abbildung im Feld
verbessert sich enorm, wie man erkennen kann. Die effektive Vergrößerung beim TSA ist 500-fach, bei der Kombination 375-fach. Damit würden die Rest-
Fehler im Seeing über die lange Belichtungszeit "untergehen". Ich habe den RicReducer mit dem M63x1 mm Anschlußgewinde verwendet. Wenn der Tubus
zwischen Reducer und Objektiv nicht genau angepaßt ist, dann gäbe es nur die Lösung, wie sie ich genommen habe. Die einfachste Lösung ist immer,
wenn man den 2-Zoll Okular-Auszug benutzt. Der RicReducer ist vom Durchmesser (66.80 mm) etwas größer. Es ist also eine mögliche Kombination.
http://rohr.aiax.de/RicRed_01.jpg
Die Einzelbilder wurden mit einem kurzbrennweitigen Okular gewonnen (entspricht 1.8 mm Brennweite). Bei einer effektiven Systembrennweite von 0.75x900 wären das
675 mm Systembrennweite. Auf dieser Basis entstanden die Einzelbilder der 2. Reihe. Die Abstände der mittleren Dreier-Gruppe sind nochmals in der folgenden Übersicht
einzusehen. Dabei geht es um die fotografischen Bedingungen im Bildfeld, und dort um Spot-Diagramme mit z.B. einem Durchmesser von 10 Mikron. Bei einem Bildwinkel
von 2° oder einem Kippwinkel von 1° oder einem Bildfelddurchmesser von 23.56 mm bzw. der Chip-Diagonale, ergibt das einen Spotdurchmesser von
ziemlich genau 10 Mikron. Zu Hans Vehrenbergs Zeiten (Die schönsten Himmelsobjekte) war man mit 30 Mikron zufrieden. Nicht zu vergessen die Seeing-Effekte bei
Langzeitbelichtung.
Den Backfokus exakt einzuhalten, dürfte nicht ganz einfach sein. Möglich wäre aber auch, sich am Okular-Auszug zu orientieren, nur müßte dann auf der opt. Bank
der genaue Abstand gefunden werden. Der Außendurchmesser des 0.75 Ricardi Reducer beträgt 66.80 mm. Entweder man hat eine Steckhülse in der Gegend von
66.9 mm innen (was eher selten sein dürfte) oder aber man benutzt das M63x1 mm Außengewinde, das zum Objektiv zeigen muß. Dann braucht man einen Adapter,
wie ich mir einen gedreht habe, letztes Bild. Will man den Backfokus ausmessen, dann wäre der Abstand der vordersten Kante zur 3. Linse 13.97 mm. Dann braucht
man den Abstand von der Kamera zum Chip. Der Abstand daziwschen wäre dann mit Zwischenringen zu überbrücken. An dieser Stelle wäre wirklich eine fokussierbare
Einheit interessant. Gilt für alle Systeme, die nicht gerechnet sind.
Hier der 2" Okularauszug, in den der Adapter eingeschoben wird.
Diese Version vignettiert zwar etwas, hat aber den Vorteil, bei allen APOs mit 2"-Anschluß verwendbar zu sein. Die Wandung ist mit 1 mm entsprechend dünn.
Ich kann mir natürlich vorstellen, daß bei diesen unterschiedlichen Kombionationen auch unterschiedlich gute Lösungen herauskommen. Der Vorteil ist aber, daß
man einen bereits gekauften APO auf diese Art nachrüsten kann.
D099 Für Triplet APOs 0.75 Ric Reducer, Kipp/Tilt-Einrichtigung
07.12.2011 Für Triplet APO's : 0.75 Ricardi Reducer
Quote:
Vorbemerkung:
Optische Qualitäts-Aussagen beziehen sich meist auf die Situation auf der opt. Achse, was aber für die Abbildung am Rande eines Bildfeldes ungenügend
ist. Für diesen Fall rechnet man eine Anzahl von Lichtstrahlen aus einem einfallenden parallelen Lichtbündel, das in einem definierten Winkel zur opt.
Achse verkippt ist. Die Summe der Durchstoßpunkte dieser einzelnen Lichtstrahlen durch die Fokal-Ebene wird als Spot-Diagramm bezeichnet und zeigt
die Abbildungs-Situation eines optischen Systems z.B. am Rande des Bildfeldes. Eine große Fülle dieser Spot-Diagramme findet man bei Harrie Rutten in
"Telescope Optics" 5. Auflage, Willmann-Bell Inc.
Dies läßt sich aber auch meßtechnisch über den Artificial Sky Test unter hoher Vergrößerung darstellen, indem man ein ursprünglich vor einem Planspie_
gel kollimiertes System (Autokollimation) kontrolliert verkippt, und dadurch eine Abbildung der 3-5 Mikron großen Stern-Pünktchen über das Bildfeld er-
zeugt. Wie der Testaufbau aussieht, ist weiter unten beschrieben.
Bei einem Flattner bzw. Reducer muß man einen bestimmten Abstand zum Grund-System einhalten, besonders für die Abbildung im Bildfeld. Diesen
Abstand findet man dadurch, daß man nach erfolgter Teleskop-Verkippung zunächst den optimalen Abstand des Flattners sucht, bei dem die Stern-
pünktchen am Bildfeld-Rand am besten abgebildet werden. Für die opt. Achse stimmt es dann in jedem Fall.
Das Verfahren läßt sich auch dadurch realisieren, daß man statt das opt. System zu verkippen, die Lichtquelle quer zur opt. Achse um einen gewünschten
Betrag versetzt, und auf der gegenüberliegenden Seite zur opt. Achse die Abbildung untersucht.
Siehe auch Beitrag #02
Für Triplet APO's : 0.75 Ricardi Reducer RIRED-M63,RIRED-M82, Ricardi Reducer klein, Ricardi Reducer groß,
Massimo Ricardi aus Ferrara wird auch in der Deutschen Astro-Szene zunehmend bekannter. Siehe auch hier Von ihm stammt das Streifen-Auswert-
Programm Astro-Fringe, ein eigenes Optical Design Programm nammens ATMOS und neben vieler Optik-Entwürfe ein sehr, sehr interessanter 0.75
Reducer Flat, der für alle gängigen APO-Refraktoren ein Bildfeld von mindestens 42 mm Diagonale ausleuchtet. Ob nun Markus Ludes die Initiative
ergriffen hat, oder Wolfi Ransburg, ist mir derzeit nicht bekannt. Im Vorfeld dieser Untersuchung entstand zunächst mal ein Disput mit Markus über
die Ergebnisse der ersten Untersuchungen. Es hat sich aber geklärt.
Weil wir am Anfang Mühe hatten, wie denn nun dieser 0.75 Ricardi Reducer eingebaut werden muß, und im Lieferumfang vielleicht eine Einbau-Anleitung noch
ergänzt werden sollte zur Vermeidung von Einbau-Fehlern, hier eine kurze Darstellung, wie man dabei vorgeht.
01. Den Adapter-Ring, ganz rechts auf dem Bild, schraubt man in das M63x1 Innen-Gewinde des Reducers, das unbedingt zum Fokus zeigen muß.
02. Diese Einheit wird nun durch den Zwischen-Schraubring geschoben und dort festgeschraubt. (mechanisch nicht ganz glücklich gelöst, aber es funktiooniert.)
03. Die so erhaltene Einheit wird nun an das Tubus-Ende eingeschraubt.
04. Wenn die hintere Tubus-Skala auf 75 Einheiten steht, dann wäre in meinem Fall der Backfokus bei 80.9 mm, ein Betrag den man am konkreten Gerät jeweils
überprüfen sollte.
Ohne Reducer schraubt man statt dessen die 2" Reduzier-Hülse (Bild unten) an den Zwischenschraubring,
Der Vorgang nochmals. a) Reducer, b) Reducer+AdapterRing+Zwischenschraubring in den Tubus schieben . . .
Die Einheit wäre nun eingeschraubt und fokus-seitig wäre noch eine 1 1/4 Reduzier-Hülse aufgeschraubt, sodaß man entweder bei 800 mm Brennweite ohne
Reducer
beobachten könnte, oder mit 0.75-facher verkürzter Brennweite von 600 mm ebenfalls visuell beobachten könnte. Dabei sollte auch hier die Skala bei 75 Einheiten
stehen. Eine andere Einstellung erzeugt opt. Fehler auf der Achse und im Feld, wie sich später noch zeigen wird.
Im Unterschied vom TS Flat 2, ein Zweilinser, hat der 0.75 Ricardi Reducer einen vergleichsweise kurzen Backfokus, also der Abstand der letzten Linsenfläche zum
Fokus.
Ein Wert, der bei allen Reducern bzw. Flattnern je nach Refraktor und ÖffnungsZahl variiert.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial SkyBildfeld Test über 20 mm opt. Target/Pinhole flat,
kleine Zusammenstellung und Beispiele/Übersicht+Erläuterung
Beim Artiificial Sky Test im Zusammenhang mit dem RicReducers ist es wichtig, daß ein kurzbrennweitiges Okular möglichst nahe an die Lichtquelle und dessen
Ebene gerückt
wird. Dazu "opferte" ich ein 3.6 mm RK Okular. Der Linsenhalter hat gerade mal 12 mm Durchmesser, läßt sich in die Bildebene schieben und hat dort einen
Abstand von
ca. 8-10 mm. Mit diesem Okular war dann der Spuk der wilden "Komafiguren" verschwunden, was zunächst die Aufregung verursacht hatte. Das "Testbild" besteht
aus einem
fehlerhaft beschichteten kleinen Planspiegel mit winzigen Pinholes von 1-5µ und entsprechenden Doppel- Sternen, die ich unterm Mikroskop auf Durchmesser und
Distanz
vermessen hatte.
Da bei einem "AstroGraph" die Abbildungs-Qualität im Feld eine entscheidende Rolle spiel, geht es um die Frage, wie man die Abbildung im Feld untersuchen kann.
Dabei bieten
sich zwei Methoden an:
Methode 1: Das Teleskop wird vor dem Autokollimations-Planspiegel exakt zentriert. Danach versetzt man die Lichtquelle über Mikrometerschrauben beispielsweise
nach
rechts, wodurch die Abbildung dieser Lichtquelle nach links wandert, und dort jeweils von einem Okular untersucht untersucht werden kann.
Methode 2: Man baut sich eine Kipp-Vorrichtung bzw. "Drehteller", und verkippt/dreht das Fernrohr aus der Null-Position um entsprechende Verkippungs-Winkel, bis
die
Vignettierung kein Licht mehr durchläßt. Über die zweite Methode lassen sich fast alle Standard-Tests durchführen, wie Foucault, Ronchi, Interferometer, Lyot etc.
Nochmals zum Verständnis: Der Drehtpunkt ist am oberen Ende der Platte markiert. Darüber sollte in der Regel das Objektiv angeordnet werden. Mit Skala und
0.001 Meßuhr,
läßt sich die Drehung/Verkippung hinreichend genau durchführen.
Auf Basis dieser Vorrichtung entstanden also die folgenden Ergebnisse von TS APO 115/800 + 0.75 RicReducer, sodaß damit erstaunlicherweise ein äußerst großer
Felddurchmesser bezogen auf die Abbildung zu erzielen ist. Lediglich bei 2.0° Verkippung oder 4.0° Bildwinkel oder 42.0 mm Diagonale machen sich
Abbildungsfehler
bemerkbar. Auch die Vignettierung macht sich ab 1.5° Verkippung bemerkbar. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Umstand, daß das mit dem Kodak KAF
8300
aufgenommene Rohbild mit 17.6x13.52 mm^2 lediglich 1° Verkippung bzw. 2° Bildwinkel vom Reducer braucht. Und da ist das Bild frei von Vignettierung, wie weiter
unten
zu sehen ist. Die entstandenen Figuren sind abhängig von der Fokussierung.
Das Rohbild findet man u.a. hier oder hier. Besonderes Augenmerk legt man für gewöhnlich auf die Ecken des Bildformates, also links oben und unten, sowie rechts
oben
und unten. In diesem Zusammenhang spielen mehrere Überlegungen eine Rolle: Die theoretische Auflösung ist beim opt. System TS APO 115 + Reducer 1.2"
arcsec.
Das wären als Längen-Maß ca. 0.0035 mm, also erst einmal kleiner als die Größe eines Chip-Pixels von 5.4x5.4µ. Mit 4 Pixel wird auf dem Rohbild ein schwacher
Stern
dargestellt, mit 9 Pixel ein etwas hellerer Stern - jeweils vom rechten unteren Bildeck. Das wäre also ein Quadrat mit ca. 10x10µ (2x2 Pixel) oder ein Quadrat von
ca. 16x16µ (3x3 Pixel). Diese Werte werden also bei 2° Bildwinkel über den Artificial Sky Test eindeutig erreicht, sodaß dieser Reducer die vom Kodak KAF 8300
Chip
geforderte Genauigkeit sogar übererfüllt, und damit ist klar, daß mit dem Rohbild vom Wolfi der Ricardi Reducer noch lange nicht "ausgereizt" ist.
Über die Verkipp-Methode lassen die sich Standard-Tests sehr gut darstellen und sie taugen sogar zur richtigen Einstellung des optimalen Abstand von Reducer zum
Refraktor-Objektiv. Da bei diesem TS APO das rote Spektrum etwas weiter von den anderen Farben entfernt ist, entsteht über den Focualt-Test die bekannte
Farbigkeit. Dieser Test zeigt aber auch, daß erst ab 1.5° Verkippung oder 3° Bildwinkel mit Vignettierung zu rechnen ist, die beim M63x1 Reducer bei 4° Bildwinkel
schon über 50% liegt. In gleicher Weise zeigt sich das beim Ronchi-Test, der darüber hinaus Auskunft über den Öffnungsfehler gibt. Bei einem Backfokus von
knapp 81.0 mm wäre der Öffnungsfehler bei Null.
Während der Untersuchung hatte ich einen anderen Backfokus eingestellt mit deutlichen Auswirkungen auf Astigmatismus als Bildfehler. Das ist also der Grund,
warum auch bei visueller Nutzung der Reducer an der optimalen Position sein muß. In meinem Fall auf der Skala-Einstellung von 75 Einheiten.
Vignettierung 0.75 Ricardi Reducer bei 2° Verkippung oder 4° Bildwinkel
Die bildliche Darstellung der Vignettierung über den Foucault-Test hängt auch vom Abstand Lichtspalt-Messerschneide ab. Nach einer Optimierung
des Abstandes ergibt sich diese Situation:
Quote:
was die Vignettierung anbelangt, so dürfte die selbst bei 4° Bildwinkel nur einen Abzug von ca. 40% von der Gesamtfläche betragen. Das haben neuerliche
Messungen
mit meiner leicht optimierten Foucault.Einrichtung ergeben. Im Feld spielt offenbar eine Rolle, wie eng Lichtspalt und Messerschneide räumlich zusammenrücken.
Derzeit
ist die Messerschneide exakt über dem Lichtspalt mit einem Abstand von 3 mm, sodaß seitliche Vignettierung nicht mehr möglich ist. (Teilerwürfel versuche ich in
diesem
Zusammenhang wegen opt. Einflüsse zu vermeiden.)
Da die Astrofotografen gewöhnlich die Fokus-Kontrolle am Laptop in Echtzeit durchführen, sollte auch sehr schnell eine mögliche Verkippung geklärt werden können,
indem man zunächst die Bildecken selbst überprüft. Nachdem es in dieser Kombination TS APO 115/800 + RicReducer M63x1 die schöne Rohbild-Aufnahme von
Ransburg gibt, stünden in der nächsten Zeit erst einmal die Praxis-Tests am Himmel im Vordergrund. Schön wäre, wenn die dann hier veröffentlicht würden.
Die nächste Diskussion gilt dem TS APO selbst, also ohne den 0.75 Reducer. Hier spielt der Umstand eine Rolle, daß zur Hauptfarbe Grün sowohl Blau wie Gelb
mit max. 50µ noch sehr nahe liegen, Rot hingegen fast den doppelten Abstand zur Hauptfarbe hat. Man sieht dies beim Sterntest am Rotsaum. Unter dem
Blickwinkel der Astrofotografie wäre dies unerheblich, visuell wäre die Wahrnehmbarkeit in der Nacht für Rot nahezu unsichtbar, sagt die Luminosity-Kurve. D.h. die
H_alpha-Fotografie würde in jedem Fall funktionieren, und visuell wäre es kaum wahrnehmbar. Man könnte aus dieser Situation zu einer RC-Indexzahl von 0.7947
kommen,
in der Systematik zu anderen APO's wäre man jedoch an der Grenze eines Voll-APO's. Und davon lebt dann die Diskussion, bzw. die Verkaufs-Gespräche !
Das Optimum hat dieser Refraktor bei Gelb bzw. 587.6 nm wave, weshalb in diesem Bereich der TS-APO hinsichtlich Strehlwert untersucht wurde. Im roten
Spektrum
reagiert der APO leicht unterkorrigiert, im Blauen entsprechend weniger überkorrigiert. Dieser Umstand ist als Gaußfehler bekannt und betrifft viele APO's.
Die Wellenfront-Deformation
Die 3D-Energieverteilung.
Und schließlich das eindeutige Ergebnis.
Ohne Reducer schaut der Artificial Sky Test auf der opt. Achse so aus.
Bei 3° Bildwinkel, also noch weit über Wolfi's Rohbild, bei ca. 31 mm wäre die Auflösung immer noch hervorragend. Diese Aufnahme entstand mit einem 5 mm
Kellner Okular.
Für die Astro-Fotografie als Schwerpunkt ist diese Kombination eine sehr preisgünstige Lösung, an der sich oftmals die Geister scheiden. An dieser Diskussion mag
ich
mich allerdings nicht beteiligen. Hier als Zusammenfassung nochmals die Merkmale des Reducers, wie ihn Markus Ludes und Wolfi anbieten. Dabei entsprechen
sogar die
Spot-Diagramme den Ergebnissen meines Artificial Sky Testes: http://rohr.aiax.de/RicRed_07.jpg Bei Diagonale 42 mm entstehen in beiden Fällen längliche Figuren.
===================================== Beitrag #02 ========================================
Some notes to the Artificial Sky test in the field of an astro foto. Test-Setups
Everybody knows, that a miscollimated Newton-system creates coma. This coma shows this system out of the optical axis. If you tild a
refractor objectiv, so you get a mixture of astigmatism and coma, therefore you also have to collimate the objektiv in the tube. For
testing that systems, you have to collimate them at first. But if you will test them in the field of the focus plane - you are an astrofotograf -
you can use this method, to check the reproduction of stars in the field of the image.
There are two methods for exploring the situation in the field:
Method 1
A star image would be in focus on optical axis, if the beam is closed and parallel to that axis. The autocollimation setup starts with a pinhole
star in the focus plane, passes through the system, and comes back as image in the focus on optical axis. If I move the pinhole horizontally in a right
angle to the axis, so the image of the pinhole is moving contrary. I move the pinhole star to the right by 10 mm, and the image of that moves
to the left 10 mm , too. This means that I check the field of a teleskope. In this case I cannot do most of the standard tests. So I prefer the method 2.
Method 2
Normally all the tests are on the optical axis, this means the parallel beam from a star is parallel to the optical axis. If you will test that in
an autocollimation setup, the refraktor is collimated with a flat, the otical axis is at right angle to the flat.
Sometimes this axis is tilted to the flat, and then you get wrong results. Now this would be the situation in the field of an optic.
(May be astigmatism with a refraktor or coma with a Newton System.)
So this can be used, to get information about a field of any refractor system. For this case, the flat and the light source in focus are fixed,
and just the optical tube is tilted by small degrees. See the links. I get them with method 2, with method 1 it's not possible.
http://rohr.aiax.de/V_AX103_13.jpg
http://rohr.aiax.de/TS_Quad_06.jpg
http://rohr.aiax.de/PF_GSO10RC_02.png
http://rohr.aiax.de/LOMO_SAPO_10.png
http://rohr.aiax.de/GMStory06.png
http://rohr.aiax.de/@Pentax75SDHS_TT05.jpg
http://rohr.aiax.de/FernrohrA.jpg[/img]
This situation can be used, to analyse the image out of the axis of any optic by tilting
a) the teleskop in front of the flat without the light source or
b) by tilting the flat in calculated degrees and moving the light source or
c) just moving the light source, the image will move in contrary.
And this the unit for tilting the tube !
===================================== Beitrag #08 ========================================
Hallo,
Jochen und ich hatten ein internes Telefon-Gespräch, mit der Frage, was den TS Flat 2 vom Ricardi Reducer unterscheidet. Meine Antwort bezog ich auf den
TS Flat 2, der in jedem Fall die Ansprüche des derzeitigen Kamera-Chips von Jochen erfüllen würde bei einem Backfokus von 108 mm, immer bezogen auf den
TS Flat 2. (Den Ricardi Reducer mußte ich selbst erst kennen-lernen, da sich dieser beim Artificial Sky Test anders benimmt - interessanterweise)
Beim Ricardi Reducer ermittelte ich einen Backfokus von 80.9 mm zwischen letzter Linsenfläche und Fokus-Ebene. Zieht man den rechts folgenden Adapterring
incl. ca. 1 mm Luft zwischen Reducer und Ring mit 20.9 mm ab, so wäre das die "Anschlagfläche" zwischen Fokus und Adapterring mit 60 mm. Damit würde
Jochens
Kamera gerade so dahinter passen, wenn seine Angabe von 55 mm stimmt.
=========================================================================================
Bedauerlicherweise ist die Sache sogar noch komplizierter: Den Reducer selbst gibt es in zwei Größen-Ausführungen. Meine Untersuchungen befassten sich mit
dem kleineren Reducer, der ein Anschluß-Gewinde von M63x1 hat. Im Web findet man aber auch eine Version mit M82x1 Anschluß-Gewinde. Da sollte sich mal
Markus Ludes dazu äußern.
Da der Reducer für eine ganze Batterie von APO's möglich ist, gibt es im Web eine weitere Liste, wie die Backfokus-Abstände zu sein hätten. Das würde man
z.B. auch hier ganz unten finden: http://rohr.aiax.de/RicRed_18.jpg (Bei der Schnittzeichung indes muß ein Übertragungs-Fehler passiert sein) Als dritter
Einflußfaktor bildet die Streuung den Grund, die jeweilige Kombination entweder auszumessen, oder am Himmel selbst zu optimieren. Meine Ergebnisse beruhen
nur auf einem Exemplar Reducer mit M63x1 mm Anschluß-Gewinde. Vielleicht sollte man die Präsentation zunächst einmal vereinheitlichen. Für diesen Fall
würde ich mit einem 0.01 mm Meßschieber tatsächlich nachmessen, ob die in den jeweiligen Zeichnungen angegebenen Distanz-Werte auch mit dem aktuellen
Reducer zusammen-fallen: Weil das für die Abstände des Kamera-Chips eigentlich schon wichtig wäre.
===================================== Beitrag #21 ========================================
Hallo Jochen,
was die Vignettierung anbelangt, so dürfte die selbst bei 4° Bildwinkel nur einen Abzug von ca. 40% von der Gesamtfläche betragen. Das haben neuerliche
Messungen
mit meiner leicht optimierten Foucault.Einrichtung ergeben. Im Feld spielt offenbar eine Rolle, wie eng Lichtspalt und Messerschneide räumlich zusammenrücken.
Derzeit
ist die Messerschneide exakt über dem Lichtspalt mit einem Abstand von 3 mm, sodaß seitliche Vignettierung nicht mehr möglich ist. (Teilerwürfel versuche ich in
diesem
Zusammenhang wegen opt. Einflüsse zu vermeiden.)
Da die Astrofotografen gewöhnlich die Fokus-Kontrolle am Laptop in Echtzeit durchführen, sollte auch sehr schnell eine mögliche Verkippung geklärt werden können,
indem man zunächst die Bildecken selbst überprüft. Nachdem es in dieser Kombination TS APO 115/800 + RicReducer M63x1 die schöne Rohbild-Aufnahme von
Ransburg gibt, stünden in der nächsten Zeit erst einmal die Praxis-Tests am Himmel im Vordergrund. Schön wäre, wenn die dann hier veröffentlicht würden.
===================================== Beitrag #29 ========================================
Bild von Markus Ludes
D098 TS Quadruplet APO 65-420 mm f-6.46
TS Quadruplet APO 65/420 mm f/6.46
Den "kleineren" TS Quadruplet APO 65/420 mm f/6.46 hatte ich dankenswerterweise für ein paar Tage zum Testen hier. Im Web findet man mittlerweile
einige sehr gelungene Beispiele, was ein versierter Astro-Fotograf damit "anstellen" kann. Links folgen noch. Auf Basis der opt. Daten ist das eine
"Foto-Maschine", wie der S&W-Artikel August 2010 solche Refraktoren benennt. Aber auch unter visuellen Aspekten macht dieser APO etwas her.
Siehe auch: http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p6478_TS-Imaging-Star-100mm-f-5-8-Quadruplet-APO-Astrograph---FPL-53-APO-Objektiv.html
Eine sehr beeindruckende Komposit-Aufnahme in den RGB-Farben findet man auf den TS-Seiten. Es dürfte sich nicht um das Rohbild handeln, sondern vermutlich
um den Faktor 2 verkleinert worden sein. Hier war der "große" TS Quadruplet mit 80/520 die "Fotomaschine" Großes Bild
Siehe auch: Der für folgende Aufnahme verwendete Kamera-Chip. ATIK383L+ CCD s/w Kamera - 22,2mm
ATIK 8 Megapixel s/w CCD kamera - gekühlt - besonders rauscharm - Chip Kodak KAF 8300 17,6 x 13,52mm
... 8,3 Millionen Pixel - 5,4µm - bis 40° unter Umgebungstemperatur
Bild: Christoph Otawa, östlich Starnberger See , Laut unterem Bildrand handelt es sich hier um den Quadruplet 65/420. Leider fehlen die Angaben des Aufnahme-Chips.
Bild_Link
Eine Schnittzeichnung zum opt. System mit festen Abständen der Meniskus-Linse zum vorderen Triplet.
Blickwinkel Astrofotografie
Bei der Astro-Fotografie geht es in erster Linie um die Abbildung im Feld, besonders um die punktförmige Abbildung in den Ecken. Der Strehlwert auf der opt. Achse
spielt für diese Anwendung eine untergeordnete Rolle, weil hier die exakte Abbildung im Bildfeld erwünscht ist.
Aus diesem Grund ist ein Vergleich zwischen der obersten Feldaufnahme von Wolfi und dem Ergebnis meines Artificial Sky Testes ein interessanter Hinweis auf die
Auflösung im Feld. Die Auflösung des Quadruplet 65/420 auf der opt. Achse wäre etwa doppelt so genau, wie es ein Pixel der ATIK 4000 in Länge erfordern würde:
Der Abstand der Dreier-Gruppe auf dem unteren Bild links unten sind 10µ und 8µ. Das wäre also etwa die Länge eines Pixels. Da mein Test die Komponenten eindeutig
trennt, würde selbst ein Abstand von 4 µ gerade so zu trennen sein und wäre damit nur die halbe Länge eines Pixels.
Betrachtet man dazu, wieviel Pixel zur Darstellung eines feinen Sternes im Bild oben rechts beitragen würde, dann wären es mindestens 5 kreuzförmig angeordnete
Pixel und mehr. Dieser Refraktor übererfüllt in jedem Fall die Genauigkeits-Ansprüche des aufnehmenden Kamera-Chips, auch wenn dessen Pixel-größe mit 5.4 µ
etwas kleiner wäre. Fotografisch gesehen, ist dieser kleine APO eine sehr preisgünstige Lösung für Astrofotografen.
Das bestätigt sich in gewisser Weise. wenn man sich die Abbildung des TS Quadruplet im Feld betrachtet. Erst ab einem Bildwinkel 4° bzw. 2° Verkippungs-Winkel,
beginnt sich die Koma im Feld zu vergrößern.
Im grünen Spektrum ist das System überkorrigiert, perfekt ist es im Roten. Bis zu einer Verkippung auf 2° bzw. 4° Bildwinkel nimmt die Koma zu, was man an den
unteren IGrammen ablesen kann: Die "M"-förmige Verformung der mittleren Streifen nimmt zu. Sehr gut ablesen läßt sich aber auch die Vignettierung, die offenbar
bis 2° Verkippung keine große Rolle spielt. Damit hätte der TS Quadruplet 65/420 alle die Merkmale, die man von einer guten Astro-Kamera erwartet.
Blickwinkel visuelle Beobachtung
Unter visuellen Bedingungen kommt zunächst die Farbreinheit ins Spiel, die offenbar hervorragend zu sein scheint. Das System selbst ist aber im visuellen Bereich
zunächst überkorrigiert, weil das Optimum im langen (roten) Spektrum liegt. Beides ist bei Foucault und Ronchi zu sehen.
Auch ohne Auswertung muß im roten Spektrum der Strehlwert sehr hoch ausfallen. Lediglich ein Rest-Asstigmatismus von PV L/5 stört den Frieden
etwas und drückt den Strehl von 0.995 auf 0.926 herunter. Der Fotografie ist das egal, und visuell wäre das ebenfalls unter der Wahrnehmungsgrenze.
Die Energie-Darstellung zeigt natürlich auch den Restastigmatismus in Form von vier kleinen Spitzen im ersten Beugungs-Ring.
Wir haben es also mit einem Astigmatismus der Grundform zu tun. Könnte ein kleines Fassungsproblem sein. @ Der Zernike Zoo
Hier also die differenzierte Strehlauswertung.
Nachfolgend in aller Schönheit der Gaußfehler = farbabhängiger Öffnungsfehler. Nachdem Rot fast perfekt ist, muß im kürzeren Spektrum die Überkorrektur
größer werden. Sehr interessant ein sehr, sehr kleines Sekundäres Spektrum. Da ich in diesem Fall die Schnittweiten-Differenz über die Power ermittelt
habe, habe ich keine Gegenkontrolle darüber, ob die Werte tatsächlich so hervorragend sind. Das obere Foucault-Bild würde aber immerhin die Tendenz
bestätigen: Es zeigt sich ganz wenig Farbe !
Auf der Basis der oben ermittelten Farbschnittweiten ergibt sich deshalb dieses besonders farbreine Ergebnis. Die RC_Index-Zahl könnte größer sein, und es wäre
immer noch ein sehr, sehr gutes Ergebnis.
D097A Refraktor- Coma & Astigm im Feld
Lieber Christoph,
Quote:
Welcher Teleskop-Optik-Prüfer misst die MTF?
. . . und dazu die weiterführende Frage, wie läuft das in der Praxis ab, mit Fotos von Ergebnissen, deren Interpreation und Auswertungs-Verfahren.
Auffällig an solchen Erörterungen ist die Verabsolutierung einzelner Meßmethoden, bei denen offenbar nicht scharf abgegrenzt wird, für welchen Bereich sie sinnvolle Ergebnisse abliefern können: Auch der Strehl-Wert beantwortet viele Fragen nicht.
Interferogramme lassen sich auch im Feld einer Optik erzeugen. Das ist ein solches Beispiel. Es kommt etwas Altbekanntes heraus, daß nämlich ein Newton-Spiegel im Feld Koma hat. (Und weil das vermutlich ein Jeder weiß, ist die Frage eines Koma-Korrektors viel interessanter.) Danach kann man sowohl den Kipp-Winkel wie das Öffnungsverhältnis variieren und bekäme dazu passend immer den Strehlwert im Feld. Sehr viel informativer für diese Situation ist aber das Spotdiagramm (offenbar völlig in Vergessenheit geraten), besonders wenn man es mit dem Airy-Durchmesser vergleicht.
Wenn also für astronomische Optiken Certifikate auf ähnlicher Basis ausgestellt sind, u.a. von renommierten Herstellern, dann sollte man von einem Konsens ausgehen können, daß das so falsch nicht ist, was die certifizieren. Vor allem wäre zu differenzieren zwischen visuellen und fotografischen Ansprüchen. Im Übrigen das Grundthema dieses Threads.
Am Beispiel eines TOA 130/1000 Refraktors haben mich mal die Werte für Koma und Astigmatismus bei Felddurchmesser 20 mm interessiert:
D097 LOMO APO kombiniert mit TS-Flattner
LOMO APO + TS-Flattner
Zusammenfassend kann man soviel sagen, daß der TS-Flattner im Falle dieses LOMO APOs 80/480 mm bis 20 mm Felddurchmesser eine
hervorragende Feldkorrektur bewirkt, also eine Abbildung, die etwa ähnlich gut ist, wie auf der Achse selbst. Die Farbreinheit hingegen
läßt etwas nach, sodaß farblich aus dem SUPER APO (siehe Aufschrift) ein Halb-APO wird. Für die Astro-Fotografen jedoch zählt das erste
Ergebnis.
Ganz entscheidend für die Aussage aber ist, daß man den richtigen Abstand des Flattners zum vorderen APO-Objektiv wählt. In unserem
Fall 38.6 mm zur festen Kante des Okular-Auszuges. Bei einem größeren Abstand hätte man bei 20 mm Felddurchmesser Astigmatismus
hinzunehmen, der aber bei der Fotografie in einer gewissen Größenordnung toleriert werden kann.
Thomas nannte diese Optik scherzhaft eine "Scherbe". Und das ist sie ganz und gar nicht. Auf der opt. Achse hat man es mit einem sehr farbreinen
APO zu tun, sodaß der Begriff "Super-APO" durchaus seine Berechtigung hat. Kommt hingegen der TS-Flattner ins Spiel, leidet in erster Linie die
Farbreinheit in Form eines größeren Farblängsfehlers. Der große Gewinn hingegen ist die ganz ausgezeichnete Feldkorrektur - wenn der richtige
Abstand eingehalten wurde.
Im Inneren wurde als kleiner Schönheitsfehler die schwarze Velourfolie etwas unfachmännisch verklebt, sodaß sie beim ersten Durchblick zunächst
störend ins Auge fiel. Auf diese Art zerlegt man den APO und repariert den Störenfried. Der zwei Zoll TS-Flattner wird okularseitig in den 2-inch
Auszug geschoben, gefolgt von der 1 1/4 Zoll Reduzierhülse, die auf das Flattnergewinde (am oberen Ende) aufgeschraubt wird. Da der optimale
Abstand zum vorderen Objektiv festgelegt ist, muß man den Kamera-Chip an die Fokuslage dieses Systems anpassen.
Zu meiner großen Verblüffung reagiert dieser LOMO APO bei 20 mm Felddurchmesser mit sehr viel Koma+Astigmatismus. Und ebenso verblüffend, wie dieser
TS-Flattner mit dieser Situation fertig wird. Bei 240-facher Vergrößerung entstehen ohne diesen Flattner ganz wilde Zerstreuungs-Figuren, wärend mit
Flattner die Abbildung bis auf einen verschwindend kleinen Betrag von Astigmatismus das Bild völlig saniert. Es bleibt ein Rest von 3-eckigem Astigmatismus
übrig, der selbst visuell nicht wahrnehmbar ist.
In diesem Zusammenhang war die Frage des richtigen Abstandes sehr bedeutsam. Solange das System APO+Flattner nicht den richtigen Abstand hat, hätte
man bei 20 mm Bildfelddurchmesser einen noch gut wahrnehmbaren Astigmatismus, der allmählich verschwindet, wenn man sich dem optimalen Abstand
nähert: Hier sind es 38.6 mm. Bei einer Verwendung des Flattners mit anderen Refraktoren sollte man also versuchen, ebenfalls das Optimum zu finden:
In meinem Fall stelle ich den künstlichen Sternhimmel zunächst auf die Mitte, versetze diesen anschließend um 10 mm mit einer Mikrometerschraube, und
betrachte mir mit einem 2 mm Okular die Situation. Ist Astigmatismus zu erkennen, verändert man den Abstand zum Objektiv bis auch im Feld die Abbildung
perfekt ist - in diesem Fall war es so!
Untersucht man die Farbsituation, dann zeigt bereits der Foucaulttest den Unterschied ohne bzw. mit Flattner. Die Farbverteilung ohne Flattner zeigt typischerweise
die APO-Situation, bei der der Gaußfehler den Farblängsfehler dominiert, wie bei hochwertigen APOs immer. Rechts daneben die Situation, wie sie bei Halb-APOs
typisch ist. Jetzt ist es der Farblängsfehler, der die Spektralfarben stärker in zwei Hälften teilt, was damit zusammenhängt, daß die Abstände der Farbschnittweiten
etwa um den Faktor 7 größer geworden sind. Interessanterweise korrigierte dieser Flattner auch noch einen Koma-Restfehler, weshalb ich die Position des Flattners
zum opt. Tubus markiert habe.
Der Sternscheibchen-Test läßt sogar vermuten, daß durch den Flattner die Farbkorrektur besser geworden sei. Das läßt sich aber über weitere Tests eindeutig
widerlegen.
Zunächst die Schärfen-Tiefen und die RC-Indexzahl, die in diesem Fall für eine Unterscheidung völlig ausreichend ist. Weshalb auf eine Strehl-Darstellung
verzichtet wurde.
Ohne also die einzelnen IGramme auswerten zu müssen, kann man auch hier den Sachverhalt gut klären. Der Gaußfehler: also die Überkorrektur bei Blau
und die Unterkorrektur bei Rot, läßt sich gut erkennen. Da der Faarblängsfehler klein ist, kippen die Streifen kaum erkennbar nach oben bzw. nach unten.
Dies also zur oberen Reihe, die die Situation des APOs ohne den Flattner zeigt.
Anders dagegen die untere Reihe, die jetzt unter dem farblichen Einfluß des Flattners steht: Nun fällt die Verkippung der Streifen nach oben bei Blau
(steht für kürzere Schnittweite) und die Verkippung nach unten (steht für längere Schnittweite) sehr viel stärker ins Gewicht, und der Gaußfehler
ist fast nicht mehr erkennbar, wenn man nicht gerade auf jede einzelne Farbe fokussiert. In beiden Fällen wurde auf Grün = e-Linie = 546.1 nm wave
fokussiert, was ein Benutzer in der Regel genau so macht.
Ohne Flattner ein für LOMO bei 546.1 nm wave fast schon selbstverändliches Ergebnis mit den Restfehler unter 1% Strehlpunkte, wie das Summenbild der Wellenfront-
Deformation zeigt. Fast identisch bei der gleichen Farbe das Strehlergebnis mit dem TS-Flattner, der Einfluß auf die Wellenfront-Deformation ist vergleichsweise gering.
Den TS-Flattner kriegt man hier: http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/language/en/info/p1010_Universelle-Bildfeldebnung-fuer-Refraktoren-von-f-5-bis-f-8.html
Der LOMO-APO könnte hier gekauft worden sein: http://www.apmamerica.com/index.php?main_page=product_info&cPath=1_3&products_id=40
D096 Wieviel Astigmatismus verträgt die Astrofotografie
Wieviel Astigmatismus verträgt die Astrofotografie
Vorwort: Der vorliegende Beitrag versteht sich als Information für die Praxis, nicht als Aufforderung für meßtechnische Glaubenskriege. Absichtlich
wurde auch das optische System nicht genannt, damit sich die Diskussion nicht "verläuft".
Es geht um die alte Frage, was von einem opt. System zu halten ist, dessen Strehlwert über einen Einzelfehler deutlich gedrückt wird und wie sich
dieser Einzelfehler bei einer spezifischen Anwendung dieser Optik tatsächlich bemerkbar macht. Zu sehr werden nämlich Optiken ausschließlich
unter dem Blickwinkel eines hohen Strehls bewertet. Insofern bin ich besonders zwei Astro-Fotografen dankbar, die mich dieses Wochenende mit
einem 10 inch f/8.5 katadioptrischen besuchten zwecks exakter Zentrierung und einem GSO RC 250/2000 mit dem gleichen Ansinnen. Der GSO RC
leidet unter der bekannten deutlichen Überkorrektur, beim anderen System wäre es Astigmatismus, der den hohen Strehlwert drückt.
Zum GSO RC 250/2000 wäre nur soviel zu sagen, daß offenbar alle dieser Geräte nicht den optimalen Spiegelabstand haben, also alle mehr oder weniger überkorrigiert sind,
was aber auch bedeutet, daß der Backfokus nicht so weit nach hinten verschoben ist, und daß eine reine Zentrierung (frei von Astigmatismus) immer beide Spiegel ein-
beziehen muß, weshalb die Nacht sich am besten dafür eignet, weil man da völlig ungestört ist.
Das vorliegende System - Versierte werden es schon wissen, um welches System es sich handelt - wurde ebenfalls sorgfältig zentriert, jedoch aus Zeit gründen nur am
Fangspiegel, was zur Folge hat, daß ein Restastigmatismus von knapp L/4 PV übrig blieb. Diesen Astigmatismus wird man aller Wahrscheinlichkeit nur über den Hauptspiegel
herausjustieren können, wenn man genau auf der Achse ist und hohe Vergrößerungen benutzt in der Gegend von ca. 1000-fach. Visuell würde man diesen Astigmatismus
auf der opt. Bank kurz vor und hinter dem Fokus gut erkennen, bei perfektem Seeing, wie es die opt. Bank bietet. Und fotografieren läßt sich der Sachverhalt ebenfalls
eindeutig.
Würdigt man aber zunächst die Testbilder, dann zeigt das Foucault-Bild links ein sehr glattes System, was für einen guten Kontrast spricht, der Ronchigittertest 13 lp/mm
im doppelten Durchgang zeigt, daß die sphärische Aberration nahe bei Null liegt, an dieser Stelle das System auch perfekt ist. Der Lyottest unterscheidet sich nicht
signifikant vom Foucault-Test, was die Glätte des Systems unterstreicht. Einziger Schönheitsfehler wäre also der L/4 PV Astigmatismus, wie er auf dem nächsten Bild
gezeigt wird. Dieser reduziert das Strehlergebnis um ca. 18% Strehlpunkte, sonst hätte man es mit nahezu 0.98 Strehl zu tun.
Eigentlich ist dieses Ergebnis ein willkommenes Beispiel dafür, wie man aus der luftleeren Strehldiskussion zur Astrofotografie finden kann. Natürlich ging es auch um die Frage,
wie lange man braucht, um über die Hauptspiegel-Zentrierung diesen Restfehler zu beseitigen, damit man ein schönes Strehlergebnis bekommt. Diese Option bleibt weiterhin
offen, wenn sie denn überhaupt nötig sein sollte. Siehe auch: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=45041#post45041
Damit man eine Vorstellung bekommt, worum es geht: Der hier diskutierte Astigmatismus läßt sich eindeutig bei über 1000-facher Vergrößerung fotografieren: Die Kreuzform im
Fokus zeigt, daß wir es mit Z4/Z5, also dem Astigmatismus der Grundordnung zu tun haben. Vergessen darf man hingegen nicht, daß dies die um 1000-fach vergrößerte
Situation der Wirklichkeit darstellt und die Frage bleibt, was sieht nun eine Kamera.
Das Rohbild, das die Kamera in Orginalauflösung gestern abend bei mäßigem Seeing abgeliefert hat, zeigt weder den knapp beugungsbegrenzten Strehl von den PV-Wert von L/4.
Bis in die Ecken sind die Sternscheibchen/-Pünktchen rund und ungestört. Ergänzend dazu muß erwähnt werden, daß der 0.67 x Reducer die Situation verbessert.
Aufnahmedaten: Rohbild, 180 Sekunden belichtet, aufgenommen mit einer ATIK 16 HR CCD-Kamera (1392 x 1080 Pixel, Abbildungsmaßstab 0,95 " je Pixel) TAL 250K mit 0,67x Reducer bei ca. 1.400 mm Brennweite. (Volle Auflösung und volles Gesichtsfeld) Das Seeing lag nur bei 3 - 4 Bogensekunden.
Hier nun das fertig bearbeitet Bild von M 57 bestehend aus:
10 x 180 Sekunden für den L-Kanal, und je 5 x 135 Sekunden für RGB Darks und Flats abgezogen auch wieder in voller Auflösung. M 57 selbst noch einmal etwas überarbeitet, um im Ring etwas Struktur sichtbar zu machen.
Ein Vergleich der unterschiedlichen Rohbilder beider Systeme. Vielleicht äußern sich die versierten Astrofotografen selbst zu den Ergebnissen bzw. stellen später optimierte
Ergebnisse ein, die mit dem jeweiligen Teleskop erzielt worden ist. Jedenfalls verzeiht die Astrofotografie+Computernachbearbeitung viele Fehler, die man auf der opt. Bank
noch erkennen würde. Viele Foren-Diskussionen entlarven sich somit als Luftnummern.
Noch eine zusammenfassende Übersicht zu den GSO RC Ergebnissen: Beim oberen System besticht die "Glätte" der Optik, die möglicherweise bei der Fotografie bedeutsam ist.
D095 ATIK 4000-Auflösung und Artificial Sky Test
Hallo Stefan,
meinen ursprünglichen Beitrag #01 habe ich ergänzt/erweitert durch Beispiele, bei denen ich mich ebenfalls mit diesem Thema befasst hatte. Dieses Thema wird uns
noch mindestens mehrere Wochen beschäftigen, indem der Stefan den Part am Himmel mit "Strehl"-geschädigten Astrokameras übernommen hat, (ich hab da zu wenig
Ahnung) und mir wird es ein Vergnügen sein, derartige "Gurken" (leichtfertig als solche bezeichnet) auf der opt. Bank im Feld zu untersuchen.
Die Beurteilung auf der opt. Achse ist vorwiegend visuell motiviert mit spezifischen Tests, die Beurteilung im Feld hat mehr mit der Astrofotografie zu tun
und erfordert ganz eigene Tests u.a. den Praxisbeweis am Himmel. http://www.teleskop-service.de/Aufnahmen/foto.-.resultate.gso.8z.rc.200mm.f8.php
Ich habe mal untersucht, in welchem Verhältnis mein Artificial Sky Test zur Auflösung der ATIK 4000 Kamera steht, was bei der Frage, wieviel Strehl ein Kamera-Objektiv
braucht, weiterführen kann: Der Kugelspiegel liegt in der Nähe der 10" GSO RC = 250/2000.
Etwas ausführlicher meinen Gedankengang: Der Artificial Sky bzw. künstliche Sternhimmel besteht aus vielen 3-5 Mikron kleinen Pinholes. Manche davon gleichen
Doppelsternen, sodaß man unter einem Mikroskop sowohl den Durchmesser der Pinholes, aber auch den Mitten-Abstand dieser Pinholes mit einer 0.001 Meßuhr ver-
messen kann. Als markante Figur benutze ich die 5-er Gruppe: drei enge "Doppelsterne" in der Mitte mit exakten Abständen 10µ und 8µ und vier Sterne außen herum,
was die Erkennbarkeit fördert. Die Auflösung bzw. der Abstand dieser drei Sterne mit 10µ (Mitte-links) und mit 8µ (Mitte-rechts) sagt in erster Linie etwas über die
Auflösung der jeweiligen Optik aus, wenn man diesen Abstand durch die Brennweite teil und über den inv tan den AuflösungsWinkel ermittelt. Dem Bild nach zu urteilen,
würde die Optik mindestens 6µ trennen, vermutlich sogar noch 5µ. Aus inv tan(0.006/2400) Das ergäbe einen Auflösungswinkel von 0.52 arcsec. Über die Formel bei
Tipps und Tricks, Baader, wäre 138.4/250 ebenfalls 0.5536 arcsec.
Mit dieser Dreiergruppe hat man also eine Meßlatte unabhängig vom Testaufbau, an der man die Auflösung von opt. Systeme untersuchen kann einschließlich
ihrer Fehler. Damit kann man im Labor bei perfektem Seeing einige Rückschlüsse auf die Abbildung ziehen. In der Praxis hat man es beim Fotografieren mit der Pixel-
größe einer Kamera zu tun. Im Falle der ATIK 4000 liegt ein Pixel-Quadrat bei ca. 8x8 Mikron. Mögen es 7.6 Mikron sein, der Mittenabstand berechnet sich aus der
Kantlänge des Chips geteilt durch die Anzahl der Pixel mit 2047, das sind dann die Dateien für den Computer: 2047 x 2047 PixelxPixel.
In ganzes ATIK 4000 Pixel deckt also die rechte Seite der Dreiergruppe ab, sodaß man annehmen kann, daß Fehler, die kleiner sind, darin einfach verschwinden.
Berechnet man den Airy-Scheibchen-Durchmesser bei einem 10" GSO RC, dann landet man erneut bei einem Durchmesser von ca. 11 µ. Aus Spotdiagrammen weiß
man, daß Fehler innerhalb des AiryScheibchens ebenfalls verschwinden, auf jeden Fall für die Fotografie.
Am Himmel kommt in jedem Fall noch ein deutliches (schlechtes) Seeing hinzu, das einen Stern gründlich um ein Zentrum herum "verschmiert", was als Speckles
bekannt ist und von Computern zurückgerechnet werden kann.
Damit dürfte zweierlei klar sein:
- in einem ATIK 4000 Pixel verschwindet so mancher optischer Fehler
- ein hoher Strehl ist für eine Astrokamera gar nicht erforderlich, nur wie groß muß er mindestens sein.
Die Antwort wird immer nur der Vergleich von Labor-Ergebnissen mit Astro-Fotos geben können, und da habe ich schon verblüffende Ergebnisse gesehen,
z.B. von den Fotografen der Sternwarte Feuerstein mit einem C14.
D094 10inch GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? ATIK4000-techn.Daten
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky Bildfeld Test über 20 mm opt. Target/Pinhole flat
Das Seeing "verschmiert" über eine fünfminütige Belichtungszeit selbst die beste Auflösung, die in diesem Fall bei 0.55" arcsec liegt
bzw. einem Punkt mit Durchmesser von 5.33 Mikron. also ca. 25% kleiner als ein ATIK 4000 Pixel in der Seitenlänge. Bei idealem Seeing,
kann der Chip der ATIK 4000 die von diesem RC abgeliefertem Bild gar nicht adäquat darstellen. Insofern ist die Frage berechtigt, wie gut
überhaupt ein fotografisches Objektiv sein muß unter diesen Bedingungen und dem realen Seeing. Der Strehlwert ist nur bedingt hilfreich,
da dieser Wert über eine Messung auf der opt. Achse entsteht, und deswegen gar nichts über die Abbildungs-Qualität im Feld bis zu einem
Felddurchmesser von ca. 24 mm Durchmesser aussagt - das wäre die Diagonale der ATIK 4000 Kamera bzw. deren Chip.
Ein RC-System mit zwei Hyperbeln liefert deshalb bei einem ebenen Bildfeld auch noch eine punktförmige Abbildung bis zu einem Durchmesser, bei dem viele
Refraktoren ohne Flattner, Korrektor etc. nicht mithalten können. Im Falle des GSO RC zeichnet dieses System bis in die Ecken des ATIK 4000 nadel-förmige
Sternpunkte, wie man im Labor wunderbar zeigen kann. Dort ist das Seeing ausnahmsweise perfekt.
Diese Tests liefern nur eine Information über die Qualität auf der opt. Achse ab: eine vergleichsweise glatte Oberfläche beim Foucault-Test, kaum eine Überkorrektur
beim Ronchi-Gitter-Test, der Rauhheits-Test zeigt ebenfalls keine Auffälligkeiten. Dem Sterntest sieht man eine leichte Überkorrektur an, woher die diagonale
Struktur intrafokal kommt, kann ich derzeit noch nicht beantworten.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky Bildfeld Test über 20 mm opt. Target/Pinhole flat
Bevor die folgenden Testbilder ins Blickfeld rücken, noch eine Anmerkung zum Artificial Sky Test. Das wiederkehrende Testbild wäre Objekt A links unten in der
Übersicht. Vor besonderer Bedeutung ist der Durchmesser der Pinholes von 3µ und 4µ in der DreierGruppe und die exakte Vermessung unter einem Mikroskop.
Zugleich die Abbildung, wie diese Dreiergruppe unter dem Mikroskop aussieht. Diese exakt vermessene Gruppe ist real, also nicht etwa über weitere Objektive
herunter-verkleinert, was bereits weitere Fehler einführen würde. Aus der Abbildung dieser Dreiergruppe läßt sich deshalb mühelos die Auflösung einer Optik
ermitteln: Jedenfalls ist die Abbildung dieses 10" GSO RC kleiner in der Fläche, als es der Pixel-Fläche eines ATIK 4000 entsprechen würde. Dieses GSO RC
wird also tatsächlich über die Pixel-Fläche dieses Kamera-Chips "beschnitten".
Mit einer kontrollierten Verkippung in 0.1° Schritten kann man deshalb über verschiedene Tests das Verhalten im Feld dieses RC-Systems näher untersuchen: Am perfektesten
wäre z.B. das Interferogramm bei 0.1° Verkippung. Wie bei jedem Refraktor auch, nehmen im Feld die Werte für Koma und Astigmatismus zu: Koma ist erkennbar über die
"S"-förmige Verformung der waagrechten Streifen, und Astigmatismus über die größer werdenden Streifenabstände von oben nach unten. Damit könnte man gezielt z.B. die
Restkoma bei 21 mm Durchmesser dadurch reduzieren, daß man nicht für die Achse perfekt zentriert, sondern mit einer leichten Verkippung, also das Optimum nicht exakt auf
der opt. Achse liegt. Ab einem Kippwinkel von 0.4° bzw. Bildfeldwinkel von 0.8° bzw. 28 mm Felddurchmesser nehmen beide Fehlerwerte erkennbar zu. Bis zu einem Feld-
Durchmesser von mindestens 21 mm hingegen zeigt selbst der kritische Test von Artificial Sky bei 1000-facher Vergrößerung noch eindeutig definierte Punkte, die die
mögliche Auflösung von 0.55" arcsec bis zu 21 mm Durchmesser belegen können. Das ist eine Situation, die visuell nie beansprucht werden kann. Dieses GSO RC ist also
für beide Fälle wunderbar einsetzbar, visuell und fotografisch. Die Übersicht zeigt aber auch, wo die Grenze dieser vorzüglichen Auflösung ist, was aber nicht bedeutet,
daß Aufnahmen bei einem Felddurchmesser von 42 mm Durchmesser signifikant schlechter sein müssen.
Interessehalbe eine Zusammenstellung bei einem Durchmesser von 42 mm die Zerstreuungs-Figuren, wenn man durch den Fokus "wandert" Intrafokal erkennt man den
Astigmatismus besser, extrafokal mehr die Koma. Es ähnelt mehr der Kette von Wildgänsen.
Spätestens über den Eingangstest war klar, daß es sich hier um ein ganz wertvolles Teleskop handelt, das der Besitzer schonend über Jahr-
zehnte behandeln sollte.
Die Energieverlagerung in die Beugungsringe hat mit der Obstruktion zu tun und ist systembedingt, wie bei allen katadioptrischen Systemen.
Auch der Strehlwert ist für eines dieser Foto-Objektive sehr hoch, was für fotografische Zwecke gar nicht erforderlich ist:
10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? ATIK4000-techn.Daten
10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? ATIK4000-techn.Daten
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky Bildfeld Test über 20 mm opt. Target/Pinhole flat
Das Seeing "verschmiert" über eine fünfminütige Belichtungszeit selbst die beste Auflösung, die in diesem Fall bei 0.55" arcsec liegt
bzw. einem Punkt mit Durchmesser von 5.33 Mikron. also ca. 25% kleiner als ein ATIK 4000 Pixel in der Seitenlänge. Bei idealem Seeing,
kann der Chip der ATIK 4000 die von diesem RC abgeliefertem Bild gar nicht adäquat darstellen. Insofern ist die Frage berechtigt, wie gut
überhaupt ein fotografisches Objektiv sein muß unter diesen Bedingungen und dem realen Seeing. Der Strehlwert ist nur bedingt hilfreich,
da dieser Wert über eine Messung auf der opt. Achse entsteht, und deswegen gar nichts über die Abbildungs-Qualität im Feld bis zu einem
Felddurchmesser von ca. 24 mm Durchmesser aussagt - das wäre die Diagonale der ATIK 4000 Kamera bzw. deren Chip.
Ein RC-System mit zwei Hyperbeln liefert deshalb bei einem ebenen Bildfeld auch noch eine punktförmige Abbildung bis zu einem Durchmesser, bei dem viele
Refraktoren ohne Flattner, Korrektor etc. nicht mithalten können. Im Falle des GSO RC zeichnet dieses System bis in die Ecken des ATIK 4000 nadel-förmige
Sternpunkte, wie man im Labor wunderbar zeigen kann. Dort ist das Seeing ausnahmsweise perfekt.
Diese Tests liefern nur eine Information über die Qualität auf der opt. Achse ab: eine vergleichsweise glatte Oberfläche beim Foucault-Test, kaum eine Überkorrektur
beim Ronchi-Gitter-Test, der Rauhheits-Test zeigt ebenfalls keine Auffälligkeiten. Dem Sterntest sieht man eine leichte Überkorrektur an, woher die diagonale
Struktur intrafokal kommt, kann ich derzeit noch nicht beantworten.
Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky Bildfeld Test über 20 mm opt. Target/Pinhole flat
Bevor die folgenden Testbilder ins Blickfeld rücken, noch eine Anmerkung zum Artificial Sky Test. Das wiederkehrende Testbild wäre Objekt A links unten in der
Übersicht. Vor besonderer Bedeutung ist der Durchmesser der Pinholes von 3µ und 4µ in der DreierGruppe und die exakte Vermessung unter einem Mikroskop.
Zugleich die Abbildung, wie diese Dreiergruppe unter dem Mikroskop aussieht. Diese exakt vermessene Gruppe ist real, also nicht etwa über weitere Objektive
herunter-verkleinert, was bereits weitere Fehler einführen würde. Aus der Abbildung dieser Dreiergruppe läßt sich deshalb mühelos die Auflösung einer Optik
ermitteln: Jedenfalls ist die Abbildung dieses 10" GSO RC kleiner in der Fläche, als es der Pixel-Fläche eines ATIK 4000 entsprechen würde. Dieses GSO RC
wird also tatsächlich über die Pixel-Fläche dieses Kamera-Chips "beschnitten".
Mit einer kontrollierten Verkippung in 0.1° Schritten kann man deshalb über verschiedene Tests das Verhalten im Feld dieses RC-Systems näher untersuchen: Am perfektesten
wäre z.B. das Interferogramm bei 0.1° Verkippung. Wie bei jedem Refraktor auch, nehmen im Feld die Werte für Koma und Astigmatismus zu: Koma ist erkennbar über die
"S"-förmige Verformung der waagrechten Streifen, und Astigmatismus über die größer werdenden Streifenabstände von oben nach unten. Damit könnte man gezielt z.B. die
Restkoma bei 21 mm Durchmesser dadurch reduzieren, daß man nicht für die Achse perfekt zentriert, sondern mit einer leichten Verkippung, also das Optimum nicht exakt auf
der opt. Achse liegt. Ab einem Kippwinkel von 0.4° bzw. Bildfeldwinkel von 0.8° bzw. 28 mm Felddurchmesser nehmen beide Fehlerwerte erkennbar zu. Bis zu einem Feld-
Durchmesser von mindestens 21 mm hingegen zeigt selbst der kritische Test von Artificial Sky bei 1000-facher Vergrößerung noch eindeutig definierte Punkte, die die
mögliche Auflösung von 0.55" arcsec bis zu 21 mm Durchmesser belegen können. Das ist eine Situation, die visuell nie beansprucht werden kann. Dieses GSO RC ist also
für beide Fälle wunderbar einsetzbar, visuell und fotografisch. Die Übersicht zeigt aber auch, wo die Grenze dieser vorzüglichen Auflösung ist, was aber nicht bedeutet,
daß Aufnahmen bei einem Felddurchmesser von 42 mm Durchmesser signifikant schlechter sein müssen.
Interessehalbe eine Zusammenstellung bei einem Durchmesser von 42 mm die Zerstreuungs-Figuren, wenn man durch den Fokus "wandert" Intrafokal erkennt man den
Astigmatismus besser, extrafokal mehr die Koma. Es ähnelt mehr der Kette von Wildgänsen.
Spätestens über den Eingangstest war klar, daß es sich hier um ein ganz wertvolles Teleskop handelt, das der Besitzer schonend über Jahr-
zehnte behandeln sollte.
Die Energieverlagerung in die Beugungsringe hat mit der Obstruktion zu tun und ist systembedingt, wie bei allen katadioptrischen Systemen.
Auch der Strehlwert ist für eines dieser Foto-Objektive sehr hoch, was für fotografische Zwecke gar nicht erforderlich ist:
10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? ATIK4000-techn.Daten
D093 10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv
Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv für die Fotografie?
Was für ein visuell genutztes Teleskop zutrifft, muß für ein fotografisch genutztes Astro-Objektiv noch lange nicht richtig sein: Bei einem visuell
genutzten Teleskop verlangen wir einen hohen Strehl, möglichst glatte Flächen, hohe Farbreinheit, damit wir mit möglichst hoher Vergrößerung
das Bild im Fokus einer Optik mit einem entsprechend guten und farbreinen Okular nachvergrößern können. Das Seeing verschmerzt unser
Auge, wenn es einigermaßen erträglich ist.
Völlig anders ein fotografisch genutztes Objektiv. Die Nachvergrößerung über ein Okular entfällt. Das Seeing "verschmiert" über die gesamte
Belichtungzeit die eigentlich punktförmige Abbildung, wichtiger ist auch die punktförmige Abbildung bis in die Ecken des Kamera-Chips, und
wie wirken sich eigentlich die bekannten Fehler wie Astigmatismus, Koma und Sphärische Aberration aus. Muß denn der Strehl wirklich so
hoch sein, wie bei visuell genutzten Teleskopen? Dort wird er immer auf der opt. Achse ermittelt und nie im Feld!
Um "strehl-fixierte"Sternfreunde etwas zu schonen :) , habe ich hier die Strehlwerte bewußt "gestrichen".
Am GSO RC entzündete sich regelmäßig die Diskussion deshalb, weil trotz niedriger Strehlwerte die Astrofotografen immer mit Super-Aufnahmen aufwarten konnten.
Es stellt sich daher immer wieder die Frage: Wieviel Strehl braucht eigentlich ein Astro-Objektiv für die Fotografie?
Das GSO RC als 10" und 8" Ausgabe dürfte ja bekannt sein. Hier handelt es sich um das GSO RC von Stefan Schimpf, von dem auch die schönen Astro-Aufnahmen
sind. Für mich am wertvollsten hingegen sind seine Rohbilder, da sie eine Reihe von Erkenntnissen abliefern können.
Kombiniert mit der ATIK 4000 hat man - zwar nicht gerade billig - eine profimäßige Ausrüstung, mit der man wunderbare Himmelsaufnahmen erstellen kann, so
man noch den passenden Laptop und die einschlägigen Programme zu bedienen in der Lage ist. Ich kann es leider nicht, aber der Stefan, und der wohnt nicht
weit von hier. Bevor man aber die Rohbilder untersucht, wäre ein Blick auf die technischen Daten dieser ATIK 4000 hilfreich. Von besonderem Interesse wäre
a) die Pixelgröße des Kamera-Chips und b) die Anzahl der Pixel pro Datei. Die Pixelgröße von 7.4 x 7.4 Mikron "schluckt" in segensreicher Manier eine Reihe von
optischen Fehlern, über die man visuell heftig streiten könnte, fotografisch hingegen "unter den Tisch fallen".
Mit dieser Ausrüstung entstanden bei Stefan u.a. die folgenden Aufnahmen, die folgenden Zwei sind bereits computer-aufgepeppt und verkleinert, somit
fehlen die interessanten Details der Rohbildaufnahmen.
Der Betrachter freut sich an Farbe und Detail-Reichtum, wenn er so unbedarft die Fotos betrachtet, wie ich. Ein Stefan Seipt würde mit ganz anderen
Augen auf die Ergebnisse schauen.
Werfen wir also einen Blick auf ein Rohbild von M1, das in seiner vollen Größe hier zu finden ist: http://rohr.aiax.de/@SV_D1.png Auf der Datei
sind weitere Beispiele von engen Doppelsternen, die interessante Details verraten. Das folgende Bild untersucht die linke obere Ecke, in der ich
einen engen Doppelstern aufspürte: Der weiße Kreis in Bildmitte. Darüber in einem Kasten eingeblendet die Situation der einzelnen Pixel, die
nach dem hellsten Pixel einen Abstand von 4 Pixel haben. Das wäre umgerechnet ein Abstand von 4 x 7.4µ = ca. 30µ. Rechnet man das über
den Fokus von 2000 mm um, so kommt man auf einen Winkelabstand von 3.09 arcsec. Etwa 1.5 arcsec würde also auf diesem Rohbild noch
aufgelöst werden können, wenn man sich gedanklich diesen Abstand auf zwei Pixel verkleinert denkt. Nun liegt aber das Auflösungs-Vermögen
dieser Kamera bei 0.5536 arcsec entsprechend der Formel in "Tipps und Tricks für Sternfreunde" SuW von W.Paech und T.Baader. Es ist offenbar
das Seeing dieses Abends, das die mögliche Auflösung über die 10 minütige Belichtungszeit völlig ruinierte und auf allerhöchstens 1.5 arcsec
begrenzt. Noch ein anderer Vergleich, der den Unterschied zwischen visueller Nutzung und fotografischem Gebrauch beleuchtet:
Das drittnächste Bild zeigt in der zweiten Reihe die Ergebnisse des Artificial Sky Testes. Auf der opt. Achse schaut dies bei 1000-facher
Vergrößerung so aus, wie man es im Rohbild im eingeblendeten Kasten sieht. Der Kasten hat die Größe von 3x3 Pixel, im Kreis daneben sind
diese 3x3 großen Pixel gelb eingezeichnet. Sie haben etwa die Größe der helleren Sterne: Alles was für die visuelle Information in diesem
Extrem-Test (Artificial Sky Test) drinsteckt und fotografiert werden kann, verschwindet in einem winzigen Punkt auf dem Chip der
ATIK 4000 Kamera. Dieses GSO RC hätte z.B. einen deutlichen Astigmatismus, wie er im letzten Bild angegeben ist, fällt unter den Tisch.
Das GSO RC wäre überkorrigiert, fällt unter den Tisch, bzw. verschwindet in einem 3x3 Pixel großen Punkt. Am ehesten würde man Koma-
Effekte sehen, die nämlich die Sternpunkte kometen-artig auseinanderziehen würden.
Deshalb sollte man über die Wirkung der einzelnen Fehler nachdenken:
01. Astigmatismus erzeugt im Fokus bei hoher Vergrößerung ein Kreuz, visuell könnte man das sehen, fotografisch jedoch nicht.
02. Über- oder Unterkorrektur verschiebt etwas Energie in die Beugungs-Ringe und "bläst" sie etwas auf, mehr aber auch nicht.
03. Deutliche Koma, oder ein dezentriertes System würde noch am ehesten auffallen. Aber auch dieses Rohbild entstand mit einer
leichten Dezentrierung, Koma genannt. Sieht man davon etwas?
Warum also sieht man die strehlmindernden Fehler nicht? Solange diese Fehler nicht wesentlich über die Kreisform hinausgehen, wird keiner die Größe
der Sternpünkten im Durchmesser nachmessen und hat bis zum Rand und in den Ecken schöne feine runde Punkte. Hier ist ein Vergleich mit den
SpotDiagrammen von opt. Systemen sehr viel hilfreicher. Ich muß mal suchen.
Die Tests für visuelle Beurteilung zeigen das übliche Bild derartiger GSO RC Kameras. Die Zentrierung stimmt, im Sterntest FokusBild sieht man die feinen Beugungs-
Ringe, der Foucault-Test zeigt eine vergleichsweise glatte Fläche, am Ronchi-Bild sieht man die leichte Überkorrektur, am Lyot-Test erkennt man die Art, wie man
bei GSO die Flächen retouchiert.
Entscheidend bei einem RC-System ist hingegen die punktförmige Abbildung im Bildfeld, besonders am Rand und in den Ecken. Aus diesem Grund ist eine
Untersuchung im Bildfeld bei schrittweiser Verkippung von jeweils 0.1° sehr aufschlußreich: Im Feld nimmt zwar Koma und Astigmatismus etwas zu, aber
nicht in der Weise, wie das bei einem Newton der Fall wäre. Deutlich ist auch die Vignettierung erkennbar. Dies bedeutet am Rande zwar Lichtverlust,
dafür wird aber ein Teil von Koma und Astigmatismus "getilgt" und die punktfömige Abbildung bleibt weiter erhalten.
Was man an den Interferogrammen schon erkennen kann, zeigt sich in anderer Form auch beim Artificial Sky Test, die Zunahme von Koma und Astigmatismus
in den Figuren. Bis zu einem Gesamt-Bildwinkel von 0.6° bzw. einem Bilddurchmesser von knapp 21 mm passiert nahezu nichts und wäre die Begründung
dafür, daß die Rohbilder von Stefan so makellos herauskommen. Da die ATIK 4000 Chip-Diagonale bei 23 mm liegt, müssen die Rohbilder bis zu diesem
Bildwinkel von 0.6° absolut unauffällig sein. Erst ab 0.4° Verkippung bzw. 0.8° Bildwinkel wäre Astigmatismus besser erkennbar.
Genau aus diesem Grund noch eine Serie mit niedriger Vergrößerung (200-fach bei 20µ Pinhole-Durchmesser) Auch hier wäre bis zu einem Bildwinkel von
0.6° die Abbildung punktförmig und unauffällig. Entsprechend heftig erkennt man die astigmatische Verformung erst bei 0.6° Verkippung bzw. 1.2° Bildwinkel.
Es gibt Sternfreunde, die auf meinen oberen Interferogrammen den Strehlwert ermitteln. Sie werden merken, mit wie wenig Strehl man so schöne RohBilder mit dem GSO-RC
und einer ATIK 4000 herstellen kann. Bereits am PV-Wert kann man erkennen, daß der Strehlwert ganz bestimmt unter beugungs-begrenzt liegen muß. Die PV-Werte würde
man für die visuelle Beobachtung nie akzeptieren und stattdessen von einer "Gurke" sprechen. Die fotografische Benutzung einer Optik muß also von anderen Kriterien
ausgehen, sodaß sich die berechtigte Frage stellt, siehe Überschrift.
Dieser Beitrag korrespondiert auch mit diesen Berichten, bei denen die Situation im Feld von ganz hochwertigen Refraktoren untersucht wird:
D092 RC-Systeme: Zwischen den Stühlen - visuelle / fotografische Beurteilung
D021-01 OMC 140 Orion UK F - 14dot28 visuell fotografisch
Bei einem einem Öffnungsverhältnis von 140/2000 bzw. F/14.28 sollte man von einem visuell intendierten Teleskop ausgehen. Wenn es zugleich
eine deutliche Korrektur im Bildfeld besitzt, was beim einem Gregory-System eher unüblich ist, siehe die nächste Übersicht von Harrie Rutten, dann
hat dieses Teleskop die Eigenschaften für die Planeten-Fotografie. Wenn ein Händler östlich von München dieses Teleskop für 994.- Euro anbietet,
dann hat es der Zweit-Besitzer für 300.- Euro sehr günstig erworben. Ich soll es nur kollimieren, meinte er. Nun hat mich aber grundsätzlich interessiert,
welche optischen Merkmale dieser Tubus hat - weil mir bisher kein solcher "vorbeigetragen" wurde, was immerhin ein Qualitäts-Merkmal sein könnte.
.
In Telescope Optics von Rutten and Venrooij 5. Auflage von 2002, Seite 108 findet man die folgende Übersicht. Diese Systeme bestehen in der Regel aus
sphärischen Flächen, wodurch ein höherer Kontrast zustande kommt.
.
Die bessere Abbildung im Bildfeld erzielt der Hersteller über ein Ellipsoid auf dem Hauptspiegel, siehe Spot Diagramme, letztes Bild.
.
Das Wesentliche am Artificial Sky Test ist die 1111-fache Vergrößerung, die im Normalfallo bei ca. 300-fach liegen sollte. Da die Pinholes zwischen
3-5 Micron liegen, wird der 1. Beugungs-Ring deutlich abgebildet, was auch mit der Obstruktion bei diesem System-Typ zu tun hat. Wenn dieser
1. Beugungs-Ring nicht konzentrisch abgebildet ist, hat man sofort eine differenzierte Information über die Restfehler eines opt. Systems. Nun ist
aber die Abbildung des Artifiicial Sky Testes abhängig von Öffnung und Brennweite, und natürlich auch der Obstruktion:
Die Formel für die Auflösung bei 550 nm wave lautet 138.4038 / Aperture. Umgekehrt kann man die Auflösung auch aus der Fotografie ermitteln.
Da die mittlere Dreiergruppe die genau definierten Abstände von 10 micron und 8 micron hat, kann man über den Inv TAN zum Beispiel 0.009/2000
ebbenfalls die Auflösung als Winkel ermitteln, und es kommt ein ähnliches bis gleicher Ergebnis heraus. Optische F/15 Systeme haben erfahrungs-
gemäß deshalb so ähnliche Ergebnisse beim Artificial Sky Test, wie auch im Falle des OMC 140. Bereits dieser Test weist das OMC 140 als optisch
hochwertiges Teleskop aus. Allerdings sollte man dringend darauf achten, daß der Tubus in senkrechter Lage ausgekühlt ist. Bereits an der
Verdoppelung der Beugungsringe konnte ich erkennen, daß die Temperatur-Anpassung noch nicht stimmte.
Das System ist sehr farbrein, da auf dem Foucault-Bild sämtliche Farbeffekte fehlen. Siehe hier.
.
.
Die Obstruktion verschiebt üblicherweise die Lichtenergie in die Beugungsringe, der Graph des Maximums wird dadurch etwas schlanker.
.
Die Point Spread Function
.
Und ein eher selterne hoher Strehlwert bei 532 nm wave.
.
Der Fokus ist variabel - 63 mm von der letzten OAZ-Fläche ist eher kurz, 30 mm länger ist ebenfalls kein Problem.
.
Sehr beachtlich die Spotdiagramm bei einem Bildfeld-Durchmesser von 30 mm über das Spektrum von Blau bis Rot unter einem äußerst geringen
Farbquerfehler. Könnte das Design von Harrie Rutten sein.
Am Schluß jedes meiner Berichte kann man zum Thema einen persönlichen
Kommentar als Rückmeldung aus der Praxis schreiben, und Bilder einbinden - als Link oder direkt verlinkt. .
D049A Takahashi TSC - Schmidt-Cassegrain 225-2700 F12
eine Art Vorwort . . .
- die sphärische Abweichung liegt unter PV L/15
- das RonchiBild zeigt die Abweichung hinsichtlich sphärische Abweichung
- der Lyot-Test zeigt, daß auch Takahashi Floatglas-Scheiben für die Schmidtplatte benutzt, ähnlich wie Meade und Celstron
System ist die Schmidtplatte und die Sekundärspiegel-Retouche die Ursache für die "Rauhheit" des Systems. Der 3-eckige
Astigmatismus wäre ein Rest-Fehler der HS-Lagerung und stört in keiner Weise, auch wenn er meßtechnisch nachweisbar ist.
Einen Farblängsfehler, noch mehr einen Gaußfehler hat dieses SC nicht - gut erkennbar am Foucault-Bild - siehe letztes Bild.
.
Anders als bei Celstron und Meade SC-Systemen hat dieses hier ein Öffnungsverhältnis von F/12.
.
Hier kann man mit anderen SC-Systemen vergleichen:
.
Bei einer Vergrößerung von 1500 - der Normalfall wäre ca. 300-fach - läßt sich jeder noch so kleine Restfehler darstellen. Zur Beurteiluung lassen sich zwei Argumente
anführen: Ein 3-eckiger Trifoil/Astigmatismus läßt sich weniger gut wahrnehmen, als Astigmatismus der Grundordnung Z04 und Z05. Auch liegt sein Wert mit
PV L/4.6 unter der Wahnnehmuungs-Schwelle. Aber er reduziert den Strehlwert, wer sich darauf konzentriert. Da aber die Schmidtplatte ebenfalls aus Floatglas
hergestellt wurde, und der Sekundär-Spiegel retouchiert wurde, hat diese SC-System die Merkmale vieler anderer Systeme. Ein Öffnungsverhältnis von F/12 ist bei
diesem System durchaus sinnvoll.
.
Auch die Point Spread Function bildet diesen Trefoil-Astigmatismus ab - eigentlich ein unbedeutender Restfehler.
Das Referenz Interferogramm bei 532 nm wave
.
Die 3D-Wellenfront-Darstellung
.
Und die differenzierte Rest-Fehler-Analyse:
- Astigmatismus unter der Wahrnehmungsschwelle mit PV L/4.6
- perfekte Zentrierung mit PV L/24
- Wert für Spherical mit PV L/15.6
- bei Abzug von Astigmatismus Strehl = 0.978
.
Zum Vergleich mit anderen SC-Systemen: D024 - Kap 04 Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
am farbigen Foucault-Bild läßt sich bei SC-Systemen ein geringer Farblängsfehler, aber ein deutlicher Gaußfehler ablesen. Das TSC 225
zeigt in dieser Hinsicht kaum einen Farbfehler. Meade-SC's bzw. Celestron SC's sind meist im grünen Spektrum überkorrigiert,
was man besonders am Foucault-Bild erkennen kann.
.
.
D089 Baader MaxBright Binocular Ansatz
Ein Bino - sollte man in Ruhe lassen !
Ein Bino - sollte man in Ruhe lassen! Besonders wenn die optischen Komponenten mit Silikon-Kautschuck verklebt sind. Würde man nämlich die
Verklebung aufschneiden, dann hätte man sehr viel Arbeit vor sich mit dem Druck, daß es nachher perfekt zentriert sein soll. Selbst wenn man
in der Lage ist, eine solche Zentrierung durchzuführen, was ich mir durchaus zutrauen würde, stellt sich die einfache Frage, ob die gemessene
Abweichung nicht innerhalb einer Toleranz liegt, die von unserem Seh-Apparat noch locker kompensiert wird. Es ist die alte Frage, des Verschlimm-
besserns, bei der man in der Regel hinterher ein schlechteres Ergebnis hat, als zuvor.
Die nächste Abbildung zeigt ein Baader MaxBright Binocular Ansatz, das Innenleben selbst kriegt man selten zu Gesicht - gemeinerweise.
Ohne die verklebten Schutzkappen, die man besser markiert, sieht man das Innenleben eines solchen Binos.
Herzstück im Inneren ist ein 50%/50% Teilerwürfel, der 50% zunächst vertikal passieren läßt, danach wird das Lichtbündel nach der Seite und dann nach oben
gespiegelt über zwei 90° Prismen. (Ziemlich viel Glasweg!) Wie man am geöffneten Bino sieht, sind diese Prismen nach der Zentrierung mit Silikon Kautschuck
gesichert. So dürfte das Bino eigentlich sogar einen Sturz überstehen, was der Anlaß für meine Untersuchung war.
Hier sieht man die beiden Klebestellen noch deutlicher in der Vergrößerung.
Auf der anderen Bino-Seite wird das vom Teilerwürfel seitlich ausgelenkte 50%-Bündel ebenfalls nach oben zum Okular gespiegelt. Hier dürfte noch ein Glasweg
zusätzlich nötig sein, damit auf beiden Seiten gleiche Verhältnisse sind. Sehr gut erkennbar wieder die Verklebung der Prismen.
Der Hersteller hat, wie man sieht, nicht mit dem Kleber gespart. Die Prismen sind also sehr gut fixiert.
Dort wo optisch der Eingang des Binos ist, positioniert man einen Laser, der kommt auch tatsächlich am anderen Ende wieder heraus. Also richtet man das Bino
so aus, daß die beiden Bündel horizontal in gleicher Höhe wieder austreten und mißt vorsichtshalber den Bündelabstand: Hier waren es 74 mm. Wäre das Bino
exakt zentriert, dann sollte auch bei einer größeren Entfernung sowohl die beiden Bündel horizontal bleiben und zusätzlich den gleichen Abstand haben.
Bedauerlicherweise wäre der Abstand nur 70 mm und ein Höhenversatz von 18 mm, den man halbieren könnte, wenn man sich an der Mitte orientiert. Mein eigenes
Bino ist nicht heruntergefallen, aber auch da wären die Bündel nicht ganz parallel zueinander. Ich kann mir also vorstellen, daß diese Differenz im Bereich der
Toleranz liegt, die von unserem Seh-Apparat verkraftet wird. Und da keines der zugänglichen Prismen wackelt, lassen wir die Sache vorsichtshalber auf sich beruhen.
Porroprismen, benannt nach ihrem Erfinder Ignazio Porro, der sie 1854 patentieren ließ, sind die klassischen Umkehrprismen in einem traditionellen Feldstecher:
http://de.wikipedia.org/wiki/Porroprisma
#################################################################################
http://de.wikipedia.org/wiki/Totalreflexion
Total-Reflexion
Lieber Heinz, (siehe auch meine Ergänzung im oberen Bericht.)
Quote:
Die Totalreflexion ist ein besonders bei Licht beobachtbares Wellenphänomen. Sie tritt an der Grenzfläche zweier transparenter Medien (z. B. Wasser-Luft) auf. Im Falle von Licht wird dieses hierbei an der Grenzfläche nicht gebrochen, sondern vollständig reflektiert, das heißt, ins Ausgangsmedium „zurückgeworfen“, obwohl die Grenzfläche nicht verspiegelt ist.
Abhängig von den beiden Medien Luft und Glas und dem Winkel haben wir es mit Totalreflexion zu tun und müssen nicht mehr verspiegeln.
Nimm einen Laser-beam und experimentiere an einem Aquarium oder sonst einem rechtwinkligen Wasserbehälter: Learning by doing.
###################################################################################
Hallo Wolfgang und Ingo
Ich habe das auf und zuklappen mal probiert.
Bei den oberen 2 Bilder ist das Bino maximal gespreizt.
Der kleine Höhenversatz muß dazu gerechnet werden.
Bei den unteren Bildern ist das Bino ganz zusammengeklappt.
Der Höhenversatz muß auch hier dazu gerechnet werden.
#####################################################################################
Hallo beidäugige Fangemeinde,
an dieser Stelle möchte ich kurz meine Erfahrung mit dem Baader Maxbright Bino berichten:
Zuerst einmal ist es eine Bereicherung, die man kaum beschreiben kann, eben ein ganz andere Sehen.
Nachdem ich anfänglich die passende GWK gesucht und dann gefunden hatte (2,6), klappt alles sehr gut. Doppelbilder lassen sich mittels der Rädelschraube sehr gut beseitigen, der Augenabstand ist auch ok, das Fokussieren klappt dank der feinfühligen Drehgewinde ebenfalls einwandfrei.
Lediglich bei der Okularauswahl habe ich mich zu Anfang verlaufen. Statt kurzbrennweitige habe ich den Schwerpunkt auf langbrennweitige Okulare verlagert, da die GWK wie eine starke Barlow wirkt.
Zum Sehen brauche ich nicht viel zu sagen, meist fehlen mir die Worte und ein klares "WOW" ist meist zu hören, wenn das Bino im Einsatz ist. Auch schließe ich mich Stefans Meinung an, ich kann ebenfalls mehr Details erkennen.
Viele Grüße
Jo
D088 Bino-Zentrierung
Bino-Zentrierung - so könnte es gehen
Bei diesem Thema wären eigentlich die Augen-Optiker gefragt. Bei der Bino-Zentrierung stellt sich die Frage, ob es für unsere Augen bei einem
Binokular-Ansatz besser ist, wenn die beiden Achsen ein klein wenig konisch sind, also etwa so verlaufen, wie das entspannte Augen einen
Gegenstand in ca. 10 m Entferung betrachten würde, oder ob die strenge Parallelität der beiden Bino-Achsen das Richtige ist. Oder die Frage,
wieviel Verkippung unsere Augen tolerieren und im Kopf entsprechend ausgeglichen wird. Vielleicht bekomme ich ja sachkundige Rückmeldung.
Mein Spiel-Objekt ist das Großfeldbinokular von Baader Planetarium, das nie runtergefallen ist und deshalb noch die ursprüngliche Zentrierung haben sollte.
Demnächst will mir einer nämlich ein anderes Bino in die Hand drücken. Wie ein Bino optisch funktioniert, setze ich zunächst mal voraus.
Wenn man also fernrohr-seitig, also dort, wo das Bino zum Teleskop zeigt, einen Laser-Pointer zentrisch einsetzt, dann sollte okularseitig, also dort, wo man für
gewöhnlich hineinschaut, zwei Bündel "herauskommen", in die man besser nicht hinein-schaut. Zuvor sollte man aber die Barlow-Linse herausnehmen, die nämlich
als "Expander" wirkt, also den Bündeldurchmesser kräftig vergrößert. Der Bündelabstand in der Nähe des Binos liegt in meinem Fall bei 76 mm und bleibt unverändert.
Mißt man in meinem Fall jedoch in vier Meter Abstand erneut den Bündel-Abstand, so ist er diesmal 85 mm. Das bedeutet, daß die beiden Achsen nicht streng
parallel sondern leicht divergent verlaufen. Am Fernrohr selbst bemerkte ich davon bisher nichts.
Wer noch einen künstlichen Stern auf der Achse hat, wie man ihn bei der Zentrierung von katadioptrischen Systemen braucht, der kann das Bino damit kombinieren.
Und da kein Fernrohr dazwischen-geschaltet ist, muß man sich den künstlichen Stern mit einem kleinen 3-fach Kepplerfernrohr anschauen. Was auch funktioniert.
Das Licht der Pinhole wird also über den Planspiegel wieder durch das Bino hindurchgeschickt und über das Keplerfernrohr betrachtet.
Man würde nun erwarten, daß die beiden Punkte zusammenfallen, da ja das vom Fernrohr erzeugte Bild in zwei Teilbilder zerlegt wird, deren opt. Achse eigentlich
zueinander parallel sein sollten, da unsere Augen-Achsen bei Unendlich genauso parallel sein sollten, wenn nicht gerade irgendwelche Fehler das beeinflussen.
Wie man dem nächsten Bild jedoch ansieht, fallen beide "Sterne" nicht zusammen, und wirft ein paar Fragen auf:
- möglicherweise liegt diese Abweichung in der Toleranz und wird vom Gehirn korrigiert.
- ist es für unseren Seh-Apparat entspannter, wenn die beiden Bino-Achsen ein klein wenig konvergent sind, so, als würden wir ganz entspannt ein Objekt in
10 m Entfernung betrachten.
############################################################################
Hallo Wolfgang,
Bei diesem Thema wären eigentlich die Augen-Optiker gefragt. Bei der Bino-Zentrierung stellt sich die Frage, ob es für unsere Augen bei einem
Binokular-Ansatz besser ist, wenn die beiden Achsen ein klein wenig konisch sind, also etwa so verlaufen, wie das entspannte Augen einen
Gegenstand in ca. 10 m Entferung betrachten würde, oder ob die strenge Parallelität der beiden Bino-Achsen das Richtige ist. Oder die Frage,
wieviel Verkippung unsere Augen tolerieren und im Kopf entsprechend ausgeglichen wird. Vielleicht bekomme ich ja sachkundige Rückmeldung.
bin zwar kein Augenoptiker, aber versuche es dennoch:
Es gibt international zwei führende Hersteller von Augen-UntersuchungsSpaltlampen:
http://www.haagstreit.de/index.php?id=5294 und
http://www.meditec.zeiss.de/C125679E00510B81/ContentsWWWIntern/1818910124C59A54C1257164002E0C23
Haag-Streit verwendet traditionell einen Einblickwinkel von 13° Konvergenz, Zeiss hingegen von 0°. Die Qualität der Optiken ist in beiden System sehr gut.
Der Hintergrund ist folgender:
Zeiss geht davon aus, dass man zum entspannten beobachten in die Ferne schauen sollte - wie bei einem Fernglas. Da hat das Auge die geringste Anstrengung, da es akkomodationsfrei arbeitet. Ein Vorteil des Zeissystems aber ist folgender: man kann ohne Probleme alles mögliche in den Strahlengang einbauen, denn der 0°-Konvergenzwinkel ermöglicht den unkomplizierten Einsatz von Strahleteilern, Cameramodulen, Laserelementen etc.
Haag-Streit hingegen mein, dass man in ein Gerät in der Nähe schaut, folglich auch gefühlt in den Nahbereich schaut und daher eine Konvergenz nur natürlich wäre.
Ergebnis:
Das Einblickverhalten scheint sehr unterschiedlich zu sein. Beide Systeme haben eine große Verbreitung und keines konnte sich in vielen Jahrzehnten dem anderen gegenüber durchsetzen. Mittlerweile haben beide Hersteller Binokularsysteme mit unterschiedlichen Konvergenzwinkeln im Programm.
Würde man eine Anwender-Umfrage machen, bekäme man von vielen Anwendern die Aussage: "ich kann nur mit System XXX" richtig gut sehen - wobei hier vor allem das räumliche Sehen einen Unterschied zu machen scheint. XXX steht aber genau so häufig für Zeiss wie für Haag-Streit. Vielleicht spielt auch der Grad der Heterophorie, also des verstecktens Schielens (haben 70% aller Menschen) eine Rolle. Das ist aber Spekulativ. Es gibt dazu keine neutralen Untersuchungen.
Ich bin übrigends der Zeiss-Gruppe zuzurechnen.
Letztlich würde hier (Astrobereich) nur eine Vergleichsprobe helfen (wie bei der Okularwahl). Da es aber nicht so viele Binokularansätze gibt, und die guten auch sehr teuer sind ist das wohl eher unrealistsich.
Grüße
Christoph
PS: was meinst Du mit Verkippung? Die Augen korrigieren so ca. 10°? Kopfneigung über die Rotation der Augäpfel. Den Rest machet das Gehirn. Da sollte es aber die wenigsten Probleme geben, bevor das augentechisch scheitert, beschwert sich die Wirbelsäule.
#############################################################################
Hallo Wolfgang,
Rohr,http://astro-foren.de/WBB4/index.php/Thread/?postID=57345#post57345 wrote:
Übrigens stellt sich der Frage bei Mikroskopen erneut: Das Objekt sieht man ja vergrößert offenbar ganz nah,
zumindest suggeriert das die Situation. Da könnte ich mir vorstellen, daß man dies durch entsprechende
Konvergenz der opt. Achsen unterstützt.
http://kaden-verlag.de/fileadmin/download/ZPA_5-10_Krastel.pdf Seite 287 Mechanismen der Mikropsie, Makropsie und Metamorphopsie
außerdem:
Wenn man eine Konvergenz induziert, so regt man eine Akkomodation an. Dadurch verändert sich die Brennpunktlage des Auges. Dies korrigiert man wieder durch eine Fokusveränderung am Fernrohr / Mikroskop etc aus. Dabei kann aber durchaus ein weiterer Vergrößerungs- bzw. Verkleinerungseffekt auftreten (etwa analog einem Galillei-Fernrohr: Sammellinse und Zerstreuungslinse mit Abstand dazwischen). Von der Beobachtungsphysiologie her sollte man Konvergenz und Akkomodation vermeiden, es ist anstrengender, was jeder, der eine Lesebrille hat testen kann, wenn er selbige mal wegläßt und trotzdem versucht zu lesen (=zu akkomodieren).
Letztlich belibt aber wahrscheinlich viel subjektives empfinden, vermutlich auch davon abhängig, ob das Auge immer leicht akkomodieren muss (z.B. geringe Weitsichtigkeit ohne Brille) oder eben nicht.
Der Einblick beim Mikroskop ist grundsätzlich der gleiche wie beim Fernrohr. Das Wissen um den Objektort (einmal unter dem Mikroskop, einmal in der Unendlichkeit) dürfte dem Auge für die Entfernungsschätzung reichen. Dann schon eher die größe des Gerätes - oder eben doch der Kovergenzwinkel.
Grüße
Christoph
D092 RC-Systeme Zwischen den Stühlen - visuelle vs fotografische Beurteilung
Zwischen den Stühlen
Die Fälle summieren sich. Siehe auch hier Es sind Fälle ohne wirklichen Real-Bezug, den Anfänger nicht wissen können und erst durch langjährige
Erfahrung richtig eingeschätzt werden kann. Der Titel "Zwischen den Stühlen" hat damit zu tun, daß bisweilen meine Ergebnisse, aus dem
Zusammenhang gerissen, wiedergegeben werden und deswegen ein Anlaß sind für diesen Kurzbericht.
Zwischen dem folgenden ED APO mit einem Strehlwert von 0.985 /532 nm wave und der aufnehmenden Kamera muß es eine Verkippung geben. Der Sternfreund
schickt mir den Refraktor zum Zentrieren. Die folgende Übersicht zeigt aber bei 265-facher Vergrößerung ein gut zentriertes Bild, ebenso bei einem Bildwinkel
von 0.5° und erst bei 1° Bildwinkel oder 18.50 mm Felddurchmesser entsteht der bei einem Refraktor übliche Bildfehler von Koma+Astigmatismus, sehr gut am Kreuz
zu sehen. Dieses Objektiv ist in erster Linie visuell konzipiert und für die Fotografie overdressed. Bei fotografischer Benutzung muß die Optik noch nicht
einmal beugungsbegrenzt sein, was ca. 0.80 Strehl wäre.
Die Zit. "komatösen" Effekte, entstehen deshalb nicht über die vermeintliche Dezentrierung der Optik selbst, sondern über die Verkippung der Kamera gegen
über dem Objektiv, was die Simulierung bestätigt hat. Bei fotografischer Nutzung ist deshalb ein hoher Strehl nicht unbedingt erforderlich, der ohnehin immer
nur auf der Achse gemessen wird und deshalb über die Abbildung im Feld gar nichts aussagt. Nur so nebenbei.
Der nächste Fall ist ähnlich seltsam: Ein Strehl von mindestens 0.90 soll es sein. Der Sternfreund will eine High End Kamera. Baut demzufolge ein Drohkulisse auf
als ein in der Zit: "AstroSzene kein Unbekannter". (Nun gibt es in der AstroSzene eine Reihe von solchen Leuten, mit denen man nicht unbedingt Kontakt pflegen muß.)
