C048 - Drei hochwertige Dobsons
Drei hochwertige Dobsons zieren mittlerweile meine Sammlung:
- 12.5 Zoll ICS Spiegel, der beste Spiegel, den ich von ICS zum Testen hier hatte
- 15-Zoll LOMO Spiegel f/5, ebenfalls der beste unter den 6 Spiegeln
- 20 Zoll f/4 Alluna Spiegel, der bisher größte Dobson in meiner Sammlung
Der Dobson mit dem hochwertigen LOMO Spiegel hat einen Hartpapier-Tubus bekommen zusammen mit einem
L/10 PV Wellenfront Fangspiegel und einem JIM's Mobil Okularauszug. Dieser Dobson ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen, da ich unten für die Vertikal-
Drehung noch eigens 18-kleine Kugellagerung eingebaut habe. Die garantieren mir einen leichten und geräuschlosen Lauf. (Leider gibt es für diese Größe
ein flaches Nadellager dafür.)
Meine nachfolgend beschriebenen Versuche lieferten zunächst unbefriedigende Ergebnisse ab. Das änderte sich erst, als ich 12 kleine
Kugellager in 6 Alu-"Töpfe" einbaute, die soweit in die untere Holz-Scheibe eingesenkt wurden, daß sie gerade mal 3-4 mm herausragten.
Darauf dreht sich dann die zweite Holzscheibe, die eigentliche Rockerbox mit dem Dobson selbst auf weiche und ruckfreie Weise.
4 mm Dobson-Nadellager für Vertikal-Achse?. Schon lange ist er fertig, mein LOMO-Spiegel-Dobson, wie man ihn auf dem Bild sieht.
Konservativ ausgeführt mit geschlossenem Tubus und Absaugung hinten, und Friktions-
Okularauszug, jedenfalls keine Billig-Ausführung. Und trotzdem hat so ein Dobson zwei
Schwachpunkte: Die Lagerung:
Das Elevations-Lager funktioniert sehr gut mit diesen Kunststoffscheiben, wenn sie bei
07:00 und 04:00 gelagert werden, weil bei symmetrischer Anordnung der Teflon-Auflage-
Punkte eine Keilwirkung das Gleiten erschwert. Das Hauptgewicht liegt also auf dem
07:00 Uhr Punkt und wird ein wenig vom 04:00 Uhr Punkt abgestützt.
Schwieriger zu lagern ist die Vertikal-Achse. Solange der Schwerpunkt der Rockerbox
incl. Optik-Tubus noch exakt mittig ist, läßt sich das gut mit Teflon-Scheiben regeln,
weil die Rand-Pads wieder nur die Aufgabe habe, das System gegen Verkippung ein
wenig abzustützen, wenn man nicht gleich eine große Metall-Platte nehmen will, die
auf den Pads gleitet und schwer zu beschaffen ist. Also war ich nahe dran, mir mittig
ein großdimensioniertes flaches Kugellager einzubauen, bis ....
bis ich dem Wolfi vom Teleskop Service in die Finger lief. Der lieferte mir die Problem-
lösung und drückte mir ein ca. 250 mm im Durchmesser und 4 mm dickes Nadel-Lager
dafür in die Hand. Vor Begeisterung nahm ich gleich zwei, schon weil mich im Handel
ein entsprechendes Kugellager ein Vielfaches des Preises kosten würden. Das Nadel-
lager wieder einmal aus China, ja so was ! ! ! Es fehlten zu meinem Glück nur noch
eine kleine Reduzierhülse, um den Bohrungsdurchmesser dieses Flach-Nadellagers von
13 mm auf den 8 mm Durchmesser meiner Inbus-Schraube zu reduzieren, die sofort aus
Messing gedreht war, wie man in der 0.65 mm Abdeckscheibe sehen kann. Damit war
dieses schreckliche "Rucken" endgültig vorbei und der Dobson läuft jetzt vertikal ebenso
leichtgängig wie horizontal - traumhaft. Diese Lagerscheibe kann überall eingebaut
werden, noch traumhafter. Mein 20-Zöller rückt in greifbare Nähe. Mal sehn, ob Wolfi
noch größere Lagerscheiben hat? bzw. so schauen die aus, wenn man sich selbst bemüht.
Der Versuch eines Nadellagers schlug fehl - die kleinen Paßstifte müßten selbst durch
Herausfallen gesichert sein. Die Kugellager-Lösung erwies sich etwas später als eine
taugliche Variante.
