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Der Spalt-Test
Der von mir benutzte Spalt-Test beruht darauf, daß ich mit der Höchstvergrößerung eines 2.5 mm Vixen-Okulars mir in Autokollimation meinen unter einem
Mikroskop vermessenen Lichtspalt anschaue und das Bild zu fotografieren versuche. Dieser Test kommt der Praxis am nächsten, weil
- sich die Bilddefinition der bekannten Struktur durch die Optik zeigen lässt.
- man sehr gut den Streulicht-Anteil und den Farblängsfehler erkennen kann.
- man sehr gut unterscheiden kann zwischen "glatten" und "rauhen" optischen Systemen.
Leider ist mir die Quantifizierung derzeit nicht möglich, lediglich der Vergleich unterschiedlicher Systeme und die jeweilige Spaltabbildung.
Es geht also um höchste Auflösung und das Erkennen feinster Strukturen bis in den Ein-Micron-Bereich unter Ausschaltung der sonst üblichen Luftunruhe.
Bereits geringe Luftunruhe beim Testaufbau oder nicht ganz exakte Justage verschlechtert das Ergebnis. Dieser Test zeigt ganz deutlich die Unterschiede zwischen
einem hochwertigen Newton-Spiegel und anderen optischen Systemen. Die fotografische Dokumentation der Testbilder stößt an die Grenzen meiner Olympus
Camedia C-2040 ZOOM.
Merke:
Die beste Abbildung gelingt mit sehr glatten, hochgenauen Newton-Spiegeln ab einer Größe von 300 mm Durchmesser. Sehr gute Abbildungen erzielt man auch
mit einem guten Apochromaten. Auch Maksutov-Systeme haben in der Regel, abzüglich eines kaum wahrnehmbaren Farblängsfehlers noch eine gute Abbildung.
Kritischer sind alle die Systeme, die einen kräftigen Farblängsfehler oder über irgendein optisches Element starkes Streulicht verursachen. In diesem Falle kann
man die beiden Ausbuchtungen rechts oft nur erahnen. Visuell sind solche Systeme nur bei niedrigen Vergrößerungen einsetzbar und natürlich problemlos für die
Fotografie.
Wolfgang Rohr