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Mit dem Goto-Orion-12" Newton-Teleskop wurde meine Sammlung im Jahr 2018 vervollständigt:
20-inch Rohr Dobson (6) Mai 2014
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/11-beitraege/03-newton-systeme-und-verwandte-fragen/210-c008-ein-hut-entsteht-20-dobson-f4
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/11-beitraege/03-newton-systeme-und-verwandte-fragen/211-c009-auf-zur-rockerbox-20-dobson-f4
A088 * HCQ 115/1000 hochwertiger Apochromat 1.Bericht
A089 * HCQ 115/1000 APO 2.Bericht
A090 * HCQ APO - Glasweg-Diskussion 3.BerichtSimulation Glasweg
A091 * HCQ APO Nr. 4 - Mit Glasweg ein Super APO [2]
ICS-Newton 315/1619 [4]
D067 Ein Dobs für alle Tage - 8inch GSO RC als Dobson und der WiegeDobson
D069B Vergleich 180 Mewlon Dall-Kirkham und 180 Skywatcher Maksutov
Phasen Kontrast Mess-Verfahren optischer Ober-Flächen erstellt 20.06.2001
In einer Kombination aus Foucault- und Draht-Test ist es möglich, bei Newton Spiegeln feine Oberflächenstrukturen
zu erkennen, die weder mit dem Draht- noch mit dem Foucault-Test in dieser Deutlichkeit sichtbar werden. Selbst
einzelne durch zuviel Druck verursachte Polierstriche, wie nachfolgendes Beispiel zeigt, werden bei diesem Verfahren
deutlich sichtbar. Das Grundprinzip dieses Verfahrens besteht darin, daß in einer Autokollimations-Anordnung gegen
einen Planspiegel ein Lichtspalt von 0.3 x 0.02 mm durch die Optik abgebildet wird auf einen transparenten Film-
Negativ-Streifen. (TP 2415) Dieser Negativfilm hat eine schwarze ca. 0.1 mm dicke Linie, deren Kanten jedoch unscharf
sind und die direkten Lichtstrahlen von der Optik abblendet. Über den unscharfen Rand entsteht offensichtlich ein
kontrastverstärkendes Phasen-shifting. Die Herstellung dieses Negativ-Streifens wird weiter unten beschrieben.
Eine Beschreibung findet sich auch bei http://www.astrosurf.com/tests/test460/test460.htm#contrast
Die 0.1 mm Linie unter dem Mikroskop! Ein erstes Zufalls-Beispiel fand ich bei der Durchsicht tausender von Negativ-Filmen:
mit dieser "unscharfen" Linie (eigentlich eine Graufilter-Linie) ließ sich der Kontrast erstaunlich steigern. Erste Negativ-
Versuche mit einem Tamron-Zoom schlugen fehl: Die Kanten der 0.1 mm Linie war zu "scharf" und damit unbrauchbar.
Mit einem 50 mm Fotoobjektiv, das einen deutlichen Farblängsfehler besitzt, wurden im Abstand von ca. 4 Meter
ganze Serien von dieser Tafel auf einen TP 2415 Negativ-Film erstellt mit Variation von Bildschärfe, Belichtungs-
Zeit und der Negativ-Entwicklungs-Zeit. Die Dicke der "Stäbe" auf der Tafel betrugen ca. 8 mm, u.a. ein silber-
graues eloxiertes ALU-Rohr. Das Foto muß bei Streulicht entstehen. Also kein Sonnenlicht.
In einem Dia-Rähmchen sieht man in der Mitte die Neagtiv-Abbildung dieser Tafel, die "Stäbe" haben jetzt
eine Breite von ca. 0.1 mm und wegen der Farblängsfehlers des 50 mm Objektivs eine unscharfe Kante. Mit
diesem Hilfsmittel lassen sich nicht nur obige "Polier-Sünden" des Optikers nachweisen, damit erkennt man
die Fließrichtung derjenigen Schmidtplatten, die aus Floatglas hergestellt worden sind. Die Glattheit optischer
Flächen wiederum beeinflussen erheblich die Steigerung des Kontrastes.
