D106 Wunderwaffe TS FLAT 2 Flattner für Refraktoren

Wunderwaffe TS FLAT 2           

Als wären sie füreinander geschaffen, der TS Individual ED und der TS Flat 2 . Aus einem ED Halb-APO wird zwar kein Voll-APO, dafür ist diese
Anordnung für Astro-Fotografen interessant, die mit dieser Kombination einen Bildfeld-Durchmesser von mindestens 25 mm ausleuchten
können. Zusätzlich kann dieser TS Flat 2 auch noch die Überkorrektur des ED Refraktors korrigieren, sodaß das ursprüngliche Optimum bei
H-alpha in das grüne Spektrum verschoben wird. Visuell wird damit dieser Refraktor verbessert.

Im Vergleich zu meinem eigenen TS Flat 2 liegt bei diesem Exemplar der Backfokus in der Gegend von 120 mm (mein eigener TS Flat 2 liegt bei 103 mm)
Bei dieser Fokuslage ist das Bildfeld bis mindestens 25 mm ohne Beanstandung, wenn man die Pixelgröße des Kamera-Chips berücksichtigt. Mit einer
RC_Indexzahl von ca. 2.6 liegt dieser TS Individual ED 102/714 im Normalbereich der vielen ED-Refraktoren. Diese Situation wird vom TS Flat 2 nur unmerklich
beeinflußt.

TS-FlatII_01.jpg

Bei 532 nm wave wird die Korrektur des Öffnungsfehlers durch den TS Flat 2 sofort sichtbar. In dieser Kombination verschiebt sich das ursprüngliche Optimum bei
ca. 656.3 nm wave in den kürzeren Bereich auf 550 nm wave: Und damit steigt der Strehlwert von 0.885 auf 0.973, die Überkorrektur ist "weg".

TS-FlatII_02.jpg

Der TS Individual und die Standard-Tests.

TS-FlatII_03.jpg

Ohne Flattner reagiert das System überkorrigiert, mit Ausnahme bei Rot, wo das Optimum liegt. Für einen Refraktor ein völlig normaler Zustand, wenn er für
H-Alpha optimiert ist. Mit TS Flat 2 wird mit dieser Kombination für die visuelle Benutzung interessant, weil der Öffnungsfehler gegen Null geht, und sich
damit weniger Licht-Energie in die Beugungsringe verschiebt. Rot wäre für diesen Fall leicht unterkorrigiert.

TS-FlatII_04.jpg

Der Farblängsfehler wurde auf zweifafche Art ermittelt: a) über eine 0.001 Meßuhr, b) rechnerisch über die Power. Bei der rechnerischen Lösung wäre die RC_Index-Zahl
ohne Flat bzw. mit Flat nahezu identisch. Das bedeutet, daß die Farbsituation des ED Refraktors kaum beeinflußt wird. (In der Regel verschlechtert sich der Farblängefehler
ein klein wenig.)

TS-FlatII_05.jpg

TS-FlatII_06.jpg

Mit dem Argument, daß die Koma als Zentrierfehler mit Fertigung und Steckhülse zu tun hat, habe ich sie abgezogen.

TS-FlatII_07.jpg

Bildfeld bis mindestens 25 mm Durchmesser

Wer den Bericht in S&W Nr. 8 2010 noch in Erinnerung hat, könnte dieses System auch als Fotomaschine bezeichnen, was in jedem Fall die folgende Übersicht erklärt.
Bei einem Refraktor - wenn es nicht gerade ein Petzval-Sydstem ist - steigen die Bildfehler im Feld ab 10 mm Bildfelddurchmesser sehr deutlich an: Es ist eine
Kombination aus Koma und Astigmatismus, die diese Figuren erzeugt und auf der Fotografie sehr bald ebenfalls erkennbar ist. Mit dem TS Flat 2 ist dieser Spuk wie
von "Zauberhand" verschwunden und es kommt eine klare Definition meines künstlichen Sternhimmels heraus. Dessen Dreiergruppe läßt sowohl auf die Auflösung
schließen und die mögliche Auflösung im Zusammenhang mit der Pixelgröße der jeweiligen Kamera.