In diesem zweiten Fall pendelt der Strehlwert um die Beugungs-Grenze herum, und ich werde weiter auch keine Strehlangaben machen, noch irgendwelche
Interferogramme veröffentlichen, mit denen man auch Schindluder treiben kann . . .
Wir sind einen anderen Weg gegangen. Mit genau dieser Kamera entstand gestern abend das folgende Roh-Bild, mit einer ATIK 4000 SW aufgenommen mit gerade
mal 30 Sekunden. Es ging einzig und allein um die punktförmige Abbildung besonders in den Ecken der 16.26 x 16.26 mm Chip-Größe.
Bei entsprechender Nachführung, und stundenlanger Computer-Nachbearbeitung über viele, viele Einzelaufnahmen bekommt man wunderbare Ergebnisse, denen
man den Strehlwert auf der Achse in keinem Fall mehr ansieht, so man nicht ein Strehl-Fetischist ist. Der obere Artificial Sky Test bzw. künstliche Stern-
himmel bei Höchstvergrößerung und 3-5 Mikron großen Pinholes ist ein wunderbarer Übersichts-Test für visuell genutzte Teleskope, da er alle Fehler in einer
Übersicht zeigt. Für die Beurteilung von fotografisch genutzten Teleskopen gibt dieser Test nicht die Realität wieder, da keine Nachvergrörßerung des Fokus-Bildes
durch ein Okular stattfindet. Deshalb ist eine Feldaufnnahme am Himmel die bessere Information. Insofern beschreibt ein Interferogramm auf der opt. Achse
lediglich die dortige Qualität, und mehr leider nicht. ( bei Zweispiegelsystemen mit Blendrohr etc. kämen noch die Effekte der Vignettierung hinzu, die u.a.
bildverbessernd wirken können. Eine Verkippung von Kamera und Teleskop führt zu einer Bildverschlechterung)
So ist der Strehl-Wert immer nur auf der opt. Achse für visuelle Nutzung eines Teleskopes in einer bestimmten Spektral-Farbe eine wertvolle
Information! Für die fotografische Nutzung nützt der Strehlwert auf der opt. Achse wenig, da viel mehr die Abbildung im Feld interessiert und in
der Regel nicht über einen Strehlwert, sondern über Spot-Diagramme dargestellt wird, ohne Angabe eines Strehlwertes. Und selbst wenn man, wie
im ersten Bild, die Situation im Feld darstellt, wäre jeder Strehl-gläubige traurig über die Strehlwerte bei 1° Verkippung, die von Astigmatismus und
Koma systembedingt kräftig nach unten gezogen werden.
Bei einem 250/2000 f/8 RC-System liegt bei Durchmesser 23 mm im Fokus am Rande der Strehl bei 0.2082. Auf der opt. Achse hingegen sind es
stolze 0.9999 Strehl. Wer deshalb bei fotografischen Systemen auf einem hohen Strehl auf der opt. Achse besteht, hat keine Information
darüber, wie gut das System im Bildfeld ist.
Dazu ein Beispiel mit ZEMAX simuliert:
Bei einem absolut ebenen Bildfeld, also ohne Bildfeld-Radius, würde folgende Situation entstehen. Auch fehlt noch die Optimierung zwischen opt. Achse
und Bildfeld-Rand, was die Abbildung auf der Achse etwas verschlechtert und das Feld verbessert. Es geht mir nur um den Unterschied einer perfekten
Abbildung auf der opt. Achse und am Bildfeld-Rand bei der ATIK 4000 SW mit einer Diagonale von 23 mm.
Man wäre "geblendet" vom hohen Strehl auf der Achse und wüßte nichts vom Strehl am Rand. An dieser Stelle verliert der Strehlwert etwas an
Information. Zwischen Achsabstand 5mm bis 10 mm sinkt der Strehlwert deutlich erkennbar, bei 11.5 mm oder 23 mm Diagonale sinkt dieser
Wert signifikant. Das sieht man bereits an den Spotdiagrammen im Vergleich zum Airy-Scheibchen als "Messlatte". Was man an der ZEMAX-Simulation
noch gut zeigen kann, wird man auf der Fotografie am Himmel eher weniger wahrnehmen können, schon weil noch viele andere Fehlermöglichkeiten
ins Spiel kommen, wie das oberste Beispiel zeigt.
Ergänzung am 23.04.2011
Über diesen Sachverhalt entsteht gerade eine sehr sinnvolle Diskussion über die Beurteilung von fotografisch genutzten Teleskopen, die
man über einen Strehlwert auf der opt. Achse nur bedingt richtig einschätzen kann. Was für visuelle Testverfahren gilt, die fast ausschließlich
auf der opt. Achse erfolgen, gilt nur begrenzt für die Beurteilung eines Bildfeldes, das in erster Linie eben sein sollte mit minimiertem
Koma + Astigmatismus. RC-Systeme, egal wie das Design ausfällt, schneiden in dieser Hinsicht sehr gut ab. Fehler, die man auf der opt.
Bank sofort erkennen kann, werden über das Seeing so "verschmiert", daß wieder nur runde Sternpunkte herauskommen.
Zunächst die Simulation an einem 8" Newton f/5, dessen Koma-Anteil im Feld sich nocht in Grenzen hält. Trotzdem fällt der Strehlwert bereits bei
Felddurchmesser von 8 mm regelrecht in den Keller. Daran stört man sich zunächst nicht und besorgt sich eventuell einen Koma-Korrektor. Die
Defokussierung von nur 0.1 mm richtet noch mehr "Schaden" an.
Der TOA 130/1000 ist ein Spitzen-Teleskop - auf der opt. Achse. Im Feld von nur 20 mm reagiert diese Optik, wie jede Refraktor-Optik mit Koma und Astigmatismus.
Das schaut dann so aus.
Das Interferogramm 532 nm wave zeigt bei 20 mm Durchmesser die typischen Merkmal von Koma (= "S"-förmige Durchbiegung) und
Astigmatismus, (ansteigender Streifenabstand). Bei der Fotografie wird man das deswegen nicht erkennen, weil das Seeing die Sternpunkte
"rund" verschmiert.
Die Energie-Verteilung (Point-Spread-Function) schaut etwas "trauriger" aus, als auf der Achse.
Und hier die Summen-Anteile der einzelen, etwa gleichgroßen Fehler: Nur Astigmatismus bei PV L/1.9 oder 0.666 Strehl, Coma bei PV L/2.0
oder 0.746 Strehl. Spätestens jetzt wird deutlich, daß der a) Strehlwert eine ganz spezifische Information abliefert, die stark vom Blickwinkel
der Nutzung abhängt, und b) bezogen auf die Astro-Fotografie andere Kriterien wichtiger werden.
In einem anderen Fall bei einem 10" GSO RC würde der Test auf der opt. Achse und im Feld folgende Situation ergeben. Auch hier wird man auf der Fotografie selbst
überhaupt nichts erkennen, weder die Überkorrektur noch den leichten Astigmatismus im Feld.
#################################################################################
Hallo,
laut SkyX ist in dieser Gegend (rote Box) jede Menge an engen Doppelsternen. Die gelb gefüllten Sterne sind es. Also nicht nur Omega Leonis.
Was dessen Abstand betrifft, da streiten sich offenbar die Geister: http://www.avgoe.de/Himmel/java/binaries/omegaLeo.html
##################################################################################
Hallo Stefan,
meinen ursprünglichen Beitrag #01 habe ich ergänzt/erweitert durch Beispiele, bei denen ich mich ebenfalls mit diesem Thema befasst hatte. Dieses Thema wird uns
noch mindestens mehrere Wochen beschäftigen, indem der Stefan den Part am Himmel mit "Strehl"-geschädigten Astrokameras übernommen hat, (ich hab da zu wenig
Ahnung) und mir wird es ein Vergnügen sein, derartige "Gurken" (leichtfertig als solche bezeichnet) auf der opt. Bank im Feld zu untersuchen.
Die Beurteilung auf der opt. Achse ist vorwiegend visuell motiviert mit spezifischen Tests, die Beurteilung im Feld hat mehr mit der Astrofotografie zu tun
und erfordert ganz eigene Tests u.a. den Praxisbeweis am Himmel. http://www.teleskop-service.de/Aufnahmen/foto.-.resultate.gso.8z.rc.200mm.f8.php
Ich habe mal untersucht, in welchem Verhältnis mein Artificial Sky Test zur Auflösung der ATIK 4000 Kamera steht, was bei der Frage, wieviel Strehl ein Kamera-Objektiv
braucht, weiterführen kann: Der Kugelspiegel liegt in der Nähe der 10" GSO RC = 250/2000.
Etwas ausführlicher meinen Gedankengang: Der Artificial Sky bzw. künstliche Sternhimmel besteht aus vielen 3-5 Mikron kleinen Pinholes. Manche davon gleichen
Doppelsternen, sodaß man unter einem Mikroskop sowohl den Durchmesser der Pinholes, aber auch den Mitten-Abstand dieser Pinholes mit einer 0.001 Meßuhr ver-
messen kann. Als markante Figur benutze ich die 5-er Gruppe: drei enge "Doppelsterne" in der Mitte mit exakten Abständen 10µ und 8µ und vier Sterne außen herum,
was die Erkennbarkeit fördert. Die Auflösung bzw. der Abstand dieser drei Sterne mit 10µ (Mitte-links) und mit 8µ (Mitte-rechts) sagt in erster Linie etwas über die
Auflösung der jeweiligen Optik aus, wenn man diesen Abstand durch die Brennweite teil und über den inv tan den AuflösungsWinkel ermittelt. Dem Bild nach zu urteilen,
würde die Optik mindestens 6µ trennen, vermutlich sogar noch 5µ. Aus inv tan(0.006/2400) Das ergäbe einen Auflösungswinkel von 0.52 arcsec. Über die Formel bei
Tipps und Tricks, Baader, wäre 138.4/250 ebenfalls 0.5536 arcsec.
Mit dieser Dreiergruppe hat man also eine Meßlatte unabhängig vom Testaufbau, an der man die Auflösung von opt. Systeme untersuchen kann einschließlich
ihrer Fehler. Damit kann man im Labor bei perfektem Seeing einige Rückschlüsse auf die Abbildung ziehen. In der Praxis hat man es beim Fotografieren mit der Pixel-
größe einer Kamera zu tun. Im Falle der ATIK 4000 liegt ein Pixel-Quadrat bei ca. 8x8 Mikron. Mögen es 7.6 Mikron sein, der Mittenabstand berechnet sich aus der
Kantlänge des Chips geteilt durch die Anzahl der Pixel mit 2047, das sind dann die Dateien für den Computer: 2047 x 2047 PixelxPixel.
In ganzes ATIK 4000 Pixel deckt also die rechte Seite der Dreiergruppe ab, sodaß man annehmen kann, daß Fehler, die kleiner sind, darin einfach verschwinden.
Berechnet man den Airy-Scheibchen-Durchmesser bei einem 10" GSO RC, dann landet man erneut bei einem Durchmesser von ca. 11 µ. Aus Spotdiagrammen weiß
man, daß Fehler innerhalb des AiryScheibchens ebenfalls verschwinden, auf jeden Fall für die Fotografie.
Am Himmel kommt in jedem Fall noch ein deutliches (schlechtes) Seeing hinzu, das einen Stern gründlich um ein Zentrum herum "verschmiert", was als Speckles
bekannt ist und von Computern zurückgerechnet werden kann.
Damit dürfte zweierlei klar sein:
- in einem ATIK 4000 Pixel verschwindet so mancher optischer Fehler
- ein hoher Strehl ist für eine Astrokamera gar nicht erforderlich, nur wie groß muß er mindestens sein.
Die Antwort wird immer nur der Vergleich von Labor-Ergebnissen mit Astro-Fotos geben können, und da habe ich schon verblüffende Ergebnisse gesehen,
z.B. von den Fotografen der Sternwarte Feuerstein mit einem C14.
D087B Stefans Setup aus Volkach
29.08.2011 Stefans Setup in Volkach
Moin,
Nachdem ich die Miele Waschmaschine nicht mehr habe, hier mein fotografisches Setup für das nächste halbe Jahr.
Endlich habe ich es begriffen, kleine Fernohre machen kleine oder überhaupt keine Probleme.
Der TOA hat also 5 Monde bekommen.
2 x 8" RC, mit Steeltrack OAZ und CCDT67, Brennweite entweder 1624mm oder 1085mm
2 x TS Quadruplets, 420mm
1 x FH 100/700 Refraktor zum Guiden
Ach ja und der TOA 150 für die Ha-Fotografie. Mit orginal Reducer 780mm Brennweite. Bekommt wohl mal nen Vollformatchip.
Nein, das Bild ist nicht in der Mitte gespiegelt
D087A Mein Mini-Dob
06.09.2011, Mein Mini-Dob
Mein Mini-Dob dürfte ins 34.-te Jahr gehen und wurde zweimal gebaut, erst aus Holz, später aus Aluminium-Profil-Leisten. Damals gab es bei Spindler& Hoyer
zwei günstige Achromaten 80/500, aus denen zusammen mit zwei 90° Amici-Prismen ein Feldstecher werden sollte. Das Problem war mein Augenabstand mit
um die 76 mm, aber das läßt sich mechanisch sehr leicht beheben - allerdings nicht bei mir.
Bei 20-facher Vergrößerung ist die Beobachtung bestimmter Objekte am Himmel aus mehreren Gründen interessant: Gut zu sehen über Sternbild Pfeil war M 27,
die geringe Vergrößerung wäre also nicht das Problem. Natürlich nicht in der Pracht, wie man den Hantel-Nebel von Fotografien kennt. Albireo im Schwan ebenfalls
gut zu sehen, allerdings sind farblich die beiden Komponenten kaum zu unterscheiden, wenn man es nicht weiß. Im Delphin wäre der Doppelstern auch noch zu
trennen. Im Sternbild Lyra erkennt man die Epsilon Sterne gut, die engen Doppelsterne jedoch nicht. Man kann sie allenfalls erahnen. Viel interessanter ist der
Ringnebel, der bei dieser Vergrößerung nur ein kleiner Ring wahrnehmbar ist, und man muß genau hinschauen. Zur Orientierung jedoch ist es hilfreich, daß man
zugleich Gamma und Beta Lyrae bzw. Sulafat und Sheliak in ein Bildfeld bringt und nach einigem Suchen auch den kleinen Ringnebel findest.
Sehr beeindruckend später, in der Zeit um 03:00 bis 04:00 der Jupiter. Zwar klein, dafür aber auf einer Perlenkette die Monde und auch die Bänder sind ein-
deutig zu sehen, wenngleich natürlich nicht die Struktuir selbst. Die Plejaden erkennt man bildfüllend, überdimensioniert auch Andromeda-Nebel plus Begleiter-
Galaxy. Sehr viel größer (scheinbar) als im C11 erscheint M33. Bei hoher Vergrößerung sieht man offenbar nur den Kern. Später noch ein Streifzug durch das
Sternbild Fuhrmann und die Einsicht, daß niedrige 20-fache Feldstecher-Vergrößerungen durchaus ihren Reiz haben, bevor der Himmel sich dann mit Wolkenschleier
überzog.
Man baut zwar nicht für die Ewigkeit, aber vor 34-Jahren hatte ich die Idee, mit einem bequem nach unten zu schauenden "Feldstecher" den Himmel beobachten
zu wollen. Bequem im Garten auf der Out-Door-Garnitur, wie man das heute nennen würde. Im Rücken ein paar reife Trauben, damit es auch nachts an nichts
fehlt. Damals gab es in der Schweiz die schönen/teuren Spektros WW-Okulare 25 mm, 15 mm, die ich mir paarweise zulegte. Zusammen mit dem Amici-Prismen
wäre das heute bereits ein kompletter Dobson, Galaxy oder so. Der Alu-Kasten wird hinten und vorne von zwei Kunststoff-Platten gestützt: Hinten für die
Amici-Prismen nebst Okulare, und vorne inclusive Taukappe die seitlich angeschliffenen verkitteten Zweilinser, wegen des Augenabstandes. Und weil das alles
so praktisch ist, gleich noch eine Baader Sonnenfolie für tagsüber. Obenauf Martins Laser-Pointer, der genau dorthin zeigt, wohin man schauen will - so man
sich am Sternhimmel auskennt.
Ein Dobson ist es deswegen, weil die Bewegungs-Achsen dem eines Dobson entsprechen, mit Klemmung in der Höhen-Achse. Hinten also die beiden 25 mm Spektros,
die man für höhere Vergrößerungen wechseln kann gegen kurzbrennweitige Okulare. Vorne von einer Kunststoffplatte gehalten die seitlich angeschliffenen Achromate.
Ein schwarzer Fotokarton trennt die jeweiligen Strahlengänge im Inneren. Innen hilft schwarze Velour-Folie für die nötige Dunkelheit.
Von vorne die beiden Objektive, augenabstandsgerecht und eine kleine Taukappe in Form einer überspringenden Alu-Verkleidung. Da heute nacht zeitweise der
Himmel sehr klar war, war es ein erneutes Erlebnis, wie groß bzw. klein manche Objekte am Himmel doch sind, wenn man sie mit einer Vergrößerung betrachtet.
D087 Bino Umlenksystem
D086 Zentrierung - Kollimierung von RC-Systemen mit Takahashi-Collimating Scope
GSO RC 10 inch 250/2000 - Spiegelabstand korrigiert
Auch dieser Bericht sollte nicht als Aufforderung mißverstanden werden, themenfremde Diskussionen vom Zaun zu brechen.
Beiträge aus der Fotografier-Praxis hingegen sind hochwillkommen!
Die Herstellung von RC-Systemen dürfte kein Problem sein, da man es auf der opt. Bank reproduzierbar exakt vermessen kann. Beim
Einbau solcher Zweispiegel-Systeme käme es aber darauf an, diesen von der opt. Bank her bekannten Abstand auf exakt 1 mm
Genauigkeit einzuhalten. Ein falscher Abstand führt regelmäßig dazu, daß das System über- oder unterkorrigiert reagiert, was für die
Abbildung bedeutet, daß sich die Lichtenergie stärker in die Beugungs-Ringe verteilt und das Maximum sinkt. In der Praxis werden die
Sternscheibchen etwas "aufgeblasen" bzw. vergrößert. Und wenn weiter keine Fehler im Spiel sind, würde es der Astrofotograf noch
nicht einmal merken - wenn er nicht gerade die Sternscheibchen-Durchmessser ausmessen würde und mit den Herstellerangaben ver-
gleichen würde. Solche Fälle hatten wir hier bereits: Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000
Quote:
Mindestens genauso wichtig ist eine exakte Zentrierung, da das System sofort mit Astigmatismus reagiert. (Eine Krankheit vieler
SC-Systeme) Dazu muß erst der Fangspiegel exakt auf die Achse zentriert werden entweder mit dem Takahashi collimating Scope
(eine Kombination aus Keplerfernrohr und Chesire-Okular) oder aber mit einem gut funktionierenden Zentrierlaser. Danach zen-
triert man das gesamte System entweder am Himmel selbst, oder aber besser vor einem Planspiegel. Reste von Astigmatismus
eventuell über eine Drehung des Fangspiegels beseitigen.
http://www.alluna-optics.de/produkte-zubehoer.html
Für ca. 2.500.- Euro macht dieses System einen ansprechenden und stabilen Eindruck. Und wäre nicht die massive Überkorrektur gewesen, hätte man auch mit der Zentrierung
des Systems sehr zufrieden sein können. Denn das reagiert sehr feinfühlig auf eine geringe Verkippung des Hauptspiegels mit Astigmatismus, der allerdings wiederum nur bei
hoher Vergrößerung (1000-fach) eindeutig zu sehen ist. Bei der Fotografie wird man es vermutlich ebenfalls nicht merken. So läßt sich an der Bauweise und der Optik eigentlich
nichts kritisieren, wenn bestimmte Details beim Zusammanbau eingehalten werden.
Die Auswertung der ersten IGramme fiel deshalb auch sehr enttäuschend aus. Ein Strehl von ca. 0.30, verursacht durch Überkorrektur, lockt keinen Astrofotografen,
obwohl er vermutlich weiß, daß man in diesem Bereich weniger gut mit Strehlwerten hausieren gehen kann, weil es ja um ein großes Feld geht, das bis zu 30 mm
Durchmesser fehlerfrei abbilden soll. Und weil man im Normalfall gar nicht merkt, ob der Sternscheibchendurchmesser nun optimal klein, oder eben "aufgeblasen" ist.
Mag sein, daß man das bei GSO auch weiß. Nun begegnet man in diesem Zusammenhang dem Verteidigungs-Argument, die Überkorrektur müsse so sein, damit die
Korrektur im Feld besser ausfällt. Dazu habe ich weiter unten auch Harrie Rutten befragt. (Rutten & van Venrooji, Telescope Optics, Willman Bell. Inc.)
Zur Demonstration, was Überkorrektur bewirkt, die folgenden Bilder: Obstruktion und sphärische Aberration (=Überkorrektur) verlagern die Lichtenergie vom Maximum in die
Beugungsringe. Und da zu Beginn das System deutlich überkorrigiert war, kann man das bei ca. 1000-facher Vergrößerung am künstlichen Sternhimmel auf der Achse
fotografieren. Relativ leicht läßt sich per Zemax-Simulation ermitteln, was eine Spiegelabstands-Änderung bewirkt. Bei der Umsetzung allerdings muß man die exakten Daten
schrittweise ausprobieren, also den Vorgang 2-3-mal wiederholen.
Zu Beginn lag der Abstand Fangspiegel-Spinne bei 7.2 mm, am Schluß der Optimierung waren es dann 11.3 mm, also nur 4 mm mehr, um die sich der Abstand
HS-FS verkürzt, die aber den Öffnungsfehler entscheidend beeinflussen können, und in diesem Fall den Backfokus um weitere 40 mm nach hinten verlegen.
Bei jedem neuen Versuch, muß das System erneut sehr sorgfältig zentriert werden:
A) Die richtige Kollimation des Fangspiegels mit einem Takahashi collimating Scope ( ein Keplerfernrohr kombiniert mit einem Chesire-Okular). Wichtig in dem
Zusammenhang ist die Mittenmarkierung des GSO-RC auf dem Fangspiegel.
B) Der Hauptspiegel wird in einem zweiten Schritt in Autokollimation vor dem Planspiegel zentriert.
Die Endkontrolle erfolgt dann wieder unter 1000-facher Vergrößerung eines künstlichen Sterns.
Dieses Verfahren dürfte bei auch GSO zur Anwendung kommen. Vielleicht überprüft man mit einem Ronchitest den Öffnungsfehler vor Auslieferung.
Dann allerdings könnte dieses RC-System gut 1000.- Euro teurer werden, das mit ca. 2500.- Endpreis sehr günstig zu haben ist, weil aus Fernost.
Ein von Harrie Rutten optimiertes 10" RC-System, das ich im Zusammenhang mit dem baugleichen System von Astro Sib schon einmal beschrieben habe.
Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000 Bis Feld-Durchmesser 20 mm wäre dieses f/10 System perfekt.
Das GSO RC 10" hat bis zu einem Felddurchmesser von 20 mm eine geringe Vignettierung, die aber bis 30 mm zunimmt. Auch würde sich der Astigmatismus ab 20 mm deutlich
vergrößern und mich würde sehr interessieren, ob man das auf Fotoaufnahmen am Rande von 30 mm sieht. Auf der optischen Bank kann man es eindeutig nachweisen bei
1000-facher Vergrößerung. Damit hat aber die AstroFotografie in der Regel nichts zu tun.
Die radiale Polierstriche wären der Hinweis auf ein GSO-Produkt. Trotzdem ist die Fläche für diese Anwendung sehr glatt. Der Ronchitest zeigt hauptsächlich die sphärische
Korrektur, die mittlerweile in Ordnung ist.
Der Gesamtwert liegt mittlerweile 0.904 Strehl. Darin enthalten wäre eine sphärische Abweichung von PV L/17 bzw. 0.984 Strehl , der Anteil für Astigmatismus beträgt
PV L/8 oder 0.956 Strehl , und der Anteil an Coma (=Zentrierfehler oder Meßaufbau) wäre PV L/6.4 oder 0.961 Strehl, also alles Werte, die bei der Fotografie vernachlässigt
werden können. Bei der Überprüfung der Zentrierung über den 20µ großen künstlichen Stern sieht man hingegen Astigmatismus sofort als Kreuz im Fokus, und Zentrierfehler
über die mangelnde Symmetrie. Auf dem zweiten Bild (artificial Sky) kann man also diese Fehler dem nächsten Bild eindeutig zuordnen, das die Energie-Verteilung im
3D-Diagramm zeigt. Zur Ergänzung: Im ursprünglichen Zustand betrug der Anteil von Astigmatismus PV L/4.5, der Zentrierfehler lag bei PV L/7.6, aber die Überkorrektur lag bei
PV L/1.7 und damit nach der Überarbeitung zehn mal genauer als der Wert zu Beginn.
Um einem bestimmten User hier entgegen zu kommen, habe ich diesmal das synthetische Interferogramm reingestellt. Damit mag er sich seinen Strehlwert ermitteln.
Ich vermute stark, er wird zu den gleichen Ergebnissen kommen. Ansonsten sollte er sich den Beitrag von Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000 durchlesen,
oder sich dieses Zertifikat einmal genauer anschauen: Zeiss E 300/5000 Prüfbericht Urania Sternwarte Zürich
Und schließlich das Endergebnis ohne jeden Setup-bezogenen Abzug, was auch nicht korrekt wäre. Da dieses GSO RC-System für die Astro-Fotografie gebaut
ist, muß der Qualitäts-Beweis letztlich auch über die Astrofotografie erfolgen, u.a. mit dem Ausmessen von Sternscheibchen in Mitte und 30 mm Rand-
Durchmesser. Alles andere wäre nicht besonders überzeugend.
D085 Officina Stellare PRO RC LC-SC 250-2000
Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000
Begeistert äußerte sich der deutsche Händler, was doch für ein Juwel dieses fotografisch konzipierte RC-Teleskop für 8 000.- Euro sei. Auch wenn das
äußere Erscheinungs-Bild nichts zu wünschen übrig läßt, und wenn der Hinweis auf AstroSib als Lieferant des optischen RC-Systems zunächst einen
guten Klang hätten, so stellt sich doch ziemlich bald die Frage, wie hat diese italienische Firma, die sich selbst in höchsten Tönen lobt, diese Optik
verbaut, zudem es passend dazu ein Certifikat gibt, zu dem noch einiges zu sagen sein wird.
Quote:
A product of OFFICINA STELLARE guarantees the best performance achievable in its class. We manufacture the best optics, for the optical configurations
applied and the quality of components. We use the best and most advanced materials to achieve performing and innovative mechanics, the craftsmanship
is perfect and the distinguishing design is such that a telescope of OFFICINA STELLARE gives the owner pleasure of possessing a truly beautiful product.
We offer a wide range of top products going from the professional Ritchey-Chretiens to the innovative Wide Field super fast Riccardi-Hondsers design.
A range of apochromatic triplet refractors is dedicated to the most demanding professionals of astroimaging and visual observation.
Zunächst ist das äußere Design sehr ansprechend, auch die technischen Daten links lesen sich zufriedenstellend, sogar ein "Interferometric report" wäre dabei, und
das einzige, was bei diesem Teleskop nicht zu finden ist, wäre der Nachweis der Praxis-Tauglichkeit in Form von beeindruckenden Sternfeld-Aufnahmen: Aber,
und das wissen wir spätestens seit der Gladius-Diskussion, wie ein Gerät das aus optischen Komponenten von einem Händler aus der Gegend von Pisa zusammen-
geschraubt wird, daß selbst ein wunderbares Beweisfoto im Computer aufgepeppt sein kann. Zumindest wäre diese Geschichte noch kein Anlaß, an der Qualität
dieser Astro-Kamera zu zweifeln.
Gladius - Diskussion Teil II mit Paolo Lazzarrotti
Hinsichtlich des äußeren Designs sind die Freunde aus Italien nicht nur bei Teleskopen besser als wir, was man aus vielen Bereichen der Mode bereits gut kennt.
Nur in diesem Fall steht die Qualität der Optik im Vordergrund, und nicht das äußere Erscheinungs-Bild dieses Carbon-Tubus.
Mechanisch wäre der erste Eindruck ebenfalls positiv, etwas gewöhnungs-bedürftig sind die mit gelbem Pfeil markierten Zentrierschrauben für den Sekundär-Spiegel
vorne, (zur Einstellung des HS-FS-Abstandes bzw. Lage des Backfokus) und für die Zentrierung des Haupt-Spiegels hinten. Diese Schraubköpfe erinnern eher an
das Warnsignal für Radioaktivität und haben offenbar die Funktion, einen unsachgemäßen Eingriff zu verhindern. Eine gut ausgerüstete Werkstatt hat hingegen kein
Problem, dazu den passenden Schlüssel zu finden.
Der im oberen Link versprochene Interferogramm Report soll ein überzeugender Qualitäts-Nachweis sein. Der Quick Fringe Test Report dürfte einige Mühe gehabt haben,
die Interferenz-Streifen richtig zu finden, so eine "automatic trace function" implemmentiert ist. (???) Jedenfalls verfügt der Operator Alexev Saveliev über ein ganz
außerordentliches Augenmaß beim Setzen der kleinen Kreuzchen entlang der nun wirklich kaum zu erkennenden Interferenz-Linien. Das Programm Quick Fringe zaubert
dann zumindest als Entschädigung ein synthetisiertes Streifenbild links.
Auf dem Referenz-Igramm ist also also weder ein Rand zu erkennen, noch irgendwelche Interferenz-Streifen. Lediglich die Kreuzungs-Punkte ermöglichen einen Versuch,
dieses seltsame Orginal-Interferogramm auszuwerten. Das synthetisierte IGramm links liefert denn auch das exakt gleiche Ergebnis ab, wenn man es mit AtmosFringe
auswertet. Beim rechten Bild kommt ein ähnliches Ergebnis heraus. Der Name des Operators wäre ein Hinweis auf die russische Herkunft. Das Hauptproblem jedoch ist,
daß nirgendwo ein Hinweis auf den Hersteller der Optik zu finden ist: Officina Stellare jedenfalls war es nicht, selbst wenn das Certifikat einen entsprechenden Aufkleber
trägt. Eine klare Zuordnung der SerienNummer #65 sucht man vergebens, und die Frage des richtigen Spiegelabstandes und daraus resultierend der Backfokus, läßt
sich besonders über dieses synthetisierte IGramm überhaupt nicht schlüssig beantworten.
Warum ?
Das schöne Interferogramm von Officina Stellare entspricht tatsächlich einem Strehl von ca. 0.95 also müßte bei einer erneuten Vermessung mit einem Twyman-Green-
Interferometer oder Bath-Interferometer ein ähnliches Interferogramm zu erwarten sein, schon um etwas Licht ins Dunkel des "verhüllten" Referenz-IGramm rechts zu
bringen.
Und nun stellt sich heraus, daß bei 532 nm wave plötzlich Streifenbilder entstehen, die mit dem Certifikats-Ergebnis so gar nichts zu tun haben:
Da wäre zum ersten die sehr viel größere Obstruktion, die mein Igramm aufweist im Vergleich zum mitgelieferten Certifikat. Das läßt sich noch erklären über die
Blendrohre sowohl beim Sekundär-Spiegel, wie beim Hauptspiegel. Auf diese Weise wird ein größerer Teil der Fläche erst einmal "kassiert", also optisch unbrauchbhar
gemacht.
Die zweite Auffälligkeit besteht darin, daß entgegen der kleineren Kreisringfläche meines Interferogrammes, die Interferenzstreifen mindestens so linear und gerade
sein müßten, wie das mitgelieferte Certifikat. Statt dessen zeigen sie eine Verformung, die erst über die spätere Auswertung mit AtmosFringe den Grund dafür preisgibt.
Auch wenn der Lyot-Test eine etwas rauhe Fläche erkennen läßt, in Italien kenne ich Optik-Hersteller, die sich glücklich schätzen würden, wenn sie so eine Fläche
zustande brächten. Jedenfalls zeigt der Lyot-Test die Polier-Technik von AstroSib bzw. die Art der Retouche am Sekundär-Spiegel. RC-Systeme sind schwierig herzu-
stellen und offenbar noch schwieriger zusammenzubauen: Das betrifft in diesem Fall der richtige Spiegelabstand und in der Folge den richtigen Back-Fokus.
Wie schon auf dem oberen Certifikat erkennbar, werden auch in meinem Fall die Streifen mit kleinen Kreuzchen nachgezeichnet. AtmosFringe macht das etwas sorgfältiger, das wäre aber noch kein Beinbruch für eine Auswertung.
Nachdem also bei dieser Auswertung ein bescheidener Strehl-Wert von ca. 0.50 herauskommt, möchte man eigentlich wissen, wie denn dieser
niedrige Wert zustande kommt: Signifikanter Fehler bei diesem System ist eine sphärische Aberration in Form einer deutlichen Überkorrektur.
Und weil über die große Obstruktion bereits viel Lichtenergie in die Beugungs-Ringe verschwindet, der Stern also gewissermaßen aufgeblasen
wird, verstärkt die Überkorrektur diesen Sachverhalt ein weiteres Mal. Nachzulesen hier: http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=34661&postcount=2
http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=34776&postcount=30;
Beide Fehler verschieben das ankommende Licht konsequent in die Beugung-Ringe, das Sternscheibchen wird "aufgeblasen" und größer im Durchmesser.
Die Energie-Verteilung eines solchen IGrammes zeigt die 3D-Darstellung als Point Spread Function.
Die Auswertung des Gesamtstrehles liefert denn auch dieses magere Ergebnis ab.
Und nun käme die Frage des richtigen Spiegelabstandes ins Spiel
Simuliert man mit ZEMAX ein ähnliches f/8 Sytem mit dieser Überkorrektur von ca. 0.50 Strehl, dann läßt sich diese Überkorrektur über die Verkürzung des
Spiegelabstandes korrigieren. Es wären nach dieser Simulation etwa 3 mm Verkürzung nötig, damit die Überkorrektur verschwindet. Das Backfokus würde
sich allerding um ca. 30 mm nach hinten verlängern.
Mit dieser Überlegung kann man tatsächlich die Überkorrektur reduzieren. Nur stellt sich mir die Frage, warum der italienische Hersteller, der die russische Optik verbaut,
diese Abstände nicht besser einhält, also eine Astro-Kamera ausliefert, derem optische Komponenten von AstroSib mutmaßlich noch in Ordnung war, über den Zu-
sammenbau die vorgegebene hohe Qualität jedoch eine ziemliche Reduzierung des Strehlwertes erleiden muß, vom Astigmatismus noch nicht gesprochen. Es läßt
sich die Überkorrektur tatsächlich mildern, aber trotzdem sind Zweifel angebracht, ob das mitgelieferte Certifikat tatsächlich diese Optik certifiziert. Einmal optimal
zentriert sollte man dieses System nicht um die Längsachse drehen wollen. Damit verstellt sich eine exakte Zentrierung wieder, sodaß man vermuten kann, der
Hauptspiegel sitzt etwas zu locker in seiner Zelle.
Nun beansprucht die Fotografie in vielen Fällen nicht die Genauigkeit, wie man sie für visuelle Ansprüche erwartet. 15 Microns (laut oberer technischer Daten) Stern-
scheibchen Durchmesser wären auch noch kein herausragendes Ergebnis. Man müßte jetzt die Astro-Fotografen fragen, zu welchen Ergebnissen sie kommen: Über einen
künstlichen Sternhimmel, der 20 mm Felddurchmesser hat, startete ich den Versuch einer Antwort. Zumindest sind auf dem ganzen Feld die feinen Sternpunkte ohne
störende Verformung. So sollte das am Himmel auch sein - gegebenenfalls besser. Vermutlich in Namibia wird diese Kamera die Feuertaufe bestehen. Und so hoffe ich,
daß damit auch die Frage beantwortet wird, wieviel Qualität braucht eine Astro-Kamera mit garantierten 15 Mikron Auflösung.
Aufnahme mit dem 16-Zoll RC: http://www.officinastellare.com/zoom.php?img=http://officinastellare.agaweb.it/image/resize/id/598/width/930/height/410
###########################################################################
. . . erneut exakt zentriert
Nach einer sorgfältigen Zentrierung des RC-Systems zeigt der artificial-Sky-Test bei 1000-facher Vergrößerung ein für die Fotografie durchaus
hervorragendes Ergebnis, an dem man mehrere Dinge ablesen kann:
Die erhebliche Obstruktion verschiebt sehr viel Energie in die Beugungs-Ringe. Der Anteil für Astigmatimus (leicht dreieckig und etwas Coma)
stört nicht besonders, und es läßt sich geometrisch auch die Auflösung des Systems mit 0.41 arcsec bei einem Doppelsternabstand von 8µ
berechnen. Über die unterschiedliche lange Belichtungszeit läßt sich auch die Abbildung einschätzen.
Das Zentrierverfahren
im Bemühen um eine möglichst exakte Zentrierung des Systems, wird man sinnvollerweise die Zentrierung wieder neu "aufbauen" müssen. Und die beginnt
01. mit der Zentrierung des Hauptspiegels.
Die vermutliche sicherste Möglichkeit - wenn nichts anderes mehr hilft - wäre die Zentrierung über ein Laser-Bündel, indem man den
optischen Tubus als Ganzes vorne auf zwei Rollen setzt und hinten zentral im Okular-Auszug lagert. Damit dreht sich der Tubus um die
mechanische Längsachse, die mehr oder weniger gut mit der opt. Achse zusammenfallen sollte. Wenn dazu der Hauptspiegel nicht
"läuft" also zentriert ist, dann würde ein vom Hauptspiegel reflektiertes Laserbündel einen Kreis auf einer Projektionsfläche beschreiben.
Damit ist es relativ einfach, an den Stellschrauben des Hauptspiegels diesen zu justieren, bis das Laserbündel stehen bleibt und die
machanische HS-Achse zur Rotations-Achse läuft. (Fürs erste ist diese Methode genau genug)
Das folgende Bild zeigt okularseitig die zentrale Lagerung des Tubus
Die Frontseite bzw. dessen weißer Ring dürfte vermutlich gedreht sein und wäre damit die genaueste Möglichkeit, die Rotations-Achse des Tubus zu ermitteln, mit der
die Hauptspiegel-Achse fluchten sollte. Also setzt man diesen Ring auf zwei Rollen, wie sie bei Inline Skates verarbeitet werden. Damit der Tubus nicht herunterfällt,
sollte man unbedingt über Sicherungen nachdenken. Damit läßt sich im ersten Schritt der Hauptspiegel mit einiger Genauigkeit zentrieren, was optisch jedoch noch
nicht genau genug ist.
02. Fein-Zentrierung des Systems gegen einen Planspiegel
In einem zweiten Schritt prüft man das System gegen einen Planspiegel in Autokollimation, indem man zunächst a) den Sekundärspiegel justiert. Dabei wird man
feststellen, daß das System noch Rest-Astigmatismus hat. Der hat seine Ursache hauptsächlich in einer Restverkippung des Hauptspiegels selbst, und nun muß der
b) Hauptspiegel erneut nachzentriert werden in der Weise, wie das untere Schema zeigt. Bei diesem Vorgang sollte man Protokoll führen. Der Astigmatismus verformt
das runde Sternscheibchen zu einer Ellipse, die intrafokal auf die analoge Justierschraube zeigt. Dort muß man dann in einem iterativen Verfahren die Zentrier-
schraube im Uhrzeigersinn oder dagegen drehen, je nach Mechanik der HauptspiegelZelle. Dabei muß aber der Fangspiegel jeweils erneut nachzentriert werden.
In diesem Fall eine stundenlange Geduldsprobe.
In dieser Position wäre dieses RC-System nun perfekt. Um 180° längs der Achse gedreht, würde sich die Justage geringfügig ändern, weshalb es sinnvoll ist,
in dieser Position auch zu fotografieren, also das System nicht etwa umzuschlagen. Als Orientierung mag die Befestigungs-Schraube vorne in der Spinne dienen.
Die Ursache mag in der HS-Lagerung und dessen leichter Verkippung zu suchen sein.
D084 RC-Systeme HS-FS-Abstand Über- oder Unterkorrektur
Der Herr Klevtsov hat auf seinem System ein Patent, so wurde mir berichtet, und in der Patentschrift seien keinerlei opt. Daten
enthalten. Auch sei dieses System sehr zentrier-empfindlich und nur in einem schmalen Bereich würde es überhaupt funktionieren.
Aus diesem Grund ein normales RC-System, an dem gezeigt werden soll, wie sich Abstandsveränderungen auf den Öffnungsfehler
auswirken:
A) Das Ausgangs-RC-System mit einem Strehl von 0.99 ... mit einer leichten Hyperbel auf dem Hauptspiegel, und einer starken
Hyperbel auf dem Fangspiegel, siehe die conic constant
B) HS-FS Verkürzung um ca. 4.4 mm bewirkt Backfokus von ca. 22 mm länger bewirkt Strehl ca. 0.91 Unterkorrektur
C) HS-FS Verlängerung um ca. 5.6 mm bewirkt Backfokus von ca. 29 mm kürzer bewirkt Strehl ca. 0.87 Überkorrektur
Das hat geometrisch damit zu tun, weil bei Abstandsveränderungen eine kleinere oder größere Kreisfläche des Fangspiegels in
Anspruch genommen wird. Der gleiche Effekt tritt bei Barkow-Linsen auf und ist auch das "Geheimnis" von Kompensations-Systemen.
Auch bei SC-Systemen gibt es einen optimalen Backfokus.
#########################################################################
Hallo,
Quote:
Der Herr Klevtsov hat auf seinem System ein Patent, so wurde mir berichtet, und in der Patentschrift seien keinerlei opt. Daten
enthalten.
das ist richtig aber das grundlegende Prinzip ist ja bekannt.
Es ist daher naheliegend einfach selbst mal so ein Design zu erstellen.
So hab ich es halt einfach mal gemacht.
Herr Klevtsov legt allerdings wert drauf das von mir erstellte Designs nicht als Klevtsov bezeichnet werden.
Inwieweit sich ein von mir erstelltes Designs vom Original unterscheidet kann jeder anhand dieser Gegenüberstellung selbst beurteilen.
Die Parameter sind kritisch also beim übertragen meines Design in ZEMAX bitte sorgfältig arbeiten.
Für OSLO findet sich im Link ein entsprechendes File.
Einfach in den Windows Editor kopieren und mit der Endung .len auf dem Computer abspeichern um es mit OSLO öffnen zu können.
Das Design für ein 200 f/10 System mit einem f/2,3 HS wie er im TAL 200 verbaut sein soll findet sich hier.
Wie gesagt laut Yuri Klevtsov sind meine Designs aber keine Klevtsov Teleskope, sie haben nur den gleichen Aufbau und zeigen wie im 1. Link oben zu sehen ist das gleiche optische Verhalten.
Grüße Gerd
D083 TAL Klevtsov 200 f8-5mit FS-Mangin-Spiegel
25.01.2010,
TAL Klevtsov 200 f/10
TAL Klevtsov 200 f/10
Justier-Anleitung auf der Seite von Robert Lebek: http://www.hoo-germany.de/download/J...ov_deutsch.pdf
Die Verarbeitung dieses TAL Klevtsov 200 f/10 ist bekanntermaßen gut, der Fangspiegel besteht aus einem Mangin-Spiegel,
abhängig vom Hauptspiegel-Fangspiegel-Abstand reagiert das System mehr oder weniger unterkorrigiert, Mit jeweils sechs
Justierschrauben ist die Justage-Möglichkeit überdefiniert, besonders wenn diese Schrauben von wem auch immer regelrecht
"angeknallt" worden sind. Am Stern läßt sich dieses System iterativ zentrieren, wenn man weiß wie. Händlerseitig bekommt
man ebenfalls eine Justieranleitung mittels Justier-Laser.
Im ersten Versuch hätte der Sternfreund gerne eine Verkürzung das Backfokus um ca. 15 mm gewünscht, was ich auch über die
zentrale HS-FS-Abstands-Schraube zu realisieren versuchte: Die Abstandsvergrößerung bewirkt eine Verkürzung des Back-Fokus,
bewirkt aber auch eine Zunahme der Unterkorrektur in unserem Fall auf ca. Strehl = 0.678 - da waren aber schon die Restfehler
von Coma und Astigmatismus abgezogen. So kehrt man also "reumütig" in den ursprünglichen Zustand zurück.
Die Justage bzw. Zentrierung des Systems kann man am Stern iterativ in jeweils zwei Schritten durchführen:
Zunächst kümmert man sich nur um die Zentrierung des Fangspiegels indem man alle diese 6 Inbus-Schrauben leicht löst und nur an
drei um 120° versetzten Schrauben das extrafokale Sternscheibchen optimal zentriert, sodaß ratations-symmetrisch zum Poisson-
Punkt in der Mitte der Rand erscheint. Wenn der Hauptspiegel richtig zentriert ist, dann wäre man bereits fertig.
Nun kann aber ein Astigmatismus im Spiel sein, und der verformt das runde Scheibchen elliptisch. Diese Figur dreht sich um 90°, wenn
man durch den Fokus geht. Der Astigmatismus wird dadurch erzeugt, weil der Hauptspiegel nicht exakt auf der Achse ist und dadurch
der Astigmatismus im Feld abgebildet wird. Intrafokal sieht man den wegen der Unterkorrektur besser. Legt man nun durch die
diagonale Ellipse eine Linie, dann muß in der Verlängerung analog dazu die entsprechende Justierschraube sitzen. In unserem Fall
ist es die mit dem roten Kreis markierte Inbus-Schraube. Durch Aufdrehen verkippt sich der Stern nach links unten und der Astigma-
tismus wird kleiner. Dadurch wird aber die Fangspiegel-Justage auch verändert und muß erneut korrigiert werden. In mehreren
Schritten verschwindet allmählich der Astigmatismus, den man am besten auch extrafokal gegen-prüft.
Anmerkung: Die Schraubmarkierung ist versehentlich falsch eingezeichnet, so wäre es richtig.
käuflich erwerben kann man das System hier.
Das Innenleben ohne Fangspiegel-Einheit
Fangspiegel mit darüberliegendem Manging-Spiegel
Die Frontseite der Fangspiegeleinheit mit zentraler Abstands-Schraube und den 6 Zentrierschrauben. Im Zentrum ist das optische
Fenster erkennbar, durch dessen Mitte das Laserbündel fallen muß. Über die Reflexe an Haupt- und Fangspiegel soll sich das System
ebenfalls zentrieren lassen, so die mitgelieferte Justier-Anleitung.
Ein paar Testbilder: Ronchi zeigt intrafokal die Unterkorrektur, die sich über den HS-FS-Abstand variieren läßt. Über die Obstruktion
selbst und die Unterkorrektur verschiebt sich ein Teil der Lichtenergie in die Beugungs-Ringe, wie die 3D-Darstellung zeigt. Wäre die
Unterkorrektur geringer, hätte man ein perfektes System.
-
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Wolfgang
Jetzt muss ich mich als Besitzer eines TAL200K zu Wort melden.
So ganz kann ich deine Theorie von dem Asti nicht nachvollziehen, den der
kommt von dem Buffelrohr wenns zu stark angezogen wird. Der rote Ring
an deinen Foto ist ausschließlich die Verschraubung der Spiegelzelle, dreh alle
raus zieh die Zelle mit kleinen Holzhammerschlägen runter u. alles liegt frei.
Dann die 2 Madenschrauben am Buffelrohr lösen u. das Rohr herausschrauben,
dann liegt der Spiegel in einer Spannfeder frei , dann gibts auch kein Asti mehr. Das Rohr darf nur leicht angezogen werden das ist genug, den Halt besorgt
die Spannfeder.
Dann würde mich mal die neue Messung interessierenViele Grüsse u. klaren
Himmel wünscht Martin>
> -
Hallo Martin,
Zitat: Das Rohr darf nur leicht angezogen werden...
Falsch!
Muß heißen: DER Rohr darf nur leicht angezogen werden, sonst kommt er ins Schwitzen....
...ist mit nur gerade scherzhafterweise so eingefallen, entschuldige, Wolfgang. Bei den Temperaturen geht das sicherlich auch dick angezogen....
Liebe Grüße
Winfried>
> -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Wolfgang
ich stimme da Martin zu, diese von Dir rot angekreiste Schraube ist lediglich für die Befestigung der gesamten Rückwand, am Tubus zuständig.
Falls Du eine Dezentrierung oder eine Verkippung eliminieren möchtest, bieten sich am gefertigten Adapter die 3 in 120° angeordneten kleinen Madenschrauben an, damit kann man die Lage des Fokussierers zur optischen Achse optimieren, beim ausgebauten Korrektor. Ein Asti durch Verspannung, löst man wie von Martin vorgeschlagen.
Ausserdem meine ich, daß speziell dieses Gerät ein f/10 sein könnte? (sicher bin ich mir da nicht).
Ich weiss nicht, ob ich dieses Gerät nicht hier zum justieren hatte, denn ich habe anschliessend auch keine "Beschwerde" oder negative Aussage vom Kunden gehört, daher bin ich mir nicht sicher, ob ich das Gerät schon hier hatte, dürfte eigentlich nicht sein, aber irgendwie bekannt kommt es mir schon. Im November habe ich so ein TAL Kl zuletzt justiert und habe da nichts Negatives darüber gehört.
Noch was zu den Justageschrauben des Korrektors. Diese sind nicht Original und falls das Gerät hier auch mit Inbusschrauben für die Justage des HS versehen ist, dann hab ich das Gerät auch hier gehabt. Bei der Justage aber habe ich die Justageschrauben nicht "angeknallt". Auch diese hinteren Schrauben sind nicht original.
Gruß>
> -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Martin,
Du hast Recht, ich habe auf dem Bild die falsche Schraube markiert. Die außen hat mir einfach besser gefallen>
> -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Robert,
sämtliche Justierschrauben waren in einer Weise "angeknallt", die jede Form von Astigmatismus verursacht hätten. Einen Hinweis auf meine falsche Darstellung im Bericht oben habe ich ergänzt.
Diese glänzende ALU-Scheibe regelt sowohl die Verkippung der Okular-Auszugs-Einheit, wie die Justage des Hauptspiegels. Da der Okularauszug jedoch justierlaser-geprüft exakt auf der Achse war, konnte es nur noch der Hauptspiegel sein. Deine Justieranleitung habe ich natürlich ebenfalls studiert. Die Frage, welche Justier-Methode zu besseren Ergebnissen führt, ist auch eine Frage, ob man
einen Planspiegel hat oder nicht.>
> -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Wolfgang
über die Justageanleitung oder Vorgehensweise zu sprechen ist nicht nötig, hauptsache das Ergebnis stimmt ;-)
Die glänzende Aluscheibe ist ein extra gefertigter Adapter, dieser ist eigentlich mit dem HS in keinster Weise verbunden, da kann also KEIN Asti im System mit einfliessen. Wenn Du nämlich die 4 kleinen Befestigungsschrauben dieses Adapters losmachst (vorher den OAZ abschrauben), so wirst Du diesen Adapter in den Händen halten und der HS wird nach wie vor im System befestigt sein.
Ein Asti kann hier lediglich über das Blendrohr, bzw. dessen Befestigung reinkommen (und auch wieder gelöst werden).
Gruß -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Robert,
muß Dir leider widersprechen. Genau diese 6 Inbusschrauben sind es, die die Hauptspiegel-Einheit plus Blendrohr festhalten. Schraubt man sie auf, dann wackelt die Hautpspiegeleinheit. Nach dieser Erfahrung benutzte ich anschließend genau diese Inbus-Schrauben zur HS-Justage. Ich fand diese Lösung also durchaus intellegent.
Die Verbindung ALU-Scheibe zum Tubus selbst ist über 4 Innen-sechskant Senkkopf Schrauben gelöst und über kleine Madenschrauben
kann diese Scheibe oder Flansch zusätzlich verkippt werden.
@Winfried,
bei diesen Temperaturen kann der Rohr gar nicht leicht angezogen sein, auch wenn Du ihn leicht aufziehen willst, aber es ist ja auch Fasching.> -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Wolfgang
wir reden aneinander vorbei. Die 6 Schrauben halten den HS und das Blendrohr, das stimmt und das habe ich auch gar nicht irgendwie anders gesagt. Und über diese 6 Schrauben lässt sich der HS justieren, habe ich auch nicht anders behauptet. Aber der silberne Alu-Adapter (die Aluscheibe) ist NICHT mit diesen Schrauben verbunden, somit kann über diesen Adapter, wenn der über seine 3 in 120° angebrachten Inbusschrauben verkippt wird, gar kein (verspannungs-)Asti ins System gebracht werden.
Gruß>
> -
AW: TAL Klevtsov 200 f/8.5
Hallo Robert,
Unabhängig davon paßt das Ergebnis, und das wollen wir doch beide.
Sehr viel interessanter für mich war der Umstand, wie deutlich der HS-FS-Abstand auf den Öffnungsfehler Einfluß hat und wo letztlich dann der Backfokus liegen muß, wenn es optimal sein soll. Ich vermute nämlich noch weiter hinten - nur das wollte der Sternfreund nicht.>
D082 Vixen-VMC95L-Maksutov-Cassegrain
Made in China Vixen-VMC95L-Maksutov-Cassegrain
Für einen Maksutov-Cassegrain sollte man eine Front-Meniskus-Linse erwarten dürfen, die bei diesem System fehlt. Dieses kleine
Teleskop wird jedoch vergleichsweise preisgünstig angeboten, weshalb man die Genauigkeits-Ansprüche nicht zu hoch schrauben
sollte.
Auffällig gleich zu Beginn ist eine deutliche Vignettierung, sobald man nur einige Millimeter von der opt. Achse entfernt liegt. Mein künstlicher
Stern prüft deshalb unter Benutzung eines Teilerwürfels exakt auf der opt. Achse, aber bereits eine ungenaue Zentrierung vor dem Planspiegel
erzeugt Vignettierungs-Effekte.
Der Sterntest bei 105-facher Vergrößerung zeigt eine Dezentrierung, die man an der Fangspiegel-Zentrierung beheben könnte, wenn es so etwas gäbe.
Gravierender ist die Überkorrektur des Systems, wie der Ronchi-Test, 13 lp/mm intrafokal sofort erkennen läßt. Für visuelle Beobachtung etwas misslich,
für fotografische Zwecke eher unbedeutend, wenn die Abbildung im Feld erträglich ist, was aber die Vignettierung ziemlich einschränken wird.
Sucht man daraufhin nach Zentriermöglichkeiten an Haupt- und Fangspiegel, so erlebt man einige Besonderheiten bei diesem Produkt: Statt der zu erwartenden
drei Zentrier-Schrauben-Paare im Winkel von 120°, findet man nur zwei davon. Damit läßt sich ein System zwar auch zentrieren, man wird aber suchen müssen,
ob man bei einem anderen Hersteller etwas Derartiges findet. Man müsse nur, so erfahre ich gerade, den Kipp-Spiegel-Drehknopf abziehen, und dann gäbe es
noch ein drittes Schrauben-Paar.
Der Fangspiegel ist fest verbaut. Er ist nicht zentrierbar! Das ist insofern mißlich, weil er sich in seiner Fassung ca. 0.5 mm frei bewegen läßt, und deswegen jede
Zentrierversuche über den Hauptspiegel konterkarriert: Ein leichter Stoß an den Tubus, und schon hat man eine andere Zentrier-Situation. Auf diese Weise läßt
sich die Zentrierung beeinflussen, indem man mit einem Schraubenzieher-Griff leicht an die richtige Stelle klopft und abschließend die Position des Fangspiegels mit
einem Zweikomponenten-Kleber fixiert. Man hat es zwar dann immer noch mit Astigmatismus zu tun, aber das wäre noch nicht einmal der Hauptfehler.
Von der Hauptspiegel-Einheit läßt sich der vordere Tubus abschrauben, z.B. um nachzuprüfen, wie stabil die Hauptspiegel-Lagerung eigentlich ist.
Im linken Bildteil, im Zentrum, zeigen die kleinen Pfeile, wie sich der Fangspiegel bewegen läßt.
Da dies leider nur ein Exemplar ist, kann über die Serienstreuung nichts gesagt werden. Da der Anteil der Überkorrektur sehr, sehr hoch ist, zieht dieser Fehler
den Strehlwert deutlich nach unten. Ohne Überkorrektur und Astigmatismus wäre der Strehl bei 0.942 und das System hätte einen PV-Wert von L/5.3 der Wellenfront.
Da der Preis im Bereich von 260.- Euro liegt, darf man seine Erwartungen nicht allzu hoch schrauben. In diesem Fall kann man nicht viel falsch machen.
D081 Vixen VMC 200 - 20% Strehlpunkte Astigmatismus weniger
D079 VIXEN VMC 200L - schrittweise Justage: HS, FS KorrekturSystem vor SekundärSpiegel
D080 Vixen VC 200L Vixenss Sixth Order Apherical Catadioptric kräftig unterkorrigiert, Korrektur-System im Okularauszug.
Vixen VMC 200 - 20% Strehlpunkte Astigmatismus weniger
Es wäre u.a. das dritte Gerät, das ich zerlegen durfte, um es dann systematisch wieder "auf Linie" zu bringen. Dabei beginnt
das "Spiel" mit der Justage des Hauptspiegels selbst, ohne Fangspiegel + Spinne, was beim VMC über Zug/Druckschrauben
an der Hauptspiegelzelle hinten gut gelöst ist.
Im zweiten Schritt wird der Fangspiegel+Spinne wieder eingesetzt und das System gegen einen Planspiegel justiert.
Ein dritter Schritt ist deswegen notwenig, und das ist die Erfahrung bei solchen katadioptrischen Systemen, daß man
schließlich Astigmatismus als erheblicher Restfehler erneut über den Hauptspiegel minimieren kann: Ganz geringe
Justierschritte an der richtigen Zugschraube.
Am Himmel hätte man keine Chance, und weder die Fangspiegelspinne noch die Tubus-Wand sind stabil genug, daß
man beim Justiervorgang absolut sicher sein könnte.
Aus ReinigungsGründen - das Teleskop muß schon etwas betagt sein - muß man den Hauptspiegel freilegen, was später ohnehin
für die exakte Zentrierung erforderlich wird. Damit aber auch sichtbar wird, welche Arbeit in einen solchen Vorgang gesteckt wird,
eine kurze Bestandsaufnahme, wie das Teil bei mir angeliefert wurde.
Am extrafokalen Sternscheibchen, erste Reihe wird die Dezentrierung deutlich erkennbar, einen quantitativen Strehlwert habe ich mir
verkniffen. Er dürfte comabedingt bei höchstens 0.20 gelegen haben. Weitere Fehler erkennt man in diesem Zustand jedenfalls noch
nicht.
Der artificial Sky Test läßt im augenblicklichen Zustand kein besonders brilliantes Bilder erwarten.
Nach einem großen Schritt - das System ist bereits wieder zusammengebaut - erkennt man über den Foucault-Test eine leichte Über-
korrektur . . .
wie sie über das Ronchi-Bild 13 lp/mm intrafokal noch deutlicher erkennbar wird.
Zurück zum ursprünglichen artificial Sky Test sieht man an der Kreuzform der Sternpunkte einen Restastigmatismus in der Größen-
Ordnung von L/3.5 PV oder 0.852 Strehl, wenn also sonst keine Fehler im Spiel wären. Die effektive Vergrößerung liegt bei 433-fach.
Am Streifenbild bei 532 nm wave sind es die ansteigenden Streifenabstände von oben nach unten, an denen man den Sachverhalt
erkennen kann. Damit und mit der künstlichen 15µ großen Pinhole exakt auf der Achse, zeigt sich dieser Restastigmatismus von
um die L/3.5 PV. Und spätestens jetzt stellt sich die Frage, hätte der Sternfreund diesen Fehler bei 200-facher Vergrößerung über-
haupt wahrgenommen? Vermutlich nicht! Nur bei einer Veröffentlichung auf unserem Forum, da kapriziert sich dann einer auf einen
Restastigmatismus von ca. L/8 PV, den er nur deswegen erkennt, weil ich wirklich zum Vergleich die Höchstvergrößerung gewählt
hatte. Für eine bodenständige Betrachtung meiner Ergebnisse nützen eigentlich nur verläßliche Berichte aus der Praxis, denn dafür
sind meine Messungen eigentlich da. BeobachtungsPraxis: Astigmatismus - wie groß darf er sein? Astigmatismus - Zemax-Simulation,
Jedenfalls entspricht das ober artificial Sky Bild und das Interferogramm einem Astigmatismus-Fehler an der Wahrnehmungs-Grenze,
und schon aus diesem Grunde hätte der Astigmatismus als Restfehler drin bleiben müssen, um eine Antwort auf die Wahrnehmungs-
schwelle zu bekommen.
Als Feinmechaniker im ersten Beruf - fehlt einigen der Optikexperten regelrecht - ist man mit oberem Strehlergebnis nicht zufrieden.
Dafür hat man eine berufsbedingte Neugier, wo das Ende der Fahnenstange ist:
Der dritte und letzte Justierschritt geht also nochmals zurück zur Hauptspiegel-Zentrierung, bis der im Labor noch wahrnehmbare Astig-
matismus beseitigt ist. Jedenfalls ist der Sprung von Strehl 0.704 auf Strehl 0.914 gut zu erkennen. Jetzt wäre der reine Astigmatis-
mus auf L/5.9 reduziert und als alleiniger Restfehler wäre das dann ein Strehl von 0.957. Nach Formel hätte dieses System eine
Auflösung von 0.692 arcsec bei 550 nm wave, bei einem Doppelsternabstand von 6µ auf folgendem Bild käme man rechnerisch
auf 0.63 arcsec, womit man eigentlich zufrieden sein könnte.
Bei diesem Streifenbild sind die Streifenabstände nahezu gleich, was den hohen Strehlwert erlaubt.
Wie empfindlich der Sachverhalt ist, ergibt sich aus der Tatsache, daß gestern abend das System exakt zentriert war, heute morgen
allerdings dieser Astigmatismus deutlich zum Vorschein kam. Wenn der Tubus nicht exakt ausgekühlt ist, stimmt bereits die Haupt-
Spiegelzentrierung nicht. Erst die Temperierung über die Nacht und erneute Zentrierung brachte das Gerät dorthin, wo man es haben
will. Damit ist auch klar, welchen Schwankungen solche Teleskope beim täglichen Gebrauch und Transport ausgesetzt sind und gut
zusammenspielt mit der Frage: Wie groß ist die Bandbreite für die Wahr(Wahn)nehmung optischer Fehler.
Da meine Berichte - Labor-Berichte sind, wären Berichte aus der Praxis immer eine willkommene Ergänzung. Also nicht die Diskussions-
"Kultur" mancher Optik-Weisen, die schon äußerst sorgfältig meine Beiträge lesen, um sie dann abzukupfern. Meine Refraktor-
Vermessung mit allen Feinheiten ist so ein Beispiel. In manchen Fällen sind sie jedoch päpstlicher als der Papst.
#######################################################################################
Man kann es auch übertreiben . . .
. . . wie einen Patient beobachte ich das VMC 200, nachdem ich es gestern endgültig zusammengebaut habe. Kleinigkeiten, wie die
Fixierung des Hauptspiegels, wirken sich sofort auf die Zentrierung aus. Aber der Strehl läßt sich um weitere 3%-Punkte nach oben
"ziehen". Interessanterweise jetzt mit einem Rest-Astigmatismus in drei-eckiger Form.
D080 Vixen VC 200L Vixens Sixth Order Apherical Catadioptric
Vixenss Sixth Order Apherical Catadioptric VC 200L
Angespriesen wird es hier mit: Quote:
The VC 200L is an 8" f/9.0 highly corrected, highly specialized telescope for astro imaging. The VISAC provides high-definition
star images to the edge of a wide viewing field and offers exceptionally outstanding performance in astrophotography.Even at
the edge of the 35mm film format (larger CCD chips) stars are sharp ( smaller than 15 micrometers) This is smaller than the
resolution of fine quality CCD cameras, which means that the telescope does not limit the image quality.With its elaborate
aspherical optical design it achieves an excellent image correction throughout the large illuminated field. (42mm diameter fully
illuminated)
bzw: The Vixen VC 200L has been designed as The Best Telescope for Astro Imaging.
Wenn allerdings dann die Geräte bei mir landen, weil Sternscheibchen zu sehen sind, wie das auf dem ersten Bild rot
umrandete, dann hofft man zumindest, daß die versprochenen Merkmale wenigstens nach einer optimalen Kollimation
erfüllt werden. Die entsprechenden Feldaufnahmen jedenfalls hat mir der betreffende Sternfreund versprochen. Mal
sehn.
Es sind zwei unterschiedliche Syteme - vermutlich war das VMC 200L der Vorläufer des VC 200L. Jedenfalls unterscheiden sich die
beiden Varianten durch eine Menuskus-Linse bzw. einen Korrektor vor dem Fangspiegel, während das VC 200L im Blend-
rohr oder Okularauszug einen Mehrlinsen-Korrektor besitzt, so jedenfalls verspricht es die Skizze auf oberem Link. Die grundsätz-
liche Crux besteht darin, daß man das System so richtig schön verstellen bzw. dejustieren kann. Wenn unkontrolliert am Haupt-
Spiegel von der Tubus-Rückseite mutig drauf los justiert wird, dann wird man sich beim VC 200L am Fangspiegel vergeblich ab-
mühen. Und weil man das vorher immer nicht weiß, muß kontrolliert werden, ob der Hauptspiegel auch wirklich zentrisch auf den
Fangspiegel "schaut". Bei beiden Geräten wäre das der erste Schritt. Im zweiten Schritt justiert man den "Rest" am Fangspiegel
selbst, und da unterscheiden sich dann die beiden Systeme. Ein möglicher Rest-Astigmatismus muß beim VMC 200L allerdings
wieder am Hauptspiegel herausjustiert werden. Und erst wenn die Sternscheibchen intra/extrafokal auf beiden Seiten absolut
rund ist, wäre das System wieder perfekt. Perfekt? Jedenfalls was die Justage selbst angeht. Was allerdings bei Vixen unter
Zit: spherical perfectly corrected verstanden wird, ist mir immer noch schleierhaft. Seit Jahren landen bei mir
immer solche unterkorrigierten Systeme. Das VMC 200L ist vorher bei mir aufgetaucht, mit vermutlich einer Menis-
kus-Linse vor dem Fangspiegel, wenn die Schnittzeichung korrekt ist.
http://www.vixenamerica.com/pdf/scopes/VixenNorthAmerica_VC200L_Specs.pdf
http://www.teleskop-shop.at/instruction_manuals/manuals/de/VMC200-260-330-deutsch.pdf
Ein anderes VMC 200L war von einem, der es eigentlich wissen müßte, gründlich verstellt, wie es das defokussierter Stern-
scheibchen links unten im Bild zeigt - sonst glaubt man es etwa nicht. Hernach waren die Sternscheibchen wieder ansehnlich.
Sehr viel interessanter über mittlerweile mindestens 8 derartiger Geräte ist aber der Umstand, daß alle diese Systeme kräftig
unterkorrigiert sind. Insofern interessiert es mich schon brennend, wie Feldaufnahmen mit einem solchen System aussehen,
und wie es mit der Auflösung funktioniert. Das VC bzw. VCM 200 L visuell benutzen zu wollen, dürfte traurig werden lassen.
Mag sein, daß fotografisch die Sache überzeugender funktioniert. Jedenfalls schneidet das VCM 200L insgesamt noch am
besten ab, aber nur, wenn der Backfokus mindestens 135 mm und eventuell mehr beträgt. Vom Backfokus hängt nämlich der
Korrekturzustand ab. Eine Abstandsvergrößerung von Fang- zu Hauptspiegel um nur 3 mm führt zu einer größeren Unter-
korrektur. Beim VC 200 L geht es um die Frage, ob es für das Linsen-Korrektor-System eine optimale Position gibt. Das
scheint jedoch nicht der Fall zu sein. Fazit: Über die Unterkorrektur wird dieses System strehl-mäßig kräftig gedrückt,
Rest-Astigmatismus und Koma halten sich in Grenzen. Für dieses Gerät darf man keinen hohen Strehl erwarten.
Hoffentlich wird der Benutzer über vorzügliche Feldaufnahmen entschädigt.
#########################################################################################
Hallo notoxp,
Dieser TEK 8-inch Maksutow ist ein ähnlich konzipiertes System. Wobei Maksutovs wegen der sphärischen Flächen hinsichtlich Kontrast und Abbildungs-Leistung die Nase vorne haben. Auch ist die Obstruktion bei Maks in der Regel kleiner. Als Übersichts-Test läßt mein Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky sehr schnell sowohl die Abbildung sowie die meisten opt. Fehler erkennen und dokumentieren. Deswegen zunächst die Abbildung beim TEC 200/3100, also einem f/15.5 System. Visuell wird ein entsprechend dimensionierter APO nicht wesentlich mehr an Abbildung bringen, die Kommentare im Anschluß an meinen TEC Bericht sprechen für sich.
Im Vergleich zu oberem Bild nun ein Vixen VC 200L mit einem eindeutigen dreieckigen Astigmatismus und etwas geringerer Unter-
korrektur.
Hier wäre zwar weniger Astigmatismus, die Unterkorrektur aber kräftig ausgeprägt.
Hier hätten wir einen ganz normalen Astigmatismus Zernike #5, siehe Der Zernike Zoo
Und hier käme zum Standard-Astigmatismus noch eine deutliche Unterkorrektur dazu. Obstruktion und sphärische Aberration ver-
lagern die Lichtenergie in die Beugungs-Ringe: Siehe Rutten, Telescope Optics, 5. Auflage, S. 213
Mich wundert eigentlich nur, daß Händler, die derartige Geräte verkaufen, sich nicht wenigstens selbst vergewissern am Himmel
mit einem 10 lp/mm Ronchigitter und parallel dazu über einen Sterntest bei hoher Vergrößerung, was ihnen da von Vixen so
kredenzt wird. Offenbar vertraut man heute auf die Zauberkraft der Computer-Nachbehandlung.
######################################################################################
Hallo Thomas,
falls Du von Deinen Feldaufnahmen mit Deinem VC 200L ein aussagekräftiges Bild hast, würde mich das interessieren. Mein Problem wäre nämlich, wie "schlecht" darf ein solches Objektiv sein, daß es noch funktioniert. Man findet nämlich im Web durchaus ansprechende Feldaufnahmen, die mit einem VC 200L entstanden sein sollen . . . ? ? ? Und ich wüßte gerne, ob solche Aufnahmen mit solchen "Gurken" eventuell auf irgendeine Art möglich sind. (Auch war bei allen Geräten , die bei mir landeten, die Zentrierung erst einmal völlig verstellt.)
Ich hatte nämlich hier mal eine größere Diskussion zum Gladius:
Gladius CF 315/7875 HS_R = 2392 mm ____ Gladius - Diskussion Teil II mit Paolo Lazzarrotti
Und obwohl ich ähnliche Meßergebnisse hatte, wie ein Kollege aus Italien selbst, argumentierte dieser Paolo Lazzarrotti ständig mit Saturn-Bildern, die er angeblich mit dem grotten-schlechten System erzeugt haben wollte. Was prinzipiell ohnehin ein schiefer Beweis ist.
Hier noch eine Betrachtung zur EnergieVerteilung im Airy-Scheibchen bei Obstruktion und Unterkorrektur. Zugespitzt die
Situation beim VC 200L, wenn da nicht noch der Astigmatismus wäre - die richtige Justage vorausgesetzt:
D079 VIXEN VMC 200L - schrittweise Justage HS - FS
Mach mehr aus Deinem Teleskop !!! - Pent6/VMC 200L-Ha.......
Der folgende Fall ist unlängst erst passiert. Ein Sternfreund aus Nord-
deutschland kam im August 2003 mit einem fabrik-neuen Vixen VCM zu mir,
um es testen zu lassen. Der Test fiel recht ansprechend aus hinsicht-
lich Oberflächen-Qualität und Strehl. Natürlich mußte das Gerät erst
justiert werden, ein Umstand, der jetzt beim 2. Male eine entschei-
dende Rolle spielt.
Weil man bei einem fabrik-neuen Gerät wie selbstverständlich davon
ausgeht, daß die optischen Bauteile ordentlich eingerichtet sind,
nahm ich die fehlerhafte Justage lediglich am Fangspiegel vor.
Umso erstaunter waren wir damals beim Spalt-Abbildungstest, woher
denn plötzlich diese einseitige Farbverteilung her kommt. Damit
löste Gerrit u.a. eine Foren-Diskussion aus, die ihm jedoch den
Farbfehler keineswegs beseitigte.
Und weil ein solcher Sachverhalt einen Sternfreund grundsätzlich
nicht ruhen läßt, justierte Gerrit in der Folge an allen Stellen,
an denen man justieren kann:
- am Okular-Auszug
- an der Hauptspiegel-Fassung
- am Fangspiegel
Natürlich steht man bei einer solchen Aktion am Schluß im "Wald",
weil die Optimierung, um die es ja geht, nach einem bestimmten
Prinzip vorgenommen werden muß. Also landete Gerrit schließlich
wieder bei mir, und meine Aufgabe war es, das Gerät zu optimieren.
In einem solchen Falle muß man tatsächlich die gesamte Optik
zerlegen und neu "aufbauen". Leider geht das nicht ohne bestimmte
Hilfsmittel, die nicht jedem Sternfreund zur Verfügung stehen,
Gerrit hätte am Stern keine Chance.
Nach erfolgreicher Optimierung war die bange Frage: Was macht denn
der Farbfehler am Spalt? Zu unserer großen Verblüffung war der völlig
verschwunden. Wüßte man dies alles vorher, dann könnte man fabrik-
neue Geräte erst einmal auf exakte Optimierung überprüfen, was besonders
auch bei vielen FH-Teleskopen, bei manchen SC-Systemen, bei vielen
Newtons hinsichtlich des Fangspiegels und bei vielen Fernrohren hin-
sichtlich des Okular-Auszuges angebracht ist. Die Optimierung ist es
offensichtlich, die vielen Fernrohren fehlt, wenn sie von der Stange
gekauft worden sind. Und dazu eignen sich natürlich meine Optik-Test
besonders gut dazu.
#######################################################################
Hallo Dieter,
damit bestätigst Du meine jahrelangen Erfahrungen im Umgang mit den unter-
schiedlichsten Systemen. Nun gibt es aber prinzipiell eine Reihe von immer
wiederkehrenden Problemen:
- der Okular-Auszug
- die Fangspiegelhalterung
- die Zentrierung der opt. Bauteile
- die richtigen Linsenabstände und die Verkippung
- die Belüftung
- die Minimierung von Streulicht
- die richtige Fokus-Lage
- ...
Für mich verblüffend, daß sogar fabrikneue Systeme nicht exakt eingestellt sind.
Es sind sehr individuelle Lösungen, die ich hier schon verwirklicht habe. Zum
Beispiel unlängst die Verlagerung vom Fokus bei einem Mak von um die 40 mm
nach außen, der Umbau eines Systems in einen neuen Tubus. In allen diesen
Fällen helfen mir zwei Drehbänke und eine kleine Fräseinrichtung, um auch
aussichtslose Fälle zu lösen - natürlich weiterhin auf freundschaftlicher
Basis.
Am 20. Sept. 2009 ergänzt: in Pent23/BMeier abgelegt
Vixen produziert unverdrossen seit vielen, vielen Jahren unterkorrigierte 200 VC Geräte, allesamt deutlich unterkorrigiert und
deutlich astigmatisch. Dieser Vergleich ist mittlerweile über einen Zeitraum von fünf Jahren möglich an mindestens 4 Geräten
bei der ersten Durchsicht meines Archivs.
D072 Mewlon 210 Problemfall Sekundärspiegel In Grund und Boden geklebt
16.03.2012 In Grund und Boden geklebt
Es mag ja sein, daß eine ganzflächige Verklebung des Mewlon-Sekundärspiegels mit einer trennenden Korkplatte von 2 mm in vielen
Fällen funktioniert. In unserem Fall war dieses Verfahren die Ursache für einen "häßlichen" Astigmatismus, der den Sternfreund aus
Belgien richtig traurig stimmte. Ob sich das Problem im Zeitraum von zwei Stunden lösen ließ, war zunächst mehr als fraglich.
Solange die Verklebung die Form des Sekundärspiegels nicht beeinflußt, fällt ein solch kritischer Sachverhalt nicht auf. Allgemein bekannt ist auch,
daß man tunlichst Sekundärspiegel nur mit einer 3-Punkt-Klebung auf Metall- oder Kunstoff-Flächen aufkleben sollte, weil gerade Alu und Kunst-
stoff eine hohe Wärmeausdehnung haben und deshalb einer optisch einwandfreien Fläche ihren "Willen aufzwingen". So also auch in diesem Fall.
Eine Bestandsaufnahme über den Artificial Sky Test bei 1341-facher Vergrößerung hält eine "Qualität" fest, bei der man sich wundert, daß der Sternfreund damit überhaupt
etwas sehen konnte. Optimal jedenfalls war es nicht, sonst hätte er sich vermutlich nicht auf den weiten Weg gemacht. Es steht also zunächst eine Zentrierung des
Fangspiegels an, was exakt genauso funktioniert, wie bei den SC-Systemen, bei denen der Spiegel über einen mittigen Druckpunkt und über seitliche Zugschrauben
verkippt wird. Aber auch nachdem der Fangspiegel optimal zentriert war, blieb ein häßlicher Astigmatismus von PV L/1.5 übrig, und der könnte auch der Grund gewesen
sein, warum das Teleskop schon mehrere fröhliche Besitzer hatte.
Auf der Suche nach dem Astigmatismus rückte zunächst der Hauptspiegel ins Blickfeld. Dessen Artificial Sky Test bei Höchstvergrößerung beweist jedoch, der Hauptspiegel
kann es nicht sein. Also bleibt der Sekundärspiegel übrig.
Die Wahrscheinlichkeit, daß in der Sekundärspiegel-Verklebung der "Hund begraben" liegt, wurde immer größer und die Frage stellte sich, wie bekommt
man in der Kürze der Zeit eine akzeptable Lösung hin. (Im Normal-Fall würde man die Verklebung ganz lösen, um dann den Fangspiegel bei 0.77 vom
Durchmesser auf 3 kleine Silikon-Pads zu setzen, und dann könnte sich die ausdehnungsfreudige Alu-Platte in aller Ruhe bewegen ohne die hochwertige
Spiegeloptik zu stören. Eine Lösung ist also, die Gesamtklebefläche so zu reduzieren, daß sie einer 3-Punkte Verklebung ähnlich ist. Diese Überlegung
stellte sich als weitgehend richtig heraus.
Einen Sekundär-Spiegel wieder in die richtige Position zu bringen, geht am schnellsten mit einem Zentrier-Laser, wengleich das optisch noch lange
nicht ausreicht, aber der kleine Spiegel schaut schon einigermaßen in die richtige Richtung. Erst mit dieser Pinhole, exakt auf der opt. Achse ermöglicht
eine exakte und zuverlässige Zentrierung. Das Wiedereinsetzen des Sekundärspiegels ist
zunächst aus folgendem Grund ein Problem: Ist dieser nämlich so stark verkippt, daß das Lichtbündel nicht mehr durch das Blendrohr zurückverkippt
wird, dann erhält man in der Autokollimations-Anordnung kein Bild mehr und man ist gezwungen, erst über einen Kollimator den Sekundärspiegel
ungefähr in seine spätere Position zu bringen. Dafür eignet sich der Howie Glatter Collimator vorzüglich, der noch zu beschreiben sein wird.
Howie Glatters Laser Collimator - eigener Bericht
Es war also ein gewaltiger Sprung nach vorn, als nach diesem Sägeblatt-Eingriff aus dem Astigmatismus der Grundordnung plötzlich ein 3-eckiger
Rest-Astigmatismus wurde - das Sägeblatt läßt grüßen. Zumindest lieferte nunmehr der Artificial Sky Test akzeptable Ergebnisse ab und die
IGramm-Streifen gefielen dem kritischen Auge ebenfalls besser. Die Gegenüberstellung liefert die folgende Übersicht - vor und nach der Sekundärspiegel-
Operation. Man kann also, wenn bei einem Mewlon wieder mal ein häßlicher Astigmatismus grüßt, sich hingebungsvoll mit dem Fangspiegel befassen,
und wird auf diese Art vermutlich den Astigmatismus los - wir waren selbst überrascht - und der Sternfreund glücklich. Wie eingangs bereits erwähnt,
werden ungezügelte "Meinungs-Beiträge" redigiert oder gelöscht im Interesse einer sachlichen Information!
D071 Mewlon 210 Dall-Kirkham Cassegrain Takahashi
Takahashi Mewlon 210 Dall-Kirkham Cassegrain
In einem Bericht auf AstroMart wird bereits Einiges an Begeisterung sichtbar, die man mit diesem Dall-Kirkham System verbinden kann.
Es gibt noch eine Reihe weiterer Hersteller von Dall-Kirkham Systemen, u.a. der seltsame Gladius, aber auch das OMC von Orion Optics
und von Royce.
Der mechanische Aufbau ist funktional durchdacht und stabil, sodaß es sich leicht zerlegen und sicher wieder zusammenbauen läßt. Vorher sollte man die
Orientierung der Teile durch Markierung festhalten, wenn man sich nicht selbst ins Unglick stürzen will - ein altes opt. Prinzip!
Das wäre sodann der Hauptspiegel, der mit einem leichten Shifting auf dem Blendrohr verschoben und damit fokussiert wird. Dieser Hauptspiegel ist vergleichsweise
fachmännisch gelagert, bei Temperatur-Differenz reagiert das System aber sofort mit Astigmatismus, weswegen man den Tubus beim Auskühlen immer senkrecht
lagern sollte. Da man beim Zentriervorgang die Wärme der Lichtquelle schlecht vermeiden kann, hat man plötzlich Astigmatismus, der aber nach ca. 30 Minuten
allmählich wieder verschwindet. Ich konnte zweimal diesen Effekt beobachten - und da erschrickt man erst einmal. Rechts unten im Bild die Fokussiereinheit, die
aus einem einfachen Feingewinde besteht.
Der Hauptspiegel selbst kann in seiner Fassung/Halterung "abgezogen" werden, wenn man insgesamt 6 Schrauben löst. Im zweiten Anlauf nahm ich den Haupt-
spiegel tatsächlich heraus und hatte hinterher, nach der Gefestigung, den Eindruck, daß das Shifting geringer war als zuvor.
Die Fangspiegellagerung ist ebenso funktional und üblich: In der Mitte es ist bei allen Systemen der Druckpunkt, über den die Spiegel-Platte mit aufgeklebtem
Fangspiegel mittels Zugschrauben verkippt werden kann. Die grobe Zentrierung geht am besten mit einem Zentrierlaser, dessen Bündel über den Fangspiegel
wieder im Blendrohr/Ursprung landen muß. Die Fein-Justage geht nur über einen Planspiegel nach dem Prinzip, einseitige Ringverdickung bedeutet Rechtsdrehung
der analogen Zentrierschraube.
Ein Nachweis von Zentrierung und hoher Qualität bildet mein Artificial Sky Test mit Sternabständen von 10µ und 8µ. Aus dieser Auflösung und der Brennweite
läßt sich der Auflösungswinkel berechnen, der nahe am theoretischen Wert von 1.22*0.00055*206265/Öffnung liegt. Der visuelle Endruck ist besser, als es
das Foto zeigt.
Da diese Systeme als Planeten-Geräte gebaut sind, reagieren sie sehr schnell mit Vignettierung, die über das Blendrohr verursacht wird. Schon aus diesem Grund
muß man die Zentrierung streng auf der Achse durchführen. Da eine Reihe von Test aber nicht auf der opt. Achse erfolgen, hat man bei diesen Bildern erwartungs-
gemäß Vignettierungseffekt. Auf der Achse würde man davon nichts bemerken.
Der Rest-Zentrierfehler liegt unter PV L/13, bei sphärischer Aberration und Astigmatismus sind die Werte etwas größer, aber immer noch so klein, daß man am Himmel
davon nichts bemerkt.
Sucht man im Web nach Bildern, so findet man folgende mit dem Mewlon 210 erzielte und weitere.
D070 Mewlon 210 sphärischer oder elliptischer Fangspiegel
Beschreibung bei Intercon Spacetec
Zum Mewlon 210 von Takahashi gibt es eine Reihe informativer Links, hauptsächlich Berichte aus der Praxis mit
überzeugenden Ergebnissen. Nachdem dieses Cassegrain-System als Dall-Kirkham beschrieben wird, interes-
sierte mich die Frage, ob und was für ein Cassegrain-System das ist. Ein Dall-Kirkham System hätte einen
elliptischen Hauptspiegel und einen sphärischen Fangspiegel. Ziel dieser Untersuchung war es, aus den Teleskop-
Daten mit Zemax das System nachzuvollziehen. Es hat eher den Anschein, daß der Fangspiegel leicht elliptísch
sein muß, wenn die Simulation zu den gemessenen Radien und Abständen des konkreten Cassegrain passen
sollen.
Es bieten sich also zwei Wege an, die conische Constante des R = 1205 Hauptspiegels zu bestimmen: Bei der Streifen-
Auswertung im Krümmungsmittelpunkt (RoC) der ausgebauten Hauptspiegel-Einheit (übernächstes Bild) mit AtmosFringe
käme eine best fit conic constant con -0.717 heraus. Schaut man sich die Lagerung etwas an, dann drückt der Haupt-
Spiegel geringfügig gegen die Holzunterlage und verursacht damit möglicherweise bereits einen leichten Lagerungs-
Astigmatismus im nächsten Bild.
Die conische Konstante über die Streifenauswertung läge also in der Gegend von - 0.717...
Eine andere Möglichkeit ergibt sich über eine Kompensations-Anordnung durch eine BK7 Plankonvex-Linse hindurch. Für
die Parabel stimmte dieser Nulltest also nicht. Durch Veränderung des Abstandes Linsen-Scheitel - Hauptspiegel läßt sich
ebenfalls ein Nulltest erzielen: Der Abstand wird umso größer, je kleiner die conic constant wird, sodaß auf diese zweite
Art eine conische Konstante von - 0.7311 heraus kommt. In dieser Gegend liegt also die Ellipse beim Mewlon 210.
Vor dem Planspiegel in doppeltem Durchgang ausgemessen ergeben sich nur folgende Werte mit einer Genauigkeit von ca.
1 mm: Der gemessene Abstand vom Sekundär-Spiegel zum Fokus (100 mm hinter der 2 inch Okularhülse) beträgt 689 mm.
In dieser Einstellung der Abstand HS zu FS ca. 441 mm. Aus dem HS-Radius, dessen conic constant und den Abständen
kann man nun den FS-Radius und dessen conic constant ermitteln. Unter diesen Bedingungen kann es beim Mewlon 210
eigentlich keinen sphärischen Fangspiegel geben, weil die Spotdiagramme dann schlechter ausfallen würden, und das
wurde u.a. über die Sternfeldaufnahmen widerlegt. Deswegen auch das von mir simulierte System.
Ein besonderes Augenmerk muß man auch auf die Fokus-Lage legen. Je größer der Abstand zur Okular-Hülse ist, umso
größer auch die Systembrennweite:
SystemBrennweite zwischen 2570 mm und 2197 mm je nach FokusLage
2570 mm Fokus bei Abstand 689 mm vom Secundär-Spiegel
2383 mm Fokus bei Abstand 639 mm vom Secundär-Spiegel
2417 mm Fokus bei Abstand 648 mm vom Secundär-Spiegel
2197 mm Fokus bei Abstand 589 mm vom Secundär-Spiegel
Das aktuelle Gerät kommt etwa auf einen Strehl von 0.94, was hauptsächlich über einen leichten Astigmatismus verur-
sacht wird, der aber im Sterntest 1. Bild bei 333-facher Vergrößerung nicht wahrnehmbar ist.
D069A Mewlon 180-2160 ein Dall-Kirkham System
Mewlon 180/2160 ein Dall-Kirkham System? - Beschreibung bei ICS
Quote:
Das Takahashi Mewlon ist ein vom Cassegrain abgeleitetes Dall-Kirkham System. Diese Teleskope bieten eine ernsthafte
qualitative Konkurrenz zu Schmidt Cassegrain Systemen, und sind in 3 verschiedenen Größen erhältlich. Takahashi
Mewlon sind mit 180, 210, 250 und 300 mm Öffnung lieferbar, jeweils im Öffnungsverhältnis f/12.
Ohne Frage, eine ernsthafte Kokurrenz ist dieses System in jedem Falle zu den Schmidt Cassegrain Systemen, bei denen
die Schmidtplatte und/oder die Fangspiegel-Retouche die Hauptursache für eine nicht so optimale Abbildung darstellt.
Bei den Tests macht das Mewlon einen sehr guten Eindruck, wieder im Vergleich mit dem SC-Systemen, die sogar mit
einem deutlich meßbaren Gaußfehler aufwarten können. An der Verarbeitung der mechanischen Teile erkennt man sofort
die Sorgfalt, wie man sie von Takahashi gewohnt ist. Ein sehr handliches "kleines" Teleskop. Es hat aber ein paar
systembedingte Eigenheiten, weswegen es bei mir landete: Bei f/12 Systemen hat man es mit einer großen Schärfen-
Tiefe zu tun. In diesem Fall 0.1573 mm, das ist der Airy-"Schlauch", innerhalb dessen man nicht schärfer stellen kann.
Aus diesem Grunde wird auch die Fokussierung etwas schwierig, die man am besten nicht mit dem Drehknopf-Fokussierer
erledigt, der den Hauptspiegel verschiebt, sondern mit einem eigenen Fokussierer abkoppelt. http://www.rfroyce.com/cass_sets.htm
Orientierung für die Justage bildet der hauchzarte Poison-Punkt in der Mitte des Sternscheibchens: er bildet das
Zentrum für die konzentrischen Ringe. Da der Hauptspiegel in den meisten Fällen fixiert ist, justiert man am Fang-
spiegel.
Bereits am Foucault-Test kann man eine leichte Unterkorrektur feststellen, was eventuell mit einer nicht ganz exakten
Fokuslage erklärt werden kann - bei SCs gibt es eine optimale Fokuslage. Mit SCs verglichen ist das Mewlon vergleichs-
weise "glatt" beim Foucault- und Rauhheits-Test.
Über das Interferogramm läßt sich mit AtmosFringe der Foucault-Test simulieren.
Bereits bei der Justage muß man sorgfältig darauf achten, exakt auf der Achse zu justieren, in meinem Fall ein künstli-
cher Stern für die Okularsteckhülse mit Teilerwürfel. Bei Cassegrain und Maksutov-Systemen stellt sich sehr schnell
Vignettierung ein, wenn man nicht ganz exakt auf der Achse mißt. Da der Bath-IMeter einen Bündelabstand von ca.
5 mm hat, wirkt sich hier bereits die Vignettierung aus. Hier müßte ich einen Fizeau/Ceravolo-IMeter benutzen, der
ganz exakt auf der Achse mißt.
Das reale und das synthetische Streifenbild zeigen eine leichte Unterkorrektur, die man bei einem Strehl von 0.94 eigent
lich verschmerzen kann.
Eine besonders interessante Frage ist aber, welches Cassegrain-System sich hinter dem Mewlon versteckt? Ist es
wirklich eine Dall-Kirkham Variante? http://www.rfroyce.com/cass_sets.htm
Quote:
Classical Cassegrain: Parabolic Primary and hyperbolic secondary
General Observing: Effective focal ratio of 15. Primary focal ratio of 4.
Planetary: Effective focal ratio of 18 to 25. An EFR of 20 and primary focal ratio of 4.5 if possible is recommended.
Dall-Kirkham Cassegrain: Elliptical Primary and spherical secondary
General Observing: Effective focal ratio of 18. Primary focal ratio of 4. Coma excessive at faster focal ratios, excellent at
slower ratios.
Planetary: Effective focal ratio of 18 to 25 recommended and primary focal ratio of 4 or greater.
Dall-Kirkham systems can give stunning results when designed properly.
Ritchey-Chretien: Hyperbolic Primary and hyperbolic secondary
A specialized system for moderately wide field imaging. Fast systems (f/8 or 9 EFR) require very fast primaries of less than
f/3 and often down to f/2.5. Very difficult to make and make work well.
Prices for Ritchey-Chretien systems are quoted on an individual basis depending upon the specific configuration. For example,
systems such as very fast Ritchey-Chretiens requiring f/2.8 primaries are significantly more costly than classical systems with
f/4 or f/4.5 primaries.
Offenbar eher nicht.
Untersucht man zunächst den Hauptspiegel in RoC, dann hat man es eher mit einer Parabel zu tun in der Gegend von
conic ca. 0.9, was sich mit Zemax anschaulich kontrollieren läßt. Davon ausgehend lassen sich nun viele Mewlon-
ähnliche Systeme entwerfen, die auch im Feld möglichst feine Sternpünktchen haben sollten.
Man müßte etwas Zeit investieren, wenn man das System exakt vermessen wollte. Trotzdem zwei Varianten mit den
entsprechenden SpotDiagrammen: Variante 1 hätte einen ellipt. Hauptspiegel, aber ohne ellipt. Secundär-Spiegel
wären die Spotdiagramme zu groß. Wenn beide Spiegel eine conic constant von 0.7 haben, hätte man zwar größere
Spotdiagramme (sphärische Aberration), aber weder Koma noch Astigmatismus. Bei Variante 2, von der ich vermute,
daß sie dem Mewlon eher entspricht, hätte man bis zu einem Bilddurchmesser von 12 mm eine recht gute
Abbildungsleistung, die sich natürlich noch optimieren läßt. Mit den Optic-Designern von Takahashi habe ich nicht
vor, zu konkurrieren.
Vom Entwurf her wäre diese Variante sehr günstig, hätte aber eine Systembrennweite von ca. 4000 mm
Mit dem Interferometer kann man sehr anschaulich das Problem der Fokussierung darstellen, das sich über die große
Schärfen-Tiefe ergibt. Über einen weiten Fokussier-Weg von fast einem Millimeter verbiegen sich die Interferenz-
Streifen nur geringfügig. Und auch mit Foucault läßt sich die Schärfentiefe deutlich beweisen: Im Bereich von 0.2 mm
erkennt man keine Veränderung der Einstellung.