Aus Alters- und gesundheitlichen Gründen habe ich ab Jahrgang 2021 meinen Service eingestellt, als Qualitätsprüfer
beim Neu- oder Gebrauchtkauf von Teleskopen in der Astro-Szene behilflich zu sein. Ein möglicher Nachfolger wäre
u.a. Alfredo Segovia, München, Andreas Murner, Chiemsee oder Jörg Kneip, Fa. Wellenform, Saarlouis . Vielen Dank für
Ihr Verständnis. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Diese meine Berichte fassen etwa 40 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet Feinoptik, Teleskoptechnik
und Meßtechnik konzentriert zusammen, die nun leider nicht mehr zugänglich sind. Die Gesamt-
Übersicht würde ich aber über einen Stick für 10.- Euro an Interessierte anbieten. Es ist mein Ver-
such,meine eigenen Erfahrungen an Interessierte weiterzugeben.Haßfurt, Jan. 2021 Wolfgang Rohr Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Wer sich mit Teleskop-Optiken befaßt, und da speziell mit den Feinheiten der Prüftechnik, sollte sich ein Grund-
wissen in Feinoptik angeeignet haben und das Buch von Heinz Pforte, Feinoptiker, Teil 2 in seinem Fundus
haben. Die Eigenheiten des Werkstoffes Glas sollten ebenso bekannt sein, wie dessen physikalische Besonder-
heiten. Daneben muß man die Unterschiede und Feinheiten unterschiedlicher optischer Fernrohr-Systeme kennen
(Telescope Optics, von Harrie Rutten und Martin van Venrooij) und davon abhängig die Art, wie man diese diffe-
renziert prüft. Davon wiederum hängt ab, wie sich solche Fernrohr-Systeme optimieren lassen. Die folgende Über-
sicht ist der Versuch, das Fachgebiet in Wort und Bild einem Interessierten nahezubringen. Auch für diesen Bereich
gilt, daß der fachliche Austausch mit den astronomischen Foren eher kontra-produktiv ist, weil sachgerechte oder
profunde Diskussionen eher die Ausnahme bilden. Siehe auch: E/Kap 05 Grundsätzliches/Meßtechnik - Teil 01,
F/06 Messtechnik - Teil 2 - Aufbau diverser Interferometer;
Zubehör für Testaufbau
Für eine "optische Bank" ist eine ca. 5 Meter x 1 m große Tischfläche bereits ausreichend. Sie sollte schwingungs-
arm sein, oder entsprechend schwingungsgedämpft zu Boden und Wand. Um Teleskop-Optiken stabil lagern zu
können, sind zunächst einfache Halterung aus Multiplex Birke, mehrschichten verleimten Holzplatten sehr praktisch.
Für Standard-Durchmesser eigenet sich diese Teleskop-Wiege, bei größeren und kleineren Durchmessern [gesamt: 1]
verwende ich diese Lösungen.
Kreuztisch [3] für Feinbewegung in X, Y, Z und fünf Mikrometer-Schrauben .
Bei allen Testverfahren braucht man, wie in der Mikroskopie, einen Kreuztisch mit Vorschüben im 0.01 bis 0.001-mm Bereich.
Hierfür ist ein Kreuztisch mit fünf Mikrometerschrauben in allen drei Achsen erforderlich, wie das Bild zeigt. Alternativ,
Prinzipielle Steuerung des Kreuztisches: Die x- und Y-Achse bewegen die beiden langen Mikrometerschrauben und können
außerdem über die 0.001 mm Meßuhr kontrolliert werden. Für die z-Achse und die Verkippung dienen insgesamt drei weitere
kurze Mikrometerschrauben.
0.001 mm Meßuhr für Kreuztisch oben
Lichtquellen, Pinholes etc.
Besonders bei Zweispiegel-Systmen, die über den Sekundärspiegel eine erhebliche Nachvergrößerungen haben,
ist eine Pinhole-Einrichtung [2] exakt auf der optischen Achse erforderlich, da man es sonst mit Vignettierung und
zugleich mit fehlerhafter Zentrierung zu tun hätte.