Auf einer Alu-Scheibe sitzt alles drauf: Im Tubus die Spiegelzelle und der Absauglüfter,
außerhalb die Türstopper, um den Tubus in aller Ruhe abstellen zu können, wenn er
mit einer Sackkarre transportiert wird - man wird älter.
Noch ein Detail-Bild dazu.
Fazit: Die Lagerscheibe hat also meinen Dobson jetzt erst perfekt gemacht - ein Glück!
Siehe auch hier: http://rohr.aiax.de/dobson.htm
Anfang Januar benutzte ich diesen Spiegel zur Untersuchung meines eigenes Flats, weshalb in diesem Strehlergebnis
auch noch ein leichter Astigmatismus steckt, der vom Kollimationsspiegel verursacht ist incl. der Luftturbulenzen selbst.
Unter 6 Lomospiegel war dieses Exemplar - die Nummer 5 - der glatteste von allen.
Dazu das LOMO eigene Interferogramm, das als Foto-Negativ beilag.
Dazu passend ein RonchiGRamm im Doppelpaß intrafokal bei 13 lp/mm
Die vornehme Verpackung in einer HolzKiste
Und der etwas dickere Hauptspiegel selbst im Gleichgewicht in einer Schlinge. Oftmals zu ganz unterschiedlichen
Zwecken als Referenz-Optik mißbraucht.
20.Nov.2012
Mittlerweile rollt die Rockerbox auf 12 Inline-Kugellagern, die ich zu je zwei auf 6 Stützpunkte in Randnähe verteilt habe. Jetzt läßt sich der Dobson "butterweich" in der vertikalen Achse bewegen ohne daß er zu lange nachschwingt. Die Kugellager sind in "Töpfe" eingebaut und diese wiederum in 35 mm Bohrungen eingesenkt, wie man sie mit den Forstner Holz-Bohrern herstellen kann. Damit bleibt der Abstand der beiden Drehscheiben, wie sie jede Rockerbox hat, weiterhin bei ca. 5 mm. Die Schwingungen sind jetzt deutlich geringer und Beobachten macht jetzt mehr Spaß.
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Bei größeren Dobsons - in meinem Fall ein 15" Lomo-Spiegel mit Voll-Tubus - drückt das Gesamtgewicht auf das Azimut-Vertikal-Lager.
Diese Gewicht liegt zu je 1/3 auf den Teflon-Pads und führt dazu, daß diese Bewegung "ruckelt". Über eine Entlastung in der Mitte, kann
man das zwar etwas entlasten, kann aber zu einer Verkippung führen, wenn man zuviel "entlastet" Alle derartigen Versuche habe ich
deshalb hinter mir und waren im Endergebnis nicht zufriedenstellend.
Schließlich verfiel ich auf die Kugellager-Lösung, weil es für diese Größe die flachen Rollen-Lager leider nicht gibt.
https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p1646_Rollenlager-fuer-Dobson-Teleskope-von-8--bis-16--Oeffnung.html
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Dafür müssen sog. Töpfe gedreht werden, in denen zwei Inline-Kugellager Platz finden. Diese Einheit muß dann nur noch in die unterste,
20 mm dicke Mulitplex-Birke-Scheibe eingesenkt werden, damit die Bauhöhe möglichst niedrig bleibt. Statt der üblichen 3 Töpfe habe
ich 6 Töpfe jeweils links und recht vom vormaligen Auflage-Pad eingesetzt. Eine Holz-Konstruktion entwickelt ohnehin eine Feder-
wirkung und gibt sozusagen nach. Die Kugellager werden von einem 8 mm Fixiertstift gehalten und tragen je 1/12 der Last.
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Eine derartige Einheit sieht also so aus, und wird in die gleichgroßen 35 mm Bohrung (Topfloch- oder auch Forstner-Bohrer) eingesenkt,
sodaß die Kugellager-Lauffläche gerade einmal 5 mm über die Grundplatte herausragt, etwa ähnlich hoch, wie beijm kleineren Rollen-Lager.
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Die Kugellager laufen auf einer weißen und sehr harten Kunststoffplatte. Die Laufspuren sieht man auf der Platte, die von oben aufgesetzt,
die eigentliche Rockerbox trägt. Weil das Gewicht des Dobsons doch erheblich ist, habe ich noch eine Mitten-Entlastung eingebaut, womit
zusätzlich die Leichtgängigkeit unterstützt wird. Das Haupt-Ziel wurde erreicht: Die Azimut-Bewegung läuft ruchfrei an.
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