ICS-Beschreibung:
########################################################################################
Hallo Carsten,
Den HS-Radius habe ich gerade nochmals mit -1080 mm genau gemessen und das dürfte auf +/- 1 mm stimmen.
Damit wären wir für den HS bei f/2.842 für den Durchmesser 190 mm für 180 mm Durchmesser exakt bei f/3.
Der Abstand FS-Fokus läßt sich noch leicht ermitteln, und der Abstand HS - FS ergibt sich dann aus der Rechnung
und der Systembrennweite.
Die conic constant variiert mit dem exakten Hauptspiegeldurchmesser, den ich nur schätzen kann, weil ich ihn nicht aus-
bauen will. Es ist wahrscheinlich, daß er geringfügig im Durchmesser größer ist, also 190 mm. Mit dieser Angabe käme
man auf eine conic constant in der Gegend von 0.75, wobei auch der Radius exakt bekannt sein müßte. Meine Spot-
diagramme richten sich nach der Bildhöhe, bzw. Abstand von der opt. Achse, also 0, 2, 4, 6, 8 mm Achsabstand. Im
ersten Beispiel käme man auf einen Spotdurchmesser von ca. 30 µ. Vermutlich ist der aktuelle Wert aber besser. Meine
Absicht war, ungefähr einzugrenzen, wie die Systemdaten aussehen bzw. ob diese Beschreibung zutrifft oder nicht:
Quote:
Dall-Kirkham Cassegrain: Elliptical Primary and spherical secondaryGeneral Observing: Effective focal ratio of 18. Primary
focal ratio of 4. Coma excessive at faster focal ratios, excellent at slower ratios. Planetary: Effective focal ratio of 18
to 25 recommended and primary focal ratio of 4 or greater. Dall-Kirkham systems can give stunning results when
designed properly.
Denkbar wäre auch so eine Lösung, die dem Dall-Kirkham System am nähesten kommt, aber von den Spotdiagrammen
nicht unbedingt die beste Lösung wäre.
D069 GSO RC 10-inch Micromamelonnage Streulicht - aus unterschiedlichen Quellen 10inch RC von GSO
Streulicht - aus unterschiedlichen Quellen
Die Micromamelonnage-Diskussion, bei uns besser bekannt als Streulicht-Diskussion, soll hier weiter thematisiert werden. Mag sein,
daß sich die französischen Sternfreunde mehr mit der visuellen Situation befassen, die eine hohe Flächenqualität bei möglichst glatten
Newton-Spiegeln erforderlich macht, wird auf unseren Foren nur dem Streulicht aus den FlächenFormFehlern eine besondere
Bedeutung zugeschrieben, während das Streulicht aus der FlächenFeinStruktur offenbar als marginal abgetan wird. Zumindest bekommt
man diesen Eindruck, wenn man dazu bestimmte Beiträge von Leuten liest, die sich für kompetent halten. Ein Schlüssel-Zitat aus der
französischen Position sei dieser Diskussion deshalb vorangestellt. (Diese Unterschiede tauchen bereits seit 1951 in der astronomischen
Literatur auf: Jean Texereau)
David Vernet, übersetzt von Rolf Arcon:
Quote:
(Seite19) Es ist ein Fehler, in den Strehlabfall die Mikrorauheit zu integrieren. Es handelt sich hier um einen anderen Fehlertyp als die
Formfehler deren solider Diffusionswinkel vollkommen anders ist. Die Auswirkungen auf das Bild sind völlig anders ; bei Planeten wie
Jupiter bedeutet ein Strehlabfall wegen eines Formfehlers einen Kontrastabfall und Resolutionsverlust, aber ein Verlust um 1 % wird
schwer zu erkennen sein. Dahingegen produziert eine einprozentige Lichtdiffusion wegen Mikrorauheit einen Schleier auf Jupiter ,der
den Kontrast der verschiedenen Details erheblich mindert. Diffusion ausgehend von der Mikrorauheit ist nicht auf die Größe der Diffrak-
tionsscheibe begrenzt, sie geht weit darüber hinaus.
Kurz : Einen 1-prozentigen Strehlabfall wegen der Parabel erkennt man kaum, dahingegen sieht man eine 1-prozentige Energiediffusion problemlos.
Weitere Zitate hier: http://astro-foren.de/index.php/Thread/15727-micromamelonnage/?15727-micromamelonnage
Das folgende Beispiel hätte nun beide Merkmale anzubieten: Streulicht a) aus der Überkorrektur und Streulicht b) aus einem deutlichen
Flächenfeinstruktur-Fehler. Beide Fehler wirken sich offenbar bei der Astrofotografie kaum bis nie aus, wenn man das unterste Bild
betrachtet. Eine plausible Erklärung wäre: Während das optische System eine Auflösung von ca. 0.5" arcsec anzubieten hat, ist der
KameraSensor kaum in der Lage, mehr als ca. 1.8" arcsec davon zu realisieren, wobei man die Computer-Nachbearbeitung des Rohbildes
nicht vergessen darf. Für die Fotografie dürfte deshalb diese Diskussion weit weniger gravierend sein.
Dieses mir gut bekanntes System habe ich nach einem Umbau zu einem Carbon-Tubus zum Optimieren "in die Finger" bekommen, was soviel bedeutet,
daß man das System von Grund auf neu zentrieren muß.
.
Sinnvoll in diesem Zusammenhang ist eine vorherige Bestandsaufnahme der "angelieferten" Situation, die visuell als katastrophal bezeichnet werden
müßte - nur hier haben wir es mit einer "AstroKamera" zu tun. Der künstliche Sternhimmel bei 1111-facher Vergrößerung sollte also so aussehen,
wie im rechten Bildteil zu sehen. Dort fällt aber zugleich der deutliche Beugungsring (und weitere auf). Diese Energie-Verschiebung entsteht aus
der großen Obstruktion dieses RC-Systems (110 mm Durchmesser des Sekundärspiegels), aber auch aus Über- oder Unterkorrektur als FlächenForm-
Fehler. Bereits hier läßt sich auch der Unterschied einschätzen zwischen der Auflösung des opt. Systems und der Auflösung des Kamera-Sensors,
oben rechts: Während die Dreiergruppe des Artificial Sky Testes bei 1111-facher Vergrößerung noch ca. 5 Micron auflöst, braucht der KameraSensor
mindestens 3x3 Pixel multipliziert mit der Pixelgröße, damit ein lichtschwacher Stern dargestellt werden kann. Man braucht nur die Rohbilder einmal
daraufhin zu untersuchen. (Obstruktion im Durchmesser-Verhältnis 44%, im Flächen-Verhältnis 19.36%)
.
Nach einem Umbau prüft man vorsichtshalber die Lagerung des Hauptspiegels: Er kann durch falsche Lagerung Astigmatismus "bekommen" haben.
Das IGramm aus dem Krümmungsmittelpunkt zeigt hingegen konzentrische InterferenzKreise, was immerhin beruhigend ist.
.
eine weitere Möglichkeit wäre dieses Testbild, ebenfalls im Krümmungsmittelpunkt der Parabel. Diese ist im Krümmungsmittelpunkt bekanntermaßen
überkorrigiert, weil es vorher eine Sphäre war. Diese Überkorrektur ist somit ein Flächenformfehler, und dieser erzeugt das auf dem Bild gut sichtbare
Streulicht. Um das Streulicht aus der FlächenFeinStruktur zu sehen, müßte man den Spiegel in Autokollimation vor einen Planspiegel setzen, wenn man
die GesamtFläche sehen will. Mit dem 2. Bild oben verglichen ist dort dieses Streulicht weg, da ja die Flächenformfehler im Gesamtsystem deutlich
geringer sind. Damit läßt sich bereits eine gewisse Streulicht-erzeugende Typisierung zeigen.
In einem weiteren Schritt geht es um die wichtige Hauptspiegel-Zentrierung. Die opt. Achse sollte exakt auf die Mitte des Sekundärspiegels zeigen.
Andernfalls muß man mit heftigem Astigmatismus als Zentrierfehler rechnen - also nicht nur Zentrier-Koma. Der Verlauf ist im folgenden Bild dargestellt:
Im Krümmungsmittelpunkt des Hauptspiegels sitzt ein Laser, dessen Bündel mittig die FangspiegelSpinne und den Okular-Auszug passieren muß. Dann
wäre dieses Bündel fast identisch mit der opt./mechanischen Achse. Danach erzeugt ein 10 mm Okular aus diesem LaserBündel einen Lichtkegel,
der vom Hauptspiegel idealerweise in den Krümmungsmittelpunkt zurück-reflektiert wird. Auf diese Weise wird also der Hauptspiegel grob auf die
optische Achse gebracht.
.
Das System hat vor einem Autokollimations-Planspiegel aber immer noch Astigmatismus, der zwei Ursachen haben kann: a) das System ist noch nicht
perfekt zentriert, b) das System ist nicht ausgekühlt. Letzteres ist besonders mißlich, wenn man diesen Umstand mißachtet - man zentriert sich dann
"einen Wolf". Besonders bei diesem Schritt sind detaillierte Aufzeichnungen wichtig, wie das folgende Bild zeigt. In diesem Fall hatte ich einen Rest-
Astigmatismus, der den 1. Beugungs-Ring kreuzförmig teilt. Nach mehreren Stunden Auskühlzeit, war dieser jedoch plötzlich verschwunden.
.
Erst jetzt ist es sinnvoll, die üblichen Standard-Tests durchzuführen. (Unlängst hatte ich einen Testbericht gelesen, bei dem z.B. vorher die Koma nicht
beseitigt worden war, mit entsprechend schlechten Ergebnissen.)
.
Aus dem Foucault- und Ronchi-Test oben sieht man a) die FlächenFormFehler: Es ist die Überkorrektur (beim Ronchibild) und die ringförmigen
Zonenfehler beim FoucaultBild. Diese Fehler erzeugen bekanntermaßen Streulicht, weil die einzelnen Zonen nicht exakt den gleichen Fokus
haben. Das folgende Bild zeigt dagegen den b) FlächenfeinstrukturFehler, wie er über die Politur bei der Massenherstellung entsteht.
Bei visueller Beobachtung hätte dieser Fehler großen Einfluß auf die Abbildung, weshalb viele visuelle Beobachter großen Wert auf
besonders glatte Spiegel lesen, u.a. von Zambuto, Lockwood, Intes, LOMO, Alluna-Optics etc. GSO-Spiegel kämen dann nicht
in Frage. Die Flächenrauhheit läßt sich über die 3D-Darstellung besonders eindrucksvoll zeigen - aber schlecht quantifizieren !
Ein vorsichtiger Versuch, das 3D-Bild rechts zu quantifizieren, ist möglich, wenn man das Interferogramm mit den beiden vertieften
Rillen vergleicht: Die innere Rille wäre dann 57 nm tiefer oder PV L/9 und die äußere 31 nm tiefer oder L/17. Die Mikrorauhheit wäre
dann kleiner/gleich 31 nm und eine Mischung aus FlächenFormFehler + Microrauhheit.
.
Nun, wie entsteht dieses Bild eigentlich? Dazu braucht man eine Art Filterlinie, wie ganz rechts im Bild zu sehen. Diese an den Rändern nicht kantenscharfe Linie
dämpft das direkte Licht der Spalt-Abbildung und es entsteht in Vergleich mit dem Streulicht aus der Flächenfeinstruktur. Ohne diese Filterlinie würde man den
Lichtspalt mehr oder weniger scharf abgebildet sehen und daneben das Streulicht aus den FlächenformFehlern. Wie man die beiden Streulichtquellen eindeutig
voneinander trennen kann, ist mir bisher nicht eingefallen. Zumindest kenne ich keinen innerhalb der BRD, der sich mit diesem Sachverhalt gründlicher auseinan-
dergesetzt hätte. Meine Anregung hatte ich vor 15 Jahren von den französischen Sternfreunden erhalten. Herstellung dieser LyotTestFilterlinie im Beitrag #02.
.
Obstruktion und etwas Überkorrektur "bläst" den 1.Beugungsring deutlich auf, was aber bei der Fotografie kaum eine Rolle spielt.
.
Die Überkorrektur im Bereich von PV L/10 wäre gering, sodaß das Streulicht eher aus der rauhen Fläche bzw. Politur entsteht.
Astigmatismus schlägt mit PV L/6 zu Buche, also ebenfalls ein kleiner Wert.
.
Die 3D-Darstellung zeigt wieder Überkorrektur und Astigmatismus in den gerade genannten Größen.
.
Und schließlich der Strehlwert, der für die Fotografie in jedem Falle ausreichend ist.
.
Mit einem solchen System entstand also dieses Foto von Wolfgang Ransburg, Teleskop-Service, und ist in jedem Fall im Computer "optimiert" worden.
Zusammen mit der reduzierten Auflösung des Kamera-Sensors kommen also dann diese ansprechenden Bilder heraus. Weil ich aber kein Fachmann
hinsichtlich der AstroFotografie bin, kann ich weiter keine Stellung dazu beziehen.
Wenn zu diesem Bericht sachbezogene Beiträge abgeliefert werden, wäre das willkommen. Ein Recht auf unsachliche Beiträge gibt es nicht.
###########################################################################
Über die Herstellung und Funktion der Lyot-Test-Filterlinie erfährt man hier etwas:
Bericht von 2001: http://rohr.aiax.de/HP/phaskont.htm
oder auch hier: http://rohr.aiax.de/lyottest.htm
Lyot Test with a thin soot filter line
Das Prinzip:
Eine Lichtquelle im Fokus eines Systems wird erzeugt durch einen 0.02 mm Lichtspalt. Dieser "Lichtfaden"
wird rückwärts in Autokollimation durch das optische System geschickt und nach Total-Reflexion am Plan-
spiegel wieder zurück im Fokus des Systems abgebildet. Um das direkte Licht der Abbildung vom Streulicht
aus der Flächenfeinstruktur trennen zu können, setzt man hinter das Fokusbild eine lichtdämpfende Filter-
Linie - bei mir ca. 0.1 mm breit. Dadurch wird die Flächen-Feinstruktur des opt. Systems sichtbar, die diese
Art Streulicht verursacht hat. (Sehr viel heller ist jenes Streulicht, das über die Fehler der Flächenform erzeugt
wird und über die Filterlinie gedämpft wird.)
Man kann sowohl die Breite der Filterlinie und die Dichte des Filterstreifens variieren. Siehe die Versuche von
Alois: http://rohr.aiax.de/lyotpraxis.htm Inwieweit die "weichen" Kanten meiner Filterlinie eine Rolle
spielen, kann ich nicht beantworten.
Die Herstellung meiner Filterlinie ist im ersten Link oben beschrieben. Bitte auch die
anderen Links aufrufen, soweit sie noch funktionieren.
###########################################################################
Ich will mal den Versuch starten, meinen Weg zum PhasenKontrast-Test bzw. Lyot-Test zu skizzieren:
01. Dieser für das Testen von MicroRauhheit von Fernrohr-Systemen genannte Lyot-Test (in Autokollimation gegen
einen Planspiegel) kann nur bedingt mit dem PhasenKontrast-Verfahren aus der Mikroskopie gleichgesetzt werden.
Dazu fand ich diese Links:
http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/schwarz/Mikroskopie/05-Phasenkontrastverfahren.pdf
Die weiteren Bilder stammen aus der Veröffentlichung von Jean Texereau.
fig004.jpg, form01.gif , form02.gif, fig005.jpg, CoinsPhotometrique1.JPG , CoinsPhotometrique2.JPG
In diesem Themen-Bereich gibt es das Nomarski-Mikroskop und das Weißlicht-Mikroskop, die in einer anderen
Dimension die Mikrorauhheit untersuchen. Nomarski-Mikroskop, Link1, Weißlicht-IMeter
Seinerzeit habe ich auch folgende Links gesammelt:
Spiegel-Rauhheit im Vergleich - Übersicht von Newton-Spiegeln
Rauheit, Foucault, Lyot, Streulicht - Diskussion mit Dr. Weischer
Rauheit nützliche Links: opticsArizona, A_link, B_link, C_link, D_link, E_link,
Lyot-Test (Texereau, Malacara) Quellen
Jean Texereau, Contrast.zip Avril 1950 Méthode de Lyot [ Les Prinzipaux défauts
Lyot Test with a thin soot filter line
02. Auf dem Weg zur Herstellung meiner ca. 0.1 mm Filterlinie mit einer Densität von ca. 2. xxx hat mich zunächst
dieses Bild inspiriert: http://www.astrosurf.com/tests/contrast/contrast.htm#haut
die ich anschließend wie im Link beschrieben mit einem Technikal Pan 2415 als
Negativ-Film realisierte. Im nächsten Bild einige Aufnahme-Daten der französischen Kollegen.
03. Auch beim Bath-Interferometer dauerte es mindestens 30 Jahre, bis man die Vorteile diese Meßtools erkannte,
und nachzubauen lernte. Auch beim Lyot-Test beobachte ich eine ähnliche Entwicklung: Die Scheu, sich damit
gründlicher zu befassen, führt erst einmal zur Ablehnung das Sachverhaltes als unwichtig und marginal, bzw.
die "lautstarken" Beiträge der immer gleichen "Experten" flüchten sich sofort in die Theorie der Quantifizierung dieses
Testes - ohne vorher weder praktische Erfahrungen damit gemacht zu haben bzw. dann sorgfältig die Begrifflichkeit
erarbeitet zu haben. Diesen Test benutze ich seit über 10 Jahren als qualitativen Vergleich unterschiedlicher opt.
Systeme. Über den Lyot-Test kann man nämlich deutlicher als über Foucault Aussagen zur Polier-Situation und
Flächen-Feinstruktur machen ohne die Rauhheits-Ergebnisse gleich in Nanometer angeben zu müssen. Man hätte
dann so ähnlich wie beim Strehl-Wert eine Zahl, deren Informations-Wert aber weitaus unanschaulicher ist,
weil man über sie weder etwas über die Flächenformfehler, und schon gar nicht über die Flächen-Feinstruktur
erfährt. Siehe dazu diese Sammlung:
In dem Zusammenhang findet man auf den französischen Seiten auch das Beispiel des 460 mm
Newton-Spiegels von Dany Cardoen, Puimichel: http://www.astrosurf.com/tests/test460/test460.htm#haut
###################################################################################
Wenn, wie nunmehr zu vernehmen, einer seine eigenen Spiegel mit dem Lyot-Rauhheits-Test
untersuchen will, dann sollte er möglichst minutiös den gesamten Vorgang incl. der Hilfsmittel
dazu beschreiben - damit das ein anderer auch nachvollziehen kann. Wenn man selbst damit
über 10 Jahre Erfahrung gesammelt hat, dann ist man immerhin an einer sorgfältigen Diskussion
interessiert.
Wie sagte Alois sinngemäß: ". . .sachliche Beiträge nützen der Diskussion am allermeisten."
Mit Herbert Highstone hatte ich vor Jahren Kontakt, der Versuche mit einer Ruß-Filter-Linie durchführte:
Highstone: http://starryridge.com/mediawiki-1.9.1/index.php?title=Phase_Contrast
auf A.de fand das damals von 10 Jahren ebenfalls einen Niederschlag:
######################################################################################
http://www.astro-foren.de/showthread.php?10703-einer-der-besten-Spiegel&p=41041#post4104
Natürlich geht die Diskussion auch über Emails weiter - nicht immer mit der nötigen Gründlichkeit.
Hauptproblem beim Lyot-Test ist die Gesamtfläche: Die bekomme ich nur, wenn es sich um eine Sphäre handelt. Bei einer Parabel im Krümmungs-
mittelpunkt bekomme ich einen mandelförmigen Flächenausschnitt im einfachen Durchgang, wie er beim Lyot-Test links zu sehen ist. Man braucht
also eine Hilfsoptik, entweder in Form einer Kompensations-Linse mit einfacher Genauigkeit, dann ginge die Flächenfeinstruktur oder Micromame-
lonnage der Linse mit 2/3 und die des Spiegels mit 1/3 der Wirkung in den Testaufbau, wobei die Refraktion der Linse weniger Mikrorauhheit verur-
sacht, als die Mikrorauhheit des Spiegels. Auch benutzt man dann nicht den vollen Linsendurchmesser. Eine Alternative ist der Prüfaubau in Auto-
kollimation gegen einen Planspiegel. Dann ginge in das Gesamtbild 1/3 der Flächenrauhheit des Planspiegels und 2/3 der Flächenrauhheit des ge-
prüften Newton-Spiegels als Summenbild ein. Da die Durchmesser der geprüften Newton-Spiegel unterschiedlich sind, wirken sich die 1/3 des
Planspiegels nur dann zu 100% auf das Ergebnis aus, wenn beide Spiegel 400 mm Durchmesser haben. Damit reduziert sich abermals der Einfluß
der Mikrorauhheit des Planspiegels auf das Gesamt-Ergebnis. Wer also in diese Richtung argumentiert, der sollte die Sache exakt differenzieren -
passiert bei Forendiskussionen nur höchst selten. Dieser 10" f/5 GSO Spiegel ist vergleichsweise für GSO-Spiegel sehr glatt.
Man hat also die Wahl in Roc ohne den Einfluß irgendeiner Hilfs-Optik einen Teilbereich der Micromamelonnage zu studieren, oder man verwendet
einen möglichst glatten Planspiegel, den mir ein bekannter Feinoptiker nach 40-jähriger Berufserfahrung einmal geschliffen hat - der Alois nämlich.
Wenn man gar die Mikrorauhheit von SC-Systemen untersucht, dann hat man immer ein Summenbild aller SC-SystemFlächen zusammen mit dem
Autokollimations-Planspiegel selbst. Man kann sich also ausschießlich auf nur eine Fläche eines Newton-Spiegels fokussieren, was durchaus
sinnvoll ist, bei einem System hat man es aber immer mit Teilflächen und einem Gesamt-System zu tun. Da ist es dann der Einfluß einzelner Flächen
(Schmidtplatte, Sekundärspiegelretouche) die das Gesamtergebnis stark beeinflussen. Diesen prinzipiellen Unterschied muß man machen. Auch
mag sich die Dimension bei von Vernet gemessenen Spiegels im mm^2 Bereich bewegen, in meinem Fall wäre es die Bandbreite zwischen cm^2
bis mm^2. Unter diesem Aspekt hatte ich vor einem Jahr folgende Gegenüberstellung gemacht:
Zambuto-Enjoy-Your-Mirror die ich hier nochmals kommentieren will.
5 Beispiele habe ich in diesem Bericht gegenübergestellt:
#1 wäre der größte davon. Der feine Kratzer oben stammt tatsächlich vom Planspiegel. Nun kann man mutmaßen, daß die feinsten Strukturen
bei #1, #2, und #3 vom Planspiegel stammen. Das wären aber dann 1/3 der Planspiegelfeinstruktur gegen 2/3 des Prüflings. Dagegen sprechen
die ganz feinen kreisförmigen Zonen, die ebenfalls besonders bei #1 zu sehen sind. Am interessantesten sind die Beispiele, wo man beim
Foucault-Test gar nichts mehr sieht. Es ist also ein Qualitäts-Unterschied zwischen dem Foucault-Test und dem Lyot-Test und letzterer zeigt also
keinesfalls nur die Beschaffenheit des dabei verwendeten Planspiegels.
Beispiel #4 und #5 sind in anderer Hinsicht interessant: Beides sind GSO-Spiegel mit der typischen GSO Poliertechnik. Wie will man hier die
Mikromamelonnage denn genaugenommen definieren? Vor allem wäre ein einseitiger Mikromamelonnage-Maßstab geradezu unsinnig, weil
die radialen Spuren der Poliertechnik bei GSO die Mikrorauhheit geradezu konterkarrieren. Das Argument, daß mein Lyot-Test die Mikromame-
lonnage gar nicht richtig zeigen würde, ist also nicht gründlich genug durchdacht. Vielmehr geht es um die Frage:
Was eigentlich zeigt meine Variante von Lyot-Test.
http://www.astro-foren.de/showthread.php?15727-micromamelonnage
D068 GSO RC 10 inch 250-2000 - Spiegelabstand korrigiert
GSO RC 10 inch 250/2000 - Spiegelabstand korrigiert
Auch dieser Bericht sollte nicht als Aufforderung mißverstanden werden, themenfremde Diskussionen vom Zaun zu brechen.
Beiträge aus der Fotografier-Praxis hingegen sind hochwillkommen!
Die Herstellung von RC-Systemen dürfte kein Problem sein, da man es auf der opt. Bank reproduzierbar exakt vermessen kann. Beim Einbau
solcher Zweispiegel-Systeme käme es aber darauf an, diesen von der opt. Bank her bekannten Abstand auf exakt 1 mm Genauigkeit einzu-
halten. Ein falscher Abstand führt regelmäßig dazu, daß das System über- oder unterkorrigiert reagiert, was für die Abbildung bedeutet, daß
sich die Lichtenergie stärker in die Beugungs-Ringe verteilt und das Maximum sinkt. In der Praxis werden die Sternscheibchen etwas "aufge-
blasen" bzw. vergrößert. Und wenn weiter keine Fehler im Spiel sind, würde es der Astrofotograf noch nicht einmal merken - wenn er nicht
gerade die Sternscheibchen-Durchmessser ausmessen würde und mit den Herstellerangaben vergleichen würde. Solche Fälle hatten wir hier
bereits: Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000
Quote:
Mindestens genauso wichtig ist eine exakte Zentrierung, da das System sofort mit Astigmatismus reagiert. (Eine Krankheit vieler
SC-Systeme) Dazu muß erst der Fangspiegel exakt auf die Achse zentriert werden entweder mit dem Takahashi collimating Scope
(eine Kombination aus Keplerfernrohr und Chesire-Okular) oder aber mit einem gut funktionierenden Zentrierlaser. Danach zentriert
man das gesamte System entweder am Himmel selbst, oder aber besser vor einem Planspiegel. Reste von Astigmatismus eventuell
über eine Drehung des Fangspiegels beseitigen.
http://www.alluna-optics.de/produkte-zubehoer.html
Für ca. 2.500.- Euro macht dieses System einen ansprechenden und stabilen Eindruck. Und wäre nicht die massive Überkorrektur gewesen, hätte man auch
mit der Zentrierung des Systems sehr zufrieden sein können. Denn das reagiert sehr feinfühlig auf eine geringe Verkippung des Hauptspiegels mit Astigma-
tismus, der allerdings wiederum nur bei hoher Vergrößerung (1000-fach) eindeutig zu sehen ist. Bei der Fotografie wird man es vermutlich ebenfalls nicht
merken. So läßt sich an der Bauweise und der Optik eigentlich nichts kritisieren, wenn bestimmte Details beim Zusammanbau eingehalten werden.
Die Auswertung der ersten IGramme fiel deshalb auch sehr enttäuschend aus. Ein Strehl von ca. 0.30, verursacht durch Überkorrektur, lockt keinen Astrofotografen,
obwohl er vermutlich weiß, daß man in diesem Bereich weniger gut mit Strehlwerten hausieren gehen kann, weil es ja um ein großes Feld geht, das bis zu 30 mm
Durchmesser fehlerfrei abbilden soll. Und weil man im Normalfall gar nicht merkt, ob der Sternscheibchendurchmesser nun optimal klein, oder eben "aufgeblasen" ist.
Mag sein, daß man das bei GSO auch weiß. Nun begegnet man in diesem Zusammenhang dem Verteidigungs-Argument, die Überkorrektur müsse so sein, damit die
Korrektur im Feld besser ausfällt. Dazu habe ich weiter unten auch Harrie Rutten befragt. (Rutten & van Venrooji, Telescope Optics, Willman Bell. Inc.)
Zur Demonstration, was Überkorrektur bewirkt, die folgenden Bilder: Obstruktion und sphärische Aberration (=Überkorrektur) verlagern die Lichtenergie vom
Maximum in die Beugungsringe. Und da zu Beginn das System deutlich überkorrigiert war, kann man das bei ca. 1000-facher Vergrößerung am künstlichen Stern-
himmel auf der Achse fotografieren. Relativ leicht läßt sich per Zemax-Simulation ermitteln, was eine Spiegelabstands-Änderung bewirkt. Bei der Umsetzung aller-
dings muß man die exakten Daten schrittweise ausprobieren, also den Vorgang 2-3-mal wiederholen.
Zu Beginn lag der Abstand Fangspiegel-Spinne bei 7.2 mm, am Schluß der Optimierung waren es dann 11.3 mm, also nur 4 mm mehr, um die sich der Abstand
HS-FS verkürzt, die aber den Öffnungsfehler entscheidend beeinflussen können, und in diesem Fall den Backfokus um weitere 40 mm nach hinten verlegen.
Bei jedem neuen Versuch, muß das System erneut sehr sorgfältig zentriert werden:
A) Die richtige Kollimation des Fangspiegels mit einem Takahashi collimating Scope ( ein Keplerfernrohr kombiniert mit einem Chesire-Okular). Wichtig in dem
Zusammenhang ist die Mittenmarkierung des GSO-RC auf dem Fangspiegel.
B) Der Hauptspiegel wird in einem zweiten Schritt in Autokollimation vor dem Planspiegel zentriert.
Die Endkontrolle erfolgt dann wieder unter 1000-facher Vergrößerung eines künstlichen Sterns.
Dieses Verfahren dürfte bei auch GSO zur Anwendung kommen. Vielleicht überprüft man mit einem Ronchitest den Öffnungsfehler vor Auslieferung.
Dann allerdings könnte dieses RC-System gut 1000.- Euro teurer werden, das mit ca. 2500.- Endpreis sehr günstig zu haben ist, weil aus Fernost.
Ein von Harrie Rutten optimiertes 10" RC-System, das ich im Zusammenhang mit dem baugleichen System von Astro Sib schon einmal beschrieben habe.
Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000
Das GSO RC 10" hat bis zu einem Felddurchmesser von 20 mm eine geringe Vignettierung, die aber bis 30 mm zunimmt. Auch würde sich der
Astigmatismus ab 20 mm deutlich vergrößern und mich würde sehr interessieren, ob man das auf Fotoaufnahmen am Rande von 30 mm sieht.
Auf der optischen Bank kann man es eindeutig nachweisen bei 1000-facher Vergrößerung. Damit hat aber die AstroFotografie in der Regel nichts zu tun.
Die radiale Polierstriche wären der Hinweis auf ein GSO-Produkt. Trotzdem ist die Fläche für diese Anwendung sehr glatt. Der Ronchitest zeigt haupt-
sächlich die sphärische Korrektur, die mittlerweile in Ordnung ist.
Der Gesamtwert liegt mittlerweile 0.904 Strehl. Darin enthalten wäre eine sphärische Abweichung von PV L/17 bzw. 0.984 Strehl , der Anteil für
Astigmatismus beträgt PV L/8 oder 0.956 Strehl , und der Anteil an Coma (=Zentrierfehler oder Meßaufbau) wäre PV L/6.4 oder 0.961 Strehl, also
alles Werte, die bei der Fotografie vernachlässigt werden können. Bei der Überprüfung der Zentrierung über den 20µ großen künstlichen Stern sieht
man hingegen Astigmatismus sofort als Kreuz im Fokus, und Zentrierfehler über die mangelnde Symmetrie. Auf dem zweiten Bild (artificial Sky)
kann man also diese Fehler dem nächsten Bild eindeutig zuordnen, das die Energie-Verteilung im 3D-Diagramm zeigt. Zur Ergänzung: Im ursprüng-
lichen Zustand betrug der Anteil von Astigmatismus PV L/4.5, der Zentrierfehler lag bei PV L/7.6, aber die Überkorrektur lag bei PV L/1.7 und damit
nach der Überarbeitung zehn mal genauer als der Wert zu Beginn.
Um einem bestimmten User hier entgegen zu kommen, habe ich diesmal das synthetische Interferogramm reingestellt. Damit mag er sich seinen
Strehlwert ermitteln. Ich vermute stark, er wird zu den gleichen Ergebnissen kommen. Ansonsten sollte er sich den Beitrag von
Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000 durchlesen, oder sich dieses Zertifikat einmal genauer anschauen:
Zeiss E 300/5000 Prüfbericht Urania Sternwarte Zürich
Und schließlich das Endergebnis ohne jeden Setup-bezogenen Abzug, was auch nicht korrekt wäre. Da dieses GSO RC-System für die Astro-Fotografie gebaut
ist, muß der Qualitäts-Beweis letztlich auch über die Astrofotografie erfolgen, u.a. mit dem Ausmessen von Sternscheibchen in Mitte und 30 mm Rand-
Durchmesser. Alles andere wäre nicht besonders überzeugend.
D067 Ein Dobs für alle Tage - 8inch GSO RC als Dobson und der WiegeDobson
Der Name Altazimut, der im Englischen auch Altaz abgekürzt wird setzt sich zusammen aus Alt für Altitude (Höhenwinkel) und Azimut (Horizontalwinkel).
siehe auch: http://astro-foren.de/index.php?thread/14299-ein-dobs-f%C3%BCr-alle-tage/ 24.Mai 2012
Im Normalfall wäre es eine sehr gute Astro-Kamera, zumal mir der Zufall wieder ein sehr gutes Exemplar in die Hände gespielt hat.
Einen Vorteil muß das doch haben, wenn man Astro-Optiken prüft. Nun bin ich leider kein Astrofotograph, und ein solches Teleskop
würde regelrecht verstauben, wenn es nicht gerade zu Vergleichszwecken benutzt wird als Referenz-Optik. Und weil dieses Gerät
so handlich ist, kann man es auch als Dobson umwidmen, und dann hat man etwas davon:
Praktischerweise hat der Tubus links und rechts eine Befestigungsschiene, dazu gibt es die praktischen Befestigungs-Prismen, rund genug,
um sie als Höhen-Rad zu mißbrauchen in das übliche, bekannte System von Siebdruckplatten. Die Prismen sind verschiebbar, sodaß man
mit dem Schwerpunkt kein Problem hat - solange schieben, bis das Teleskop + Zubehör im Gleichgewicht ist.
Da es ein 8-inch f/8 System ist und obstruiert, wird man die Vergrößerung bis ca. 160-fach "treiben" können: Für Mond und Planeten aus-
reichend, für lichtschwache Objekte vermutlich auch. Für 300-500-fache Saturnvergrößerungen hätte ich ja dann eine Batterie von
größeren Dobsons - bis 20-Zoll f/4, sodaß lediglich das Seeing das Vergnügen derzeit die Saturnbeobachtung damit auf max 300-fach begrenzt.
Gemeint ist mein 20-inch Dobson, der witterungsbedingt auch Saison hat.
http://rohr.aiax.de/GSO8Dobs02.jpg
=================================================================================
Mein C11 Dobson - Herstellung eines "Schaukel-Stuhles" !
Ein C11 im Regal ist eine suboptimale (Zit: Gerhard Schröder) Lösung. Man weiß zwar, daß es eine herausgesuchte Optik ist,
und am Himmel sicher fabelhaft, aber deswegen wird man das andere, schon 10 Jahre ältere C11, nicht von seiner Montierung
holen. Also braucht man eine Dobson-ähnliche Lösung, damit man von Zeit zu Zeit möglichst unkompliziert auch mal durch
dieses C11 beobachten kann. Also verfiel ich auf eine "Wiege"-Lösung.
Entscheidend ist bei jedem Dobson, daß man zur Einstellung der Höhe möglichst leichtgängige Höhenräder benutzt: Der Radius ist bereits gefräst, und nun werden
die Aussparungen so gefräst, daß mit dem richtigen Abstand dieser bei 12 mm Siebdruckplatten vpn 150 mm, das C11 zusammen mit dem Zenitspiegel+Okular und
Taukappe im Gleichgewicht "pendelt", sich also wie eine Wiege verhält. Auf dem nächsten Bild sind also die bearbeiteten Kreis-Sektoren bereits verbunden, und von
oben legt man das C11 hinein. Damit wäre das C11 bereits einsetzbar. Leichter in der Bedienung ist aber, wenn diese "Wippe" noch in einen "Schuh" eingesetzt wird,
damit die Einstellung der Höhe etwa wie einer der üblichen Dobsons funktioniert. Das C11 soll ja leicht in jede gewünschte Position gebracht werden und dort ohne
weiteren Schwingungen verbleiben.
Den "Plan" hebt man sich am besten auf: Er entstand dadurch, daß ich die Längsachse waagrecht und dort ins Gleichgewicht brachte. Wenn man den so vorbereiteten
Tubus in einer horizontalen Ebene dreht dann bekommt man a) den noptwendigen Radius. b) wenn diese Ebene um je 75 mm nach oben und unten versetzt wird, dann
bilden sich - auf ein Zeichenpapier "gelotet" - die Umrißlinien ab, die innen später den C11 Tubus tragen bzw. umschließen, außen hat man dann den Radius um den
Schwerpunkt. Dabei sind Taugkappe und Zenit-Prisma + Okular gewichtsmäßig zu berücksichtigen, was natürlich Einfluß auf den Schwerpunkt hat. Zum Ausfräsen innen
und außen sollte man vorher eine Schablone anfertigen, mit der am die genaue Kontor ermittelt bzw. überprüft.
Unter die Wiege braucht man eine "Rocker-Box", materialsparend, versteht sich. Hier wird der Radius der Wiege + 4 mm Luft gefräst.
Einige Arbeitsschritte sind bereits übersprungen. Die Seitenteile der Rockerbox sind mit 25 mm Rundholz-Stangen verschraubt, hinten sind je zwei 22 mm Inline-Kugel-
rollen eingesetzt, damit man an den Drehknöpfen links die Höhe einstellen kann. Die Wiege liegt also jeweils auf den 20 mm Holz-Zylinderrollen und rechts auf den
Kugelrollen auf. Diese werden über Alu-Bändern gehalten und mit der Rockerbox verschraubt. Eine Toleranz von 0.1 mm bei der Herstellung erleichtert die Arbeit
ungemein.
Zusammengesteckt würde der C11-Dobs bereits funktionieren, trotzdem fehlt da noch was: Nach gleicher Methode entsteht also noch der Drehteller. Zwischen den
Platten mit 325 mm Außendruckmesser liegt ein 4 mm dickes Nadellager, das ein ruckfreies vertikales Drehen der ganzen Einheit ermöglicht. Auch für diese Drehbewe-
gung läßt sich Drehknopf einbauen, wobei aber die Drehteller bereits feinfühlig mit der Hand bewegt werden kann.
Sinn und Zweck der Aktion ist, mit einer möglichst handlichen Positionierung (als Dobson) das C11 als transportables Gerät nutzen zu können in
möglichst bequemer Sitzhaltung. Fehlt nur noch ein entsprechend niedriger und stabiler Tisch.
Witterungsbedingt entstanden zunächst folgende Feinheit: Für Höhenverstellung wurden die bisherigen Rändel-Muttern M6 gegen große Rändelscheiben ausgetauscht,
damit sich die Aus- und Ab-Bewegung gefühlvoller bewegen läßt. Da der große Radius der "Wiege-Vorrichtung" liegt also rückwärtig auf zwei Inline-Kugel-Lagern auf,
und vorne auf zwei kleinen Holzzylindern, die sich mit dem Handrad drehen lassen.
Ein ähnliches Prinzip bewegt die Vertikal-Achse sehr feinfühlig: Unter Ausnutzung des relativ großen Untersetzungs-Verhältnisses drücken an die untere Drehscheibe
drei kleine O-Ringe, die über die Drehbewegung der Hand den oberen Teller im Uhrzeigersinn, das Teleskop ebenfalls im Uhrzeigersinn nachführt. Daran läßt sich im
Bedarfsfall ein kleiner langsamlaufender Elektro-Motor oder ein Uhrwerk anschließen.
Ein Sucherfernrohr hat der C11 Tubus ebenfalls, eine formschöne Taukappe sollte das Projekt abschließen. Danach wären viele klare Nächte erwünscht.
Der C11-Dobson im Einsatz
Wenn die "Montierung" durch Gegengewichte ausgewogen ist, funktioniert der Dobson sehr feinfühlig.
Der Horizont-Winkel
und der Höhenwinkel, ebenso feinfühlig
Habe wegen der baulichen Aktivität in der Nachtbarschaft meine Sternwarte unters Dach verlegt.
optischer
Optischer Test: überkorrigiert bei 532 nm wave, perfekt korrigiert bei 650 nm wave
SC-Systeme haben einen farbabhängigen Öffnungsfehler. In diesem Fall reagiert das System bei 532 nm wave
überkorrigiert, und bei 650 nm wave perfekt korrigiert. Im Normalfall sollte der Strehl für 532 nm wave (= Haupt-
wellenlänge) am höchsten sein. Im vorliegenden Fall iegt das Optimum jedoch bei der längsten Wellenlänge. Eine
Strehl-Auswertung bei 532 nm wave liefert deshalb ein geringeres Ergebniss (weil überkorrigiert) als bei 650 nm
wave (weil es dort perfekt korrigiert ist). Die Basis für die Strehlauswertung ist ein Interferogramm, das in der
entsprechenden Farbe erstellt wurde. Der daraus errechnete RMS-Wert wird in Strehl umgerechnet.
Diese Methode ist in der opt. Industrie allgemein üblich.
Man kann auch einen anderen Weg wählen, um eine Vergleichszahl zu errechnen. In diesem Fall nimmt man das
Bild des Artificial Sky Testes ( auch künstlicher Sternhimmel genannt) und untersucht die Lichtverteilung inner-
und außerhalb des Airy-Scheibchens. Bei dieser Methode sind alle Fehler eines optischen Systems "integriert"
dargestellt: Es summieren sich also die Effekte der unterschiedlichen Spektralfarben in Form des farbabhängigen
Öffnungsfehlers und dessen Über- oder Unterkorrektur. Auch die Obstruktion des Systems, der Farbquerfehler
und eventuell die Streulicht erzeugende "Rauhheit" findet sich im Ergebnis wieder. Diese Zahl sollte man zur
Unterscheidung "Definitions-Helligkeit" nennen.
Beide Methoden haben Vor- und Nachteile und sind in ihrem Ergebnis nur bedingt miteinander vergleichbar:
Die Strehlzahl, die ausschließlich aus dem RMS-Wert errechnet wird, ist eine Art Näherung. Im grünen Spektrum
liegt der Strehl bei ca. 0.92 im roten Spektrum hingegen - weil perfekt korrigiert - bei ca. 0.98 Strehl.
Die als "Definitions-Helligkeit" genannte Zahl ergibt eine Gesamt-Übersicht über alle Fehler. Es summieren sich
also der Gaußfehler ebenso, wie der Farbquerfehler, die Obstruktion, das Streulicht aus der Flächenrauhheit und
weitere Fehler in einer Zahl, die prinzipiell niedriger sein muß, als die übliche Strehlzahl in einer Wellenlänge. Ein
Sternfreund hat 0.900 ermittelt. Beide Methoden liefern also unterschiedliche Ergebnisse, weil der jeweilige Blick-
Winkel ein anderer ist. Ein Streit darüber, welche Methode richtiger sei, ist überflüssig. Im Grunde geht es immer
um eine Vergleichszahl, an der man die Qualität einer Optik abschätzen kann. Nur verabsolutieren sollte man keine
dieser Methoden.
Aus dem "Punkt-Bild" des künstlichen Sternes (20 Mikron) und noch mehr der Abbildung über den künstlichen Sternhimmels, dessen
Pinholes zwischen 3-5 Mikron im Durchmesser sind, bei ca. 0.10 Sekunden und maximalem Zoom der Kamera, aus diesem Punktbild
sollte man ebenfalls eine Art Strehlzahl, besser aber eine Zahl für "Definitions-Helligkeit", finden. Insofern wäre ich um einen Algorhytmus
dankbar, wie man zu dieser Zahl kommt. Ein solches Verfahren geht also nicht über ein vorher erstelltes IGramm und damit eine Art
Vergleich zu der landläufig bekannten Strehlzahl.
D066 GSO 8inch f8 RC Astrograph - 203mm aperture - 1624mm focal length
8" f/8 RC Astrograph - 203mm aperture / 1624mm focal length
Hier firmiert es als RC-Astrograph und nicht als visuelles Planeten-Teleskop. Und das sollte man bei der Beurteilung der Ergebnisse unbedingt im
Hinterkopf behalten. Von diesem Typ GSO-RC-System dürfte es das Beste sein, das ich hier auf der opt. Bank hatte. Im Vergleich mit dem folgenden
Link schneidet dieses Exemplar wirklich um einiges besser ab. Neues GSO 8" f/8 RC - Ritchey-Crétien 203/1624 Die bei diesem Link veröffentlichten
Feldaufnahmen erscheinen sehr ordentlich. Offenbar ist aber mit einem TS-Flattner noch eine Steigerung der Bildqualität im Randbereich möglich.
Der normale Transport mit dem Paket-Dienst verstellt die Zentrierung von Haupt und Fangspiegel derart, daß man mit einigem Zeitaufwand beide Spiegel wieder in
ihre optimale Position bringen muß. Beim ersten derartigen System hatte man auf dem Fangspiegel noch einen kleinen Ring als Anhalts-Punkt, der fehlte diesmal bzw.
ein kleiner häßlicher Fleck sollte das offenbar ersetzen. Das Ergebnis der Justierbemühungen erkennt man im nächsten Bild.
Der artificial Sky Test ist eigentlich für visuelle Systeme gedacht, bei dem man mit sehr hoher Vergrößerung in einer Art Übersicht alle Fehler
studieren kann. Auf der Achse wäre dieses RC-System selbst bei 812-facher Vergrößerung perfekt, sodaß man an einem Planeten dessen
Qualität prüfen sollte. Bei 20 mm Felddurchmesser entsteht ohne einen zusätzlichen Flattner deutlich Astigmatismus+Coma, was man bei
der Fotografie wegen der geringen Nachvergrößerung fast nicht bemerkt. Interessanterweise hilft aber der TS-Flattner, die Abbildungs-
Qualität im Feld nachweisbar zu verbessern, wenn man einen einen Abstand von 95 mm letzte Flattner-Fläche zum Fokus einhält.
Der Backfokus von der letzten festen Okularauszug-fläche gemessen beträgt 175 mm.
Vergleicht man die Testbilder des ersten Gerätes mit diesem Exemplar, so wäre eine gewaltige Qualitäts-Steigerung bei allen Tesbildern erkennbar.
Sodaß mich bei diesem Strehlergebnis die Feldaufnahmen mit diesem GSO-RC schon sehr interessieren würden.
ein Beispiel für Astrofotos mit dem GSO RC findet man hier: http://paulhaese.net/GSORC8inchreview.html
oder hier: http://www.teleskop-service.de/Aufnahmen/foto.-.resultate.gso.8z.rc.200mm.f8.php
D065 GSO 8inch RC 203-1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
Auf die Spitze getrieben
D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
D064 * @ GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam
D065 * GSO 8" RC 203/1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
094A GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten
Alle Merkmale dieser "Foto-Maschine" sind diesem fotografischen System geschuldet: Die deutliche Obstruktion bzw. ein großer
Sekundärspiegel-Durchmesser mit der Folge eines ausgeprägten 1. Beugungsringes, die gute Abbildung im Feld bis mindestens
30 mm Felddurchmesser. Der Rest-Astigmatismus bei diesem System "verschmiert" über eine Belichtungszeit von ca. 600 Sekunden,
ebenso wird man die leichte Überkorrektur nicht bemerken, weil sie lediglich die Wirkung der Obstruktion etwas verstärkt - also
ebenfalls ein Teil der Lichtenergie in den 1. Beugungs-Ring verlagert. Gut zu sehen beim Artificial Sky Test.
Bei diesem fotografischen System würde man selbst bei einem Strehl von nur 0.50 und weniger noch gute Foto-Aufnahmen erzielen, weil der
einzige Fehler, den man sehen würde, der Zentrierfehler wäre. Wenn der Sekundärspiegel dejustiert ist, hätte man Koma zu erwarten, ist hingegen
der Hauptspiegel dejustiert, dann reagiert dieses Zweispiegel-System mit mehr oder weniger Astigmatismus. Viele Schmidt-Cassegrain-Systeme
haben aus diesem Grund oft einen leichten Restastigmatismus und leider kann man diese Systeme kaum über den Hauptspiegel zentrieren.
Um aber, wie in diesem Beispiel, den Restastigmatismus fast völlig zu beseitigen, ist viel Geduld und etwas Systematik verlangt.
Deshalb zuerst ein kurzer Blick ins Innenleben dieser Optik: An das hintere Ende des Tubus ist mit sechs Schrauben der Hauptspiegel-Topf befestigt.
Um das System der Zug- und Druck-Schrauben zu verstehen, lohnt sich ein kurzer Blick in die Hauptspiegel-Zelle: Mit den Zug- und Druckschrauben
wird also das opt. System Hauptspiegel + Blendrohr verkippt unter der stillschweigenden Annahme, daß die Teile zentrisch eingebaut sind. Nachgemessen
habe ich das noch nicht.
von hinten kann man einen Blick auf den Sekundärspiegel werfen, der in der Mitte einen Punkt hat als Zentrier-Möglichkeit. Mit dem Takahashi
Kollimator könnte man das System zentrieren, nach meiner Auffassung leider nicht genau genug. Die Blend-Lamellen verhindern effektiv einfallendes
Streulicht.
Natürlich war das System leicht dezentriert, was eine Frage des Transportes ist. Dabei ist der Sekundär-Spiegel das kleinere Problem. Dieser Zentrier-
fehler läßt sich sehr schnell bzw. mühelos am Stern wieder beheben. Sehr viel kritischer ist der Haupt-Spiegel. Wenn der verstellt ist, dann hat man
es mit einem Strehl-mindernden Astigmatismus zu tun. Visuell würde man ihn sehen, fotografisch eher nicht, da wird er über das Seeing "verschmiert".
Zunächst sollte man sich auf eine Betrachtungs-Weise festlegen - in meinem Fall orientiere ich mich nur an den extrafokalen Bildern. Damit wird die
Beurteilung schon sehr viel einfacher: Wenn man also einen Rest-Astigmatismus feststellt, dann wird dessen Lage wichtig: In unserem Fall liegt er
diagonal bei etwa 45°. Die unten rechts eingeblendeten Artificial Sky Bilder deuten auf diesen 45° Winkel hin. Extrafokal wird man deshalb eine
Ellipse haben, deren lange Achse auf die entsprechenden Zentrierschrauben zeigt: In diesem Fall B, also B_Zug und B_Druck. Die anderen Zentrier-
Schrauben läßt man besser in Ruhe, dann "schwimmt" man auch nicht. Um also das System zu verstehen, wird man zunächst die Dreh-Position dieser
beiden Zug- und Druck-Schrauben exakt markieren, um dann eine gezielte Dezentrierung herbeizuführen. Erwartungsgemäß reagiert das System mit
deutlich mehr Astigmatismus und natürlich auch Koma, was sich am Sekundär-Spiegel beheben läßt.
Hat man das Prinzip also verstanden, dann kann man über diese beiden Schrauben bei Pos. B den Hauptspiegel perfekt zentrieren, der Sekundärspiegel
muß natürlich immer wieder nachzentriert werden. Hat man die richtige Richtung eingeschlagen, dann wird man feststellen, daß der Rest-Astigmatismus
immer kleiner wird, und aus dem anfänglichen Oval wird allmählich beim Sterntest extrafokal und bei hoher Vergrößerung (900-fach) ein perfekter
Kreis. Auch beim Fokussieren meiner 15 Mikron großen Pinhole verschwindet der kreuzförmige Astigmatismus im Fokus und die Pinhole wird kantenscharf
abgebildet.
Für die gesamte Prozedur empfiehlt sich dringend ein Protokoll-Verfahren, damit man immer weiß, was man eigentlich tut. Bei der Rückführung der
gezielten Dezentrierung war ich über das Ziel hinausgeschossen, und hatte nun einen ganz leichten gegenläufigen Astigmatismus, den der
Artificial-Sky-Test eindeutig zeigt, aber auch der Sterntest bei 900-facher Vergrößerung. Mit Geduld habe ich deshalb den Hauptspiegel so verkippt,
wie in A) gezielte Dezentrierung beschrieben. Damit konnte also auch ein signifikanter Rest beseitigt werden. Schließlich führte eine leichte
Abstands-Vergrößerung von HS zu FS zur Reduzierung der Überkorrektur, sodaß man dieses System auch visuell gut benutzen kann. Vermutlich
ließe sich sogar ein über den Hauptspiegel eingeschliffener Astigmatismus auf diesem Weg kompensatorisch beseitigen.
Hier wurde mit der Zentrierung des Fangspiegels begonnen und die vertikale Verkippung des FS über das Tak ColliScope kontrolliert.
Der HS wurde über System-Autokollimation kontrolliert.
Bei höchster Vergrößerung sieht man die Roations-Symmetrie deutlich, ebenfalls die störungsfreie Abbildung im Fokus.
Der etwas längere Weg von einem dezentrierten Hauptspiegel hin zu einem perfekt zentrierten System.
Bereits die Foucault-Bilder zeigen, wenn über einem System noch Astigmatismus liegt. Etwas deutlicher erkennt man den Sachverhalt über die
Energieverteilung der PSF-Darstellung: Astigmatismus verschiebt Licht in den Beugungs-Ring und das Maximum wird kleiner.
Auf der optischen Achse schaut dann der Vergleich von vorher zu nachher so aus:
Damit wird ein System, das eigentlich nur für die Astrofotografie gebaut worden ist, auch für die visuelle Beobachtung nutzbar.
##############################################################################
Nachdem der Rest-Astigmatismus über ein opt. Verfahren minmiert worden ist, bleibt die Frage, wie dieses zentrierte System
bei anderen Zentrierverfahren, wie dem Abrollverfahren abschneidet: Es wäre doch zu erwarten, daß das optische Verfahren
das Abrollverfahren bestätigt, bzw. das reflektierte Laserbündel auf dem Projektions-Schirm stehen bleibt. Hier deswegen
nochmals das Abrollverfahren im Bild: Dabei bilden der Okularauszug und die zentrale Bohrung in der "Spinne" der Sekundär-
Spiegelhalterung die beiden Auflage-Zylinder zum Abrollen.
Nach dieser Überprüfung würde die opt. Achse des RC-Systems nicht mit der mechanischen Achse des Tubus zusammenfallen, sodaß das Abroll-Verfahren
nur ein Näherungs-Verfahren ist, das zur Ergänzung die opt. Nachzentrierung erfordert.
Die lange Achse der extrafokal verformten Sternscheibchen-Ellipse zeigt somit auf das zur HS-Zentrierung benötigte Schrauben-Paar.
D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
Bericht Teil zwei: Abrollverfahren
D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
D064 * @ GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam
D065 * GSO 8" RC 203/1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
094A GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten
Das Abroll-Verfahren am gleichen GSO RC-Tubus setzt voraus, daß der Okular-Auszug (eingeschoben) zentrisch zur opt. Achse verbaut ist,
ebenso die fangspiegel-seitige Bohrung 14x10 mm für die Aufnahme der Fangspiegel-Zug-Schraube. Da diese beiden Zylinder-Achsen
mit der opt. Achse unter großer Wahrscheinlichkeit zusammenfallen, kann über ein Rotations-Verfahren auch der Hauptspiegel zentriert
werden: http://rohr.aiax.de/GSO_Tun_29.jpg
Dabei ist der Einfluß von Wärme-Quellen nicht zu unterschätzen, und man tut gut daran, das Endergebnis erst nach 2-3 Stunden
zu begutachten ! Siehe deshalb hier: http://rohr.aiax.de/GSO_Tun_22.jpg
Das Endergebnis über beide Verfahren liegt dicht beieinander. Also sind beide Verfahren offenbar erfolgreich, schneller würde sogar das zweite
Verfahren zu einem guten Ergebnis führen, wenn man die Hauptspiegel-Verkippung im Rahmen der Drehbewegung des Tubus beherrscht. Fällt der
Laserstrahl etwa in die Mitte auf den Hauptspiegel und der Reflex ist an einem ca. 2 m entfernten Auffangschirm zu erkennen, so wäre nur die
horizontale Wanderung des Reflex-Punktes zu beachten und damit der Hauptspiegel dagegen zu kippen. Auch die beiden Fotos des künstlichen
Sternhimmels bei 1000-facher Vergrößerung zeigen kaum nennenswerte Unterschiede. Wichtig ist ebenso, daß beim Abrollverfahren der Reflex-Punkt
absolut auf der Stelle steht. Nach einer ZEMAX-Simulation würde eine HS-Verkippung von 0.3° das System astigmatismusbedingt auf ca.
0.580 Strehl reduzieren.
Wärme-Einfluß nicht unterschätzen
Wie unterschiedlich die Test-Ergebnisse sein können, zeigt die folgende Übersicht: Da mein künstlicher Stern warme Luft vom Okularauszug zum Hauptspiegel
transportiert, reagiert bereits nach wenigen Minuten der Hauptspiegel mit ...
a) Unterkorrektur und b) mit Astigmatismus. Gut erkennbar am künstlichen Sternhimmel und am Interferogramm. Wie erfolgreich man war, läßt sich also erst
nach einer weiteren Auskühlzeit beurteilen.
Das bereits beschriebene Abroll-Verfahren lagert den Tubus okularseitig bei eingeschobenen OAZ über einen 1 1/4" Kunststoff-Zylinder ...
... und Fangspiegel-seitig ebenfalls über einen kleinen Kunststoff-Zylinder, da die Rotations-Achse beider Zylinder eigentlich mit der opt. Achse zusammenfallen
müssen. Ein Laser-Pointer muß dann nur noch so positioniert werden, damit der Strahl vom Hauptspiegel reflektiert an einem Auffangschirm beurteilt werden kann.
siehe auch hier: http://rohr.aiax.de/GSO_Tun_29.jpg
Der leuchtende grüne Punkt wird eine Pendelbewegung vollführen. Die Aufgabe besteht nun darin, diese Bewegung durch analoge HS_Verkippung auf Null zu bringen.
Erst dann, wenn am Reflexpunkt keine Bewegung mehr erkennbar ist, wäre die HS-Zentrierung perfekt, was sich anschließend tatsächlich auch herausstellte.
Und nun stellt sich die spannende Frage, ob sich beide Zentrier-Verfahren im Ergebnis signifikant unterscheiden. Dazu muß der Tubus erneut in die Lage zentriert werden,
wie im ersten Bericht oben beschrieben und hier nochmals gezeigt: Über eine Mattscheibe, mit ZentrierRingen versehen, läßt sich der Laserstrahl schnell in die Mitte stellen,
rechts im Bild der Fangspiegel-seitige Durchgang des Laserbündels. Damit kann man den Tubus relativ leicht "auf Achse bringen".
Jedenfalls, und das ist das Endergebnis, wurde der Hauptfehler Astigmatismus von ursprünglich PV L/1.9 auf PV L/4.4 reduziert und fällt damit sogar
unter die visuelle Wahrnehmungsschwelle. Ursprünglich war der Strehlwert niedriger: http://rohr.aiax.de/GSO_Tun_30.jpg
und dazu ein Vergleich der beiden Interferogramme:
sowie der Sterntest im Vergleich.
##############################################################################
Bericht Teil drei: Astigmatismus-Figuren
In bestimmten Fällen führt weder das oberste, noch das zweite Abroll-Verfahren zu exakten Ergebnissen, weil entweder die opt. Achse nicht exakt zur
Tubus-Rotations-Achse zusammenfällt, oder weil ein Restastigmatismus im Hauptspiegel (egal welche Ursache dieser hat) die Zentrier-Bemühungen
stören. Für diesen Fall kann man den Versuch starten, das System über die Astigmatismus-Figuren möglichst auf Null zu bringen. Am Beispiel eines
perfekt zentrierten 8" GSO RC wurde daher das Zentrierschrauben-Paar "A" waagrecht gelegt und gezielt dezentriert: d.h.
- Die Zugschraube wurde 1 Umdrehung nach links aufgedreht, im Gegenzug
- die Druckschraube um 1 Umdrehung nach rechts zugedreht.
Das führt zu einer waagrechten Verkippung des Hauptspiegels in "A" nach hinten und zunächst zu einer Komafigur, solange der Fangspiegel nicht
nachzentriert wurde. Wird dieser aber nach der HS-Verkippung nachzentriert, so ist ein deutlicher Astigmatismus entstanden, dessen lange Achse
intrafokal senkrecht steht, während sie extrafokal waagrecht liegt. Aus dem Sachverhalt wird klar, daß der Hauptspiegel mit dieser extrafokalen
Astigmatismus-Figur wieder dort zurückgekippt werden muß, wohin die lange Achse extrafokal zeigt: Also den Hauptspiegel bei "A" waagrecht nach
vorne. Kontrollieren läßt sich das über die Wanderung des künstlichen Sternes im Okular bzw. am Himmel selbst. Der künstliche Stern
wandert bei der Dezentrierung aus der Mitte in Richtung 10:00 Uhr, im umgekehrten Fall in Richtung 16:00 Uhr, bedingt durch die Anordnung der
Zug-/Druckschrauben in Pos. "A".
Das Problem dabei ist aber, daß man zunächst zwar weiß, welche Zentrierschraubenpaare benutzt werden müssen, nicht aber die Art der Verkippung.
Dies muß im "try-and-error" Verfahren ermittelt werden. Beim 8" GSO RC jedenfalls war es, wie in der Übersicht beschrieben. Ein exaktes Protokoll
sollte man dabei unbedingt führen, um sich klar zu werden, wie der eigentliche Vorgang ist !!!
Zusätzlich erschwert wird die Zentrierung dadurch, daß beim GSO RC die Zug- und Druck-Schrauben nebeneinander mit unterschiedlichen Abständen
liegen, wie das Foto beweist. Dadurch drückt die Druckschraube an einer anderen Stelle in Verbindung mit den übrigen Zug und Druckschrauben. Ebenso
die jeweilige Zugschraube.
D064-@ GSO 8inch RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam Laser Pointer
Bericht Teil eins: GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung - für Andi
D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
D064 * @ GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam
D065 * GSO 8" RC 203/1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
094A GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten
Siehe auch: Neues GSO 8" f/8 RC - Ritchey-Crétien 203/1624
Wenn der Strehl-Wert für solche Fälle niedrig ausfällt, werden solche fotografisch konzipierten Systeme wie das GSO RC-System erst einmal abgelehnt.
Dabei wird das Testergebnis N U R auf der opt. Achse erstellt und sagt nichts über D094 die Abbildung im Feld aus und die Frage bleibt deshalb unbeantwortet,
wie tauglich ein solches - scheinbar fehlerhaftes - System tatsächlich für die Astrofotografie ist. Angesichts einer Strehl-Fixierung, die einen solchen
Wert ohnehin nicht richtig einordnen kann, melden sich die "Unfehlbaren der richtigen Strehlermittlung" in den Foren lautstark zu Wort, und vernebeln
vollends die richtige Fragestellung.
Hier im konkreten Fall geht es um die Hauptspiegel-Zentrierung der GSO RC-Systeme, mit der viele, viele Sternfreunde offenbar sehr erfolgreich
Astro-Fotos aufnehmen, wie Beispiele beweisen können. Der Toleranzbereich für fotografische Systeme liegt offenbar weit unter dem Begriff beugungs-
begrenzt, das bei einem Strehl von 0.80 anzusiedeln wäre.
Nun habe ich schon sehr viele GSO RCs nachzentriert. Dabei ist die Fangspiegel-Zentrierung vor einem Planspiegel oder am Himmel kein Problem.
Das Verfahren ist im ersten Bild unten eingeblendet. Man braucht also bei richtiger Kollimierung des RC-Hauptspiegels nur ein paar Minuten, bis
die Zentrierung des Fangspiegels stimmt. ............... . . . und oft wird dann beim Transport die allerschönste Zentrierung wieder zunichte gemacht.
Ein paar Vorbemerkungen zur Einleitung:
Bei jedem opt. System spielt der Tubus eine untergeordnete Rolle. Ein Newton-System aus Haupt- und Fangspiegel kann auch schief in einen Tubus
eingebaut sein, und funktioniert trotzdem, wenn nur die opt. Bauteile zueinander richtig kollimiert sind. Das gilt auch für ein RC-System, wenn die
opt. Komponenten streng auf der opt. Achse zentriert sind, den Okular-Auszug mit eingeschlossen. Man wird sich also in beiden Fällen nicht am Tubus
orientieren dürfen, weil man nie weiß, ob die mechanische Achse identisch ist mit der opt. Achse. Damit werden die Zentrier-Möglichkeiten prinzipiell
eingeschränkt.
Die GSO RSs leiden unter zwei strehl-mindernden Fehlern:
01. zum einen die Über- oder Unterkorrektur, was man über den Spiegelabstand regeln kann, verschiebt aber die Fokuslage im Verhältnis 1 : 10
02. zum anderen der Astigmatismus, wenn er über eine fehlerhafte HS-Zentrierung verursacht wird. Das gilt nur für ausgekühlte Systeme.
Ad 01: Im vorliegenden Fall konnte eine mäßige Unterkorrektur durch eine Abstandsverkürzung von HS und FS beseitigt werden. Das zieht zwar den
Strehlwert "nach oben" ändert aber am Effekt der Obstruktion wenig, die prinzipiell die Lichtenergie teilweise in die Beugungsringe verschiebt und
damit den Scheibchen-Durchmesser geringfügig stärker "aufbläst". Und weil das Ganze weiterhin rund ist, wird es fotografisch kaum bis nie bemerkt.
Im 4. Bild wurde rechts unten dieser Sachverhalt dargestellt. Siehe auch: Strehlwert und Obstruktion
Ad 02. Der Astigmatismus hat mehrere Ursachen: a) er entsteht über einen schlecht temperierten Hauptspiegel, wenn also das System nicht aus-
gekühlt ist. b) er entsteht über einen falsch zentrierten Hauptspiegel, siehe dazu die ZEMAX-Simulation vorletztes und letztes Bild unten. c) der
Hauptspiegel wurde über die Fassung geklemmt und bekommt Druck und d) der Hauptspiegel selbst wäre etwas astigmatisch. e) alle Möglichkeiten
sind miteinander anteilig kombiniert.
Damit schält sich heraus, daß die Zentrierung des Fangspiegels vergleichweise einfach, dafür die Hauptspiegel-Zentrierung umso anspruchvoller ist.
Und genau für diesen Fall gibt es mehrere Lösungen, die mehr oder weniger erfolgreich sind:
http://www.rcopticalsystems.com/support/images/RCOS_Collimation_V3.wmv Im Web gibt es diesen, scheinbar informativen Film, der mit einem Takahashi
Collimator den Versuch startet, so ein RC-System zu zentrieren: Dieser Collimator ist eine Kombination aus Keplerfernrohr mit angesetzten Chesire-Okular.
Mit Blick auf den Sekundär-Spiegel, dem mittig ein kleiner Zentrier-Ring aufgedampft wurde, (siehe 7. Bild) könnte man im ersten Schritt den Sekundär-Spiegel
zum Okularauszug zentrieren und müßte im zweiten Schritt dazu den Hauptspiegel zentrieren, über dem Himmel oder einem Planspiegel. Habe ich also ebenfalls
probiert - und damit war das System gründlich verstellt, bzw. ich hatte mir einen ansehnlichen Astigmatismus eingehandelt.
Neues GSO 8" f/8 RC - Ritchey-Crétien 203/1624 ___ Hauptspiegel-Zentrierung beim Cassegrain-System Abrollverfahren
Über ein Abroll-Verfahren (siehe Link) läßt sich ebenfalls der Hauptspiegel zentrieren. Auch das funktioniert nur, wenn der Tubus im Okular-Auszug
und zugleich zentrisch in der Fangspiegel-Spinne gelagert wird. Etwas schwierig ist später die HS-Zentrierung, die so erfolgt, daß das Reflexbündel stehen
bleiben muß an irgendeinem Projektions-Schirm.
Im Folgenden soll nun ein weiteres ziemlich erfolgreiches opt. Verfahren vorgestellt werden, mit dem sich der vorhandene Astigmatismus
erheblich reduzieren läßt.
Vor einem 520 mm Durchmesser Zeiss Werkstattspiegel mit der Nr. 22 ist die Fangspiegelzentrierung nach der eingeblendeten Anleitung kein Problem, solange
man koordiniert vorgeht.
Der vorliegende GSO RC 8" war vorher fotografisch im Einsatz, und vielleicht bekomme ich dazu noch einschlägiges Bildmaterial. Am Test "künstlicher Sternhimmel"
wird der mit PV L/1.9 ermittelte Astigmatismus bei 1000-facher Vergrößerung in aller "Schönheit" sichtbar. Er liegt nahezu diagonal in der Wellenfront. Interessant
das dazu passende IGramm links unten eingeblendet und ohne Astigmatismus hätte man einen Strehl von ca. 0.90, in dem noch die Unterkorrektur steckt.
Beispiele für Astrofotos mit dem GSO RC findet man hier: http://paulhaese.net/GSORC8inchreview.html
oder hier: http://www.teleskop-service.de/Aufna...c.200mm.f8.php
Springen wir zunächst einmal zum Endergebnis, so zeigt bereits der Vergleich "VORHER" und "NACHHER", wie gravierend sich über die HS-Zentrierung die Qualität
der Optik verbessern läßt. Auch das Interferogramm zeigt andere Merkmale zwischen links (vorher) und rechts (nachher). Der Astigmatismus ist reduziert, und die
Unterkorrektur fast völlig verschwunden. Die Zentrierung links zeigt aber eine ganz andere Figur wie rechts unten, das dem Optimum entspricht.
Gehn wir also nochmals zum Eingangs-Zustand zurück, dann läßt sich ein weiteres Mal an der 444-fachen Vergrößerung des intra/extrafokalen Sterntestes der
Astigmatismus diagnostizieren. Im Fokus wieder das bekannte Kreuz in voller Kamera-Auflösung. Dieses Kreuz sollte also im Laufe der HS-Zentrierung verschwinden.
Links unten im Bild die über den Astigmatismus deformierte Wellenfront, und rechts unten die Auswirkung einer obstruierten Optik, wie es das RC-System darstellt.
Folgende Überlegung stand am Beginn dieses Verfahrens: Wie kann man die opt. Achse darstellen und in Abhängigkeit zu ihr die Hauptspiegel-Verkippung?
Ein normaler grüner Laser-Pointer mit 5 mW stellt bei 2 mm Beam-Durchmesser eine hinreichend genaue opt. Achse dar, die das RC-System zentrisch beim
Fangspiegel und zugleich bei Okularauszug durchstoßen soll: Links sieht man also eine 2 mm Lochblende und zugleich eine mit Ringen zentrierte Mattscheibe,
um okularseitig den Laser-Beam zu lokalisieren bzw. das System danach zentrieren zu können. In der Mitte die Lochblende von vorne, die die Mitte des
Sekundär-Spiegels darstellen soll. Wenn der Laser-Strahl "im Loch verschwindet", dann wäre auch dort der Strahl in der Mitte. Der Laser muß also mittig
beide Lochblenden passieren, was man an der Helligkeit einer nachfolgenden Wand gut studieren kann. Rechts im Bild erkennt man nun den Ursprung des
Strahls, der einen Abstand von ca. 830 mm von der Haltespinne des RC-Systems hat. Steckt man nämlich ein 5 mm Okular auf diesen Laser-Pointer, dann
wird aus diesem Parallel-Bündel ein Lichtkegel, wie Bild Nr. 8 zeigt. Und dieser Lichtkegel leuchtet den Haupt-Spiegel aus, der einen Lichtkegel wieder zurück-
sendet. Ist das System zentriert, dann entstünde IDEALERWEISE ein konzentrisches Bild. Das kann aber aus mehreren Gründen nicht sein. Trotzdem läßt
sich zunächst das System erst einmal besser zentrieren und später soweit zentrieren, daß der obere Erfolg zustande kommt. Dazu weiter unten noch mehr.
Vor der HS-Zentrierung sollte man sich mit dessen Zentrier-Möglichkeiten vertraut machen. Zunächst markiert man im Uhrzeigersinn die drei Paare mit "A", "B" und "C".
Danach liegt man die Zuordnung fest in Zugschraube (die größere Inbusschraube) und in Druckschraube (die kleinere Madenschraube) und sucht sich dazu passend die
Inbusschlüssel mit einem möglichst langen Hebel. Mißlich an der Anordnung der Zug- und Druckschrauben ist der Versatz auf dem Kreis. Die Zugschraube beschreibt
leider einen anderen Kippwinkel als die Druckschraube, weil diese nämlich einen erheblichen Abstand zur vorgenannten Schraube hat. Auch sind die Abstände leider
nicht einheitlich, was die Sache ebenfalls erschwert. Da man aber vor sich auf dem 5 mm Okular das Reflexbild des Hauptspiegels auf seiner Wanderung beobachten
kann, ist trotzdem eine kontrollierte Verkippung des HS in kleinen Schritten möglich. Zwischendurch sollte man aber immer wieder kontrollieren, ob der Laserbeam immer
noch die opt. Achse richtig darstellt und sich nicht versehentlich der Tubus verschoben hätte bei der HS-Zentrierung.
Die derzeit beste Zentrierung zeigt das folgende Bild, indem das Reflexbild des Hauptspiegel im 45° Winkel versetzt rechts zum Ursprung liegt und auf 14:30 Uhr zeigt.
Zu Beginn zeigte dieser Versatz in gleicher Größe auf 10:30 Uhr und erzeugte so einen signifikanten Astigmatismus. Diese Methode der HS-Verkippung ist besser
zu kontrollieren, als der Versatz des künstlichen Sternes im Okularauszug, wie ich ebenfalls ausprobierte. Man kann sich also regelrecht an das Optimum heran-tasten
muß aber immer wieder am Ergebnis überprüfen, ob die Kipprichtung stimmt. Das geht dann leichter, wenn man immer nur die Zugschraube der FS-Zentrierung löst,
und den Fangspiegel immer wieder einmal herausnimmt. Er läßt sich ja sehr leicht erneut zentrieren.
Nochmals die Darstellung der einzelnen Schritte: 01: Laser-Beam zentriert das System. 02. Wechsel zum diverenten Lichtbündel, 03. Reflexbild vom Hauptspiegel
Die Simulation über Zemax zeigt nur, daß über die Verkippung die bekannte Astigmatismus-Figur entsteht. Dabei läßt sich aber nicht die Richtung der Verkippung
ermitteln. Eine Verkippung von - 0.3 und + 0.3 liefert leider die gleichen Ergebnisse ab, sodaß nicht gesagt werden kann, in welche Richtung man zurückkippen soll.
Der Gegentest dreht zwar die Astigm-Figur um, aber auch da ist nicht klar, in welche Richtung zurückgekippt werden muß.
Somit verbleiben zur Hauptspiegel-Zentrierung entweder das Abrollverfahren, oder das Laser-Beam-Verfahren mit dem hier vorgestellten besseren End-Ergebnis.
D063 Neues GSO 8inch f8 RC - Ritchey-Crétien 203-1624 Hauptspiegel-Zentrierung beim Cassegrain-System Abrollverfahren
Neues GSO 8" f/8 RC - Ritchey-Crétien 203/1624
Das Teleskop wird auf der einschlägigen Website dargestellt als: 8" f/8 RC Astrograph - 203mm Öffnung / 1624mm Brennweite RC Teleskop für die Astrofotografie
und Beobachtung auf hohem Niveau. Solange man die Astrofotografie im Blickwinkel hat, kann man sich diesem Urteil vorbehaltlos anschließen. RC-Systeme
sind ihres ebenen Bildfeldes wegen für die Fotografie gedacht und weniger für die visuelle Beobachtung. Für die 10“ und bald auch für den 8“ RC liefert der
Händler eine Justier-Einheit für den Okularauszug: Wobei die Justage des Okularauszuges die Bilderverkippung regelt, die Justage des Hauptspiegels jedoch
Astigmatismus beseitigen kann. Seinen Einsatz-Ort hat dieses weiterentwickelte RC-System von GSO bereits gefunden, und es stellt eine deutliche
Verbesserung dar gegenüber dem vor gut einem Jahr untersuchten Vorläufer-Modell: GSO f/9 RC-System: vergleichsweise sehr gut. Richtig perfekt
werden diese Systeme jedoch nur, wenn sie exakt justiert worden sind, weshalb darauf in diesem Bericht ein wenig eingegangen wird.
Die Übersichts-Test zu Beginn einer Untersuchung zeigen bereits den Unterschied: Es hat offenbar bei GSO eine deutliche Verbesserung hinsichtlich
der "Glätte" stattgefunden. Sowohl der Sterntest zeigt weniger Störungen, als auch der Foucault-, Ronchi- und Lyot-Test wenn man die Bilder miteinander
vergleicht. Allerdings sieht man beim Sterntest eine ganz leichte Überkorrektur bzw. abfallende Kante, die bereits beim Vorläufer-Modell erkennbar ist
und beim Sterntest intrafokal für den diffusen Rand verantwortlich ist. Die Flächen selbst sind um Klassen besser als das erste derartige Teleskop. Was
aber bei der Fotografie offenbar weniger ins Gewicht fällt.
Zum Vergleich nochmal die Übersicht aus dem ersten Bericht
Bei vielen Cassegrain-, RC- und auch SC-Systemen erzeugt ein dezentrierter Hauptspiegel einen nicht hinnehmbaren Astigmatismus, der mehr oder weniger sorgfältig vom
Hersteller herausjustiert wird. Bei SC-Systemen vertraut man offenbar auf die acht Halteschrauben, die die Hauptspiegel-Zelle mit dem Tubus aus Aluminium oder Carbon
verbindet. Eine Verkippung des Hauptspiegels führt dann u.a. zu Astigmatismus. Wie sich das über die Optikrechnung erklären läßt, muß ich noch untersuchen. Im Falle
des GSO-RC gab es ebenfalls einen deutlich wahrnehmbaren Restastigmatismus, den man je nach Tubus-Fertigung auf mehrere Arten beheben kann: Wenn der Frontring
perfekt zur Rotations-Achse paßt, dann könnte man den Tubus auf einen Planspiegel stellen und die Zentrierung mit einem Chesire-Okular vornehmen. Weil das aber nicht
garantiert ist, hilft die Rotations-Methode. Hierbei wird angenommen, daß der Okularauszug hinten einigermaß mit der Rotations-Achse fluchtet, aber auch die vordere
zentrale Bohrung des Sekundärspiegels, von der man annehmen kann, daß die Abweichung von der Achse verschwindend klein sein müßte. Damit hätte man mit einiger
Sicherheit die Rotations-Achse des Tubus definiert.
Ein Laser-Bündel wird nun so eingerichtet, daß es auf den Hauptspiegel fällt, und das Reflexbild weitentfernt auf einer Projektionsfläche zu sehen ist. Durch die Drehung
des Tubus wird dieses Bild einen Kreis/Ellipse beschreiben, was darauf hindeutet, daß der Hauptspiegel nicht ganz exakt zentrisch auf den Sekundärspiegel gerichtet ist.
Die dazu notwendigen Zentrierzug- und Zentrierdruck-Schrauben sind schnell entdeckt und mit ihnen kann man den Hauptspiegel mit hoher Genauigkeit in die richtige
Richtung "schauen" lassen. Damit ist die Unbekannte "Hauptspiegel-Zentrierung" erledigt und man zentriert lediglich den Sekundärspiegel komafrei zum System. Das folgende
Bild zeigt die Anordnung: Im Bild links die Aufnahme im 1 1/4 Okular-Auszug ( ein 2 Zoll-Auszug geht ebenso) und rechts im Bild die Aufnahme über die zentrale
Bohrung: Wenn GSO n icht sogar über die gleiche Anordnung ihre RC-Systeme zentriert.
Anmerk: Da aber zu Beginn eine dieser Zentrierschrauben zu leicht angezogen war, bin ich mir nicht sicher, wie justierstabil dieses System beim Transport ist.
Siehe auch hier: http://rohr.aiax.de/Justieren_HS.jpg ___________ http://rohr.aiax.de/Justieren_HSA.jpg
Ein Kunststoff-Zylinder wird in den Okular-Auszug eingeschoben . . .
. . . in die 14 mm zentrale Bohrung wird ebenfalls eine Kunststoffhülse eingesetzt, und nun läßt sich das System perfekt um die mechanische Achse und damit die
optische Achse drehen.
Nach erfolgter Zentrierung von Hauptspiegel im Rotations-Verfahren und Sekundärspiegel gegen den Himmel oder einen Planspiegel läßt sich
unter hoher Vergrößerung das Ergebnis der Bemühungen abschätzen: Vergleicht man das aktuelle Testbild mit dieser 3-D-Darstellung weiter
unten, dann fällt zunächst die Energie-Verlagerung in den ersten Beugungs-Ring auf, ein Effekt, der von obstruierten Systemen verursacht wird.
Über- oder Unterkorrektur oder abfallende Kante verstärkt diese Tendenz etwas. Daß dieser Beugung-Ring auch noch kreuzförmig unterbrochen
ist, wäre ein Hinweis auf Rest-Astigmatismus. Alles in allem aber eine Abbildung, die man bei vielen SC-Systemen vergeblich sucht.
Mit oberem Test kann man unter hoher Vergrößerung Restfehler von sphärischer Aberration, Coma und Astigmatismus gut darstellen, während der folgende Test der
Frage nachgeht, wie gut die Abbildung in einem Bildfeld von 20 mm Durchmesser ausfällt. Der künstliche Sternhimmel besteht aus einer fehlerhaft beschichteten
Glasplatte, die im doppelten Durchgang vom System abgebildet wird unter ähnlichen Bedingungen wie am Himmel auch.
Und hier das Ergebnis der Abbildung mit vielen feinen Punkten besonders in den Bildfeld-Ecken, womit die Tauglichkeit des RC-Systems in gewisser Weise nachgewiesen ist.
Der letzte ultimative Beweis muß natürlich eine Aufnahme am Himmel selbst liefern. Und da gäbe es schon einige gelungene Aufnahmen.
Der Tubus ist okularseitig weit geöffnet, sodaß mit Vignettierung kaum gerechnet werden muß. Aber bereits die Erstellung von Interferogrammen mit
dem Bath-Interferometer hat das Problem, nicht exakt auf der Achse messen zu können. Für diesen Fall weicht man auf einen Twyman-Green-IMeter
aus oder einen Fizeau-IMeter, wie ihn Ceravolo baut und vertreibt.
Das Ergebnis wäre dann ein solches Interferogramm, dessen einziger Restfehler ein leichter Astigmstismus darstellt in der Größenordnung von knapp L/4 PV der Wellenfront.
Ohne diesen Fehler wäre das System mit Strehl = 0.984 fast perfekt. Am Versuch, auch diesen Restastigmatismus noch zu eliminieren, verbrachte ich mindestens mehrere
leider ergebnislose Stunden: Für die Fotografie wäre es aber perfekt.
Nach wiederholten Versuchen tauchte immer wieder der gleiche Astigmatismus-Verlauf auf, sodaß man auch die Vermutung haben kann, daß dieser
Astigmatismus im Testaufbau steckt, und dem RC-System gar nicht, oder nur zum Teil zugeordnet werden muß. Für den Fall, daß man deshalb
diesen Fehler abzieht, hätte man einen sehr hohen Strehl.
die 3-D-Darstellung der Energieverteilung
und im Wechsel der Strehl-Wert mit und ohne Astigmatismus als Restfehler.
ein Beispiel für Astrofotos mit dem GSO RC findet man hier: http://paulhaese.net/GSORC8inchreview.html
oder hier: http://www.teleskop-service.de/Aufnahmen/foto.-.resultate.gso.8z.rc.200mm.f8.php
Der Radius des Hauptspiegels läßt sich über Foucault ermitteln, die Abstände über eine Differenz-Messung zur Gesamtlänge des Tubus. Der Radius des
Sekundärspiegels und die konischen Konstanten kann man über ZEMAX zurückrechnen. Dann würde ungeführ dieses System herauskommen. Mag sein,
daß die konischen Konstanten nicht ganz stimmen, man hätte sonst den Hauptspiegel ganz ausbauen müssen, um ihn exakt zu vermessen im Kompensations-
Verfahren.
Es käme ein recht ordentliches RC-System heraus.
D061 GSO f-9 RC-System vergleichsweise sehr gut
GSO f/9 RC-System: vergleichsweise sehr gut.
Um dieses System richtig einschätzen zu können, sollte man sich erst mit anderen Herstellern und
deren RC-Systemen befassen. Da wäre das Meade System mit Schmidtplatte, das einen "hübschen"
Gaußfehler einführt, und dann zwei Versuche aus Italien, von denen man besser die Finger lassen
sollte. Schließlich gibt es noch einen weiteren Testbericht - nicht von mir - mit einigen Gemeinsam-
keiten, aber auch einigen nicht erklärbaren Unterschieden.
Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500 + AstroFoto
RC-System, zwischen Design und Realität
RC-System 254/2000 Marcon, Spiegelabstand, Robo-Fokuser
In Autokollimation vor einen Planspiegel aufgestellt muß man den Fokus sehr weit hinten suchen, mit ganzen
186 mm Backfokus von der Crayford-Kante gemessen. Sowohl dieser Okular-Auszug, wie die Fangspiegel-
Einheit vorne, sind solide und von hoher Qualität.
Auch von vorne eine gute und stabile Verarbeitung.
Als AstroGraph firmiert er in dieser Werbung und verglichen mit der untersten Feldaufnahme besteht dieser
Anspruch zu Recht. Man muß sich im Web nur mal die Bilder dazu passend suchen.
Und weil wir schon im Web sind, stolpert man auch noch über diesen Testbericht - der zu einige Anmerkungen
förmlich anregt: Sicherlich ähnlich wären meine Foucault- und Lyot-Test Bilder weiter unten, Im RonchiBild
drückt sich zumindest die Rauhheit in ähnlicher Weise aus, während das RonchiBild außer den feinen Störungen
keine Auffälligkeiten zeigt, also kein Öffnungsfehler angezeigt wird. Warum bitte, wird aber dann in der
IGramm-Auswertung Zit. "Spherical removed" , wenn kein signifikanter Öffnungsfehler im Spiel ist?
Betrachtet man weiter das rote IGramm (2.Bildchen), dann steckt in diesem IGramm Koma, die auf ungenaue
Justage des Systems schließen läßt. Warum also soll ich einen Fehler vermessen, den man vorher nur beheben
muß?
Vergleicht man überdies das 2. rote IGramm-Bildchen mit dem 3. grünen IGramm-Bildchen, dann wäre das
was hier mit Rauhheit erklärt wird, schlicht eine Frage der Rauhheit der Interferometer-Lichtquelle, also
des grünen Laser-Modules. Wie sonst erklärt sich, daß das rote IGramm ziemlich störungsfrei ausfällt,
während das grüne IGramm diverse Unregelmäßigkeiten hat. Aus genau diesem Grund nämlich verwende ich
gerne meinen Weißlicht-Interferometer, da die Lichtuqelle diese Artefakte weitestgehend vermeidet.
Und was mir natürlich ganz besonders ins Auge sticht, ist der Strehl von 0.53, den ich leider anzweifeln muß.
Alle übrigen Diagramme und Darstellungen sind "geschenkt"!
Eine Vergrößerung von 428-fach ist gemein, zeigt aber sehr schnell, mit welcher Qualität man es zu tun hat.
Nun ist dieses RC-System sicher nicht perfekt - bei SC-, RC- und Cassegrain-Systemen habe ich das noch
nicht erlebt. Zumindest zeigt aber die Artificial-Sky-Aufnahme, daß meine 3-5 Mikron großen Pinholes sehr
exakt definiert werden - wenngleich sich ein Teil der Energie im 1. BeugungsRing wiederfindet. Davor sind
aber auch andere RC-Systeme nicht verschont. Rechnerisch wäre das eine Auflösung von 0,86 arcsec bei
einer theoretischen Auflösung von 0.68 arcsec.
Das Bildfeld beträgt max. 20 mm im Durchmesser und vignettiert wie man es von vielen Maksutov oder anderen
RC- oder Cassegrain-Systemen her kennt. Zumindest zeigt der Ronchi-Test, daß man es mit einem ebenen
Bildfeld ohne sphärische Aberration zu tun hat. Somit ist auch die Sternabbildung im Feld ohne größere
Fehler.
GSO-Spiegel erkennt man immer an ihrer radialen Politur. Es hätte mich sehr gewundert, wenn es hier anders
wäre.
Da aber RC-Systeme eine ziemlich wilde Hyperbel auf dem Sekundär-Spiegel haben so -4 bis -6 conische
Konstante, darf man sich nicht wundern, wenn solche Systeme fast nicht ohne Zonen auskommen. Und die
kann man nun sehr schön unter Foucault- und Lyot-Testaufnahmen studieren.
Überraschender Weise entstand aber trotzdem ein recht ansprechendes Interferogramm bei 532 nm wave, sorgfältige
Justage vorausgesetzt und unabdingbar.
Zunächst wäre der Strehl von 0.892 ohne jeden Abzug. Würde man Astigmatismus abziehen, ein Restfehler
im Feld dieses RC-Systems (weil nicht ganz exakt vor dem Planspiegel kollimiert) dann hätte man einen Strehl
von 0.947. Dieser Klimmzug wäre aber gar nicht nötig, wenn man mit dem Ergebnis meines Mitbewerbers
vergleicht. Und in diesem Falle ist es gut, sich einmal die Praxis-Tauglichkeit unter die Lupe zu nehmen.
Betrachtet man besonders in den Ecken die feinen Sterne, so entspricht mein Testergebnis eher der Realität
als das vorgenannte obere. Die im Foucault-Test festzustellende Rauhheit sorgt für etwas mehr Streulicht,
weil fotografisch von einem solchen System lange nicht soviel verlangt wird, wie von einem Refraktor-
System. Wenn dann auch noch der Preis stimmt, dann wäre diese RC-System nicht das schlechteste
Teleskop, das man sich kaufen kann.
D060 10 inch Cassegrain von Luigi Marcon Italy AOM
Leistungsstarker 10 inch Cassegrain von Luigi Marcon Italy
In unseren Breiten sind die Optik-Hersteller aus Italien eher unbekannt - mag seinen Grund darin haben, daß
die Gewinnspanne aus schlechten China-Importen weitaus größer ist, als was in Europa selbst hergestellt
wird. Einen mittlerweile sehr guten Eindruck macht dieser Cassegrain-Optiktubus der Firma AOM, Christian
Meier, das Cassegrain-Spiegelset hat die Firma Luigi Marcon, geliefert. Es gibt einen zweiten Hersteller des
gleichen Namen: http://www.arietetelescopi.it/ottiche.html
Da dieser Hersteller bei uns ziemlich unbekannt ist, hatte ich zunächst einige Probleme, diese Webseite im Internet zu
finden. Offenbar ein Herstelller auch für größere Teleskop-Spiegel. Christian Meier, Firma AOM in der Amberger Gegend
ansässig, wollte ganz genau wissen, wie hoch die von der Firma garantierte Genauigkeit von 0.95 Strehl denn nun wirk-
lich ist. In einer doppelten Untersuchung am Himmel und im Labor dürfte feststehen, daß dieser Hersteller mit seinen
Genauigkeits-Angaben nicht übertrieben hat, wenn man meine Auswertung weiter unten betrachtet. Von einiger
Bedeutung dabei ist der mißliche Umstand im Labor, daß man durch waagrechte Lagerung von Spiegelsystemen einen
nicht exakt bezifferbaren Astigmatismus einführt, der durch das "Zusammenfallen" des Spiegels entsteht. Aus diesem
Grund war der Praxis-Test an einem Stern in Zenit-Nähe ganz wichtig, der zweifelsfrei bewies, daß dieses Cassegrain-
System nahezu perfekt ist. Der zukünftige Sternfreund wird es zu schätzen wissen.
Unter diesem Link findet man den Hersteller Marcon: http://www.marcontelescopes.com/azienda.php
Via Isonzo, 4 – 30027 San Donà di Piave (VE) ITALY
Tel. and Fax: 0039 0421 54378
e-mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
um einen solchen Optik-Tubus handelte es sich.
Eine ganze Menge Elektronik hat Christian Meier im Gerät verbaut, z.B. für die Fokussierung des Fangspiegels.
An diesem Test war ich besonders interessiert. In einem etwas längeren Verfahren hatten wir zunächst das opt. System
in folgenden Schritten justiert: Den Hauptspiegel durch Rotation des Tubus auf einer 3-Punkt-Lagerung unter Verwendung
eines Laserstrahls, das System vor dem Planspiegel über den Fangspiegel selbst. Der Sterntest ist also auch ein Nachweis
der Justage im Labor.
Ein sehr gleichmäßiges Foucault-Bild im doppelten Durchgang
Das Referenz-IGramm bei 532 nm wave
... und die Frage, wie der Rest-Astigmatismus zu bewerten sei. Mit eingerechnet wäre der Strehl bereits bei 0.864, ein
Fehler, der aber nachweislich über die waagrechte Lagerung verursacht wird. Rechnet man diesen lagerungsbedingten
Astigmatismus heraus, dann wird die 0.95 Strehl-Vorgabe sicher erfüllt. Die leichte Unterkorrektur des Systems sollte
auch kein Nachteil sein bei fallenden Temperaturen. Vielleicht läßt sich dieser Bericht durch Sternaufnahmen weiter
ergänzen.
D059 RC-System 254-2000 Marcon Spiegelabstand Robo-Fokuser
Nur weil die Großteleskope einen Robo-Fokussier-Motor haben, bedeutet das noch lange nicht,
daß so ein Bauteil bei Cassegrain- oder RC-Sytemen sehr viel Sinn macht. Der vorliegende Bericht
kommt eher zu einem negativen Ergebnis - warum?
... die Geschichte mit dem Robo-Fokus ...