Übersicht zu weiteren Lichtquellen [5]
Da es optische Systeme immer mit Licht zu tun haben, sind entsprechende Lichtquellen erforderlich, um die unterschiedlichen
Aspekte der Vergrößerungsleistung darstellen bzw. testen zu können.
Diverse Interferometer
Beim Bath-Interferometer [3] kann man je nach Bauweise entweder im gesamten Spektrum (mit Interferenzfiltern)
Interferogramme erzeugen, oder je nach Laser-Lichtquelle in der dort definierten Wellenlänge. Für Interferogramme,
die exakt auf der opt. Achse entstehen müssen, nimmt man einen Twyman-Green Interferometer[3].
Bath-IMeter Verlauf der Teilbündel,
Twyman-Green Interferometer [3]
Elliptische Planspiegel prüfen [Test-Set 2.5]
Planspiegel hat bereits Ronchi gegen Kugelspiegel geprüft. Für die ellipt. Fangspiegel diverser Newton-Systeme reicht ein
genauer PV L/8 wave Kugelspiegel, Durchmesser 150 Radius 611 mm. Über eine Halterung wird der Fangspiegel gegen den
Kugelspiegel gestellt und wie im Newton-System geprüft.
weiterer 250 mm Kugel-Spiegel[2.5] zur Prüfung von Planflächen:
Für die Prüfung von Planflächen eignet sich in der Regel ein Test gegen eine hochwertige und vor allem zonen-
freie Sphäre, wie man in dieser Übersicht finden kann . Testaufbau
Die allgemeine Problematik bei diesem Test wurde in diesem Bericht geschildert.
Für größere Planflächen ist ein größerer Kugelspiegel sinnvoll [4]
400 Kugel-Spiegel [4] + 400 Planspiegel mit 80 Bohrung [8]
Während der Kugelspiegel in jedem Fall zonenfrei sein muß, weil dessen Fehler nicht ins Testergebnis eingehen
dürfen, muß der Planspiegel vor allem "regelmäßig", also ebenfalls frei von Zonen sein als späterer Kollimations-
Testspiegel. Weniger entscheident die die Planität oder Power, da immer gegen "Unendlich" gemessen wird, und
ein Planspiegel-Radius von einigen Kilometern unerheblich ist. Testbericht, Testergebnis
210 Zeiss Flat ohne Bohrung [3] http://rohr.aiax.de/A_Sphere19.jpg
400 mm Planspiegel mit 80 mm Bohrung [8]
Für alle Zweispiegelsysteme bis 400 mm Durchmesser ist dieser hochwertige Planspiegel unverzichtbar. Damit lassen sich auch
ungefaßte Cassegrain-Systeme, also nur die beiden Spiegel, problemlos testen. Beispiel 01, Beispiel 02, Beispiel 03, Beispiel 04
Planplatte 160 mm Durchmesser (1)
Diverse Test-Module:
Dieser Test ist ein von mir entwickeltes Verfahren, um die fehlerfreie Abbildung darzustellen und das theoretische Auflösungs-
Vermögen fotografisch zu bestimmen.
Der Artificial Sky Test besteht aus ca. 3-5 Mikron feinen Pinholes, über ein Feld von 2 mm Durchmesser verteilt
und unter einem Mikroskops hinsichtlich Abstand und Durchmesser vermessen. Bei einer max. Vergrößerung (Fokus/2)
ergibt sich ein sehr genaues Bild sowohl der Auflösung, wie deren opt. Fehler und damit ein eindeutiger Beweis
auch hinsichtlich der fotografischen Abbildung im Bildfel. Auch kann man damit die genaue Position eines Korrektors
in Fokus-Nähe bestimmten.
RC-Indexzahl über Brennweiten-Differenz bestimmen.
Berechnung der Schärfentiefe, Programm Algorythmus, VerfahrensSchritte,
----------------------------
Weitere maschinelle Ausstattung:
Für alle optischen Fernrohr-Systeme gibt es zwei grundverschiedene Anwendung: Entweder a) die Beobachtung auf
der optischen Achse oder b) die fotografischen Bedingungen im Bildfeld, also außerhalb der opt. Achse. Die opt.