TS-FlatII_08.jpg

Für den optimierten Bereich von 550 nm wave dürfte selbst bei 25 mm Felddurchmesser noch nicht "Schluß" sein. Vielleicht gibt das Web noch einige Bilder her
in dieser Kombination.

TS-FlatII_09.jpg

und hier zu finden: http://www.teleskop-service.de/Aufnahmen/foto.-.resultate.ts.ed.apo.70-420mm.php

TS-FlatII_10.jpg


TS-FlatII_11.jpg

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Die Öffnung macht den Backfokus-Abstand

ED Doublet 70/420 f/6 + TS Flat 2 (133 mm Backfokus) Offenbar zur größeren Öffnung von f/6 (der obere TS ED 102/714 ist f/7) wird offenbar mehr
Korrektor gebraucht, sodaß damit der TS Flat 2 näher an das vordere Objektiv rückt. Damit ergibt sich eine "Faus-Formel": Je größer die Öffnung,
umso größer wird damit der Backfokus, weil der Lichtkegel des Primär-Objektivs mehr Korrektor-Fläche beansprucht.

ED Doublet 70/420 f/6 + TS Flat 2 (133 mm Backfokus) erneut ein ED-Halb-APO, der für die Fotografie völlig ausreichend wäre und als Reise-Teleskop die
richtige Wahl wäre.

TS-FlatII_30.jpg

Um zur richtigen Flattner-Position zu kommen, muß diesmal der OAZ bis zum Anschlag in der Grundstellung zurückgedreht werden. Auch wurde der TS Flat 2 noch ca. 3 mm
nach innen verschoben, was das Bild im Feld bis max. 30 mm Felddurchmesser verbessert.

TS-FlatII_31.jpg

Bei einem f/6 Refrakator ergibt Koma+Astigmatismus bei 30 mm Felddurchmesser bereits "wilde" Figuren, die selbst fotografisch nicht mehr darstellbar sind.
Dazu stellt der TS Flat 2 schon eine gewaltige Verbesserung der Situation dar.

TS-FlatII_32.jpg

Ein Bild aus der Praxis: http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=59182#post59182

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Hallo Gerrit,

die Brennweiten-Verlängerung läßt sich am sichersten noch am Himmel messen, exakt aber leider auch nicht.
Mit dem Meß-Okular von Baader könnte das gehen. Versuche, das auf der opt. Bank exakt durchzuführen, habe
ich noch nicht gemacht. Augenblicklich untersuche ich bei einer konkreten Öffnungszahl von 6 (f/6) den Backfokus
im Zusammenhang mit der Vignettierung im Feld, die für ein solches System bei nur noch ca. 30% liegt. Was man
natürlich deutlich sieht.

Ich könnte mir vorstellen, daß man über Feldaufnahmen im achsnahen Raum die Frage nach der Brennweiten-Verlängerung
noch am ehesten ermitteln könnte: Durch Abstandsvermessung von engen Sternen ohne und mit TS Flat 2.

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Für die Richtigkeit kann ich noch nicht garantieren, aber das Ergebnis könnte wahrscheinlich sein:
Das Objekt ist immer gleich und exakt vermessen. Im linken Fall ohne TS Flat2 ergibt der weiteste
Pixelabstand 242, mit TS Flat 2 ist das 253 Pixel. daraus läßt sich eine Verhältniszahl rechnen, mit
der man den ursprünglichen Fokus multiplizieren müßte. Je größer die Bilder, umso genauer wird das
dann.

FokusVerl.png

Falls also der Denkansatz stimmt, daß bei gleichem Meßaufbau bestimmte Bildabstände unterschiedlich groß sind, je nachdem ich ohne oder mit Flattner, Reducer etc.
diese Artifiicial Sky-Aufnahme machen, dann ließen sich aus der Längen-Differenz/Verhältniszahl der Vergrößerungsfaktor ermitteln. Das Orginalbild sollte dann möglichst
groß sein, wegen der Genauigkeit. Auf diese Art ließe sich dann bei einem SC ebenfalls der Vergrößerungs-Effekt je nach Lage vom Fokus ermitteln. Gibt vielleicht noch
einen eigenen Bericht.

 

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