Vom Sternfreund wird ein System angeliefert mit der Behauptung, ich habe die Abstände ganz genau
eingestellt. Gemeint ist offenbar der Abstand Hauptspiegel zu Sekundär-Spiegel: Bei einem Ritchey-
Chrétien-System hat man es mit zwei Hyperbeln zu tun: Auf dem Hauptspiegel eine schwache bis etwa -
1.2 conic constant, beim Sekundärspiegel zwischen -8 bis -10 conic constant, je nach System. Im
vorliegenden Fall, ein Produkt von Luigi Marcon, Venedig, wäre es ein 250/2000 System, hauptsächlich für
die Fotografie entworfen, demzufolge also mit einer starken Obstruktion:
Laut ZEMAX-Rechnung verbleibt ein opt. Kreisring von außen 250 mm und innen mit 108 mm abzüglich der
Blendrohre, die auch noch Öffnung kosten. (Info: Kegelschnitte http://de.wikipedia.org/wiki/Kegelschnitt
Bevor man das System testet, ist eine sorgfältige Justage notwendig, die immer gegen die Lichtrichtung
erfolgt, also beginnend mit dem Okularauszug -> Sekundärspiegelmitte -> Sekundärspiegel zum Okular
Auszug zurück -> in Autokollimation vor einem Planspiegel den Hauptspiegel justiert. (Von Takahashi gibt es
ein kleines Keplerfernrohr, mit dem man in gleicher Weise dieses System justiert. Nach diesem Verfahren
hatte ich 1980 meine erste Bath-Kamera justiert.) Erst wenn alle Figuren rotations-symmetrisch sind, kann
man mit den weiteren Tests beginnen.
Der erste Eindruck war niederschmetternd. Ein Strehl von 0.000 reißt keinen vom Hocker, sodaß es sinnvoll
ist, sich selektiv die Fehler einmal genauer anzuschauen. Der größte Fehler wäre also die Überkorrektur,
so sagt es die Auswertung über AtmosFringe. Mit dem Auge sieht man das eher schlecht, weil die Obstruktion
einen großen Flächeanteil regelrecht "schluckt", der als Bezug fehlt. Würde man also spherical (die Überkorrektur)
abziehen, dann käme als nächster Fehler ein Astigmatismus zum Vorschein. Überkorrektur kann man aber
eindeutig dem richtigen Spiegelabstand zu-ordnen - der Back-fokus betrug am Anfang 145 mm, während
Astigmatismus eine Frage der Spiegellagerung sein kann, oder teilweise auch des Testaufbaues, weil
der Testaufbau waagrecht verläuft, am Himmel aber meist senkrecht operiert wird.
Es ging also zunächst darum, den richtigen Spiegelabstand zu finden und der liegt bei max. +/-3 mm
um den optimalen Abstand, wenn das Spotdiagramm den Airy-Scheibchendurchmesser nicht über-
schreiten soll ! ! ! Das wäre dann ein rechnerischer Strehl von 0.89
Diesem Streifenbild sieht man zunächst nicht an, daß eine Überkorrektur vorliegt.
Aber die 3d-Wellenfront-Deformation zeigt den Sachverhalt sehr eindrucksvoll.
In einem weiteren Schritt, geht es darum, die genauen Daten des RC-Systems zu ermitteln, weil Hersteller
aus unerfindlichen Gründen immer ein Geheimnis aus ihrem System machen, obwohl man meßtechnisch/
rechnerisch derartige Systeme leicht ermitteln kann. Am sichersten läßt sich zunächst der Backfokus über
Foucault ermitteln, den man mit einem Verhältnis von 1:7.5 Spiegelshift:Fokusshift verändert. Ganze 11 mm
war der Spiegelabstand zwischen Haupt- und Sekundärspiegel zu groß - ein Abstand den man mit dem
Robo-Fokus wunderbar bewegen kann - wenn es denn sinnvoll wäre. Mehrere Auswertungsschritte waren
notwendig, bis schließlich mit dem Backfokus von 200 mm der optimale Abstand eingestellt war. Der Haupt-
Spiegelradius läßt sich im Krümmungsmittelpunkt mit Foucault bestimmen, damit ergibt sich über ein paar
Umwege auch die exakte Position des Hauptspiegels im Tubus und den Sekundärspiegelabstand misst man
okularseitig, bezogen jeweils auf die letzte Tubusfläche.
In dieser idealen Position - jetzt stimmte auch der Spiegelabstand, geht der Öffnungsfehler nahezu gegen
Null, von den Zonen und der abgesunkenen Kante mal abgesehen, auch der Astigmatismus fällt bei dieser
Betrachtung erst einmal heraus: Jetzt stimmt der optimale Spiegelabstand, von 510/511 mm. Das etwa
wäre die Toleranz, in der sich der Abstand überhaupt bewegen darf - und dafür braucht man einen Robo-Fokuser?
Dem 3D-Diagramm sieht man an, daß ich ein klein wenig übers Ziel hinausgeschossen bin, sodaß der Fokus
ca. 5 mm kürzer sein könnte.
Die Auswertung ergibt also einen hohen Strehl hinsichtlich des Öffnungsfehlers, wenn man die anderen
Fehler zunächst nicht betrachtet.
Unter diesen Bedingungen kann der Hauptspiegel-Radius mit 1723 mm gemessen werden. Beim 320/2400
RC-Marcon-System wäre der HS-Radius - 2089 mm. Der Spiegelabstand HS/FS ist ebenso fest eingestellt,
wie der Backfokus von 200 mm oder die Schnittweite von 790 mm. Rechnerisch ergibt sich ein hoher Strehl,
und die Spotdiagramme bis 20 mm Bildfelddurchmesser liegen weit unter dem Airy-Scheibchen-
Durchmesser. Die conic constant beim Hauptspiegel ist maßvoll, nur beim Sekundärspiegel ist die conic
constant derart, daß man Einiges wegpolieren muß: Zu Lasten der Flächenglätte, wie sowohl Foucault- und
Lyottetst sehr deutlich zeigen. Da würde ich mir etwas mehr an Gründlichkeit vom Hersteller wünschen.
Da ja in den Köpfen der Robo-Fokusierer spukt, nicht aber der Schaden, den man damit anrichten
kann, eine rechnerische Betrachtung, was passiert, wenn man das mittlerweile optimierte System auf den
ursprünglichen Zustand zurückrechnet, wenn man also den Spiegelabstand wieder um genau diese 11 mm
vergrößert, die das System hatte. Es kommt also genau jene Überkorrektur heraus, wie man oben sieht,
und diese Überkorrektur zöge den Strehl auf 0.24. Auch das synthetische Interferogramm reagiert ganz
deutlich mit einer Überkorrektur. Die Spotdiagramme liegen nun weit außerhalb des Airy-Scheibchens:
Ein Astro-Fotograf hätte daran keine so rechte Freude.
Vergrößert sieht man diese Situation noch deutlicher. Das Spotdiagramm "bläst" sich auf den 5-fachen Durch-
messer vom Airyscheibchen auf.
Verbleibt als Restbetrachtung der Astigmatismus. In diesem Fall wird man erst einmal fotografieren, um zu
erkunden, wie sehr der auf den Aufnahmen wahrnehmbar ist. Im Zweifel setzt sich der Astigmatismus aus
mehreren Einflüssen zusammen, dem lagerungsbedingten aus dem Testaufbau, dem lagerungsbedingten aus
der Spiegelllagerung selbst, und drittens dem fest ins Systems eingebauten Astigmatismus. Erst wenn sich
auf den Aufnahmen der Astigmatismus erkennbar zeigt, muß man sich erneut mit dem opt. System befassen.
Unabhängig wünscht man dem Luigi Marcon, daß seine Flächen etwas glatter werden und daß vor allem der
alte ZYGO, den ihm ein deutscher Sternfreund verkauft (!) hat, endlich funktioniert. Dann würde er einige
Fehler von ganz von alleine erkennen.
######################################################################################
Lieber Immo,
auch ein Hersteller RCOS wird mir das Denken nicht verbieten können und gegen die Logik meines Punkt 02.
(SpiegelShift:FokusShift = 1:7.5) wird man auch schwerlich argumentieren können. Etwas weniger
kritisch scheint die Sache zu sein, wenn der Feldkorrektor im Spiel ist. Nur soweit seid Ihr noch nicht.
Im Falle RCOS geht die RC-Produkt-Linie von 10-inch bis 34-inch - sicherlich mit Schwerpunkt Military RC
schon weil da Geld keine Rolle spielt - denn auf dem Amateur-Markt würden die schlicht verhungern.
Wenn so ein RC-System kritisch auf den falschen Spiegelabstand reagiert, dann müßte man sich als
Konstrukteur von optischen Tuben nach den Gegebenheiten richten. Mechanisch ist eine Fokussier-Einheit
in Fokusnähe genauso möglich. Nur in Deinem Fall rate ich dringend, die optischen Bedingungen im Sinne
von guten Astro-Aufnahmen zu respektieren.
Quote:
Außerdem verändere ich bei jedem Cassegrain durch das Fokusieren den Spiegelabstand. Es bewegt sich nur der HS. Also wo ist da das "außergewöhnliche" zu suchen ?
Da bitte ich fein zu unterscheiden:
Was Du meinst, sind die Schmidt-Cassegrain-Systeme von Meade oder Celestron, die reagieren über die
Fokussierung durch den Hauptspiegel friedfertiger - obwohl sie auch eine optimale Fokuslage haben und
durch andere Fehler die brilliante Abbildung stören, wie man sie bei Maksutov-Systemen kennt.
Cassegrain-Systeme haben genauso einen starren Spiegelabstand und optimal-festgelegten Fokus:
z.B. die Dall-Kirkham-Systeme aus England oder Italien, schon aus Gründen der Justier-Stabilität:
Je komplizierter, umso teurer wird die Sache nämlich.
#######################################################################################
Hallo Immo,
sehr interessant die Bilder. Die gehen auch davon aus, daß sie nicht gelesen werden können.
Das Interferogramm habe ich mal um den Faktor 3 vergrößert und ausgewertet: Die Ergebnisse meiner Auswertung
sind geringfügig besser.
Die Farben rot und blau sind vertauscht.
Der Rand ist nicht besonders schön: er zieht sich hoch und fällt wieder ab, nahezu so ähnlich, wie bei
Deinem System. Da aber die Obstruktion geringer ist, als bei Dir, ist der Flächenanteil dieser Zone geringer.
(Es ist ein 20-inch-system) Aber auch hier wäre es sinnvoll, den Rand ein klein wenig abzublenden. Das
würde ich aber erst fotografisch ausprobieren wollen.
Ich vermute ja, daß bei diesen Cassegrain-ähnlichen Systemen die Fehler des Hauptspiegels vergrößert
werden, da ja eine abfallende Kante geometrisch nur beim Hauptspiegel vorkommen kann. Vom Fangspiegel
wird ja nicht der volle Durchmesser ausgeleuchtet. Die Flächenglätte bekommt man bei diesen Systemen
vorsichtshalber nicht zu sehen . . .:whistling
Bin übrigens die nächsten 3 Tage mal nicht da.
D058 RC-System zwischen Design und Realität - Marcon AOM
RC-System zwischen Design und Realität
Der Hersteller wird dieses System überarbeiten und dann wird es vermutlich erneut wieder bei mir landen,
wie das bei einem größeren, ähnlich gestrickten System bereits der Fall war. Unabhängig davon sind
derartige Beispiele eher eine Herausforderung, den verschiedenen Fehlern auf die Spur zu kommen. Und
nicht umsonst bat ich den Sternfreund, mir die Einzelteile nochmals für eine genauere Untersuchung
zuzuschicken - das, und noch mehr kam dann heraus:
Zunächst das RC-System selbst. Man kann es auf mehrere Varianten bauen: Cassegrain (parabolisch/Hyperbolisch),
Dall-Kirham (ellipt/sphärisch), Ritchey-Cretien (hyperbolisch/hyperbolisch) oder Pressman-Carmichel(sphärisch/
hyperbolisch) Bei der Übersicht auf den Scale bzw. Maßstab achten. Beim System von Pressman-Carmichel wäre
der Scale 40 Einheiten und bei einem Bildfelddurchmesser von 30 mm besser als die Version von DAll-Kirkham mit dem
Scale 400.
Und bei jeder dieser Varianten schaut die Situation auf der Achse oder im Feld anders aus. Normaler-
weise mißt man das System durch ohne sich groß um die opt. Komponenten zu kümmern. Erst wenn erhebliche
Ungereimtheiten auftauchen, zieht sich die Untersuchung über mindestens 14 Tage und mehr. Die Parameter, die
es einzuhalten gälte wären: Der exakte Radius des Hauptspiegels mit 1750 mm. Tatsächlich waren es aber nur
1731 mm was zunächst kein Beinbruch ist. Die conische Konstante sollte bei - 1.2646 sein, per Kompensations-
Messung waren es dann nur - 1.184448 . Auch das wäre noch zu verkraften, weil sich dann nur die Abstände
ändern, man das System also auf die neuen Abstände hin optimieren muß. Ausgewirkt haben sich letzlich die Zone
im Hauptspiegel, die über den Sekundär-Spiegel vergrößert wird und die Tatsache, daß der Sekundär-Spiegel einen
Astigmatismus hat, der den Gesamteindruck empfindlich stört.
Bei aller Kunst zeigt das Interferogramm eine wenig ansprechende Situation, allerdings noch ohne die Zuordnung, wo
man welchen Fehler zu suchen hätte.
Entsprechend deprimierend fällt auch der Strehl-Wert aus.
Auch der Astigmatismus im System läßt sich nicht verleugnen.
Die übrigen Tests: Foucault, Lyot, Ronchi-Gitter und das Interferogramm bei 587.6 nm wave erhärten nur den Befund.
So ein niederschmetterndes Ergebnis läßt einen zunächst grübeln, ob vielleicht was mit der Auswert-Software nicht in
Ordnung sei, sodaß ich ein ähnliches Interferogramm mit der gleichen Software untersuchte - es könnte ja sein ...
Aber die Antwort ist eindeutig, wäre das reale Streifenbild so gut wie das ideale, dann käme auch ein Strehl von 0.996
heraus !
Gut ! Dann geht es mit dem Hauptspiegel in Kompensation durch eine Plankonvex-Linse weiter:
Im Idealfall sollten die Streifen gerade und parallel sein. Im vorliegenden Beispiel ist also der Hauptspiegel nicht so
perfekt, aber er hat nahezu keinen Astigmatismus und darüber hinaus bekommt man über die Abstände von Licht-
quelle zu plankoncex-Linse zu Hauptspiegel auch noch die conische Konstante abgeliefert.
Mit einem Interferenzfilter lassen sich alle übrigen Test erneut durchführen, weil es ja ein Null-Test mit einfacher
Genauigkeit ist. Die Zone im Hauptspiegel stört das System - leider.
Hier der Vergleich: Oben der Astigmatismus im System unten: nur der Hauptspiegel, der keinen signifikanten
Astigmatismus zeigt.
Über die Abstände und den auf ca. 1 mm genauen Krümmungsradius des Hauptspiegels läßt sich zumindest dieser nach-
vollziehen und die Frage beantworten, wie genau der Hersteller die Daten eingehalten hat: Das System hätte also
eine gewisse Toleranz, ja wenn zumindest der Hauptspiegel irgendeine perfekte Hyperbel im Bereich von - 1.2646
conische Konstante aufweisen würde.
Hauptspiegel wäre nun bekannt. Weiterhin unbekannt wäre der Sekundär-Spiegel sowie die optimierten Abstände. Und
da beginnt nun der Suchprozeß. Weil der Kollimations-Planspiegel eine Bohrung hat, läßt sich dort der Sekundär-Spiegel
befestigen und auch noch justieren. Auch die Justage des Systems bleibt ein Geduldsspiel über einen künstlichen Stern.
Jedenfalls wäre das beste Ergebnis knapp unter der Beugungs-Grenze, und die Fotografen wären damit vermutlich hoch
zufrieden. Allerdings wurde der Astigmatismus hier herausgerechnet, der den Strehl-Wert auf ca. 0.15 drückt.
Nicht zufrieden ist man, wenn man die anderen Test-Bilder so anschaut. Unübersehbar die Zone aus dem Hauptspiegel
und unübersehbar der Astigmatismus. Ohne Astigmatismus wäre es ein Streitfall.
Nun wird jener Hersteller offenbar von der Creme der deutschen Zygo-Sachverständigen aus dem Amateur-Lager
beraten, soll heißen, derjenige wäre mir bekannt. Wenn man aber ganz ohne Zygo mal die traditionellen Meß-
verfahren bemüht, dann würde bereits der Ronchi-Test in Vergleich zu allen übrigen Tests Aufschluß darüber
geben, ob die Fläche des Hauptspiegels in Ordnung ist oder nicht. Und das sollte eigentlich ein Hersteller auch
können, wenn er nicht den allerneuesten Zygo sein eigen nennt ...
Jedenfalls bin ich auf die Überarbeitung gespannt.
D057 How to test a RC-System Libor
For Libor : How to test a RC-System
This RC-System was grindet some years ago anywhere in Europe, and my part was to test this system. Now there is
another friend who is making a RC-system and my report will show, how to test the primary and the secondary by
compensation with BK7 lenses. The optical dates of the first lens: BK7, 165 diameter, 20 mm thickness, R1 = 0,
R2 = 503.78 mm Fokus ne = 546.1 mm
In my system the primary is a 300 parabola with a radius of -1819 mm, this would be a f/3.03 Newton mirror. The
secondary of this system is 110 mm in diameter, with R = -1046.92 mm and a conic constant of -4.78 ... (hyperbola)
The primary you can test it with that plan convex lens and this test is called the Ross-Null-test. You also can test
the secondary, if you use a BK7 glas for that, give it a calculated convex radius on the back and test this at last from
the back through the BK7 "lens" of the secondary to the scondary mirror surface and back to the pinhole or light
source. The last picture shows the light path.
The next foto shows my compensation plan convex lens with the convex surface to the mirror. In this setup you can test
all the conic values from elliptical mirrors, parabolas till hyperbolic mirrors.
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=33025#post33025
This RC-system can show, how to test the two optical components by compensation with a Null test.
The system is calculated with ZEMAX and these are the parameters.
Now the compensation setup of the main mirror. It can be calculated as Ross-Null-Test with any other big plan convex lens.
The Dall-Null-Test, der Ross-Null-Test, (Spiegel-Test-Verfahren+Ross-0-Test)
This is the setup for the secondary testing. The glas body compensates the conic constant of - 4.78 in a Ross-Null-Test
This shows the setup of that test again. Finally you can test the system at the sky or in front of a flat, water or oil surface.
The following notes describe a compensation test: A hyperbola mirror is compensated by the BK7 glas body in front of.
(Its the same prinziple. You are in RoC of a concav mirror with a positive BK7 lens in front of for compensating the hyperbola)
Some notes to the setup "testing the secondaries hyperbola surface from the backside" For this setup you use the
BK7 glas body as a compensation lens for testing the hyperbola: At first you have to grind the convex radius of the
sceondarys surface and the correct radius of the backside. After this you have to polish the backside just a little,
that you can test through the glas body in that way that you test a mirror with a BK7 lens in front of. Later you
polish the secorays surface and figure it by testing from the back with Ronchi and later with the interferometer.
At last you can test the complete system in front of a flat.
D056 Cassegrain Zentrierung Spiegelabstand
25.04.2011 Auf meiner IndexSeite auf astro-foren.de würde man dies hier finden:
Deutung von Ronchi-GRammen, Ronchi-Nulltest am Stern , Foucault-Test am Stern , Beispiele
Wer keinen Planspiegel entsprechender Größe besitzt, kann am Himmel prüfen unter Praxis-Bedingungen. Der PolarStern eignet sich dafür hervorragend.
Die sphärische Aberration eines Cassegrain-Systems hängt mit dem Spiegelabstand zusammen. Angenommen, das System ist perfekt, dann würden am Himmel die Streifen ähnlich gerade ausfallen, wie in meinem Bericht. Verkürzt man den Spiegelabstand, dann benutzt man einen größeren Durchmesser des Fangspiegels, und das System reagiert überkorrigiert. Umgekehrt reagiert das System unterkorrigiert, wenn der Abstand zu groß ist. Bitte immer intrafokal einstellen, dann ist das immer eindeutig.
Bei 1 mm AbstandsÄnderung der Spiegel verschiebt sich der Fokus um ca. 10 mm in die gleiche Richtung.
Koma zentriert man über den Fangspiegel heraus, Astigmatismus über den Hauptspiegel.
Siehe auch:
Hochwertiger 10" Maksutov aus Italien ______
Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000______
Zentrier-Verfahren, Hauptspiegel: Tubus abrollen
http://rohr.aiax.de/O-ZEN_02.jpg
D055 12inch Cassegrain f-20 Fernrohre Drbohlav, Tschechien
Schade - astigmatischer Haupt-Spiegel
Der Sternfreund hat es jedenfalls bemerkt, wollte aber sicher gehen, daß der Astigmatismus, den er am Stern gesehen hat, nichts mit der Hauptspiegel-
Zelle zu tun hat. In einem solchen Fall nimmt man ohnehin die Spiegel heraus und lagert sie nach bestem Wissen. Auffällig beim Hauptspiegel ist die Waben-
struktur auf der Rückseite. Damit handelt man sich beim Beschichten u.U. über die Erhitzung eine Verformung des Spiegels ein. Es kann also nicht ausge-
schlossen werden, daß der jetzt vorhandene signifikante Astigmatismus des Hauptspiegels erst bei der Beschichtung entstanden ist. Derartige Spiegel sollte
man deshalb zunächst auf Astigmatismus überprüfen.
Zunächst vermutet man keinen Astigmatismus, ich selbst wurde also bewußt nicht vorinformiert. Also muß das System, ohne Tubus richtig aufgestellt und auf die opt. Achse
gebracht werden. Dabei entdeckt man zunächst eine Differenz von gerechnetem System und tatsächlichen Abständen: Tatsächliche Spiegel-Distanz 9 mm größer, der Back-
fokus ebenfalls 13 mm länger, wie angegeben, mit 304 mm hinter der Hauptspiegelfläche nur um 4 mm hinter dem gerechneten Betrag.
Die optischen Komponenten muß man schrittweise zueinander aufstellen und zentrieren. Von hinten, also von links, schaut man durch die Hautpspiegel-Bohrung auf den
Sekundär-Spiegel, von dort auf den Hauptspiegel selbst, von dort auf Unendlich, also den Kollimations-Planspiegel, und den gleichen Weg zurück. Eine Lichtquelle im
Sekundär-Fokus des System nimmt genau diesen Weg und kehrt als Abbildung dieser Lichtquelle erneut in den Fokus zurück. Damit läßt sich die Qualität des Systems
im Doppelpaß oder mit doppelter Genauigkeit beurteilen.
Den Hauptspiegel habe ich, nachdem der signifikante Astigmatismus im System nicht erklärbar war, selbst untersucht. Man erkennt die Material-sparende Struktur auf der
Rückseite, die aber ihre Tücken hat, was astigmatische Verformungen betrifft. Rechts ein Bild des Herstellers aus Tchechien selbst, bei dem man ebenfalls diese Struktur
erkennt.
Besonders bei allen Hauptspiegeln von Newton und anderen Systemen ist ein Ausschlußtest auf Astigmatismus ganz wichtig. Bei Cassegrain-Systemen umso mehr, als ein
vorhandener kleiner Astigmatismus bei einer f/20 Öffnung über den Sekundärspiegel deutlich nachvergrößert wird. Schon aus diesem Grund darf der Hauptspiegel nicht den
Hauch von Astigmatismus haben.
Es gibt ein relativ einfaches Verfahren, Astigmatismus bei Parabolspiegeln festzustellen. Wie bei einem Kugelspiegel auch, braucht man nur in den Krümmungs-
mittelpunkt der Parabel zu gehen, die aber gegenüber der Sphäre überkorrigiert ist. Also wird man nur extrafokal ein Bild bekommen mit dem deutlichen
Lichtring, der streng konzentrisch sein sollte. Zur Sicherheit kann man den Spiegel um 90° clockwise drehen, falls über die Lagerung sich Astigmatismus
einschleicht. Wie das zu beurteilen ist, bzw. welche Flächen-Verformung dabei im Spiel ist, zeigt die folgende Übersicht.
Die vom Hauptspiegel in Position 0 und 1 gewonnenen Interferogramme entsprechen also dieser Übersicht. Ebenso der Sterntest mit kurzbrennweitigen Okularen.
Da es sich um ein f/5 Hauptspiegel ist, der in RoC f/10 ist, kommt man mit einem 4 mm Okular ziemlich in die Nähe des Fokus selbst und dort entsteht, wie bei
einem Astigmatismus üblich, das typische Kreuz. Damit ist bereits über diesen einfachen Stern-Test für jeden der Astigmatismus nachvollziehbar. Warum der
Hersteller selbst sich nicht vergewissert, ob sein System stimmt, bleibt mir allerdings ein Rätsel. Denn gerade beim Cassegrain-System kommt es darauf an.
Das Prinzip läßt sich über folgende Übersicht verstehen. Im Krümmungsmittelpunkt einer Parabel bekommt man eine Brennlinie: Die Randstrahlen haben eine längere
Schnittweite, als die Mitte, deren Strahlen nach der Parabel-Retouche kürzer fallen. Nähert man sich extrafokal dieser Brennlinie, so wird man erst auf die Rand-
strahlen fokussieren können und erhält so eine Art Lichtring, an dessen Form man sofort eine astigmatische Verformung erkennen kann, umso besser, je kleiner
die Pinhole und umso kürzer die Okularbrennweite. Bei oberem Bild wurde eine 5µ Durchmesser Pinhole verwendet mit einem 4 mm Okular. Das entspricht einer
Vergrößerung von 750-fach. Je kleiner das Öffnungsverhältnis, umso deutlicher erkennt man auch im Fokus selbst das astigmatische Kreuz.
Caustik-Test Links und Literatur, Caustic-Figur
Das System ist leicht unterkorrigiert, das wäre aber bei einem Gesamtstrehl von ca. 0.90 gar nicht so tragisch, sondern wegen der thermischen Bewegung vom
Glas sogar richtig. Auch die Fläche selbst wäre über den Foucault-Test ziemlich glatt bei einer System-Brennweite von 6 Meter. Aber das Interferogramm bei
532 nm wave zeigt doch signifikant den unschönen Astigmatismus - schade !
Das Interferogramm nachgezeichnet
und eine Fehler-Analyse des Systems selbst. Wäre da nicht der Astigmatismus, könnte man an diesem Cassegrain seine Freude haben.
http://www.dalekohledy-drbohlav.cz/deutsch/index.html
D054 Schiefspiegler en miniature mit zwei Spiegeln
Schiefspiegler "en miniature" mit zwei Spiegeln
Man kann sich bei diesem Thema verlieren - und aus diesem Grund gibt es in der Schweiz die Yolo-Gruppe in der sich
ganz unterschiedliche Schiefspiegler-Konzepte vereinigen. Die Idee wurde von Anton Kutter zur Perfektion gebracht
durch die geniale Einführung einer schwachen keilförmigen Plankonvex-Linse. Vom Kutter-System abgesehen gibt es
weitere höchst verschiedene Varianten von Schiefspiegler, mit denen man die Obstruktion von konzentrischen Mehr-
Spiegelsystemen ausschalten kann. Ein Teil der Lichtenergie verlagert sich bei diesem Systemen abhängig von der
Obstruktion in den 1. Beugungsring.
Die beiden Spiegel sind zunächst eher unscheinbar mit 85 mm Durchmesser für den Hauptspiegel und 40 mm für den Fangspiegel.
Sicher ausmessen läßt sich über Foucault und Interferometer der kleine Hauptspiegel mit den Daten, wie auf der Rückseite ver-
merkt. Beim SekundärSpiegel wäre ein passender Spherometer geeignet. Und weil der aber erst gedreht werden müßte, legte ich
den Sekundär-Spiegel auf den Hauptspiegel in der Annahme, daß die Radien eigentlich ähnlich sein müßten. Da der konvexe
Sekundär-Spiegel nicht kippte, konnte der Radius nur gleich oder größer, wie der konkave Hauptspiegel sein. Den Rest kann man
ja der ZEMAX-Rechnung überlassen.
Nach einigen Versuchen, das System in Autokollimation vor einem Planspiegel aufzustellen, kam also die folgende Skizze heraus, die
immerhin eine Variante markiert, das System mit Restastigmatismus, und das wäre der schlechteste Fall, trotzdem bis 100-fache
Vergrößerung brauchbar zu benutzen. Mit ZEMAX gerechnet gäbe es eine weitere Vaiante mit Rest-Koma und wenn man den
Hauptspiegel torisch leicht verspannt sogar eine Strehl = 0.99 Lösung.
Analog zur oberen Skizze die möglichst flexible Aufstellung und Justierung aller Elemente in allen 3 Achsen. Die Justage der Teile
zueinander läßt sich am schnellsten über einen grünen 10 mW LaserPointer realisieren. (Sonst würde man verrückt werden. Vom
Fokus beginnend fällt das LaserBündel mittig auf den Fangspiegel von dort mittig auf den Hauptspiegel (der Abstand der beiden
Spiegel muß in Abhängigkeit zum Fokus vorher ermittelt werden) Vom Hauptspiegel weiter auf den Kollimations-Flat. Von dort das
Laserbündel den gleichen Weg zurück sodaß es schließlich im Ursprung wieder verschwindet. Damit wäre das System justiert
und eine Markierung des Laser-Pointer-Halterung garantiert, daß der Vorgang reproduzierbar wird bzw. variiert werden kann hin-
sichtlich der optimalen Verkippungswinkel.
Den optimalen Verkippungswinkel könnte man auf folgende Weise finden: Zunächst ist es ziemlich logisch, daß das einfallende
85 mm Durchmesser parallele Lichtbündel, das den Hauptspiegel trifft, ziemlich nahe am Fangspiegel vorbei geht. Anders aus-
gedrückt, die Mitte dieses 85 mm Bündels muß zur 40 mm Fangspiegel-Kante einen Abstand von mindestens 42.5mm und mehr
haben, sonst würde der Fangspiegel dieses Bündel vignettieren. Auf diese Art kommt man bei einem Spiegelabstand von 665 mm
auf ca. 3° Kippwinkel. inv tan (43/665). Bei der Erstellung der Skizze entstand über Corel Draw ein Winkel von 2.8°, der dem
rechnerischen ähnlich ist. Die Winkel wurden zunächst zeichnerisch aus den gemessenen Abständen ermittelt um sie dann
rechnerisch über ZEMAX zu überprüfen.
Durch die Festlegung des Einfallswinkels am Hauptspiegel ging es um den optimalen Kippwinkel des Fangspiegel, der sich nach
dem folgenden Verfahren ermitteln ließ. Solange dieser Kippwinkel zu klein ausfällt, entsteht intra/extrafokal die linke elliptische
Verformung (= astigmatische Figur) Ist der Kippwinkel zu groß, entsteht die rechte ellipt. Verformung. Damit läßt sich mit einiger
Geduld der richtige Kippwinkel ermitteln, aus dem man dann die Abstände ausmißt um das System später wieder reproduzieren
zu können. Dieses Verfahren läßt sich tagelang verfeinern und ausprobieren - was aber über ZEMAX als Strahlendurchrechnungs-
Programm dann doch viel schneller zu durchschauen ist. Damit war der praktische Teil vorläufig beendet.
Untersucht man nach Abschluß der Kippwinkel-Optimierung die Schiefspiegler-Justage mit dem 13-er Ronchi-Gitter
intrafokal, so ist der Astigmatismus in erträglichen Grenzen und man hat ein scheinbar leicht überkorrigiertes System.
Wie gut die Justage gelungen ist, zeigt rechts oben auf dem folgenden Bild das kleine Kreuz, das bei einer effektiven
Vergrößerung von ca. 190-fach entstanden ist. Es ist also noch Rest-Astigmatismus im Spiel.
Unter Verwendung der weiter oben zeichnerisch ermittelten Kippwinkel ergibt sich damit folgendes Schiefspiegler-System und dem
daraus resultierenden Restastigmatismus und einem Gesamtstrehl von ca. 0.44 laut ZEMAX.
Gibt man daraufhin jeweils im Wechsel die Kippwinkel frei (andernfalls optimiert ZEMAX das System auf die Achse zurück), dann erhöht sich der erste Kippwinkel auf ca. 3°, der zweite Kippwinkel reduziert sich unerheblich, und aus der Astigmatismus-Figur
entsteht eine Komafigur, deren Spotdiagramm etwas kleiner ist. Das System hätte jetzt einen Strehl von rechnerisch 0.87
Damit könnte man eigentlich bereits zufrieden sein, weil viele Systeme einen derartig hohen Strehl nicht haben.
Als Perfektionist kann man nun entweder eine torische BK7 Planplatte mit einem schwachen Radius vor den Hauptspiegel setzen,
oder aber man verspannt den Hauptspiegel ganz behutsam, und würde den Restfehler bis auf einen gerechneten Strehl von
0.99 herausziehen. Das wäre zuletzt aber nur eine Fleißarbeit ohne größeren Nutzen: Man hat nämlich immer noch ein Schief-
Spiegler-System von ca. f/22 vor sich mit einer Öffnung von 85 mm, das unter diesen Bedingungen perfekt abbildet, aber
trotzdem den physikalischen Bedingungen eines derartigen Fenrrohres unterworfen ist, und das wäre im besten Falle 1.6 arcsec
nach der Formel: Auflösung(arcsec) = 1.22 * Lambda(grün)*206 265 /Öffnung(mm) Zumindest hätte der Sternfreund eine
Anleitung, was er mit den zwei kleinen Spiegeln anstellen kann.
D053 12inch orginal Kutter Schiefspiegler mit ZEMAX-Daten
Bild: Anton Kutter
http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Kutter
http://www.aokswiss.ch/d/tel/kutter-manual.html
Hersteller: Dieter Lichtenknecker
Mitte der 60-er Jahre machte ein Nürnberger Sternfreund mit Mondaufnahmen mit einem 12" Schiefspiegler nach Kutter
von sich reden, die in der Qualität den Mondaufnahmen vom Palomar-5-Meter-Spiegel ebenbürtig waren. In SuW war das
damals die Titelgeschichte und ich wüßte gerne, welche Ausgabe das war. Auch hätte ich liebend gerne noch einmal
dieses Heft in Händen.
Bei der Untersuchung des
Hauptspiegels mit einem sehr großen Radius von 7210 mm ergibt sich bei einem Spiegel-abstand von 2050 der zweite Radius mit
7766 mm bis 7847 mm, den ich mit dem Sphärometer ermittelt hatte. Aus diesen Daten hätte man einen stark hyperbolischen
Fangspiegel von ca. -16. DAs System läßt sich ja zunächst als normaler Cassegrain auffassen.
Ein Bild in Kutters Sternwarte zeigt in etwa die Dimensionen, wie sie auch auf der opt. Bank nachgestellt werden müssen. Die
Justage erfolgte zunächst mit einem 210 mm großen Zeiss-Planspiegel, der in diesem Fall keine Mittenbohrung haben darf. Vom
Okular ausgehend zentrierte man mit einem starken Laserbeam die Spiegel in Autokollimation zum Planspiegel, wobei die Ver-
kippung jeweils über den Sinus ermittelt werden kann und direkt über den Laserbeam gemessen werden kann. Wenn das System
in sich justiert und kollimiert ist, dann erscheint beim Sterntest erst ein ovales Sternscheibchen - ein Hinweis auf die entstandene
Koma. Es war die geniale Idee von Anton Kutter, dieses Oval durch eine schräggestellte Planplatte zu kompensieren. (im Strahlen-
gang erzeugt eine schrägstehende Planplatte nämlich Koma) So wird auf einfache Weise das Sternscheibchen wieder rund. Es sind
aber ganz geringe Winkelschritte notwendig, bis man das Optimum hat, in der Gegend von wenigen Winkelminuten. Was man aller-
dings mit dieser Platte einführt, ist die farbliche Dispersion bzw. ein Farbquerfehler. Auch der wiederum läßt sich dadurch leicht be-
heben, indem man diese Planplatte leicht keilförmig ausführt, was gegen diese Farbzerlegung wirkt. Im vorliegenden Fall ist es nur
eine Planplatte, weswegen man beim Foucaulttest genau diesen Farbquerfehler erkennt. Zur Zeit schlage ich mich noch mit dem
Design in ZEMAX herum, damit man über die Optikrechnung das System noch besser optimieren kann.
Dem Armin Quante, Eckernförde, jedenfalls herzlichen Dank für diese Übersicht, auch wenn einige für die Optik-Rechnung
wichtige Daten fehlen. Die ich gegebenenfalls ergänzen werde, wenn ZEMAX meine Datei akzeptiert.
Jedenfalls bestand der erste Teil der Untersuchung genau in der Beantwortung dieser Frage.
Und weil der Radius des Hauptspiegels selbst die Diagonale meiner Werkstatt übersteigt, läßt sich das über
einen Planspiegel "falten" und dennoch messen und fotografieren: Es ist also ein f/12 Hauptspiegel mit einer
Parabel, die von einer Sphäre fast nicht mehr zu unterscheiden ist. Die M_förmige Verformung der Streifen
ist aber der Hinweis im Krümmungsmittelpunkt, daß man es mit einer überkorrigierten Sphäre bzw. einer
Parabel zu tun hat.
Mit diesen Daten und den Daten aus der Armin Quante-Tabelle läßt sich das System zunächst als Cassegrain
darstellen. Auch das läßt sich in Autokollimation aufstellen, wenn man einen weiteren ellipt. Fangspiegel einführt - worauf
ich aber verzichtet habe.
Jedenfalls bekam ich erst auf Nachfrage die opt. wichtige Korrekturplatte zugeschickt, und erst dann war
es sinnvoll, das System erneut exakt aufzustellen. Allerdings im ersten Schritt mit einem 210 mm
Durchmesser Planspiegel, was aus Platzgründen leichter war. Der Blick zeigt das System vom Okular aus,
also durch Korrekturplatte, Fangspiegel, Hauptspiegel, Kollimations-Planspiegel und zurück. Diese Justage
erfolgt zunächst ohne Korrekturplatte, die man später einsetzt und am Stern so lange verkippt, bis das
Sternscheibchen schön rund ist bei ca. 600-facher Vergrößerung, das wäre dann ein 10 mm Okular.
Für derartige Setups entstanden in letzter Zeit einige Hebebühnen in eigner Fertigung, die sich als sehr
praktisch herausstellten.
Ein erstes Interferogramm mit dieser 210 mm Öffnung zeigt, daß das System bei dieser Öffnung perfekt ist.
Mit diesem Ergebnis kann man bereits hoch zufrieden sein, wenn man die nachfolgenden noch in Betracht
zieht.
Sie werden tatsächlich rund, die Sternscheibchen, wenn die Platte im richtigen Winkel im Strahlengang
steht. Allerdingszeigt sich hier eben auch der Farbquerfehler bereits deutlich, der aber über eine Keilplatte
behebbar wäre. Bei niedrigeren Vergrößerungen würde er gar nicht auffallen dieser Fehler.
Ronchi bestätigt das Ergebnis, und der Foucault und Lyot Test zeigt, daß dieser Spiegelschliefer offenbar
fähig war, hervorragend glatte Flächen herzustellen. Vielleicht war es ja sogar Dieter Lichtenknecker -
wenn es nicht sogar das orginale Kutter-System wäre, das das als Geschenk zu den Sternfreunden geraten
war. Lediglich bei Öffnung 300 mm schleicht sich eine Überkorrektur ein, deren Ursache ich erst genauer
untersuchen kann, wenn sich die Parameter in ZEMAX variieren lassen. Eine Planplatte führt in einem
konvergenten Strahlgang nämlich einen Öffnungsfehler ein, ebenso der Abstand der beiden Spiegel wäre zu
untersuchen.
W I C H T I G:
Der erkennbare Farbquerfehler könnte damit zu tun haben, daß die Korrektor-Linse um 180° gedreht werden
muß, damit der minimale Keil von 65 Micron auf 100 mm richtig im Strahlengang steht. Siehe auch meinen
Beitrag #4. Die Konvexfläche sollte zum Okular zeigen.
Hier nochmals das System mit der 210 mm Öffnung
Und im nächsten Schritt das System mit voller Öffnung. Mein Planspiegel hat aus guten Gründen mittig eine
80 mm Bohrung, die aber in diesem Fall leider hinderlich war.
Die Frage, ob es sinnvoll ist, dieses System wieder zum Leben zu erwecken, ist damit klar und eindeutig beantwortet: JA !
Den Hauptspiegel habe ich gerade nochmals untersucht. Er hat eine hohe Qualität, wie man bei Foucault
und beim Interferogramm sieht: Der Strehl dürfte in der Gegend von 0.95 liegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Kutter
Quote:
Anton Kutter
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Keine Version gesichtet.
Wechseln zu: Navigation, Suche
Anton Kutter (* 13. Juni 1903 in Biberach an der Riß, † 1. Februar 1985 in Biberach) war ein deutscher Regisseur, bekannter Amateurastronom und Konstrukteur eines neuen Spiegelteleskops, dem Kutter-Schiefspiegler.
Anton Kutter kam im historischen "Haus zum Kleeblatt" am Marktplatz von Biberach zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Ravensburg und studierte anschließend Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart.
Kutters große Leidenschaft war allerdings der Film. Nach Abschluss seines Studiums ging er 1926 nach Köln und arbeitete beim dortigen „Phototechnischen Labor“. Schon im selben Jahr drehte er erste eigene Filme, darunter ein Porträt seiner Heimatstadt Biberach. Von 1931 bis 1949 arbeitete er erfolgreich für die "Bavaria-Filmkunst" in München und wurde auf der Biennale in Venedig mit zwei Goldmedaillen geehrt. 1937 drehte er den Science-Fiction-Film "Weltraumschiff I startet" über eine Mondlandung im Jahre 1963. Insgesamt schuf Kutter über fünfzig Dokumentar- und Spielfilme.>
#########################################################################
Mittlerweile hat mir Harrie Rutten den entscheidenten Hinweis gegeben, der wiederum zeigt, auf welche
Feinheiten es beim Kutter-Schiefspiegler ankommt: Die keilförmige Plankonvex-Linse war der eigentliche
Genie-Streich von Anton Kutter. Der Keil beträgt gerade mal 65 Micron auf 100 mm Linsendurchmesser,
und die Linse ist mit einem Radius von 31445 mm fast eine Planplatte, jedoch mit einer einschneidenden
Wirkung auf die Abbildung.
Zunächst dachte ich mir beim ZEMAX Support Hilfe zu holen, die mir aber ungerührt mitteilten, daß ihnen
meine ca. 10 Jahre alte Version gar nichts mehr wert sei, und ich doch erst für 700.- Dollar ein Update
kaufen solle. Damit hätte ich zwar eine aktuelle Version besessen, aber das Design-Problem - und ein
solches ist es nämlich - wäre weiterhin ungelöst geblieben. Zudem auf den ZEMAX-Seiten ein File trischeif.zmx
angeboten wird mit sphärischen Flächen, bei dem nur die beiden Spiegel optisch von Belang sind.
http://www.zemax.com/file_exchange/index.htmlMan ist also versucht, die Sache erst einmal zu optimieren,
ohne aber dem orginal Kutter System näher zu kommen.
Nun kann man in Schritten das System aufbauen:
Zunächst behandelt man das Ganze wie ein Cassegrain-System mit einer BK7-Platte etwa in der Mitte
von Secundärspiegel und Fokus. Dabei sind die Daten hilfreich, die Armin Quante bereits zusammen-
gestellt hatte (siehe im Beitrag oben). Das Spot-Diagramm verhält sich noch erwartungsgemäß klein
im Airy-Scheibchen.
Mit Coord Break fügt man nun vor und hinter jedem Spiegel eine Hilfsfläche ein. Dort wird die Verkippung
gegen die X-Achse eingetragen: Beim ersten Spiegel jeweils + 3.09° (Eintrittswinkel) davor und nochmals
+ 3.09° (Austrittswinkel) dahinter und logischerweise auch noch den Abstand zur nächsten Fläche
(surface). Beim Secundär-Spiegel wiederum Coord Break davor und dahinter, und weil nur die Drehung
gegenläufig ist - 9.04° Eintrittswinkel und nochmals - 9.04° Austrittswinkel.
Die schräggestellte BK7 Linse - von einer planparallelen Platte fast nicht zu unterscheiden - war der
eigentliche Genie-Streich von Kutter. Das Spot-Diagramm "saust" regelrecht ins Airy-Scheibchen, wenn
man der ursprünglichen "Platte" auf der zweiten Fläche einen Radius verpaßt, der mit 31 446 mm nur
mit einer Referenz-Fläche genau herzustellen ist, oder mit einem guten Sphärometer.
Damit wäre als Restfehler immer noch ein Farbquerfehler vorhanden in der Größe vom Doppelten des Airy-
Scheibchen für diesen 300/6000 Orginal-Kutter. Aber auch dieser Faarbquerfehler verschwindet im Airy-
scheibchen, wenn diese Linse einen Keilfehler von 65 Micron hat auf 100 mm Durchmesser, wobei man dann
auf die richtige Orientierung Der Linse achten muß.
Wenn man dann noch berücksichtigt, daß Anton Kutter zur damaligen Zeit nicht über die heutige EDV mit
ihren Programmen verfügte, dann läßt sich erst ermessen, welche geniale Idee von ihm verwirklicht worden
war. Und wenn dann, wie im vorliegenden Fall, die Flächen der opt. Komponenten hervorragen glatt aus-
geführt worden sind, dann sollte dieser Schiefspiegel an Farbreinheit wirklich nichts zu wünschen übrig
lassen bei einer sagenhaften Öffnung von 300 mm, was mit einem Refraktor technisch nicht mehr zu
verwirklichen ist.
Auch für die CCD-Fotografie müßte der Schiefspiegler ein wertvolles Gerät sein. Für den Bildhradius von
0, 5 mm, 10 mm (0, 10, 20 mm Durchmesser) gibt ZEMAX folgende Situation an:
##################################################################################
Was passiert, wenn man diese ganz schwach keilförmige Linse mit gerade mal 0.065 mm Keilfehler auf 100
mm verkehrt, also um 180 Grad gedreht in den Strahlengang einsetzt, zeigt folgende Gegenüberstellung,
die von den Sternfreunden in der Praxis bestätigt wird: Sie berichten immer über einen Restfarbfehler, der
über diese Gegenüberstellung leicht zu erklären ist:
Richtig herum eingesetzt
Wenn diese Plankonvex-Linse mit der Konvex-Fläche zum Okular richtig eingesetzt ist, dann schaut das
Spotdiagramm auf der Achse und im Feld so aus:
Falsch herum eingesetzt
Dreht man hingegen diese Linse, weil man den Dickenunterschied von 0.065 mm fast nicht messen kann in
ihrer Position um 180 Grad, dann hat man diese Situation:
Betrachtet man nun die Sternabbildungen im obersten Bericht, so kann man davon ausgehen, daß die Linse
um 180-Grad gedreht werden müßte.
D052 Schmidt-Platte Glasplatte oder Opt Fenster
Schmidt-Platte, Glasplatte oder Opt. Fenster ?
Das Weihnachtsfest verlangt viel Sitzfleisch, bis alle Köstlichkeiten 2-3 Tage lang abgearbeitet sind. Insofern ist die folgende Frage eine durchaus
willkommene Abwechslung, in der sonst sehr anstrengenden Zeit. Diese System muß durch mehrere Hände gegangen sein. Möglicherweise wurden
die Verheißungen immer abenteuerlicher, was die Qualität dieses zukünftigen 16" Schmidt-Cassegrain anbelangt - nur "assembled" hatte bisher
keiner dieses Wagnis, weil man sich bereits über eine als "Schmidtplatte" deklarierte Glasplatte uneins war; ob auch drin ist, was so erzählt wird.
Das gute Teil landete also hier, wie sich über das folgende Bild erklärt. Link1, Link2, Link3: Schmidtplatte selbst herstellen?;
Als Schmidtplatte würde mindestens eine Seite so retouchiert sein, wie es die rote Linie überdimensioniert zeigt, bzw. der Querschnitt darunter. Baut man aus einem
der üblichen SC-Systeme die Schmidtplatte aus, so erkennt man auf den ersten Blick auch nicht sofort die Tatsache, daß es sich um eine Schmidtplatte handelt.
Bei den nun folgenden Untersuchungen kann man klein anfangen, und prüft zunächst erst einmal Teilflächen der Platte vor einem 250 R 2400 Kugelspiegel (Sphäre)
Später werden die Platten (dazu im Vergleich die Schmidtplatte von einem C11) in ein Autokollimations-System vor den Planspiegel gesetzt um die ganze Platte im
Blick zu haben.
Der erste Test gegen eine Sphäre fiel desillusionierend aus. Nicht nur daß deutlicher Astigmatismus bereits über die kleine Teilfläche sichtbar wurde, stellten sich
auch deutliche Schlieren heraus, die Floatglas für gewöhnlich hat, und bei vielen SC-Systemen zu finden ist. Damit wäre der Traum vom 16"-Super SC eigentlich
schon ausgeträumt - aber man möchte es doch schon etwas genauer wissen.
Ganz links auf folgendem Bild ein IGramm nur des Kugelspiegels (Sphäre), um dessen Genauigkeit einschätzen zu können. Die IGramme von Bildmitte und rechts
entstanden zusammen mit der sog. Schmidtplatte (wie oben gezeigt) in zwei unterschiedlichen Positionen. Dabei lassen sich sowohl Schlieren und Astigmatismus
eindeutig erkennen.
Da aber die Sphäre nicht die ganze Platte erfaßt, geht man am besten in eine Autokollimations-Anordnung mit einem 20" f/5 Newton. Vor dem Plan-
spiegel hätte man einen parallelen Strahlengang, und da läßt sich die Befindlichkeit der ganzen Platte untersuchen. Links im Bild also wieder das
Autokollimations-Setup ohne die "Schmidt-Platte" und rechts im Bild ist die Platte vor den Planspiegel gesetzt. Die resultierenden Igramme unter-
scheiden sich schon ganz eindeutig, wobei natürlich sofort der Einwand kommt, jetzt wäre die Glasplatte schwerkraftbedingt eben in sich
"zusammengefallen" und es sei nur ein sog. "Test Stand Astigmatismus". http://rohr.aiax.de/@AstigmBeurteilung.png
Um dieses Argument zu entkräften, läßt sich die Platte um 90° drehen und der Astigmatismus dreht sich brav mit, womit klar ist, daß er schon
zur Platte selbst gehört. Damit wird die Frage interessant, wieviel Astigmatismus wäre das denn jetzt? Eine Auswertung ergibt einen Wert von
10 mal Lambda PV , was dann doch etwas zuviel ist. Die Energie-Verteilung oder Point Spread Function genannt, ist niederschmetternd. Helle
Sterne verformen sich zu kleinen Nebel-Wölkchen. Ungeachtet dieses Hauptfehlers weist das ausgewertete IGramm eine zarte Unterkorrektur
auf von PV Lambda/1.4, und damit stellt sich erneut die Frage, ob das ein Hinweis auf eine Schmidtplatte wäre.
Dazu müßte man jetzt wissen, welche Wellenfront-Verformung eine Schmidtplatte in ein System in etwa einführt. Bei einem 8-Zöller hätte das System zunächst den
Ideal-Wert von 0.99 Strehl und einem PV-Wert von L/21. Nimmt man die Fläche #3, die die Schmidtplatte darstellt heraus, indem man stattdessen eine Planfläche
einführt, dann hätte man es lediglich mit einem opt. Fenster zu tun. Das Ideale IGramm müßte sich also dann ändern. Zunächst also das System mit Schmidtplatte:
Wenn nun stattdessen im System lediglich eine optisch fehlerfreie Glasplatte als opt. Fenster eingesetzt wird, dann reagiert das Rest-System deutlich unterkorrigiert mit
einem PV-Wert von 29 mal Lambda - man sieht es eindeutig am synthetischen IGramm, wie es ZEMAX "ausspuckt". Auch die Spot-Diagramme werden "ungemütlich" groß.
Das Ergebnis des optical Design Programmes ZEMAX ist genaugenommen ein math./theoretischer Beweis. Es wäre also zu untersuchen, zu welchen IGrammen eine
der üblichen Schmidtplatten führt, wie sie in einem SC-System verbaut werden. Also schnell mal bei einem C11 die Schmidtplatte ausgebaut, und ebenfalls in Auto-
kollimation vor den Planspiegel gesetzt - diese Schmidtplatten haben erfreulicherweise noch eine Bohrung, sodaß nichts den Strahlengang stören kann. Das Ergebnis
sieht man im nächsten Bild: Ein IGramm mit einer deutlichen Überkorrektur. Würde man nun prinzipiell an das schmidtplatten-freie ZEMAX-System, das ja unter-
korrigiert reagiert, die Schmidtplatte einsetzen, die für sich allein überkorrigiert reagiert, dann kompensieren sich beide auf Null - im Ideal-Fall. Hätte also die unter-
suchte Glasplatte ein Interferogramm gezeigt, wie das der Celestron C11 Schmidtplatte, dann wäre der Sachverhalt eindeutig gewesen.
Damit ist die Eingangs-Frage eindeutig geklärt. Eine Schmidtplatte ist es nicht, dazu passen die IGramme nicht. Ein "optisches Fenster" ist es aber auch nicht, dann
dürfte die Platte weder Schlieren noch einen signifikaten Astigmatismus haben. Es ist lediglich eine Glasplatte aus Floatglas, die einen Tisch vor Nässe schützt, wenn
man einen Blumen-Topf darauf stellt. Nur optisch ist diese Glasplatte oben kein Gewinn - und es wird auch nie eine Schmidtplatte !
D051 Preisgünstige Schmidt-Cassegrain
Vorbemerkung:
Ein SC-System ist zugegeben ein sehr handliches Teleskop. Für visuelle Höchst-Ansprüche eher nicht zu empfehlen.
nun definiert sich aber der Begriff "Höchst-Ansprüche" sehr, sehr verschieden. Erst im Vergleich mit anderen opt.
Systemen wird man allmählich erkennen, daß hinsichtlich Kontrast die SC-Systeme keine Spitzen-Leistung zu bieten
haben. Auch ist der Grad an Zufriedenheit sehr unterschiedlich verteilt und je nach Interessens-Lage verschieden.
Preisgünstige Schmidt-Cassegrain Der Ausgangs-Thread auf astro-foren.de
Man bekommt diese handlichen Teleskope derzeit zu einem Spott-Preis, wenn man sich erinnert, was man für diese Systeme noch vor einigen Jahren
"hinzublättern" hatte - unabhängig von der opt. Qualität, die tatsächlich ein wenig besser geworden ist. Da man aber für ein Meade ACF 12" LX 200
nurmehr 2000.- zu bezahlen hat, und auch C11 und C 9.25 noch günstiger zu haben sind, wachsen die Begehrlichkeiten und so landen bei mir häufig
solche Systeme zur Begutachtung.
Das Ziel aller Wünsche wäre ein möglichst hoher Strehl . Das geht aber nicht, weil speziell bei SC-Systemen die Streuung beachtlich ist, und bei einigen
Teleskopen ihrer Art nur Zit: "Licht durchgeht", wie einer, der das täglich untersucht, einmal treffend bemerkte. Astigmatismus und sphärische Aberration
ziehen sehr schnell den Strehl nach unten, und über Schmidtplatte und Fangspiegel-Retouche wird eine Menge Streulicht eingeführt, was man bei
hoher Vergrößerung gut erkennen kann.
Und da jeder nur das Beste haben möchte, möglichst zum absoluten Tiefstpreis, stelle ich dann öfter die Frage, ob man eine solche Optik, wenn sie
denn in Deutschland gefertigt würde, überhaupt bezahlt werden könne, und ob das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht übererfüllt sei, wenn man
Preis und Qualität in Beziehung setzt. Meistens stoße ich dabei eher auf taube Ohren.
Oft steckt auch eine falsche Erwartung hinter dem Kauf solcher Systeme: Während viele der beieindruckenden Himmels- und Planetenaufnahmen
genaugenommen im Computer generiert werden, und für die Fotografie die SC-Systeme selbst bei schlechter opt. Qualität noch beachtliche Ergebnisse
erzeugen, sollte man nur im allergünstigsten Fall solche Systeme für die visuelle Beobachtung benutzen. Da wären Maksutovs die eindeutig bessere
Wahl. Weil aber die "Dinger" derzeit so preisgünstig sind, landen eigentlich schon die besseren Exemplare bei mir.
Der schnellste Eingangs-Test in diesem Zusammenhang bleibt weiterhin der "Artificial Sky Test", der in einer typischen Ansammlung von Pinholes
besteht zwischen 1µ und 5µ auf einem Gesamtdurchmesser von gerade mal 2 mm. Es ist ein fehlerhaft beschichteter kleiner Planspiegel, der von der
Rückseite her beleuchtet wird und deswegen einen künstlichen Sternhimmel darstellt mit Sternschnuppen, Doppeltsternen usw. Betrachtet man
diesen "Sternhimmel" mit einem 2 mm Okular, dann tauchen besonders über die Beugungs-Ringe alle Fehler in einer Zusammenschau auf:
- Bei Astigmatismus wird der erste Beugungsring in ein "Kreuz" verwandelt, also an 4 Stellen unterbrochen
- bei Koma (Zentrierfehler) liegt der Beugungring nicht rotations-symmetrisch um den Lichtkern (Maximum).
- bei Unter- meist aber Überkorrektur wird der ohnehin deutliche Beugungsring (wegen der Obstruktion) noch stärker hervorgehoben. Bei deutlicher
Obstruktion (z.B. RC-Systeme) lassen sich sehr viele Beugungsringe erkennen, wie das drittletzte Bild zeigt. Strehlwert und Obstruktion
Bei der Fotografie, oder bei kleinen Vergrößerungen - (bei einem 12" Meade ACF merkt man bis 300-fache Vergrößerung erst einmal nichts) -
spielt das eine kaum wahrnehmbare Rolle. Nur bei der Strehl-Ermittlung geht dieser über die Restfehler gnadenlos in den Keller und verfinstert
jedes Mal die erwartungsfrohen Mienen ihrer Besitzer.
Die folgenden Beispiele sind nur ein Ausschnitt aus den Teleskopen, die bei mir im letzten Jahr aufgetaucht sind. Sie sind in keiner Weise
repräsentativ für eine Firma oder Serie und markieren immer nur das aktuelle Teleskop.
Das folgende C11 zählt zu den besseren Exemplaren, leider zieht ein 3-eckiger Astigmatismus den Strehl etwas herunter.
Das Gegenbeispiel wäre ein bei Grün überkorrigiertes C14, ebenfalls mit einem 3-eckigen Astigmatismus, von dem man bei der eingeblendeten
Aufnahme eigentlich nichts sieht. Bei Rot wäre der Strehlwert am höchsten, bei 532 nm wave wären wir bei Strehl = 0.651. Der Gaußfehler
ist auch bei SC-Systemen zum Teil deutlich ausgeprägt.
Bei hoher Vergrößerung läßt sich ein Restastigmatismus ebenso feststellen, wie eine leichte Überkorrektur, weshalb der Strehlwert bei Grün nur noch
0.903 beträgt. Dieses C 9.25 wäre aber trotzdem die erste Wahl.
Nicht umsonst haben die INTES-Maksutovs eine eindeutig bessere Qualität, auch wenn sie vom Durchmesser begrenzt sind wegen der Meniskus-Eingangs-Linse.
Und weil bei diesem System nur sphärische Flächen im Spiel sind, ist die Abbildung und der Kontrast eindeutig besser. Der Preis entsprechend höher, man hat also
die Wahl.
Ein weiteres Beispiel für eine hervorragende Abbildung und einen hohen Strehl, die Definition der Dreiergruppe ist sehr gut zu sehen.
Ein drittes Beispiel zur Dokumentation der hohen Qualität. Allein die Interferogramme dieser Maksutovs unterscheiden sich deutlich von den üblichen SC-Systemen.
Auch Meade SC-Systeme haben eine breite Streuung. Hier zieht ein Astigmatismus von mindestens L/4 PV und schlechter, den Strehl gnadenlos nach unten. Die Fotografie
merkt davon nicht. Visuell natürlich schon.
Dieses Gerät ging beispielsweise zum Händler zurück, der weitere "Lebensweg" blieb mir allerdings verschlossen.
Als Nachfolger des vormaligen Teleskops erreichte uns dann dieses Beispiel, und das dürfte die Erste Wahl sein unter den SC-Systemen. Nur wieviel Prozent
diese Qualität haben, wird selbst der Importeur nicht wissen oder wissen wollen.
Auch dieses Beispiel wäre für die Fotografie ein wunderbares Teleskop. Weil aber der Käufer unbedingt ein Planeten-Teleskop auch zur visuellen Beobachtung haben möchte,
störte er sich am Restfehler von PV L/3.4 bei 532 nm wave, den er bei 300-facher Vergrößerung noch nicht, und erst bei 660-facher Vergrößerung als kleines
Kreuz erkannte. Bei tausend-facher Vergrößerung "verwandelt" sich jedoch der erste Beugungsring in ein schönes Kreuz.
Die Energie-Verteilung, PSF genannt, stellt sich dann so dar, aber immer nur bei hoher Vergrößerung, wie sie nur auf der opt. Bank möglich sind.
Man kann sich dieses aktuelle Teleskop ohne den PV L/3.4 Astigmatismus darstellen lassen, und da dürfte die Energie-Verteilung (PSF) und die Kontrast-Übertragung (MTF)
interessant sein. Der über die Obstruktion verursachte 1. Beugungsring läßt sich nicht wegdiskutieren. Das Maximum jedoch ist ohne Astigmatismus etwas höher und
schlanker, weshalb ab 0.6 Spatial Frequency die Auflösung besser dargestellt wird. Ob sich das in der Praxis bemerkbar macht, muß ein Beobachter entscheiden.
Schlußwort: Man sollte sich schon genau überlegen, ob ein Schmidt-Cassegrain-System für visuelle Beobachtung wirklich die richtige Wahl ist,
da wäre beispielsweise ein Newton sehr viel sinnvoller, leider nicht ganz so handlich und vermutlich auch nicht ganz so preiswert.
###########################################################################
Lieber Wolfgang, liebe Beobachter,
die umfassende Darstellung von guten und grottigen Beispielen verschiedener Cassegrainvariante ins sehr anschaulich.
Von meiner Beobachtungspraxis her und komme ich zu einem anderen Schluss als Wolfgang.
Ursprünglich war ich auch kein Anhänger dieser Teleskopgattung, was sich heute für mich zur Sympathie zu den Geräten entwickelt hat.
Großen Anteil hat der gestiegene Kontrast durch bessere Spiegelbeschichtungen und auch die komafreie Abbildung moderner SC Typen.
Von meiner Händlertätigkeit kann ich sagen, dass ich in 6 Jahren nicht einen Kunden hatte, der mit optischen Qualität der Geräte nicht zufrieden war. Das muss kein absoluter Maßstab sein, aber zeigt doch dass der Anspruch an die Geräte erfüllt wird.
Höchst anspruchsvolle Kunden, die es sich leisten können, werden zu anderen Geräten tendieren, aber das ist die Minderheit.
Einen 12" ACF zu 2000,--€ wie Wolfgang schreibt, kann ich leider nicht anbieten. Trotzdem sind SC´s vergleichsweise erschwinglich. Die Tuben sind leicht gebaut und begnügen sich mit weniger Montierung als lang bauende Varianten.
Der 10"/11" hat sich als größte transportable Optik bewiesen. Mit dieser Öffnung konnte ich erstaunliche DeepSky Beobachtungen machen und auch an Planeten befriedigende Eindrücke gewinnen. Größere Modelle sind stationär sinnvoller aufzustellen oder aber von 2 Personen zu bewegen.
14" SC stehen in vielen Sternwarten und waren lange Zeit eine Obergrenze von Preis und Verfügbarkeit. Heute natürlich nicht mehr der Maßstab, aber immerhin mit max. 16" recht eindrucksvoll und zudem sehr leichte Tuben.
Mit visueller Beobachtung kann nicht nur Planetenbeobachtung, Doppelsterne und die Bewunderung der Beugungserscheinung an Sternen gemeint sein.
Visuelle Beobachtung bedeutet für mich auch bequemes Einblicken von "Hinten" und genügend Öffnung um Kugelsternhaufen auflösen zu können, Farben an PN erkennen oder Form und teils Spiralarme an Galaxien erkennen. Das leisten die Geräte sehr ordentlich.
In den meist kleinen Privatsternwarten passt ein 14" SC mit kleinem Refraktor ganz passabel hinein, ein 14" Newton setzt vom Platz und Montierungsanspruch schnell Grenzen.
Wegen Platz, Einblick und Preis ist ein SC oft die einzig mögliche Wahl.
Ich beobachte mit einem klasse 16" ACF und habe schon viele begeisterte Beobachter durchsehen lassen. Auch wenn der SC nicht die bestmögliche Abbildung an Planeten liefern kann, so machen die Beobachtung derselben in dieser Disziplin durchaus Spaß. Das Seeing muss allerdings schon gut sein um das Gerät nutzen zu können.
Auch bei Deep Sky braucht es gutes Seeing besonders mit Öffnungen ab12“ um vollen Genuss zu erreichen.
Bei 100x bis140x am 16“ bleiben die Sterne nadelfein, fast wie in einem Refraktor, was bei den Sternhaufen zu Gute kommt.
Kugelsternhaufen wie M 13, 15 oder M92 sind damit wunderbar aufgelöst und auch bei 300x sind die schwachen Sterne schlicht scharf.
Meine beste Jupiterbeobachtung überhaupt hatte ich mit einem 16“ ACF im SaharaSky Hotel im Nov. 2010.
SC freundliche Grüße
Ralf
D050 Lichtenknecker MPT 200-2400 - den Astigmatismus ausgetrieben
MPT 200/2400 - den Astigmatismus ausgetrieben
Dieser Fernrohr-Typ wurde Anfang der 80-er Jahre von der Firma Lichtenknecker-Optics her-
gestellt. Ein zunächst "normales" Schmidt-Cassegrain-System mit ebener Schmidtplatte und
zwei sphärischen Spiegeln, also der Hauptspiegel als Sphäre und der Fangspiegel in gleicher
Weise. Unter den SC-Systemen eine ausgesprochen glatte Politur, wie sich überzeugend zeigen
läßt. Weniger überzeugend jedoch ist ein fest eingebauter Astigmatismus im Hauptspiegel selbst,
der über den Sekundärspiegel des Systems erst einmal kräftig nachvergrößert wird. So muß man
schon tief in die Trick-Kiste greifen, wenn man den anfänglichen Strehlwert von ca. 0.40
(astigmatismus-bedingt) schließlich auf 0.93 Strehl hochziehen will. Mag sein, daß der ursprüng-
liche Zustand dieses Teleskopes ähnlich perfekt gewesen ist - jedenfalls haben diverse Umbauten,
Umlackierungen und die überflüssige Auskleidung des Tubus innen mit Velour-Filz dazu geführt,
daß nichts mehr stimmte. Noch nicht einmal die Herstellerseitig angegebene Back-Focal-Lenght
von 256 mm bzw. 630 mm Schnittweite,
Der erste Teil der Optimierung bestand also zunächst in der Analyse der optischen Bauteile und führte sehr
bald zur Zerlegung des gesamten Systems - eigentlich sehr "bastelfreundlich" angelegt und das mag der
Grund sein, warum es den oder die Vorbesitzer offenbar gereizt hat, den optischen Tubus des öfteren zu
zerlegen: Verschlimmbessern nennt man das, wenn sich da einer nicht bremsen kann !
Das Studium der Einzelteile ist nicht un-interessant: Die HS-Spiegelzelle mit den drei Auflage-Pads außen für
den auf der Rückseite konisch angeschliffenen Hauptspiegel. Ein Überwurf-Ring zentriert den Spiegel, der
lediglich auf diesen Pads ruht. Drei obere "Nasen" hindern den Spiegel am Herausfallen, abgepolstert über
dünne Korkplättchen und man muß sorgfältig aufpassen, daß die Druckpunkte übereinander liegen, sonst
hätte man sofort einen dreieckigen Astigmatismus - habe ich natürlich ebenfalls ausprobiert. Die HS-Zelle
wird als Einheit über Tellerfedern zum Tubus justiert, und da stellt man den Tubus am besten auf einen
großen Planspiegel und zentriert zunächst nur den Hauptspiegel mit dem Tubus, den Rest erledigt man am
besten nur über den Fangspiegel.
Und weil man Zug um Zug zunächst den Haupt-Spiegel kennenlernen will, wird erst nur die Schmidtplatte
entfernt und kann nun einen ungetrübten Blick in den Tubus und damit auf den Hauptspiegel werfen: Er ist
a) eine Sphäre, wie üblich bei SC-Systemen b) leicht elliptisch bzw. überkorrigiert, was auffällt, und
c) astigmatisch, zu meinem großen Bedauern. Die Überkorrektur erkennt man über Foucault und Ronchi, den
Astigmatismus über ein Interferogramm oder eine ca. 5µ große Pinhole bzw. artificial Sky Pinholes. Im Fokus
bildet sich das bekannte Kreuz und "versaut" die hohe Auflösung, das System wird unbrauchbar für hohe
Vergrößerungen, was mir der Sternfreund in einem Email bestätigt.
Und weil natürlich eine Spiegelzelle für einen Spiegel auch ein "Marter-Werkzeug" sein kann, habe ich diesen
Spiegel vollends ausgebaut, flach auf eine weiche Unterlage gelegt und mit dem gleichen Sterntest, nun
aber senkrecht, festgestellt, daß der Astigmatismus offenbar fest eingeschliffen ist. Da wäre guter Rat
teuer.
Der gute Rat beginnt damit, daß man sich die Lage des Astigmatismus erst einmal genauer anschaut, ihn
also so dreht, den Spiegel, daß die astigmatische Figur senkrecht/waagrecht steht. Danach geht es um die
Frage, in welcher Stellung der Astigmatismus stärker bzw. schwächer ausfällt und warum. Es stellte sich also
schnell heraus, daß der Spiegel auch noch leicht in sich zusammenfällt, und in der günstigeren Position
einen Teil des Fehlers kompensiert. Und in diesem Umstand kann man nun nach der Lösung suchen. Man
sieht auf dem Foto den Spiegel in der schlechteren Position - die Markierung ist rechts. Um 90° gegen
den Uhrzeigersinn gedreht, ist dieser Fehler geringer.
Über den Sterntest-Vergleich läßt sich das sehr gut zeigen. Und hier kommt nun der im dritten Bild erkennbare
Zentrier-Ring ins Spiel. Würde man nun an den beiden gegenüberliegenden Seiten dieses Zusammenklappen
des Hauptspiegels etwas forcieren (zartfühlend bitte), dann läßt sich der Astigmatismus damit beeinflussen.
Der Zentrierring wäre mit ca, 5 mm Wandung einigermaßen stabil - man hat lediglich die Ungewißheit der
termischen Situation in der Nacht - das wird die Erfahrung zeigen.
Jedenfalls baute ich diese Option erst einmal vorsorglich ein, ohne sie zunächst zu benutzen. Im nächsten
Schritt suchte ich die richtige Position/Drehwinkel von Schmidtplatte und Fangspiegel. Und das pendelt
von dreickigem Astigmatismus bis zu Astigmatismus Zernike Koeffizient #4 / #5 , wobei jedesmal das
System neu justiert werden mußte: Dort wo das Sternscheibchen dünner erscheint, muß analog an der
Justierschraube im Uhrzeigersinn feinfühligst !!! gedreht werden. Also weniger als 1° Winkeldrehung. Dabei
verkürzt sich bei der Rechtsdrehung der HS-FS-Abstand und der Backfokus nimmt zu. Derzeit bei 258 mm
von der letzten Tubusfläche entfernt. Wer genau die intra-/extrafokalen Sternscheibchen studiert, wird
merken, daß die Justage noch nicht ganz stimmt - mittlerweile war ich bereits bei der Beugungsgrenze
angelangt indem ich Schmidtplatte und Fangspiegel in mehreren Varianten gedreht hatte und sich das
Ergebnis schon sehen ließ. Auch die Astigmatismus-Klemme war bereits aktiviert - also möglichst nur
geringer Druck auf die zwei vorher exakt ermittelten Druckpunkte.
Und weil ich vergaß, die Abstände des Systems auch innen auszumessen, für eine spätere ZEMAX-
Simulation, nahm ich die Schmidtplatten-Einheit abermals heraus und stellte nach erneuter Justage über
den Sterntest fest: Jetzt ist es nahezu perfekt. Besonders im Fokus selbst erscheint das Scheibchen
fast perfekt rund. Und jetzt kann man endlich zurück zu den Tests am Anfang.
Das Interferogramm schaut jetzt einigermaßen akzeptabel aus. Von Astigmatismus sieht man nur noch
wenig. Dafür kommt jetzt eine leichte Überkorrektur ins Blickfeld - auch die 3-D-Darstellung verrät dies.
Auch ist jetzt eine Aufnahme mit dem artificial Sky bei 1200-fach möglich und läßt einen schönen Vergleich
zu mit dem drei-eckigen Restastigmatismus der 3-D-Darstellung und der Abbildung im kleinen weißen
Kasten im nächsten Bild unten links, wo sich die Energie in gleicher Weise verteilt. Übrigens jetzt ein
himmelweiter Unterschied zu Bild 4, das den ursprünglichen Astigmatismus eindrucksvoll darstellt - ohne
Nachvergrößerung, und jetzt mit Nachvergrößerung.
Trotzdem hat man jetzt einen Strehlwert, den man von einem solchen System verlangen kann, besonders
wenn die handwerkliche Ausführung sehr glatte Flächen zeigt, wie im Normalfall bei Maksutovs und höchst
selten bei den handelsüblichen SCs aus Fernost bzw. USA. Siehe deswegen hier.
Im Überblick die Restfehler des Systems: Leichte überkorrektur und der übliche Gaußfehler, den vor vielen
Jahren ein ganz bestimmter Händler vehement in Abrede stellte.
Und um den Bericht noch abzurunden schließlich die Systemdaten des Multi Purpose Teleskops 200 /2400.
Dabei hat Lichtenknecker offenbar das Problem der Schmidtplatten-Herstellung geschickt über eine
sphärische Retouche in Richtung Ellipse korrigiert. Nur den Astigmatismus selbst, den hat er sich wohl
dadurch eingehandelt, weil er die Spiegel aufgekittet hatte - so wird erzählt. Das MPT führte in der Folge
zur Flat Field Kamera, mit der vor 30 Jahren wunderbar hochauflösende Fotos möglich wurden.
Man sollte diese Optik jetzt in Ruhe lassen und weder zerlegen noch daran herumschrauben.
D049 Celestron C 9dot25 ein göttliches Gerät
Immer wenn Sternfreunde unter einer längeren Schlechtwetter-Periode leiden, dann be-
helfen sich manch "großartige" Experten mit Themen, die direkt mit der Sternguckerei
und ihrem wissenschaftlichen Hintergrund weniger zu tun haben. Es sind eher die nicht-
astronomischen Themen, die "sachkundig" in den Vordergrund gespült werden, oder
marginale Probleme, die auch einem Kaninchen-Züchterverein gut zu Gesicht stehen.
Mit solchen Einleitungen habe ich mir in der Vergangenheit manche "hochgelahrten"
Zeitgenossen vergräzt, weil sie mit Begriffen wie "Glosse", "Streiflicht" oder "Satire" eher
Majestäts-Beleidigung verbanden, als burleske Meinungs-Äußerung. Als Einleitung zu
sachlichen Themen hatte ich früher immer einen derartigen "Vorspann", der mindestens
auf diesem Board wieder aufleben soll - so bier-ernst kann unser Hobby doch gar nicht sein !
Heute servierte mir ein Sternfreund wieder ein Highlight Gerät in Form eines Celestron
C9, in München, Solalinden gekauft und von einer Qualität, mit der der Sternfreund rund-
um zufrieden sein kann, auch auf allen zukünftigen Teleskop-Treffen und ihren kritischen
Geistern.
Das handliche Teleskop setzt man zur genaueren Durchleuchtung vor einen Auotkollima-
tions-Planspiegel hoher Qualität und Glätte und kann, was nur im Falle der SC-Geräte von
Celestron geht, mit der Teleskop-Steuerung die Justage vor dem Planspiegel durchführen.
Im ersten Arbeits-Schritt überprüft man die Kollimation des opt. Systems, weil sich sonst
in allen nachfolgenden Tests, die Dejustage abbilden würde, und entsprechend schlecht
würden alle unterschiedlichen Tests abschneiden. Großen Wert lege ich darauf, daß bei
diesen Messungen der Besitzer dabei ist. Dann lassen sich alle Fragen direkt beantworten
und klären und man kann bei nachfolgenden "wissenschaftlichen" Beiträgen anderswo, den
Sternfreund als Kronzeugen zitieren, bzw. dieser kann dort einseitig geäußerte Darstellun-
gen berichtigen.
Sterntest
In unserem Fall mußte das Gerät im temperierten Zustand erst sorgfältig justiert werden,
was man abschließend mit einem Sterntest bei doppelter Genauigkeit dokumentieren
kann als Nachweis, daß dieses Gerät in einwandfreiem Zustand das Labor verlassen hat.
Natürlich hat sich der Sternfreund vorher von der Dejustage ebenfalls am Sterntest über-
zeugen können, und kann zukünftig vielleicht selbst die Justage am Stern durchführen.
Ronchigitter-Test 13 lp/mm intrafokal
Bei einem SC-System ist ein solches Testbild bereits ein deutlicher Hinweis auf hohe
Qualität: deutliche definierte Streifen, ohne besondere Verformungen. Damit kann man
bereits jetzt die bekannten Störungen über die Schmittplatte ebenso ausschließen, die
größere Fehler bei der sphärischen Aberration. Die Mittelstrahlen fallen etwas kürzer
mit einen relativ geringen Flächenanteil, der wichtige Rand scheint in Ordnung zu sein,
muß bei den folgenden Tests näher untersucht werden, die "Glätte" des gesamten
Systems verspricht einen hohen Kontrast.
Foucault- oder Messerschneidetest
Dieser Test zeigt die "Landschaft" der ankommenden Wellenfront. Diese erzeugt das
Bild und die Forderung lautet, daß 80% der durch die Teleskop-Öffnung eintretende
Licht sich innerhalb des Beugungs-Scheibchens versammeln soll. Der Strehl von 0.80
würde diesen 80% entsprechen bei einem Peak to Valley Wert von L/4 der Wellen-
front über die gesamte Fläche gemessen. Dieser quantitative Wert darf aber nicht ve-
absolutiert werden, wie es in manchen Foren passiert ist, ganz besonders nicht bei
SC-Systemen, bei denen andere Einflußgrößen über die opt. Qualität entscheiden.
Lyot- oder Phasenkontrast-Test zur Prüfung der "Rauhheit"
Dieser Test untersucht über den Foucault-Test hinaus, die "Rauhheit" eines opt. Systems:
Je rauher ein opt. System, umso stärker ist das kontrast-mindernde Streulicht, das den
Bildhintergrund aufhellt, während Zonen für die Unschärfe bei Kanten zuständig sind.
Bei einem 20-Zoll Spiegel wirkte sich das in der Form aus, daß seine Leistung auf die
eines 10-Zöllers zurück-fiel. Die Fläche wirkt ähnlich glatt, wie beim Foucault-Test.
Spalttest visuell
Da bei diesem Test die Vergrößerungen mit 1000- bis 2000-fach an die Grenze des opt.
Systems gehen durch Verwendung eines 2.5 mm Okulars von Vixen im doppelten Durch-
gang, ist dieser Test als einziger Test schwer zu fotografieren. Aber auch hier bestand
das Gerät diesen Auflösungstest mit Bravour.
Interferogramm bei 650 nm
Die quantitative Flächenauswertung - und nur dann ist eine quantitative Auswertung wirk-
lich sinnvoll, bezieht sich also wirklich auf die gesamte Fläche, und nicht auf eine Linie, wie
bei einem Schnittweiten-Test, wie das viele Spiegelschleifer machen. Denen dann klar zu
machen, daß man fast gar nicht von einer Linie auf eine Fläche schließen kann, ist ein fast
aussichtsloses Unternehmen. Auch an dieser Diskussion wird die "ideologische Verhärtung"
mancher Zeitgenossen deutlich. Die nächste Diskussion steht dann mit der Auswertung
dieser Interferogramme ins Haus. Ob denn auch exakt der Strehl mit WYKO- oder
ZYGO-Ergebnissen vergleichbar sei. Welche Toleranz-Breite das Meßergebnis habe mit
genauer Angabe, mit welchem Programm die Ergebnisse ermittelt wurden, ob alle Para-
meter richtig gesetzt seien, und alle weiteren spitzfindigen Einlassungen, die völlig vergessen
machen, daß bis zur Entwicklung meiner Interferometrie, die gesamte Szene nur in Aus-
nahmefällen ein Interferogramm zu Gesicht bekam, noch über andere Test so richtig von
der Qualität ihrer Geräte erfuhr und die Kaffee-Satz-Leserei fröhliche Urständ feierte.
FringeXP-Auswertung
Bei einer Meßwellenlänge von 650 nm, der Lieferanten-Angabe dieser Laserdioden,
und nicht allzuweit von der HeNe-Laser wave von 632.8 nm entfernt, wie sie in der
Industrie Verwendung findet, ergibt sich unter Abzug des geringen Komabetrages,
der aus dem Testaufbau resultiert ein sehr guter Strehl von fast 0.97 bei einen PV
Wert von fast L/7 der Wellenfront. Hervorragend, wenn man dies auf die ganze
Fläche beziehen kann.
Nach drei Stunden Meßtechnik-LIVE war der Sternfreund nicht unglücklich über dieses
Ergebnis. Geahnt hatte er es bereits, aber jetzt hatte er die Dokumente in Form einer
CD, die er sorgfältig einpackte und mitnahm für alle sich anschließenden Diskussionen
am Stammtisch. Nachdem ich gestern einen eher mäßigen 20-Zöller zu untersuchen
hatte, war dieses C9 auch für mich eine äußerst angenehme Abwechslung.
Möge der Sternfreund noch jahrelang an seinem C9 viel Freude haben und nie glauben, daß ein
anderes Gerät besser sei.
D047 Celestron C11 - Rohr Nr 937 045 von 2002 Strehl(C-line) 0dot96
ich will mal noch ein bißchen nachlegen: Prüfaufbau wegen Gabelmontierung.
Das also ist mein C11 mit der Nummer 937 045, im Jahre 2002 gekauft, weil es eines von den damals guten C11 Geräten war. Unter heutigen Möglichkeiten gestern
nochmals vermessen und nunmehr ein qualitativer Vergleich: C11 zu C 9.25
Laut Formel nach Rayleigh-Kriterium hätte das C11 0.494 arcsec, das C 9.25 hingegen "nur" 0.588 arcsec Auflösung, wobei sich nach meiner
fotografisch/mathematischen Ermittlung eine etwas andere Situation ergibt. Berücksichtigen muß man zunächst, daß zwar das Öffnungsverhält-
nis gleich, aber die Brennweite länger und demzufolge der Artificial Sky Test bei längeren Brennweiten unschärfer ausfällt, wie das auch hier
der Fall ist. (Kann man bei Zeiss AS f/15 Objektiven sehr schön zeigen.) Es geht also um die Frage, wie die Dreiergruppe mit 10µ bzw. 8µ auf
dem Bild getrennt erscheint. Beim C11 kann man sicher noch von einem Abstand von 6 Mikron Sternscheibchen-Abstand ausgehen, der auf
dem Bild getrennt erscheint. Beim C 9.25 wären es ebenfalls 5 Mikron Sternscheibchen-Abstand, der auf dem Foto noch getrennt würde. Aus
dieser beider Abstände errechnet sich für beide Systeme eine Auflösung von 0.44 arcsec, und das übertrifft in beiden Fällen das Ergebnis der
Rayleigh-Formel. Wobei die Definition beim C 9.25 überzeugender ausfällt, und der visuelle Eindruck besser ist als das Foto selbst.
Der gleiche Vergleich läßt sich über die Foucault- und Lyot Testbilder ziehen. Beim C11 ist mehr Farbe im Spiel, das Optimum liegt eindeutig im roten Spektrum, deshalb ist die
Überkorrektur bei Grün ausgeprägter. Die "Rauhheit" beim Lyottest hat eine etwas andere Struktur. Während das C 9.25 insgesamt etwas glatter wirkt, scheint die Fläche beim
C11 etwas unruhiger zu sein. Beides zusammen, die andere Farbsituation und die etwas unruhigere Gesamtfläche reduzieren den Kontrast, sodaß über die größere Öffnungs
beim C11 nicht unbedingt mehr an Auflösung herauskommen kann. Das gilt besonders auch für die C14, die zwar eine noch größere Öffnung haben, deswegen aber noch lange
nicht "besser" sind. C-14 Schmidt Cassegrain___, C14 Sept. 2009, Ein brauchbares C14 - 10 Jahre alt__,__Foucault- und Rauhheits-Test bei SC-Systemen: Übersicht
Auch der Vergleich der Interferogramme zeigt die unterschiedliche Situation: Beim C11 käme eine stärkere Überkorrektur bei Grün heraus, während das rote Spektrum perfekt
ist. Bei Grün gemessen, würde die Überkorrektur den Strehlwert deutlich drücken. Für H-alpha Beobachter wäre dieses System ideal. Wenn nach dieser Untersuchung, die
beiden Systeme hinsichtlich Auflösung sich sehr ähnlich sind, dann wäre dem C 9.25 aus handlichen und preislichen Gründen der Vorzug zu geben. Im übigen ist beim
C 9.25 die Tubuswand auch nicht stabiler und würde bei einer Gabelmontierung und falscher Lagerung ähnlich reagieren wie oben das C11.
Der farbabhängigen Öffnungsfehler (Gaußfehler) läßt sich bereits über die RGB-Farbzerlegung bei Foucaul und Ronchi gut zeigen:
D044 C11 - nahezu perfekt auf Grün optimiert
http://astrofotografie.hohmann-edv.de/teleskope/reflektoren.schmidt-cassegrain.php
http://www.astronomische-vereinigung-augsburg.de/fileadmin/bilderordner/LX300-gross.gif
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Schmidt-Cassegrain-Telescope.svg
Ein fast perfektes C11
Dieses optische System ist sehr handlich und wird deswegen sehr oft eingesetzt, besonders
auch für die Planeten-Fotografie. Die Computer-Nachbearbeitung liefert in der Regel dann
hervorragende Ergebnisse ab. Trotzdem darf man nicht vergessen, daß es ein obstruiertes System
ist und der Einfluß von Fangspiegel und Schmidtplatte das Ergebnis oft "herunterzieht". Vor dem
preislichen Hintergrund - für ca. 1800.- Euro bekommt man mittlerweile den opt. Tubus - kann man
sich hoch-glücklich schätzen, besonders wenn man vorliegendes C11 bekommen hat.
Den opt. Tubus immer senkrecht auskühlen! Bob Knops vermeiden! Sonst hält die Justage nicht!
Spiegelshifting gehört offenbar der Vergangenheit an. Äußerst bemerkenswert auch die Tatsache, daß in
diesem Fall das Optimum bei Grün = 546.1 nm wave liegt. In früheren Zeiten fand man das Optimum bei
Rot = 656.3 nm wave, sodaß das kürzere Spektrum regelmäßig überkorrigiert war. Auch Astigmatismus
sucht man bei diesem Exemplar vergeblich, was ein weiterer Pluspunkt ist. Allerdings ist der Wunsch vieler
Sternfreunde nach einem ausgesuchten Teleskop nicht realisierbar, weil bereits der Hersteller keinerlei
Qualitäts-Urkunde beilegt. Man kann sich streiten, ob man das bei diesem Preis noch verlangen kann.
Das so beliebte "Tunen" von SC_systemen bitte unterlassen. Es hat noch keiner den schlüssigen Beweis
geliefert, daß das Gerät hinterher besser ist. Aber häufig stimmt dann die Schmidtplatten-Position und
auch der Fangspiegel nicht mehr und die feinen Velournadeln verteilen sich später auf dem Hauptspiegel.
"Verschlimm-Bessern" nennt man diesen Vorgang. Manche Ideologien sind aber leider unausrottbar.
Als sehr wirkungsvollen Übersichts-Test hat sich mein künstlicher Sternhimmel herausgestellt mit Pinholes in der
Größe von 3-5 Mikrons, sodaß eine Reihe opt. Fehler sofort sichtbar wird: Die Obstruktion verlagert einen
erkennbaren Teil der Lichtenergie in den ersten Beugungs-Ring. Ist der möglichst geschlossen, dann ist das
System frei von Astigmatismus und Koma. Wobei Koma auch über den Testaufbau und die exakte Justage
des Systems mitverursacht wird, also teilweise abgezogen werden muß. In diesem Fall ist das Ergebnis bei
hoher Vergrößerung nahezu störungsfrei und damit bereits der 1. Hinweis auf ein sehr gutes C11.
Die 3-D-Darstellung wäre ein erneuter Hinweis, wie bei obstruierten Systemen der 1. Beugungs-Ring mehr Energie
enthält.
Reste von geringem Astigmatismus zeigt die Wellenfront-Deformation auf der Basis der Referenz-IGrammes.
Hier ist bereits auf dem ersten Blick klar, daß ein hoher Strehlwert herauskommen muß.
Verglichen mit den weißen punktierten Linien wäre die Abweichung vom perfekten Interferogramm nicht mehr
allzu groß.
In der Gesamtschau hat man es mit einem sehr hochwertigen C11 zu tun.
Vergleicht man diese Foucault-Aufnahme mit der Übersicht anderer SC-Systeme , dann hat man einen erneuten
Beweis für die hohe Qualität und es drängt sich der Eindruck auf, die Fertigung hätte einen Qualitäts-Sprung
gemacht.
Vor Jahren reagierte ein Meade-Mitarbeiter äußerst heftig auf diesen Bericht Ein ausgeprägter Gaußfehler - nur falsch optimiert.
und bestritt vehement, daß SC-Systeme einen farbabhängigen Öffnungsfehler hätten, den ich aber in der Folge
immer wieder nachweisen konnte, wie auch in diesem Fall. Er wird über die Schmidtplatte eingeführt und
stört in der Regel nicht.
Im ersten Versuch kann man ein farbiges Weißlicht-Interferogramm in seine RGB-Farbkanäle zerlegen und bekommt
unterschiedliche Interferogramme, die a) den Öffnungsfehler und b) sogar den Farblängsfehler ausweisen.
Je mehr man ins kurze Spektrum geht, also bis zur h-Linie von 404.7 nm wave, umso deutlicher läßt sich die Überkorrektur
des Systems zeigen. Wobei das Abkippen der Streifen nach oben die kürzere Schnittweite, und nach unten die
längere Schnittweite anzeigt.
Mit gleichem Verfahren läßt sich auch ein "farbiges" Ronchibild in die RGB-Farben zerlegen und man bekommt bei
Blau ein bauchiges, weil überkorrigiertes Bild, und bei Rot ein kissenförmiges, weil unterkorrigiertes Bild.
Natürlich lassen sich SC-Systeme nur untereinander vergleichen, und wenn der Hauptspiegel perfekt und ohne
Astigmatismus, und wenn die Schmidtplatte wie bei diesem C11 keine weiteren Störungen einiführt, und wenn die
Retouche am Fangspiegel ebenfalls gelungen ist, dann kommt das hier beschriebene Ergebnis heraus.
Noch eine kleine Justieranleitung: Justage über den Poisson Punkt
Weitere Berichte zu SC-Systeme auf Seite Kap 04 ab D022 bis D052A
D043 C11 - Reparatur der Fangspiegeleinheit + Zentrierung (siehe unten)
26.08.2004 Wenn die Justierschrauben ...
bei einem Celestron C11 zu fest angezogen werden, dann passiert folgender, noch zu
schildernder Fall, mit dem ich mich einige Zeit beschäftigen durfte. Wenn das Gerät
noch dazu ein Grau-Import ist, dann sieht sich der Händler außerstande, irgendwelche
Gewährleistungen zu erfüllen. Egal wie !
Irgendwann hörte man bei tiefen Außentemperaturen einen kurzen Schlag, der sich
nicht zuordnen ließ, also ging man zur Tagesordnung über. Nur mit dem Unterschied,
daß das C11 aus welchen Gründen, nicht mehr justierstabil war. Irgendwann, nach
mehreren Telefonaten, erreichte mich ein entsprechend großes Paket. Mit dieser
Vorgeschichte packt man das wertvolle Gerät aus, und betrachtet es in aller Ruhe,
aber auch aller Sorgfalt, und es dauert nicht lange, bis ich den "Übertäter" erkannte:
Die Fangspiegel-Dose hatte beim Justieren des Fangspiegels, siehe auch die Prinzip-
Zeichnung, auf den Zentrierstift zuviel Druck abbekommen und über die Kälteeinwirkung
gab das Kunststoff-Material nach und sprang. Weil diese Risse dem Besitzer noch gar
nicht aufgefallen waren, schickte ich ihm ein Bild davon.
Damit fingen aber die Probleme erst einmal an. Zunächst widersetzte sich die Schmidt-
platte, und vorherige Ausbau-Versuche endeten bei einem zarten Muschelbruch, weil
man Glas in keinem Fall mit einem Schraubenzieher kommen darf. Dafür läßt sich aber
mit einem Rückstoßgedämpften Gummihammer die Schmidtplatte problemlos lösen,
wenn man statt auf die Schmidtplatte, auf den sie umgebenden Fassungsring mit
leichten Schlägen solange klopft, bis sich die "Verklebung" löst. Damit handelt man sich
aber gleich ein weiteres Problem ein. Nun kann man zwar die Schmidtplatte ausbauen,
und damit auch die Spangspiegel-Fassung, die mit dem Fangspiegel-Blendrohr ver-
schraubt ist, aber eine weitere werkseitige Klebestelle verhindert dies, damit nicht über
unsachgemäße Drehung dieses Blendrohr auf den Hauptspiegel fällt. Erst nach Rück-
fragen löste ich diese Sicherung und kam nun endlich an Fangspiegel und den Fang-
spiegel-Haltetopf heran. Ein neues Bauteil zu bestellen, ist wahrscheinlich aussichtslos.