Systeme kann man grob in c) Linsen-System gruppieren mit dem Problem der Farbzerlegung durch die Linsen und
d) in reine Spiegelsysteme und e) in Spiegel-Linsen-Systeme oder auch katadioptrischen Systeme genannt.
Bei den mehr (1) visuell genutzten Linsensystem spielt die Farbreinheit (APO) eine große Rolle, weshalb eigene Testver-
fahren erforderlich sind, die Farbreihheit nachzuweisen. (z.B. Ermittlung des RC-Index Wertes) Für die Untersuchungen
im (2) Bildfeld (Astro-Fotografie) spielt die Wirkung von hervorragenden Feldkorrektoren und damit der Nachweis eine
Rolle, wie gut die fotografische Abbildung im Bildfeld, also weit entfernt von der opt. Achse dokumentert werden kann.
Hier käme der Künstliche Sternhimmel (Artificial Sky Test) ins Spiel, der die definierte Verkippung eines Refraktors
nutzt und die Abbildung im Bildfeld fotografisch darstellt. Für alle Testverfahren gilt, daß man sich immer eine
gleichbleibende Einstellung angewöhnt, was die Interpretation der Ergebnisse enorm erleichtert.
Der Standard-Testaufbau (Setup) nutzt entweder den Test am Stern über Foucault-, Ronchi- oder Sterntest mit
einfacher Genauigkeit, oder den Testaufbau gegen einen Planspiegel in sog. Autokollimation bei doppelter Genauig-
keit, weil das Licht zweimal durch das opt. System geschickt wird. Eine weitere Möglichkeit wäre das Linsen- oder
Spiegel-Kompensations-Verfahren, bei dem eine Linse oder Spiegel die sphärische Aberration einer Ellipse, Parabel
oder Hyperbel kompensiert. Die jeweiligen Abstände lassen sich mit einem Strahlen-Durchrechnungsprogramm
(z.B. ZEMAX) berechnen. Siehe auch: Basics und häufig nachgeschlagene Grundlagen-Berichte
Schließlich gibt es die jeweiligen Einzel-Testverfahren angeführt vom Stern-Test, dem Ronchi- dem Foucault-Test
(mit einer Pinhole oder einem Lichtspalt), dem Lyot-Test (Phasenkontrast-Test), dem Artificial Sky-Test u.a. zur
Darstellung der Auflösung auf opt. Achse und im Bildfeld, und schließlich dem Interferometer, mit dem zunächst
die vorhandenen opt. Testfehler, wie sphärische Aberration, Koma und Astigmatismus auf Achse und im Bildfeld
ermittelt und daraus sowohl RMS-Wert und daraus der Strehlwert ermittelt werden können. Für alle diese Test-
Situationen gibt es hier auf meinem Weblog einschlägige Berichte, wie die Links dokumentieren.
Übliche Standard-Testverfahren - eine Übersicht über Themenschwerpunkte findet man auch hier.
Der einfachste Test wäre der Sterntest am Himmel oder mehrere Kiometer entfernte Pinhole oder das Buch
von Suiter "Star Testing Astronomical Telescopes". Leider braucht man für diesen Test etwas mehr Übung, sodaß
die Verwirrung darüber, wie man das Gesehene richtig interpretiert, viel zu groß ist. VonFrançois Roddier, Astro-
nom unter anderem auf der Sternwarte Hawai, ist ein quantitative Sterntest entwickelt worden, bei dem die
Sternscheibchen intra/extrafokal verglichen werden, wozu es auch einschlägige Programme gibt. Von mir gibt
es den ähnlichen Artificial Sky Test, ebenfalls ein Sterntest allerdings nur im Fokus bei Höchst-Vergrößerung,
der sehr anschaulich die üblichen opt. Fehler darstellt wie, Koma, Astigmatismus und Spherical. Siehe auch:
http://rohr.aiax.de/Lkn-ImmFH_20-Auflosung.png .
