D069B Vergleich 180 Mewlon Dall-Kirkham und 180 Skywatcher Maksutov

Sie spielen nahezu in der gleichen Liga, obwohl man zwei unterschiedliche Systeme hat: Das Mewlon 180/2160 als Dall-Kirkham System
(links) ist ein offenes f/12 System während rechts der Skywatcher Skymax ein Maksutov-System ist, und damit über die Meniskus-Linse
geschlossen. In beiden Fällen sind es abgewandelte Zweispiegelsysteme. Ausführlich werden die unterschiedlichen Systeme beschrieben
in "Telescope 
Optics, Rutten & van Venrooij, fünfte Auflage 2002, Willmann-Bell, Inc, ab Seite 82 ff . Das Design dieser Systeme ist mehr für
visuelle Beobachtung und Mond- und Planeten-Fotografie konzipiert, also perfekt auf der opt. Achse mit einem begrenzten Bildfeld, das
sich auch aus der langen Brennweite in beiden Fällen ergibt. Einen ersten Bericht vor zehn Jahren mit Astro-Fotos findet man hier.  
Das
 jetzt beschriebene Mewlon 180/2160 ist ein Nachfolger und eine verbesserte Ausgabe.        

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Das folgende Bild ist mir in den 70-er Jahren in lebhafter Erinnerung geblieben als minimalistische Lösung für ein Reise-Teleskop. Sehr viel später
hat sich ein italienischer Händler mit seinem "Gladius" bemerkbar gemacht, ebenfalls ein Dall Kirkham System: Bedauerlicherweise hatte
dieses "römische Kurzschwert" , 50 - 56 cm lang, erhebliche mechanische Mängel, und ich versuchte in einer sternklaren Nacht unter großen
Anstrengungen den Saturn zu beobachten - es war ein Kreuz !          




In gewisser Hinsicht sind die Merkmale für die visuelle Beobachtung und Planeten-Fotografie ähnlich und kann auf beide Systeme bezogen
werden. Über das kleine Öffnungsverhältnis von F/12 (Mewlon) und F/15 (Skymax) hat man immer eine lange Brennweite, außerhalb der opt.
Achse vignettiert das Bildfeld schnell über die Blendrohre. Das sieht man auch bei allen den Tests, die nicht exakt auf der opt. Achse durch-
geführt worden sind.  Alles in allem sind beide Systeme sehr handlich und unterscheiden sich lediglich über den Preis etwas. Die erste
"Produkt-Information" findet man bei https://www.intercon-spacetec.de/teleskope/teleskope-bauart/cassegrain/4935-takahashi-mewlon-180c-.html
die zweite Information zum Skymax hier: 
https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1059_Skywatcher-Skymax-180-Maksutov-180-2700mm-optischer-Tubus.html
Das Mewlon-System wird über den Sekundärspiegel zentriert, während der Skymax über den Hauptspiegel zentriert wird nach der Regel:
Wo das Sternscheibchen zum Poisson-Punkt dicker ist, wird analog dazu die Zugschraube auf, und die kleinere Druck- oder Konter-schraube
zugedreht. Am besten vor einem Planspiegel auf der opt. Achse bei hoher Vergrößerung oder am künstlichen Stern in mindestens 20 Meter
Entfernung. 

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Die  Auflösung in Bogensekunden (arcsec) kann man berechnen über den inv TAN (Fokusbild/Brennweite). Wobei nach den Regeln der Mathematik
bei längerer Brennweite die Auflösung meiner mittleren Dreiergruppe zwar unschärfer, aber der Quotient aus beiden Werten wieder gleich ist, wie
man in folgender Übersicht sehen kann: http://r2.astro-foren.com/index.php/de/schwerpunkt#F041                  


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Durch die  Cassegrain-Bauweise sind Blendrohre erforderlich, und die begrenzen ein größeres Bildfeld, sodaß man sofort ein vignettiertes Bild
bekommt, wie man in der nächsten Übersicht sehen kann. Von diesem Schönheitsfehler mal abgesehen, sind die Flächen glatt, was sich unbedingt
auf einen hohen Kontrast auswirkt.                


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Systembedingt  muß der Hauptspiegel optisch perfekt sein, weil dessen Fehler über den Sekundärspiegel kräftig vergrößert werden würde.
Bei einem hohen Strehlwert auf der opt. Achse halten sich die Rest-Fehler von Astigm., Koma und Spherical in engen Grenzen und sind
kaum noch wahrnehmbar: Beim Mewlon 180 für Astigmatismus = PV L/6.6, Koma = PV L/6.2 und für Spherical = PV L/49.2  . Es ist gerade
eine Differenz von 3%-Punkte Strehl, wobei bereits die Auswertung eine gewisse Streubreite hat, und die 3. Stelle nach dem Komma eher
unrealistisch ist.            


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Beide  Systeme haben Obstruktion, bei einem Maksutov und einem aufgedampften Sekundärspiegel wäre diese naturgemäß kleiner im
Durchmesser, was den Kontrast etwas erhöht. Beide PSF-Darstellungen sind fast identisch, ebenso die Wellenfront-Deformation.               


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Eine Schnittzeichnung illustriert die Bauweise des Mewlon - zur Fokussierung wird der Hauptspiegel verschoben, was bei manchen Systemen
zum sog. Shifting führt.          


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Zwei Beispiele, wie sich der Skymax 180 Astrofotografie einsetzen lässt: Bild 01 im Orginal


   
Bild 02 im Orginal


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Kommentare   

# roadi 2018-06-16 15:54
Interessantes ergebnis bei der test.
Es wundert mich doch das die artificial startest bei der mewlon180 etwas farbfehler zeigt um den airy sheiben, ist doch eine reiner reflector, aber nicht bei der mak 180 mit zusetzlich einer maksutov linse!!

Viele grüsse

Rodi