Man könnte es als Ganzes wieder drehen, mit entsprechendem Gewinde . . .
Auch das ist sehr aufwendig (=alte Rechtschreibung). Also verfiel ich auf die Messing-
Teil-Lösung und frug den Besitzer, ob er solchen baulichen Veränderungen zustimmt.
Damit würde der hohe Druck auf den Mittenstift auf einen Durchmesser von ca. 25 mm
verteilt, und von der Rückseite her kann man den Topf mit dem Drehteil verschrauben
und damit sichern.
Alles wieder eingebaut, die Schmidtplatte wieder in die alte, vorher gekennzeichnete
Position, die Justage durchgeführt, allerdings diesmal nicht mit Brachial-Gewalt und
abschließend festgestellt, daß dieses C11 optisch einen sehr guten Eindruck machte.
Jammerschade wäre es gewesen, hätte man es nicht mehr benutzen können.
Nun hat dieses C11 ein neues Merkmal: Es ist gut von allen anderen zu unterscheiden,
falls irgendeiner mal auf die verwegene Idee kommt, es umsonst mitzunehmen. Schon
aus diesem Grunde hat sich die Reparatur gelohnt.
Zuletzt muß das System wieder zentriert werden. Dabei sollte mit einem Laser der Reflex am Sekundärspiegel ungefähr in Richtung
OAZ zeigen. Das erleichtert das ZentrierVerfahren. Danach halte man sich an diese Beschreibung.
D042 Celestron C11 in hoher Qualität
C11 - fast ein Krimi
Mit diesem C11 sollen sehr gute Bilder entstanden sein, sagt mir der Sternfreund als er gestern gegen 20:30
Uhr bei Dunkelheit vor meiner bescheidenen Herberge stand - es ist ja bald Weihnachten. Und dazu paßt ja
auch mein künstlicher Sternhimmel, der sogar breite Leuchtspuren von Sternschnuppen im Angebot hat,
sodaß mein Sternfreund meinte: "Sind die dicken Striche auf meiner Optik?", und man hörte förmlich, wie ihm
das Herz in die Hose plumste.
Den Sternhimmel fanden wir also mit etwas Verspätung. Das Teil war dejustiert und damit der Fokus nicht mehr so leicht
zu finden. Zumindest aber Zeit genug, sich bei "vorgeglühtem" Gerät auf meine 20° Raumtemperatur ein Bild hinsichtlich
Ronchi, Foucault und Rauhheit machen zu können. Und dann hatte das C11 erst einmal viel Zeit, sich auf meiner Optik-
Bank eine geschlagene Nacht an diese 20° Raumtemperatur nach allen Regeln der Kunst zu gewöhnen. Sage ein
bestimmter Händler noch einmal, ich würde die Geräte nicht lange genug auskühlen, wie das sein Nobel-Institut macht.
Also eine ganze Nacht Zeit, und einen ganzen Vormittag Zeit, nur zum Auskühlen? Wann hat man das schon mal am
Himmel? Und dann aber.
Die Fangspiegelhalterung hat etwas Spiel, ca. 0.5 mm seitlicher Versatz, also der erfolgreiche Versuch, das wieder
etwas fester zu ziehen. Die Kreuzschlitz-Schrauben für die Justage überprüft - sie waren von vorherigen Versuchen
etwas zu stramm angezogen. Bei strenger Kälte springt der Plastik-Topf und dann kommt das Gerät wieder als
Reparatur. Irgendwann konnte man mit dem Ergebnis - exakt auf der Achse kollimiert - zufrieden sein, man sieht es den
Sternscheibchen an.
Die aber hatten bereits bei der vorabendlichen Untersuchung eine Merkwürdigkeit, die mich doch etwas verblüffte:
In der Übersicht erkennt man es sofort - die parallelen Strukturen, die intra/extrafokal die Scheibchenfläche über-
lagert und sofort die Frage nach Ursache und Wirkung aufwirft. Die Ursache beantwortet dieser Bericht, die Wirkung
sollen über die Bilder von Gerrit beantwortet werden ...
Ronchi-, Foucault-, Rauhheits-Test und Interferogramm außer einer Auffälligkeit typisch für ein C11, also nicht
abwertend oder beunruhigend. Die nahezu parallelen Streifen beim Ronchi-Test, der überwiegend gleichmäßige
Flächeneindruck beim Foucault- und Lyot-Test, und die schönen parallelen Streifen beim Interferogramm, das
alles spricht für ein recht gutes C11, wie sich später noch zeigen läßt. Lediglich ein Merkmal zeigt sich hier
erneut in aller Deutlichgkeit - die Fließstruktur der Float-Glas-Schmidt-Platte. Und die ist auch bei allen anderen
Testbildern eindeutig zu finden. Interessanter beim Foucault-Test deutlicher, als beim Rauhheits-Test, wobei
das eine Frage des Winkels sein kann, bzw. noch schärfer sichtbar wird, wenn man den opt. Tubus um 90° dreht.
Sehr viel mehr interessierte mich aber, wie sich diese eindeutige Verformung der Wellenfront als Fehler in Lambda
darstellen läßt. (Das Interferogramm im nächsten Bild hätte sogar 0.957 Strehl)
Beide Hersteller, also Meade und Celestron hatten bei früheren Geräten einen ausgeprägten Gaußfehler: Perfekt
waren diese Geräte im roten Spektrum und überkorrigiert zum kürzeren Spektrum, also zu grün bereits sehr deutlich.
Das wollte ein Mitarbeiter dieses Herstellers nun gar nicht wahrhaben, mit einschlägigen Stellungnahmen auf
einschlägigen Foren - wie man es kennt. Durchforstet man nun diesen Fall, so sieht die Situation für grün, gelb und
rot recht ansprechend aus, die d-Linie mit 587.6 nm wave habe ich also folgerichtig ausgewertet. Bei blau, der
F-Linie = 486.1 nm wave kommt natürlich die Überkorrektur als Strehl-mindernd zur Wirkung. Grün wäre auch noch nicht
ganz das Optimum, aber im Vergleich mit früheren Geräten ein eindeutiger Forschritt.
Aber nun zur Beantwortung der Wellenfront-Abweichung durch die Floatglas-Struktur, die dadurch zustande zu kommen
scheint, daß nur eine Seite bei der Schmidtplatten-Herstellung bearbeitet wird. Das senkrechte Interferogramm zeigt nur
sehr eindrucksvoll die Abweichung, und so läßt sich mit dieser "Kerbe" eine Quantifizierung vornehmen. Jedenfalls weit
unter Lambda/10 der Wellenfront, und in dem Bereich liegen manchmal ringförmige Retouchen von Newton-Spiegeln.
Das Referenz-Streifenbild mit AtmosFringe ausgewertet, im Doppelpaß wäre ein Streifenabstand L/2 der Wellenfront. was einstens einen zwei Jahre währenden Streit mit einem Feinoptiker aus der Industrie vom Zaun brach, bis ich, so leid es
mir auch tut, am Ende Recht behielt. (Herstellung ist nicht gleich Messen) Hervorheben möchte ich ganz deutlich für die
pingeligen Leser, daß in den späteren hohen Strehlwert alle Rest-Fehler eingehen, und damit ist klar, hier haben wir
wirklich ein ganz vorzügliches C11.
Die Wellenfront-Darstellung zeigt die Überlagerung mehrerer Rest-Fehler zu denen Coma und Astigmatismus gehört,
letzterer zeigt sich überdimensioniert an meinem artificial Sky ganz deutlich bei 1400-facher Vergrößerung, was man
dem Gerät in der Praxis nie zumutet.
Die weißen dünnen Linien zeigen den Idealverlauf, den die Streifen bei Strehl = 1.000 haben müßten. Ansonsten sind
immer noch alle Fehler im Spiel.
Die bekannte Energie-Verteilungsfunktion, wegen der Fangspiegel-Obstruktion verschwindet ein Teil der Energie im
ersten Beugungs-Ring, und wenn dann noch leichter Astigmatismus hinzukommt, dann haben wir im Extramfall
ein schönes Fünffach-System wie ganz unten zu sehen.
Über die Kontrastübertragungs-Funktion wird man erneut auf die Obstruktion aufmerksam gemacht.
Ich bin zwar kein renomiertes Edel-Institut mit dem ich hausieren gehen könnte zum Vertrieb der edelsten Optiken unter
der Sonne bzw. den Sternen, aber - und das möchte ich doch sehr nachdrücklich betonen - meine Certifikate
schmücken sich u.a. mit einem Interferogramm, das man auch mit anderen Programmen auswerten kann, wie das inter-
essierte Sternfreunde gerne tun. Und an der Stelle vermisse ich regelmäßig eine Kleinigkeit bei diesen Nobel-Certifikaten.
Auch ein einfacher Foucault-Test würde bei den hochgelobten Optiken manchmal bereits sehr viel verraten, wenn man
ehrlich ist - aber nur dann. Der Coma-Fehler wirkt sich mit 0.8% strehl-mindernd, der Restastigmatismus mit gerade
mal 4% strehlmindernd aus. Coma geht hauptsächlich auf das Konto der Justage und Testaufbau und auch beim
Astigmatismus muß man nicht den ganzen Betrag dem Gerät selbst anlasten, weil Luftunruhe, Raumschwingungen etc.
geringfügige Einflußfaktoren sein können - für alle diejenigen, die es gaaaaaaaaanz genau haben wollen. Sonst kömmt
vielleicht einer auf die Idee, ich hätte einen Strehl von 0.99 gemessen, was entsteht, wenn man den Astigmatismus
ganz abzieht.
Die Aufnahmen meinen Labor-Himmels bei perfektem Seeing und hundsgemeiner Vergrößerung erzeugten in mir erst
einmal Sprachlosigkeit und Grübeln. Mittlerweile habe ich diesen Fehler mit einem Kugelspiegel nachvollzogen.
Obstruktion gepaart mir hauchzartem Astigmatismus produziert über den ersten Beugungsring offenbar solche
Fünffach-Systeme - ich müßte bei meinem astigmatisch verformten Kugelspiegel noch eine kräftige Obstruktion
einbauen, und dann hätte ich vermutlich exakt den gleichen Effekt. Zur Beruhigung, nur durch die hohe Nachvergröße-
rung wird dieser Fehler überhaupt sichtbar bei Pinholes von 1-5 µ Lochdurchmesser.
Was jetzt noch fehlt, sind die versprochenen Bilder von Gerrit, die er mir sicher bald liefert und dann müssen wir keine
Diskussion mehr führen: Hier sind sie. Die Fokussierung erfolgte damals über Augenmaß nicht Messerschneide, schrieb mir
Gerrit grad.
####################################################################################
Hallo Uwe,
mein eigenes C11 hat einen deutlicheren Astigmatismus und ich fürchte, hier wird man die Fünffach-Sterne noch sehr
viel besser sehen. Werde ich demnächst neu vermessen müssen, hab mich ja in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt.
Nochmal zur Frage von Josef, ohne eine Wissenschaft draus zu machen ...
Der Testaufbau würde einem APO 250/2363 entsprechen, allerdings mit einer Obstruktion, und damit den SCs wieder
ähnlich. Normalerweise ist er perfekt, dieser Kugelspiegel, ergibt also nadelfeine Lichtpunkte. Mit einer eingebauten
Obstruktion und wenig Astigmatismus wird der 1. Beugungsring bereits gestört in Kreuzform, verstärkt man den Astig-
matismus, dann wird das Kreuz deutlicher. Damit dürfte das Fünffach-System hinreichend geklärt sein, was ich bei fast
allen SC-Systemen bei dieser hohen Vergrößérung vermute.
#################################################################################
Aaaaaaaaaaaaaaaalso lieber Ralf,
nach meinem Algorhythmus, der aus Tipps & Tricks für Sternfreunde, SuW, 2. Auflage stammt, käme dieses heraus, und das deswegen, weil bei Ahnert offenbar dieser Faktor 1.22 noch nicht berücksichtigt ist, der an die Beugung verloren geht. Meine in der Quelle zu findende Formel lautet: alpha = 1.22 * Lambda/Durchmesser * 206265"
Auf dieser Basis rechne ich auch die anderen Werte um. Den Abstand meines Doppelsternes von 5 µ habe ich unter dem Mikroskop mit 0.001 mm Genauigkeit vermessen, also kein gerechneter Wert, sondern aktuell gemessen. Diesen Doppelstern trennt man visuell, Gerrit war heute mein Zeuge, als Doppelstern, nach dem Rayleigh Kriterium, wonach das Maximum des ersten Sternes das Minimum des zweiten nicht unterschreiten darf bezogen auf den Abstand der Achsen voneinander. Es ist also nicht die Forderung, daß zwei getrennte Sterne zu sehen sein müssen.
http://www.epsilon-lyrae.de/Seeing/MTF2/ArtikelMTF2.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Aufl%C3%B6sungsverm%C3%B6gen
Und eines darfst Du auf keinen Fall vergessen: Mein Seeing wirst Du am Himmel nie erreichen und von meiner Meßuhr habe ich sogar die Eichkurve.
Noch eine Fundstelle:
Zur Definition des Auflösungsvermögen eines Teleskops verwendet man sehr gerne das sogenannte Rayleigh-Kriterium. Bei dem Rayleigh-Kriterium geht man davon aus, daß sich zwei Beugungsscheibchen gleicher Helligkeit und Farbe noch trennen lassen, wenn das Minimum des ersten mit dem Maximum des zweiten zusammenfällt.
Abbildung 1 : Nach dem Rayleigh-Kriterium überlagern sich die Beugungsscheibchen eines Doppelsterns gerade so, daß das Minimum des ersten mit dem Maximum des zweiten zusammenfällt. Abbildung aus [3]
################################################################################
Hallo Ralf,
der dich enttäuschende Optik-Experte geht von folgender Überlegung aus, die mehr mit normaler Geometrie zu tun hat und dem gemessenen Abstand seines Doppelsternes, also Minimum hin Maximum her:
Er hat zunächst einen Fokus 2800mm den er zu 5600 mm Durchmesser verdoppelt und mit Pi multipliziert und bekommt damit einen Kreisumfang von 17 592,91886 ...mm auf dem auch der künstliche Doppelstern mit 0.005 mm Abstand (Mitte zu Mitte) liegt. Den kann man nun 3 518 583,772 mal auf diesem Umfang abtragen. Erste Überlegung
Nun überlegt er sich, wieviel Bogensekunden ein Vollkreis eigentlich hat, und er kommt auf 360*3600 = 1 296 000 arcsec. Zweite Überlegung.
Nun teil er die Anzahl der arcsec durch die Anzahl der Doppelsternabstände in mm, also 1 296 000 / 3 518 583,772 und erhält die Zahl 0.368 880 ... die er als den Bruchteil an Auflösung in arcsec auffasst, den der mit 0.005 mm vermessene Doppelstern auf dem Vollkreis hat. Er bringt also seinen Doppelstern 2.7109 ... x in seine Bogensekunde hinein. Dritte Überlegung
Man braucht also keine Energie-Verteilungs-Kurve mit Minimum und Maximum sondern stellt sich einfach das Airy-Scheibchen mit dem exakten Durchmesser als Kreisscheibe vor, nebem dem ein weiteres gleichgroßes Kreisscheibchen liegt. Ist der Abstand der Mittelpunkte größer/gleich dem Radius, wäre die Rayleigh Bedingung erfüllt.
Nun findet man ja Angaben zum Abstand eines Doppelsternes mit 2.58" oder 2.00" z.B. auf Deinem Foto, was für mich soviel bedeutet, daß der Abstand von Maximum zu Maximum gemeint sei, also von Spitze zu Spitze, wie es in meinem Fall exakt auch nicht anders wäre, und genau unter dieser geometrische Sichtweise fasse ich die Sache auf.
Heißt es doch in meinem Beitrag schon vorher:
Quote:
Zur Definition des Auflösungsvermögen eines Teleskops verwendet man sehr gerne das sogenannte Rayleigh-Kriterium. Bei dem Rayleigh-Kriterium geht man davon aus, daß sich zwei Beugungsscheibchen gleicher Helligkeit und Farbe noch trennen lassen, wenn das Minimum des ersten mit dem Maximum des zweiten zusammenfällt.
Die Grafik also mindestens um den Radius des Airy-Scheibchens versetzt noch einmal gezeichnet wird.
Das habe ich versucht mit zwei Kreisen darzustellen, die genau den Durchmesser des Beugungsscheibchens haben:
Und nun sag mir mal, wo mein Denkfehler sei ? Von Dir möchte ich also jetzt wissen, was bei Deinem Foto nun exakt den Abstand von 2.58" oder 2.00" beschreibt? Ist es die Mitte Deiner Lichtpunkte oder der Zwischenraum. Beim Abstand zweier Punkte geht man normal vom Zentrum aus und das Rayleigh-Kriterium fasse ich genauso auf.
Quote:
Der Begriff Auflösungsvermögenbezeichnet die Unterscheidbarkeit feiner Strukturen, also den kleinst- und noch wahrnehmbaren Abstand zweier Punkte. Eine Quantifizierung erfolgt durch die Angabe eines Winkelabstandes oder durch die Angabe des Abstandes gerade noch trennbarer Strukturen.
Und genau das habe ich getan.
D041 C11 Edge HD 280-2800 - scharf bis in die Ecken
http://www.celestron-nexstar.de/edgehd/default.htm
http://www.celestron-nexstar.de/hyperstar/referenz.htm
http://www.celestron-nexstar.de/hyperstar/download/text_suw_03_2010_dittler.pdf
http://www.celestron-nexstar.de/hyperstar/bild/m42-Hyperstar-Bildfeldvergleich_gross.jpg
http://www.celestron-nexstar.de/edgehd/bild/paquette_coma_gross.jpg
http://www.universetoday.com/wp-content/uploads/2009/07/20090429_osct11_coma_half-2.jpg
1.Link, 2.Link, 3.Link, 4.Link;
C11 Edge HD: "scharf" bis in die Ecken ________
Ein C11 Edge HS mit eingebautem Flattner, das bis in die Ecken scharf zeichnet, wenn man den richtigen Abstand zum Fokus einhält - ein Umstand,
der auch für jeden Flattner gilt. Das Web hält mittlerweile eine Reihe von beeindruckenden Bildern und weiteren Berichten bereit, siehe die Links oben.
Im hauptspiegelseitigen Blendrohr ist in der neuen C11 Version Edge HD ein Flattner eingebaut, der beim richtigen Fokusabstand eine Auflösung ermöglicht, wie
man sie auch auf der Achse erkennt. In der Konsequenz führt das aber zu einem etwas größeren Sekundären Spektrum, was aber für die Fotografie keine
größere Rolle spielt. Weitere technische Verbesserungen sind die beiden seitlich angebrachten Lüfter, sowie die Arretierung des Hauptspiegels nach der Fokussierung,
was für die Fotografie wichtig ist.
Wenn der Abstand zum Fokus mit ca. 134 mm nicht stimmt, bekommt man ein buntes Bild mit astigmatische Figuren. Erst wenn man den geeigneten Fokuspunkt
sucht, ist man schließlich überrascht, wie perfekt das System bei Felddurchmesser 20 mm abbildet. Vermutlich dürfte der korrigierte Felddurchmesser noch weitaus
größer sein, dann würde aber die Vignettierung das Bild erheblich beeinflussen.
Die Chipdiagonale von 30 mm rechnet sich auf eine Quadratseite von 21.21 mm zurück und das wäre etwas mehr, als die von mir gemessenen 20 mm Felddurchmesser.
Bereits der Sterntest beweist, daß bei dieser C11 Weiterentwicklung etwas mehr Farbe im Spiel ist, was sicherlich auf den Feldkorrektor zurückzuführen ist.
Nachdem der optimale Abstand des eingebauten Flattners zum Fokus ermittelt war, wurden in dieser Position alle weiteren Tests durchgeführt.
Also Foucault, Ronchi, Lyot und alle Interferogramme.
Aus Kostengründen wird man weiterhin die Schmidtplatte aus Floatglas fertigen, mit dem Nachteil, daß die Fließstrukturen des Glases im Test erkennbar sind.
Der eingebaute Flattner vergrößert in ähnlicher Weise das Sekundäre Spektrum etwas, wie man das auch bei anderen Flattnern beobachten kann, also nicht
ungewöhnlich, und damit nimmt die "Farbigkeit" bei den einschlägigen Tests etwas zu. Das Ronchi-Bild zeigt eine zarte Unterkorrektur.
Die obere Reihe zeigt den Farblängsfehler, die dem eines Halb-APOs entsprechen würde. Die untere Reihe zeigt den farbabhängigen Öffnungsfehler, der bei
diesen System nur im roten Spektrum etwas erkennbar ist, über einen weiten Bereich aber fast bei Null ist.
Von der letzten Tubusfläche wären es nach meiner Messung noch ca. 134 mm bis zum optimalen Fokus. Auch preislich ist diese Neuentwicklung noch
durchaus erschwinglich.
D040 Celestron C 9 1-5 mit Mak vergleichbar - RohrGerät
siehe auch: Celestron C 9.25 , Sehr gutes C 9.25 im Test , Celestron C9.25 - gegen den Strich gebürstet
Celestron C 9 1/5 mit Mak vergleichbar
Die Qualität dieser Celestron C 9 1/5 kommen der Qualität der Maksutovs sehr, sehr nahe, jedenfalls um einiges besser, als so maches C11 oder gar C14.
Mit einem Durchmesser von 235 mm ist dieses F/10 System noch sehr handlich, wenn man es zusammen mit einer Goto-HEQ6 Montierung benutzt. Es ist
erfreulich leicht, von kurzer Bauweise, mit einer Auflösung jedenfalls an der optischen Grenze. Mit einem Strehl von 0.98 bei 587.6 nm wave stimmt auch
der quantitative Wert. Es dürfte das beste Gerät sein, das ich bisher hier hatte und reiht sich daher in meine Sammlung ein.
Die Beschreibung im Überblick ist insofern zutreffend, weil bei einem Felddurchmesser von 20 mm kaum Einbußen in der Abbildung meines "artificial Sky" Tests erkennbar
sind. Für Planeten- und Mondbeobachtung ist die Brennweite von 2350 sehr günstig, die hochwertige Vergütung erkennt man bereits bei den einzelnen Tests.
In der Regel fällt der Artificial Sky Test bei SC-Systemen eher schlechter aus, weil Restastigmatismus und Rauhheit der Schmidtplatte incl. Retouche am Fangspiegel
den Kontrast drücken. In diesem Beispiel liefert das System im doppelten Durchgang bei höchster Vergrößerung ein Bild ab, das nur von einem 150 mm Durchmesser
APO noch getoppt werden könnte. Allerdings verschiebt sich bei diesen obstruierten Systemen ein Teil der Lichtenergie in den ersten Beugungs-Ring. Daran kann man
zugleich Fehler wie Astigmatismus und Coma gut erkennen. Sphärische Aberration würde den Beugungsring zusätzlich aufblähen. Dieser Test beantwortet aber auch
die Frage nach der Auflösung des Systems an der Abbildung der Dreiergruppe links, deren Abstände unter dem Mikroskop vermessen wurden. Rechts unten im Bild
ein weiterer "Doppelstern", der unter dem Mikroskop 4 Micron Distanz hat. Auf dieser Basis kann man nun über die Formel und über den Tangens, jeweils die Auflösung
ermitteln.
Vergleicht man nun meine Werte, die von Auflösung = 0.53" arcsec bis 0.44" arcsec spielen, dann harmonieren diese Werte in jedem Fall mit den technischen Daten,
wie sie auf Celestron DEUTSCHLAND ebenfalls veröffentlicht wurden. Wobei in meinem Fall der direkte Beweis über die Fotografie erbracht worden ist. Die weiteren
technischen Daten entnehme man der folgenden Übersicht.
Standard-Tests dienen eher der Bestätigung der Qualität, wie man sie bereits im Artificial Sky Test herauslesen kann. Das Foucault-Bild zeigt eine vergleichsweise glatte
Fläche, der man aber ansieht, daß die Schmidtplatte aus Floatglas hergestellt wurde. Anders lassen sich die fast senkrechten parallelen Linien nicht erklären. Deutlicher
noch erkennt man diese beim Lyot Rauhheits Test. Die Verteilung der Farben weisen auf Farblängsfehler und Gaußfehler hin. In einer späteren Übersicht kann man das
besser einschätzen. Die Werte selbst sind vergleichbar mit einem sehr guten APO. Das mittlere Ronchi Bild zeigt die nahezu zonenfreie Fläche und drückt erneut eine
glatte Fläche aus. Dem Sterntest darunter kann man die exakte Zentrierung entnehmen.
Im Vergleich mit dem Foucaulttest links zeigt der Lyot Test, der von mir ausschließlich qualitativ verwendet wird, den Einfluß der Floatglasscheibe, aus der
die Schmidtplatte hergestellt wurde. Besonders die parallelen "Linien", die im Lyot Test regelrecht als Furchen dargestellt werden, können nur über den Fließprozeß bei der
Floatglas-Herstellung entstehen. Ein Zygo würde die 3D-Darstellung ähnlich zeigen, wie ich im Vergleich mit Zygo-Certifikaten überprüft hatte. Eine überzeugende
quantitative Bestimmung der Höhen-Differenz über die Gesamt-Fläche gelingt schon deswegen nicht, weil sich Strukturen unterschiedlicher Größe regelrecht mischen und
zunächst festgelegt werden müßte, in welcher Größenordnung von Flächeneinheit man sich festlegen möchte. Weiterhin völlig ungeklärt ist, welchen Einfluß eine bestimmte
Rauhheits-Struktur auf die Abbildung hat. Also z.B. die linearen Strukturen, die konzentrischen Zonen, die kleineren "Noppen" etc. Wenn beispielsweise der Foucault-Test
noch L/40 PV Strukturen zeigt, dann wären wir in der Gegend von 14 nm HöhenDifferenz. Man könnte eventuell über Astigmatismus und Spherical höherer Ordnung das
Problem einzugrenzen versuchen. Möge sich der Experte auf dem schwarzen und blauen Forum der Sache annehmen, der so fleißig hier mit liest und noch fleißiger abkupfert -
auch wenn er es nicht gern hört. Spätestens beim Googeln stellt man es jedesmal verblüfft fest.
Das Optimum hinsichtlich Strehlwert liegt zwischen Grün und Gelb und ist mit einem Wert von 0.98 sehr, sehr hoch. Der Fokus ist immer auf die Hauptfarbe GRün fixiert.
Ein Abweichen der mittleren Randstreifen nach oben bedeutet eine kürzere Schnittweite, nach unten bedeutet es eine längere Schnittweite. Über die Power läßt sich
die tatsächliche Distanz ermitteln. Die "M"-förmige Durchbiegung der mittleren Streifen (Blau) zeigt die Überkorrektur in diesem Spektrum, bei Rot wäre die "W" förmige
Verformung ein Hinweis auf Unterkorrektur. Dieser Sachverhalt führt zur Farbigkeit des Foucault- und Ronchi-Bildes. Bei Spiegeln wäre kein Farbeffekt im Spiel.
Ein Referenz-Interferogramm bei 587.6 nm wave = Gelb und das nachgezeichnete Interferogramm.
Die 3D-Darstellung der Wellenfront Deformation.
Die perfekte Energieverteilung des obstruierten Systems wie man dem oberen techn. Datenblatt entnehmen kann. Also Obstruktion bezogen
auf Durchmesser (36.2 %) oder auf opt. wirksame Fläche (13.1%).
und schließlich das quantitative Ergebnis, daß sich bereits über die qualitativen Einzeltests bestätigt hat.
Vom Preis-Leistungs-Verhältnis ist diese Optik hochwertig und ungemein handlich für alle diejenigen, die sich keine feste Sternwarte ermöglichen
können, aus welchen Gründen auch immer. Diese Optik schlägt so manche ähnliche Systeme, die ich ebenfalls hier untersuchen durfte.
#############################################################################
Dawes Kriterium: http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/308355
#############################################################################
Hallo Stefan,
zu Beginn meines Berichtes findet man die Links von drei weiteren C 9.25. Das Meinige sollte daher nicht schlechter sein, als die vorherigen, das sollte man einem Optik-Tester zugestehen, wenn er glaubhaft sein will.
Zumindest ist die Chance größer, wenn ichs in die Finger gekriegt habe, daß was ordentliches dabei rauskommt.
Noch was, da hat doch hier der große Meister http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=88997 tatsächlich am 19.07.2009 auch mal son C 9 1/4 in die Finger gekriegt,
und Potz Blitz nochmal ebenfalls die Standard Spektren F-, e-, d- und C-Linie) farbig durchgemessen, ohne jede Systematik, nur so zum Beweis: . . . ich kann es auch.
Sinnvoll wäre das eigentlich nur als Nachweis von Gaußfehler und Farblängsfehler. Als Meßwellenlänge würden 532 nm wave, wie bei LZOS, völlig ausreichen.
Aber spätestens dann müßte sich dieser Zeitgenosse eine wiederkehrende Systematik angewöhnen, die damit anfängt, daß man die Streifen waagrecht stellt und über eine
gleichbleibende Einstellung der Streifen sofort die Überkorrektur bei Blau von der Unterkorrektur bei Rot unterscheiden kann. Und wenn man schon den Farblängsfehler nicht
vermessen will, dann sollte man ihn wenigstens bei Fokus-Lage Grün über die Power isoliert errechnen können. Fehlanzeige !
Mag sein, daß dieser Inschenööööör das systematische Arbeiten nie gelernt hat. Zur Darstellung seines langjährigen Steckenpferdes "Wiederholgenauigkeit" bräuchte er
hingegen nicht den Aufstand, diese ausgerechnet bei 588 nm wave (Gelb) darzustellen, zumal diese IGramme keinen Schimmer von Gelb aufweisen. Und wenn er dann
ein Interferogramm über einen Lyot-Test legt und feststellt, daß Zonen bei IGramm und Lyot-Bild zur Deckung kommen, dann würde mich schon interessieren, wo
da der Informations-Gewinn steckt. Zumal es eine logische Selbstverständlichkeit sein sollte, daß die unterschiedlichen Tests im Grunde ein und diesselbe Optik nur auf
unterschiedliche Weise abbilden - oder etwa nicht? Nur bei Blau stört eigentlich die systembedingte Überkorrektur, weshalb dieser Versuch zwingend zwischen 546.1 nm und
587.6 nm wave gemacht werden müßte. Ein APO-Refraktor wird auch nicht bei 486.1 nm oder bei 656.3 nm wave zertifiziert sondern in der Hauptfarbe.
Legt man die Lyot-Test-Aufnahme des oberen Berichtes, gewonnen über Weißlicht, über das IGramm von 587.6 nm wave, dann kann man nur interpretieren, ob man
die vertikalen Furchen links überhaupt im Interferogramm wiedererkennen kann oder nicht. Die Abweichungen müßten um einiges deutlicher sein, wenn man überhaupt
eine Zuordnung erkennt und selbst dann wird man mit der Quantifizierung Probleme haben.
Und so lebt dieser Experte zwar von seinen vielen veröffentlichten Diagrammen, die unter didaktischem Gesichtspunkt eher nutzlos sind und sich kaum an die bekannten
Standards halten. Wenn schon im Internet-Dorf auch die Chinesen unsere Bilder sehen, so sollten sie wenigstens diese auch verstehen können. Zumindest haben die dort
ein glücklicheres Händchen, wenn ich an chinesische Berichte denke.
############################################################################
Lieber notoxp,
nun ich habe beide, also ein C11 von Mai 2002, und jetzt das C 9 1/4. Das C11 war zwar schon damals ein besseres Gerät, aber ich habe unter den vielen C11,
die ich hier hatte, kaum eines dabei, das nicht astigmatisch war. Auch die Flächenrauhheit über Schmidtplatte und Sekundärspiegel-Retouche war nicht besser,
als beim C 9 1/4. Das C11 ist auf der typischen Goto-Gabelmontierung, der opt. Tubus läßt sich also nicht von der Gabel entfernen und was mache ich dann mit
der Gabel allein. Obwohl es etwas beschwerlich war, habe ich nach 8 Jahren mein C11 erneut getestet: Das beginnt erst einmal mit der richtigen Lagerung. Auf
den Tubus gelegt führte das zu einem 3-ecckigen Astigmatismus, weil Gabel und Fuß senkrecht stehend auf den Tubus wirken. Also stellte ich das Gerät wieder
auf die Füße und entlaste den Tubus, so wie in der Praxis auch. Nun habe ich aber ein Höhenproblem: Der Planspiegel muß mindestens 30 cm weiter nach oben,
zämtliche Meßeinrichtungen ebenfalls, im Bild gut zu sehen.
Die Quintessenz:
Schmidtplatte + Fangspiegel-Retouche sind im Lyottest etwas rauher als beim C 9 1/4. Bereits beim Artificial Sky Test erkennt man mehr Streulicht. Bei 532 nm wave
wäre das System etwas überkorrigiert, bei Rot hingegen perfekt, also 0.96 Strehl. So war das noch vor acht Jahren. Als ich damals einem Chefverkäufer von Meade
erklärte, daß diese Systeme einen deutlich meßbaren Gaußfehler hätten, hätte mich der fast gesteinigt. Ich hatte zwar den Beweis, aber Meade wußte es besser.
Ich kann mir also vorstellen, daß in diesem Fall die Öffnung von 11 Zoll auf 9 1/4 Zoll keinen Unterschied zeigt und daß beide Systeme bei ca. 300-facher Vergrößerung
ihr Limit erreicht haben. Und das wäre schon sehr ordentlich. Zumal die Auflösung bei C11 und C 9.25 mit ca. 0.5 arcsec fotografisch beweisbar ist.
Nachdem ich mir also im vergangenen Jahre eine HEQ6 Goto Montierung geschenkt habe, mit der ich auch fremde Teleskope mal eben am Himmel untersuchen kann,
wie hier zu sehen, ist die Beobachtung eine Nummer kleiner sehr viel sinnvoller und das C 9 1/2 gar nicht schlecht. Vielleicht lasse ich die beiden Teleskope mal gegen-
einander antreten, Du kannst mir gerne Deine Aufwartung machen hierbei. Gerade habe ich mein C11 wieder genauer untersucht. Gemessen an den damaligen Test-
bildern von 2002/Pent4 habe ich mein Test-Equippement schon gewaltig aufgerüstet.
############################################################################
ich will mal noch ein bißchen nachlegen: Prüfaufbau wegen Gabelmontierung.
Das also ist mein C11 mit der Nummer 937 045, im Jahre 2002 gekauft, weil es eines von den damals guten C11 Geräten war. Unter heutigen Möglichkeiten gestern
nochmals vermessen und nunmehr ein qualitativer Vergleich: C11 zu C 9.25
Laut Formel nach Rayleigh-Kriterium hätte das C11 0.494 arcsec, das C 9.25 hingegen "nur" 0.588 arcsec Auflösung, wobei sich nach meiner
fotografisch/mathematischen Ermittlung eine etwas andere Situation ergibt. Berücksichtigen muß man zunächst, daß zwar das Öffnungsverhält-
nis gleich, aber die Brennweite länger und demzufolge der Artificial Sky Test bei längeren Brennweiten unschärfer ausfällt, wie das auch hier
der Fall ist. (Kann man bei Zeiss AS f/15 Objektiven sehr schön zeigen.) Es geht also um die Frage, wie die Dreiergruppe mit 10µ bzw. 8µ auf
dem Bild getrennt erscheint. Beim C11 kann man sicher noch von einem Abstand von 6 Mikron Sternscheibchen-Abstand ausgehen, der auf
dem Bild getrennt erscheint. Beim C 9.25 wären es ebenfalls 5 Mikron Sternscheibchen-Abstand, der auf dem Foto noch getrennt würde. Aus
dieser beider Abstände errechnet sich für beide Systeme eine Auflösung von 0.44 arcsec, und das übertrifft in beiden Fällen das Ergebnis der
Rayleigh-Formel. Wobei die Definition beim C 9.25 überzeugender ausfällt, und der visuelle Eindruck besser ist als das Foto selbst.
Der gleiche Vergleich läßt sich über die Foucault- und Lyot Testbilder ziehen. Beim C11 ist mehr Farbe im Spiel, das Optimum liegt eindeutig im roten Spektrum, deshalb ist die
Überkorrektur bei Grün ausgeprägter. Die "Rauhheit" beim Lyottest hat eine etwas andere Struktur. Während das C 9.25 insgesamt etwas glatter wirkt, scheint die Fläche beim
C11 etwas unruhiger zu sein. Beides zusammen, die andere Farbsituation und die etwas unruhigere Gesamtfläche reduzieren den Kontrast, sodaß über die größere Öffnungs
beim C11 nicht unbedingt mehr an Auflösung herauskommen kann. Das gilt besonders auch für die C14, die zwar eine noch größere Öffnung haben, deswegen aber noch lange
nicht "besser" sind. C-14 Schmidt Cassegrain___, C14 Sept. 2009, Ein brauchbares C14 - 10 Jahre alt__,__Foucault- und Rauhheits-Test bei SC-Systemen: Übersicht
Auch der Vergleich der Interferogramme zeigt die unterschiedliche Situation: Beim C11 käme eine stärkere Überkorrektur bei Grün heraus, während das rote Spektrum perfekt
ist. Bei Grün gemessen, würde die Überkorrektur den Strehlwert deutlich drücken. Für H-alpha Beobachter wäre dieses System ideal. Wenn nach dieser Untersuchung, die
beiden Systeme hinsichtlich Auflösung sich sehr ähnlich sind, dann wäre dem C 9.25 aus handlichen und preislichen Gründen der Vorzug zu geben. Im übigen ist beim
C 9.25 die Tubuswand auch nicht stabiler und würde bei einer Gabelmontierung und falscher Lagerung ähnlich reagieren wie oben das C11.
Der farbabhängigen Öffnungsfehler (Gaußfehler) läßt sich bereits über die RGB-Farbzerlegung bei Foucaul und Ronchi gut zeigen:
D039 Celestron C9dot25 - gegen den Strich gebürstet
Celestron C9.25 - gegen den Strich gebürstet
Der Vorteil unseres Forums wäre, daß man ohne Emotionen, also durchaus nachdenklich mit einem Sachverhalt umgeht, der auf den dafür spezialisierten
Foren einen Sturm unterschiedlichster Meinungen erzeugen würden. Dort ist dann auch garantiert, daß man schließlich bei einem ganz anderen Thema
landet. Aus Erfahrung ist es aber auch hier sinnvoll, bestimmte Sachverhalte nur als Diskussion in den Raum zustellen, ohne daß der eine oder (andere)
mir sofort die Theorie zu erklären befleißigt. Es ist also der Versuch, bestimmte Sachverhalte ausschließlich aus der Praxis, und eben nicht von der Theorie
her zu beantworten. Das erklärt, warum ich zur Zeit meine Berichte abschließe.
Es geht um ein Celestron C9.25 - also ein obstruiertes System, bei dem ein Teil der Lichtenergie (Strehlwert und Obstruktion)stärker in die Beugungsringe verschoben
wird. Ein System mit 235 mm Öffnung und 2350 mm Systembrennweite, ein sogenannte Schmidt-Cassegrain-System mit einer Schmidtplatte, üblicherweise aus Floatglas.
Unter den C 9.25, die ich hier schon untersucht habe, zählt es zu den guten Systemen, was sich im weiteren Verlauf beweisen läßt. Die Serien-Nummer findet man vorne
beim Sekundärspiegel, dessen Justier-Kreuzschlitzschrauben man besser durch feinfühligere Inbus-Schrauben austauschen sollte.
Ein sehr guter Übersichts-Test bei hoher Vergrößerung stellt mein artificial Sky Test dar, weil er erlaubt in einer Gesamtschau sofort alle Fehler zu erkennen:
Übersicht: Artificial Sky
Je nach gewählter Belichtungszeit wird der 1. Beugungsring mehr oder weniger deutlich abgebildet, weshalb rechts oben im Bild eine längere Belichtungszeit
eingeblendet ist. Zunächst fällt die klare Definition des Maximums der "Dreiergruppe" meines künstlichen Sternhimmels auf, die ähnlich gut ausfällt, wie bei
einem nachgewiesen guten APO: TMB APO Nr. 117 - 100/800 Schaut man genauer hin, so wird man erkennen, daß dieser Beugungsring an vier Stellen
(mit kleinen Punkten markiert) unterbrochen ist, ein Hinweis auf Restastigmatismus. Die Größe dieses Restastigmatismus liegt bei PV L/5.0 und spätestens
jetzt stellt sich die Frage, was man davon am Himmel bei 200-300-facher Vergrößerung überhaupt sehen würde. Über das folgende Bild läßt sich sehr gut
das Auflösungsvermögen bestimmen, nachdem der Abstand dieser engen Dreiergruppe unterm Mikroskop vermessen 10µ bzw. 8µ beträgt. Man wird sich
also berechtigterweise die Frage stellen müssen, wie man den Astigmatismus bei der Strehl-Ermittlung behandelt. Und damit spreche ich gegen eine fokussierte
Betrachtung des Strehlwertes.
Genau die gleiche Frage läßt sich an der Darstellung der Energieverteilung aufwerfen, Point Spread Function genannt. Im folgenden Bild wäre in der linken Darstellung
dieser Restastigmatismus berücksichtigt, rechts daneben wäre der Rest-Astigmatismus L/5 PV abgezogen. Wie groß ist also der Unterschied beider Figuren? Wenn man
mathematisch/theoretisch durchdrungen ist, und nicht von der Beobachtungs-Praxis kommt, wird man seitenweise die Foren vollschreiben, wie massiv sich doch ein
Lambda/5 Astigmatismus auf das Beobachtungs-Ergebgnis auswirkt. Und man würde in gekonnter Manier über den Tester herziehen, nur weil der zur Besonnenheit aufruft,
die "Kirche im Dorf" zu lassen. Führt man diese Frage weiter, dann geht es grundsätzlich darum, ab welcher Größe man Astigmatismus in dieser Grundform über-
haupt erkennt. Vom Astigmatismus höherer Ordnung gar nicht gesprochen. (Der Zernike Zoo) Man müßte also regelrecht in Fokusnähe danach suchen, nur dort
würde man ihn überhaupt erkennen.
Mindestens genauso interessant ist die Frage nach der Glätte eines Systems. Da haben die brechenden Systeme, wie Refraktor, erst einmal die Nase vorn vor den
reflektierenden Systemen, wie bei einem katadioptrischen System mit zwei Spiegeln und einer Schmidtplatte. Sowohl der Foucault-Test wie auch der Ronchi-Test
zeigen ein vergleichsweise ungestörtes Bild: Beim Foucault-Test wirkt die Fläche ziemlich homogen mit Ausnahme einer Zone bei ca. 90% vom Durchmesser. Und die
Ronchi-Linien wären gerade, ohne daß die Kanten der hellenstreifen zu sehr von der Rauhheit des Systems beeinflußt werden. Allgemein bekannt sind aber die Ein-
flüsse der Schmidtplatte auf die Abbildungsqualität, aber auch die Retouche über den Sekundärspiegel, ein Problem, mit dem ein Maksutov nicht zu kämpfen hat, weil
hier sphärische Flächen eine glattere Politur ermöglichen. Die Flächenstruktur läßt sich mit dem qualitativen Lyot-Test noch deutlicher herausarbeiten, der von mir als
Mischung aus Foucault und reinem Lyot-Test verwendet wird. Damit dokumentiere ich gleichzeitig, daß ich eine Quantifizerung dieses Tests für problematisch halte,
wie es bei einem Weißlicht-Interferometer durchaus möglich ist, allerdings im mm^2 Bereich und kleiner, während wir es hier im Bereich von Quadratzentimetern sind.
Es fehlt schlicht eine Vergleichsnormale, über deren Höhe man die Rauhtiefe bestimmen könnte.
Man kann aber die obere Lyot-Test-Aufnahme in eine 3D-Form bringen - so ähnlich, wie es auch ein ZYGO machen würde, und da würde man dann ebenso überdimensioniert
die Rauhheit erkennen: Im Strehlwert käme aber diese Rauhheit nicht zum Vorschein, wie viele Certifikate mit einem ZYGO beweisen. Zweites Beispiel
Orion perfekter 12" Newton + Behandlung von Astigmatismus + weitere Links Würde man also diese Darstellung überbewerten, und "Strehl-Fetischisten" neigen dazu,
dann müßte man ein vernichtendes Urteil abgeben, obwohl doch der artificial Sky Test exakt das Gegenteil beweist.
Auf der Basis des folgenden Interferogrammes bei 532 nm wave die darauf folgende 3D-Darstellung der Wellenfront-Deformation, die zunächst
eine leichte Überkorrektur ebenso zeigt, wie den Restastigmatiksmus und die Koma, die von 12:00 nach 06:00 Uhr verläuft also bei 12:00 am
höchsten ausfällt.
So kommt bei der Auswertung zunächst ein Gesamtstrehl von ca. 0.90 heraus, für ein SC erst einmal ein guter Wert. Wobei diese System einen
farbabhängigen Öffnungsfehler haben (Gaußfehler). Das bewirkt eine Überkorrektur im kürzeren Spektrum von Grün zu Blau, während im längeren
Spektrum die Überkorrektur wegfällt und der Strehlwert deshalb höher ausfällt.
Welchen Anteil die einzelnen Fehler haben, kann man ebenfalls der Übersicht entnehmen. Zweifelsohne ist der Restastigmatismus mit PV L/5
der größte Restfehler, über dessen Einfluß man nun kräftig streiten kann. Genau aus diesem Grund sind die anteiligen Restfehler nebem dem
Gesamtstrehl genannt, damit jeder die Chance hat, wie er die Qualität eines solchen Systems einschätzen will. Abzüglich des Astigmatismus
als größten Restfehler käme demzufolge ein Strehl von knapp 0.95 heraus, bei 587.6 nm wave (Gelb) oder 656.3 nm wave (Rot = H-alpha).
Fotografisch sind derartige Überlegungen ohnehin Makulatur. Visuell wird der Kontrast geringer sein, als bei einem Maksutov-System mit gleichen optischen Daten.
Preislich, und von der Handlichkeit, dürfte dieses System in einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis stehen und wird den klammen Kassen mancher Sternfreunde
entgegen kommen.
Und wer nicht mit dieser Qualität zufrieden sein will, sollte endlich einmal den Preis zahlen, den sehr gute Optiken zu kosten pflegen.
Weitere Berichte in Kapitel 04
Celestron C 9.25
Sehr gutes C 9.25 im Test
D038A Mondkrater Archimedes Auflösung C 9dot25
C11 sollte man jetzt kaufen
Sie sind tatsächlich besser geworden, und preislich äußerst erschwinglich. Auch wenn es manchem Astro-Händler eher nicht gefällt, so sind die
mittlerweile in China gefertigten C11 von einer beachtlichen Qualität. Und weil der Praxis-Test immer noch vor dem Labor-Test rangiert, drehe
ich diesmal die Reihenfolge einfach um und beginne mit dem Praxis-Test. Der bestand/besteht aus fünf Teleskopen: einem C 9.25, einem C11,
einem 15" LOMO f/5 Dobson und noch zwei APOs: Einem HCQ 115/1000 und einem TSA 120/900. Die Testobjekte liefern nach Einbruch der Dunkelheit
die Epsilon Lyrae Sterne, gegen 24:00 Uhr der Jupiter ziemlich im Zenit, und gegen 05:00 die Orion-Trapez Sterne Nr. 5 und 6. Das Seeing an vier
unterschiedlichen Nächten: Die erste Nacht mit hoher Luftunruhe, sodaß sich feine Nadlen um die Sternpünktchen bildeten. Ähnlich die zweite Nacht.
Ein sehr gutes Seeing in der 3. Nacht, besonders gegen 05:00 bei trockener Luft, und die vergangene Nacht war gegen morgen sehr feucht, und
später lag Reif auf unserer Wiese.
Auch wenn man einem APO mit 300-facher Vergrößerung bzw. einem 3 mm Radian Okular einiges abverlangt, sind bei den Epsilon Lyrae-Sternen
die Zwischen-Räume gut erkennbar, bzw. keine Artefakte dazwischen. Allerdings bleibt das Bild sehr dunkel, was mit dem kleineren Durchmesser
zu tun hat, der nach der Formel nur eine Auflösung von 1.153 arcsec zuläßt. Auch die fehlende Obstruktion erzeugt eine bessere Abbildung. Für
diesen Vergleich erscheint das HCQ als Immersions-Optik dem FSA etwas überlegen zu sein.
Für die ersten beiden Tage reduzierte das Seeing den Spaß an der Beobachtung mit dem C 9.25. Die Sterne waren von feinen Nadeln umgeben,
regelrecht etwas aufgeplustert, die Bänder beim Jupiter trotz Filter nicht kontrastreich und die Kante der Planetenscheibe nicht so kantenscharf,
wie ich das gerne hätte. Hilfesuchend hoffte ich beim LOMO-Dobson auf ein besseres Ergebnis, und wurde aber auch da enttäuscht. Dieser Sach-
verhalt ist mir von Saturnbeobachtungen bekannt, wenn die Cassiniteilung bereits bei 200-facher Vergrößerung einfach nur flau zu sehen ist, und
damit eine Beobachtungs-Nacht schnell zu Ende geht.
In der dritten Nacht vom Di. 12.10.10 auf Mi. 13.10.10 verbesserte sich bereits zu Beginn das Seeing. Für das C 9.25 verbesserte sich die Definition
der Epsilon Lyrae Sterne, für den LOMO Dobson kein Problem. Auch Jupiter konnte ich mit ca. 235-facher Vergrößerung (10 mm Radian) beobachten,
und früh gegen 05:00 Uhr suchte ich bei trockener Luft im Orion Trapez den 5. und 6. Stern. Zumindest Nr. 5 war zu erkennen, wenn auch nicht
ganz eindeutig. Der LOMO Dobson hingegen hatte damit überhaupt kein Problem und zeigte beide Sterne eindeutig und klar.
Mittlerweile war auch das C11 eingetroffen. Nachdem ich am Nachmittag die Zentrierung überprüft und etwas korrigiert hatte, und nachdem dieser
Sterntest bereits ein sehr gutes Gerät versprach, landete es für die vergangene Nacht auf meineer HEQ6, und spannte vorsichtshalber noch ein
Stahlband ein, damit man keine Druckspuren auf der Führungsschiene bekommt.
Mit diesem C11 untersuchte ich zunächst erneut die Epsilon Lyrae Sterne. Das C11 hätte eine Auflösung von 0.494 arcsec. Das C 9.25 hingegen
eine Auflösung von 0.588 arcsec. Bei 280-facher Vergrößerung (10 mm Radian) trennt das C11 diese engen Doppelsterne eindeutig und besser
als das C 9.25. Jupiter erschien kontrastreicher, die Scheibchen-Kante an diesem Abend "schärfer", also offenbar besser in der Definition, wie
beim C 9.25. Gegen 05:00 stand ich erneut auf der Matte bzw. hinter dem Okular, um den Vergleich mit den Trapezsternen abzuschließen. Auch
hier war die Erkennbarkeit dieser beiden Sterne Nr. 5. und 6. eindeutiger un besser auch bei 280-facher Vergrößerung. Diesmal war die Luft sehr
feucht, sodaß ich zunächst die Schmidtplatte mit einem Fön etwas vom Beschlag reinigen mußte.
Der zukünftige Besitzer hat bereits ein C 9.25. Und nun wollte er von mir wissen, ob er mit einem C11 zu einer Steigerung kommen könnte.
Ich selbst war anfänglich eher skeptisch, weshalb mich selbst brennend interessierte, wie sich beide Teleskop am Himmel benehmen. Und
weil man diese C11 mittlerweile zu einem sehr, sehr günstigen Preis bekommt, wäre dies Frage durchaus interessant.
Formel für die Auflösung = 1.22 * 0.00055 * 206265 / Öffnung
--------------------------- = 138.403815 . . . . . . . . . / Öffnung
HCQ 115/1000 . . . . . . . . .= 1.2035 arcsec
TSA 120/900 . . . . . . . . . . = 1.1533 arcsec
C 9.25 235/2350. . . . . . . = 0.5889 arcsec
C 11 280/2800 . . . . . . . . . = 0.4942 arcsec
LOMO 15" 381/1905 . . . . .= 0.3632 arcsec
Da noch ein Labor-Bericht folgt, schließe ich diesen Thread zunächst einmal ab.
Quote:
Hallo,
passend zu Wolfgangs geschlossenem Thema, hier ein Link:
http://www.astroversand.com/Skywatcher1-160-Sky-Watcher-Schmidt-.htm
Nachbau wird das wohl kaum sein, sonder das selbe Produkt. Wenn die jetzt in China gefertigt werden, hat das ja auch einen Sinn.
Beim Kauf eines C11 sollte man nicht auf den billigsten Anbieter schauen, sondern in erster Linie auf Qualität.
Und das kann erheblich variieren: Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
#################################################################################
hochwertige C11 - aber verschieden
Zufälligerweise hatte ich kurz hintereinander zwei baugleiche C11 zu untersuchen, und da mittlerweile keine Serien-
Nummer mehr zu finden ist, nennen wir sie einfach C11_1 und C11_2. Man mag die Bilder des oberen Berichts in die-
ser Weise zuordnen. Schaut man also etwas genauer hin, so findet man deutliche Unterschiede bei den Tests, trotz
einem Strehl von 0.95 bei beiden: Allerdings nicht bei der selben Spektralfarbe. C11_1 wäre als für H-alpha besser
geeignet, C11_2 hat für die visuelle Beobachtung die Nase vorn. Am Himmel wird man diesen Unterschied wohl kaum
bemerken. Was man aber sehr deutlich bemerkt, sind die unterschiedlichen Bilder, wenn das jeweilige C11 nicht aus-
reichend temperiert ist. Da reagiert das System beispielsweise astigmatisch.
Beide Geräte benehmen sich am Himmel gleichwertig. Beginnt man mit den Ronchi-Bildern:
C11_1 wäre im Randbereich zwar besser, zur Mitte hin fallen die Lichtstrahlen kürzer. Schmale Zonen sind ebenfalls erkennbar.
Zerlegt man dieses Ausgangs-Ronchigramm in seine RGB-Farben, so wird eine deutliche Überkorrektur bei Blau erkennbar, während
Rot nahezu perfekt erscheint. Das C11_2 hätte bei Blau eine geringere Überkorrektur, das Optimum bei 532 nm wave und Rot ist
bereits leicht unterkorrigiert. Damit ist der Gaußfehler besser zum kürzeren und längeren Spektrum hin verteilt.
Sehr augenfällig wäre beim C11_1 der Foucault-Test, bei dem Rot deutlicher zu erkennen ist, während beim C11_2 eher das Blau
dominiert, und Rot nahezu verschwindet. Das zweite C11 erscheint also farbreiner zu sein, was sicherlich für die Planeten-Beobach-
tung besser ist.
Die Überkorektur als signifikanter Restfehler wäre beim ersten C11 noch gut erkennbar über das flache "M" der Interferenzstreifen.
Beim zweiten C11 wird man eher von Zonen sprechen, besonders wenn man die Wellenfront-Deformation des nächsten Bildes betrachtet.
Der Artificial Sky Test (künstlicher Sternhimmel) kommt bei kurzer und langer Belichtungszeit zu ähnlich hoher Auflösung, die mindestens
der Auflösung nach Formel entspricht: Auflösung = 1.22*Lambda*206265/Durchmesser. Bei der math. Berechnung ermittelt man den INV
Tangens aus 6µ und der Brennweite 2800 und ermittelt über den Winkel die Auflösung in Bogensekunden und kommt zu mindestens den
gleichen hohen Ergebnissen. Über Mondaufnahmen läßt sich dies ein weiteres Mal für die Praxis erhärten. Siehe Bild unten.
Über die Wellenfront-Deformation als 3D-Darstellung sieht man die Überkorrektur bei Gelb links und rechts den Zonenfehler.
Schließlich noch ein Vergleich der Flächenrauhheit, und auch hier wären sich beide Systeme sehr ähnlich.
Ein Beispiel, wie sich auch über Mondbilder die Auflösung von Teleskopen berechnen läßt. In diesem Fall war es ein C 9.25 (also etwas kleiner im Durchmesser),
mit dem der Mondkrater Archimedes fotografiert worden war. Nimmt man nun die kleinen Krater, . . .
im Archimedes, die bei einem Durchmesser von ca. 1 km liegen dürften und ermittelt zusammen mit dem mittleren Mondabstand daraus den Winkel in Bogen-Sekunden,
so landet man bei 0.54 arcsec. Ähnlich bis besser dürften deshalb die Aufnahmen mit einem C11 ausfallen.
D038 Sehr gutes C 9dot25 im Test
Sehr gutes C 9.25 im Test !
Ein Transport über irgendeinen Paket-Dienst übersteht auch ein SC-System nicht ganz ohne Einflüsse. Jedenfalls wurde
eine erneute sorgfältige Kollimation des Systems notwendig, um dieses C 9.25 in voller Leistung erstrahlen zu lassen.
Bereits bei der Kollimierung erkennt man, ob ein System astigmatisch ist, wie "glatt" die Fläche ist, ob also auch mit
deutlichen Zonen gerechnet werden muß, und schließlich wie die sphärische Korrektur ist. In diesem Fall liegt das
Optimum bei Gelb bzw. 587.6 nm wave, da ist dieses C 9,25 sozusagen perfekt.
Die Serien-Nummer des Gerätes versteckt sich mittlerweile im Fangspiegel-Halter und ist mit einer Kappe verdeckt, die zugleich die
Justierschrauben schützt. Wenn man sich an die Justage macht, sollte der Kreuzschlitz-Schraubenziehen einen Zeiger haben, um
den Drehwinkel besser einschätzen zu können.
Je ungestörter die Pinhole von 15 Mikron über das System in Autokollimation abgebildet wird, umso besser verspricht bei diesem
Anfangstest auch das opt. System zu sein.
Da jedes SC-System ein obstruiertes System ist, verlagert sich ein Teil der Lichtenergie in die Beugungsringe.
Siehe auch hier: Strehlwert und Obstruktion
Über den künstlichen Sternhimmel bei hoher Vergrößerung offenbaren sich beinahezu alle Fehler
des opt. Systems. F041 Artificial Sky Test
Die Justage muß bei SC-Systemen streng auf der opt. Achse erfolgen, also mit Teilerwürfel. Ein Ronchi-Test intrafokal
bei 10 lp/mm zeigt ebenfalls ein sehr gut korrigiertes Gesamtsystem. Bei SC-systemen, noch mehr bei Maksutov-Systemen,
tritt sofort außerhalb der Achse Vignettierung auf, was bei der übernächsten Foucault-Aufnahme erkennbar ist. Der
Rand wird an bestimmten Stellen vignettiert.
Die Gesamt-Fläche beim Foucault-Test entspricht der eines guten SCs. Siehe auch hier:
Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Über die Schmidtplatte wird ein farbabhängiger Öffnungsfehler eingeführt, der sich eindeutig über Farb-Interferogramme
nachweisen läßt. In diesem Fall wäre Grün noch etwas überkorrigiert, während Gelb mit 587.6 nm wave das Optimum
bildet mit einem Strehl über 0.95 .
Das Referenz-Igramm . . .
. . . im Vergleich mit dem idealen Verlauf !
Und schließlich die Wellenfront-Deformation in 3.D.Darstellung zeigt Reste von Astigmatismus und Überkorrektur. Coma
wurde mit 1.4 % Strehlpunkte abgezogen, weil auch über den Meßaufbau eingeführt werden kann.
Und schließlich das ansprechende Ergebnis !
Ein Beispiel, wie sich auch über Mondbilder die Auflösung von Teleskopen berechnen läßt. In diesem Fall war es ein C 9.25 (also etwas kleiner im Durchmesser),
mit dem der Mondkrater Archimedes fotografiert worden war. Nimmt man nun die kleinen Krater, . . .
im Archimedes, die bei einem Durchmesser von ca. 1 km liegen dürften und ermittelt zusammen mit dem mittleren Mondabstand daraus den Winkel in Bogen-Sekunden,
so landet man bei 0.54 arcsec. Ähnlich bis besser dürften deshalb die Aufnahmen mit einem C11 ausfallen.
D037 Celestron C 9dot25
Ein leistungs-starkes Celestron C 9.25
Bei diesem C 9.25 sind einige Tests möglich, die man bei SC-Systemen normalerweise wegläßt. Zum Beispiel
ein Auflösungstest, den man mit einem Baader Meßokular auch am Himmel erstellen kann, allerdings dann nur
mit einfacher Genauigkeit, hier in Autokollimation hingegen in doppelter. Dazu mißt man den Durchmesser
eines Sterns im Fokus, mein 0.015 mm künstlicher Stern wurde von diesem System mit ca. 0.025 mm abgebildet,
was nach der Rechnung zu einer Mindestauflösung von ca. 1 arcsec führt. Bei einem gleich großen Newton-
spiegel hätte man eine theoretische Auflösung von 0.589 arcsec. Wobei hier die Obstruktion noch eine Rolle
spielt. SC-Systeme leiden häufig unter einem hohen Streulicht-Anteil, der hier stark reduziert ist und
deswegen eine kontrastreiche Abbildung ermöglicht.
Der Rochi-Gitter-Test mit 13 lp/mm intrafokal zeigt nahezu keinen Öffnungsfehler, noch
gravierende Zonen, die bei SC-Systemen manchmal deutlich ausgeprägt sind.
Ein wichtige Frage ist auch die von SC-Systemen über die Schmidtplatte eingeführter
Farblängsfehler, der hier erstaunlich niedrig ist. Über die links/rechts Farbverteilung beim
Foucault-Test läßt sich dieser Fehler deutlich darstellen.
Auch der Lyot- Rauhheitstest zeigt eine vergleichsweise glatte Fläche. Damit ist der Streu-
lichtanteil sehr gering, was auch bei den weiteren Test sehr deutlich wird.
Der Spalt-Test ist bei SC-Systemen aus zwei Gründen sehr kritisch: Über rauhe Flächen ist
der Streulicht-Anteil sehr hoch und verdirbt den Kontrast, der farbabhängige Öffnungs-
fehler (Gauß-Fehler) bei manchen Herstellern derart ausgeprägt, daß eine deutliche Spalt-
abbildung ebenfalls nahezu unmöglich ist. Bei diesem System erfreulicherweise eine ähnlich
gute Abbildung, wie bei einem Maksutov. Man vergleiche die anderen Systeme dazu. Die
Vergrößerung mit einem 2.5 mm Vixen Okular in Autokollimation entspricht am Himmel einer
Vergrößerung von 1880 fach.
Der Sterntest zeigt für geübte Beobachter alle Feinheiten sofort, so man sehr viel Übung
mit ihm hat: Zunächst sollte das intra/extrafokales Sternscheibchen möglichst ähnlich
bis gleich sein. Der Rand sich in beiden Zuständen nicht wesentlich unterscheiden, die
Kreisringfläche möglichst ohne Störungen sein, zieht man die Beugungs-Ringe einmal ab.
In diesem Fall war bereits zu Beginn klar, daß es sich hier um ein sehr wertvolles System
handelt mit einem sehr geringen Streulicht-Anteil.
SC-Systeme führen über die Schmidtplatten-Herstellung häufig einen Astigmatismus ein,
der in diesem FAll erstaunlich niedrich ist, und damit ein hoher Strehlwert herauskommt.
AtmosFringe, das in Zusammenarbeit mit dem Programmierer Massimo Ricardi ständig weiter-
entwickelt wird, ist für die standardmäßige Streifenauswertung mittlerweile eine hochwertige
Software geworden, die FringeXP weit hinter sich gelassen hat.
Interessant weiterhin ist der Umstand, daß auch dieses SC bei 532 nm wave (grün) über-
korrigiert reagiert, was bei anderen Herstellern bis zu 30 Prozentpunkte Strehldifferenz
ergibt. In unserem Fall muß man ca. 10 Prozentpunkte bei 532 nm wave abziehen.
Jedenfalls ein Gerät, das meinen Sammlerinstinkt wach-werden ließ. Aber leider hat es bereits
einen anderen glücklichen Besitzer.
D036 Ein brauchbares C14 - 10 Jahre alt
Wirklich ein Schnäppchen - nach 10 Jahren
Siehe auch hier: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5769
Manche Sternfreunde investieren soviel für ihr Hobby, daß sich diejenigen, die es dann nach 10 Jahren für
einen Schnäppchen-Preis übernehmen können, großes Glück haben. Man muß nur genügend Geduld mit-
bringen - dieses C14 war fast nicht benutzt worden, hatte aber sehr deutlich die Merkmale, die man bei
diesen Geräten damals erkennen konnte.
Nachdem ich bereits 50 Jahre im "Geschäft" bin, mich also mit Astronomie und Optik sehr lange herumschlage, kenne
ich den Suchprozeß, bis man genau die Lücke für sich gefunden hat, mit der man im großen astronomischen Bereich
glücklich wird. Oft braucht man auch ein wenig fachliche Unterstützung, die ich in meinem Fall reichhaltig erhielt.
Nachfolgendes C14 jedoch verschwand in irgend einem Dachboden und schlummerte vor sich hin. Teuer war ja die
ganze Angelegenheit von vor ca. 10 Jahren. Aus irgendeinem Grund war das gute Teil auch noch kräftig dejustiert,
und so schwand der Reiz, sich genauer damit auseinanderzusetzen. Verkaufen ist ja auch leichter, als die Nach-
betreuung, die dann offenbar ich übernehme.
Bei diesem Schmidt-Cassegrain-System hat der Fangspiegel mittig eine Konter-Schraube, die wenn man nur ein-
mal ungeschickt löst, jede perfekte Justage zunichte macht. Und so muß es wohl auch hier gewesen sein: Eine
kräftige Dejustage mußte erst einmal behoben werden. Das sollte man aber wirklich nur bei ausgekühltem Teleskop
machen, weil bereits Differenz von 1-2 Grad Celsius diese häßlichen Nasen erzeugt, die auch eine exakte Justage
fraglich macht - weswegen zu Beginn und nach 2 weiteren Stunden nochmals die Feinjustage erforderlich war, exakt
auf der Achse über einen Teilerwürfel
Bereits der Sterntest verrät sehr, sehr viel. Tendentiell sind alle damaligen SC auf Rot (C-Linie 656.3 nm wave)
optimiert, was ich mir so erkläre, daß damals nur mit einem HeNe-Laser betriebene Interferometer in diesem
Wellenbereich gemessen wurde und ein vorhandenen Gaußfehler vehement bestritten wurde. Was nicht sein kann, weil's nicht sein darf!
Bei einem Meade 12-inch SC hatte ich das mal nachgewiesen mit dem Erfolg, daß man mich in einem Forum
entsprechend negativ würdigte und die Freunde klamheimlich bei einem weiteren Tester um Rat baten. Weil ich aber
nie mehr etwas davon hörte, muß ich wohl davon ausgehen, daß mein damaliger Befund auch heute noch stimmt.
Auch bei diesem C14 wurde von anderer Seite bereits am Sterntest die Überkorrektur ab Grün bis Blau diagnostiziert,
Was anolog zum Test einer Parabel im Krümmungsmittelpunkt so aussieht, daß extrafokal das Sternscheibchen
einen deutlichen Lichtwulst am Rand hat, während intrafokal dieser Rand ausgefranst erscheint. Bei diesem C14
erkennt man noch die Fließstruktur der Schmidtplatte, die aus Floatglas gefertigt wird und in der Regel nur eine
Seite bearbeitet wird. Hier sind es einmal die schwach erkennbaren waagrechten Linien und bei allen folgenden
Testaufnahmen ein zusätzliches feines Streifenmuster.
Die Ronchi-Bilder werden noch durch die eingangs beschriebene "Nase" gestört. Trotzdem erkennt man die Überkorrektur
bei Blau und Grün und fast perfekte Streifen bei Rot. Auch bei den Interferogrammen die gleiche Tendenz, die aber
zugleich den Einfluß von Zonen zeigt, wie sie bei der Retouche entstehen - leider. Bei den "bunten" Ronchi- und Inter-
ferogramm-Bildern überlagern sich die Abweichungen bzw. mischen sich. Das "bunte" Interferogramm, links unten hat
in der Orginal-Auflösung von 3000x2000 Punkten ganz deutlich diese feinen Streifen.
Über den Foucault-Test kann man bereits die Ungenauigkeit der Fangspiegel-Retouche nachvollziehen: Ein ziemlicher
Knick bei ca. 70% des Durchmessers.
Noch gemeiner läßt der Rauhheits-Test die radialen Rillen erkennen, wobei auch sehr deutlich noch die Schlieren nach
oben zu sehen sind - ohne Entlüftung hinterm Hauptspiegel dauert das eine Ewigkeit und habe ich hier untersucht:
Auswirkung ungenügender Auskühlung
Ganz eindeutig zeigt als das grüne Streifenbild die Überkorrektur bei einem Strehl von ca. 0.81, was noch als beugungs-
begrenzt gilt
während für das rote Spektrum stolze 0.94 Strehl erreicht werden.
Auch an den vorherigen Streifenbilder kann man Astigmatismus erkennen. GAnz deutlich tritt er hier zutage mit einem
Betrag von ca. 6% Strehlpunkte. Für die Fotografie auf jeden Fall ein gutes C14, visuell brechen diese Systeme wegen
der Obstruktion ein, aber auch wegen der größeren Rauhheit um Vergleich mit anderen opt. Systemen, z.B. Maksutovs.
################################################################################
Dear John,
some additional simulation with the C11 system values and the best back focal lenght of this system. I cant puplish the
system dates but look at these values. In my ZEMAX Simulation the Gauß error is a matter of the back focal lenght,
of course. But it also shows the overcorrection at blue and the undercorrection at red color. And if you compare this one
with the upper Gauß error, it could be the back focal lenght is to long.
################################################################################
Hallo Cord und John,
in einem weiteren Bericht möchte ich einiges zur Back Focal Lenght hinzufügen und was hinsichtlich der Qualität zu erwarten ist:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=33690#post33690
Wenn man von dem Lyot-Test-Foto (siehe oben) ein 3D-Modell zeichnen läßt, dann liefert das den Grund ab, warum ein
solcher Vergleich auch noch mit der Nachvergrößerung, wie sie mit einem Okular passiert, scheitern muß. Flau bzw.
kontrastarm wird die Sache immer dann, wenn durch eine "rauhe" Fläche viel Streulicht eingeführt wird. Solange die
Schmidtplatte hergestellt wird, wie sie nun mal hergestellt wird, und solange man dazu Floatglas benutzt, das oft selbst
noch Schlieren hat oder andere Fehler, wie oberes Beispiel zeigt, gibt es eben diese Qualität nur zu diesem vergleichs-
weise niedrigen Preis - mehr zahlen die Amateure ohnehin nicht. Die Händlerspanne bitte nicht vergessen. Grauimporte
machen die Sache auch nicht besser. Für anspruchsvolle (!!!) visuelle Beobachtung kann man SC-Systeme wirklich nicht
empfehlen.
Noch gemeiner schaut die Sache aus, wenn man vorher die Feinstruktur nicht zu sehr wegfiltert. Und derartige Strukturen
lassen sich N I C H T wegdiskutieren!
D035 C-14 Schmidt Cassegrain
Ein ausgeprägter Gaußfehler - nur falsch optimiert
In der gebotenen Zurückhaltung hatte ich vor einiger Zeit ein 12-Zoll
SC zu untersuchen, das daraufhin seinen Weg zu einem Zweitprüfer und
schließlich zum Händler zurückfand, der es umtauschte. Haupteinwand war
ein farbabhängiger Öffnungsfehler bei 532 nm wave, so deutlich, daß er
nicht wegzudiskutieren war. Obwohl ich alle Hersteller-Merkmale in meinem
Bericht vermied, ließ der "Firmensprecher" Tassilo Bohm auf A.de die
Katze in der folgenden Form aus dem Sack in der dort gewohnten Fein-
fühligkeit.
Dem Tassilo Bohm gewidmet
Nun hatte ich bereits im obersten Thread betont, daß die Spherochromasie
und ihre falsche Optimierung Hersteller-übergreifend auch bei der Konkurrenz
vorkommt. An einem C14, was ich vergangene Woche auf der opt. Bank hatte,
läßt sich nun der gleiche opt. Fehler diagnostizieren.
Bereits die Farbverteilung beim Foucault-Test: links blau eingefärbt und rechts
rot eingefärbt, ist ein deutlicher Hinweis für einen Farbfehler, wie er exakt
auch bei Fraunhofer-Systemen zu beobachten ist.
Hier das Beispiel eines Zeiss AS-Objektives
Die von mir gemeinte typische Mikrorauhheit, wie man sie im Lyot-Test
erkennen kann. Nicht der Hauptspiegel ist die Ursache, sondern die Glas-
platte, aus der die Schmidtplatte hergestellt wurde und die Fangspiegel-
retouche sind die Übeltäter. Allgemeine Erörterungen zum Thema Rauhheit
helfen leider bei diesem Teleskop-Typ nicht weiter. Es muß ja einen Grund
haben, warum die ähnlich aufgebauten Maksutovs sehr viel kontrastreicher
abbilden.
Dem Interferogramm bei 650 nm wave sieht man einen deutlichen
Astigmatismus an, der häufig in der Schmidtplatte "fest" eingebaut ist.
20% "Strehl-Verlust" allein durch Astigmatismus.
Dazu noch die MTF-Funktions-kurve
Eindeutig auch beim C 14 die Überkorrektur im grünen Bereich, hier 532 nm wave. Für 650 nm wave, siehe oben, wäre also die sphärische Korrektur besser. (die grünen Laser gab es damals noch nicht, scheint mir eine
plausible Erklärung zu sein)
In diesem konkreten Fall ist aber der Astigmatismus viel gravierender als die
Überkorrektur.
In diesem Zusammenhang eine Anmerkung zu einem Disput zwischen Binoviewer und Kurt, die leider immer nur von fachfremden
Usern bestritten wird mit geringem Informationswert.
Quote:
Hallo Tom,
Zitat:
-----------------------------------------------------------------------
Leider aber kann selbst eine hochstrehlige Optik immer noch Mikrorauheit
haben oder unter Astigmatismus leiden.
-----------------------------------------------------------------------
sorry, dass ich mich einmische. Die physikalischen Zusammenhänge zwischen
Wellenfrontfehler, Strehlwert und Einfluss auf die Kontrastübertragung (MTF)
sind u. a. Schroader, "Astronomical Optics" beschrieben, in geraffter Form
auch bei Suiter, "Star Testing Astronomiocal Telescopes". Bei Vernach-
lässigung der Miktrorauheit ist der Strehlwert prinzipiell falsch ermittelt
worden. Das passiert bei der Messung mit einfachen I- Metern immer, bei
teuren Industriegeräten zum Teil auch.
Allerdings ist der Fehler bei sorgfältig polierter Optik vernachlässigbar. Bei
Spiegeloptik ist sie aus physikalischen Gründen wahrscheinlicher als bei Linsen.
Es gibt auch Amateurmethoden mit denen man hinreichend sicher
messtechnisch abschätzen kann ob Mikrorauheit relevant ist oder nicht.
Astigmatismus kann man mit dem genial einfachen Bath - I- Meter sowie mit
dem noch einfacheren I- Meter nach Michelson sauber mit erfassen. Wenn
eine Optik "hochstehlig" ist und gleichzeitig astigmatisch, dann hat der Prüfer
falsch gemessen oder die Optik wurde nach der Prüfung irgendwie verspannt.
Wenn nachträglich vespannt, dann ist sie aber nicht mehr "hochstrehlig".
I. a. werden bei Newtons die Strehlwerte nur für den Hauptspiegel angegeben.
Es ist leider recht häufig der Fall, dass die Fangspiegel erheblich astigmatisch
sind.
Da ich annehme, daß Tom sich rückbezieht auf die C11 Diskussion und die
kontrastmindernden Einflüsse von Spherochromasie der Schmidtplatte sowie
der Retouche von Schmidtplatte und Sekundär-Spiegel, kann ich den Tom
nur bestätigen, was den Einfluß der Mikro-Rauhheit auf "hochstrehlige" SCs
betrifft. Die Mikrorauhheit muß in diesem Fall wirklich vom jeweiligen Design
her beurteilt werden und ist bei SCs ausgesprochen deutlich in seiner
Wirkung. Also eine völlig andere Situation wie bei einfachen Newton-Spiegeln.
Mikrorauheit wird eben nicht mit einem ZYGO oder Wyko ermittelt, auch wenn
Kurt dies gebetsmühlenhaft immer wieder wiederholt. Dafür gibt es den
Weißlichtinterferometer oder das Nomarski-Mikroskop.
Die Qualitäts-Messung von Newton-Systemen ist traditionell anders, weil
der ellyptische Planspiegel in dem Sinn kein opt. Element ist, weil man bei
kleinen Öffnungsverhältnissen zur Not auch ohne auskommt durch leichte
Verkippung, wie das Herschel schon gemacht hat. Man also ein Certifikat
für Hauptspiegel und Fangspiegel braucht.
D034 Celestron C8 - richtig zentrieren
Celestron C8 - richtig zentrieren
Unter den C8, die ich hier bereits untersuchen konnte, zählt dieses Exemplar zu den überdurchschnittlich guten Schmidt-Cassegrain-Systemen.
Die Zentrierung dieser Systeme ausschließlich am Fangspiegel wäre eigentlich sehr einfach. Leider muß man sich aber darauf verlassen, daß
sowohl der Hauptspiegel richtig zentriert ist, aber auch die Hauptspiegel-Lagerung möglichst spiel- und drckfrei erfolgte. Aus diesem Grund
kann es deshalb passieren, daß bei Lageänderung oder bei der Temperatur-Anpassung sich die einmal perfekte Zentrierung leicht verändert,
also die im Labor exakt auf der Achse erzielte Zentrierung sich am Stern geringfügig verändert hat. Dieser Fall läßt sich leicht überprüfen
und beheben.
Die auf dem Bild mittig gezeigten drei Kreuzschlitz-Zentrierschrauben (M3) sollten gefühlvoll, also nie mit großem Druck zu drehen sein. Sie verkippen eine
Alu-Scheibe ca. 5 mm dick, auf die mit einem Klebepat der eigentliche Fangspiegel aufgeklebt ist. Diese Alu-Scheibe rastet mit einer zentralen ca. 4 mm
großen Bohrung in einen Kunststoff-Stift und wird in dieser von außen sichtbaren Kunststoffkappe solange verkippt, bis die Zentrierung stimmt. Dabei gilt
folgende Regel, wenn man okularseitig den Polarstern in der Bildfeldmitte betrachtet:
Dort wo der intra/extrafokale Scheibchenring dicker ist, muß man analog dazu die entsprechende Zentrierschraube im Uhrzeigersinn um einen kleinen Winkel
drehen. Sollte sich diese Schraube schwer bewegen lassen, dreht man gegenüber, also dort, wo dieser Ring dünner ist, die entsprechende Schraube nach
links, also auf. Ebenfalls ein ganz kleiner Winkel. Wer mit zuviel Kraft arbeitet, riskiert im Winter, daß diese Kunststoffkappe springt und dann als Reparatur-
fall bei mir landet. Der Restastigmatismus, der vermutlich dem Hauptspiegel, dessen Lagerung oder dessen Zentrierung zugeordnet werden muß, hält sich in
Grenzen. Um alle drei Zentrierschrauben auch gefühlvoll in kleinsten Winkelschreitten bewegen zu können, empfiehlt sich eine Art Zeiger am
Schrauben-Zieher, damit kontrolliert winzige Winkelschrite realisiert werden können.
Ein guter Anhaltspunkt für die Zentrierung ist der über die Beugung entstehende Poisson-Punkt, der damals beim Streit um die Natur des Lichtes, ob Welle oder
Teilchen, eine wicchtige Rolle gespielt hatte. Hier dient er als Bezugspunkt, damit das defokussierte Sternscheibchen möglichst konzentrisch erscheinen soll.
In diesem Fall stören bei hoher Vergrößerung in Fokusnähe die Effekte des Restastigmatismus, den man hinnehmen kann, wenn man die Abbildung meiner 15 Mikron
großen Pinhole betrachtet. Die artificial Sky Aufnahme erzielt einen ähnlich guten Kontrast, wie bei einem Refraktor. Bei obstruierten Systemen ist jedoch der
erste Beugungsring deutlicher sichtbar. Poisson-Fleck/Punkt, Link1, Justage über den Poisson Punkt
Daß auch SC-Systeme nicht ganz farbrein sein, läßt sich über den Foucault-, den Ronchigittertest und die Interferogramme in den einzelnen Speltrallinien beweisen.
Ich erinnere mich noch deutlich an einen Disput, als ich das zum ersten Mal bei einem Meade SC erwähnte. Betrachtet man die mittleren Streifen von Blau bis Rot,
so erkennt man die "M"-förmige Verformung im kurzen (blauen) Spektrum und die "W"-förmige Verformung im langen (roten) Spektrum. Über die sphärische Aberration
läßt sich als PV-Wert oder Strehldifferenz ein quantitativer Wert ermitteln, der aber eher theoretisch bedeutsam ist, wenn man mit einem Refraktor vergleicht.
Die Streifen laufen in Richtung 15:00 Uhr leicht konisch zusammen, was ein Hinweis auf diesen Restastigmatismus ist.
Die dünne gelbe Linie zeigt den Idealverlauf eines perfekten Streifenbildes und die hier vorliegende Abweichung.
Die Wellenfront-Deformation als 3D-Darstellung
Über die Obstruktion wird ein Teil der Lichtenergie in den ersten Beugungsring verschoben, sein Wert steigt an, dafür sinkt das Maximum in der Mitte.
Aber mit einem Strehl von knapp 0.95 sollte man zufrieden sein können, zumal der artificial Sky Test oben ein sehr gutes Ergebnis abliefert.
Mit diesem C8 erzielte Sternfreund Wohler diese Aufnahme:
D033 C8 von Teleskop-Spezialisten optisch sehr gut
C8 von Teleskop Spezialisten
Ein überdurchschnittlich gutes Celestron C8 hat der Charly abgeliefert. Wer es nicht glauben will, mag diese Übersicht genauer studieren.
Für visuelle Beobachtung ein handlicher Acht-Zöller mit dem man noch auf Reisen gehen kann, für die Fotografie wäre eventuell ein Brenn-
weiten-Reducer mit Feldkorrektur einzusetzen.
Für die visuelle Beobachtung, die vorwiegend auf der opt. Achse stattfindet, ist der Strehlwert durchaus aussage-kräftig. Die Qualität dieses Teleskop
erschließt sich jedoch ebenso über qualitative Tests. Da sämtliche SC-Systeme sowohl einen Farblängsfehler und einen Gaußfehler haben (vergleichbar
mit einem APO), hat auch dieses Teleskop im Bereich von 546.1 bis 587.6 nm wave (e-Linie bis d-Linie) sein Optimum. Demzufolge ist Blau überkorrigiert
und Rot leicht unterkorrigiert, und diese Tatsache "zieht" den Strehlwert leicht nach unten. Man kann dieses C8 also durchaus mit der Farbsituation eines
guten Apochromaten vergleichen, was bereits über den Foucault-Test erkennbar ist. Die sichel-förmige Farbverteilung blau außen links und innen rechts,
sowie Gelb außen rechts und innen links repräsentieren den Gaußfehler, wie bei einem APO üblich. Eine stärkere Farbzerlegung wie bei einem Achromaten
steht für einen großen Farblängsfehler.
Ein Blick auf das Artificial Sky Testbild bei 1000-facher Vergrößerung läßt die hohe Qualität bereits erkennen. Siehe auch hier:
a) der etwas deutlicher erkennbare 1. Beugungsring steht für ein obstruiertes System Dieser wiederum zeigt die Restfehler eines Systems
b) Dieser Beugungsring ist nahezu rotations-symmetrisch, also stimmt die Zentrierung des Systems.
c) Da der Beugungsring auch nicht kreuzweise geteilt ist, kann ein Rest-Astigmatismus kaum wahrnehmbar sein.
d) Die sphärische Aberration überlagert den Effekt der Obstruktion, also müßte sowohl bei Rot wie bei Blau der 1. Beugungsring etwas stärker ausgeprägt sein,
ist aber kaum wahrnehmbar. http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=34661&postcount=2 Hier wird auch gezeigt, wie sich Astigmatismus auswirkt.
Die Energie-Verteilungs-Funktion (PSF) zeigt den stärker "aufgeblasenen" 1. Beugungsring.
Hier ein Summen-Bild aller Restfehler in der 3D-Wellenfront-Darstellung. Dazu kann man sich die Restfehler betrachten, differenziert nach
Astigmatismus, Koma und Sphärische Aberration und wird über die PV-Angaben feststellen, daß die Sphärische Aberration der größte
Restfehler wäre, bzw. den Strehl am meisten drückt - anteilig auf 0.976, was überhaupt kein Beinbruch ist, hier aber als Kotau vor der
Haarspalterei aufgefaßt werden darf, die von einigen Herrn in der Szene regelmäßig zu Tode geritten wird.
Aus Vergleichsgründen die Testbilder von Foucault, Ronchi und Lyot-Test,
Das Interferogramm bei 532 nm erstellt,
Ein Strehlwert mit einem hohen Ergebnis, weil das Optimum nahe bei Grün liegt,
und schließlich eine Übersicht, was die anderen Spektral-Bereiche strehl-mäßig so "drauf" haben. Wäre da nicht die Obstruktion, ließe sich ein solches C8 sehr gut mit einem
APO vergleichen, was sowohl den Farblängsfehler betrifft, aber auch den Gaußfehler. Darauf wird man bereits beim Foucault-Bild aufmerksam gemacht: zum Vergleich:
http://rohr.aiax.de/foucault-bilder.jpg : Je stärker die Spektral-Farben auf links und rechts verteilt sind, umso ausgeprägter der Farblängefehler, je mehr eine sichel-förmige
Verteilung erkennbar ist, umso stärker rückt auch der Gaußfehler ins Blickfeld.
Siehe auch: Refractor Optical Performance Results
Mit dieser Übersicht wird deutlich, daß dieses C8 perfekt auf den rot-gelben Bereich optimiert wurde. Frühere SC-Systeme waren meist auf den H-alpha Bereich optimiert
und deswegen im kürzeren Spektrum überkorrigiert bei einem Unterschied von bis zu 20% Strehlpunkte. Also macht es einen großen Unterschied, in welcher Wellenlänge
das Interferogramm entsteht. Und wenn man dann "versehentlich" über 532 nm einen Strehlwert von nur 0.60 herausbekommt, bei 632 nm wave wären es mindestens
Strehl = 0.80, dann entstehen irrationale Erregungs-Muster bei manchen Sternfreunden.
Auch wieder nur aus Vergleichsgründen die RC-Indexzahl, wenn man mit einem APO vergleichen will. Bei einem TOA 150/1100 werden aber die Sternpünktchen trotzdem
"nadelfeiner" erscheinen, weil der Effekt der Obstruktion fehlt, der den Scheibchen-Durchmesser etwas "aufbläst". Mit diesem C8 wird man aber trotzdem bei ausgekühltem
Teleskop und perfektem Seeing einen Doppelstern bis 0.7 arcsec trennen können.
D032 C-8 immer noch opt. hervorragend
C8 bei 656.3 nm wave optimal
Es wäre nicht das erste Mal, daß die Schmidt-Cassegrains auf das rote Spektrum optimiert sind,
besonders wenn sie aus den 90-Jahren des letzten Jahrhunderts stammen. Erwartungsgemäß war
auch diese Optik überdurchschnittlich gut, wobei innerhalb der Produktions-Palette die kleineren
C8 immer am besten abschnitten. Eine Vergleichsmöglichkeit bietet sich auch hier:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=34376#post34376
Ein Qualitäts-Merkmal wäre es bereits, wenn man mit hoher (1000-facher) Vergrößerung die folgende Abbildung erreicht.
Damit kommt man dem theoretischen Auflösungsvermögen dieser Öffnung sehr nahe. Die gemessene würde
bei 0.83 arcsec liegen, die theoretisch bei 0.692 arcsec, wobei man sich streiten kann, wie gut in der
3-Gruppe der Abstand der "engen Doppelsterne" rechts mit 0.008 mm oder 8µ abgebildet wird, weil aus ihm
die Auflösung ermittelt worden ist. Dieser künstliche Sternhimmel ist hier beschrieben: Artificial Sky Test
Die Obstruktion bei SC-Systemen sorgt überdies dafür, daß ein gut sichtbarer Teil der Lichtenergie in den
ersten Beugungsring verlagert wird. In dem Fall wird sogar ein leichter dreieckiger Astigmatismus sichtbar.
Auch die umgekehrte Frage ist interessant zu beantworten, wie brauchbar ist das Bildfeld bis 20 mm
Durchmesser bei 200-facher Vergrößerung. Dieser Test läuft auf eine Felduntersuchung hinaus.
Genaugenommen müßte in der Bildebene ein Chip plaziert werden, oder man hat ein Okular mit einem
ebenen Bildfeld und Randschärfe bis 20 mm tatsächlem Bildfeld-Durchmesser. Ich arbeite noch daran.
Zumindest sind die feinen Lichtpunkte am Rand schon einmal vielversprechend.
Spätestems beim Foucault-Test links hat man es mit einer ziemlich homogen ausgeleuchteten Fläche zu tun.
Aber beim Ronchitest, 13 lp/mm intrafokal sind Störungen feststellbar, die im Lyot-Rauhheitstest umso deutlicher
auftreten.
Die Diskussion vor einigen Jahren mit Meade anläßlich eines 12-inch SC hatte einen Gaußfehler zum Thema,
was ich mehrmals bei SCs nachgewiesen habe. Auch hier kommt dieser Fehler etwas zum Tragen. Allerdings
weniger schlimm, wie im folgenden Beispiel:
http://astro-foren.de/index.php/Thread/6049-Auf-Rot-korrigiert/
Siehe auch hier: http://astro-foren.de/index.php/Thread/5016-Ein-ausgepr%C3%A4gter-Gau%C3%9Ffehler-nur-falsch-optimiert/
So kommt es, daß auch dieses C8 im kürzeren Spektrum bei 546.1 nm = e-Linie = grün stärker überkorrigiert
ist und damit den Strehl etwas drückt.
Wenn man die Koma als Kollimations-Rest-Fehler abzieht, dann hätte man einen Strehl von 0.93, was bereits
ein sehr guter Wert ist.
im Vergleich mit dem "grünen" Interferogramm, sind die Streifen weniger stark durchgebogen, bei dieser
Wellenlänge also besser korrigiert ...
... und der Strehl steigt auf 0.96, also dem Optimum dieses Schmidt-Cassegrain-Systems.
Dieses C8 ist mindestens schon 15 Jahre alt und immer noch in hevorragendem Zustand, besonders hinsichtlich
der opt. Qualität. Und es hat die bei diesem System bekannten Merkmale, wenn man mit den anderen
Berichten vergleicht:
Auswirkung ungenügender Auskühlung bei SC-Systemen
Meade SC - auf rot korrigiert
Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500 + AstroFoto
Gauß Fehler bei C-8
C-14 Schmidt Cassegrain
Ein brauchbares C14 - 10 Jahre alt
Celestron C 9.25
Celestron C11 in hoher Qualität
Celestron C11 - Einfluß von Back Focal Lenght
Celestron C 9.25 - ein göttliches Gerät
D031 Gauß Fehler bei C-8
Auf Rot korrigiert !
Bereits der erste Blick durch ein Teleskop auf einen künstlichen Stern offen-
bart sehr schnell dessen Auffälligkeiten. Im Falle dieses Celestron C8 war zu-
nächst eine sorgfältige Justage nötig, bis das Sternscheibchen extra/intrafokal
nahezu rund und vor allen sehr schön die Beugungsringe erkennbar waren.
Diesen Fall hat man eher bei einem guten Apochromaten oder bei einem guten
Maksutov, bei vielen SCs verschwimmen die Beugungsringe in allen möglichen
Fehlern. Dabei geht es um winzige Drehbewegungen auf die Justierschrauben,
die man am besten mit einer Verlängerung des kleinen Inbus-Schlüssels sicher
durchführen kann, dabei aber jeweils beide Sternscheibchen kontrolliert, weil
das Shifting des Hauptspiegels intrafokal ein anderes Bild zeigt als extrafokal.
Und deswegen versucht man die Differenz zwischen beiden zu vermitteln.
Das ist auch deswegen interessant, weil tags zuvor ebenfalls ein Meade 8-Zoll
Schmidt-Cassegrain, ein deutliches Spiegelshifting hatte. Bis also der Dreh-
Fokussier-knopf überhaupt reagierte, hatte man ihn bereits fünf mal zu drehen.
Also verlegt man sich darauf, nur in einer Richtung zu fokussieren und nach
diesem Verfahren auch zu justieren, von der anderen Seite her stimmt dann
die Justage überhaupt nicht mehr. Bevor man sich also am Stern zu Tode
justiert, sollte man die Feinfühligkeit der Hauptspiegeljustage überprüfen oder
richten lassen. Das dauert in der Regel sehr lange und bedeutet, daß man den
optischen Tubus zerlegen muß.
Im Falle des heutigen C8 hatte ich es mit einem sehr präzisen und feinfühligen
Justierknopf zu tun, sodaß der intra/extrafokale Vergleich ohne Probleme durch-
geführt werden konnte.
Der Sterntest als Übersichtstest ist nach dieser Arbeit zugleich der Nachweis
für die in Autokollimation doppelt so genaue Justage und die Möglichkeit, opt.