Bei Höchstvergrößerung mit einem 2 mm Okular sieht man bei diesem "Multi-Sterntest" deutlich die üblichen
optischen Fehler: Spherical, Koma, Astigmatismus. Dieser Test ist als Eingangstest äußerst hilfreich, um sich
einen schnellen Überblick über eine Optik machen zu können.
Der Ronchi-Gitter Test (Miniatur Lattenzaun)
Verwandt mit dem Foucault-Test ist der Ronchi-Gittertest mit einer üblichen Gitterkonstante von 10 Linien-Paaren
pro Millimeter: Also dunkle Linie + gleichbreite helle Lücke = 0.1 mm breit. Eine gute Anleitung findet man auch
hier: https://www.teleskop-express.de/shop/Bilder/shop/ts-okulare/ronchi-anleitung.pdf siehe auch:
http://www.atm-workshop.com/ronchi-test.html
Am bekanntesten unter den Testverfahren dürfte der Foucault- oder Messerschneide-Test sein. Hier
wird exakt im Brennpunkt der Lichtkegel vom Objektiv kommend mit einer Rasierklinge seitlich "angeschnitten".
Im Halbschatten erkennt man dann alle Flächenfehler eines opt. Systems einschließlich der Flächenrauhheit.
Foucault-Bilder, Vergleich Foucault- Lyot-Test; Vergleich Ronchi-Foucault;
Statt der Messerschneide oder einer "klaren" Kante wird bei diesem Lyot-Test eine Art Linien-Graufilter im
Fokus in den Lichtkegel "geschoben". Dieser Linienfilter dämpft das direkte Licht des Strahlenganges, sodaß
das Streulicht stärker sichtbar wird, weil es z.B. durch rauhe Oberflächen erzeugt wird. Der Foucault-Test wird
durch diesen Effekt nochmals um einiges genauer. Siehe Stichwort: Lyot-Test Rauhheit testen;
Bei jedem Interferometer beginnt der Prozeß mit einer monochromatischen Lichtquelle oder einem Laser-beam von ca.
6mm Bündeldurchmesser. Daraus wird dann zunächst ein Lichtkegel, wie er üblicherweise von einem Fernrohrobjektiv,
nur umgekehrt, erzeugt wird. Mit Hilfe eines Teilerwürfels 50%/50% wird der Lichtkegel *geteilt*, sodaß diese Teilwellen
später interferieren können, wenn eine davon auf einen anderen opt. Weg geschickt worden ist. Legt man beide nunmehr
unterschiedlichen Teilwellen wieder exakt zusammen, dann zeigen sich aus dem nun entstehenden Interferenzmustern
von Referenzwelle zur Informationswelle die opt. Fehler anhand der jeweiligen Interferenz-Figuren der Interferogramm -
also Spherical, Koma und Astigmatismus. Damit kann der RMS-wert und daraus folgend der Strahl berechnet werden,
nicht aber das Streulicht in einem System oder andere Flächenfehler. Die von Zernike entwickelte Übersicht findet man hier.
Siehe auch: Optische Fehler und ihre Interferogramme
Der Bath_Interferometer arbeitet nicht exakt auf der opt. Achse, weswegen der Bündelabsntand nicht größer
als 5-6 mm sein sollte, da dieser IMeter einem System größer F4 Astigmatismus einführt. Hier ist der Twyman-
Green Interferometer die bessere Wahl. Der große Vorteil des Bath-IMeters ist jedoch, daß er mit Weißlicht
betrieben werden kann und mit engen Interferenz-Filtern in jeder Wellenlänge des sichtbaren Spektrums
betrieben w3erden kann. Wie der IMeter interferiert entnehme man diesem Bericht.
Bei allen Interferometern müssen die Fokus-Punkte der 50%/50% Teilwellen räumlich zusammenfallen. Beim
Twyman-Green IMeter fokussiert man ein Okular zunächst auf den "ruhenden" 1. Fokuspunkt und bewegt danach
den zweiten Fokus-Punkt räumlich in Richtung des ersten Punktes, bis beide interferieren. Ist in der Anleitung
auch dargestellt.
