D043 C11 - Reparatur der Fangspiegeleinheit + Zentrierung (siehe unten)
26.08.2004 Wenn die Justierschrauben ...
bei einem Celestron C11 zu fest angezogen werden, dann passiert folgender, noch zu
schildernder Fall, mit dem ich mich einige Zeit beschäftigen durfte. Wenn das Gerät
noch dazu ein Grau-Import ist, dann sieht sich der Händler außerstande, irgendwelche
Gewährleistungen zu erfüllen. Egal wie !
Irgendwann hörte man bei tiefen Außentemperaturen einen kurzen Schlag, der sich
nicht zuordnen ließ, also ging man zur Tagesordnung über. Nur mit dem Unterschied,
daß das C11 aus welchen Gründen, nicht mehr justierstabil war. Irgendwann, nach
mehreren Telefonaten, erreichte mich ein entsprechend großes Paket. Mit dieser
Vorgeschichte packt man das wertvolle Gerät aus, und betrachtet es in aller Ruhe,
aber auch aller Sorgfalt, und es dauert nicht lange, bis ich den "Übertäter" erkannte:
Die Fangspiegel-Dose hatte beim Justieren des Fangspiegels, siehe auch die Prinzip-
Zeichnung, auf den Zentrierstift zuviel Druck abbekommen und über die Kälteeinwirkung
gab das Kunststoff-Material nach und sprang. Weil diese Risse dem Besitzer noch gar
nicht aufgefallen waren, schickte ich ihm ein Bild davon.
Damit fingen aber die Probleme erst einmal an. Zunächst widersetzte sich die Schmidt-
platte, und vorherige Ausbau-Versuche endeten bei einem zarten Muschelbruch, weil
man Glas in keinem Fall mit einem Schraubenzieher kommen darf. Dafür läßt sich aber
mit einem Rückstoßgedämpften Gummihammer die Schmidtplatte problemlos lösen,
wenn man statt auf die Schmidtplatte, auf den sie umgebenden Fassungsring mit
leichten Schlägen solange klopft, bis sich die "Verklebung" löst. Damit handelt man sich
aber gleich ein weiteres Problem ein. Nun kann man zwar die Schmidtplatte ausbauen,
und damit auch die Spangspiegel-Fassung, die mit dem Fangspiegel-Blendrohr ver-
schraubt ist, aber eine weitere werkseitige Klebestelle verhindert dies, damit nicht über
unsachgemäße Drehung dieses Blendrohr auf den Hauptspiegel fällt. Erst nach Rück-
fragen löste ich diese Sicherung und kam nun endlich an Fangspiegel und den Fang-
spiegel-Haltetopf heran. Ein neues Bauteil zu bestellen, ist wahrscheinlich aussichtslos.
Man könnte es als Ganzes wieder drehen, mit entsprechendem Gewinde . . .
Auch das ist sehr aufwendig (=alte Rechtschreibung). Also verfiel ich auf die Messing-
Teil-Lösung und frug den Besitzer, ob er solchen baulichen Veränderungen zustimmt.
Damit würde der hohe Druck auf den Mittenstift auf einen Durchmesser von ca. 25 mm
verteilt, und von der Rückseite her kann man den Topf mit dem Drehteil verschrauben
und damit sichern.
Alles wieder eingebaut, die Schmidtplatte wieder in die alte, vorher gekennzeichnete
Position, die Justage durchgeführt, allerdings diesmal nicht mit Brachial-Gewalt und
abschließend festgestellt, daß dieses C11 optisch einen sehr guten Eindruck machte.
Jammerschade wäre es gewesen, hätte man es nicht mehr benutzen können.
Nun hat dieses C11 ein neues Merkmal: Es ist gut von allen anderen zu unterscheiden,
falls irgendeiner mal auf die verwegene Idee kommt, es umsonst mitzunehmen. Schon
aus diesem Grunde hat sich die Reparatur gelohnt.
Zuletzt muß das System wieder zentriert werden. Dabei sollte mit einem Laser der Reflex am Sekundärspiegel ungefähr in Richtung
OAZ zeigen. Das erleichtert das ZentrierVerfahren. Danach halte man sich an diese Beschreibung.