Auffälligkeiten sofort zu erkennen. Da aber die Sternscheibchen sehr starke
Ähnlichkeiten intra/extrafokal haben, sollte dieses C8 ein sehr gutes Teleskop
sein. Über den Ronchi-Gitter-Test erkennt man als wichtigste Aussage den
Öffnungsfehler, Zonen, und eventuelle Farbfehler, die bei den 8-Zoll SCs noch
nicht so deutlich hervortreten, sehr viel deutlicher ab 10 Zoll, so unter anderem
der farbabhängige Öffnungsfehler, den ein Mitarbeiter von Meade bis heute
abstreitet, obwohl er eindeutig nachweisbar ist, wie auch das heutige Beispiel
erneut zeigt. In jedem Fall zeigt sich ein Farblängsfehler derart, daß beim
Foucault-Test über die Farbverteilung auf dem Bild klar wird, daß Rot einen
anderen Schnittpunkt haben muß als Blau: In diesem Fall fällt Blau etwas
kürzer als Rot, allerdings etwa nur 0.2 mm, also vernachlässigbar. Die Fläche
selbst macht einen "flachen" Eindruck und scheint auch keine größeren Zonen
zu haben.
Der Lyot- oder Phasenkontrast-Test macht aber dennoch überdimensioniert
viele feinen Rillen deutlich, die für Streulicht sorgen und damit den Kontrast
schmälern. Am Spalttest sieht man deutlich diesen Kontrastverlust - jedoch
im Vergleich zu den vielen SCs, die ich bereits auf der opt. Bank hatte, ein
herausragendes und wertvolles C8, was auch dem Tester als Überbringer
freundlicher Nachrichten gelegen kommt. Im alten Griechenland wurden die
Überbringer schlechter Nachrichten häufig umgebracht: Dafür hat man heute
bestimmte Foren.
Eine der mich interessierenden Fragen war daher, wie deutlich läßt sich bei den
8-Zoll SCs der farbabhängige Öffnungsfehler (Gaußfehler) über das übliche
Spektrum von F-, e-, d- und C-Linie nachweisen. Und weil besonders bei den
kleinen Öffnungen die Interferogramme immer "unsauberer" werden, kann man
diesem Problem mit einer Auto-Halogen-Lampe entgegen wirken, braucht dazu
aber sehr enge Interferenzfilter, die ein Schweinegeld kosten. Aber man bekommt
wellenlänge-genau-definierte und saubere Interferogramme, mit denen auch
die Auto-Trace-Funktion von FringeXP keine Probleme hat. Außerdem schauen
die bunten Interferogramme einfach auch schön aus.
Dabei wähle ich meine Einstellung jeweils so, daß eine M-förmige Verformung
der Streifen eine Überkorrektur, eine W-förmige Verformung eine Unterkorrektur
signalisiert. (Weswegen die Interferogramme einer Parabel aus dem
Krümmungsmittelpunkt auch diese typische "M"-Verformung haben.
Ein weiteres Beispiel eines Nexstar C8i mit gleichen opt. Daten zeigt ebenfalls
die bei allen SCs den zu beobachtenden Gaußfehler bzw. die Überkorrektur
im kürzeren Spektralbereich.
Wenn man die Justage, bzw. einen möglichen Astigmatismus überprüfen will,
dann hilft erneut ein Interferometer weiter: Das Interferogramm muß nur de-
fokussiert werden und die Ringe zentrieren. Eine ganz empfindliche Angelegen-
heit, wie der eidgenössische Sternfreund heute richtig bemerkte. Der Punkt bei
3:00 Uhr ist die Referenzwelle.
Der vergleichenden Übersicht weiter oben kann man also eindeutig erneut
entnehmen, daß bei Rot das beste Interferogramm entsteht, also dort der
Öffnungsfehler am geringsten ist, während bei kürzeren Wellenlängen die
Überkorrektur zunimmt, und das bei allen SCs. Speziell auf diesen Sachver-
halt werde ich zukünftig besonders achten, weil auch dieser Fehler die Optik
beeinträchtigt. Insofern hat ein SC eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Fraun-
hofer.
Wer also auch die anderen Interferogramme auswerten will, möge das tun, der
verminderte Strehl geht zu Lasten des ansteigenden Öffnungsfehler, nur daß
dieser nicht auf Grün-Gelb optimiert ist, wie bei einem Fraunhofer üblich. Da
aber die visuellen Ansprüche an dieses Design zugunsten der Fotografie hintan-
gestellt wurden bisher, passierte an dieser Front nahezu nichts. Jedenfalls hat
dieses SC bei 656.3 nm wave einen sehr schönen Strehlwert, der auch über
das Shareware-Programm FringeXP erreicht wird. Wobei es das ideale Aus-
wertprogramm leicher nicht gibt: Bei Atmosfringe kann man die obstruierte
Mitte sauber abziehen, bei FringeXP muß man sie überbrücken, bei FringeXP
ist nicht ganz klar, wie weit man die Punkte bis zu Rand setzen darf, bei
AtmosFringe fehlt derzeit noch die Auto-Trace-Funktion ...
Jedenfalls hatten wir beide an diesem überdurchschnittlich guten C8 heute
unsere ungeteilte Freude, und dafür ist der Sonntag Nachmittag gerade recht.
D030 Meade SC 10 (astigm) u Celestron C11 Nr 906294 (Speichen + Tubus-Kollimation)
Es weihnachtet sehr - Vergleich Meade SC 10 / Celestron C11
Beim künstlichen Sternhimmel konnte man beim ersten Teleskop links einen "wunderbaren" Sternhimmel erkennen, gerade so, wie
man ihn in der Weihnachtszeit in allen Schaufenstern kredenzt bekommt. Himmelbeobachter lieben diese Form am Himmel leider
nicht so sehr, zumal dies ein eindeutiger Hinweis auf einen starken Astigmatismus ist - in unserem Fall ein Lambda PV groß. Trotzdem
würde man diesen Fehler bis ca. 150-fache Vergrößerung eher weniger erkennen, da ich mich mit 1250-fache Vergrößerung in einem
Extrembereich befinde, der allerdings den Vorteil hat, sofort alle Fehler deutlich zu zeigen. Das C11 von Celestron hebt sich bei
diesem Sachverhalt wohltuend ab.
Man wird im direkten Vergleich dieser beiden Geräte, wie sie zufällig bei mir landeten, keinesfalls auf alle derartigen Teleskope schließen können,
aber am Celestron wird man zukünftig lieber beobachten wollen.
Recht interessant ist eine Eigenheit von Meade, die ich vor Jahren schon beobachten konnte: Ein ausgeprägter Gaußfehler und sogar ein
"hübscher" Farblängsfehler, der zu einem RC_IndexWert von 4.5888 berechnet werden kann, also ein besserer Achromat. Dies läßt sich
bereits über den Vergleich der farbigen Weißlicht-Interferogramme einschätzen: Je dunkler die mittleren Streifen sind, umso farbreiner ist
das System insgesamt, und für diesen Fall hat das C11 die Nase vorn. Beim Meade SC sieht man über das Abkippen der blauen Streifen nach oben,
und der roten Streifen nach unten, daß ein deutlicher Farblängsfehler im Spiel sein muß - nicht so signifikant beim C11. Auch der Gaußfehler
tritt beim Meade Gerät deutlicher hervor als beim C11.
RGB-Farben aus WeißLichtIgramm,
Dafür gibt es beim C11 eine andere Besonderheit: Die Speichen!
Bereits Dez. 2002 hatte ich ein ähnliches Gerät aus der gleichen Serie hier, das ebenfalls deutliche "Speichen" aufwies. Damals rätselten wir,
ob die Ansaugschlitze der Schmidtplatte oder die Verstärkerrippen des Hauptspiegels die "Schuld" trügen. Neben diesem Effekt liefert aber
das Foucaultbild noch weitere Informationen ab: Bei Meade wird die Überkorrektur deutlich, und über die Farbverteilung, daß ein Farblängsfehler
im Spiel sein muß. Die Fläche wäre einigermaßen homogen, wenn auch überkorrigiert, was bereits über den Hauptspiegel verursacht wird.
Während man die Überkorrektur über die Schmidtplatte kompensieren kann, wird der Astigmatismus im Hauptspiegel beim Meade SC über
den Fangspiegel entsprechend nachvergrößert. Beim C11 wäre die Fläche unruhiger auch über eine Zone bei ca. 80% vom Durchmesser.
Signifikantes Merkmal beim Ronchi-Test wäre links die Überkorrektur, rechts die Flächeunruhe über die Speichen und die Zone.
In der GesamtBilanz drückt beim Meade SC der Astigmatismus die Energie-Konzentration, wie es die PSF-Darstellung gut zeigt.
Das C11 bringt wesentlich mehr an Auflösung. Allerdings zeigt sich, daß bei obstruieren Systemen ein Teil der Energie in die
Beugungs-Ringe verschwindet. Und das wird bereits beim 2. Bild über den artificial Sky deutlich. Ob dem Meade SC durch die Blessuren
am Tubus die optische Brillianz abhanden gekommen war, kann ich allerdings nicht beantworten. Der neue Besitzer hat beide
Geräte zu einem sehr günstigen Preis erworben.
###########################################################################
Hallo Thomas,
Wie deutlich der Astigmatismus im Sterntest erkennbar ist, hängt von der gewählten Vergrößerung ab, oder der Okularbrennweite. Bis zu ca. 150-fach wird man noch nicht viel erkennen am Himmel. Das trifft für die exakte Fokussierung zu: Im Fokus sieht man bei exakter Fokussierung ein Kreuz. Außerhalb vom Fokus immer ein Oval, und das umso deutlicher, je näher man dem Fokus kommt, oder je höher die Vergrößerung. Eine genaue Zuordnung nach PV-Wert habe ich bisher nicht gemacht. Allerdings dürfte einer ZEMAX-Simulation zufolge, bei L/3 Astigmatismus das Spot-Diagramm innerhalb des Airy-Scheibchens bleiben. Ich hoffe, daß meine Simulation richtig ist. Das Beispiel simuliert ein f/8 System mit 125 mm Öffnung.
http://rohr.aiax.de/AstigmSim1.jpg
Astigmatismus erkennen, mit dem Sterntest, mit Ronchi?
Astigmatismus - Zemax-Simulation
astigmatisch oder nicht ? Vergleich Feldaufnahmen mit Simulation
###########################################################################
Fertigungs-Fehler
Der technische Aufbau dieser Schmidt-Cassegrain-Tuben ist bei beiden Herstellern ähnlich. Einem Tubus-Mantel aus ca. 2 mm Alu-Blech wird von vorne der gegossene und nachgedrehte Haltering für die Schmidtplatte aufgeschoben und mit 8 Zollgewinde-Schrauben gehalten. Genauso geht es dem Hauptspiegel, der ebenfalls in einer Guß-Zelle sitzt und vom anderen Ende auf diesen Alu-Mantel aufgesetzt und verschraubt wird.
Nachdenklich war ich geworden, als die Zentrierung des System wie von Zauberhand plötzlich total verschwunden war. Beim Betrachten meiner Bilder, auf denen auch die Orientierung des Tubus auf der Halterung festgehalten wird, war klar, daß ich den Tubus um 90° gedreht aufgesetzt hat. Damit mußte der Hauptspiegel locker sein bzw. der Schraub- oder Haltering nicht festgezogen sein, weshalb der Hauptspiegel kippen kann.
Damit muß man das System endgültig in seine Bestandteile zerlegen. Weil aber die Muttern im Inneren des Tubus eine Schlüsselweite von 8.5 mm haben, bleibt einem nichts anderes übrig, als einen 8 mm Gabelschlüssel paßgenau aufzufeilen, damit man diese Verbindung lösen kann. Nachdem die Hauptspiegelzelle freigelegt war, fand ich die Bestätigung: Der Schraub- oder Haltering des Hauptspiegels war mit ca. 1/4 Umdrehung zu locker, was sich dann leicht beheben läßt. Anschließend setzt man die Teile wieder zusammen.
Die nächste Überraschung deutet auf massive Fertigungsfehler bei diesem Fernrohr-Typ hin. Bei SC-Systemen stößt man immer wieder auf einen mehr oder weniger großen Astigmatismus . Dafür gibt es mindestens fünf Möglichkeiten: Der Hauptspiegel ist astigmatisch(1) oder verspannt(2), der Fangspiegel ist astigmatisch(3), die Schmidtplatte(4) führt einen Astigmatismus ein (= eher unwahrscheinlich) und die fünfte Möglichkeit besteht darin, daß die Zentrierung des Hauptspiegel einfach nicht paßt. Unter diesem Aspekt untersuchte ich also die Zentrierung, die tatsächlich deutlich "daneben" lag. Wenn also nicht gerade der Hersteller mit einem Holzhammer über die Verkippung der Hauptspiegelzelle zum Alu-Tubus für eine Zentrierung sorgt, die dann mit 8 Schrauben für alle Zeiten "gesichert" ist, dann sorgt diese Dezentrierung immer für einen unerklärlichen leichten Astigmatismus in der Größenordnung von 10 Strehlpunkten und mehr.
Man merkt es dann, wenn man sich unter hoher Vergrößerung die Abbildung der feinen Pinholes von 3-5µ genau betrachtet: Die "Kreuzform" ist ein Hinweis auf Rest-Astigmatismus, der mit exakter Zentrierung des Hauptspiegel in diesem Fall verschwunden ist. Obstruierte Systeme haben einen etwas aus- geprägteren 1. Beugungsring, an dessen Störungen man die Fehler sehr feinfühlig erkennen kann.
Dieses C11 ist 10 Jahre und älter und hätte eine superscharfe Abbildung - sagte der Vorbesitzer, der es aus Altersgründen verkauft hat.
D028 Meade ACF 12inch LX 304-3048 Feld bei 30 mm Farblängsfehler
Meade ACF 12-inch 304.8 / 30480
Bei ICS in Augsburg gekauft dürfte dieses Teleskop nicht nur alle fotografischen Wünsche erfüllen. Untersucht man bis zu einem Felddurchmesser
von 30 mm die Abbildungs-Qualität, so trägt dieses System den Titel "ACF" zu Recht, wie in einem Vergleich noch gezeigt werden kann. Allerdings,
und das ist ebenso interessant, verfügt dieses Exemplar (bei weiteren konnte ich das noch nicht überprüfen) über einen Farblängsfehler, der über
mehrere Tests deutlich hervor tritt. Würde man die RC_Indexzahl zu Rate ziehen, wäre dieses System farblich mit einem Halb-APO vergleichbar.
Visuell wird es vermutlich alle "normale" Ansprüche erfüllen, wenn man nicht gerade ein ausgesprochener Newton-Beobachter ist und einen sehr glatten Newton-
Spiegel besitzt. Die dort erzielten Ergebnisse an den bekannten Test-Objekten, wird von SC-Systemen visuell nicht ganz erreicht. Dafür hat man aber zum Fotografieren
im Feld bis 30 mm eine wunderbare Auflösung.
Es ist vermutlich der elliptische Sekundär-Spiegel (siehe Rutten Seite 87, 5. Auflage Telescope Optics), der ähnlich wie bei einem RC-System ein ebenes und
komafreies Bildfeld ermöglicht. Der Rest-Astigmatismus ist selbst beim Test (1500-fach) kaum erkennbar, am Himmel visuell schon gar nicht. Bei Felddurchmesser
wirkt sich bereits die Vignettierung des Blendrohres zu geschätzten 30-40% aus. (Nach Harrie Rutten hätte das 8" ACF einen hyperbolischen, das 10#" ACF einen
elliptischen Sekundärspiegel, was möglicherweise auch für das 12" ACF-System zutrifft. An den Systemdaten kann man das simulieren.)
Defokussiert man bei diesem Test die Punkte etwas, dann fällt auf, daß die Abbildung die Farbe wechselt. Intrafokal erscheinen sie plötzlich grün, extrafokal hingegen
rot. Damit ist ein erster Hinweis auf einen gut meßbaren Farblängfehler gegeben.
Den nächste Hinweis erhält man beim Foucault-Test: Foucaultbilder Ähnlich wie bei einem FH-Objektiv werden bei diesem Test die Farben Rot und Grün/Blau über eine
mittlere Symmetrie-Achse nach links und rechts "geteilt". Das erklärt sich dadurch, daß die Messerschneide gewissermaßen in der Mitte eines Sekundären Spektrum
steht, das etwa 0.420 mm zwischen Blau und Rot misst. Der Gaußfehler ist in diesem Zusammenhang meßbar kleiner, und deshalb kommt die für einen APO typische
Farbverteilung nicht zum Zug. Dominiert der Gaußfehler, dann kommt es eher zu einer sichelförmigen Farbzerlegung am Foucault-Test.
Fokussiert man auf die Hauptfarbe Grün, bei der das ACF auch sein Optimum hat, dann beobachtet man ein Verkippen der blauen Streifen nach oben, was der kürzeren
Schnittweite entspricht, im roten Streifenbild kippen die Streifen nach unten, was einer längeren Schnittweite entspricht. Die Überkorrektur bei Blau ist deutlicher zu
sehen, als die Unterkorrektur bei Rot. Die Strehlwerte mit grüner Schrift unter jedem Interferogramm beziehen sich auf den Fokus-Punkt e-Linie = 546.1 nm wave
bzw. auf die Hauptfarbe Grün. Für die beiden anderen Farben senkt der Farblängfehler den Strehlwert. Bei dieser Betrachtung wird nur die Power für Farblängsfehler
und Spherical für den Gaußfehler zugelassen. Die Strehlwerte mit weißer Schrift entstehen, wenn auf jede einzelne Farbe fokussiert worden ist. Jetzt wird die
Power deaktiviert und Astigmatismus und Spherical zugelassen. Die Coma wird als Achskoma interpretiert und wäre damit ein behebbarer Zentrierfehler. Die FLF-Werte
mit gelber Schrift wurden über die Power -> Pfeilhöhe in Millimeter umgerechnet. Aus diesen Werten entstand die RC_Index-Zahl.
Bei einem obstruierten System "verschwindet" ein Teil der Energie in die Beugungsringe und "bläst" den Durchmesser des Sternscheibchens unmerklich auf. Für die
Fotografie völlig ohne Belang, weshalb man die Sphärische Abberation bei der Fotografie nicht gar so tragisch nehmen muß.
Sowohl ein Rest von Astigmatismus und etwas Überkorrektur bei Grün von nur PV L/16.8 kann mal also unbeschadet ignorieren.
Deutlich läßt die MTF-Kurve die Obstruktion erkennen: Bei hohen Orts-Frequenzen scheint die Abbildungsleistung sogar besser auszufallen.
Diese Funktions-Kurve zeigt N I C H T die von einem User behauptete Bildfeld-Krümmung bzw. den Bildfeld-Radius. Dazu müßte man den
exakten Fokus sowohl auf der opt. Achse wie im Feld z.B. bei Durchmesser 30 mm messen, und könnte aus der Differenz über die Pfeil-
höhenformel auf den Bildfeld-Radius zurückrechnen. Sphärometer - Pfeilhöhe bestimmen bei Kugel & Parabel Zur Bestimmung des
Bildfeldradius reicht also die Vermessung eines einzigen Punktbildes nicht aus, wie das von einem User hier so dargestellt worden war.
Auch MTF-Kurve beschreibt die Eigenheiten eines opt. Systems nicht etwa anschaulicher und führt deshalb nicht zu mehr Information.
Mit diesem Ergebnis kann man hoch zufrieden sein, weil dieses System auch visuell zu beachtlichen Leistungen fähig ist.
D027 Meade ACF 10inch LX200 250-2500 - Ungleiche Zwillinge
Ein ausgeprägter Gaußfehler - nur falsch optimiert
Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500
Meade ARC 203.2/2000
Meade SC 10 + Celestron C11
Ungleiche Zwillinge Meade ACF 10"
Um es vorweg zu sagen: Beide baugleichen Meade LX 200 ACF 250/2500 sind gute Teleskope und der Besitzer vom System B schwärmte zu
Beginn der Testreihe von den erfolgreichen Beobachtungen, die er damit bereits gemacht hatte. Ebenso eindringlich muß gesagt werden, daß
man den Strehl-Wert nicht zum alleinigen Qualitäts-Kriterium machen darf. Schließlich ist ein Vergleich erst sinnvoll, wenn die Teleskope genü-
gend Zeit zum Temperieren hatten.
Das wäre also das System A, jeweils auf der linken Seite der späteren Bilder zu finden. Die Optik ist tatsächlich komafrei d.h. bei 20 mm Felddurchmesser
so exakt in der Abbildung, wie auf der opt. Achse.
Obwohl beide Systeme baugleich sind und in einem guten opt. Zustand, unterscheiden sich beide in einem wesentlichen Detail:
System A hätte den besseren Strehl, System B wäre "glatter" und damit kontrastreicher in der Abbildung.
Wichtig: Der Strehlvergleich wurde logischerweise bei 532 nm wave (Lasermodul) vorgenommen - aber: Der Strehlwert selbst ist abhängig von der Wellenlänge,
und darin drückt sich der farbabhängige Öffnungsfehler aus (Gaußfehler). Dieser Effekt ist bereits beim "bunten" Foucault-Test auffällig. Die Links oben beschreiben
den gleichen Sachverhalt.
Die kantenscharfe Abbildung meiner 20µ großen Pinhole bei 555-facher Vergrößerung zeigt eine gute Optik, wenngleich das linke System A mehr Streulich erzeugt,
das System B rechts hingegen einen leichten Restastigmatismus hat, den man in der Störung des 1. Beugungsringes erkennt. Der künstliche Sternhimmel bei
hoher Vergrößerung entstand mit langer Belichtungszeit und zeigt deswegen die Beugungsringe sehr ausgeprägt, wie man es am Himmel kaum sehen wird. Bereits
der unterschiedliche Farbeindruck zeigt, daß der Gaußfehler bei beiden Systemen unterschiedlich ausfallen muß.
Auffälligstes Merkmal ist bei System A links die etwas unruhigere Fläche beim Foucault-, Ronchi- und Lyot-Test, die für den höheren Streulicht-
Anteil verantwortlich ist. System B ist eindeutig "glatter" als System A, obwohl doch beide aus der gleichen Fertigung kommen.
Die PSF auf der Basis der folgenden Vergleichsinterferogramme sind deswegen verschieden in der Höhe, weil System B zwar glatter, dafür aber bei
532 nm wave überkorrigiert reagiert und damit den Strehlwert "herunter" zieht.
Die gelben Hilflinien geben den Idealverlauf wieder. Koma wurde als Zentrierfehler und aus Vergleichsgründen abgezogen. Die 3D-Wellenfront-
Darstellung ist leider nicht proportional zueinander.
Meade ARC 203.2/2000 Bereits in diesem Bericht kann man den ausgeprägten Gaußfehler verfolgen, wobei sich immer die Frage stellt, in welchem Bereich
das Optimum liegt. Im Zusammenhang mit der Luminosity Kurve für die Tag- und Nacht-Beobachtung wäre für das Durchschnittsauge in der Nacht eine
Optimierung auf 656.3 nm wave = H-alpha Linie nur für die Fotografie sinnvoll, visuell wäre das weniger günstig. Interessiert man sich für die bei Refraktoren
übliche Klassifizierung des Sekundären Spektrums, so käme hier ein normaler APO heraus.
Die Systematik bleibt immer gleich: Wäre das Optimum im grünen Spektrum, dann reagiert Blau überkorrigiert und Rot unterkorrigiert. Wenn Rot perfekt
korrigiert ist, wäre Blau entsprechend stärker überkorrigiert - schlecht für die visuelle Beobachtung in der Nacht mit 18% Gesamtempfindlichkeit für diese
Wellenlänge.
Der Uwe war also enttäuscht, daß sein ACF einen so mickrigen Strehl hervorbrachte, und es half auch nichts, daß sein System B rechts sich als "glatteres"
und damit kontrastreicheres System erwies - eine Erfahrung, die er vor dem Test bereits am Himmel gemacht hatte. Um ihm zu verdeutlichen, daß der
niedrige Strehl von "nur" 0.732 etwas mit der Meßwellenlänge zu tun hätte, zeichnete ich ihm unter Abzug der Spherical ein Interferogramm, und nun
verschwand die Überkorrektur logischerweise und der Strehl sprang auf über 0.900.
Nun glaubt der Uwe den Sachverhalt ja nur, wenn man ihm das auch beweist. Also muß ein Interferogramm bei 656.3 nm wave her,
und tatsächlich, nun ist der Öffnungsfehler bei nahe Null - also wie von Zauberhand verschwunden. (In meinen Berichten bereits
mehrere Male beschrieben)
Nimm man also das IGramm bei 532 nm wave und rechnet die Überkorrektur heraus, wäre der Strehl jedenfalls über 0.900.
Nimmt man hingegen das Interferogramm bei 656.3 nm wave, dann wird System B ähnlich gut wie System A bei 532 nm wave - hinsichtlich
des Strehlwertes.
Und der liegt nun ebenfalls über 0.900.
Damit wird a) die einseitige Fixierung viele Sternfreunde auf den Strehlwert deutlich, der möglichst hoch sein soll, egal in welchem Spektral-
Bereich b) der Bezug zur visuellen Beobachtung in der Nacht bleibt undiskutiert und c) überdies wäre interessant, inwieweit überhaupt
viele der Teleskope für die optimale visuelle Nutzung geeignet sind - für die Fotografie ist das eine ganz andere Diskussion.
Das System B auf der rechten Seite ist also nicht nur "glatter", sondern hat sein Optimum im roten Spektrum - für die H-alpha Fotografie optimal, das linke System A
liegt mehr im grünen Spektrum, das wäre visuell besser - wäre da nicht der Strehlwert, der einem die Laune verderben kann.
Weil solche Überlegungen für die Praxis viel zu akribisch sind, habe ich den beiden Sternfreunden empfohlen, ihre Teleskope bei einer klaren Nacht
nebeneinander zu stellen, und Vergleichsbeobachtungen anzustellen. Vielleicht berichten sie ja hier darüber.
D026 Meade Advanced Ritchey-Chretien 203-2000
Meade Advanced Ritchey Chrétien (siehe auch hier: Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500 + AstroFoto)
Von erstaunlich guter Qualität ist dieses kleinere RC-System von Meade. Bei der Gelegenheit untersuchte ich die Möglichkeiten von OpenFringes.
Ein Auswertprogramm auf der Basis der Fourier Transformation - leider noch nicht so benutzerfreundlich, wie man das gerne hätte. Unter den
SC- oder RC-Systemen sticht dieses Teleskop als ein deutlich besseres heraus, in der optimistischen Annahme, daß nunmehr alle dieser Geräte
diese Qualität hätten. Siehe auch hier: Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Auch derartige Systeme haben einen meßbaren Farblängsfehler und farbabhängigen Öffnungsfehler - am deutlichsten bei Blau zu beobachten. Einzuordnen
wäre das System hinsichtlich der Farbreinheit bei den APOs, wobei eine Öffnungszahl von 10 den Sachverhalt abmildert.
Bei Höchstvergrößerung von 1000-fach eine beachtliche Auflösung. Wobei ein Wermut-Tropfen im deutlichen Spiegelshiftig besteht, weshalb sich der Sternfreund
einen zusätzlichen Fokuser angebaut hat. Das Spiegelshifting ist auf ein zu großes Spiel zurückzuführen, das die HS-Hülse zum Blendrohrtubus hat, auf dem der
Hauptspiegel verschoben wird. Durch seitliche Führung der Hautpspiegel-Einheit entsteht die Verkippung. Daher scheut man sich, den Tubus ganz zu zerlegen, weil
die Chance, das mechanisch zu korrigieren, ziemlich gering ist. Sinnvoll ist es daher, den langen Fokusier-Knopf immer mit Rechtsdrehung zu benutzen, um dann die
Fein-Fokussierung mit dem Alternativ-Auszug vorzunehmen. Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Ein Rest-Astigmatismus von 3.2% StrehlPunkte oder PV L/6.2 würde man bereits am fokussierten Sternscheibchen bei hoher Vergrößerung erkennen
und der 3D-Wellenfront-Deformation zuordnen können. Beim Justieren wird man versuchen, dies zu vermitteln. Oder aber man zerlegt das komplette
System und geht auf Ursachen-Suche mit ungewissem Ausgang.
Der Foucault-Test verrät u.a. den Farblängsfehler durch die Aufteilung der Farben in organge-rot links, und in blau-grün rechts. Ein bißchen läßt sich auch
noch der Gaußfehler bei Blau ablesen. Die sphärische Korrektur ist nahezu perfekt, wie man beim Ronchi-Test erkennt. Der Rauhheits-Test wäre als normal
einzuschätzen auch im Vergleich mit dem Foucault-Test und dem Ronchi-Bild.
Bei Blau wäre das System leicht überkorrigiert. Über die Streifen-Abkippung - am besten bei Rot erkennbar - läßt sich der Farblängsfehler darstellen. Erheblich weniger als
bei vielen Refraktoren, weshalb man dieses System in die Kategorie der APOs zählen könnte, wenn es ein Refraktor wäre. Auch würde die Forderung nach einem PolyStrehl
bei diesem Teleskop nur Kopfschütteln hervorrufen: Der Unfug mit dem Polychromatischen Strehl
Das Interferogramm verrät bereits die hohe Qualität
mit Auswertung, die vergleichbar ist mit der folgenden, die mit OpenFringe erstellt worden ist. Dazu ein paar Erfahrungen weiter unten.
Bei OpenFringe sollten es Interferogramme mit mehr Streifen sein. Die Frage ist jedoch, mit wie vielen Streifen entstehen sinnvolle Auswertungen.
Bei 18 - 50 Streifen hätte auch OpenFringe noch kein Problem, sinnvolle Ergebnisse abzuliefern. Kritisch wird es bei 100 und mehr Streifen. Da würde
iterativ, ohne daß irgend eine Einstellung verändert worden war, OpenFringe höchst unterschiedliche Strehl-Ergebnisse abliefern, was sehr verwirrend
sein kann. Das Problem bei IGrammen mit viel Streifen besteht darin, daß man mit dem Auge die Fehler nicht mehr abschätzen kann, also nicht mehr
plausibel wird, ob das Ergebnis stimmen kann oder nicht. Der Vorteil hingegen ist, daß man keine Streifen nachzeichnen muß. Allerdings sind die
Ergebnisse bei wiederholter Auswertung nicht reproduzierbar, auch wenn keine der Einstellungen verändert wurden. Für diese Fälle ist die Fehler-
suche fast aussichtslos, was bei AtmosFringe kein Problem wäre. Dieses IGramm liefert die unterschiedlichsten Ergebnisse ab:
http://rohr.aiax.de/M_ARC_203-20.jpg There is no guarantee for the results are correct and a lot of bugs are in that program yet.
With the same dates, outline-circles, FFT-shape you get different Strehl results, this cannot be correct.
Deutlich trennen muß man zwischen RoC-Auswertung und der in Autokollimation oder der in Kompensation. In RoC wären die Eingabe für Durchmesser,
Krümmungsradius und Wellenlänge exakt einzugeben. Aber auch der exakte Umkreis bei einem randscharfen RoC-Igramm ist ebenfalls wichtig. Die
Lösung mit den Pfeiltasten ist gewöhnungsbedürftig. Bei IGrammen in Autokollimation wäre der exakte Umkreis nicht ganz so wichtig, weil die
Zurückrechnung auf Null nicht notwendig ist. Hier ist die conic constant = 0. Der anschließende Report läßt sich übersichtlicher gestalten, die
Variation über die Zernike Koeffizienten ebenfalls, positiv ist, daß das Programm sofort die neuen Ergebnisse anzeigt. Die 3-D-Wellenfront-Deformation
bei beiden Programmen sind miteinander vergleichbar.
Eine komprimierte Anleitung folgt. Über eine Reihe von Ungereimtheiten stolpert man bei der Benutzung, die mit der Qualität der Interferogramme gar nichts zu tun haben.
Anleitung für OpenFringe
Dowload: http://tech.groups.yahoo.com/group/interferometry/files/OpenFringe Beta/
Anzahl der Streifen zwischen 20 - 50 max.
==============================
Prg- starten in Verzeichnis
Menue Configuration\Mirror\Test Parameters eingeben
Load IGramm File\Open Interferogramm
Rechts Outside Ellipse aktivieren mit Punkt: Für Umkreis
Set ellipse points anwählen
mit Maus Punkt setzen: 09:00 und 15:00 Uhr
Center and Edge anwählen
Kreis korrigieren mit Pfeiltasten und shift + / -
Rechts Obstruction aktivieren mit Punkt: Für Inkreis
Set ellipse points anwählen
mit Maus zwei Punkte setzen: 09:00 und 15:00 Uhr
Center and Edge anwählen
(bei Obstruktion das gleiche Verfahren)
Kreis korrigieren mit Pfeiltasten und shift + / -
Menue FFT analysis anwählen
Rechts Center and Resize image to 640 x 640
Rechts FFT (oder 2.FFT anklicken)
Rechts darunter mit Pfeil-Buttons kleinen blauen Kreis vergrößern bis knapp
zu erstem "Beugungsscheibchen"
Rechts darunter 3.Compute Surface anklicken
Menue Wave Front List anwählen = Wellenfront-Darstellung
Rechts Report anwählen und Zernike Based anwählen wegen PV
Menue o Zernikes view terms : mit Koeffizienten "spielen"
dis_able All = Strehl = 1.000
Enalbe Spherical Only für sphär.Aberr
##########################################################################
Some notes for Dale Eason, the developer of Open Fringe:
If fringes maps created, there are a lot of problems with it:
- a lot of artefact in the map itself
- a low contrast of the fringes
- no sharp edges
- many or not many fringes
- three different setups and their conditions: RoC, compensation, autocollimation
- setup influences: vibrations and air turbolenses
- storing the optics, or how to store them
These all you have to respect in creating that maps and later, to calculate that maps.
There are two ways for calculation the PV, RMS and Strehl Value:
01. you calculate it with the fringes, in that case you can controll this by your eyes
02. you can calculate this with a FFT program Open Fringes and you cannot evaluate, whether the result is correct or not.
And sometimes with special fringes maps you get different results without varying any parameters. You just recalculate the
procedure.
With AtmosFringe I work for many years, and I had the controlling part in practice. A program becomes better, if you
work with it every day and you find out all the bugs of it. Open Fringe has many bugs yet.
So I tried to check how Open Fringe works with three types of fringes maps:
- normal but different created fringes maps (532 nm , 632.8 nm, 486.1nm till 656.3 nm wave)
- artificial with ZEMAX created fringes maps at 550 nm wave
- irregulary fringes maps what AtmosFringe can calculate, but not Open Fringe. The following is one of that.
At the end I will collect the bugs in a list for the programmer in the hope, he will correct this. This you can
take as a invitation, to have a dialog in English on our forum about OpenFringe. The main advantage is, you
can insert all diagrams, pictures for explane matters.
May be a translater could help you for the German text.
Mit OpenFringe habe ich mich auf unterschiedliche Art befaßt - ein Fringes Map Auswertprogramm auf Basis der FFT Fourier Transformation. Dabei
verwendete ich sowohl ZEMAX-generierte Interferogramme, deren Strehl man sich von Zemax bereits ausrechnen lassen kann, und Interferogramme,
wie sie bei unterschiedlichen Wellenlängen bei diesem Beispiel entstanden.
Der allgemeine Eindruck von diesem Programm ist, daß es eher mit einem Gemischwaren-Laden vergleichbar ist. Das Programm enthält also
Funktionen, die absolut nichts mit Streifenauswertung zu tun haben, wie die Simulation von RonchiGRammen, Foucault-Bildern, Sterntest
intra/extrafokal usw. Dadurch vermisst man eine klare Linie auf das eigentliche Ziel, nämlich die Auswertung von Interferogrammen.
Im Bereich der IGramm-Auswertung bestehen einige Unschärfen. Bereits bei unproblematischen IGrammen in Autokollimation, wo keine
Zurückrechnung auf Null stattfindet und demzufolge sowohl die Durchmesser- wie Fokus-Eingabe entfällt, entstehen auch bei gleichem
Um- und Inkreis, bei gleicher Größe der "blauen Kreis-Scheibe" bei der FFT-Analysis höchst merkwürdige und unterschiedliche Ergebnisse.
Sie können mit den Artefakten der IGramme zu tun haben, und genau deshalb wäre dann die normale Streifenauswertung sicherer, weil
man die Ursache direkt sehen könnte beim Autotracing.
Nach einiger Zeit gewöhnt man sich an die "Programm-Führung" - benutzerfreundlich ist es dennoch nicht, da müßte das Programm gründlich
überarbeitet werden. Selbst im Vergleich mit einem Streifen-Auswert-Programm ist man noch unsicher, welchem Ergebnis man mehr vertrauen
soll: Das liefert manchmal OpenFringe ab, manchmal AtmosFringe. Die notorischen Kritiker glauben natürlich immer nur an das schlechtere.
Nur ein Beispiel für seltsame OpenFringe Ergebnisse:
Ein Interferogramm kann man mit einem normalen PaintProgramm zeichnen. Mehrere schnurgerade Linien in Kopierfunktion genommen, und
mehrmals untereinander gesetzt, mit einem Umkreis versehen, und die Linien außerhalb beseitigt. Bei diesem artificial IGramm kann zwar
Astigmatismus vorkommen, aber ganz bestimmt keine sphärische Aberration - da müßten die Streifen "M"- oder "W"-Förmig verbogen sein.
Über die unregelmäßigen Streifenabstände kann Astigmatismus angezeigt werden.
Aus dieser Logik heraus macht AtmosFringe genau das, was zu erwarten ist. Deaktiviert man Astigmatismus und vorsichtshalber auch noch Coma, dann
muß der Strehlwert sehr hoch sein, was mit 0.998 auch tatsächlich eintrifft.
Nicht so bei OpenFringe: Hier wäre ebenfalls Astigmatismus und Coma deaktiviert, nur bekommt man gar keinen Strehlwert mehr und nur noch
eine Fantasie-Wellenfront-Darstellung. Das ist eines der Beispiele, wo OpenFringe überfordert ist obwohl es tatsächlich manchmal auch funktioniert.
Mag sein, daß der Programmierer keine Lust mehr hat, oder einfach zu wenig Rückmeldungen zu den Bugs abgeliefert wird. So ein Programm
muß konsequent in der praktischen Anwendung entwickelt werden, sonst wird das nichts.
Liste der Bugs:
============
01. Den Um- und Obstruktions-Kreis eines IGrammes kann man speichern. Wer aber danach das gleiche IGramm erneut lädt und dazu
passend die gerade gesicherten Kreise, erlebt, daß nunmehr beides versetzt zueinander ist. Die DurchmesserGröße stimmt zwar
noch, nicht aber die Position, und die wäre in diesem Fall genauso wichtig, da ein Versatz von nur 1 Pixel bereits ein anderes
Strehlergebnis verursacht.
02. Bei Erase Ellipse werden Um- und ObstruktionsKreis gelöscht, nicht aber die beiden Punkte für den Obstruktionskreis. Die erst, wenn
man oben auf Obstructions umschaltet.
03. Bei kleinerem Openfringe Fenster wird größeres IGramm verkleinert. Bei Fenstervergrößerung IGramm nicht mitvergrößert. "Center and
Resize image to 640x640" ist deaktiviert. Erst bei Zurückschalten von FFT Analysis to Interferogramm paßt sich die IGramm Größe an. Die Lösung mit Pfeiltasten die Kreise zu bewegen ist nicht benutzerfreundlich, dauert viel zu lange. Sinnvoll wäre jeweils den Mittelpunkt und den Radius der
Kreise anzugeben, damit sich die leichter reproduzieren lassen.
04. Bei wiederholtem Durchlauf verschieben sich beide Kreise unterschiedlich stark nach links und die Wellenfront zeigt Vertiefung in Mitte. Die Strehl-
Werte variieren um große Beträge. Zum Schluß kommt die Fehlermeldung: "Not all of mirror is visible inside image.Analysis aborted"
Nach Korrektur der Kreise ist es wieder OK.
D025 Meade Advanced Ritchey-Cretien 254-2500 u AstroFoto
Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500
Wann passiert es einem schon, daß man zu seinen Labor-Messungen auch gleich den Praxis-Test mitgeliefert bekommt
und die eigenen Messungen in Bezug setzen kann zum Ergebnis am Himmel. Jedenfalls steuerte der gute Ralf Mündlein
(findet man hier: ) nach getaner Arbeit die nötigen Aufnahmen bei - sie sollen an erster
Stelle den Beweis für diese gute Optik antreten. Bei Meade habe der Optik-Chef, so berichtet Ralf, die Gesamtleitung
übernommen, was dazu geführt hätte, daß man dort sehr viel mehr Qualitäts-Bewußtsein entwickelt hat. Der Sternfreund
hört es gerne. Auch sei die Kundenfreundlichkeit deutlich besser geworden, was auch eine wichtige Nachricht für den
Anwender ist. Summa summarum bestätigt sich über dieses Gerät tatsächliche diese Aussage. Trotzdem einige Anmer-
kungen, was man bei einem Labortest trotzdem alles findet:
Der M57 wurde mit einem 12 Zoll Advanced Ritchey Crétien gewonnen, einem Meade ARC 12", das baugleich mit dem
10" ist. Diese Aufnahme von Olaf Haupt/Ralf Mündlein mit ST8 Luminanz 3x10 min, RGB 3 x 5 min, bei einem Seeing von
2.2 arcsec. Das Sternfeld außen und in den Ecken hat einen Unterschied zwischen Mitte und Rand von nur 0.1 arcsec,
so berichtete Ralf Mündlein.
Dazu das Kontrast-Programm, was man über einen "künstlichen Himmel" mit feinen 1-5 Micron großen Pinholes zu sehen
bekommt. Aufgrund der Obstruktion verlagert sich ein Teil der Energie in den ersten Beugungsring und zeigt überdimensi-
oniert einen Rest von Astigmatismus an. Trotz Verkippung von 0.1° (das entspricht einem Bilddurchmesser von knapp
9 mm) ändert sich an den Sternscheibchen nichts. Der obere Feldausschnitt ist größer, aber auch hier findet man beson-
ders in den Ecken weiterhin feine runde Sternpunkte.
Ralf Mündlein entwirft und baut auch supergenaue Montierungen, wie man hier und weiter unten gut sehen kann. Hier ist
es das ARC 12 Zoll.
Aus Gründen der Dokumentation noch ein Bild von vorne.
Beide Test zeigen zweierlei: Das System hat ein sekundäres Spektrum über die Schmidtplatte, sonst käme es beim
Foucault-Test nicht zu dieser Farb-Zerlegung und die Schmidtplatte ist üblicherweise wieder aus Floatglas, was
man an den Strukturen über den Lyon/Rauhheits-Test erkennen kann. Gravierende Zonen hingegen hat das System
nicht. Auch im nutzbaren Feld ist es weitestgehend frei von Koma und Astigmatismus.
Bereits die früheren SC-Systeme hatten einen deutlichen Gaußfehler, den mir ein Meade Mitarbeiter in falsch verstande-
ner Loyalität erst einmal vehement bestritt: http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5016 Hier wäre egbenfalls
ein Gaußfehler vorhanden, der aber ähnlich wie bei hochwertigen Zeiss APOs sich in der Hauptsache im blauen
Spektrum abspielt und deswegen nicht weiter auffällt. Dieser Fehler kann also bei zwei unterschiedlichen Tests
dargestellt werden: Über Ronchi 13 lp/mm intrafokal im Doppelpaß ebenso wie über Interferogramme im jeweiligen
Spektrum.
Über den Foucault-Test wird deutlich, daß auch ein Farblängsfehler im Spiel sein muß, das wiederum war beim damaligen
SC nicht so deutlich ausgeprägt. Damit stellt sich die Frage, in welcher Größenordnung dieser Farblängsfehler ist. Über die
INdex-Zahl für Refraktor ausgedrückt müßte man das ARC bei den Halb-Apochromaten einsortieren.
Das wäre also der Abstand in Micron zwischen der Schnittweite von Blau und Rot.
Und hier die Klassifizierung über die Index-Zahl
Ein Interferogramm bei d = 587.6 nm wave
und dessen Auswertung:
es verbleibt ein Restfehler von ca. 6% Astigmatismus, gut erkennbar über die Wellenfront-Darstellung
Und hier eine andere Montierung von Ralf Mündlein.
#######################################################################
Hallo Stefan,
dieser Versatz hat einen anderen Grund:
Bei manchen Maksutovs und in diesem Fall auch beim ARC wird jede noch so kleine Dezentrierung sichtbar:
01. Die Justage erfolgt zunächst exakt auf der Achse über einen künstlichen Stern, den ich eigens dafür hergestellt habe, und den ich in die Okular-Hülse stecke. Damit ist garantiert, daß tatsächlich exakt auf der Achse justiert wurde.
02. Bei den anderen Tests, bin ich aber immer wenige Millimeter weg von der opt. Achse, beim Interferometer ca. 3 mm, beim Ronchi- und Foucault-Test ähnlich weit, und das wird bei diesen Systemen wegen des Blendensystems als eine Art Vignettierung sofort sichtbar. Das habe ich im Augenblick auch beim Borg ED 101/650.
Auch wenn ich im achsnahen Raum messe, darf sich z.B. weder der Strehl, noch an der Farblängsfehler-Situation etwas ändern. Diese Situation habe ich unlängst für einen Bericht in Interstellarum untersucht, der hoffentlich bald erscheint.
Hier ein paar Beispiele:
Intes 8-inch Maksutov Newton
VMC200
D023 Meade SC - auf rot korrigiert - Diskussion des Gaussfehlers bei älteren SCs
Ein ausgeprägter Gaußfehler - nur falsch optimiert
Der Begriff Gaußfehler kann bei Heinz Pforte "Der Optiker" Band 2
Theoretische Optik, 1993 Verlag Gehlen, Seite 149 nachgelesen werden:
Auch bei Uwe Laux, Astrooptik 2. aktuialisierte und erweitere Auflage, Seite 169,
thematisiert bei einem Schmidtcassegrain.System den weiter unten diagnostizierten Gaußfehler.
Quote:
Gaußfehler oder sphärochromatische Aberration
Alle bisher für einfarbiges Licht untersuchten Abbildungsfehler treten nicht nur
für eine Wellenlänge auf, sondern für alle. Der Öffnungsfehler ist also nicht nur
von der Einfallshöhe abhängig, sondern auch noch von der Farbe des Lichtes und
damit für verschiedene Farben verschieden groß. Man spricht dabei von der
sphäro-chromatischen Aberration oder von dem Gaußfehler. Von Gauß wurde
dieser Fehler näher untersucht und die Möglichkeit seiner Korrektur angegeben.
Ein opt. System, bei dem die sphärochromatische Aberration behoben ist, bezeich-
net man als Gauß-Typ. Sie werden z.B. in der Fotografie als symmetrisch gebaute
Objektive zur Anwendung gebracht. Das erste Objektiv dieser Art war das von
P.Rudolph errechnete und von den Zeiss-Werken in Jena hergestellte Planar.
Bei allen SC-Systemen wird über die Schmidtplatte ein sog. Gaußfehler
oder farbabhängiger Öffnungsfehler eingeführt, der nach Lehrbuch von
Harrie Rutten, "TELESCOPE OPTICS" Seite 85 bei einem visuellen SC-System
eigentlich für den 550 nm Bereich optimiert sein sollte. Nun beobachtet
man aber regelmäßig, daß die quantitativen Strehl-Aussagen offenbar
stillschweigend auf die Meßwellenlänge eines HeNe-Lasers zu beziehen
sind, also auf die berühmten 632.8 nm wave. Und für diese Wellenlänge
kommt dann im Beispiel hier ein Strehl so um die 0.90 heraus. Seine
blauen oder grünen Wunder erlebt man hingegen, wenn man mit 532 nm wave
das SC untersucht. Hersteller-übergreifend wird offenbar das SC auf die
Prüfwellenlänge optimiert, was für den visuellen Bereich regelmäßig zu
einer Überkorrektur führt.
Das Gerät selbst, der Markenaufdruck wurde wegretouchiert. Damit soll
kein bestimmter Hersteller diskreditiert werden, weil dieser Problemfall
hersteller-übergreifend beobachtet werden kann.
Zur Deutung dieses Diagrammes, das im erwähnten Buch den prinzipiellen
Öffnungsfehler bei einem SC-System zeigt, wie er auch bei Fraunhofer-Achro-
maten zu beobachten ist, wie dort die Streifenbilder beim Zeiss AS deutlich zeigen:
Good by, Lenin: Das Zeiss As 80/840 o.die Spreewald-Gurken
So sollte also, ähnlich wie beim Zeiss AS, auch beim hier besprochenen SC das
Teleskop für den visuellen Gebrauch der Öffnungsfehler bei 550 nm wave gegen
Null gehen, und damit bei der H-alpha Linie = 656.3 nm wave leicht unterkorrigiert
reagieren. In Richtung F-Linie (486.1 nm wave) und g-Linie (435.8 nm wave)
hingegen deutlich überkorrigiert reagieren. So wäre die Optimierung für den
visuellen Gebrauch eines SC am besten.
Nun beobachtet man jedoch, anders als im Idealfall beschrieben, daß das
Optimum bei 632.8 nm wave oder im roten Bereich liegt, was bei der interfero-
metrischen Strehl-Ermittlung mit einem 532 nm wave Interferometer regelmäßig
eine Überkorrektur dieser Geräte zeigt, und damit einen schlechteren Strehl,
während bei der Messung des gleichen Gerätes mit 650 nm wave plötzlich ein
"brauchbarer" Strehl-Wert herauskommt. Damit gerät der Optik-Tester, der
diesen Sachverhalt eigentlich nur dokumentiert in die Rolle des Verteidigers, weil
er erklären soll, warum das Optimum eines derartigen Gerätes nicht dort liegt,
wo es eigentlich liegen müßte. Ganz zum Problem wird es, wenn das Fernrohr voll-
mundig als visuelles Gerät verkauft worden ist. In aller Regel weiß der Optiktester
nicht, wie transparent dieser Sachverhalt sowohl dem Händler wie dem Kunden
tatsächlich ist. Hier wäre der Hersteller direkt zu fragen.
Bereits der Ronchi-Test zeigt im Blauen (486.1 nm wave) eine deutliche
Überkorrektur, die bei Rot (656.3 nm wave) deutlich zurückgeht.
Der bei 650 nm wave ermittelte Strehl kommt an stattliche Strehl = 0.893
bei einem immer noch leicht überkorrigierten Streifenbild, (flaches "M")
Nur noch Strehl=0.424 beläuft sich der Wert bei einer Prüfwellen-
länge von 532 nm wave, weil ein SC-System in kürzeren Wellenlängen
deutliche Überkorrektur zeigt.
Bei 532 nm wave zeigt sich die Überkorrektur am stärker deformierten
Streifenbild und einem deutlichen "M". Alle Interferogramme wurden
mit einem Bath-Interferometer erstellt in der bekannten Wiederhol-
genauigkeit.
Bei der visuellen Beobachtung wird man mit diesen System nur bis zum
Öffnungsdurchmesser in mm vergrößern können. Verglichen mir anderen
Geräten gleicher Bauart, war dieses Teleskop recht ordentlich.
Wer ein SC-System visuell benutzen möchte, sollte in jedem Falle
prüfen, auf welche Wellenlänge der mitgeteilte Strehl sich tat-
sächlich bezieht und daß wegen des ausgeprägten Gaußfehlers eine
Strehlangabe auf die übliche Meßwellenlänge noch lange keine
Qualitätsaussage für den visuellen Bereich (550 nm wave) sein muß.
Diese Unschärfe zwischen Händler und Kunde hat schon zu vielen
Mißverständnissen geführt. Auch wäre es wünschenswert, wenn die
Optimierung des Öffnungsfehlers auf den visuellen Bereich erfolgen
würde und dort auch zertifiziert würde. Der Preis würde es jeden-
falls rechtfertigen.
Anmerkung: So handlich die heutigen SC-Systeme sind, sollte man sich bei
visuellen Ansprüchen sehr sorgfältig überlegen, ob man mit einem SC-System
hohe visuelle Ansprüche erfüllen kann. Für die Fotografie ist das ein ganz anderer
Fall.
#########################################################################
Hallo Dieter,
laß mich mal aus dem Harrie Rutten Buch "TELESCOPE OPTICS" ein
bißchen referieren, Chapter 10/S93ff The Maksutov Camera
Rutten stellt zwei Systeme gegenüber: Das Gregory f/15 System,
dessen Fangspiegel ein Teil der 2. Meniskusfläche ist und sein
eigenes RuttenMak, das glaube ich Orion Optics UK mittlerweile
baut, mit einem eigenen Fangspiegel, als weitere Fläche. Das
erste Bild zeigt oben die beiden unterschiedlichen Systeme
Beim Gregory-System ist die Koma im Feld ganz erheblich, was für
die Fotografie zum Problem wird, während das Rumak bis zu einem
Durchmesser von 60 mm ein komafreies Feld besitzt und zumindestens
rechnerisch geradezu ideal für die Fotografie ist
Interessant auch die sphärische Aberration bei beiden Systemen.
Während das Gregory-System scheinbar einen umgekehrten Gaußfehler
hat, also für Rot überkorrigiert und für Blau unterkorrigiert
reagiert, ist beim Rumak die Unterkorrektur über alle Farben
einheitlich. Irgendwann bringt mir einer ein solches Orion MAK.
Vielleicht retouchiert ja Orion Optics den Öffnungsfehler über den Fangspiegel
raus, da würde mich interessieren, ob das ohne Probleme geht.
D022 Auswirkung ungenügender Auskühlung bei SC-Systemen
Stimmt, ich mach es spannend, es ist aber auch spannend:
Seine Freude an einem C11 hat man also erst, wenn man senkrecht !!! und lange genug Zeit zum Temperieren verwen-
det. Die Hand sollte man dann möglichst nicht auf den Tubus legen, sonst geht der Zauber erneut los, weswegen ich
meinen Tubus von außen isoliert habe. Solange der Tubus nicht temperiert ist, stimmt auch die Kollimation nicht richtig.
Der feine Poisson-Punkt in der Mitte, (ein Effekt der Beugung) dient mir dabei als Mittelpunkt zur Justage. Würde man zu
Beginn das C11 justieren wollen, wäre es nach 2 Stunden ganz bestimmt dejustiert. Außerdem sollte der Stern immer in
der Mitte sein, sonst ändert sich ebenfalls das Ergebnis, das sich auch ändert, wenn die Schmidtplatte zu viel Spiel hat.
@Uwe, es gibt offenbar noch mehr, die auf die Isolierungs-Idee verfallen sind. Wobei der Nutzen eines Gebläses mich
noch nicht restlos überzeugt hat.
######################################################
Hallo Gert,
ein Glück, daß ich noch einen Tag Zeit hatte zu folgenden Versuchen, die Dich sicher interessieren: Der Einbau Deiner
Belüftung, deren einer Lüfter ansaugt und zweiter Lüfter wieder herausbläst, war offenbar ein Erfolg: Während im oberen
Versuch ca. 2 Stunden nötig sind, bis ein Temperaturausgleich in waagerechter Stellung erfolgt, sind es mit Lüfter ca. 45
Minuten unter den gleichen Bedingungen. Es dauert allerdings dann nochmals ca. 3-5 Minuten, bis alle Turbulenzen
abgeklungen sind, also die Luft steht.
Und weil ich gerade so schön am Experimentieren war, wollte ich beim 2-Zoll Okularauszug einmal wissen, wie sich das
Sternscheibchen, bzw. besser das extrafokale Sternscheibchen in Winkelschritten von 0.1° im Feld verändert. Die
untere Übersicht zeicht nicht nur das Ergebnis, sondern auch noch eine scheinbare Bildfeldkrümmung von ca. - 56 mm,
die offenbar dadurch entsteht, daß die Dejustage des Systems diesen Radius beschreibt. Man sieht aber sehr deutlich
den Koma-Effekt, der sich bei einer Dekollimation einstellt und schnell das Bild unbrauchbar macht.
##########################################################
Hallo Gert,
das untere Bild zeigt die Auswirkung einer Dejustage eines C11 im Winkel zur opt. Achse. Folgende Bilder werden Dich
mehr interessieren: Die 3 M8 Inbus-Schrauben haben mich erst seit unserem Telefon-Gespräch interessiert, die Du bei
Deinem C11 ebenfalls vorgesehen hast auf grund dieser Quelle. Meine Bedenken hinsichtlich der Verformung des Haupt-
spiegels habe ich ja vorgetragen - bekannterweise reagiert Glas in unserem Genauigkeitsbereich wie Gummi. Deswegen
hier nochmals die Quelle:
Auf die Hauptspiegel-Rückseite werden Pads geklebt, die über lange Schrauben die Hauptspiegel-Verkippung beim
Schwenken in unterschiedliche Positionen verhindern soll. Spiegel-Schifting bei SC-Systeme ist ja bekannt.
In der Tubus-Rückwand sind also Gewinde-Löcher vorgesehen für M6 oder M8 und dazu die ...
nötigen Schrauben z.B. aus Gewindestangen. Bei mir immer vorrätig aus verzinktem Stahl oder Messing. Man bachte die
handlichen (!!!!!!!!!!!) Drehgriffe an diesen langen Schrauben.
In meinem Falle reichten 3 auf Länge 80 mm abgedrehte Gewindestangen M8 mit einer abgerundeten Spitze vorne
völlig aus. Der von mir vermutete Effekt stellt sich nämlich sofort in aller Deutlichkeit ein:
Bei dieser Aufnahme waren die Gewindestangen noch nicht im Einsatz, die Sternabbildung der 1-5 µ großen Sterne bzw.
0.07" - 0.37" arcsec noch ungestört.
mit hauchzart angezogenen Gewindestangen, also wirklich hauchzart, ändert sich die Situation bereits.
und wenn man gefühlvoll die Gewindestangen gering-fügig weiterdreht, dann entsteht dieses Bild - bei astigmatischen
SCs wäre der Einsatz dieser Druckschrauben überlegenswert ...
Es gibt aber eine Kontrolle, wie zartfühlend man überhaupt die Gewindestangen drehen darf: Wenn sich der Stern gering-
fügig bewegt, hört man besser auf und dreht mit gleicher Intention die anderen Schrauben ebenfalls an. Bereits geringer
Druck führt also zu solchen Verformungen. Nachdem im Tubus der Ausdehnung alles zum Opfer fällt, sollte man diese
Form der Hauptspiegel-Arretierung ohnehin erst bei völlig ausgekühltem Teleskop vornehmen, sonst würde man vermutlich
seine blauen Wunder erleben.
X_Kap04
Maksutovs
D001 * 8" Maksutov-Newton und Bugiel-Programm
D002 * INTES Micro Alter M703 180/1800, General-Überholung und Zerlegung des Systems.
D003 * siehe D002-Bericht
D004 * Alter M703 de Luxe made in Russia D = 180, f = 1800 - Der Reducer war es !
D005 * Alter M715 de Luxe - Fernrohr-Führerschein (Testbericht)
D006 * Intes Alter M715 de Luxe , Zweifel am Certifikat
D007 * INTES-Micro ALTER-T 150/1500 Ingos MAK
D008 * ALTER M 809 Maksutov Cassegrain 200/2000 Intes Micro
D009 * ALTER M 809 MakCass 200/2000 Intes Micro General-Überholung: Total-Operation - Glas wie Gummi
D010 * Alter M-703 Maksutov INTER 180/1800 Optimierung... noch ein Patient
D011 * Intes Micro Alter M 606 Photomak 152/912 überkorrigiert wegen HS-FS-Abstand
D012 * TEC Maksutov-Cassegrain 152/1800 hier
D013 * TEC Maksutov-Cassegrain 200/3100 Roland Christen
D014 * INTES Micro M715 - hochwertige Optik
D015 * Zwei China-Maksutovs, China-Maksutov Nr. Drei
D016 * SkyWatcher Maksutov 150/1800
D017 * Zeiss-Jena Meniscas 150/2250
D018 * Zeiss-Jena Meniscas 180/1800
D019 * NexStar 4 GT 102/1325 Celestron /China
D020 * Hochwertiger 10" Maksutov aus Italien , D020A Costruzioni Ottiche ZEN Zentrierung Hauptspiegel
D021 * Russen-Tonne Erst testen - dann kaufen
SC-Systeme
-D022 Auswirkung ungenügender Auskühlung bei SC-Systemen
-D023 Meade SC - auf rot korrigiert - Diskussion des Gaussfehlers bei älteren SC's
D024 * Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
-D025 Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500 + AstroFoto
-D026 Meade Advanced Ritchey-Chretien 203.2/2000
-D027 Meade ACF 10" LX200 250/2500 - Ungleiche Zwillinge
-D028 Meade ACF 12" LX 304.8/3048 Feld bei 30 mm, Farblängsfehler
D029 * 12 inch Schmidt Cassegrain umgebaut astigm HS Total-Umbau, Lagerung HS, ArtifSkyTest auf opt. Achse,
-D030 Meade SC 10 (astigm) + Celestron C11 # 906294 (Speichen + Tubus-Kollimation)
-D031 Gauß Fehler bei C-8
-D032 C-8 immer noch opt. hervorragend
-D033 C8 von Teleskop-Spezialisten optisch sehr gut
-D034 Celestron C8 - richtig zentrieren
-D035 C-14 Schmidt Cassegrain___, C14 Sept. 2009
-D036 Ein brauchbares C14 - 10 Jahre alt__,__Foucault- und Rauhheits-Test bei SC-Systemen: Übersicht
-D037 Celestron C 9.25
-D038 Sehr gutes C 9.25 im Test + Mondkrater Archimedes Auflösung C 9.25
-D039 Celestron C9.25 - gegen den Strich gebürstet
-D040 Celestron C 9 1/5 mit Mak vergleichbar - RohrGerät Goto/Alignment Sync
-D041 C11 Edge HD 280/2800 "scharf" bis in die Ecken
-D042 Celestron C11 in hoher Qualität
-D043 C11 - Reparatur der Fangspiegeleinheit
-D044 C11 - nahezu perfekt auf Grün optimiert
D045 * C11 Star Bright XLT Nr. S29114 auf Blau-Grün optimiert
D046 * Celestron C11 - Einfluß von Back Focal Lenght
-D047 Celestron C11 - Rohr - #937 045 von 2002 Strehl(C-line) 0.96
-D048 Zwei hochwertige C11 - aber verschieden + Mondkrater Archimedes Auflösung C 9.25
-D049 Celestron C 9.25 "ein göttliches Gerät"
-D050 Lichtenknecker MPT 200/2400 - den Astigmatismus ausgetrieben
-D051 Preisgünstige Schmidt-Cassegrain
-D052 Schmidt-Platte, Glasplatte oder Opt. Fenster ? Link1, Link2, Link3; Untersuchung, IGramme, Setup
D052A * 16inch SchmidtCassegrain - ein deutsches Produkt
Cassegrain-Systeme + Zentrierung
-D053 12" orginal Kutter Schiefspiegler mit ZEMAX-Daten
-D054 Schiefspiegler "en miniature" mit zwei Spiegeln
-D055 12" Cassegrain f/20 Fernrohre Drbohlav, Tschechien HS, Astigm, Nachweis,
-D056 Cassegrain Zentrierung, Spiegelabstand
-D057 How to test a RC-System, Libor
-D058 RC-System, zwischen Design und Realität, Marcon AOM
-D059 RC-System 254/2000 Marcon, Spiegelabstand, Robo-Fokuser
-D060 10 inch Cassegrain von Luigi Marcon Italy AOM
-D061 GSO f/9 RC-System: vergleichsweise sehr gut8" f/9 RC-Astrograph/TS
-D062 @ GSO RC 8-inch optisches Zentrierverfahren für Hauptspiegel sehr genau !
-D063 Neues GSO 8" f/8 RC - Ritchey-Crétien 203/1624 ___ Hauptspiegel-Zentrierung beim Cassegrain-System Abrollverfahren
-D064 - @ GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam Laser Pointer, für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
-D065 GSO 8" RC 203/1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
-D066 GSO 8" f/8 RC Astrograph - 203mm aperture / 1624mm focal length
-D067 Ein Dobs für alle Tage - 8" GSO RC als Dobson und der WiegeDobson
-D068 GSO RC 10 inch 250/2000 - Spiegelabstand korrigiert
-D069 GSO RC 10-inch Micromamelonnage Streulicht - aus unterschiedlichen Quellen 10" RC von GSO
-D069 Mewlon 180/2160 ein Dall-Kirkham System? ==> Bilder aus der Praxis
-D070 Mewlon 210 sphärischer oder elliptischer Fangspiegel?
-D071 Mewlon 210 Dall-Kirkham Cassegrain; Takahashi
-D072 Mewlon 210 Problemfall Sekundärspiegel "In Grund und Boden geklebt"
-D073 Dall-Kirkham-System: http://www.unitronitalia.it/
-D074 Dall-Kirkham - 12.5" CDK Astrograph - Baader, Horace Edward Stafford Dall (1901-86), Lebensdaten, opt. System, Link1,
-D075 Ceravolo: Dall-Kirkham
-D076 Gladius CF 315/7875 HS_R = 2392 mm
-D077 Gladius - Diskussion Teil II mit Paolo Lazzarrotti
-D078 GLADIUS CF 315 - A Super Planetary Telescope ?
-D079 VIXEN VMC 200L - schrittweise Justage: HS, FS KorrekturSystem vor SekundärSpiegel
-D080 Vixen VC 200L Vixens's Sixth Order Apherical Catadioptric kräftig unterkorrigiert, Korrektur-System im Okularauszug.
-D081 Vixen VMC 200 - 20% Strehlpunkte Astigmatismus weniger
-D082 Vixen-VMC95L-Maksutov-Cassegrain
-D083 TAL Klevtsov 200 f/8.5mit FS-Mangin-Spiegel HoO Germany
-D084 RC-Systeme, HS-FS-Abstand, Über- oder Unterkorrektur
-D085 Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000______Zentrier-Verfahren, Hauptspiegel: Tubus abrollen
-D086 Zentrierung / Kollimierung von RC-Systemen mit Takahashi-Collimating Scope
Bino-Systeme
-D087 Bino Umlenksystem, Mein Mini-Dob, Stefans Setup aus Volkach,
-D088 Bino-Zentrierung
-D089 Baader MaxBright Binocular Ansatz
Astro-Fotografie
D090 * Veloce RH 200Veloce RH 200 - zwischen Design und Realität Officina Stellare Veloce RH 200 Riccardi-Honders Astrograph
D090A * Veloce RH 200 - handwerkliche Mängel
-D091 Möglichkeit einer Bildfeld-Justage Beitrag #02
-D092 RC-Systeme: Zwischen den Stühlen - visuelle / fotografische Beurteilung
-D093 10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? //rohr.aiax.de/@SV_A.png
-D094 10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
-D095 ATIK 4000-Auflösung und Artificial Sky Test
-D096 Wieviel Astigmatismus verträgt die Astrofotografie
-D097 LOMO APO + TS-Flattner , Refraktor: Coma+Astigm im Feld
-D098 TS Quadruplet APO 65/420 mm f/6.46
-D099 Für Triplet APO's : 0.75 Ricardi Reducer -------- Kombination TSA 120/900 + 0.75*Ricardi Reducer
-D100 APM 107/700 + großer 0.75 x Ricardi-Reducer
D101 * Foto-Maschine" TeleVue 140 APO Petzval-System
-D102 Fotografisches System - TS APO 115SF TS Photoline Triplet APO 115/800 mm + TSFLAT3
-D103 @PixelSize und Auflösung
-D104 Flattner oder Reducer - auch eine Preisfrage Abstände ermitteln, optimieren
-D105 Foren-Bericht Watec 120N+ und Blue Snowball, WAT 120N+ von Watec, Kaufpreis
-D106 Wunderwaffe TS FLAT 2 Flattner für Refraktoren
-D107 Ein beeindruckender "Flattner" mit SUPER Bildfeld: TSapo130S + TSFlat2.5
D107-01 * die richtige Kombination ist entscheidend
D108 * Stefan Seip Astrofotografie , Bild
D020 Hochwertiger 10-inch Maksutov aus Italien
Hochwertiger Maksutov aus Italien
In Italien gibt es offenbar auch Lieferanten bzw. Hersteller von hochwertigen Optiken. Ein knapp 10" f/20 Maksutov mußte nur exakt zentriert werden,
und schon zeigte er sich von seiner besten Seite. Für visuelle Planeten-Beobachtung wäre so ein Teleskop eine Ideal-Lösung.
Italien war bisher nicht gerade für hochwertige Teleskope bekannt. Entweder weil die Spiegelschleifer mit ihrer hochwertigen Meßtechnik nicht vertraut waren,
weil sie hochwertige Optiken aus Rußland unfachmännisch verbaut hatten, oder weil sie bei einem Dall-Kirkham System handwerkliches Know How vermissen
ließen und die Problem-Lösung lieber dem Kunden überließen. Insofern ist dieser Maksutov eine angenehme Überraschung. Das f/20 Öffnungsverhältnis ist für
Planeten-Beobachtung ausgelegt mit einer sehr langen Brennweite von 4.80 m.
Das System zu Beginn nur über den Sekundär-Spiegel zentriert ergab einen Strehlwert von nur Strehl = 0.778 und die Ursache war ein deutlicher Astigmatismus in
der Größe von PV L/2.4, was im Fokus zu den bekannten "Kreuzen" führt. Wenn nicht gerade der Hauptspiegel eingeklemmt ist, dann ist bei diesen Systemen die
Dezentrierung des Hauptspiegels die Ursache. Aus diesem Grund findet man im nächsten Bild rechts eine Zentrier-Anleitung für Haupt- und Fangspiegel, wobei
die Justierstabilität recht zuverlässig ist.
Bei dieser langen Brennweite von 4.8 Meter zeigen sich am Sterntest kaum irgendwelche Auffälligkeiten. Das System zeigt sich sehr glatt mit einer geringen
Überkorrektur im Ronchi-Test intrafokal, was aber eher auf einen Zonenfehler hinweist.
Interessant sind die farbigen IGramme aus mehreren Gründen: Ein Farblängsfehler ist kaum vorhanden, lediglich Violett fällt etwas kürzer. Auch ein
Gaußfehler ist kaum zu erkennen. Sein Optimum hat dieses System im Blau-Grünen Bereich, weshalb in diesen beiden Spektren je eine Auswertung
gemacht wurde.
Die tatsächlichen Interferenz-Streifen kommen dem Ideal-Verlauf der gelben Linien deutlich nahe.
Ostruktions-bedingt verschiebt sich etwas Energie in den ersten Beugungs-Ring.
Der Strehlwert ist nach erfolgter Zentrierung sehr hoch bei 532 nm wave (Lasermodule)
Das blaue Spektrum scheint noch perfekter zu sein.
Hier liefert die Auswertung sogar Strehl = 0.991 ab.
Gefertigt und gebaut wurde diese Optik von Romano Zen. Der Preis ergibt sich aus folgendem Link.
PreisListe,
D019 NexStar 4 GT 102-1325 Celestron China
NexStar 4 GT 102/1325
Ein handliches Reise-Teleskop mit Goto-Steuerung. Angeliefert wird es aber ohne Netzteil - es sei nicht im Lieferumfang enthalten. Dieser
Bericht beurteilt jedoch nur die optische Qualität und der stolze Besitzer sollte vielleicht seine Erfahrungen im täglichen Umfang mit diesem
Gerät ergänzen.
Beim Fokussieren fällt ein leichtes Spiegelshifting auf, die Kollimation des opt. Tubus hat offenbar über den Transport etwas gelitten, sodaß man annehmen
kann, daß mein Ergebnis durchaus noch zu verbessern wäre. Da es aber "brand"-neu angeliefert wurde, bräuchte man erst die Zustimmung von Händler
und Sternfreund. Dieses Maksutiv-Cassegrain-System reagiert empfindlich mit Vignettierung, wenn man nicht exakt auf der Achse mißt. Das bedeutet
für den Sterntest und das Interferogramm, daß man zu einer anderen Testeinrichtung greift, die im weiteren Bericht beschrieben wird.
Bei knapp 300-facher Vergrößerung fällt der Zentrierfehler auf und ein Rest-Astigmatismus, der mit einer fehlerhaften Kollimation des Hauptspiegels zum Tubus
zu tun haben könnte - bei einem C11 war es beispielsweise unlängst so.
Damit man wirklich die Vignettierung derartiger Systeme vermeidet, ist ein genauer Teilerwürfel nötig, der im Falle eine Refraktors einen unzulässigen Glasweg
einführen würde, bei einem f/13 System wie hier aber kaum eine Störung einführt. Pinhole auf der Achse - künstlicher Stern für Okularhülse
Hier erkennt man die Vignettierung über die ovale Verformung der einzelnen Bilder, das deswegen entsteht, weil zwischen Lichtquelle und Abbildung ca. 6-8 mm
liegen und das innere Blenden-System sofort einen Teil das Randes "kassiert". Die Flächen bei Foucault und beim Lyot-Test zeigen die gehobene Qualität eines
Maksutov-Systems, das mit sphärischen Flächen auskommt.
Auch das Interferogramm muß man exakt auf der Achse erstellen, was mit dem Bath-Interferometer leider nicht möglich ist. Rechts unten eingeblendet
sieht man die Vignettierung eine IGrammes, das mit dem Bath-Interferometer entstanden ist. Hier hätte man Probleme bei der Auswertung.
Die dünnen gelben Linien zeigen den Ideal-Verlauf, wenn der Strehlwert = 1 wäre.
Exakt auf der Achse arbeitet der Twyman-Green Interferometer, wie er auch bei LZOS Zertifikaten benutzt wird: http://rohr.aiax.de/@Reiser17.jpg
Am Kontrast könnte man mittels Spatial-Filter noch arbeiten, prinzipiell eine Pinhole im Fokus der Lichtquelle. In meinem Fall war das eine 2 mm Kugellinse,
die ebenfalls einen winzigen Lichtpunkt erzeugt, offenbar mit etwas mehr Störungen. Twyman-Green Interferometer
Twyman-Green Interferometer für Massimo
Die Wellenfront Darstellung zeigt die beiden Restfehler: Die Zentrierkoma, die sich beseitigen läßt und Reste von Astigmatismus, den man vermutlich ebenfalls auf
Null bringen kann.
Unter den gegebenen Bedingungen wäre die Energie-Verteilung auf folgender 3-D-Darstellung zu sehen.
Der jetzige Strehlwert ist bereits hoch und weiter steigerungsfähig, wenn man die Anteile für Koma und Astigmatismus noch herausrechnet:
Mit 6.8% Strehlpunkte oder L/3.6 PV drückt der Restastigmatismus das Ergebnis während die Koma um 4.4% Strehlpunkte oder L/6.4 PV
das Ergebnis noch verbessern könnte. Bei normaler Vergrößerung wird man davon nichts bemerken.
Gut verpackt kam also gestern mit UPS dieses NexStar hier an - unten links ist das Ursprungsland eingegefügt.
###################################################################
Hallo Rhodan,
die hintere Kunststoff Abdeckkappe ist mit 4 kleinen Blechschrauben befestigt und ist, wenn man vorher den äußeren Gummi-Fokussierknopf abge-
zogen hat, und den darunter liegenden kleinen Alu-Zylinger abgeschraubt hat, abnehmbar. Von außen und innen schaut diese Kappe dann so aus.
Für das M 35 x 1 mm Gewinde (für Gerad-Sicht) braucht man entweder einen Kamera-Adapter oder eine 1 1/4 Zoll Okular-Steckhülse, ohne die meine
Messungen gar nicht möglich waren. Also dreht man sich zunächst diesen Adapter selbst. Das unter der Annahme, daß dieses Gewinde mit dem opt.
System harmoniert, also fluchtet, wie das bei uns heißt.
Mit 130-facher Vergrößerung erkennt man am Himmel die Restfehler nicht. Habe ich gerade ausprobiert. Wollte man das System nach-zentrieren, braucht
man erst wieder Zusatz-Geräte, also wieder eine 1 1/4 Zoll Steckhülse, die zentrisch auf diese hintere Planfläche aufgesetzt werden muß, damit man
den Zentriervorgang konllieren kann. Dafür hätte man, so man den Tubus nicht noch weiter zerlegt, nur zwei der drei Schrauben-Paare zur Verfügung,
was auch noch kein Beinbruch wäre. Optisch würde man die Verbesserung in der Praxis kkaum bemerken, nur es steckt viel Zeit in einem solchen
Verfahren: Und wenn man das ins Verhältnis setzt zum Preis von 378.- Euro, die dieses Weihnachtsgeschenk nur noch kostet, früher war man mit
mindestens 1000.- Euro ohne Goto dabei, dann ist eine Optimierung nur noch etwas für eine fruchtlose Diskussion, die von manchen mit Hingabe
geführt wird. Ich würde deshalb einfach nur "auf dem Teppich bleiben".
D018 Zeiss-Jena Meniscas 180-1800
Zeiss Meniscas 180/1800
Das Zeiss Meniscas 180/1800 sollte mit einem vergleichbaren Maksutov von INTES gut konkurrieren können - was aber in diesem konkreten Fall
nicht zutrifft. Vom Verkäufer wird es über den klingenden Namen hochgelobt, während der mögliche Käufer nach einem idealen Planeten-Teleskop
sucht. Dafür sind gute Maksutovs eine gute Wahl. Trotz deutlicher Vignettierung im Feld bis 30 mm Felddurchmesser, bleibt die Abbildung weitest-
gehend punktförmig, wenn man das Teleskop als fotografisches System verwenden möchte. Über welchen Test läßt sich also ein Unterschied
heraus-arbeiten, wenn man ein Planeten-Teleskop sucht, das in der Preisklasse eines 130/1000 TOA von Takahashi liegt?
Als "Leichtgewicht" kann man diesen Maksutov nicht bezeichnen, vergleicht man es mit den Maksutovs von INTES. Die mechanische Verarbeitung hingegen ist
unbestritten, das kann man Zeiss nicht nachsagen. Zentriermöglichkeiten sind sinnvollerweise so versteckt, daß man gar nicht in Versuchung kommt, daran
herumzuschrauben. Man könnte also meinen, man hätte einen perfekten Maksutov vor sich - und genau diese Frage hatte der Käufer in spe an mich gestellt.
Als einer der ersten Tests liefert der "künstliche Sternhimmel" bei Höchstvergrößerung die Summe aller Abbildungsfehler ab. Man hat es mit einem obstruierten System zu
tun, also wird man einen gut erkennbaren ersten Beugungsring erwarten. Die Brennweite mit 1800 mm wird den künstlichen Sternhimmel nicht mehr so punktscharf ab-
bilden, wie das ein APO-Refraktor bei kürzerer Brennweite noch tut: Immerhin läßt sich ja die Auflösung eines Systems über die Formel
Auflös = 1.22*Lambda*206265/Apertur berechnen oder aber über den Abstand der mittleren Dreiergruppe des Testbildes über inv tan(Abstand/Brennweite)
Aus dieser Logik darf bei einer längeren Brennweite die Abbildung meines künstlichen Sternhimmels bei längerer Brennweite "unschärfer" werden. Daher wird man zunächst
den Vergleich mit dem INTES Altern M-809, 200/2000 suchen müssen, und da zeigt sich, daß dessen Auflösung offenbar besser ist. Ein TOA 130/1000 von Takahashi
hätte nur 1000 mm Brennweite, aber ein Blick durch einen solchen APO liefert schon beeindruckend klare Bilder gerade bei feinen, lichtschwachen Sternen ab. Ich hatte
schon mindestens fünf dieser APOs hier auf der opt. Bank mit den Abbildungsergebnissen rechts auf der Übersicht.
Warum, so fragt man sich in der Folge, schneidet dieser Meniscas 180/1800 nicht am besten ab? Hauptfehler ist eine eindeutige, wenn auch leichte Überkorrektur, die
vielleicht über eine Korrektur der Abstände korrigiert werden kann. Am leichtesten wäre das über ein optical Design Programm nachprüfbar, wenn man das System
in ZEMAX hätte. Alles andere läuft auf die Zerlegung der Optik hinaus, und davon sollte man ohne zwingende Not die Finger lassen.
Über alle nun folgenden Tests läßt sich die Überkorrektur zeigen. In der Wirkung verschiebt sich etwas Lichtenergie in den ersten Beugungsring. Ein weiterer Einfluß
entsteht über einen leichten Astigmatismus, der über den Tubus erzeugt werden könnte und am leichtesten über den ersten Beugungsring erkannt wird. So wäre als
die obere Aufnahme des künstlichen Sternhimmels kongruent mit der 3D-Darstellung der Point Spread Function.
Es kommt also über das IGramm auf der Achse mit einem Twyman-Green Interferometer ein beugungsbegrenzter Strehlwert heraus, den ein Kunde in spe gerne
etwas höher erwarten würde. Dieser Strehlwert läßt sich deshalb auf die bereits genannten Fehler zurückführen: Also die Überkorrektur, die den Wert um knapp
10% Strehlpunkte reduziert und der Astigmatismus, der nochmals ca. 9% Strehlpunkte abzieht - leider.
Und nun kommt der Preis von ca. 5 000.- Euro ins Spiel, die man für dieses System ausgeben soll. Fotografisch kein Problem, nur wer für visuelle Beobachtung
ein Spitzen-Gerät sucht, wirds sich noch einmal überlegen.
#################################################################
ein paar Anmerkungen, lieber Markus,
Quote:
Überkorrektur hin oder her, dein Focault tEst zeigt eine sehr glatte Optik, sodass der RMS ganz und gar nicht passt, aus erfahrung mit Prüfungen anderer Geräteweiss ich aber auch das komischerweise eine dejustage den RMS und somit den RMS Wert und somit den sTrehl deutlich herunter zieht.
Der RMS-Wert bezieht sich immer auf die Topografie einer Fläche, nicht auf deren Glätte oder Feinstruktur. Das haben die "Gelehrten"
auf A.de nie begreifen wollen. Die Topografie sieht man bei allen meinen Tests überdeutlich, auch beim Foucault-Test. Eine Dejustage
erzeugt zunächst Achskoma und zieht damit den Strehlwert nach unten. Bei RC- oder SC-Systemen erzeugt eine Hauptspiegel-Verkip-
pung Astigmatismus und mindert ebenfalls den Strehlwert. Der Strehlwert ist nur eine andere Darstellungsform des RMS-Wertes.
Die Berechnung erfolgt über: Der Zernike Zoo In diesem Fall die #8, #15 und #24
Wie man also an den Zernike Koeffizienten erkennt, geht deren Systematik bis zur Nummer 35 = Quaternary Spherical. Daraus ergibt sich
bereits, daß über dieses System die Feinstruktur nicht erfaßbar ist. Eine Fläche wird also in typisierte Flächenformen zerlegt, die über
zugeordnete Polynome darstellbar ist. Aus diesem Grund läßt sich auch eine differenzierte Fehleranalyse durchführen.
Das thermische Problem bei Optiken ist mir bekannt. In diesem konkreten Fall wurde mir der Meniscas zugeschickt und hatte demzu-
folge tatsächlich die von Dir reklamierte Nacht über Zeit, sich zu temperieren. Daran lag es also nicht. Die Überkorrektur des Meniscas,
die auch mit einem falschen Spiegelabstand nicht erklärt werden kann, ist fest eingebaut mit PV L/5.5 und zieht ganz alleine den Strehl
auf 0.899 herunter. Ein Zertifikat war nicht dabei, sonst wäre es vermutlich nicht bei mir gelandet.
D017 Zeiss-Jena Meniscas 150-2250
Deutsche Wertarbeit aus der DDR
Bestimmte Foren und deren User haben mit einer sachlichen Beschreibung offenbar größere Probleme. Jedenfalls
findet man dort jenes marktschreierische Zitat:
Quote:
der 15cm Zeiss-Meniscas
Die Mechanik ist absolute Weltspitze und hier muß ich auch Herrn (Name geändert) wiedersprechen ...es hat eben
nicht " den Anschein das Zeiss manchmal Sch... baut"! Wer will kann gerne von mir den techn. Schnitt eines MAK
150igers haben, das baut heute keiner mehr ,oder er wäre unbezahlbar!Einfach irre die Konzeption.Ich habe z.B noch
nie so einen feinfühligen Fokusierer angetroffen! Fragt mal Markus was zur Leistung dieses Gerätes...da geht dir einer
ab...
Die Mechanik außenherum ist gute solide handwerkliche Arbeit, wie man sie heute hauptsächlich aus Kostengründen unbedingt
vermeidet. Damit gerät dieser Maksutov zu einem "Schwergewicht", was das Gewicht selbst betrifft. Damals hatte man auch mit
f/15 Systemen sowohl beim Refraktor wie auch bei Maksutovs noch kein Problem. Auch Zeiss baute mittlerweile einen f/10
Nachfolger mit dem 180/1800 Maksutov. Die Maksutov-Systeme haben eine hohe Farbreinheit, was man auf verschiedene Arten
beweisen kann: Fällt der Foucault-Test "farbig" aus, dann hat man es mit einem Farblängsfehler, bei SCs und Mak-Systemen
auch mit einem Gaußfehler zu tun - kann man bei Rutten nachlesen. Die Strehl-Hype ist bei diesem Mak gar nicht notwendig.
Quote:
Nach meinen langjährigen Beobachtungen mit dem Zeiss Meniskas 150/2250 kann ich das nur bestätigen, bei ruhiger Luft
und Austrittspupille von 0,7 d. h. Vergrößerung ca. 180- 200 fach, sind am Mond, oder Saturn Detaile erkennbar ( trotz
Mittenabschattung), die nur mit einen Vollapochromaten im direkten Vergleich mit Astro Physics 6" Apo EDF zu erzielen sind.
Bis 300-fach sollte also dieser Meniscas benutzbar sein - ich habe ihm heute 1100-fache Vergrößerung abverlangt. Bereits
der okularseitige Anblick zeigt Schrauben-Köpfe, wie man sie heute nicht mehr verwendet. Intellegent gelöst ist eine Art
Bajonett-Anschluß der eigentlichen Okular-Hülse. Man kann sie sehr schnell auswechseln und gegen eine Kamera tauschen.
Serien-Nummer ist Pflicht und sicherlich hatte der Erstbesitzer auch ein Certifikat in Händen, wie dieses 1994 ausgestellte
Certifikat beweist, das aber kein Referenz-Interferogramm zeigt, sondern nur die Wellenfront-Deformation und die Energie-
Verteilung. Aber auch hier taucht eine Eigenheit von obstruierten Systemen auf, nämlich die Energie-Verlagerung in die
Beugungsringe, wie hier in einem Versuch gezeigt wurde: http://rohr.aiax.de/QTest07.jpg
Auch die seitliche Ansicht zeigt die massive Bauweise am Fokussierknopf, an der stabilen Befestigungs-Schiene, an den vielen
Justier-Möglichkeiten, die man grundsätzlich in Ruhe lassen sollte, wenn man sich nicht gerade ins Unglück stürzen möchte.
Schraubt man die Taukappe ab, von vier M4 Schrauben gehalten, dann erkennt man die justierbare Meniskus-Linse, eine "durch-
gebogene" planparallele Platte, die keinen Farbfehler einführt und den Grund für die Farbreinheit dieser Systeme bildet. Auf der
Rückseite bzw. zweiten Fläche der Meniskus-Linse ist der Sekundär-Spiegel aufgedampft, was ein Vorteil bei der Herstellung, ein
Nachteil bei der Justage ist, also ein Freiheits-Grad weniger beim Entwurf einer solchen Optik.
Das Gerät war ca. einen Tag ausgekühlt auf dem "Operations-Tisch" gelegen, sodaß ich in einer Art erster Test mir die Befindlich-
keit dieses schon älteren Gerätes vorführen konnte. Für die Obstruktion des Systems spricht z.B. der erste Beugungs-Ring, den
man bei 1100-facher Vergrößerung in aller Schönheit erkennt. Zugleich wäre er aber auch ein Hinweis, auf eine leichte Über-
korrektur, wie wie bei den B-Objektiven von Zeiss nach vielen Jahren aufgetreten sind, und deswegen "saniert" wurden.
2008 Die Optik Konferenz bei Wolfgang Busch In wieweit hier veränderte Abstände zu diesem Effekt führen, läßt sich erst
über eine längere Untersuchung ermitteln. Astigmatismus spielt bei diesem System eine geringe Rolle, Zonen-Fehler können
systembedingt ebenfalls nicht vorkommen. Über den Abstand der engen Doppelsterne von 10µ meines künstlichen Sternhimmels
läßt sich über die Tangens-Funktion ebenfalls die theoretische Auflösung von 0.92 Bogensekunden ermitteln und damit eindeutig
nachweisen. Die SchärfenTiefe des f/15 Systems von 0.25 mm verschluckt die Restfehler derart, daß sie schon auf der opt.
Bank nicht mehr erkennbar sind, am Himmel umso weniger.
Theoretische Auflösung von FernrohrenAuflösungsvermögen opt. Systeme
Katadioptrische Systeme reagieren außerhalb der Achse häufig mit Vignettierung, was beim Foucault- und Ronchi-Test erkennbar
ist. Ungeachtet dessen liefert der Foucault-Test ein gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild ab, ohne die sonst möglichen Farbeffekte,
wie man sie auch bei den SC-Systemen oder manchen Maks beobachten kann. Eine ähnliche Übersicht kann man über die Ronchi-
gramme durchführen. Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Da der Twyman-Green Interferometer exakt auf der opt. Achse arbeitet, verwendete ich dieses Bauteil. Leider sind diese Inter-
ferogramm, siehe das folgende Vergleichs-Bild, nicht so kontrastreich, wie die des Bath-Interferometers, obwohl unterm Strich
nahezu identische Ergebnisse herauskommen.
Der Grund für die überlagerte Struktur des linken Interferogrammes habe ich in der Kürze der Zeit nicht ermittelt. Am Ergebnis
ändert die beiden mit unterschiedlichen Interferometers aufgenommenen Bilder nicht.
Das Referenz-IGramm des Twyman-Green Interferometers
Die 3-D-Darstellung der Energie-Verteilung zeigt, daß über die Beugung an Apertur-Blende und Obstruktion ein Teil der Energie
in die Beugungs-Ringe "abrutscht". http://rohr.aiax.de/QTest07.jpg
In der Praxis am Himmel wird man bei einem f/15 System mit einer Tiefenschärfe von ca. 0.25 mm keine Unterschiede ausmachen,
zwischen Strehl = 0.95 und 0.99. Dafür sorgt schon die Obstruktion, wie man bei hoher Vergrößerung auf dem künstlichen Stern-
himmel erkennt. Ich würde also nicht gerade von Ausreißer sprechen, wie der nachfolgende Beitrag von Markus.
Ich war mit meinem Text noch nicht fertig, als Markus seinen Beitrag bereits ablieferte. Seiner Einschätzung stimme ich voll-
inhaltlich zu:Quote:
Dennoch dieser Mak ist wohl das aufwendigste Amateurteleskop das ich je gesehen habe und es hat Kult und Sammlerwert , für fanatiker ein Teil zum Verlieben und wenn ich als mal eines in die Finger bekomme, tut es mir jedes Mal weh, wenn es wieder verkauft wurde
D016 SkyWatcher Maksutov 150-1800
Ein preisgünstiger Maksutov
Justiert muß er schon sein, wenn man an ihm seine helle Freude haben will. Für 652,00 EUR bietet ihn ein Händler an,
und da er noch in China gefertigt wurde, ist die Qualität durchaus bemerkenswert - langsam sollte man sich von
seinen Vorurteilen verabschieden, wenn es dafür keine Gründe mehr gibt. Dieser Mak kam also leicht dejustiert hier
an. Auf der Suche nach Justierschrauben kann es durchaus von Vorteil sein, wenn die Meniskus-Linse plus integriertem
Fangspiegel fest eingebaut ist, und lediglich der Hauptspiegel in die richtige Lage gebracht werden muß. Per Zug-
und Druckschrauben, wobei man die Druckschrauben erst lösen sollte, um sich nur über die Zugschrauben mit der
Art der Justage vertraut zu machen. Erst am Ende die Druckschrauben wieder so anziehen, daß sich der erreichte
Zustand nicht mehr verändert. Natürlich exakt auf der Achse - solche Systeme reagieren mit Vignettierung auf
mögliche Verkippung.
Vom größeren "Bruder" SkyWatcher ProMak 180 findet man folgende schöne Aufnahmen im Web.
Die oben rechts eingeblendete Dejustage trübte die exakte Auflösung im Fokus durch entsprechende Koma. Bei der Justage
orientiert man sich am feinen Poisson-Punkt im Zentrum, der über die Beugung entsteht. Die Sternscheibchen sind von links
nach rechts intrafokal - fokal - extrafokal zu lesen. Der Fokus bzw. die Abbildung meiner 20µ Pinhole ist etwas vergrößert
dargestellt um die exakte Abbildung zu zeigen.
Poisson-Fleck/Punkt Link1, Link2,
Justage über den Poisson Punkt
Dieser Mak erreicht in jedem Fall seine mögliche Auflösung, egal ob man sie über die Formel ermittelt:
Auflös = 1.22*Lambda*206265/Öffnung(Durchmesser) oder über die Winkelfunktion. In beiden Fällen wäre man bei ca. 0.92
arcsec. Bei obstruierten Systemen verlagert sich ein Teil der Lichtenergie in die Beugungsringe, was man auf folgendem Bild
gut sehen kann. Da diese im übrigen nicht auffällig gestört sind, hat man weder auffällige Koma noch Astigmatismus zu
fürchten. Auflösungsvermögen opt. Systeme ----FF041 Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Die Fläche ist sehr gleichmäßig im Foucault-Bild, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit sein muß. Maksutovs schneiden in
der Regel besser ab, als Schmidt-Cassegrain-Systeme, die oft erhebliche BearbeitungsSpuren aufweisen.
Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Auch das RonchiGramm zeigt keine Auffälligkeiten, außer der "Nase", die man bereits beim Foucault-Bild erkennt, und die
auf Luftschlieren zurückzuführen ist.
Bei 532 nm wave ein ordentliches Interferogramm, das einen unbedeutenden Restastigmatismus ausweist.
Der in der Wellenfront-Deformation dann so ausschaut.
... und ohne jeden Abzug trotzdem auf 0.96 Strehl kommt, was für visuelle Zwecke und die Fotografie völlig ausreichend wäre.