In Kapitel 6 findet man weitere Berichte zu Scattered Plate- , Ceravolo- und Point Diffraction Interferometer.
Verkippt man ein Objektiv, das vor einem Planspiegel in Autokollimation steht, zur opt. Achse in diskreten
Schritten, so gerät man in das Bildfeld dieser Optik. Nun lassen sich die opt. Fehler darstellen, was besonders
bei Feldkorrektoren die jeweilige Korrektur darstellt. In diesem Zusammenhang kann man auch die richtigen
Abstände des Korrektors zum Fokus oder zur vorderen Optik ermitteln.
Die wichtigste Eigenschaft eines Feinoptikers ist die Ruhe und Entspannung, mit der er an die Arbeit geht. Lieber zehnmal soviel
nachgedacht, bevor man mit einer nervösen, unbedachten Handlung eine Optik kaputt-macht. Das gilt besonders dann, wenn
man eine Optik optimieren will. An Alois Ortner, der leider schon verstorben ist, habe ich das einmal sehr eindrucksvoll erlebt.
Beim Newton-System beziehen sich die Prüfergebnisse fast immer auf den parabolischen Hauptspiegel und eben nicht auf das
Gesamt-System mit dem elliptische Planspiegel. Der muß deshalb unbedingt separat geprüft werden.
Ein Newton-System kann man natürlich auch am Stern prüfen oder eine 1-2 km entfernte punktförmige Lichtquelle. Hier
sei dieser Bericht dringend empfohlen: C092 Newton-Spiegel am Stern prüfen mit Foucault und Ronchi
Reine Zwei-Spiegel-Syteme wie Cassegrain- oder RC-Systeme muß man unbedingt auf der opt. Achse mit einer Pinhole prüfen
und zentrieren, da sich wegen der Sekundärspiegel-Nachvergrößerung Vignettierung und oftmals auch Koma einstellt. Das gilt
auch für Maksutovs und deren Front-Meniskuslinse.
Bei Refraktoren geht es um die Farbreinheit, weshalb man unterscheidet zwischen FH, Halb-APOs und den hochwertigen farb-
reinen APOs. Für diese Fälle ermittelt man die Restchromasie-Zahl aus den unterschiedlichen Schnittweiten der einzelnen
Spektralfarben wie Blau = f-Linie, Hauptfarbe Grün = e-Linie, Gelb = d-Linie und Rot = C-Linie,
Die Prüfung auf Streulicht, das über mangelhafte Politur der opt. Teilflächen entsteht, wird in der Regel mit dem Lyot-Test
geprüft. Bei einem Kompensations-Setup müssen vorher die genauen Abstände von Linse oder Kugel-Spiegel berechnet werden.
Die Arbeit mit ZEMAX oder einem anderen Optik-Design-programm sollte deshalb bekannt sein.
Die Ausbildung eines Feinmechanikers oder Augenarztes ist in jedem Fall hilfreich. Die Herstellung von Bleiplättchen als Distanz-
plättchen für Linsenobjektive ist ein eigener Vorgang .
C11*s werden mir entweder gebracht, weil diese einen deutlichen Fehler haben, der dann von mir dokumentiert wird, um zu reklamieren.
Oder aber ich bekomme die C11*s in einer Art Endkontrolle, (eigentlich Sache des Händler), was ich dann ebenfalls dokumentiere. Dadurch
ist es eigentlich nicht möglich, ein repräsentatives Gesamturtell abzugeben, weil es immer selektierte Fälle sind und kein repräsentativer
Querschnitt. Andererseits sind selbst mangelhafte Fälle für bestimmte Anwendungen durchaus praxistauglich, auch wenn der Strehlwert
niedrig ausgefallen wäre. Über die Schmidtplatte wird ein "lichtbrechendes" Element eingeführt, sodaß Farblängsfehler und Farbabhängiger
Öffnungsfehler eingeführt werden. Es spielt daher eine größere Rolle, in welcher Lichtwellenlänge ein Interferogramm erstellt wird. Das kann
bedeuten, daß ein C11 im roten Spektrum perfekt mit hohem Strehlwert und im grünen Spektrum überkorrigiert mit niedrigem Strehlwert
gemessen wird. Hier spielt also bereits die beabsichtigte Verwendung eine große Rolle. Ein aktuelles Interferogramm kann zudem als Foto-
grafie mit allen Artefakten vorliegen, oder als vom Computerprogramm nachbearbeitetes, bereinigtes Interferogramm. Ohne ein Auswert-
Programm könnte man ein solches auf Papier gedrucktes Interferogrammbild nur als Wandschmuck verwenden ohne weitere Aussagekraft.
