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TwymanGreen Justier- und Zentrieranleitung
Funktion des Interferometers
Das Lasermodule erzeugt ein paralleles Lichtbündel, das von der Ball Lens 2 mm in einen Lichtkegel verwandelt wird mit einem winzigen Lichtpunkt. Von dort
geht dieses diverente Lichtbündel zum Teilerwürfel, dessen Teilerfläche mit einer grünen Linie dargestellt ist. 50% dieses Bündels verlassen den Teilerwürfel
um 90° nach oben in Richtung Prüfling, die anderen 50% verlassen den Teiler waagrecht in Richtung Kugelspiegel. Von dort wird das divergente Bündel
wieder zurückgeworfen zum Teilerwürfel, der nur 25% in Richtung Betrachter spiegelt in Richtung Fokus (kleine Ellipse) und die anderen 25% landen wieder
im Ursprung der Ball Lens. Der gleiche Vorgang passiert mit dem 50% Bündel, das zum Prüfling geht und wieder zurückkommt. Auch hier landen schließlich
nur 25% des ursprünglichen Bündels in der Nähe des ersten Fokus. Während nun der Fokus des Kugelspiegels unverrückbar ist und mit einem ca. 50 mm
Okular betrachtet werden kann, das fest mit dem IMeter verbunden sein sollte, wäre der Fokus vom Prüfling beweglich: d.h. mit der Bewegung des
Interferometers zum Prüfling bewegt sich auch der Fokus, der vom Prüfling erzeugt wird. Entscheidend ist nur, daß beide Fokus-Punkte räumlich zusammen-
fallen. Erst dann interferiert das System.
Justieranleitung:
Die Komponenten werden auf gleicher Höhe zur optischen Achse auf einem Träger montiert: Das betrifft die Lichtquelle des 532 nm Lasermodules ebenso, wie den
Teilerwürfel und schließlich die kleine Referenz-Sphäre rechts. Das Laserbündel wird über eine 2 mm ball lens zu einem 90° Lichtkegel und bildet damit den Ursprung
der Lichtquelle. Dieser Punkt muß zugleich der Mittelpunkt der Referenz-Sphäre rechts sein. Zwischen Sphäre und Lichtpunkt links sitzt der Teilerwürfel, der je nach
Größe mehr mittig angeordnet ist, oder nähe an die Lichtquelle rückt.
Über die Reflex-Bilder das Lasermoduls kann man erst die Sphäre einrichten, anschließend den Teilerwürfel ebenso und setzt hernach die rote Fassung der ball lens
auf. Der Teilerwürfel wirkt fokusverlängernd, was man beim Einrichten berücksichtigen muß. Alle Komponenten sind dreh- und kippbar, besonders das Lasermodule
und die Referenz-Sphäre.
Zentrieranleitung:
Bekanntermaßen kann das System erst interferieren, wenn die beiden Lichtpunkte räumlich zusammen fallen. An der "grünen" Teilerfläche werden 50% zum Prüfling
geschickt, die anderen 50% erreichen die Referenzsphäre und werden über den Teilerwürfel im Abstand Teilerwürfel-Lichtquelle vor dem Interferometer fokussiert.
Diesen Lichtpunkt "B" schaut man sich mit einem 50 mm Okular an, indem man das divergierende Bündel zu Prüfling zunächst durch einen Karton abblendet. Am günstigsten
wäre es, wenn man das Okular in dieser Stellung mit dem IMeter fest verbinden könnte, so wie ich das mache.
Danach sucht man den zweiten Lichtpunkt "A", der in allen drei Koordinaten vom ersten Punkt vermutlich noch weit entfernt ist. Über das Okular, das auf den
Referenzfokus eingerichtet ist, kann man nun den zweiten Lichtpunkt "A" kontrolliert mit dem Lichtpunkt "B" räumlich !!! zur Deckung bringen. Das ist dann der
Fall, wenn im Okular beide Lichtpunkt gleiche Größe haben und exakt übereinander fallen. In der Regel sieht man dann ein Interferogramm. Wenn das Lasermodule
eine Aufwärmzeit braucht, dann muß man ein paar Minuten warten.
Siehe auch diese Links:
Twyman-Green Interferometer
Twyman-Green Interferometer für Massimo