D015 Zwei China-Maksutovs China-Maksutov Nr Drei
Am Himmel dürfte dieser Maksutov ein taugliches Gerät sein, wenngleich es einige Schönheits-
fehler aufweist. Die Flächenqualität ist gut, ich hatte hier schon deutlich rauhere Maksutovs zum
Testen. Beschriftung und Seriennummer auf dem Frontring sucht man vergebens. Die zweite
Meniskusfläche ist zugleich der Fangspiegel, der Fokus selbst ist fixiert, das System also nicht
über den Hauptspiegel fokussierbar. In einem solchen Fall sollte das System aber nicht überkorrigiert
sein, was vermutlich eine Frage des richtigen HS-FS-Abstandes ist. Intes-Maksutovs haben eine
höhere Qualität, kosten aber auch mehr. Die Systemdaten kann man dem nächsten Bild
entnehmen. Das Gerät kam völlig dejustiert beim Sternfreund an.
Bevor ich allerdings einen Vergleich ziehen kann mit einem C8 oder C 9.25 muß ich erst einmal
wissen, wie dieses System aussieht. Und auch dann kann man nur Laborergebnisse gegenein-
ander vergleichen. Ein reiner Strehl-Vergleich wäre auch nicht gerade sinnvoll, weil die Geräte
höchst verschieden ausfallen können: Ich hab hier einen weiteren China-Mak.
Wenn beim Sterntest ein opt. System extrafokal einen deutlichen Lichtring zeigt und intrafokal einen diffusen
bis ausgefransten Rand, dann erkennt man daran bereits eine Überkorrektur. Da sich intrafokal eine leicht
dreieckige Verformung des Ringes zeigt, muß noch ein dreieckiger Astigmatismus im Spiel sein. Natürlich
muß das System zunächst justiert werden. Das geht dann leicht, wenn man sich über das Prinzip im klaren
geworden ist. In der Mitte ist der Poison-Punkt und das Scheibchen sollte rotations-symmetrisch zu diesem
Punkt sein. Immer dort, wo der Ringabstand zu diesem Punkt größer ist (intrafokal sieht man das in diesem
Fall besser) muß analog dazu die äußere Zugschraube etwas auf- und die innere Druckschraube etwas zu-gedreht
werden. Danach justiert man den Mak in aller Ruhe, bis der dreieckige Astigmatismus nicht mehr mitspielt.
Auch über den Foucault/Lyot-Test würde man den breit abfallenden Rand bereits ausmachen. Ganz eindeutig
hingegen wäre der Ronchi-Test, und damit dürfte die Überkorrektur den Strehlwert nach unten ziehen.
Auf andere Art zeigt das Interferogramm die Überkorrektur an, links, während die NewtonRinge, rechts, den
dreieckigen Astigmatismus erkennen lassen, so wie er im oberen Sterntest bereits auftaucht.
Nun möchte man gerne wissen, in welcher Weise diese beiden Fehler das Strehlergebnis beeinflussen:
Zusammen drücken beide Fehler den Strehl auf 0.815. Wäre das System frei von Astigmatismus, dann hätte
man wegen der Überkorrektur einen Strehl von 0.886. Wäre das System frei von Überkorrektur, dann
wäre man immerhin bei einem Strehl von 0.92. Fazit: die Überkorrektur fällt störender aus. Da ich einen
weiteren Kandidaten zur Untersuchung hier habe, wird es noch eine Fortsetzung geben.
#####################################################################################
bereits getestete Maksutovs im Vergleich zum China-Mak
Alter M715 de Luxe - Fernrohr-Führerschein (Testbericht)
TEC Maksutov-Cassegrain 152/1800
INTES Micro M715 - hochwertige Optik
______________________________________________________________________________
Das zweite Exemplar Mak 203/2500 landete interessanterweise genau so bei mir, wie es der
Hersteller aus Fernost in Deutschland abgeliefert hat. Statt einer ordentlichen Justage, wackelte der
Okularauszug, der wie sich später herausstellte mit der Hauptspiegelhalterung verbunden war, und
somit die Hauptspiegeleinheit erst einmal kollimiert werden mußte. Da erneut ein deutlicher Astig-
matismus im Spiel war, zerlegte ich nach und nach das gesamte System, um das Innenleben
dieses Maksutovs zu studieren. Der Hauptspiegel wird auf dem Blendrohr vorne mit einem Gummi-
Ring gehalten und läßt sich gerade noch etwas drehen. Die Halterung hätte man nur mit Gewalt
aufschrauben können, und das ist bei Optiken immer hoch riskant.
Die Hauptspiegeleinheit wird über drei 120° Zug/Druck-Schraubenpaare auf der eigentlichen Tubus-RückWand kollimiert -
allerdings wurde ich den deutlichen Astigmatismus erst einmal nicht los. In so einem Fall geht man auf Ursachen-
forschung: Ob z.B. der Hauptspiegel bereits Astigmatismus haben könnte. Mit dem Sterntest unter Höchstvergröße-
rung (es handelt sich ja um eine Sphäre) konnte ich nichts bemerken. Wenn man aber ganz genau hinschaut . . . :whistling
Die HauptspiegelEinheit von vorne ...
und hier von hinten zusammen mit der Tubus-Rückwand und den Zentrier-Schrauben-Paaren.
Ganz perfekt ist die Sphäre nicht, und genau dieser Fehler bildet sich über die Nachvergrößerung des
Sekundärspiegels später nochmals deutlich ab.
Das Ronchibild intrafokal bei 10 lp/mm und einem 20µ großen Pinhole zeigt die bereits bei Foucault festzustellende
flache Ringzone. Da der SekundärSpiegel ein Teil der 2. sphär. Meniskusfläche ist, kann von dort eigentlich
kein Fehler eingeführt werden. Die sphärische Aberration des Gesamtsystems kann also nur direkt mit dem
Hauptspiegel etwas zu tun haben.
Dazu im Vergleich der Foucault-Test des GesamtSystems und der Ronchi-Gittertest.
Als besonderes Problem stellte sich der vorhandene Astigmatismus heraus. Er hatte wieder eine drei-eckige Tendenz,
durch Justage war ihm nicht beizukommen.
Also untersucht man das System nun von vorne bzw. von der Seite der Meniskus-Linse. Und da entdeckt man
einige mechanisch fragwürdige Lösungen. Die Meniskus-Linse ist relativ dick mit ca. 25 mm Randdicke. Daß die
zweite Linsenfläche als Fangspiegel dient, ist möglich, aber man verliert für das Design einen Freiheitsgrad
und die Korrektur wird schwieriger.
Wenig überzeugend ist der Sitz dieser Linse: In einen Guß-AluRing wurd mit einem Spiel von ca. 0.2 mm in
einem Dreibackenfutter die zylindrische Aufnahme gedreht, wobei als Anschlag für die Linse gerade mal
ca. 1 mm stehen blieb. Wer erwartet, daß drei Kork-Punkte oder wenigstens ein Pappring die Linse abfedert,
hätte sich getäuscht. Statt dessen findet man den Pappring vor der Linse, wo er nicht so nötig wäre. Und wenn
man nun über den Frontring die Linse kräftig in die Halterung drückt, dann darf man sich nicht wundern,
wenn die Linse mit einem kräftigen Astigmatismus reagiert. Jedenfalls drehte ich die Meniskuslinse und
konnte damit den Astigmatismus reduzieren.
Damit war der Astigmatismus auf ein erträgliches Maß reduziert, ca. 8 Strehlpunkte. Die Überkorrektur jedoch,
drückt wie beim ersten System erneut das Strehlergebnis in die Gegend von nur beugungsbegrenzt. Und das
sollte bei einem Maksutov eigentlich besser sein. Deshalb zu Beginn die Vergleichs-Tests um die Qualität
dieses China-Maks besser einschätzen zu können.
Sehr deutlich sieht man auch beim Interferogramm den Unterschied vor und nach der Drehung der Meniskus-Linse.
Der Foucault- und Ronchi-Test zeigen hauptsächlich den Öffnungsfehler des Systems.
Einen Intes-Maksutov wird dieses China-Produkt kaum schlagen können, da müßte auch am Design noch was
geändert werden. Intes-Maksutovs bilden in der Regel perfekt ab, kaum daß sie Astigmatismus zeigen.
Auch einen Öffnungsfehler findet man dort eher selten. Allerdings kosten sie auch das Doppelte, sodaß sich
deshalb die Frage nach dem Preis-Leistungsverhältnis stellt, mit anderen Worten, beim halben Preis wird man
die Ansprüche etwas zurückstecken müssen.
##################################################################################
Hatte gestern erneut einen dieser China-Maksutovs zur Optimierung hier:
http://nanjinga.en.china.cn/selling-leads/detail,1001823088,China-Mainland-8inch-Maksutov-Cassegrain-Telescopes.html
Das System reagiert im Feld sehr schnell mit Koma, weshalb man bei der Justage bereits aufpassen muß. Justiert wird nur
am Hauptspiegel, nur war der leider derart fest eingeklemmt, daß er astigmatisch reagierte. Also versuchte ich mit Ausbau
des Hauptspiegels mein Glück. Die Mechanik erinnert an manche USA-Teleskope und deren "abenteuerliche" Lösungen bei
mechanischen Problemen: Eine hand-gewickelte großdimenionierte Feder drückt den Hauptspiegel in Richtung Meniskus-Linse,
um das Fokussier-Spiel in Schach zu halten. Jedenfalls waren sowohl die optischen Bauteile identisch (150/1900) und der
Zonenfehler bzw. die Überkorrektur mit 35% Strehlminderung taten ein Übriges, den Maksutov unter die Beugungs-Grenze zu
ziehen. Zusammen mit Rest-Astigmatismus landete man schließlich bei 0.42 Strehl. Verkauft wird das Teil von irgend einem
chinesischen Mischwaren-Konzern. Mit einem Wort: Ü b e l !
Der Aufkleber MC könnte bedeuten: http://www.madeinchina.com/
Jedenfalls sind die Merkmale zu den vorherigen zwei Maksutovs hinsichtlich opt. Merkmale und Bauweise sehr verblüffend ähnlich.
Diesmal trägt der Haltering der Meniskus-Linse sogar eine Gravour.
Das RonchiGramm intrafokal 13 lp/mm offenbart eine Überkorrektur kombiniert mit einem Zonenfehler in Form einer "Rinne" Das
wäre der erste Fehler, der das Strehlergebnis auf ca. 0.65 senkt und damit fest eingebaut ist.
Der zweite Fehler in fast gleicher Größe stellt ein Astigmatismus dar, der vorher noch größer war, weil der Hauptspiegel regel-
recht in seiner Fassung eingeklemmt war. Der Sternfreund konnte das Bild nicht mehr scharfstellen.
Überkorrektur zusammen mit Obstruktion und Astigmatismus senkt den Strehl in diesem Fall auf ca. 0.42 und damit das Maximum
in der Mitte und eine kräftige Verlagerung der Lichtenergie in die Beugungs-Ringe.
Die 3-D-Darstellung zeigt beide Fehler in einem Schaubild.
Das Endergebnis fällt also sehr bescheiden aus. Auf der Seite des Gemischwaren-Ladens sucht man mittlerweile dieses Teleskop
vergebens - der Renner war es sicherlich nicht.
Gebraucht erstand der Sternfreund das edle Teil für 120.- Euro, und das ist dann der einzige Lichtblick in der langen Kette aller Vorbesitzer.
D014 INTES Micro M715 - hochwertige Optik
INTES Micro: Perfekt - wie immer
Bei einem INTES Micro M715 (180/27000) läßt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit behaupten, daß
es eine vorzügliche Optik ist. Visuell wird man daran seine Freude haben, auch wenn das f/15
System nicht gerade lichtstark ist - für die Planeten-Beobachtung und -Fotografie sicherlich sehr
wertvoll. Dabei spielt der ultimative PV-Wert von Lambda/10 eine untergeordnete Rolle, auch
wenn der Händler dies vollmundig behaupten mag. Selbst das nachgelieferte Certifikat hätte
diesen Wert nicht, wenn es denn wirklich dem aktuellen Teleskop zugeordnet werden kann: Eine
Seriennummer auf dem Gerät sucht man nämlich vergeblich.
Die Vorteile eines Maksutov kommen hier zum Tragen: Das System hat nur sphärische Flächen,
und das garantiert bei der Fertigung eine Flächenglätte, die man bei SC-, Cassegrain und RC-
Systemen vergeblich sucht. Bei letztgenannten Teleskopen kann man die Polierspuren über den
Lyot-Test regelrecht verfolgen. Für visuelle Bedürfnisse dürfte also der Maksutov eine erste Wahl
sein.
Das nachgereichte Interferogramm mag zu diesem Einzelteleskop gehören, sicher ist das nicht. Wertet man
es aus, hätte man die mit roter Schrift ergänzten Werte, aber auch der angegebene Wert wären L/8.26
bezogen auf 632.8 nm wave. Diese Differenz ist eher marginal, andere Merkmale sind wichtiger.
Vor der Vermessung empfiehlt sich eine exakte Zentrierung des Systems - bei einem INTES M715 geht das
nur streng auf der Achse, jeder kleine Versatz (bei Foucault, Ronchi, Lyot kann man das sehen) führt zu
einer ovalen Verformung der Scheibchen, je nach Ort der Lichtquelle. Obwohl es ein obstruiertes System ist,
ist die Sternabbildung im Fokus nahezu perfekt bei Höchstvergrößerung.
Die ovale Verformung der Abbildungen entsteht besonders bei Maksutov-Systemen. Zwischen Lichtquelle
und Messerschneide reichen ca. 8 mm Distanz bereits aus, über die Vignettierung des Systems das Scheibchen
abzuschneiden.
Sehr schön sieht man hier, daß bei einem obstruierten System die Lichtenergie zum Teil in den ersten
Beugungsring verlagert wird. Der Farbeffekt könnte ein Restfehler der ersten Meniskuslinse sein, der bei
derart hohen Vergrößerungen auftaucht. http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=39249#post39249
Eine kleine Deformation der Wellenfront, die hier überdimensioniert dargestellt wird.
Das Eingangs-Certifikat bezieht sich auf 632.8 nm wave, weswegen mein Ergebnis von 532 nm wave auf
632.8 nm wave umgerechnet wurde.
Auf der Basis von 532 nm wave ist das Ergebnis geringfügig niedriger - entscheidend in diesem Fall ist die
hohe Flächenqualität, die für einen guten Kontrast sorgt. An diesem Teleskop sollte man mit Vergnügen
beobachten können.
#################################################################################
Hallo Tom,
stimmt!
besonders bei Maks und vereinzelt bei Refraktoren (das liegt am Blendensystem in Okular-Nähe) habe ich deswegen Vignettierung beim Sterntest in vertikaler Richtung, weil mein künstlicher Stern ca. 5 mm unter dessen Abbildung liegt. Aus diesem Grund habe ich mir vor mehreren Jahren einen künstlichen Stern hergestellt, der über einen Teilerwürfel auf der Achse eingespiegelt wird, da vignettiert es dann nicht.
Umgekehrt vignettiert der Bath-IMeter in horizontaler Ebene bei diesen Systemen, weswegen ich in kritischen Fällen einen Twyman-Green Interferometer verwende, der wiederum exakt auf der Achse funktioniert, dafür aber nicht so kontrastreiche IGramme abliefert. Letztes Beispiel war der f/25 Gladius bei dem man mit einem Bath-IMeter gar keine Chance hätte. In gleicher Weise vignettieren meine Foucault-, Ronchi- und Lyot-Testbilder bei diesen vignettier- anfälligen Systemen, weil die Lichtquelle rechts und ca. 5-7 (je nach Einstellung) das Bild davon entsteht.
Bei einem vignettierten Sterntest (vertikal) und vignettierten Foucault-, Ronchi- und Lyot-Test (horizontalt) macht es deshalb einen Unterschied, wie man das Scheibchen betrachtet. Bei letzteren Test kann man aus den senkrechten Abständen die Obstruktion berechnen.
So nebenbei: Noch schwieriger wird es, wenn zum horizontalen Versatz noch ein leichter vertikaler dazu kommt, weil man nicht genau hingeguckt hat. Und weil besonders beim Justieren/Kollimieren bei diesen Systemen der Stern wirklich auf der Achse sein muß, benutze ich dieses Teil, allerding nicht bei Refraktoren, bzw. wenn der Glasweg keine Rolle
spielt.
D013 TEC Maksutov-Cassegrain 200-3100 Roland Christen
Telescope Engineering Company - 8-inch Maksutow (Link) (siehe auch die Fußnote unten)
Bei der Untersuchung dieses hochwertigen 8-inch Maksutow-Systems von T E C tauchen ein paar Aspekte auf, wie sie in einer Stellungnahme von Roland Christen im oberen Link zu finden sind: a) die assymetrische Abbildung beim Sterntest intra/extrafokal und b) welchen Effekt eine gezielt vorgenommene Überkorrektur im Bereich PV = L/10 auf die Abbildung bzw. das Trennungsvermögen bei engen Doppelsternen hat. Dazu will dieser Bericht lediglich mit ein paar Anregungen beitragen, also keine endgültige Klärung versuchen.
Der erste Eindruck bestätigt eine solide handwerkliche Ausführung, wie man sie bei Maksutov-Systemen nicht immer findet. Das
beginnt mit so trivialen Details wie den hinteren Haltering, mit dem man das Teleskop bewegen kann, dem Okular-Auszug und die
Feinheiten bei der Justage des Sekundärespiegels, alle diese Problemstellen sind ordentlich gelöst.
Mit einem ersten Übersichtstest meines Übersicht: Artificial Sky kann man bereits sehr gut die Gesamtsituation
bei 1000-facher effektiver Vergrößerung einschätzen: Die theoretische Auflösung wird mit 0.692 in jedem Fall erreicht, der erste
Beugungsring ist ein Hinweis auf Obstruktion und geringer sphärischer Aberration - in unserem Falle eine Überkorrektur im
Bereich von PV = L/10. Da der Beugungsring nahezu nicht gestört ist, dürften Restkoma und Rest-Astigmatismus keine ernst-
zunehmende Rolle für dieses f/15.5 System spielen. Unten links im Bildeingeblendet die "Fünfer-Gruppe", wie sie unterm Mikroskop
zu sehen ist.
Nach Rutten, Telescope Optics, 5. Auflage 2002, S. 103-105, spielt die Dicke der Meniskuslinse bei einem Maksutow-System
offenbar eine wichtige Rolle hinsichtlich der Farbkorrektur (S.103) und hinsichtlich der sphärischen Aberration (S.105) im
Zusammenhang mit der Obstruktion. Darin sei auch der Grund zu suchen für die Assymetrie beim Sterntest, ein Sachverhalt,
wie ihn Roland Christen ebenfalls beschreibt:
Quote:
When tested on the night sky, the inside and outside diffraction patterns will be quite different. Any beginner will see it so and may conclude that the optic is of poor quality. [...]The system with the uncorrected or pure Maksutov curves had the central hole of the donut break out 4 times farther on one side of focus than the other. [...] In view of the above, I have seen amateurs at star parties wrongly interpret the star test and overestimate the quality of one optic that was really not that good, and underestimate another that was really superb.
Dieses System könnte möglicherweise an Haupt-oder Fangspiegel doch eine Retouche erfahren haben, die im übernächsten Bild . . .
. . . den leichten Zonenfehler erklären könnte. Die geringe Überkorrektur läßt sich im Ronchi-Test 13 lp/mm intrafokal
gut zeigen.
Die Farbreinheit dieses Systems - ein grundsätzliches Merkmal von Maksutovs - kann man über das farbige Weißlicht-Inter-
ferogramm demonstrieren: Wenn die mittleren Streifen bis zum Rand dunkel verlaufen, dann ist keine Längs-Aberration im
Spektrum festzustellen, eine ähnliche Situation wie beim Kugelspiegel.
Ein weiterer Beweis läßt sich über die Farb-Interferogramme in den jeweiligen Spektren führen, also die entsprechenden Fraun-
hoferschen Linien: F-, e-, d-, und C-Linie. Lediglich bei Grün das 532 nm wave Laser-Interferogramm. Da Maksutovs wegen ihres
kleinen Öffnungsverhältnisses schnell mit Vignettierung reagieren, sind die folgenden Aufnahmen nicht exakt rund.
Ein fast perfektes IGramm, dem man die hauchzarte Überkorrektur ansieht.
In der Summe die Wellenfront-Deformation.
und die Energieverteilung in Abhängigkeit zur Obstruktion und geringer Überkorrektur.
Die MTF-Kurve ist bei feinen Strukturen ab 0.6 - 1 aussagekräftiger. Und hier wäre dieses System sogar besser, wenn man dieser
Kurve glaubt. In einem solchen Fall wäre ein direkter Vergleich am Himmel vermutlich immer aufschlußreicher. Siehe auch Rutten,
Telescope Optics, 5. Auflage 2002, Seite 212-221.
Eine Auflistung und anteilige Gegenüberstellung der jeweiligen Restfehler: Die Zentrierung ist perfekt, weshalb der Koma-Anteil
verschwindend gering ist mit 0.003% Strehlpunkte. Astigmatismus vermindert den PV-Wert auf L/7.5 und die Überkorrektur
beläuft sich auf ca. L/11, in der Summe ein Gesamt-Strehl von 0.96, der am Himmel alle Wünsche erfüllt.
Für einen weiteren Aspekt zusätzlich ein Versuch: Eine leichte Überkorrektur würde bei der Abbildung von feinen Sternen eine
höhere Auflösung ermöglichen. Dieser Frage kann man u.a. an einem Kugel-Spiegel-Experiment nachgehen. Erwärmt man die
Rückseite eines Kugelspiegels, dann fällt die Spiegelfläche in eine leichte Überkorrektur und man bekommt die erwünschte
Sitaution, die man u.a. mit dem Artificial Sky Test untersuchen kann.
Zunächst kann man mit Zemax überkorrigierte Interferogramme erstellen, um sie hernach auszuwerten. An der PSF-Funktion, also
der Energie-Verteilung erkennt man, daß sich mit steigender Aberration das Maximum verkleinert, die Energie sich stärker in den
ersten Beugungs-Ring verschiebt und die Minima der folgenden Beugungs-Ring "unschärfer" werden. Betrachtet man die Bilder des
Artificial Sky, dann nimmt mit beginnender Überkorrektur bzw. sphärischer Aberration die Verschiebung der Engergie in Richtung
1. Beugungs-Ring zu und die Punkt-Abbildung der mittleren Dreier-Gruppe scheint besser aufgelöst zu sein, was besonders am
mittleren Bild erkennbar wäre. Bei der MTF-Kurve wäre die Situation jedoch verschlechtert.
Simulationen mit Zemax lassen aber einen anderen Sachverhalt vermuten: Die PSF-Funktion zeigt, wie bei Überkorrektur ein Teil
der Energie sich in die Beugungsringe verschiebt: Die schwachen grauen Ringe um das Maximum. Das Maximum selbst sinkt bei
sphärischer Aberration ebenfalls. Es ändert sich aber die Lichtintension im unteren Diagramm z.B. bei 50% - jeweils die rote
Linie, und damit verkleinert sich der Durchmesser. Nun könnte dieser Vorgang aber Auswirkung auf die "Sättigung" der Pixel
im betreffenden Bereich haben, sodaß dieser Effekt eher etwas mit den Eigenheiten eines Chips zu tun hat, als mit der tatsäch-
lich verbesserten Auflösung: Sodaß visuell dieser Effekt nicht zu beobachten sei, wohl aber fotografisch, wegen Untersättigung
der betreffenden Pixel. Dieser Effekt könnte auch bei den Testaufnahmen mit dem Kugelspiegel zugrunde liegen.
Dazu gibt es auch einen Vergleichsbericht aus der Praxis am Himmel selbst zwischen diesem TEC 200/34100 und einem TMB 178
f/7, der trotz aller Einwände dennoch interessant ist: Im Pegasus wäre ein Doppelstern von 0.8 arcsec mit beiden Teleskopen klar
zu trennen gewesen. (Wenn es nicht vielleicht sogar 72 Peg war mit 5.6m und 5.9m bei einer scheinbaren Distanz von 0.5 arcsec.)
Hier hätte im visuellen Vergleich der TMB die bessere Abbildung abgeliefert. Der TEC hat die Komponenten ebenfalls klar getrennt,
die Schwärze zwischen den Komponenten sei etwas vermindert gewesen beim TEC. Bei der Jupiter-Beobachtung wären hingegen
beim TEC feine Details in den Bändern klarer und akzentuierter zu sehen gewesen als im TMB 178. Unabhängig davon zeigt aber
dieser Vergleich, daß sich der TEC in der Praxis offenbar sehr gut bewährt. Seeing/Pickering Skala, Link1,
Fußnote:
Quote:
The dilemma for manufacturers then is, should we do our best to produce smooth high contrast optics, or should we please the star test crowd and do some hand aspherizing to get a more pleasing out-of-focus star image? I can tell you that it is easy to do some rough compensation with quick local polishing at several zones to get more equal inside and outside star patterns, but the result will almost certainly be a loss of contrast. Add to that a nice big central obstruction to get rid of the offending inner zones, and presto! you have a nice "fast food" Mak-Cass that doesn't work any better than a typical SCT.
Die richtige Interpretation des Sterntestes bei computer-generierten Beispielen dürfte das Haupt-Argument sein, diesem weit verbreiteten Test zu mißtrauen. Ohne Gegenkontrolle ist der Sterntest wertlos.
D012 TEC Maksutov-Cassegrain 152-1800 hier
http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=34661&postcount=2
Ein Spitzen-Produkt
Hersteller: Telescope Engineering Company (TEC)
15730 W. 6th Ave.,Golden, CO 80401 (Golden, Denver, Colorado)
Der zukünftige Besitzer wird an diesem Teleskop große Freude haben, speziell für die Planetenbeobachtung dürfte dieses Design
in dieser Qualität genau das richtige Teleskop sein. Es ist nahezu fehlerfrei, was durch einen Strehl von 0.983 und einen PV-
Wert von ca. L/10.4 dokumentiert wird. Die optischen Flächen sind sehr glatt, was für einen hohen Kontrast der Bilder sorgt.
Lediglich die Obstruktion sorgt dafür, daß nicht die gesamte Lichtenergie im Maximum konzentriert ist, sondern sich auch in den
ersten Beugungsring verlagert, ein Vorgang, der für alle obstruierten Systeme gilt, auch für Newtons.
Bei einem f/12 System 152/1800 bekommt man als Schärfentiefe den Wert 0.1532 mm, also der Bereich, innerhalb dessen nicht besser scharf-
gestellt werden kann. Das bedeutet zugleich, daß irgendwelche Restfehler in diesem Bereich "verschwinden". Die Justage am Fangspiegel ist
problemlos: Dort wo der Ring des defokussierten Sternscheibchens dicker erscheint, dreht man analog dazu die Justierschraube im Uhrzeiger-
sinn vorsichtig nach rechts. Die Baffles im Tubus mindern das Streulicht, das System ist nahezu so farbrein wie ein Newton-System.
Bei obstruierten Systemen verlagert sich ein Teil der ankommenden Lichtenergie in die BeugungsRinge, wie man an folgendem Bild unter
1800-facher Vergrößerung bei 3-5µ großen Pinholes gut erkennen kann. http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=34661&postcount=2
Die Dreier-Guppe (http://rohr.aiax.de/@Reiser05.jpg) meines künstlichen Sternhimmels wird jedoch gut aufgelöst und liegt damit bei ca.
0.92 arcsec was in jedem Fall der theoretisch Auflösung von 0.91055 arcsec entspricht: [Auflös(arcsec)=1.22*Lambda*206265/Öffnung]
Dieses System ist anfällig für Vigettierung. Bereits bei der Justage muß man streng auf der Achse justieren, was den Einsatz einer Teilerfläche
erforderlich macht. Weil beim Bath-Interferometer die Bündelabstände bei ca. 5 mm liegen, erscheint das Scheibchen nicht mehr rund, sondern
leicht elliptisch, was durch den dünnen Umkreis dokumentiert wird. Bezogen auf diesen Kreis kann man keinen Astigmatismus erkennen. Dieser
Ausschlußtest für Astigmatismus ist besonders für Newton-Spiegel wichtig, da viele Spiegelhersteller zum Astigmatismus offenbar ein gestörtes
Verhältnis haben und ihn über diverse Meßmethoden unterdrücken: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=36536#post36536 Gerade der
Astigmatismus drückt den PV-Wert erheblich und damit den Strehl. Die Wirkung wird auch im oberen Obstruktions-Link gezeigt.
Als extrem glatt kann man die Fläche bezeichnen, was bei Maksutov-Systemen etwas leichter ist, als bei einem der üblichen Cassegrains, bei
denen man eine mehr oder weniger zartfühlende Retouche erkennt. Über eine so störungsfreie Fläche erzielt man einen hohen Kontrast.
Marginal überkorrigiert erscheint das System beim RonchiTest: Autokollimation, 13 lp/mm, intrafokal; die Streifen selbst sind störungsfrei, was
man über den vorherigen Test auch nicht anders erwartet.
Der Rauhheits- oder Lyot-Test bestätigt den Sachverhalt einer besonders glatten Fläche. Hier erkennt man lediglich die Feinheiten der Flächen-
Korrektur: Der Rand fällt stetig und unmerklich ohne Zonen etwas ab, was man auch im folgenden Interferogramm nachvollziehen kann.
Das Referenz-Interferogramm 532 nm wave mit dem Punktmuster
Die Werte für PV und Strehl, wobei Koma als Kollimationsfehler abzugsfähig ist
Im Vergleich zur oberen "Sternhimmel"-Aufnahme auch hier ein Teil der Energie im 1. Beugungsring
Dazu passend die Modulations Übertragungs Funktion
Das synthetische Streifenbild auf der Grundlage des Referenz-IGrammes
Die Darstellung der Wellenfront-Deformation mit Resten von Astigmatismus und Überkorrektur
Und schließlich das Gesamtergebnis auf einen Blick
Dem Markus von seiner Homepage "geklaut" ein Rundumblick auf das feine Teil. (Der Kunde scharrt schon mit den Hufen, sagt Markus.)
http://www.cloudynights.com/item.php?item_id=451
15730 W. 6th Ave.,Golden, CO 80401 (Golden, Denver, Colorado)
D011 Intes Micro Alter M 606 Photomak 152-912
10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ?
10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
Photomak - Qualitäts-Kriterien ?
INTES Micro - Moscow firmiert als Hersteller. Diese Systeme halten eigentlich, was sie versprechen, und doch ist
dieses Zertifikat genaugenommen wertlos. Einen "orginalen" Eindruck macht der untere Stempel, der auf eine
Fotokopie gedrückt wurde, mit Signatur, leider ohne Datum und leider auch ohne direkten Bezug zum opt.
System. Es könnte also auch ein allgemeines Formblatt sein - dieser Zweifel läßt sich nicht ausräumen - und
dann hätten wir noch eine RMS Angabe von 0.033, die sich aber auf einen Strehlwert von 0.9579 umrechnen läßt.
Bleibt noch die letzte Frage, wann diese Messung gemacht worden ist: Vor dem Einbau in den Tubus, was sehr
wahrscheinlich ist, oder eventuell erst hinterher, und da bestehen große Zweifel, wenn man die folgenden Ergebnisse
betrachtet. RMS-Wert in Strehl-Wert umrechnen
Ein fotografisch genutzes System muß mit anderen Kriterien beurteilt werden. Eine Strehlangabe auf der opt.
Achse ist eher uninteressant, wenn die Abbildung bei Felddurchmesser bis 20 mm nicht stimmt. Aus diesem Grund
gibt es die zahlreichen Feldkorrektoren, weil die Abbildung im Feld eine völlig andere Angelegenheit ist, und
strehlmäßig so gut wie nie dargestellt wird, außer über Spotdiagramme. Genau aus diesem Grund bräuchte man
eigentlich kein Zertifikat, das über das gesamte Bildfeld nichts aussagt, außer den kleinen Bereich um die opt. Achse.
Der interessanteste Teil des folgenden Zertifikates ist deshalb das Interferogramm, egal wie verwaschen es ist, und die Schnittzeichung,
die leider nicht maßstäblich ist, da der Sekundär-Spiegel sehr viel näher am Hauptspiegel sitzt, weshalb die Eingangs-Meniskus-Linse auch
eine Bohrung braucht, damit man das System mit langen Schrauben-Drehern zentrieren kann. Zum Interferogramm sei noch bemerkt,
daß die Streifen absolut gerade sind, was für die Sphärische Aberration sehr wichtig ist, bzw. das System perfekt korrigiert erscheint.
Stellt man die Komponenten frei auf, wird man vermutlich die gleichen guten Ergebnisse bekommen.
Die Vorderansicht zeigt die Meniskus-Linse mit dem Verschluß der Bohrung, durch die man das System zentrieren kann - als Grobzentrierung gewissermaßen.
Recht im Tubus-Inneren, also weit hinten, der eigentliche Fangspiegel. Man tut gut daran, nicht ohne Not sowohl Hauptspiegel wie Fangspiegel zentrieren zu wollen.
Der opt. Tubus ist so über Stellschrauben/Zentrierschrauben miteinander verbunden, daß im kürzeren Teil hinten der Hauptspiegel untergebracht ist, während im
längeren vorderen Teil der Fangspiegel befestigt ist, und somit das System ein weiteres Mal zentrierbar, als eine Art Feinzentrierung des Systems. Wer hingegen
das System zentrieren will, muß sich zunächst einen eigenen Adapter drehen, nachdem er den motorisierten Okular-Auszug abgenommen hat. Rechts im Bild
der Verbindungs-Ring der beiden Tuben-Teile, die dort auch zentriert werden können, also eine Art Verkippung darstellt.
Im Vergleich zum oberen Interferogramm weist dieses Streifen-Bild zart gekrümmte Bögen auf, die ein Hinweis für die Überkorrektur sind, verursacht über einen
falschen HS-FS Abstand. Diese Überkorrektur ist der Hauptfehler und zieht für sich den Strehl auf 0.740 herunter bzw. um PV L/3.4. Für die Fotografie spielt das
keine Rolle, weil bereits die Obstruktion die Lichtenergie kräftig in die Beugungsringe "schiebt" und durch eine sphärische Aberration dieser Effekt nur ein wenig
verstärkt wird. Merken würde man das nur, wenn man die Scheibchen-Durchmesser nachmessen würde.
Strehlwert und Obstruktion
Deshalb ist gerade bei fotografischen Systemen eine Fehlerbetrachtung sehr sinnvoll. Die Überkorrektur drückt den Strehlwert am deutlichsten,
gefolgt von Astigmatismus im Bereich PV L/6.1, während Koma als Zentrierfehler bei PV L/13.8 landet, und einen Strehl von 0.991 ergeben
würde, wenn es keine anderen Fehler gäbe. Über die längere Belichtungszeit "verschmiert" das Seeing die punktförmige Abbildung. Swohl
Überkorrektur wie Astigmatismus sind in ihrer Wirkung weniger gravierend wie eine ausgeprägte Koma, wie im Feld eines Newton-Systems.
Insofern fallen diese Fehler für die Fotografie nicht besonders ins Gewicht.
Die Point Spread Funktion zeigt die Energie-Verteilung in der 3D-Darstellung, der 1. Beugungs-Ring ist entsprechend "aufgeblasen",
das Maximum entsprechend kleiner.
Bereits dem Foucault-Bild sieht man die Überkorrektur an, wie auch der Wellenfront-Darstellung in der Mitte, und die bauchige Verformung intrafokal des
Ronchibildes ist ein weiteres Indiz für diesen Fehler. Damit sind auch die Sternscheibchen-Bilder intra-extrafokal verschieden: In dieser Situation würde
man extrafokal den Lichtring und intrafokal einen ausgefransten Rand erwarten, was prinzipiell so auch stimmt. Daß die Abbildung meiner 15µ großen
Pinhole sehr deutlich bei Höchstvergrößerung ausfällt, wäre ebenfalls ein Hinweis auf die Abbildungs-Qualität auf der Achse - trotz Strehl = 0.674
Nachdem wir hier aber ein Fotografisches System haben, ist die Abbildung im Feld vorrangig: Bis zu einem Durchmesser von 10 mm Durchmesser sollte die Abbildung
perfekt sein, ab 15 mm nimmt die Vignettierung deutlich zum was man an meiner Aufnahme sieht, und bei 20 mm schränkt die Vignettierung die Abbildung erheblich ein:
Der "Schatten" von links und rechts schränkt den opt. wirksamen Teil massiv ein. Dadurch sieht man mitunter auch Figuren auf dem Foto, die man mit einem
opt. Fehler verwechseln kann.
Fazit:
* Das oberste Zertifikat gibt das Ergebnis vor dem Einbau der opt. Komponenten wieder.
* Nach dem Einbau stimmen die Abstände nicht mehr, und damit auch der Strehlwert nicht.
* Für die Fotografie ist dieser Sachverhalt unwichtig.
* mit heutigen Astro-Kameras verglichen ist das Feld ziemlich klein
Kommt aber diese Kamera in die richtigen Hände, dann entstehen solche wunderbaren Aufnahmen.
D010 Alter M-703 Maksutov INTER 180-1800 Optimierung... noch ein Patient
Mag sein, daß man mit diesem Teleskop auch fotografieren kann. Prinzipiell verhindert dies aber eine deutliche Vignettierung, die dieses Maksutov-
System hat. Für Planeten-Beobachtung ist es jedoch das, was hinten drauf steht: " DELUXE "
Wenn aber - und bei Sternfreunden passiert es häufiger, wenn wochenlang der Himmel nur grau in grau aufs Gemüt drückt - wenn also dieser Stern-
freund sich für das Innenleben dieses hochwertigen Maksutov interessiert, weil irgendwas klappert, oder sich dreht oder auch nur ein Fussel das ein-
getrübte Auge nicht ruhen läßt, dann ist hinterher meist nichts mehr so, wie es vorher einmal war.
So erging es also auch diesem Teil, eine Reihe von Papierschnipsel im Inneren zeugen von heftiger Bastel-Arbeit, dessen Ergebnis man weiter unten studieren kann.
Solche "wertvollen" Teleskope wechseln dann häufiger ihren Besitzer, bis der "Reparatur-Dienst von INTES" :whistling die Sache in die Finger kriegt.
.
Die rückseitige Ansicht . . .
und das erste niederschmetternde Übersichtsergebnis bei 1000-facher Vergrößerung über den Artificial Sky Test. Bei diesem Test werden 3-5µ große Pinholes unter
Höchstvergrößerung durchs System geschickt. Durch diese hohe Vergrößerung bei absolut perfektem Seeing lassen sich in einer Gesamtschau alle Fehler eines
Systems darstellen: Hier wären es deutlich waagrecht liegende Koma und etwas Astigmatismus.
.
Die Koma erkennt man deutlich an den mittleren "S"-förmig verbogenen Streifen. Astigmatismus an den unterschiedlichen Streifenabständen.
.
Über die differenzierte Fehlerauswertung läßt sich bereits einschätzen, wo man den "Hebel" ansetzen muß. Die Achs-Koma wird über die
Zentrierung beseitigt, der Astigmatismus ist in der Regel eine Sache der Spiegellagerung von Haupt- und Sekundärspiegel. Ein Justage
Problem des HS kann es nicht sein, weil der sphärisch ist. Es gilt also a) die Astigmatismus-Ursache zu finden und später b) den
Zentrier-Fehler auf Null zu bringen.
.
Der Hauptspiegel könnte es sein, also wird er isoliert untersucht. Bei der Gelegenheit ein kurzer Blick in die Mechanik, typisch für die Maksutov-Systeme dieses
Herstellers.
.
In dieser Position zeigt erfreulicherweise der Artificial Sky Test bei 266-facher Vergrößerung eine perfekte Abbildung.
.
Oft zeigt dieser Test bereits Lagerungsfehler, die Druck auf den Hauptspiegel ausüben, sodaß dieser mit Astigmatismus reagiert. Gottseidank, dessen Mechanik hat
also noch keiner zerlegt. Genauso, wie hier auf dem Bild zu sehen, sollte auch das gesamte Maksutov-System abbilden. Man vergleiche bitte mit Bild Nr.03
und Bild_12
Der HS ist überdies leicht unterkorrigiert, was aber im System offenbar wieder etwas ausgeglichen wird.
.
Es ist zunächst eine Unterkorrektur von ca. PV L/5 der Wellenfront des HS, die sich im Gesamtsystem später auf PV L/14.5 reduziert.
Wobei bei dieser Auswertung der HS mit einfacher Genauigkeit (Scale 1) gemessen wird, im System mit doppelter Genauigkeit (Scale 0.5).
.
Der Hauptspiegel wurde zwischenzeitlich wieder eingebaut. Anschließend die Lagerung der Meniskus-Linse kritisch untersucht und optimiert, danach die Fangspiegel-
Lagerung überprüft und den mittigen Druckpunkt beseitigt, der vermutlich Auslöser des Restastigmatismus darstellte. Wieder zartfühlend zusammengebaut und
abschließend die Zentrierschrauben bemüht. Eine solche Lösung ist prinzipiell kritsch: Die Zugschrauben drücken an einer anderen Stelle auf die Fläche als die
Zugschrauben. Unten rechts ist das Zentrier-Prinzip eingeblendet, bei dem man mindestens doppelt vorgehen kann. Zugschraube im Uhrzeigersinn, gleich
orientierte Druckschraube gegen den Uhrzeigersinn, oder auf der gegenüberliegenden Seite genau umgekehrt. Das hängt damit zusammen, wieviel Spiel
für die Zentrierung noch vorhanden ist. Besser wäre es, wenn diese Schrauben-Paare jeweils übereinander stünden, das ist viel eindeutiger bei der
Zentrierung, weil Zug- und Druckschrauben hier an unterschiedlichen Winkel-Positionen "angreifen". Es würden sogar nur die Druckschrauben ausreichend
sein, also ähnlich wie bei SC-Systemen mit Druckpunkt in der Mitte und 3 Zugschrauben im "Feld".
.
Schließlich bildete das System wieder so ab, wie man es von den Maksutov-Systemen von INTES kennt. Den Sternfreund freut es auch.
.
Was diese Teleskope auszeichnet, ist die enorme "Glätte" des Systems, was einen hohen Kontrast ermöglicht. Dies zeigt vor allem der Foucault-Test.
.
Und weil man nur mit dem Twyman-Green I_Meter ein vignettierungsfreies Bild bekommt, wurde das I_Gramm mit diesem IMeter erstellt.
.
Wieder die differenzierte Fehlerauswertung mit Restfehlern, die weit unter der Wahrnehmung liegen.
.
Und weil es ein obstruiertes System ist, "bläst" sich der erste Beugungsring etwas auf, wie bereits beim Artificial Sky Test erkennbar.
.
Hoffen wir auf freundliches Wetter und glückliche Beobachtungsstunden für den Sternfreund.
.
.
.
#################################################################################
Hallo Herbert,
Quote:
Wie siehst du das?
Erst mal nicht so kritisch!
Woran orientiert man sich denn bei der Bestimmung des optimalen Backfokus? Am Öffnungsfehler?
Den könnte man mit einem Ronchi-Gitter 10lp/mm am Stern bestimmen. Visuell vielleicht noch sinn-
voll. Fotografisch eigentlich egal, wenn nicht gerade eine stärkere Bildfeld-Krümmung der Anlaß wäre.
Prinzipiell ist es kaum wahrnehmbar. Bei einem obstruierten System verschiebt sich über die
Obstruktion ein Teil der Energie in die Beugungsringe. Hab ich hier mal theoretisch/praktisch untersucht.
Eine Über- oder Unterkorrektur führt aber zu den gleichen Effekten, sodaß nicht mehr eindeutig ist,
ob ein Beugungsring von der sphärischen Aberration oder der Obstruktion kommt.
Wenn Du Dir bei diesen obstruierten Beispielen mal den Durchmesser des Maximums unten anschaust,
http://rohr.aiax.de/QTest03.jpg, dann ist der umso kleiner, je größer die Obstruktion. Das bedeutet,
daß in einem bestimmten Größenbereich die Abbildung bei obstruierten Systemen besser ist. Diesen
Sachverhalt zeigen auch die Modulations-Kurven: http://rohr.aiax.de/QTest02a.jpg
Aus der Simulation erkennt man, daß sich die Obstruktion stärker auswirkt als die Über- oder Unterkorrektur, mit einem geringeren Strehlwert von
gerade mal 10%-Punkten.
D029 12 inch Schmidt Cassegrain umgebaut - astigm HS
12 inch Schmidt Cassegrain umgebaut
Dieser Bericht setzt sich aus zwei Teilen zusammen:
A) In Bericht #01 sind die Probleme beschrieben, die bei der Optimierung eines umgebauten SC entstehen.
B) Bericht #04 enthält die Daten der erfolgreichen Optimierung.
Das bisherige 12 inch Schmidt Cassegrain System erkennt man fast nicht wieder. Der Hauptspiegel ist zentrierbar, was in einem kleinen Bereich
sinnvoll ist, drei Lüfter reduzieren das Tubus-Seeing in kurzer Zeit, innen wurde der Tubus mit schwarzem Velourfilz ausgekleidet, der Sekundär-
Spiegel wird über 3 Bob Knobs zentriert - und doch wurde eine ganz entscheidende Frage zu Beginn der Aktion offenbar nicht gestellt: Lohnt die
optische Qualität überhaupt einen solchen Umbau? Darunter wäre nicht nur der vom Rest-Astigmatismus beeinflusste Strehlwert gemeint, sondern
auch der Anteil an Streulicht, der über Schmidtplatte und Sekundärspiegel-Retouche erzeugt wird. Der Bericht schildert deshalb den Versuch, mit
den Fertigungsfehlern des Herstellers, der gar nicht genannt werden soll, und den nachträglichen Umbaufehlern einigermaßen klarzukommen.
Mehrere Tage intensives "Training" waren dazu erforderlich.
Auffällig der sehr lange Backfokus, der üblicherweise selbst mit Zenitspiegel etwas kürzer ist. Der Grund ist offenbar noch ein Feldkorrektor oder auch ein brenn-
weiten-verkürzender Achromat, der in der Tubusverlängerung untergebracht ist. Zusätzlich erzeugt eine 1 mm Abstands-Veränderung von Haupt- und Sekundär-
spiegel eine Backfokus-Veränderung von mindestens 10 mm, sodaß bereits das Entfernen des hinteren 1.5 mm Gummi-Ringes + einer HS-Zentrierung von max.
1.5 mm dazu führt, daß in dieser Anordnung der Fokus regelrecht verschwindet und nicht mehr zugänglich ist. Man tut also gut daran, die vom "Umbauer"
gewählten Abstände auf mm genau einzuhalten. Das jedoch ist nicht das Haupt-Problem. Der Tubus hat in Nähe der Schmidtplatte sogar eine Heizung, ja selbst
der Telrad-Sucher wird noch zart geheizt. Es sind also sehr viele Details liebevoll eingebaut und erinnert fast ein wenig an den Dobson des kanadischen
Spiegelschleifer Normand Fullum, dessen Dobson eher das Aussehen einer Baßgeige hat.
Der langwierige "Kampf" mit dem Astigmatismus
Eher wenige der vielen von mir untersuchten SC-Systeme waren frei von Astigmatismus, sodaß das Rätselraten groß war, wo die Ursache für diesen "ungemütlichen"
Fehler zu suchen sei. Für den Hauptspiegel kommen gleich drei Möglichkeiten in Frage: a) der Haupt-Spiegel ist falsch gelagert, b) der HS ist leicht dezentriert,
c) der HS selbst ist astigmatisch. Für den Sekundärspiegel können ähnliche Kriterien genannt werden und die Schmidtplatte hat für diesen Fehler den geringsten
Einfluß. In unserem konkreten 12" SC war die Lagerung und ein ganz geringer spiegel-eigene Astigmatismus der Hauptgrund für den Fehler mit der Frage, wieweit sich
dieser Fehler minimieren läßt, da alle Fehler des Hauptspiegels über den Sekundärspiegel nachvergrößert werden !!!
Siehe auch dieses ZEMAX Simulation
Zunächst zentriert man sich einen "Wolf" im Glauben daran, daß die eigenen Zentrier-Bemühungen noch nicht ausgereift wären. Dann keimt aber der
Verdacht auf, gezielt nach "erhellenden" Ursachen zu suchen, und man nähert sich systematisch dem Hauptspiegel:
Im ersten Schritt dadurch, daß man ihn im Teleskop selbst in seiner bisherigen Lagerung näher studiert, und im zweiten Schritt, wie sich der Spiegel,
frei von lästigen "Zwängen" hinsichtlich Astigmatismus verhält. Dabei gleich der Hinweis auf die HS-Lagerung: In der HS-Zelle liegt zu unters ein
O-Ring, gefolgt von einem Flachring, beide aus schwarzem Gummi, danach der tellerartige HS, der von oben vom Blendrohr in die HS-Zelle gedrückt wird:
Wehe, wenn die unteren Ringe um ein paar Millimeter versetzt sind. So war das vorher und die Druckstellen auf dem Flachring zeigten das ganz genau.
So wie der HS in seiner Zelle "eingemauert" worden war, zeigte er einen Astigmatismus von 1*Lambda der Oberfläche, außerhalb jedoch bei genauerer Untersuchung
fast keinen Astigmatismus. Es ist offenbar die hersteller-seitige Lagerung, die das System durch lagerungs-bedingten Astigm regelrecht ruinieren kann. Mit diesen Figuren war die Frage beantwortet, warum jegliche Zentrier-Versuche zunächst scheitern mußten.
Der sphärische Haupt-Spiegel hat ein sehr großes Öffnungsverhältnis, sodaß für diesen Fall das IGramm mit einem Twyman-Green Interferometer erstellt wurde.
Bei einem derartig großen Öffnungs-Verhältnis "schlichen" sich leider einige meßtechnische Fehler ein, die einer erneuten Überprüfung erfeulicher-
weise nicht stand hielten. Die Hauptursache für den HS-Astigmatismus ist die Lagerung des Hauptspiegels.
http://www.astro-foren.de/showthread.php?9709-Massimo-s-Twyman-Green-Interferometer
Nach dem dritten Anlauf klebte ich den O-Ring zu unterst in die Spiegelzelle, wie im Bild zu sehen. Damit rutschte er nicht mehr weg. Der Flachring wurde ebenfalls
auf die Rückseite des HS geklebt, aus dem gleichen Grund.
Und nach diesen Vorsichtsmaßnahmen stellt sich heraus, daß selbst die Drehwinkel-Orientierung des HS noch einen Einfluß auf die Größe des Rest-Astigmatismus
hat, der möglichst ganz verschwinden sollte. Das bedeutet, daß der HS je nach Orientierung unterschiedlich stark in sich "zusammen-fällt" und damit den Rest-
Astigmatimus etwas kompensiert in vertikaler Lage, in der für gewöhnlich ein System gemessen und untersucht wird. Zwischenzeitlich versuchte ich sogar eine
Dreipunkt-Lagerung über die geschliffene Rückseite des HS und erzeigt damit nur einen deutlichen 3-eckigen Astigm, Trifoil genannt.
Zumindest läßt sich über die folgenden Beweisfotos erklären, daß der Hauptfehler zwar nicht ganz bereinigt, aber soweit reduziert wurde, daß man mit normaler
Vergrößerung bis zu 300-fach und für die Fotografie ohnehin zu akzeptablen Verhältnissen gekommen ist. Die Art der HS-Lagerung ist auch der Grund, warum sich
der Sternfreund für Bob Knobs entschieden hat: Die Zentrierung sei oft verstellt. Jetzt ist klar, warum das so ist. Mit den Bob Knobs kann man das schnell korrigieren -
aber leider nicht mit kalten, durchgefrorenen bzw. klammen Fingern.
Schmidt Cassegrain Systeme haben, über die Schmidtplatte eingeführt, einen farbabhängigen Öffnungsfehler. Aus welchen Gründen auch immer sind viele der SC's
auf Rot korrigiert und demzufolge im grünen Spektrum überkorrigiert - die beiden IGramme beweisen das: Während das rote IGramm weitestgehend gerade Interferenz-
Streifen hat, sind die grünen Streifen nach oben gewölbt, was ein Hinweis auf Überkorrektur ist. http://rohr.aiax.de/L_Aberration.jpg
Gaußfehler, sphärochromatische Aberration (Begriff) . . . Tafel1, Tafel2, Tafel3, Tafel4, Tafel5
Ein guter Maksutov mit sphärischen Flächen kommt bei einer solchen Prüfung besser weg, besonders hinsichtlich von störendem Streulicht. Schmidtplatte
(aus Floatglas) und Fangspiegel-Retouche erzeugen nicht unerhebliches Streulicht, was folgende Übersicht zeigt:
Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test, Celestron C14 Artificial Sky Test im Vergleich, Beispiele/Übersicht+Erläuterung
Bei Rot spielt als signifikanter Fehler nur noch der Astigmatismus eine Rolle.
Bei allen Fehlern ist immer auch die Frage der Auswirkung interessant: Deshalb die unkommentierte Darstellung der realen, aktuellen
Energie-Verteilung und der idealen Lösung. Die bei allen SC-Systemen "eingebaute" Obstruktion verschiebt ohnehin einen Teil der
Energie in den 1. Beugungsring.
noch nicht ganz perfekt !
Mit einem Wert von PV L/4 der Wellenfront wäre er an der Wahrnehmung-Grenze für visuelle Beobachtung: Man hat es mit einem SC
zu tun, und nicht mit einem Mak oder einem APO. Vergrößerungen höher als der Objektiv-Durchmessers in Millimeter liefern in aller Regel
kontrastarme Bilder ab, selbst bei sehr gutem Seeing. Wer visuell sehr viel Ansprüche stellt, wird mit einem SC ganz selten zufrieden-
gestellt. Fotografisch ist das eine völlig andere Situation. Für ein SC spricht in jedem Fall seine Handlichkeit und seine Universalität -
nur man muß sich ein optimales SC eben heraussuchen lassen, was einigen Händlern gar nicht genehm ist, die behaupten hohe gleich-
bleibende Qualität: Man muß es nicht glauben. Celestron C14 Artificial Sky Test im Vergleich, Beispiele/Übersicht+Erläuterung
Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test,
(Erst im vierten Anlauf - siehe Bericht #04 - gelang über eine kontrollierte HS-Lagerung ein Strehlergebnis von 0.956 bzw. PV L/6.)
Es ist nicht das Orginal-System, sondern nachempfunden. Bei der Simulation ging es um die Frage, wie reagiert das System bei einer Verkippung des
sphärischen Hauptspiegels? Bei einem Dall-Kirkham-System hätte man ebenfalls einen sphärischen Hauptspiegel. Bei einer Sphäre passiert deshalb
bei Verkippung erst einmal nichts. Da aber die Schmidtplatte ebenfalls ins Spiel kommt, reagiert das System dann doch mit Astigmatismus, was
zumindest die Spotdiagramme beweisen würden bei zunehmender Verkippung. Auffallend ist nur, daß das System sehr viel "gutmütiger" auf Verkippung
reagiert, wie ein RC-System. Bild-URL: <http://rohr.aiax.de/@Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>;
..
############################################################################
Hallo Gerrit,
Der tellerförmige Hauptspiegel [HS] liegt hinten mit seiner bohrungs-nahen geschliffenen Fläche auf dem O-Ring und nachfolgend dem
Flachring auf. Das sind ca. 6.5 mm Gummi. Von vorne drückt der Blendrohr-Anschlag mit dazwischenliegenden 1.5 mm Flachring dagegen.
Wenn O- und Flachring zueinander dezentriert sind, dann sieht man das optisch am Astigmatismus und mechanisch an den Druckmarken
auf dem Flachring, verursacht vom O-Ring. Deshalb den Test auf Astigm erst in der Spiegelzelle selbst, ohne vorherige Änderung, und
später den HS ausgebaut in der gezeigten Halterung.
Startet man den Versuch, die geschliffene Rückseite auf 3 Punkte zu lagern, dann handelt man sich den bereits geschilderten 3-eckigen
Astigm ein. Damit ist klar, wie druck-sensibel sich der HS benimmt.
Den HS habe ich nach erneutem Einbau, und über Artif Sky Test kontrolliert auf eine Astigm-minimierte Position gedreht. Darüber war ich verblüfft, weil damit
der HS unterschiedlich stark in sich zusammenfiele, wenn nicht noch ein anderer Mechanismus wirksam ist.
Mein Haupt-Einwand gegen eine solche Umbau-Aktion ist, daß offenbar zunächst optisch nicht untersucht wird, ob ein Umbau überhaupt
sinnvoll ist. Dann stellt sich mir die Frage, warum alle SC's ohne HS-Zentrierung gebaut werden, das muß optische Gründe haben, weil
wegen der HS-Sphäre eine kleine Verkippung gar nicht so tragisch ist, wenn nicht der HS, aus welchen Gründen auch immer, selbst Astigm
hat. (Gegen Verkippung, wegen Zentrierung, reagiert der HS ziemlich "träge". 0.8 mm Verkippung bewirkt nicht viel hinsichtlich Astigmatismus,
aber: der Spiegelabstand ändert sich im Millimeterbereich, und damit die Backfokus-Lage um den Faktor 10. Am Schluß stimmen die Abstände
nicht mehr!!!)
Daß man SC-Tuben nicht mit Velourfilz auskleiden muß, daß Bob Knobs sich leichter verstellen, daß bei diesem System ein Umschlagen
des SC's die sorgfältige Zentrierung "am Boden zerstört", also konterkarriert, kommt noch dazu. Ich hatte hier schon eine Unzahl von
ganz unterschiedlicher SC-Systeme, "bescheidene" Vertreter würde ich nicht umbauen, überdurchschnittlich gute erst recht nicht:
Da schlägt die ganze Philosophie durch, die auf Foren völlig überflüssiger-weise verbreitet wird und mit der man offenbar noch Geld
verdienen kann - und wie stolz sind die Freunde, wenn sie einem IHREN Umbau präsentieren können, ohne jede Kontrolle, ob nun optisch
alles besser wäre . . . -:)
------------------------------------------------------------------
Quote:
ob Du den Hauptspiegel in seiner Halterung gedreht hast oder den Hauptspiegel mit Halterung gedreht hast?
Beides: Hauptspiegel in Astigm minimierte Position, Gesamt-System um 180° um Rotationsachse.
Quote:
diesen Hauptspiegel gezielt bezüglich seinens Astis zu optimieren? Etwa in dem man entsprechend Konterschrauben an über die Hauptspiegelhalterung gegen den Hauptspiegel legt? In diesem Falle wäre eine Lösung mit O-Ring und dem flachen Gummi-Ring zu ersetzen.
Scheitert in jedem Fall an den Temperatur-Differenzen. Hier geht es um die verläßliche Umsetzung theoretischer Gedankenspiele, da hat immer der
die Probleme, der das verwirklichen soll: Schreiben kann man viel !
Den Strickling-Bericht habe ich damals mit Interesse gelesen. Nun haben wir es hier mit dem HS zu tun, und der sollte frei von Astigm sein,
was er leider nicht ist.
#########################################################################################
Manchmal hilft nur Nachdenken !
Den Besitzer wird es freuen: Bei einer Optimierung ist es günstig, wenn man mal eine Zeitlang etwas anderes tut: Da können die kleinen grauen
Zellen besser arbeiten. Dies wäre ein Beispiel, wie sich zwei Probleme regelrecht kreuzen: Physik contra Mechanik.
Das war also heute der vierte Anlauf, das SC wieder vernünftig aussehen zu lassen - und es hat offenbar heute geklappt; Mit viel Geduld und ständiger Kontrolle
der einzelnen Schritte läßt ist der Rest-Astigmatismus des Gesamt-Systems kaum mehr wahrnehmen. Und weil es jetzt 00:57 Uhr und der 2.Mai ist, beende ich
meinen Tag der Arbeit.
Für den Normal-Fall, und das wäre bei einem Refraktor etwa f/8, benutze ich diese Testanordnung, bei der der Achsabstand von Lichtquelle und Okular bei ca.
4 mm liegt. Für die meisten Fälle ist das OK und ein Rest-Astigmatismus von PV L/8 in dieser Anordnung wird kaum mehr wahrgenommen. Auffällig wird der Sach-
verhalt erst, wenn man einen Kugelspiegel 150 mm R 600 mm damit prüfen will. Da meldet sich zunächst nicht erklärbar ein Astigmatismus, der sich weder drehen
läßt, nach mit der Spiegel-Lagerung zu tun hat, etc. Pikanterweise ist das Öffnungsverhältnis des SC-Hauptspiegel ziemlich gleich, also 310 mm / R 1210 mm, sodaß
auf den gleichen Effekt geschlossen werden kann - hinterher ! (Das war also der Anlaß, dies am größeren SC-HS zu überprüfen.)
Der an sich so gut funktionierende Test muß deshalb umgebaut werden, sodaß der Achsabstand beseitigt wird. Ein kleiner 5 mm Teilerwürfel hilft in dieser Sache weiter.
Jetzt funktioniert die Testanordnung exakt auf der opt. Achse, und auch der Astigmatismus-Effekt ist verschwunden, wie man an dem eingeblendeten Beispiel sieht.
Damit ist das eine (physikalische) Problem gelöst.
Zur Bestätigung eine ZEMAX-Simulation an eben diesem 150 R 600 Kugelspiegel den opt. Sachverhalt bei 4 mm Achsabstand. Kritisch wird es also bei einer Öffnung von
f/4, und dann muß man exakt auf der opt. Achse prüfen, wie auf dem Umbau zu sehen.
Nun kommt als zweites Problem die mechanische Befestigung der SC-Hauptspiegels ins Spiel.
Außerhalb der HS-Zelle ist der Rest-Astigmatismus des HS kaum noch wahrnehmbar. Trotzdem muß unter den gegebenen Bedingungen der HS so
gelagert werden, daß auch in der Spiegel-Zelle der Rest-Astigmatismus möglichst klein bleibt: Zuviel Druck über den Blendrohr-Anschlag erzeugt
sofort mehr Astigmatismus, die falsche Orientierung des HS ebenfalls. Die Minimierung des Astigmatismus muß also ständig über den Artificial Sky Test
geprüft werden, weil das System diesen Fehler nachvergrößert. Trotzdem kommt hinsichtlich Rest-Astigmatismus ein brauchbares Ergebnis heraus.
Die Hauptspiegel-Orientierung wurde beibehalten, die HS-Verkippung ebenfalls, die Schmidtplatte mit Fangspiegel ebenfalls jeweils über vorherige
exakte Markierungen. (Am einfachsten baut man den vorderen Tubus-Ring mit Schmidtplatte gemeinsam aus. Vorher eine Markierung anbringen.)
Den ersten Bericht oben habe ich also etwas relativiert - immerhin ist damit der "leidvolle" Optimierungs-Prozeß dokumentiert.
..
D009 ALTER M 809 MakCass 200-2000 Intes Micro General-Überholung Total-Operation - Glas wie Gummi
Total-Operation - Glas wie Gummi
Im April 2012 hatte ich bei einem Meade SC 12" ein ähnliches Lagerungs-Problem. Im Rahmen eines Umbaues - in der Regel
ruiniert man damit ein System - war der Hauptspiegel aus seiner Lagerung genommen worden: Gelagert war er auf einem
O-Ring, der beim Einbau sehr leicht verrutschen kann. In einer solchen Sitaution drückt er dann sehr unkontrolliert auf den
Glaskörper und dieser antwortet mit einem deutlichen Astigmatismus, der über den Sekundärspiegel nachvergrößert wird.
Vor dem abschließenden Zusammenbau prüft man deshalb penibel im Krümmungsmittelpunkt des HS die erfolgreiche
astigmatismus-freie Lagerung, und erst wenn dieser Fehler verschwunden ist, dann "lohnt" sich der weitere Zusammenbau.
Und weil beim SC-System der Hauptspiegel nahezu sphärisch ist, muß man ihn auch nicht justieren, sondern nur richtig
lagern. 12 inch Schmidt Cassegrain umgebaut [IV.2012] astigm HS- Soweit die Parallelen zum nächsten Fall.
Bei diesem neuen Fall handelt es sich um ein Maksutov-Cassegrain-System, das vor etwa zwei Jahren bei einem Test hervor-
ragend abgeschnitten hatte, ebenso 1998 bei Peter Rucks, der es ebenfalls getestet hatte. Den Gebrauchs-Spuren nach zu
urteilen, müssen sich aber eine Legion wißbegieriger Finger ebenfalls an dem guten Teil zu schaffen gemacht haben, sodaß
am Ende nichts mehr so war, wie im Neuzustand. Die Regel gilt auch in diesem Fall: Ein kontrollierter Zusammenbau ist nur
möglich, wenn man die einzelnen Schritte (besonders der Lagerung der beiden Spiegel) optisch jeweils überprüft. Nur so
kann man ein System in den Orginal-Zustand zurückversetzen. Das Lagerungs-Einmaleins von Glas sollte man aber ebenfalls
beherrschen.
Es war ein Drei-Tage-Projekt, beginnend sinnigerweise mit dem 1. Tag des Neuen Jahres. Das gute Teil lag zum zweiten Mal auf meinen
Seziertisch, diesmal aber total zerlegt weil im Test nur noch häßliche astigmatische Figuren zu sehen waren. Schrittweite versucht man
nun die Ursache dieser Figuren zu ergründen - zunächst am Hauptspiegel selbst und vor allem dessen Lagerung: Auch wenn Glas hart und
widerstands-fähig erscheinen mag, verformt es sich im Bereich von Nanometer tatsächlich bei aller-leisestem Druck. Betrachtet man damit
im Zusammenhang die Lagerung von Zeiss-AS bzw. anderen Objektiven, dann sieht man immer die übliche Drei-Punkt-Lagerung, bei der
an drei im Abstand von 120° gesetzten Punkten, diese streng übereinander gesetzt werden, gewissermaßen drei "Klammern", die an
dieser Stelle die Linse bzw. den Glaskörper halten. Korkscheiben oder andere Zwischenringe verhalten sich höchst unkontrolliert, weil nie
klar ist, an welcher Stelle sie auf den Glaskörper drücken - im Bereich von Nanometer.
Der Fokussier-Knopf - vielleicht läßt er sich noch etwas leicht-gängiger einstellen - schiebt über eine ausgetüftelte Mechanik den Hauptspiegel auf dem Blendrohr
hin und her. Bei Linksdrehung dieses Dreh-Knopfes wandert der HS zum Beobachter, es vergrößert sich also der Abstand HS zu FS, sodaß der Backfokus kürzer
wird bzw. der Fokus in Richtung Tubus wandert. Bei Rechts-Drehung muß man erst das innere Spiel überwinden, aber dann wandert der Fokus nach außen in Richtung
Beobachter. Im Bild entsprechendeingezeichnet. Ein seitliches Shifting gibt es bei dieser Art Fokussierung nicht. Bei allen Cassegrain-Systemen mit beweglichem HS
ist deshalb der Backfokus variabel, was z.B. für feststehende RC-Systeme nicht gilt, die in erster Linie für die Fotografie gebaut werden !
.
.
Beim Ausbau des Hauptspiegel wurde nun schrittweise zurückverfolgt, ab wann der störende Astigmatismus verschwindet. Erst als der HS völlig frei gelagert worden
war, bildete er ohne Fehler die 3-5µ großen Pinholes meines künstlichen Sternes ab, links im Bild. Damit war zunächst bewiesen, daß der HS selbst keinen "eingebauten"
Astigmatismus hat. Übrigens eine gute Gelegenheit, die opt. Daten des HS zu ermitteln, sowie dessen Form. Es ist also eine leicht überkorrigiert Sphäre, die die Ab-
bildung im Bildfeld verbessern hilft. Die Überkorrektur erkennt man an den leicht M-förmigen Interferenz-Streifen und an dem deutlichen 1. Beugungsring beim Artificial
Sky Test.
.
Derartige Hauptspiegel verformen sich sehr leicht bei falscher Lagerung, sodaß man den HS in Art von Klammern lagern muß, wie es bereits der Hersteller nicht
anders gemacht hat - immer wieder beobachtet bei derartigen "Operationen". In diesem Fall entfernte ich den herstellerseitigen Tesafilm und ersetzte ihn durch
eine ALU-Folie 0.1 mm dick, wie sie im Installateur- und Heizungsbau Verwendung findet. Die dünne Linie auf der Spiegelfläche markiert den Außendurchmesser
des Anschlagringes, der 4 mm Abstand von der Bohrung hat. Auf dieser Fläche liegt also die Vorseite des HS 3-Punkt-förmig auf, auf der Rückseite ebenso.
.
Auf der Rückseite darf dieser Distanz-Streifen unter dem Druckring hervorschauen. Der Druckring muß zunächst gefühlvoll angezogen werden. Man kontrolliert dies,
indem man den HS in seiner Fassung zu drehen versucht. So richtig festklemmen wäre also falsch. Zieht man abschließend die Arretier-Schrauben wieder fest, so
muß berücksichtigt werden, daß damit der Andruck dieses Ringes wieder verändert wird, weshalb man erneut den Sitzt den HS in seiner Halterung überprüft.
Um sicher zu gehen, daß die Lagerung den HS nicht verformt, muß dieser Zustand des HS in seiner Halterung erneut überprüft werden, und erst dann ist ein
weiterer Wiedereinbau des HS auch erfolgreich. Bild 03 und Bild 06 unterscheiden sich also hinsichtlich der Lagerung: Bei Bild 03 steht der Spiegel unten auf
seinem Rand, bei Bild 06 wird er zentral in einem Zylinder über 3 Druckpunkte fixiert. Wenn beide Varianten zu opt. sinnvollen Ergebnissen führen, dann stimmt
die Lagerung.
.
.
Nach dieser Prüfung wird das Zahnrad mit dem zweigängigen Kunststoff-Gewinde aufgeschraubt. In diesem Zusammenhang muß man wissen, daß es tatsächlich
zwei Gänge sind, man also das Gewinde im Winkel von 180° aufsetzen kann. Dabei gibt es dann ein eingeschliffenes Gewinde, das sich leichter drehen läßt, und im
anderen Fall ein etwas Schwer-gängigeres. Auf dem inneren Blendrohr erkennt man den Paß-Zylinder mit einem Spiel von höchsten 0.02 - 0.03 mm, auf dem die
HS-Einheit verschoben wird. Beim Einsetzen kan sich dieser Zylinder leicht verkannten, weshalb Fingespitzengefühl verlangt wird. Leichter tut man sich, wenn man
mal im Werkgzeugbau tätig war.
.
Hier noch einmal ein "Explosions"-Bild mit allen Einzeleteilen der Hauptspiegel-Einheit.
.
Der Hauptspiegel wurde also eingebaut und benimmt sich weiterhin optisch richtig. Trotzdem gibt es weitere Einflußfaktoren, die von der Meniskus-Linse und der
zentralen Sekundärspiegel-Einheit ausgehen. Im Unterschied zum HS, bei dem sich bei falscher Lagerung in der Regel ein Astigmatismus der Grundordnung zeigt,
reagiert der "Fang-Spiegel" eher mit einem dreieckigen Astigmatismus, wie im vorliegenden Fall. Also muß auch hier die Lagerung überprüft bzw. überarbeitet
werden.
.
Da der äußere Druckring zwei 2.3 mm Bohrungen hat, braucht man einen "Schlüssel", um diesen Ring auf und zuschrauben zu können, wie im Bild rechts zu sehen.
Auch hier gilt gefühlvolles Anschrauben. Das eigentliche Problem ist aber nicht die äußere und innere Lagerung der Meniskus-Linse, sondern die Lagerung des FS
selbst. Es müssen also die Druckpunkte ebenfalls eindeutig definiert sein.
.
Die Regel zum Zentrieren des Mak-Cass-Systems sei hier in Kurzform ebenfalls eingefügt: Zentriert wird an den äußeren Messingschrauben.
.
Zerlegt man die Sekundärspiegel-Einheit, so kann auch hier das werkseitige Lagerungs-Verfahren mit Tesa-Film festgestellt werden. Wenn jeman jedoch diese
Einheit öfter zerlegt und zu fest wieder zuschraubt, dann verweigert auch der Fangspiegel seinen Dienst und reagiert mit 3-eckigem Astigmatismus. Auch in diesem
Fall garantiert die ALU-Folie eine perfekte Drei-Punkt-Lagerung. Der FS wird dann in seine Zelle eingesenkt - liegt also an 3 Punkten auf, und wird von Oben durch
den Druck/Blendring an den gleichen Druckpunkten gehalten. Auch hier ist gefühlvolles Anschrauben notwendig um auch jede Verformung des FS zu verhindern.
.
Endlich - nach diesem schrittweisen und kontrollierten Einbau der opt. Komponenten ist ein Vergleich des Artificial Sky Testes bei hoher Vergrößerung interessant.
Oben das Ergebnis vom Oktober 2010 und darunter das Ergebnis von Jan. 2013. Obwohl der Strehl und PV-Wert sehr ähnlich sind, unterscheiden sich doch die
Ergebnisse: Beim Test 2010 war ein drei-eckiger Rest-Astigmatismus im Spiel, der mußmaßlich von der Fangspiegel-Lagerung verursacht wurde. Beim Test 2013
wäre es ein Rest-Astigmatismus Low Order, der vermutlich von der HS-Lagerung kommt. Beide Fehler sind aber in einem Bereich, wo sie nicht mehr wahrgenommen,
werden und man deshalb das System in diesem erreichten Zustand beläßt.
.
Der Twyman-Green-Interferometer arbeitet exakt auf der opt. Achse, liefert aber in meinem Fall weniger kontrastreiche IGramme ab.
Trotzdem erkennt man gut das nahezu fehlerfreie System wieder, wie schon vor zwei Jahren. http://rohr.aiax.de/A_M809Ko_08.jpg
.
Diesmal also ein "low order" Rest-Astigmatismus . . .
.
. . . und ähnlich Strehl- und PV-Werte, wie vor zwei Jahren.
.
Mit gleicher Einstellung des Artificial Sky Testes kommen fast ähnliche Ergebnisse auch bei diesem Test heraus: Der Unterschied zeigt sich im ersten Beugungs-
Ring der jeweiligen Ergebnisse. Das System ist also visuell wieder voll tauglich - der Tubus vertrüge einen neuen weißen Anstrich !
.
Und auch die üblichen Test-Bilder passen wieder in das Ergebnis einer hohen Qualität für visuelle Planeten-Beobachtung und natürlich für die Fotografie.
.
Man kann also beim erneuten Zusammenbau eines Systems sehr viele Fehler machen, die so ein System zunächst gründlich ruinieren:
Da Glas aber wie Gummi reagiert, erstrahlt (erstrehlt) so ein System am Ende doch wieder in vollem Glanz !
.
Als Nachtrag zum Beweis der erfolgten Zentrierung der übliche Sterntest mit dem mittigen Poisson-Punkt als Rotations-Mitte. Mein künstlicher 15µ
großer Stern wird im Fokus kantenscharf abgebildet, was ein Hinweis auf guten Kontrast darstellt.
.
Zur Vermeidung von Vignettierung wurde der Twyman-Green-Interferometer eingesetzt. Dessen IGramme sind nicht ganz so kontrastreich wie beim Bath-IMeter,
was ein Problem des verwendeten Laser-Moduls ist.
.
Das Referenz-IGramm . . .
.
. . . das zu einem ähnlichen Ergebnis kommen muß, wie das obere erste IGramm.
.
Ein Ergebnis, das den hohen Strehl im Bereich von 0.980 bestätigt.
.
.
D008 ALTER M 809 Maksutov Cassegrain 200-2000 Intes Micro
ALTER M 809 Maksutov Cassegrain 200/2000 Intes Micro
Wer ein solches Teleskop besitzt, sollte es nie mehr verkaufen. Es wurde zwar bereits im März 1998 von Peter Rucks mit einem ZYGO Certifikat versehen,
aber die Qualität hat es in diesen zwölf Jahren keinesweg verloren. Es erreicht immer noch die theoretische Auflösung und besser und gleicht, wenn man
es mit einem APO vergleichen wollte, immer noch den farbreinsten APO's. Es hat zwar keinen Gaußfehler, aber einen meßbaren Farblängsfehler, den
man auch in einem ganz leichten FArbsaum erkennen kann. Die Flächenqualität gleicht ebenfalls der eines APO's, was zu einem hohen Kontrast führt.
Für die Auskühlung sorgt hinten ein kleiner Ventilator, empfehlenswert ist jedoch immer, die Temperierung senkrecht vorzunehmen. Diese Systeme reagieren sonst
interessanterweise mit einem leichten Astigmatismus, bis das System völlig angeglichen ist. Über dem System liegt eine kaum meßbare Überkorrektur.
Lediglich die Zentrierung hat sich bei Transport oder Gebrauch in den letzten 12 Jahren etwas verstellt, was aber relativ schnell behoben war. Daß die Obstruktion
über den Fangspiegel etwas Energie in den 1. Beugungsring verschiebt, ist ebenfalls eine Selbstverständlichkeit.
So blütenrein wäre der Foucault-Test in der Regel nur bei ganz hochwertigen Newton-Spiegeln. Bestätigt wird der Sachverhalt über den Ronchi-Test, dem man
eine ganz leichte Überkorrektur ansieht. Nur kaum deutlicher zeigt der rechte Lyot-Test die Flächen-Qualität.
Vor 12 Jahren wurde dieses System mit einem ZYGO bei 632.8 nm wave vermessen, sodaß sich die Frage stellt, wie sich ein solches System in den anderen Spektral-
farben verhält. Ein SC hätte in jedem Fall einen deutlichen Gaußfehler, also eine deutliche Überkorrektur im kürzeren Spektrum, der Farblängsfehler selbst ist bei
SC-Systemen gering. Beim Alter M 809 erkennt man über die Streifenabkippung zwischen Blau-Violett und Rot, daß ein Faarblängsfehler im Spiel sein muß.
In diesem Fall über die Power ermittelt und auf die Pfeilhöhen-Differenz umgerechnet. Betrachtet man das IGramm bei 656.3 nm wave, so würde man erneut eine
hauchzarte Überkorrektur in der "M"-förmigen Streifenverformung feststellen, ein Merkmal, das sich über alle IGramme feststellen läßt.
Nimmt man also das ZYGO/Rucks Zertifikat weiter unten bei 632.8 nm wave gemessen, und mein Ergebnis bei 656.3 nm wave gemessen, so sind beide Ergebnisse
nahezu deckungsgleich. Lediglich im kürzeren Spektrum reduziert sich der Strehlwert um ca. 2%-Punkte.
Es ist unter anderem ein dreieckiger Astigmatismus im Spiel, den man in den High Order Bereich einordnen müßte.
Dieser dreieckige Astigmatismus, wie er vom Auswertprogramm AtmosFringe auf der Basis des roten Interferogrammes ermittelt worden war, korrespondiert sehr schön
mit dem Übersichtstest zu Beginn der Untersuchung, also dem Artificial Sky Test, oder wie deutsche User es gerne hätten, einem künstlichen Sternhimmel.
Bei diesem Sternhimmel spielen die feinen Piholes von 3-5 Micron ebenso eine Rolle, wie die Höchstvergrößerung, unter der man dieses im Doppelpaß erzeugte
"Sternbild" schließlich betrachtet bzw. fotografiert. Man erkennt sehr deutlich den dreieckigen Restastigmatismus in einer Größen-Ordnung von gerade mal PV = L/18
der Wellenfront, womit bewiesen wäre, wie empfindlich dieser Übersichtstest bereits zu Beginn alle optischen Fehler eines Systems zeigen kann. Entscheidend wäre
natürlich, daß keine weiteren Zwischen-Optiken im Spiel sind.
Das Referenz-IGramm nachgezeichnet zeigt ebenfalls die kaum wahrnehmbare Überkorrektur.
Das ZYGO Zertifikat wurde vor 12 Jahren bei 632.8 nm wave erstellt, und das ist offenbar exakt im Optimum dieses Systems gewesen.
Betrachtet man das vorangegangene IGramm von oben und das ZYGO Igramm von links, dann hätte man den gleichen Streifenverlauf,
gut erkennbar an den mittleren Streifen. Auch das wäre ein Beweis, daß sich in den 12 Jahren die optische Qualität in keiner Weise
verändert hat. Auch wäre das der Beweis, daß es nicht immer ein ZYGO-Protokoll sein muß.
Über den Farblängsfehler, den dieses System tatsächlich hat, läßt sich die Farbreinheit bzw. die RC_Indexzahl ermitteln. Man kommt auf einen Wert, wie er von
den allerbesten und farbreinsten APO's heute gemessen werden kann. Lediglich das legendäre Zeiss B Objektiv wäre noch farbreiner mit einer RC_Indexzahl so
um die 0.05.
Die von INTES vor 12 Jahren hergestellten Maksutov-Cassegrain-Systeme sind also noch heute Spitzen-Teleskope. Entsprechend pfleglich sollte man damit
weiterhin umgehen.
D007 INTES-Micro ALTER-T 150-1500 Ingos MAK
Ingos MAK von INTES-Micro ALTER-T 150/1500
siehe auch: Link_A : Link_B,
Ingos Maksutov-Cassegrain, 150/1500, ist wie viele seiner "Brüder" optisch hervorragend, wie man es von einem Maksutov von diesem Hersteller
immer erwarten kann. Leider leidet die innere Mechanik daran, daß mit der Zeit das Schmiermittel hart wird und demzufolge die Fokussierung
etwas mühsam ist. (Hauptspiegel-Einheit) Auch lockert sich manchmal der Sekundärspiegel, sodaß eine General-Überholung sinnvoll ist. Vorher
kennzeichnet man die Position der Einzelteile zueinander. Es hilft später beim Zusammenbau. Der Okularstutzen-Ring am hinteren Okularauszug hat
M56 x 1.5 und paßt deshalb nicht zum Okularstutzen der üblichen Celestron-Teleskope: Durchmesser 2 Zoll und 24 Gänge/Zoll = ungefähr 1.058 mm Steigung.
Der sphärische Hauptspiegel wird zum Fokussieren auf dem Blendrohr verschoben. Dafür sorgt ein 4-fach-Gewinde mit entsprechender Steigung. Gedreht wird
die "Mutter" dieses Gewindes aus weißem Kunststoff über ein großes Zahnrad (Modul habe ich nicht ausgemessen), das seitlich über den äußeren Drehknopf
bewegt wird. Diese feinmechanischen präzisen Bauteile, "quietschen" entweder, weil das Schmiermittel fehlt, oder aber gehen "streng", weil das Schmiermittel
"klebt". Also wird zunächst
a) die vordere Meniskus-Linse mit Halterung abgenommen, um zum Innenleben dieses Maksutov vorzudringen. Bei der Gelegenheit kann man den Fangspiegel
mittig der Meniskus-Linse etwas fest-ziehen - mit Gefühl bitte.
den Dreh-/Fokussier-Knopf rechts wird man abnehmen, ebenso die Halterung für das Ritzel, das im Gehäuse das große Zahlrad dreht.
b) dann löst man die Arretierschrauben des Conter-Ringes innen, der zugleich das Anschlußgewinde M 56 x 1.5 am Okularauszug hat, und dreht diesen ab.
c) wenn man auch noch die seitliche Fixierschraube außen gelöst hat, die die Blendrohr-Hauptspiegel-Einheit fixiert zusammen mit dem Conter-Ring, dann läßt sich
die Blendrohr-/Hauptspiegel-Einheit aus dem Tubus ziehen. Das Problem dabei: Die Teile sollten zum Schluß wieder exakt in der vorherigen Position eingebaut sein,
sonst klappt das nicht mit der Fokussierung.
d) mit "Kriech-Spray" und Azeton muß man in der Folge dieses Fokussier-Gewinde sorgfältig reinigen, damit sich der Hauptspiegel wieder gefühlvoll,
fokussieren läßt. Das "Spiel" der Bauteile ist knapp bemessen, damit der "tote" Gang möglichst gering bleibt.
Eine große Hilfe für dieses System ist der Umstand, daß man es nur mit sphärischen Flächen zu tun hat, und sich deshalb sowohl an Haupt-
wie an Sekundär-Spiegel eine Zentrierung erübrigt. Nach dem Zusammenbau ist das opt. System tatsächlich wieder perfekt, wie die nach-
folgenden Tests beweisen.
Bei genauer Betrachtung erklärt der Beugungs-Ring, daß man es mit einem obstruierten System zu tun hat. Dessen Drei-Teilung, ein Hinweis auf einen
dreieckigen Rest-Astigmatismus, liegt im Bereich von PV L/7.4 und ist deshalb am Himmel nie wahrnehmbar. Die Auflösung ergibt ähnliche Werte, ob man nun
die Formel bemüht oder das Foto.
Auf der opt. Bank lassen sich unter den Standard-Tests natürlich noch Fehler finden, die aber selbst für die visuelle Beobachtung ohne Bedeutung sind.
Der Vergleich der Streifen mit dem Ideal-Verlauf ergibt keine signifikante Abweichung. Man kann also schon einen hohen Strehlwert annehmen.
Wie am Ronchi-Bild auch, erkennt man eine leichte Überkorrektur, die den Strehl auf 0.983 oder PV L/17.8 drücken würde, wenn man
diesen Fehler isoliert betrachtet.
An der Energie-Verteilungs-Funktion (PSF) fällt zunächst der Einfluß der Obstruktion auf - der erste Beugungsring ist ausgeprägter als üblich -
auch zeigen die "Spitzen" im Beugungsring den drei-eckigen Rest-Astigmatismus, wie er bereits beim Artificial-Sky-Test bei 750-fach
zu sehen ist.
Abschließend das Gesamt-Ergebnis und den jeweiligen Anteil der wichtigsten Restfehler. Mit einem solchen Teleskop sollte man auch
nach Jahren noch hochzufrieden sein.
D006 Intes Alter M715 de Luxe
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=37156#post37156
D005 * Fernrohr-Führerschein-stiftet-Verwirrung
in einem erbarmungswürdigen Zustand verkauft ...
Verkäufer können vor allem eines gut: V E R K A U F E N ! Wobei man sich dann schon fragt,
wer eigentlich verkauft wird, das Teleskop oder der Kunde?
Gut 350 km war heute gegen 14:00 Uhr der Sternfreund angereist, um zu überprüfen, ob das ca, 3.400.- Euro
teure Ausstellungsstück, für das er einen Preisnachlaß von ca. 700.- Euro erhalten hatte, soweit in Ordnung
sei oder nicht. Er hätte noch 8 Tage Bedenkzeit, und der Händler sei gar nicht "amused" gewesen, daß dieses
edle Teil auf Funktionalität überprüft werden sollte.
Jedenfalls - und so fängt es eigentlich immer an - war zu untersuchen, ob das edle Teil (de LUXE) wenigstens
ordentlich kollimiert sei. Im Inneren des Tubus waren überdies merkwürdige Geräusche zu hören. Gut, die
Kollimation war verstellt, und so macht man erst einmal den Fangspiegel für den Fehler verantwortlich und
wundert sich dann, wenn die Sternscheibchen nicht rund werden wollen. Also weg mit der Meniskus-Linse,
an der der Fangspiegel hängt. Von wegen ordentliche Lagerung. Also mußten erst einmal seitliche PLättchen
eingefügt werden und die Halte-Punkte in einen funktionalen Zustand gebracht werden: Ich hätte das
fotografieren sollen . . .
Als dann der Tubus selbst nur mit Hauptspiegel auf einem Planspiegel stand, war klar, daß der Hauptspiegel
keinesfalls zum Tubus zentriert war. Auch die Hauptspiegel-Befestigung war derart locker, daß wir hier die
Ursache für das Klappern entdeckten. Jedenfalls war irgendwann nach ca. 2 Stunden sowohl der Haupt-
Spiegel zum Tubus kollimiert und anschließend auch der Fangspiegel zum System kollimiert, sodaß man
endlich mit der eigentlichen Qualitäts-Prüfung beginnen konnte und vor allem die Sternscheibchen wieder
rund erschienen, wie auf unterem Foto zu sehen.
In diesem Zusammenhang lohnt es sich, einmal einen Blick auf das beigefügte Certifikat zu lenken: Vorsichts-
halber steht kein Strehlwert drauf, sodaß man ihn selbst nach der Formel umrechnen muß:
http://rohr.aiax.de/Strehl_K.JPG
Sehr viel bemerkenswerter ist aber das Certifikat selbst. Betrachtet man zunächst den Rand des Interfero-
grammes unten rechts und zieht um dieses Interferogramm eine dünne graue Kreislinie so taucht
bei ca. 13:00 Uhr des Kreises eine mit rotem Pfeil markierte Stelle auf, die von einem stammt, der den Kreis
des Interferogrammes nicht sauber ausgeschnitten hat, bevor er diese runde "Scheibe" auflegte und gemein-
sam mit einem anderen Certifikat zu einem neuen Certifikat ummünzte. Zu deutsch: gefaked ! Soweit zur Form
des Certifikats.
Nun zum Inhaltlichen dieser de Luxe Ausgabe von Alter M715:
Der Sterntest zeigt deutlich, daß man es mit einem unterkorrigierten System zu tun hat, was aber deutliche
Zonen aufweist, die im "eingeklebten" Interferogramm so nicht erkennbar sind. Die Unterkorrektur läßt sich
noch dadurch rechtfertigen, weil dieses System eine optimale Fokuslage hat, die etwa bei 220 mm Backfokus
liegt, sodaß innerhalb diesen Wertes das System unterkorrigiert reagiert. Also haben wir nach der optimalen
Fokuslage gesucht und für einen Strehl von ca. 0.941 bei PV L/5.8 auch gefunden. Ein Strehl von 0.981
läßt sich auf diese Art aber nicht begründen.
zusätzlich eingefügt am Mo. 16.03.09 12:45 Uhr:
Quote:
Zwischen Sterntest der oberen Reihe und dem Foucault-, Ronchi- und IGramm-Test, untere Reihe, liegt etwa
1 1/2 Stunden. Beim Sterntest erkennt man noch Schlieren, weil sich die Luft im Gerät nach der Kollimierung
noch nicht beruhigt hatte. Bei den unteren Test sieht man keine Schlieren mehr, nun war das Gerät vollständig
temperiert. In diesem optimalen Zustand auch hinsichtlich der Fokuslage, wurde das Gerät dann geprüft.
Nun kann man diese drei Tests (Foucault, Ronchi und IGramm) einem Vergleich unterziehen, die alle drei beim
Backfokus von 220 mm entstanden sind, dann bilden sich bei allen drei Test-Bildern diese Zonenfehler ab,
die aber auf dem Certifikat-einkopierten-Interferogramm so nicht zu finden sind. Reste von Justiercoma
sind vorsichtshalber schon mal abgezogen. Würde man eine Schnittebene durch die opt. Achse legen, um
das Profil näher zu untersuchen, so entspräche sich die Wellenform sowohl beim Foucault-, beim Ronchi-
Bild und beim Interferogramm einerseits, im oben eingeklebten Interferogramm jedoch sucht man diesen
Sachverhalt vergeblich. Der müßte sogar im Certifikat bei nur 6 Streifen viel ausgeprägter auftauchen als
in meinem Interferogramm bei 15 Streifen.
Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, daß in unserem Land ein Fernrohr schlicht unter falscher Flagge verkauft
worden ist, vom bedauernswerten Kollimations-Zustand noch gar nicht zu reden. Eines weiß ich allerdings
auch: Zu mir hat dieser Händler den Sternfreund ganz bestimmt nicht geschickt.
##############################################################################################
Hallo Markus,
nein - von Dir stammt dieses Exemplar wirklich nicht, sei beruhigt. Wenn Du aber genau zwischen den
Zeilen lesen würdest, dann wäre klar, aus welchem Land dieses Fernrohr stammt.
Quote:
Nun als alter Hase verfuegst du garantiert ueber ausreichend Erfahrung um zu erkennen wenn ein Teleskop
bereit zum Testen ist , also ausgekuehlt und wann nicht.
Nun zum Thema "Auskühlen"
Das Ding war tatsächlich ausgekühlt! Wenn Du aber aus Gründen der exakten Kollimation das Teil mal so
eben ganz zerlegst um es dann sorgfältig kollimiert an Haupt und Gliedern wieder zusammenbaust, dann
hast Du diese liebe Luftschliere wieder, egal ob nun am Sonntag nachmittag der Sternfreund neben dir
steht oder nicht und eigentlich auch wieder die 350 km heim fahren will.
Guckst Du aber noch genauer hin, dann sieht man auf dem Sterntest zwar noch die Fahne, nicht aber
mehr auf dem Foucault, dem Ronchi und dem Interferogramm. Zwischen Stern- und den anderen Tests
liegen nämlich mindestens 1 1/2 Stunden Auskühlzeit: Da guckste !
Zur Erklärung: Ich habe nämlich die Testreihe mindestens zweimal gemacht und ausgewertet, weil beim
ersten Mal die Fokuslage zu kurz war und deswegen zu einem Strehl von knapp 0.87 führte wegen Unter-
korrektur.
Und das wollte ich INTES nun wirklich nicht antun.
am Mo. 16.03.09 Zeit 15:57 noch eingefügt:
Quote:
D005 Alter M715 de Luxe - Fernrohr-Führerschein (Testbericht)
Fernrohr-Führerschein stiftet Verwirrung
http://www.fernrohrland.de/
Bei Fernrohrland/Ludes hatte unser Forum-Mitglied gekauft ein Intes Alter de Luxe
M 715 mit den garantierten Werten L/8 PV der Wellenfront, so jedenfalls die Infor-
mation unseres Sternfreundes:
Vorsichtigerweise findet man auf diesem Certifikat keine Strehlangabe, aber leider
auch keine eindeutige Zuordnung des Certifikates zur aufgeklebten Seriennummer des
Gerätes, wie man im Vergleich zwischen beiden erkennt.