siehe auch: D024 * Vergleich von SC-Systemen über Foucault- und Lyot-Test
Ein C11 ist zunächst ein sehr praktisches und optisch gutes Teleskop - wenn nicht gerade die Qualität der Massenfertigung untergeordnet
ist (in China mittlerweile). Zu Lasten der Endkunden, die es oftmals gar nicht merken. Von den über hundert Einzelexemplaren, die ich bereits
hier hatte, gab es eine typische Sammlung immerwiederkehrender Fehler: (Siehe auch hier, D021-02 Kriterien beim Kauf von SC-Systemen)
http://rohr.aiax.de/C11-ArtTestVergleich.jpg ,
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/14-beitraege/06-messtechnik-teil-2-aufbau-diverser-interferometer/58-artificial-sky-bei-perfektem-seeing
Zunächst ist die Schmidtplatte aus Floatglas. Und wenn man genau hinschaut, erkennt man die Fließstrukturen in der Schmidtplatte selbst. In
manchen Fällen kommt eine schlimme Politur dieser Platte hinzu, und das sieht man dann sehr deutlich im Rauhheits- oder Lyot-Test, der erheblich
genauer die Flächenstruktur der Gesamtfläche zeigt. Ähnlich dem Foucault-Test.
Relativ unkompliziert ist die Koma, die über die Dejustage des Sekundärspiegels verursacht wird, hier kann man mit den Zentrierschrauben des
Sekundärspiegels die Koma restlos beseitigen. Dabei hilft auch der Stern- oder Artificial Sky -Test mit 5µ gro0en Pinholes im Fokus. Damit kann
man alles wesentlichen Fehler in der Übersicht sofort erkennen.
Schließlich spielt die Hauptspiegellagerung noch eine entscheidende Rolle, weil der kleinste Druck auf den Hauptspiegel bereits Astigmatismus
erzeugt, der logischerweise über den Fangspiegel nachvergrößert wird. Wer also auf Ursachenforschung geht, sollte mit dem Hauptspiegel und
dessen Lagerung beginnen. Und erst wenn bei hoher Vergrößerung kein Astigmatismus mehr erkennbar ist (ein kleines Kreuz im Fokus) der
hätte eigentlich das größte Problem bereits bewältigt.
Offenbar nimmt man es in China mit der optischen Endkontrolle nicht so genau, und die Händler tun dann das, was sie am besten können, sie
verkaufen ein Produkt, von dem sie die opt. Qualität kaum kennen bzw. untersucht haben. Ist Arbeitszeit, kostet Geld, bezahlt keiner. Bezahlen
würde ich es schon, wenn die hohe Qualität auch exakt nachgewiesen worden ist. Aber nicht alle bemerken überhaupt eine fehlerhafte Optik,
Im vorliegenden Fall wußte der Händler, daß nur ein opt. einwandfreies Teleskop in Frage kommt - und lieferte auch ein Spitzen-Teleskop.
Der Artificial Sky Test untersucht in Autokollimation, also im doppelten Durchgang, mit 3-5µ unter Höchstvergrößerung ( 1500-fach) die Abbildung:
Noch so geringe Fehler werden hier in einer Übersicht alle abgebildet. Links im Bild also die Sternpünktchen im Maximum, umgeben vom ersten
Beugungsring, der z.B. nicht ganz konzentrisch ist, ein Hinweis auf Koma, also ein leichter Zentrierfehler. Auch ein kleiner dreieckiger Rest-Astig-
matismus wäre noch erkennbar, aber eben nur auf der opt, Bank unter Idealbedingungen. Das opt. System wird unter HD = Edge HD, oder High
Definition im Bildfeld verkauft. Auch hier zeigt der Test eine hohe Bildauflösung. Ein leichter Farbquerfehler stört in diesem Zusammenhang eben-
falls nicht.