Nun spielt in diesem Zusammenhang ein von Fernrohr-Land vollmundig propagierter
Fernrohr-Führerschein eine so ähnlich unselige Rolle, wie der synthetische Stern-
test aus dem Star-Testing Buch von Suiter: Dieses Buch trägt erheblich zur Verwir-
rung bei, weil alle Beispiele keine Beispiele aus der Praxis sondern nur aus
synthetischen Berechnungen sind, und weil die Sternscheibchen weder die Justage
eines Gerätes, noch seine opt. Eigenheiten exakt darstellen. Bereits der Farblängs-
fehler bei jedem FH-Objektiv ist ein augenfälliges Beispiel, daß intrafokal das
Sternscheibchen anders aussehen muß als extrafokal. So ähnlich geht es bei einem
Intes Alter M 715 (7 inch Öffnung, F/17) Jedenfalls entstand über diesen ~Führer-
schein und die am Himmel fotografierte intra/extra Sternscheibchen-Situation beim
Sternfreund eine derartige Verunsicherung, daß er sich hilfesuchend an mich wandte,
und eine zunächst email-schriftliche Diskussion entstand. Alle konkreten und all-
gemeinen Schilderungen ließen eigentlich Rückschlüsse auf ein gutes Gerät zu, auch
die Certifikats-Daten selbst, wenn, ja wenn es das dem Teleskop entsprechende
Certifikat ist. Ab ca. 2.000.- Euro möchte man ja Gewissheit haben.
Es lief also auf eine gründliche Untersuchung hinaus, weil jeder verabsolutierte
Test nichts taugt, und das gilt besonders für den Sterntest und der Kaffeesatz-
leserei, die man ihm angedeihen läßt, obwohl der doch nur ein Übersichts-Test ist
und dringend über andere Tests gegengeprüft werden muß. Spätestens hier hat man
es mit den Evangelisten aus der Branche zu tun, also denen, die mit dem Mund
arbeiten. Bei der im Labor gewonnenen Aufnahmen der untersten Reihe fällt noch
das Tubus-Seeing auf, intrafokal die "Öffnung" oben und extrafokal die "Linie"
unten. Das entsteht schon bei der Justage dadurch, daß man vielleicht eine Minute
oben die Hand auf den Tubus legt und bereits die Handwärme für Unruhe im Tubus-
Inneren sorgt. Wir hatten nämlich vorher peinlich auf gleiche Temperatur zwischen
Labor und Gerät geachtet. Derart verschiedene Sternscheibchen haben also starke
Zweifel beim Sternfreund geweckt, ob es bei Certifikat, Gerät und Führerschein
mit rechten Dingen zugehen kann.
Der Ronchi-Gittertest bei ca. 550 nm wave (Baader Solar Continuum Filter) zeigt
im oberen Teil bei 13 lp/mm intrafokal ein richtig korrigiertes System, während
der untere Teil des Ronchi-Grammes noch unter der Luftschliere im Inneren leidet.
Das dauert ohne Lüfter mindestens noch 2 Stunden, die man in der Regel nicht hat.
Also kommt als nächster Test der Foucault-Test zur Anwendung, der ein nahezu
fehlerfreies Teleskop mit geringen Abweichungen beim Öffnungsfehler zeigt. Natür-
lich sieht man auch hier noch die Luftschliere im Tubus (der senkrechte "Strich"
über 6:00 Uhr) und weiche Zonen in Form einer flachen Rinne am Rande und einem
flachen Anstieg zur Mitte.
NOch deutlicher erkennt man die Situation beim Phasenkontrast- oder Lyot-Test und
zwar den Grund, warum beim Sterntest extrafokal ein Licht-Wulst entsteht und intra-
fokal das Sternscheibchen ganz zart ausgefranst erscheint. Abfallende Kanten
erzeugen z.B. bei Newton-Spiegel diesen Effekt, aber auch eine allgemeine Über-
korrektur.
Nach dem Spalt-Test, der im Wesentlichen ein Kontrast- und Definitions-Test ist,
untersuchten wir beiden per Interferometer bei 650 nm wave und 532 nm wave die
Optik. Auch Maksutovs können einen farbabhängigen Öffnungsfehler haben, aber weit
weniger kritisch wie Schmidt-Cassegrain Systeme, auch wenn der Herr Tassilo Bohm
von Meade Europe meint, diesen Sachverhalt vehement abstreiten zu müssen mit sach-
fremden Argumenten. Und da sich die Interferogramme ziemlich ähnlich sind, konzen-
triere ich mich auf die Auswertung des dritten Beispieles, nachdem IGramm01/650 nm
einen Strehl von 0.97, IGramm 02/532 nm einen STrehl von 0.96 und IGramm03/650 nm
einen Strehl von 0.977 bei einem PV-Wert von Lambda/5.9 und einen RMS von
Lambda/41.3.
Nun begann eine Diskussion darüber, daß der Sternfreund doch ein L/8.8 Gerät gekauft
hätte und das doch per Certifikat ausgewiesen sei. Also untersuchte ich in der Aus-
wertung jeweil die Größe der Fehler Astigmatismus und Koma. Für beide Fehler wies
das Massimo-ATmosFringe-Programm jeweil einen Wert so um 1% Strehl aus.
Zieht man also den ganz leicht vorhandenen Astigmatismus ab, dann kommt man ziemlich
genau in die Gegend der Werte, wie sie auch das Intes-Certifikat ausweist. Von der
Spiegelprüfung weiß ich, daß gerade der Astigmatismus den Strehl ganz entscheidend
"nach unten" zieht.
Wie aber entsteht diese Differenz?
Nun vermute ich sehr stark, daß die Certifizierung der Optik vor dem Einbau erfolgt,
also unter kontrollierbaren druckfreien Bedingungen. Wenn dann die Optik eingebaut
wird, dann sorgt bereits der kleinste falsche Druck auf Haupt und Fangspiegel dafür,
daß das System astigmatisch reagiert. Besonders die Hauptspiegel-Lagerung, besonders
auch bei diesen Intes-Geräten muß sehr sorgfältig darauf überprüft werden. Am Intes-
Mak von Thomas Wahl konnte ich das über längere Zeit ausgiebig studieren: Der Haupt-
spiegel sitzt mit seiner Bohrung auf dem Blendrohr und wird durch einen Schraubring
gehalten, der zartfühlend angezogen werden muß. Dann prüft man interferometrisch, ob
sich kein Astigmatismus eingeschlichen hat. Derartige Kopfstände wird Intes sicher
nicht machen, und jeder AstroHändler wird vehement auf sein nicht eindeutig zuzuord-
nendes Certifikat verweisen und lieber alle Prüfer in Bausch und Bogen verdammen, als
sich mit dem Sachverhalt auseinander zu setzen.
Vergleicht man nur die baugleichen Intes de luxe M 715, dann gehört das Gerät unseres
Sternfreundes zur besseren Kategorie, ich hätte hier auch nicht ganz so tolle Geräte
hier untersucht, allerdings in einem Bereich von 2-3%-Punkte Strehl und einem Bereich
zwischen L/5 und L/8 PV der Wellenfront.
Abschließend stellt sich immer die Frage, ist es ein gutes Gerät, und sollte man es
reklamieren. In der Summe aller Merkmale ist es ein gutes Gerät, bezogen auf den Typ
Intes Maksutov, die immer weitaus besser abschneiden als die Schmidt-Cassegrain-Systeme.
Das ist aber überhaupt nicht schlimm. Dafür haben sie wieder andere Vorteile.
D004 Alter M703 de Luxe made in Russia D 180 f 1800 - Der Reducer war es
Alter M703 de Luxe made in Russia 180/1800 - Der Reducer war es !
Man rechnet ja nicht gerade damit, daß der verkittete Zweilinser, Neudeutsch "Reducer" genannt, ausgerechnet verkehrt herum im Strahlengang
eingebaut war. Auf Rücksprache mit dem Sternfreund klagte dieser, daß beide Reducer optisch das Bild erheblich "reducern". Man sein, daß es um
diese Wortbedeutung ging. Aufällig in jedem Fall war eine deutliche Unterkorrektur, wobei der 0.8 x Achromat einen deutlichen Astigmatismus
aufwies, der eben auch über die Unterkorrektur vergrößert worden war. Sphärische Aberration kann ein Hinweis sein, daß ein Objektiv schlicht
verkehrt herum in seiner Fassung sitzt. Und hier war das in beiden Fällen so. Das Grundgerät ist nahezu nicht zu toppen, nur solche fehlerhaft
verbauten Reducer schmälern schon ganz erheblich die Freude am Hobby, besonders wenn man sich die Ursache nicht erklären kann. Dem Namen
INTES MICRO tut es eigentlich keinen Abbruch. Nur beim Reducer sollte man sich zukünftig etwas mehr denken bzw. nachprüfen.
Der Reducer besteht aus einem verkitteten Achromaten, wenn Restastigmatismus eingebaut ist, dann hat man ihn fest eingebaut, beheben läßt sich das nicht. Sehr
erfreulich ist der Umstand, daß der anfänglich schlechtere 0.8x Reducer sich jetzt zu seiner vollen Schönheit aufbaut.
Bei hoher Vergrößerung sieht man den Unterschied beim 0.5x Reducer
und im Anschluß auch beim 0.8x Reducer. Der deutliche Beugungsring hat mit der Obstruktion des Systems zu tun, was später noch auf andere Weise zu sehen ist.
Eine ebenso interessante Frage wäre, wie gut ist dieses f/10 System im Feld bei Durchmesser 20 mm. Hier sollte man sich zunächst die Vignettierungs-Figur einmal ansehen,
was bedeutet, daß über die Vignettierung vermutlich nur noch max. 50% hinten im Fokus abgebildet wird. Damit ist auch klar, wofür dieses System eigentlich gebaut ist:
Für visuelle Beobachtung und weniger für die Astro-Fotografie.
Die Verarbeitung ist, wie man es hinten lesen kann "de luxe". Und wenn man es optisch exakt zentriert, ist es abermals "de luxe"
Wer sich mehr am Sterntest orientiert, mag diese Beispiel studieren, wobei die Abbildung meiner 15 Micron großen Pinhole im Fokus vom System problemlos
bewältigt wird. Nichts anderes sagt auch der artificial Sky Test zu Beginn. Am Vergleich von Foucault- und Lyot-Test läßt sich besonders die Glätte dieses
Systems mit sphärischen Flächen nachweisen.
Und wenn bei 532 nm wave ein solches Interferogramm herauskommt, dann muß der Strehlwert sehr hoch sein.
Natürlich ist eine ganz leichte Unterkorrektur ebenso im Spiel wie ein Rest-Astigmatismus, der wäre aber nur bei dieser Auswertung
überhaupt darzustellen-
In der Modulations-Kurve drückt sich die Obstruktion aus.
Und der deutlich ausgeprägte 1. Beugungs-Ring entsteht genau über diese Obstruktion, wie man bereits oben beim artificial Sky Test
feststellen kann. Strehlwert und Obstruktion - Modulationsübertragungsfunktion
Mit einem so hohen Strehlwert sollte man zufrieden sein können, zumal auch die Reducer zu vernünftigen Ergebnissen führen. Vielleicht
liest es ja einer, der die Reducer montiert.
D002 INTES Micro Alter M703 180-1800 General-Überholung und Zerlegung des Systems
INTES Micro Alter M703 180/1800
Das Innenleben ist relativ einfach aufgebaut. Im vorliegenden Fall war der "tote" Gang beim Fokussieren zu groß und bei tieferen Temperaturen
hatte man Mühe, den Fokussierknopf überhaupt zu bewegen. Für diesen Fall muß man sich auch noch um die Mechanik kümmern und kann das
Innenleben eines solchen opt. Tubus genauer studieren.
Der Tubus ist okularseitig geschlossen, was bedeutet, daß der Hauptspiegel incl. Halterung und Mechanik von vorne her eingeführt werden muß. Zuvor ent-
fernt man dazu die vordere Meniskus-Linse mit dem Sekundärspiegel und markiert sorgfältig die Orientierung der Teile zueinander.
In einer Art Explosions-Fotografie sieht man die Einzelteile: Auf dem Blendrohr sitzt - verschiebbar - der Hauptspiegel, rechts die Meniskuslinse von innen her
gesehen mit dem Sekundärspiegel und Blendrohr-Stutzen. Zwischen beiden vorne im Bild der Flansch, der oklularseitig von außen die Hauptspiegel-Einheit
hält und über die auch die Zentrierung des Hauptspiegels ermöglicht wird. Am leichtesten gelingt die Zentrierung, wenn man den Tubus ohne Meniskuslinse
auf einen Planspiegel stellt. Danach kann man mit einem Chesire-Okular die Zentrierung verfolgen.
Die HS-Halterung hat hinten ein zweigängiges Gewinde, in das die hellen "Kunststoff-Muttern" eingreifen. Diese wiederum werden über das Alu-Zahnrad gedreht, und damit
kann der Hauptspiegel in der Längesachse auf dem Blendrohr hin und her bewegt werden. Zu viel Spiel zum Blendrohr führt zur einem leichten Shifting des Systems - das
in der Regel mit etwas dickerem Fett "beseitigt" wird. Jedenfalls eine Mechanik, die einfach ist und funktioniert. Rechts im Tubus greift ein kleines Ritzel in das Zahnrad ein,
und das ist über eine gemeinsame Achse seitlich am Rand mit dem äußeren Fokussier-Knopf verbunden.
Die folgende Aufnahme zeigt unter 900-facher Vergrößerung die Auswirkung eines obstruierten Systems, bei dem ein Teil des Lichtes in die Beugungs-Ringe
verschoben wird. Dieser Ring ist kreuzförmig unterbrochen, was ein Hinweis auf Restastigmatismus ist, der mit PV Lambda/13 verschwindend gering ist.
Die Auflösung dieses Systems läßt sich damit ebenfalls demonstrieren und über den Inv Tangens berechnen.
Unter Foucault hat man es mit einer sehr glatten und störungsfreien Fläche zu tun, ein Merkmal bei den meisten INTES Maksutovs. Und weil der Tubus
nicht völlig ausgekühlt war, bilden sich die bekannten Luftschlieren, das wäre der "Stiel" in Richtung 06:00 Uhr, da ja das Foto astronomisch abbildet.
Den gleichen Sachverhalt sieht man am Interferogramm, das sich auch deswegen schlecht auswerten läßt, weil die Maksutovs sehr deutlich mit
Vignettierung reagieren, wenn man nicht exakt auf der Achse mißt. In diesem Fall empfiehlt sich ein Twyman-Green Interferometer, der exakt auf der
optischen Achse arbeitet.
Über den Twyman-Green IMeter entstehen also keine vignettierte IGramme, die sich zur Auswertung besser eignen. Leider sind aber diese IGramme wieder
nicht so kontrastreich, wie die vom Bath-Interferogramme, und man müßte mit einigen Kunststücken den Kontrast steigern, was für die Messung nicht
unbedingt erforderlich ist.
Mit AtmosFringe ausgewertet die Wellenfront-Deformation: Einer leichten Überkorrektur von etwa 1%-Punkt Strehl und einer Restkoma von ebenfall etwa
1%-Punkt Strehl. Beide Fehler wird man am Himmel kaum wahrnehmen.
Die Energie-Verteilung entspricht einem perfekten System mit geringer Obstruktion. Die RC-Systeme verlagern in der Regel mehr Licht in die
Beugungsringe.
So kommt auch ein sehr hoher Strehlwert zustande.
Und auf dieser Webseite findet man auch diese schöne Aufnahme: http://www.astrohoppe.de/Astroexkursionen/Namibia_2004_-_Teil_2
D001 8inch Maksutov-Newton und Bugiel-Programm
8" Maksutov-Newton und Bugiel-Programm
@Maksutow-Systeme schneiden generell unter den opt. Fernrohr-Systemen gut bis
sehr gut ab. Das hat auch mit dem Design zu tun, in diesem Falle ein geschlossener
"Newton" (sphärischer) Hauptspiegel und als Kompensation, zugleich Tubusverschluß
und Fangspiegelhalter, eine BK7 Meniskus-Linse. Lediglich die Fokuslage ist sehr exakt
"ausgezirkelt", soll heißen, nicht besonders viel Platz.
Der Maksutov-Newton, wie er in hoher Qualität von von INTES hergestellt wird, besteht
aus nur zwei opt. Bauteilen: einen D/R: 200/2480 Kugelspiegel und einer BK7 Meniskus-
linse, deren Radien ich nicht ausgemessen habe, so groß war meine Neugier nicht.
Mit dieser Meniskus-Linse wird die Aberration, die der Kugelspiegel bei unendlichen
Strahlenbündeln erzeugt, kompensiert. Aus dem Vergleich von Bild 8 und 9 gut erkennbar.
Durch die shärischen Flächen bekommt man auch hochwertig glatte Flächen. Der Abstand
von Hauptspiegel und Meniskuslinse ist unkritisch. Er wurde mir mit 1070 mm mitgeteilt,
aus optischen Gründen war er bei mir 1098 mm, also 28 mm länger und am Ronchi-Gramm
ohne Auswirkung. Mit diesem Design wurde gleich mehrere Probleme elegant gelöst. Der
einzige Wermuts-Tropfen ist der Objektiv-Durchmesser. Größer als 8" Öffnung wird nicht
nur die Kosten in astronomische Höhen treiben.
Bild 01 sphärischer Hauptspiegel 2481 Radius
Bild 02: Lagerung der Meniskus-Linse vor Kollimations-Spiegel
Bild 03: Sterntest am sphärischen Hauptspiegel
Bild 04 Ronchi intrafokal 13 lp/mm am Hauptspiegel
Bild 05 Foucault-Test perfekt
Bild 06: Lyot-o. PhaseKontrast-Test glatte Fläche, Zone weit unter L/10 wavefront
Bild 07 Spalt-Test im Vergleich mit bekannten Newton-Spiegeln
Bild 08 Der Kugelspiegel 200/2481 in Autokollimation
Hier sieht man sehr schön, wie stark sich über ein Ronchi-Gramm die sphärische
Aberration auswirkt, die man beim Newton durch die Parabel behebt. Beim Maksutov
wird diese Abweichung durch die Meniskus-Linse kompensiert.
Bild 09 Der MakNewton im System mit der Meniskus-Linse.
Hier wirkt sich zum ersten Male die Tatsache aus, daß ich nicht exakt auf der Achse
geprüft habe, um nicht andere optische Fehler über zusätzliche Bauteile einzuführen.
Bild 10 Referenz-Interferogramm 532 nm wave im Orginal 1280 x 1024 Punkte
Dieses IGramm entstand im CoC einer Kugel, also ist der Streifenabstand 1 Lambda
der wavefront oder L/2 der Oberfläche. Diesen alten Disput tragen die Feinoptiker mit
den Meßtechnikern aus, weil die einen mehr die Fläche sehen, die anderen mehr die
Wellenfront. In meinem Fall erlebte ich zwei Jahre lang eine sehr stressige Diskussion
mit einem sonst sehr erfahrenen Feinoptiker.
Bild 11 Datenblatt über FringeXP ermittelt: Konische Konstante muß 0 (Null) sein
Als Eingabe natürlich 2481 als den CoC Radius, 200 Durchmesser, 532 nm wave
Koma nicht deaktiviert, in diesem Fall vernachlässigbar.
Bild 12 3-D-Darstellung über FringeXP-Tool
Bild 13 unerklärbare Darstellungs-Unterschiede zu Bugiels-Programm
Hier sollte er sich äußern, wenn ihm an der sachlichen Diskussion liegt.
Bild 14 Strehl-Differenzen
Auf der Grundlage von identischen Zernike-Koeffitienten, liefert FringeXP einen
Strehl von 0.981 während das Bugiel-Programm einen Strehl von 1.000 abliefert.
An einer Klärung wäre mir gelegen.
Hier liegen die Dateien für die Zernike Koeffitienten zum Nachprüfen:
http://rohr.aiax.de/P1010040Alin.frn
http://rohr.aiax.de/P1010040Alin.zrn
siehe auch: http://www.apm-telescopes.de/deutsch/index.htm
D046 Celestron C11 - Einfluß von Back Focal Lenght
29.07.2007, 15:50
gesamter Thread http://www.cg-5.de/forum/archive/index.php/t-8750.html
siehe auch hier: http://www.astro-foren.de/showpost.php?p=33691&postcount=6
Dear John,
the influence of the back focal lenght on the Gauß error,the PV wavefront und the Strehl is marginal. The
following shows the situation.
A distributer of the Schmidt Cassegrain telescope would guarantee lambda/4 PV wavefront, but he would not
tell you the spectral color of that value. In most of my examinations the best values you get in yellow or in
red light, green is slightly overcorrected in general. Now you can ask for the influence of the back focal lenght:
Does it change anything of that situation or not - I guess not. Some customers ask for a selected telescope,
but they will never pay for a better quality. To get a selected telesope one have to test twenty SC's a day,
or you should have sophisticated certificates of every telescope, but this makes the telescopes much more
expensive.
Now John sent me by email a diagram how the back focal lenght varies the PV-value. But I don't know how do you
measure this? Therefore I varied the distances as the next foto of John shows. But if you use any 90° prism or any
binocular you can't get such short back focal lenght. In general you have a distance of about 130 mm back focal lenght.
In my inquiry I tested this problem in three positions: 097 mm, 127 mm and 157 mm to the focus as the foto shows. Later
the fringes maps will show the result. Look, the visual Reducer need 35 mm or more for itself.
You shouldn't compare a SC-system with any other one, not with a Maksutov and in no case with a normal
apochromatic objectiv. The next fotos shows the normal situation of most of the SC telescopes: All kind of zones and
no smooth surface of the wafefront. You can get a high Strehl value in yellow or red color, sometimes at 546.1 nm wave
(green) but this rough surface decreases the contrast a lot.
This can be shown with the Lyon-test or phase contrast test what shows the producing steps of the Schmidt plate
The 3D-Model of that with color information
and the the 3D-model without colors shows that in gigantic way.
the same situation at 587.6 nm wave intrafocal with Ronchi 13 lp/mm in autocollimation/double pass. The lines should be
straight, but here it shows the surface roughness.
All colors have the same focus, but blue is allways overcorrected, green slightly, too and the optimum of most of
these telescopes are at yellow or red light, and that depends from the back focal lenght. In blue light that telescope
varies from 097mm - L/2, Strehl 0.72; 127 mm - L/2.1, Strehl 0.705; 157 mm - L/2.1, Strehl 0.691; the best situation
you get at yellow with no significant values of PV and Strehl. If the back focal lenght to long, the optimum moves to red
light at 656.3 nm wave green and blue are more of overcorrected.
That is why I told you, there is no significant influence if you vary the back focal lenght. And to get one selected SC-
system, you should test many, many SC telescops.
In double pass at a flat you get this one
and this shows the star test in a 3D-model version.
D052A 16inch SchmidtCassegrain - ein deutsches Produkt
Siehe dazu passend:
Artificial Sky Test - Anfangsbericht
D024 - Kap 04 Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/basics =>F041 Artificial Sky Test u. weitere Berichte
die Zernike Koeffizienten F099 Der Zernike Zoo
Der vorliegende Fall ist deswegen bemerkenswert, weil ein Spiegelschleifer in der Szene sich vor Jahren ein 16-inch Schmidt-Cassegrain-System
schleifen mußte, ohne daß er über ausreichende meßtechnische Kenntnisse darüber verfügte, wie man ein solches Gesamt-System prüfen kann,
damit es wenigstens die Kriterien der handels-üblichen C14 Geräte erfüllt, die optisch nicht gerade einen berauschenden Eindruck hinterlassen.
Genau aus diesem Grund hatte ich vor einiger Zeit mal eine Zusammenstellung gemacht, an der man erkennt, daß mehr Öffnung nicht unbedingt
mehr Genauigkeit einschließt. Als Planeten-Teleskop würde ich es gar nicht empfehlen!!!
Entweder hat dieser Spiegelschleifer irgendwann selbst gemerkt, daß man bei 80-facher Vergrößerung mit diesem System noch gar nicht dessen
optische Qualität ermitteln kann, kam aber nach mehreren Jahren auf die verwegene Idee, dieses Muster-Exemplar an Schleifkunst für 8.000.- Euro
anzubieten und auch zu verkaufen. Den ahnungslosen Sternfreund ließ er also bei 80-facher Vergrößerung durch das vermeintliche "Schnäppchen"
gucken, und das edle Teil wanderte über den Ladentisch. Soweit so schlecht.
.
Der neue Besitzer haderte mit dem Seeing und mit sich selbst und seiner vermeintlichen Dummheit, und zentrierte sich einen "Wolf", bis er sich endlich
hilfesuchend an mich wandte bei immerhin 4.5 Stunden Fahrzeit, damit ich ihm das edle Teil richtig einstelle.
Nun haben diese Systeme folgende typischen Fehler:
■ der zumeist sphärische Hauptspiegel ist meistens OK, bekommt aber durch falsche Lagerung Astigmatismus aufgedrückt, der über den Fangspiegel nachvergrößert wird.
■ die Schmidtplatte ist fast immer aus Floatglas, etwas anderes wäre zu teuer bei 400 mm Durchmesser. Sie herzustellen ist am Schwierigsten.
■ der Sekundärspiegel ist in der Regel eine A-Sphäre und die Retouche sollte immer im System vor einem Planspiegel kontrolliert werden.
■ beim Zusammenbau sollten die Einzelschritte kontrolliert werden, damit sich kein Astigmatismus einschleicht.
Am 16.Mai 2014 liegt also das edle Stück auf meiner 4 Meter langen opt. Bank, und ich war sehr neugierig auf die Qualität dieses Systems - Made in Germany.
Das folgende Bild schildert anschaulich in welchem desolaten Zustand dieses System ist: Es ging ja um die Frage:
welche Chance habe ich denn überhaupt, dieses System zu optimieren.
Da wäre zunächst oben links eingeblendet, wie so ein Artificial Sky Test bei einem C 9.25 System auszusehen hätte. So schaut dieser Test jedenfalls beim 16-inch SC
nicht aus. Unten in der Leiste ist dann die Figur eingeblendet vor der Zentrierung, die Koma und Astigmatismus verrät. Nach der Zentrierung sollte eigentlich eine
kreisförmige Figur entstanden sein mit ähnlichen Sternscheibchen intra- undextrafokal. Stattdessen ein vier-eckiges Gebilde intrafokal, ein Hinweis auf Unter-
korrektur und das um 90° gedrehte Gegenstück, das den Astigmatismus anzeigt, bei ca. 440-facher Vergrößerung. Im Fokus entsteht ein "wildes" Gebilde mit
Spitzen, was typisch für Astigmatismus-Figuren ist. Spätestens jetzt ist eindeutig, warum nur 80-fache Vergrößerung "zugelassen" war - seeing-bedingt versteht
sich.
.
Auch bei der nächsten Übersicht ist als Information ein Beispiel darunter angeführt, wie bei einem C11 edge HD die gleichen Tests ausgesehen haben. Die Unterschiede
sind deutlich erkennbar. Und spätestens jetzt ist eine Einschätzung möglich, wie edel dieses in Deutschland gefertigte 16-inch Schmidt-Cassegrain-System wirklich
ist, das der Spiegelschleifer für sich selbst geschliffen hatte. (Soviel Mut ist regelrecht bemerkenswert - besonders wenn einem grundlegende meßtechnische
Kenntnisse fehlen.
.
Ein solches Interferogramm aus 2.5 * Lambda Astigmatismus und 1.0 * Lambda Unterkorrektur schaut entsprechend eindeutig aus.
.
Die 3D-Wellenfront-Deformation
Astigmatismus erst einmal abgezogen, weil es der Fehler ist, der an der Spiegel-Zelle liegen könnte, wenn der Hauptspiegel selbst keinen Astigmatismus
hätte.
Aber selbst ohne Astigmatismus zieht die Unterkorrektur den Strehl gerade mal auf 0.053 herunter. Damit würde auch keiner zufrieden sein.
.
Abschließend der Testreport. Die Diskussion ging abschließend um die Frage, ob und wie man ein solches System - Made in Germany optimieren könne.
Wenn der Astigmatismus nur an der Spiegelzelle liegt, dann würde ein kontrollierter Einbau helfen. Der Hauptspiegel selbst dürfte aber keinen
Astigmatismus haben. Und die Lagerung in der Spiegelzelle sollte mechanisch stabil sein.
Die Unterkorrektur würde man nur am Sekundär-Spiegel retten können. Dazu braucht man mindestens ein 400 mm Planspiegel und mindestens ein
Ronchi-Gitter mit 10 lp/mm eher mehr - und man muß genau hinschauen. Auch der Foucault-Test sollte so aussehen, wie die Sammlung meiner
Foucault- und Lyot-Test-Bilder. Ob es nun jemand gibt, der diese Retouche fachkundig so ausführt, daß abschließend ordentliche Ergebnisse
herauskommen? Auch dieser Optiker will ordentlich bezahlt sein, wenn seine Arbeit ordentlich sein soll.
Solange sich also der Hersteller dieses SC-Systems nicht grundlegende Kenntnisse in Meßtechnik aneignet, wird er nie erkennen,
was er da eigentlich schleift und poliert.
☛
C078 Justieranleitung RC-System ohne Tubus
lieber Christoph,
Aufgestellt wird das System, wie später im Tubus auch, nach genau den gleichen Regeln. Und weil das so ist, kann man auch den Abstand genau ausmessen, besser als im
Tubus, weil das System noch "offen" ist. Nur weil es jetzt ein Cassegrain-System ist, stellt man es genau so vor einem Planspiegel auf, wie man das bei einem SC-System
auch machen würde. Jetzt ist die Bohrung des Planspiegels sogar ein Vorteil, weil man in ihr den Sekundärspiegel zentral befestigen kann. Vorher muß man aber über den
kleinen Hilfs-Planspiegel in der Flat-Bohrung sicherstellen, daß HS und Flat eine gemeinsame opt. Achse haben.
Test-Anordnungen RoC, Autokollimation, Planflächen, Setup, Parabel-Kompensation Es wäre dieses Prinzip: http://rohr.aiax.de/autokollimat-Linse.jpg
####################################################################################################
Noch ein Nachtrag,
unlängst hatte ich erneut ein solches System zu zentrieren:
01. zunächst sollten der Hauptspiegel, der Planspiegel mit Bohrung sowie der Sekundär-Spiegel, der in dieser Bohrung sitzt, auf gleiche Höhe
a) aufgestellt und b) Haupt- und Sekundärspiegel im richtigen Abstand.
02. Mit einem Kreuz-Laser in der Bohrung des Kollimations-Planspiegels diesen zum System-Hauptspiegel kollimieren.
03. Danach den System-HS mit gleichem Kreuzlaser in Flat ebenfalls kollinieren. Beide sind nun ungefähr auf einer gemeinsamen opt. Achse.
04. Nun Sekundärspiegel in Planspiegel-Bohrung einsetzen und im System-Fokus mit künstlichem Stern zum System kollimieren,
ohne die vorherigen Spiegel zu verstellen. Der Sekundär-Spiegel kann mit dem Kipp-System auf der Planspiegel-Rückseite
eingestellt werden.
Für die Vermessung der Spherical = sphärische Aberration reicht das, wenn man vorher Koma und Astigmatismus beim IGramm abzieht.
Genauere Kollimierung lohnt sich erst im Tubus selbst, aber auch da gibt es mehrere Verfahren. Im Tubus hat man den Vorteil, daß
bei richtigem Abstand der beiden Spiegel (HS und SS) beide vor einem Planspiegel kollimiert werden können.
Ein Cassegrain-/RC-System, aus Timisoara, Rumänien, hergestellt, von dem behauptet wurde, es wäre PV L/10 der Wellenfront gut: Nun fehlt
diesem Test-Report aus Rumänien alles, was eine Zuordnung zum vorhandenen System überhaupt ermöglichen würde. Bereits der Hauptspiegel
ist kein Rotations-Paraboloid, sondern eine schwache Hyperbel, und wäre damit ein RC-System. Wenn man das IGramm auf diesem Test-Report
mit meinem unteren IGramm vergleicht, dann könnte man eigentlich böse Absicht beim Hersteller unterstellen. Selbst der Hauptspiegel entspricht
nicht diesen Spezifikationen, weil er Zonen hat.
Dieser Hauptspiegel ist mit einer Exzentrizität von EE = 1.22 eine schwache Hyperbel, wie der Hersteller auf Nachfrage bestätigte. Das als Cassegrain verkaufte
System entpuppt sich also als RC-System.
.
Die oben beschriebene Kipp-Möglichkeit auf der Rückseite des Flats.
.
.
Das IGramm zeigt eine deutliche Überkorrektur des Systems an, das auch nicht über einen falschen Spiegel-Abstand erklärt werden könnte. Die Verformung der
Streifen in sich selbst zeigen deutliche Zonen-Fehler an. Zieht man sowohl Astigmatismus und Koma ab, dann verbleiben allein für die Überkorrektur/sphärische
Aberration ein Strehlwert von 0.37 bzw. ein PV-Wert von L/1.4 - und das ist jenseits von PV L/10 der Wellenfront, als das dieses System verkauft worden war.
Leider ist dieses System bereits bezahlt und der "fröhliche" Besitzer bemüht derzeit einen erfahrenen Feinoptiker, diesen Schaden am Fangspiegel zu beheben.
Es gibt wenig Spiegel-Schleifer, deren Qualitäts-Angaben man wirklich trauen kann.
.
.
.
D107-01 die richtige Kombination ist entscheidend
Kombination TS Photoline 102/714 mm F/7 + TS Flat 2.5 bis 4.0° Bildwinkel
In den letzten Jahren wird zu den eigentlich kleinen und schnellen Apochromaten auch noch Flattner angeboten. So wird bei vielen Kombinationen aus
dem "Reise-Teleskop" auch noch eine leistungs-starke Astro-Kamera mit unterschiedlicher Qualität. Neben den hersteller-üblichen Flattnern und Reducern,
wurden von Massimo Riccardi zwei leistungs-starke Flattner/Reducer "in den Ring geworfen", Teleskop-Service bietet eine sehr überzeugende Lösung mit
seinem 2.5 inch Flattner an, von dem im vorliegenden Fall berichtet werden soll. Man kann diese Thematik unter den unterschiedlichsten Aspekten
betrachten: Die optische Qualität jedes dieser Kombinationen wird reduziert über die Auflösung des Kamera-Sensors mit unterschiedlicher Pixelgröße.
Ich gehe noch von ca. 5.4 Mikron aus, die auch größer und kleiner ausfallen kann. Zur Darstellung einen lichtschwachen Sternes sind in der Regel 3x3
Pixel notwendig, sodaß eine resultierende Große von ca. 16x16 Mikron aufgelöst wird. Über den Artificial Sky Test hat man einen Vergleich, wie groß
der Spielraum für optische Fehler ist. Innerhalb eines angenommenen Feldes von 16x16 Pixel sieht der Sensor alle optischen Fehler eben nicht, weil
alle Spots, die kleiner sind vom Sensor nicht dargestellt werden können. Natürlich abhängig von der PixelGröße. Anders als bei visueller Benutzung ist
der Astro-Fotograf an der Auflösung an einem möglichst großen Bildfeld-Rand interessiert. Dafür gibt es als Kriterium im Bereich des Designers das
Spot-Diagramm oder später das Rohbild, das man am Rande untersucht, wie dort die Sterne abgebildet werden. (Der Computer rechnet so nebenbei
manche Fehler heraus.) Man muß also äußerst sorgfältig trennen zwischen visueller Benutzung eines Teleskops - dann wären die opt. Daten auf der
opt. Achse wichtig, und bei fotografischer Benutzung, dann interessiert man sich in erster Linie für die Abbildung am Bildfeldrand. Beide Aspekte sollte
man sorgfältig von einander trennen. Die "eier-legende Woll-Milch-Sau" gibt es also auch in der Astro-Optik nicht, und man tut gut daran, sich zu ent-
scheiden, was man eigentlich will. Da hat sich unlängst ein Sternfreund ein 8" GSO RC von mir prüfen lassen. Auf meine Frage, was er damit macht,
sagt er: "fotografieren". Eine gute Lösung, erwidere ich. Er möchte aber auch Planeten und Mond damit beobachten. Eine schlechte Lösung, kommen-
tiere ich seine Aussage.
Ein anderer Sternfreund hat sich für den TS APO PhotoLine 102 entschieden:
.
Bereits der Sterntest des Grund-Systems zeigt einen sehr farbreinen Triplet APO mit - nobody is perfect - einen leichten Farbquerfehler auf der opt. Achse. Den sieht man
aber nur unter Höchstvergrößerung auf der opt. Bank. Die Sternscheibchen beim Sterntest haben kaum einen Farbsaum, was für eine hohe Farbreinheit spricht. Ebenso
eindeutig fällt der Foucaulttest aus, der kaum eine Zerlegung in Spektralfarben zeigt. Lediglich in der Mitte hätte das System eine flache "Mulde", die man am Himmel
garantiert nicht sieht. Die Struktur im Lyot-Test bezieht sich auf das gesamte System, und kann verschiedene Ursachen haben.
.
Was der Richtige Flattner zu leisten imstande ist, beweist das folgende Foto: Das Grundsystem bricht als Astro-Kamera bei spätestens 25 mm Bildfeld-Durchmesser ein.
Da wird es für den TS 2.5 inch Flattner erst einmal interessant. Dessen Korrektur-Leistung zieht sich bis zu einem Durchmesser von ca. 50 mm mit einer Auflösung, die
nur von der Auslösung des Kamera-Sensors "ausgebremst" wird. Man beachte das 3x3 Pixel große Quadrat von ca. 15 Mikron, in dessen Fläche sich optische Fehler
des Grundsystems "verstecken" können, der Sensor diese also nicht sieht.
Wer diese Kombination wählt, der schraubt lediglich diesen TS Flat 2.5 inch hinten an den Okularauszug, stellt den Okularauszug auf Skala 16 Einheiten und findet
den Fokus bei ca. 98 mm von der letzten Fläche des Reducers. Eine kleine Toleranz von 1-2 mm im Fokusbereich ist unbedeutend.
.
Nicht so überzeugend fällt die Kombination aus, wenn man zum Grundsystem den Reducer wählt, der das F/7 System auf F/5.5 reduzieren würde. Wenn der KameraSensor
entsprechend kleine Abmessungen hat, und wenn die Pixelgröße sich im Bereich 5-9 Mikron bewegt, wird man mit dieser Kombination ebenfalls zufrieden sein können.
Nur hier korrigert dieser Reducer gerade nicht den Farbquerfehler des Grundsystems sondern vergrößert ihn. Besser als das Grundsystem wäre diese Kombination
trotzdem.
.
Auch für diese Kombination die Abstände auf der OAZ-Skala und der Abstand letzte Reducerfläche zum Fokus. Das Gewinde wird natürlich abgezogen, weil es ja im
Adapter verschwindet.
.
Bereits der Sterntest läßt ein äußerst farbreines Grundsystem vermuten, was sich über die Farb-Interferogramme bestätigt. Mit einer RC_Indexzahl von 0.2401
haben wir einen äußerst farbreinen APO vor uns, wobei auch der Gaußfehler erstaunlich klein ist - wenn nicht gerade der Öffnungsfehler in Form einer flachen
Mulde sich durch das System zieht.
.
Die Power der einzelnen Interferogramme kann man über die Pfeilhöhen-Formel in den Farblängsfehler umrechnen, rechts eingeblendet, um daraus die RC-Index-Zahl zu berechnen.
.
Das Referenz-Interferogramm bei 546.1 nm wave = e-Linie im Fraunhofer-Spektrum und Standard in den Optik-Büchern.
.
Die 3D-Wellenfront-Darstellung mit der Mulde in der Mitte.
.
und die Energie-Verteilung mit der Achs-Koma, wie man sie bereits beim Artificial Sky Test unter hoher Vergrößerung sehen kann.
.
Das Strehl-Ergebnis auf der opt. Achse ist auch nicht zu beanstanden - als Astro-Fotograf ist der Bildfeldrand jedoch wichtiger, wie über die Bilder bereits
bewiesen werden konnte.
.
Jetzt fehlt nur noch der ultimative Beweis in Form von Astro-Feld-Aufnahmen, die genau mit dieser Kamera entstanden sind, damit sich der
Kreis schließt zwischen den Ergebnissen auf der opt. Bank und der Praxis am Himmel - denn danach wird man immer gefragt.
Mal sehen, ob mich jemand darin unterstützt.
D090A Veloce RH 200 - handwerkliche Mängel
Der Kontakt zu Officina Stellare läßt auf ein besseres System hoffen. Wir berichten weiter.
So funktioniert das nicht! ----------------------------------------------------------- => zum Bericht Teil 1
handwerklich ist diese Astro-Kamera eine Katastrophe, sowohl die handwerkliche Durchführung und Lagerung der Bauteile und die Qualität der opt. Komponenten.
Während bei INTES Maksutovs oder bei Zeiss aus der gewonnenen Erfahrung heraus Linsen nie zwischen O-Ringe gelagert werden, wird hier die vordere Menuis-
kuslinse zwischen zwei O-Ringe "geklemmt". Die 6 Halteschrauben des vorderen Metallringes zaubern deshalb auch jeden Astigmatismus hinein, der selbst bei
ganz zartem Druck auf diese Linse entsteht.
.
Man ist deshalb auch nicht überrascht, wenn sich die Meniskuslinse vom Blendring löst, den die Werktätigen auf die spiegelnde Fläche vermutlich mit Pattex
aufgeklebt hatten. Silikon-Kleber, wer denkt an sowas?
Im Regelfall hat mein eine Eingangskontrolle, wenn man die Bauteile geliefert bekommen hat, und hat eine Ausgangskontrolle, ob die ausgelieferte Kamera
auch optisch in Ordnung ist. Das braucht man schon für mögliche Reklamationen, um nachweisen zu können, daß man eine handwerklich einwandfreie Kamera
ausgeliefert hat. Stattdessen versucht man häufige Reklamationen auszusitzen - was nun wirklich keine Werbung ist.
So sollte unbedingt die vordere Meniskuslinse auf Astigmatismus geprüft werden, besonders weil der Sekundär-Spiegel auf die Fläche aufgedampft ist. Es hat
den Anschein, daß ein deutlicher Astigmatismus in diesem Bauteil steckt.
.
Bei SC-, Cassegrain- oder RC-Systemen erzeugt eine unzureichende Lagerung des Hauptspiegel geringen Astigmatismus, der über den Sekundärspiegel
nachvergrößert wird und danach gut nachzuweisen ist. Es wäre nicht das 1. System, wo ich den Hauptspiegel kontrolliert gelagert habe. Danach war der
Astigmatismus im System verschwunden.
.
Dieses Ergebnis aus dem 1. Testdurchlauf erklärt sich jetzt problemlos. Schade nur, daß dies ein weiteres Beispiel ist, wo viel Geld "in den Sand gesetzt" wird.
Jetzt müssen Feldaufnahmen beweisen, ob alles stimmt.
Im Vergleich zum Anfang sollte die Zentrierung jetzt besser sein. Die Lagerung der Eingangs-Meniskus-ähnlichen Linse wurde zunächst sehr zartfühlend
erledigt, da man über diesen Schwachpunkt das System deutlich stören kann. Aus genau diesem Grund habe ich den Hauptspiegel nicht ausgebaut. Man
sieht aber durch die Beschichtung der Rückseite hindurch, wie dieser Spiegel gelagert ist.
Die Beschreibung eines Händlers spricht von 8 Mikron Sternscheibchen-Durchmesser über das gesamte Feld von ca. 43 mm. Das könnte stimmen, wenn
ich mir das Ergebnis des Artificial Sky Testes jetzt betrachte. Bei einer Pixelgröße von 5.4 Mikron wären das ca. 16 Mkrion, die zur Darstellung eines
feinen Sternes auf 3x3 Pixel gebraucht werden. In diesem Feld verschwinden tatsächlich eine Reihe von Fehlern. Deshalb bin ich immer an Rohbildern
interessiert, die dies auch handfest beweisen.
Zur Dokumentation noch zwei Fotos aus dem Innenleben dieser Kamera.
Daß ein fotografisches System anders beurteilt werden muß, zeigen die folgenden Rohbilder - bitte jeweils anklicken zur vollen Auflösung. Bei einer Pixelgröße von
5.7 Mikron ist die Bild-Auflösung durchaus ansprechend.
(nach erfolgter Zentrierung: zur Orginal-Größe: Bild anklicken.) (siehe auch http://www.officinastellare.com/support.php)
D101 Foto-Maschine" TeleVue 140 APO Petzval-System
"Foto-Maschine" TeleVue 140 APO Petzval-System
01. Als Petzval-System ist es ein fotografisches System! Dies muß man unbedingt berücksichtigen, wenn man glaubt, sich am Rest-Astigmatismus
einer Auswertung "festbeißen" zu müssen, die ein auf der opt. Achse entstandes Interferogramm dazu benutzt hat. Egal zu wieviel Prozent dieser
Rest-Astigmatismus von ca. PV L/4 über den Testaufbau einführt wird, in der Realität "verschmiert" das Seeing und die Auflösung der Pixel
diesen Test-, oder Rest-Astigmatismus zu einem feinen runden Punkt. Das gilt auch für die Abbildung im Feld.
02. Daß dieser APO sehr farbrein ist, sieht man bereits am Foucault-Bild.
03. Daß man über die kontrollierte Verkippung des Refraktors vor dem Kollimations-Planspiegel das Bildfeld untersuchen kann, beweist
dieses Beispiel ein weiteres Mal.
Problematisch bei dieser Ausführung ist zunächst das erste Linsen-Paar in der vorderen schwarzen Fassung. Es sind lediglich drei Schrauben, die
das Objektiv in seiner Position halten. Damit verkippt diese Einheit sehr schnell und führt einen heftigen Zentrierfehler sog. Achskoma ein. Der Stern-
freund hat deshalb über zwei "Rohr-Schellen" eine Kipp-Möglichkeit geschaffen, die diesem Übel abhilft, um die für ein fotografisches System not-
wendige Genauigkeit zu erreichen. Die Alternative wäre unkontrolliertes Klopfen mit einem Holzhammer.
Der Mechanismus besteht deshalb aus diesen zwei ALU-Rohrschellen, die Tubus mit Objektiv über drei Paare Zentrierschrauben miteinander verbinden.
Danach wird, wie vorher auch, das Objektiv wieder über die drei Befestigungsschrauben mit dem Tubus verbunden. Damit ist eine feinfühlige Zentrierung
möglich, wie schließlich der Koma-Anteil von PV L/11.4 beweist.
Im Bereich des hinteren Okular-Auszuges ist dann bei einem Petzval-System das zweite Linsenpaar untergebracht.
Die Farbverteilung beim Foucault-Bild beweist einen farbreinen APO, mit einem kleinen Gaußfehler. Da aber eine leichte Überkorrektur auch beim Ronchi-
Test erkennbar ist, sollte das Optimum mehr bei 586.6 nm (gelb) bis 656.3 nm (rot) liegen - für die Fotografie im H-alpha-Bereich durchaus erwünscht.
Darunter noch die Abbildung meiner 15µ Durchmesser Pinhole bei 700-facher Vergrößerung, was selbst bei visueller Benutzung nie realisiert wird.
Bei großen Öffnungen, also f5 bis f4, muß der Artificial Sky Test unbedingt auf der opt. Achse durchgeführt werden, da bereits eine leichte Differenz
zwischen Lichtquelle und Abbild derselben von nur 6-10 mm Astigmatismus hervorruft. Deshalb ist der Einsatz eines kleinen hochgenauen Teilerwürfels
notwendig, der wieder andere opt. Fehler einführt, wenn man es ganz genau nehmen will: Wir haben es aber weiterhin mit einem fotografischen
System zu tun.
Das Prinzip der Verkippung sei auch hier dargestellt - es funktioniert ähnlich zuverlässig, wie bereits bei der Untersuchung der Ricardi Reducer:
D099 Für Triplet APOs 0.75 Ric Reducer, Kipp/Tilt-Einrichtigung
Deshalb sollte dieses Verfahren auch bei der Feld-Untersuchung von koma-korrigierenden Barlow-Linsen seine Gültigkeit haben.
Die obere Reihe der Interferogramme bei ansteigenden Kippwinkeln von 0.0°, 0.2°, 0.4°, 0.6°, 0.8° und schließlich 1.0° ergibt bei einem Kippwinkel von 1.0°
einen Bildfelddurchmesser von 24.2 mm. Bis zu diesem Bildfelddurchmesser ist die Vignettierung gering, wie man an der Form der IGramme sieht. Betrachtet
man die IGramme selbst, dann ist die "Verformung" bei ansteigender Verkippung gering, kaum ein Anstieg von Astigmatismus und Koma. Den Gegenbeweis
liefert die untere Reihe. Die theoretische Auflösung wird bis zu einem Kippwinkel von 0.6° sicher erreicht. Danach entsteht ein leichter Astigmatismus, der
über die kreuzförmige Verzeichnung der Sternpunkte zu erkennen ist. Auf einem Foto wird man das nie sehen. Hier sieht man es über die hohe Nachvergrößerung
von 388-fach.
Die Restkoma von PV L/11.4 dokumentiert sich über das ganz flache "S", das über den mittleren Streifen liegt. Der Astigmatismus läßt sich über die ansteigenden
Streifenabstände von unten nach oben erkennen. Dabei ist dieser Rest-Fehler mit PV L/3.5 am großten. Die Gegenkontrolle für diesen Sachverhalt ist der
Artificial Sky Test, der diesen Sachverhalt auf der Achse nicht erkennen läßt. So kann man damit argumentieren, daß der Testaufbau bei dieser großen Öffnung
ein wenig Astigmatismus einführt - man müßte ein weiteres IGramm mit dem Twyman-Green Interferometer, oder dem Scattered plate Interferometer erzeugen,
beide arbeiten streng auf der opt. Achse. Nachdem es sich aber um ein fotografisches System handelt . . .
Die Energie-Verteilung wie in solchen Fällen üblich,
Die Summe der Wellenfront-Deformation
@ Der Zernike Zoo über die Zernike Koeffizienten läßt sich das Gesamtbild der Wellenfront-Deformation in die Teilfehler zerlegen, wobei der wichtigste
Restfehler der Astigmatismus ist, bei dem das Ergebnis aus dem Artificial Sky Test in gewisser Weise dem IGramm widerspricht.
Und schließlich eine differenzierte Auswertung, die ganz unterschiedliche Blickwinkel zuläßt: Es ist aber weiterhin nur die Situation auf
der optischen Achse selbst, und die interessiert einen Astro-Fotografen in der Regel nur am Rande. Wer jedoch visuell damit
beobachtet, hat ein sehr lichtstarkes Bild (f5) bei einer hervorragend guter Feldkorrektur für Deep Sky Objekte.
Im H-alpha Bereich hat dieses Petzval-System sein Optimum, ohne Rest-Astigmatismus würde es bei Strehl = 0.991 liegen. Die Zentrierung wäre mit
PV L/19.6 ebenfalls perfekt. Als fotografisches System wäre es farbrein genug.
Bei der Auswertung wurden die Power-Werte in den Farblängsfehler umgerechnet.
Das Beispiel der Feldkorrektur mit dem Ricardi Reducer:
D099 Für Triplet APOs 0.75 Ric Reducer, Kipp/Tilt-Einrichtigung
...............
D045 C11 Star Bright XLT Nr. S29114
C11 Star Bright XLT Nr. S29114
Sie sind mittlerweile mit ca. 1000.- Euro für einen Spottpreis zu haben, die Streuung der opt. Qualität ist bekannt. Achtet man beim Kauf
darauf, bekommt man ein recht ordentliches Teleskop für diesen Preis. - Nicht alle Händler lassen da mit sich reden!
Dieses C11 hat ein paar Merkmale, die offensichtlich neu zu sein scheinen: Dieses C11 wäre für die visuelle Beobachtung optimiert, es hat sein Optimum
bei Blau-Grün, und das ist bei den vielen C11 regelrecht eine Ausnahme - oder aber so gewollt. Auch der Rest-Astigmatismus liegt unter PV L/8, was
soviel bedeutet, daß u.a. die Hauptspiegel-Zentrierung perfekt ist.
Ein sehr aussagekräftiger Übersichts-Test bildet der Artificial-Sky-Test, da er bei höchster Vergrößerung eine perfekte Abbildung zeigt. Über dieses
Foto läßt sich sogar eine Auflösung von 0.370 arcsec ermitteln, wenn man die Mitte des 3. Sternes (Dreiergruppe rechts) an den Rand des mittleren
Sternes (der gleichen Gruppe) rückt, was ja das Rayleight Kriterium wäre. Eine Entsprechung wäre auch der erste Beugungs-Ring, vergleicht man ihn
mit der Wellenfront-Darstellung, links eingeblendet. Obwohl der Rest-Astigmatismus unter PV L/8 liegt, ist er über diesen Test noch darstellbar.
Der Händler liefert ebenfalls mit dem Sterntest links eine Qualitäts-Aussage für dieses C11. Interessant deshalb der Vergleich meiner Aufnahmen, die
sich vermutlich über die Fokuslage beim C11, über das Spektrum der Lichtquelle und anderer Feinheiten unterscheidet, die man sieht, wenn man dazu
das nächste Bild betrachtet.
Die Schmidtplatte bei SC-Systemen werden für gewöhnlich aus Floatglas hergestellt und damit sieht man die Fließrichtung des Glases. Bereits beim
Foucault-Test erscheint es über die feinen diagonalen Linien, und der Lyot- bzw. Rauhheits-Test zeigt diesen Sachverhalt in aller Hartnäckigkeit.
Wie kontrast-mindernd dieser Umstand eigentlich sei, darüber geben die heftige Foren-Diskussionen in der Regel keine Auskunft. Es käme ja auch noch
die Retouche am Fangspiegel in den Blickpunkt und der Gaussfehler, wie die folgenden Bilder zeigen.
Man kann sowohl den Gauß- wie auch Farblängsfehler auf zweifache Art berechnen:
A) aus dem Weißlicht-Interferogramm macht man die RGB-Farbauszüge, die beide Fehler enthalten. Das Problem dabei ist nur, daß Rot nicht identisch mit dem H-alpha Rot
ist bei 656.3 nm wave, und auch das Blau vermutlich stärker nach Blau-Violett rückt (F-Linie 486.1) Eine Definition der RGB-Farben nach Nanometer habe ich leider nicht
gefunden.
B) es lassen sich auch mit engen Interferenz-Filter die einzelnen Spektren darstellen, und darüber Farblängsfehler und Gaußfehler berechnen.
In beiden Fällen liegen die Ergebnisse nicht sehr weit voneinander entfernt. Bei einem Refraktor würde man von einem APO sprechen. Damit ist auch eindeutig, welchen
Farbeinfluß die Schmidt-Platte hat.
Die wellenfront-Darstellung
Da es ein obstruiertes System ist, wäre der 1. Beugungsring stärker ausgeprägt.
Und die Differenzierung nach Restfehler zeigt ein sehr ordentliches C11, bei dem man auch visuell seine Freude haben kann.
Wechselt man dann aber statt des Fangspiegels die Kamera-Einheit, dann ist es wahrscheinlich, daß das System leicht nachzentriert werden
muß, wenn man es perfekt haben will.
-----------------------------------
Man hat ja so seine Lieblings-Tests, und das ist dieser Test. An diesem Test erkennt man bei einiger Übung alle Fehler, die ein System so hat:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=57407#post57407
- bei ausgeprägtem Beugungsring ist das entweder sphärische Aberration (= Über-/Unterkorrektur) oder Obstruktion
- Astigmatismus und
- Koma bzw. Zentrierfehler
- Streulicht-Anteil und zuletzt kann ich sogar die Auflösung über das Foto selbst berechnen.
Wenn dieser Test im Falle des C11 eine so klare Abbildung abliefert, dann muß das Ergebnis auch einen hohen Strehlwert haben,
weil die oben genannten Merkmale minimiert zu sehen sind, im Vergleich zu den Bildern im Link. Natürlich ist damit noch nichts
über die Farbsituation ausgesagt und der Tatsache, daß auch beim SC zum Strehlwert unbedingt die Wellenlänge gehört, in der
das IGramm entstanden ist. Wie deutlich das auseinanderfallen kann, beweist erneut die Übersicht der Interferogramme, im
einfachsten Fall der RGB-Farbauszug.
In einem Fall wollte jemand per Anwalt gegen einen Händler vorgehen, nur weil meine Messungen bei Grün ein schlechteres
Ergebnis hervorbrachten, statt bei Rot, wo dieses SC sein Optimum hatte. Das war ebenfalls ein Fall von Strehl-Fixierung.
Das Schmidt-Cassegrain ist prinzipiell ein Kompromiß und wird gegen einen guten APO oder Newton-Spiegel immer verlieren. Ein
guter APO kostet sehr viel und ein guter Spiegel ist auch nicht überall zu bekommen, bzw. die Bereitschaft gute Qualität auch
zu bezahlen, ist eher eine Seltenheit. Allerdings ist ein SC-System ein äußerst handliches System mit einer sehr langen Brennweite
von 2 800 mm Brennweite bei einer Öffnung von 280 mm - und das spricht wiederum für ein SC. Da würde man 60.000.- bis
80.000.- Euro bei einem APO ausgeben müssen mit all den Problemen, die große Linsendurchmesser haben.
Mag sein, daß ich nicht richtig auf die Rechnung geguckt habe, weil mich in erster Linie die Qualität interessiert, weswegen diese Geräte ja bei mir landen.
Da sollte man beim Händler einfach ausprobieren, wieviel Rabatt dem jeweiligen Sternfreund eingeräumt wird. Das "Feilschen" müssen die Deutschen erst
noch lernen. Vor etwas mehr als einem Jahr waren diese Geräte super günstig.
D024 - Kap 04 Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Qualitäts-Übersicht zu Schmidt-Cassegrain-Systemen 19. Oktober 2007
Das System Schmidt-Cassegrain von Teleskop zu Teleskop vergleichen zu wollen und damit in
gut-besser-schlechter einzuteilen ist nicht ganz einfach. Als häufige Fehler tauchen auf:
- Überkorrektur von Blau bis Gelb, Rot meist perfekt, über Foucault nachweisbar
- fehlerhafte Hauptspiegelzentrierung erzeugt Astigmatismus im System
- eine rauhe Schmidtplatte aus Floatglas und deren Struktur + Polierstriche vom Fangspiegel
- deutliche Zonen von der Retouche über den Fangspiegel
- als Gesamtergebnis: ein Strehl deutlich unter 0.80 bei 650 nm wave
bei 532 nm wave käme die Überkorrektur bzw. der Gaußfehler als Strehl-mindernd hinzu.
Bei glatten Flächen stören häufig andere Fehler den Gesamteindruck. Die häufig über Werbung bekannten
hochauflösenden Planeten-Aufnahmen kommen meist über die Computer-Nachbearbeitung zustande unter
Einsatz von vielen vielen Einzelaufnahmen, die aufaddiert werden mit speziellen Programmen. Bei visuelller
Benutzung sollte man nicht enttäuscht sein, wenn andere Systeme mehr Kontrast und Brillianz abliefern.
Irgendwann taucht eine Frage so oft auf, daß man zur Erleichterung eine Übersicht anfängt und zusammenstellt. Hier geht
es um die Frage, für wie gut man das jeweilige SC-System denn einschätzt? Das Folgende ist also der Versuch, SC's über
Foucault- und Lyot-Test etwas vergleichen zu können. Bereits das "farbige" Foucaultbild ist ein deutlicher
Hinweis auf einen farbabhängigen Öffnungsfehler, auch wenn einzelne Hersteller glauben, das bestreiten zu müssen.
Links jeweils ein Foucault-Bild rechts der Lyot-Rauhheits-Test
Bei diesem Beispiel gesellte sich außerdem noch ein heftiger Astigmatismus von PV L/1.3 hinzu.
Man kann auch solche Systeme gründlich ruinieren.
Liste wird weiter ergänzt ...
D021 - Erst testen - dann kaufen
Quote:
". . . mit der Bitte um Neujustage. ... Die Jupiter-Monde zeigen sich als schwieriger Ring, da muß etwas verstellt sein"
So in etwa lautet das Begleitschreiben des Sternfreundes, der beim Kauf eigentlich einen künstlichen Stern gebraucht hätte, um diese "Russen-Tonne"
als unbrauchbar auszumustern. So landete dieses "wertvolle Teil" bei mir - nun sieh mal zu, wie du das wieder hinkriegst. Mit großer Begeisterung stürze
ich mich also über das Teil im Bewußtsein, daß nicht alle dieser Foto-Objektive auch wirklich optimal sind.
Entsprechend katastrophal fielen zu Beginn auch die ersten Tests aus.
.
Offenbar kann man mit diesem ausgeprägten Astigmatismus aus dem Jupiter und seinen Monden einen Saturn-ähnlichen Ring zaubern - nur der Vergleich mit
einem anderen Spektiv offenbarte sehr schnell die "hohe Qualität" dieses Reiseteleskops.
.
Also beginnt in jedem Fall die Fehlersuche - und der Hauptspiegel bzw. dessen Lagerung ist der wahrscheinlichste Grund für diese massive Störung.
Nun muß man den Hauptspiegel isoliert untersuchen, ob er diesen Fehler auch hat, der nämlich bei jedem katadioptrischen System über den Sekundär-
Spiegel kräftig nachvergrößert wird. Die Hauptspiegel-Lagerung muß deshalb in einem solchen Fall perfekt sein, wenn es der Hersteller über die Haupt-
spiegel-Zelle überhaupt zuläßt.
.
Der Hauptspiegel liegt noch in der HS-Zelle und sollte eigentlich jetzt keinen Astigmatismus zeigen. Weit gefehlt, wenn man das folgende Bild betrachtet. Die
Ursache
wäre also fast gefunden.
.
Im nächsten Schritt wird nun die hintere Hauptspiegelzelle in ihre Einzel-Teile zerlegt, damit man die Ursache für den Fehler findet: Der Astigmatismus könnte
ja auch in den Hauptspiegel fest eingeschliffen sein, was aber eher unwahrscheinlich ist. Nr. 1 ist der Hauptspiegeltopf mit der HS-Zelle. Dorthin wird Nr. 2,
der Hauptspiegel, eingefügt mit der Spiegelfläche nach unten. Auf die Rückseite drückt Nr. 3 ein Druckring mit drei um 120° versetzten Druckstellen. (Und darin
besteht das Problem.) Nr. 4 ist ein nachfolgender Schraubring, der auf den Druckring drückt. Obenauf bildet Nr.5 die Abschlußkappe mit Blendrohr den hinteren
Teil
der Russentonne, mit Okular-Auszug etc.
.
"Fachmännisch" liegt der HS also auf einem Anschlag-Ring mit 2 mm Breite, leider aber ohne die sonst üblichen Druckpunkte, wie man sie beispielsweise
bei allen Zeiss-Objektiven findet. Dort werden Linsen oder Spiegel an jeweil 3 übereinanderliegen Druckpunkten wie mit einer seitlichen Klammer gehalten
und dieses Prinzip führt garantiert keinen Astigmatismus ein. Diese 3 Druckpunkte fehlen. Wenn also der Anschlag-Ring nicht absolut plan gedreht wurde,
dann wird der sphärische Hauptspiegel kräftig gedrückt und reagiert astigmatisch. Das kann man bei SC-Systemen ebenfalls beobachten. Bei RC-Systemen
kann es auch an der HS-Dezentrierung liegen. Ein vorhandener Astigmatismus, sei er noch so klein, wird bei einem Maksutov-System immer nachvergrößert
und stört die Abbilduing erheblich. Das Maksutov-System besteht durchwegs aus sphärischen Flächen. Insofern ist beim Hauptspiegel keine Zentrier-Möglichkeit
notwendig. Wenn der Sekundärspiegel auf die 2. Meniskusfläche "aufgedampft" wurde, muß auch die Meniskus-Linse nicht zentriert werden.
Aber der Hauptspiegel muß dafür äußerst druckfrei gelagert werden.
.
Erst nachdem der HS völlig frei gelagert wurde, war der Astigmatismus verschwunden und damit die Ursache gefunden. In solchen Fällen muß man nachträglich
eine Druckpunkt-Lagerung beim Auflage-Ring einbauen. Das wäre nicht das erste Mal, wo eine Optimierung dann in Arbeit ausartet. Der Artificial Sky Test oben
rechts sollte idealerweise das Gesamt-System repräsentieren - das ist aber eher die Ausnahme bei solchen Systemen.
.
Nach mehreren Anläufen - ein weiterer Fertigungsfehler tauchte auch noch auf - war die Lagerung des HS wesentlich günstiger und der Astigmatismus hatte
sich erheblich reduziert. Und nun stellt sich die dringende Frage, welche weiteren Fehler hat dieses Objektiv denn noch? Man kann nämlich tagelang gegen
den Astigmatismus ankämpfen um dann abschließend festzustellen, diese Optik ist deutlich unterkorrigiert. Das fällt nämlich an den intra/extrafokalen
Sternscheibchen deutlich auf. Selbst wenn man den Astigmatismus auf Null gebracht hätte, sorgen sowohl Koma wie sphärische Aberration immer noch für
einen "gerade noch beugungsbegrenzten Strehl-Wert. Die nüchterne Überlegung lautet daher, was erreiche ich eigentlich mit einer tagelangen Optimierung, wenn
das System noch andere massive Fehler hat. Und damit stellt sich die durchaus interessante Frage: Für welche Anwendung ist die Russen-Tonne eigentlich
gebaut.
.
Bereits beim Ronchi Test wird die Unterkorrektur deutlich sichtbar. Bei hoher Vergrößerung hat das System natürlich immer noch Astigmatismus, der bei der
Fotografie in dieser Größe überhaupt nicht stört. Und visuell sollte man sich vielleicht etwas Wertvolleres kaufen.
.
Am Interferogramm wird ein weiteres Mal die Unterkorrektur sehr deutlich.
.
So kommt zunächst ein bescheidener Strehlwert heraus - wie man ihn bei vielen fotografischen Systemen findet z.B. bei RC-Systemen.
Nun aber ist es sinnvoll, sich über die Wirkung der einzelnen Fehler Gedanken zu machen. In dieser Größe sieht man den Astigmatismus
nur visuell bei hoher Vergrößerung. Der Kamera-Chip würde diesen Fehler, pixel-bedingt, nicht sehen. Die Koma ist in diesem Fall
so klein, daß man sie vernachlässigen kann. Bleibt nur noch die Unterkorrektur: Für diesen Fall wird Lichtenergie in die Beugungs-Ringe
verschoben, und der einzige Effekt dabei ist, daß sich der Sternscheibchen-Durchmesser geringfügig "aufbläst".
Aber es ist ja auch kein Takahashi, TOA etc.
Man sollte sich deshalb entschließen, diese Russentonne für die Fotografie einzusetzen, und man hätte ein wunderbar
handliches F/10 System , man kann es auch Reise-Teleskop nennen.
Wie bereits eingangs erwähnt, für einen derartigen Kauf empfiehlt sich dringend ein künstlicher Stern, um den nachträglichen
Ärger etwas einzuschränken, sonst hätte ich hier noch mehr solcher Teile.
.
.
.
D090 - Veloce RH 200 - zwischen Design und Realität - Bericht Teil 01
zum Bericht Teil 2
Nach erfolgter Zentrierung. Zur Orginal-Größe: Bild anklicken. (siehe auch http://www.officinastellare.com/support.php)
Dr. Massimo Riccardi ist in Europa einer unserer besten Optik-Designer. Dies hat er bereits oft unter Beweis gestellt. Siehe deshalb auch mein Bericht: 2005 Clear Sky unter italienischem Himmel in Ferrara. Besuch bei Massimo Riccardi. Von Massimo gibt es nicht nur das Streifenauswert-Programm "AtmosFringe" was ich seit 2003 erfolgreich benutze, sondern auch die beiden Riccardi-Reducer, die fast jeden Apochromaten zu einer perfekten AstroKamera umfunktionieren. Massimo hat auch ein eigenes Optik-Design-Programm "Atmos" geschrieben, was ähnlich leistungsfähig ist wie ZEMAX, das ich benutze. Von Massimo ist also das Design einer F3- Kamera, die von der Firma Officina Stellare als Veloce RH 200 Riccardi-Honders Astrograph vertrieben wird.
Nun ist ein noch so perfektes Design nur eine Seite der Medaille - die handwerkliche Umsetzung (a) und später die Benutzung in der Praxis (b) eine ganz andere Seite. Kai von Schauroth schreibt es in seinem A.de-Bericht sehr treffend:
" Ich will ein betriebsbereites Teleskop ! " (Thread auf A.de)
Entweder ist es nun ausgerechnet dieser Astrograph, der mich bereits im August 2013 erreichen sollte, dann aber auf wundersame Weise plötzlich
hinter den Kulissen wieder verschwand, oder es ist ein weiteres Ausreißer-Exemplar unter den damals 82 zufriedenen Kunden laut Zit auf A.de
Quote: "Ich schreibe direkt an Officina Stellare und teile das Problem mit. Man antwortet, dass man 82 zufriedene Veloce-Kunden habe." Der Sachverhalt ist nicht einfach zu beurteilen: Im vorliegenden Fall haben die opt. Restfehler von 1.Astigmatismus und 2. Zentrier-Koma eine Größe, wie bei einem Kamera-Sensor mit Pixelgröße von 3x3 Pixel á 5.7x5.7 Mikron weitestgehend verschwinden würde. (also ca. 16µ x 16µ)
Man hätte es zwar gerne etwas genauer, aber der aktuell verwendete Kamera-Sensor sieht nur eine Auflösung von 3x3 Pixel mit entsprechender Größe. Das bedeutet, daß optische Fehler, die innerhalb eines Quadrates von 16µ^2 Mikron für den Sensor nicht sichtbar sind. Trotzdem hätte dieses aktuelle Veloce RH 200 eine mangelhafte handwerkliche "Performance", weil die Spots mindestens auf der opt. Achse exakt sein müßten, also keine Koma- oder Astigmatismus-Figuren zeigen dürfen!
Gegenüber Hersteller und Lieferanten hat der Kunde ein Recht auf ordentliche Arbeit, schon weil das Teil ja nicht gerade billig ist. Erschwerend wird die Angelegenheit auch dadurch, daß der Umgang mit diesem Veloce RH 200 Riccardi-Honders Astrograph schon ein gewisses Maß an Erfahrung im Bereich der Astrofotografie voraussetzt. Also gleich zwei Bedingungen, die die Freude an diesem an sich hervorragenden System schnell zunichte machen.
Warum der Hersteller nicht selbst wissen will, ob die ausgelieferten Veloce Astrographen perfekt sind, als Nachweis für mögliche Reklamationen, bleibt mir unerfindlich. Selbst ein ZYGO-Certifikat auf der opt. Achse würde sofort alle Fehler offenbaren, wenn man nicht gerade schummelt.
Gegenüber dem Händler wäre das ebenfalls wichtig, weil der zunächst den ganzen Ärger "am Hals hat". Im Regelfall würde ich auf Ursachen-Forschung gehen und sie beseitigen. Das bedeutet aber immer, das Gerät zu zerlegen und dann opt. kontrolliert wieder zusammen zu bauen - beginnend mit der Hauptspiegel-Lagerung. Eine langwierige, zeitlich unkalkulierbare Arbeit ohne Erfolgsaussicht. So bleibt mir in diesem Fall nur die Beschreibung eines Systems, das vom Design her perfekt ist, handwerklich aber Murks und in der Benutzung auch nicht gerade einfach.
Wenn man die tubus-förmige Taukappe abgezogen hat, läßt sich das Objekt der Begierde schon einfacher lagern und untersuchen - es ist nicht gerade leicht mit seinen 8.5 kg und seiner Kurzbauweise. Der Hubweg des 2" Okularauszug ( knapp 51 mm) dürfte bei ca. 15 mm liegen, was selbst für den Test nicht viel ist. Nimmt man den Zahnriemen vom Motor ab, dann kann man die Fokussierung auch von Hand erledigen - in manchen Fällen einfacher und schneller.
.
.
Das folgende Bild findet man hier:
http://www.astronomyali ve.com.au/media/catalog/product/cache/1/image/5e06319eda06f020e43594a9c230972d/f/i/file_35_43.jpg
.
Bild M33 hingegen hier: http://www.astronomyalive.c om.au/media/catalog/product/cache/1/image/5e06319eda06f020e43594a9c230972d/m/3/m33.jpg
http://www.astronomyalive.com.au/ gehört zum Händler-Netz von Officina Stellare im Nord-
Westen von Australien.
http://www.astronomyalive.com.au/contact-us/ In diesem Zusammenhang fehlt aber die Auflösung des Kamera-Sensors in Pixel-Größe, da
man ohne diese Information die Qualität des Veloce RH 200 Riccardi-Honders Astrograph nicht ausreichend beurteilen kann. Die Orginal-Größe
der jeweiligen Aufnahmen findet man im Link.
.
Hinsichtlich der Auflösung des Veloce RH 200 Astrographen findet man unterschiedliche Angaben bei zwei Händlern (rot unterstrichen):
http://www.aokswiss.ch/d/tel/spiegelteleskope/sternwar tenteleskope/am/rh300/rh200.html#galerie und
http://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p4727_Veloce-RH200---200mm-f-3-Flat-Field-Astrograph---ATLAS- FOCUSER.html
Wichtig werden diese Angaben erst bei besonders kleinen Pixeln: Der Kamera-Sensor sieht immer nur ein Quadrat von 3x3 Pixelgröße, egal
wie gut die Optik ist.
Quote:
Die Spot-Durchmesser sind dem Design bzw. der ZEMAX-Datei entnommen. Was in der Rechnung sicher stimmt, sollte aber auch
für die Umsetzung bei der Herstellung stimmen. Wenn also der Spotdurchmesser - bei Teleskop Express - kleiner als 6 Mikron wäre, dann
gilt das auch für meinen Artificial Sky Test, ganz besonders auf der opt. Achse. Die Ursache vermute ich
daher im Misalignment des
Systems, das zugegebenermaßen hohe Ansprüche stellt. Die Fertigung der mechanischen Teile soll in Deutschland auf CNC-Maschinen
erfolgt sein.
.
Nicht ohne Grund wird man bei Teleskop-Express die folgende Information ins Netz gestellt haben:
https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p4615_Officina-Stellare-Veloce-RH200---200mm-f-3-Flat-Field- Astrograph.html
Die Zentrierung des System wird offenbar über die Meniskus-Linse am Eingang erledigt, während man die Bildfeld-Verkippung im rückwärtigen Teil
erledigt. Man kann also ruhig annehmen, daß es an dieser Stelle bereits häufig zu Reklamationen gekommen ist.
.
Bei F3 Newton-Spiegeln hat man meßtechnisch bereits mehrere Probleme, da diese Situation eher selten vorkommt. Auch bei diesem F3 System
sind einige Tests nicht mehr darstellbar, weil z.B. ein Interferometer mit dieser Öffnung eher selten gebraucht wird. Ein weiteres Hindernis ist
der Umstand, daß der Fokus-Abstand von 62 mm von der hintersten OAZ-Fläche (selbst wenn der auf Position 0.0 gebracht wurde) für einen
Twyman-Green IMeter auch noch zu kurz ist. Daher ist das IGramm rechts im Bild nur zur Hälfte ausgeleuchtet. Immerhin sagt das Ronchi-Bild
und der Foucault-Test, daß sowohl die Fläche wie Korrektur des Systems OK ist.
.
Sehr viel erhellender jedoch ist der Artificial Sky Test bei 333-facher Vergrößerung, der sofort die handwerkliche Umsetzung offenbart, die diese Kamera hat.
In der Übersicht ist zumindest eindeutig, daß selbst bei einem Bildfeld-Durchmesser von 42.0 mm sich die Größe der Spots nicht wesentlich ändert. Inwieweit
ein Farbquerfehler am Bildfeldrand ins Spiel kommt, läßt sich bedauerlicherweise nicht exakt beurteilen - dafür sollten die "künstlichen" Sterne eigentlich
fehlerfrei sein. Auch wenn die Einzelbilder nicht exakt sind, die Bildfeld-Korrektur vom Design dürfte trotzdem stimmen. Und im günstigsten Fall könnten diese
Fehler in der reduzierten Auflösung des Kamera-Sensors verschwinden.
Bei einem Optimierungs-Versuch sucht man im Eingangs-Bereich die für eine Zentrung des Sekundär-
Spiegels nötigen Zug-/Druck Schrauben. Da
aber der Sekundärspiegel auf die 2. Fläche der Meniskus-Eingangslinse aufgedampft ist, kann das nur über eine Verkippung dieser Meniskus-Linse
gehen. Das wäre der mit einem hellblauen Kasten versehene Bereich auf Bild 01 oben links.
Es gibt aber noch 6 weitere Zugschrauben, die als Halteschrauben für dieMeniskus-Einheit interpretiert werden können. Und diese Schrauben waren
zunächst "angeknallt", also sehr fest angezogen. Diese 6 Schrauben vaiieren aber die Form von Astigmatismus, sodaß man diesen etwas minimieren
kann, was ich versucht habe. (Erst wenn man den Veloce RH 200 zerlegt, kommt man hinter das Geheimnis dieser Schrauben!)
Ein anderes Beispiel schaut z.B. so aus, man findet es in diesem Bericht: http://www.astro-foren.de/showthread.php?15498-Ausgesprochen-farbrein-
!
.
Das System hat einen sehr kleinen Backfokus mit 62 mm - da hat man mit dem Testen schon seine liebe Not.
.
Um also ein derartiges System besser beurteilen zu können, müßte man es derart optimieren, daß es die Vorgaben vom Desing erfüllt: Eine Arbeit,
die zeitraubend ist und damit andere Arbeiten blockiert und letztlich zu einer Arbeits-Verlagerung führt, wie sie vom Hersteller geleistet werden muß.
Man muß immer höllisch aufpassen, daß man nicht für Mängel in die Pflicht genommen wird, für die man gar nicht zuständig ist.
Lesenswert auch der in vielerlei Hinsicht erhellende Thread von Kai von Schauroth auf A.de, der - wen wundert es - dort gesperrt worden ist.
http://forum.astronomie.de/phpapps/ubbthreads/ubbthreads.php/topics/1023778/Re_Erfahrungen_mit_dem_OS_Velo
Bildfeld-Justage - Bericht Teil 02
Quote:
siehe auch: http://rohr.aiax.de/VELRH200_En_Manual.pdf
Selbst wenn ein Kamera-System optimal auf der opt. Achse zentriert worden ist, dann ist damit noch nicht garantiert, daß die Bildfeld-Ebene des gerade
zentrierten Systems zusammenfällt mit der Ebene des Kamera-Sensors bzw. mit diesem parallel ist. Man merkt das spätestens dann, wenn z.B. auf der
opt. Achse die Sterne punktförmig sind, im Bildfeld aber und besonders in den Ecken alle möglichen Zerstreuungs-Figuren zu sehen sind. Wenn das opt.
Kamera-System nachgewiesenermaßen ein ebenes Bildfeld erzeugt (also auch keinen Bildfeld-Radius hat), dann liegt eine Verkippung zwischen dem
Bildfeld des Systems und dem Kamera-Sensor vor. Das veranlaßte z.B. TS zu dieser Web-Bemerkung: http://rohr.aiax.de/@VeloceRH_06.jpg
Man kann nun den Versuch starten, dies bereits im Labor zentrieren zu wollen, was aber nie mit voller Exaktheit möglich ist:
Man kann sich erstens nicht darauf verlassen, daß die mechanische Winkelgenauigkeit im Bereich Okular-Auszug exakt mit dem Bildfeld des Systems
zusammen-fällt. Man kann auch den Adaptern zwischen dem Kamera-System und dem eigentlichen Foto-Apparat nicht trauen, und schließlich ist auch
nicht klar, ob der Kamera-Sensor wirklich exakt parallel zu seinen Anschluß-Gewinden etc. funktioniert. Man ist also gezwungen, das Optimum an
Parallelität am Himmel selbst einzustellen. Der RH 200 hat hier eine sinnvolle Zentrier-Möglichkeit eingebaut, wie sie
im oberen Link zu sehen ist.
Unter der Voraussetzung, daß das fotografische System exakt auf der opt. Achse zentriert ist, läßt sich folgender Versuchsaufbau realisieren:
Über ein gutes und zentriertes opt. System wie einem C 9.25 oder ähnlich kann man einen Stern im Unendlichen erzeugen (über einen Autokollimations-
Planspiegel.) Das dadurch entstehende Parallelbündel liefert den Stern im Unendlichen, den man z.B. auf eine Seite verkippen kann.
.
Hier wird je nach Einsatz von Pinhole, Lichtspalt etc. ein Bild im Unendlichen erzeugt.
.
Das Kamera-System erzeugt davon wieder ein Abbild im Fokus. Wäre also die letzte Fläche des OAZ als Ebene exakt parallel mit der Bild-Ebene
des Kamerasystems, dann sollte beim Foucault-Test am linken Rand exakt gleich ausfallen wie am rechten Rand. Andernfalls liegt eine Verkippung
vor. Mit dieser Einrichtung kann man also sowohl links am Rand, wie auch gegenüber den Foucault-Test durchführen. Weil aber unbekannt ist
welches Bauteil für die Verkippung zuständig ist, muß man damit nur eine Vorzentrierung vornnehmen und muß die letztmögliche Genauigkeit
wieder am Himmel suchen. Über die Verkippung des C 9.25 oder des RH-200 stellt man den künstlichen Stern jeweils an den Rand.
D/04 Zweispiegel-Systeme/Astrofotografie
Maksutovs
D001 * 8" Maksutov-Newton und Bugiel-Programm
D001A * Bastler ruiniert Optik - 6-inch Rich Field Maksutov-Newtonian
D002 * INTES Micro Alter M703 180/1800, General-Überholung und Zerlegung des Systems.
D003 * siehe D002-Bericht
D004 * Alter M703 de Luxe made in Russia D = 180, f = 1800 - Der Reducer war es !
D005 * Alter M715 de Luxe - Fernrohr-Führerschein (Testbericht)
D006 * Intes Alter M715 de Luxe , Zweifel am Certifikat
D007 * INTES-Micro ALTER-T 150/1500 Ingos MAK
D008 * ALTER M 809 Maksutov Cassegrain 200/2000 Intes Micro
D009 * ALTER M 809 MakCass 200/2000 Intes Micro General-Überholung: Total-Operation - Glas wie Gummi
D010 * Alter M-703 Maksutov INTER 180/1800 Optimierung... noch ein Patient
D011 * Intes Micro Alter M 606 Photomak 152/912 überkorrigiert wegen HS-FS-Abstand
D012 * TEC Maksutov-Cassegrain 152/1800 hier
D013 * TEC Maksutov-Cassegrain 200/3100 Roland Christen
D014 * INTES Micro M715 - hochwertige Optik
D014A * INTES Maksutov, Design Keller, 275 / 3850 mm f/14 - hochwertige Optik
D015 * Zwei China-Maksutovs, China-Maksutov Nr. Drei
D016 * SkyWatcher Maksutov 150/1800
D017 * Zeiss-Jena Meniscas 150/2250
D018 * Zeiss-Jena Meniscas 180/1800
D019 * NexStar 4 GT 102/1325 Celestron /China
D020 * Hochwertiger 10" Maksutov aus Italien, D020A Costruzioni Ottiche ZEN Zentrierung Hauptspiegel
D021 * Russen-Tonne Erst testen - dann kaufen
D021-01 * OMC 140 Orion UK F - 14dot28 visuell fotografisch
D021-03 * Questar 89-1280 mechanische Feinheiten
D021-04 * Eugen Popp - Tele Optik CH 8731 Ricken Schweiz aus der Steinzeit der Hobby-Astronomie
SC-Systeme
D021-02 Kriterien beim Kauf von SC-Systemen
D021-03 - SC-Systeme - unterschiedlicher Back-Fokus
D022 * Auswirkung ungenügender Auskühlung bei SC-Systemen
D023 * Meade SC - auf rot korrigiert - Diskussion des Gaussfehlers bei älteren SC's
D024 * Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
D025 * Meade Advanced Ritchey-Crétien 254/2500 + AstroFoto
D026 * Meade Advanced Ritchey-Chretien 203.2/2000
D027 * Meade ACF 10" LX200 250/2500 - Ungleiche Zwillinge
D028 * Meade ACF 12" LX 304.8/3048 Feld bei 30 mm, Farblängsfehler
D029 * 12 inch Schmidt Cassegrain umgebaut astigm HS Total-Umbau, Lagerung HS, ArtifSkyTest auf opt. Achse,
D030 * Meade SC 10 (astigm) + Celestron C11 # 906294 (Speichen + Tubus-Kollimation)
D030A * Vergleich Meade LX850 f8 - Celestron C11 f10
D031 * Gauß Fehler bei C-8
D032 * C-8 immer noch opt. hervorragend
D033 * C8 von Teleskop-Spezialisten optisch sehr gut
D034 * Celestron C8 - richtig zentrieren Anleitung zum Zentrieren dieser Systeme
D035 * C-14 Schmidt Cassegrain, C14 Sept. 2009
D036 * Ein brauchbares C14 - 10 Jahre alt, Foucault- und Rauhheits-Test bei SC-Systemen: Übersicht
D036B * Gurke - oder optisch wertvoll ? StwqFst 08032010
D036A * Auf Kutters Spuren - Celestron EdgeHD 1400 OTA 356/3916 f/11 Flat-Field-SC
D037 * ein leistungsstarkes Celestron C 9.25
D038 * Sehr gutes C 9.25 im Test + D038A Mondkrater Archimedes Auflösung C 9.25
D039 * Celestron C9.25 - gegen den Strich gebürstet
D040 * Celestron C 9 1/5 mit Mak vergleichbar - RohrGerät, D040A Goto/Alignment Sync
D041 * C11 Edge HD 280/2800 "scharf" bis in die Ecken
D042 * Celestron C11 in hoher Qualität
D043 * C11 - Reparatur der Fangspiegeleinheit
D044 * C11 - nahezu perfekt auf Grün optimiert
D045 * C11 Star Bright XLT Nr. S29114 auf Blau-Grün optimiert
D046 * Celestron C11 - Einfluß von Back Focal Lenght
D047 * Celestron C11 - Rohr - #937 045 von 2002 Strehl(C-line) 0.96
D047A * Ein Bilderbuch C11 Juli 2019
D048 * Zwei hochwertige C11 - aber verschieden + D048_02 Teil 2 Mondkrater Archimedes Auflösung C 9.25
D048A * Reparatur eines C11 280-2800 Nr 956936
D048B - C11 - eine differenzierte Qualitäts-Betrachtung
D049 * Celestron C 9.25 "ein göttliches Gerät"
D049A * Takahashi TSC - Schmidt-Cassegrain D=225 F=2700 F/12
D050 * Lichtenknecker MPT 200/2400 - den Astigmatismus ausgetrieben
D051 * Preisgünstige Schmidt-Cassegrain
D052 * Schmidt-Platte, Glasplatte oder Opt. Fenster ? Link1, Link2, Link3; Untersuchung, IGramme, Setup
D052A * 16inch SchmidtCassegrain - ein deutsches Produkt
D052B * Zenit-Spiegel - der feine Unterschied
Cassegrain-Systeme + Zentrierung
D053 * 12" orginal Kutter Schiefspiegler mit ZEMAX-Daten
D054 * Schiefspiegler "en miniature" mit zwei Spiegeln
D055 * 12" Cassegrain f/20 Fernrohre Drbohlav, Tschechien HS, Astigm, Nachweis,
D056 * Cassegrain Zentrierung, Spiegelabstand
D057 * How to test a RC-System, Libor
D058 * RC-System, zwischen Design und Realität, Marcon AOM
D059 * RC-System 254/2000 Marcon, Spiegelabstand, Robo-Fokuser
D060 * 10 inch Cassegrain von Luigi Marcon Italy AOM
D061 * GSO f/9 RC-System: vergleichsweise sehr gut 8" f/9 RC-Astrograph/TS
D062 * @ GSO RC 8-inch optisches Zentrierverfahren für Hauptspiegel sehr genau !
D063 * Neues GSO 8" f/8 RC - Ritchey-Crétien 203/1624 , Hauptspiegel-Zentrierung beim Cassegrain-System Abrollverfahren
D064 * @ GSO 8" RC - Hauptspiegel-Zentrierung über Laser-Beam Laser Pointer, D064A für Andi 8-inch GSO RC Abrollverfahren
D065 * GSO 8" RC 203/1624 Auf die Spitze getrieben Hauptspiegel Restastigmatismus eliminieren
D066 * GSO 8" f/8 RC Astrograph - 203mm aperture / 1624mm focal length
D067 * C11-Dobs-Rohr: Ein Dobs für alle Tage - 8" GSO RC als Dobson und der WiegeDobson ;C11-Dobs-Rohr;
D068 * GSO RC 10 inch 250/2000 - Spiegelabstand korrigiert
D069 * GSO RC 10-inch Micromamelonnage Streulicht - aus unterschiedlichen Quellen 10" RC von GSO
D069A * Mewlon 180/2160 ein Dall-Kirkham System?
D069B * Vergleich 180 Mewlon Dall-Kirkham und 180 Skywatcher Maksutov
D070 * Mewlon 210 sphärischer oder elliptischer Fangspiegel?
D071 * Mewlon 210 Dall-Kirkham Cassegrain; Takahashi
D072 * Mewlon 210 Problemfall Sekundärspiegel "In Grund und Boden geklebt"
D073 * Dall-Kirkham-System: http://www.unitronitalia.it/
D074 * Dall-Kirkham - 12.5" CDK Astrograph - Baader, Horace Edward Stafford Dall (1901-86), Lebensdaten, opt. System, Link1,
D075 * Ceravolo: Dall-Kirkham, Massimo Riccardi 8.2.4. Dall-Kirkham telescope
D075A * http://www.alluna-optics.de/dall-kirkham.html , http://www.alluna-optics.de/rc-cassegrain-justage.html
D076 * Gladius CF 315/7875 HS_R = 2392 mm
D077 * Gladius - Diskussion Teil II mit Paolo Lazzarrotti nur Diskussion auf astro-foren.de
D078 * GLADIUS CF 315 - A Super Planetary Telescope ? ~.de 2 Jahre später wieder ein Gladius
D079 * VIXEN VMC 200L - schrittweise Justage: HS, FS KorrekturSystem vor SekundärSpiegel
D080 * Vixen VC 200L Vixens's Sixth Order Apherical Catadioptric kräftig unterkorrigiert, Korrektur-System im Okularauszug.
D081 * Vixen VMC 200 - 20% Strehlpunkte Astigmatismus weniger
D082 * Vixen-VMC95L-Maksutov-Cassegrain
D083 * TAL Klevtsov 200 f/8.5mit FS-Mangin-Spiegel , HoO Germany
D083A * TAL 200K - Der Widerspenstigen Zähmung
D084 * RC-Systeme, HS-FS-Abstand, Über- oder Unterkorrektur
D085 * Officina Stellare PRO RC LC/SC 250/2000, Zentrier-Verfahren, Hauptspiegel: Tubus abrollen
D086 * Zentrierung / Kollimierung von RC-Systemen mit Takahashi-Collimating Scope
D086_01 * 400 Zeiss Cassegrain von 1935
Bino-Systeme
D087 * Bino Umlenksystem, D087A Mein Mini-Dob, D087B Stefans Setup aus Volkach,
D088 * Bino-Zentrierung
D089 * Baader MaxBright Binocular Ansatz
Astro-Fotografie
D090 * Veloce RH 200Veloce RH 200 - zwischen Design und Realität Officina Stellare Veloce RH 200 Riccardi-Honders Astrograph
D090A * Veloce RH 200 - handwerkliche Mängel
D091 * Möglichkeit einer Bildfeld-Justage Beitrag #02
D092 * RC-Systeme: Zwischen den Stühlen - visuelle / fotografische Beurteilung
D093 * 10 inch GSO RC Wieviel Strehl braucht ein Astro-Objektiv ? http://rohr.aiax.de/@SV_A.png
D094 * 10" GSO RC - Auflösung im Feld perfekt
094A * GSO 8-RC Zentrierung in drei Schritten Andi, Abrollverfahren (sollte D094A heißen)
D095 * ATIK 4000-Auflösung und Artificial Sky Test
D096 * Wieviel Astigmatismus verträgt die Astrofotografie
D096-01 * CFF - Outfit perfekt und optisch ? Na ja !
D096-01A * Zweimal Marcon
D097 * LOMO APO + TS-Flattner , D097A Refraktor: Coma+Astigm im Feld
D098 * TS Quadruplet APO 65/420 mm f/6.46; A049C * TSAPO Quadruplet 100/580 Zum Fotografieren erste Wahl - Beurteilungs-Kriterien;
D099 * D099 Für Triplet APOs 0.75 Ric Reducer, Kipp/Tilt-Einrichtigung , D099A Kombination TSA 120/900 + 0.75*Ricardi Reducer
D099B * Für Triplet APOs 0.75 Riccardi Reducer
D100 * APM 107/700 + großer 0.75 x Ricardi-Reducer
D100-01 Neue Riccardi-Flattener mit ultraweitem Bildfeld - der unnütze Polystrehl-Begriff
D101 * Foto-Maschine" TeleVue 140 APO Petzval-System
D102 * Fotografisches System - TS APO 115SF TS Photoline Triplet APO 115/800 mm + TSFLAT3
D103 * @PixelSize und Auflösung
D104 * Flattner oder Reducer - auch eine Preisfrage, Abstände ermitteln, optimieren
D105 * Foren-Bericht Watec 120N+ und Blue Snowball, WAT 120N+ von Watec, Kaufpreis
D106 * Wunderwaffe TS FLAT 2 Flattner für Refraktoren
D107 * Ein beeindruckender "Flattner" mit SUPER Bildfeld: TSapo130S + TSFlat2.5
D107-01 * die richtige Kombination ist entscheidend
D107-02 * Ein APO und seine Reducer D107-02_Anlage01 * Ein APO und seine Reducer
D107-03 * PlaneWave - corrected Dall-Kirkham astrograph 14"F7.2 in w:\II_gramme\Pent20_1Juli2016\14_PlaneWave-H
D107-04 * Wieviel "Optik" braucht eine Astro-Kamera - TS Optics Triplet APO 90/600
D107-05 * 8-inch GSO RC M97-Eulen-Nebel: Sterntest und Rohbild
D107-06 * Der Kamera-Sensor macht die Auflösung
D107-07 * Wenn der Strehlwert nicht weiterhilft
D108 * Stefan Seip Astrofotografie , Bild
D109 * Tak-Quadruplet106-530 Sand im Getriebe