Sehr informativ ist auch der Foucault-Test, der eine Reihe weiterer Fehler zeigt. Zunächst wäre über die diagonalen Streifen im Bild die
Floatglasplatte wieder ekennbar. Die farbliche Verteilung (blau - rotbraun) ist ein Hinweis auf einen farbabhängigen Öffnungsfehler, sog.
Gaußfehler. Der Flächeneindruck hingegen ist ziemlich homogen, was für eine exellente Abbildung spricht. Über den Gaußfehler sind
manche C11 z.B. im roten Spektrum Strehl-mäßig besser, im Grünen dafür überkorrigiert. Und wenn man bei 532 nm wave einen dadurch
schlechteren Strehl ermittelt, dann bemüht ein damaliger Kunde sofort einen Anwalt, der auch kein Hintergrundwissen hatte. Es kann also
in manchen Fällen durchaus zu Verwicklungen kommen.
D023 * Meade SC - auf rot korrigiert - Diskussion des Gaussfehlers bei älteren SC's
Für einen Refraktor wäre ein solches Ronchibild mit 10 lp/mm nicht zufriedenstellend. Die kleinen Abweichungen in den senkrechten Linien
zeigen leichte Zonenfehler an. Hier jedoch eher untergeordnet. Die Streifen sind fast perfekt parallel. Rechts im Bild eingeblendet ein über-
korrigiertes System, das für einen ungeübten Beobachter auch nicht sofort erkannt wird, wenn er nicht gerade ein Ronchigitter zu Hand hätte:
Mindetens 10 lp/mm und mehr.
Nochmals der künstliche Sternhimmel in tadelloser Abbildung, eine Sammlung bei C14 mit dem gleichen Test zeigt, daß es auch anders geht.
http://rohr.aiax.de/@C14_Vergleich.png , http://rohr.aiax.de/@A_Sky_01.jpg
Vergleicht man also die folgende Aufnahme mit den Ergebnissen anderer C11's, dann sieht man, daß dieses C11 optisch sehr hochwertig ist.
http://rohr.aiax.de/C11-ArtTestVergleich.jpg
Bei obstruierten Zweispiegelsystemen wird die Lichtenergie zum Teil in die Beugungsringe verschoben, was man in der Computer-Darstellung
gut sehen kann. Die Grundlage dieser Abbildung ist natürlich ein exaktes Interferogramm - hier bei 532 nm wave.
Die Wellenfrontdarstellung zeigt etwas Rest-Astigmatismus mit einer leichten Überkorrektur, jedoch ohne Belang.
Das im Rechner generierte Interferogramm von Artefakten bereinigt.
Und schließlich der Testreport, dessen Strehlwert nur eine Aussage für 532 nm wave zuläßt, weil bei Rot, bzw. Blau der
Gaußfehler ein etwas andere Ergebnis erzeugt.
Die Zweispiegel-Systeme haben in der Regel eine kurze Baulänge, was für die Handhabung ideal ist. Als Vergrößerung sollte
man nicht mehr als 200-fach erwarten - da hätte man noch eine "scharfe" Abbildung. Über die Massenproduktion entstehen leider
unterschiedlich gute Einzelexemplare, die sich sogar optimieren lassen, wenn man die Hauptspiegellagerung überprüft. Das ist
also der Grund, warum man sich C11's beim Händler selektieren lassen sollte, auch wenn der behauptet, die wären alle gleich gut.
Mit diesem Satz wird in der Regel nur dokumentiert, daß der Händler die Qualität der Einzelgeräte selber nicht so genau kennt.
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/12-beitraege/04-zweispiegel-systeme-astrofotografie/332-d029-12-inch-schmidt-cassegrain-umgebaut-astigm-hs