Aktuelle Seite: Startseite > Schwerpunkt > Berichte > 06 Messtechnik - Teil 2/Aufbau diverser Interferometer > F063 Die Ronchi-Igramm Verwechslung bei FringeXP kein "X" für ein "U"
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Tausche Öffnungsfehler gegen Koma
Das ATV in Uebigau-Wahrenbrück vom 02.Juno 2007 hatte auch einige Highlights zu bieten:
Interessiert betrachtete ich ein Certifikat, das ein Optik-Tester für ein C8 ausgestellt hatte - also einer, der
ebenfalls Teleskope prüft . . .
unschuldig fragte ich daraufhin, warum passend zu diesem Certifikat nicht auch das Interferogramm zu ersehen sei.
Ja, wurde mir erklärt, das brauche man doch gar nicht, man kann doch auch mit einem Ronchi-Gramm mit 20
Linienpaaren pro Millimeter gegen einen Planspiegel prüfen, und das würde FringeXP prima auswerten. Ich
staunte richtige Bauklötze, wunderte mich nur, warum der gute Händler plötzlich so eilig verschwand, und hielt
mir nun dieses bemerkenswerte Certifikat auf ein paar Fotos fest.
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Tausche Öffnungsfehler gegen Koma
Nun ist das hierbei verwendete FringeXP ein Streifen-Auswertprogramm für interferogramme, und eben nicht
für Ronchi-Gramme. Und weil ein Interferogramm die Wellenfront-Deformation grundsätzlich anders darstellt,
als ein Ronchi-Gramm, kann man es gegen alle Einwände wirklich nur für die Auswertung von Interferogrammen benutzen.
Es zeigt sich die ...
Überkorrektur/Ronchi ..........intrafokal bauchige Linien
Überkorrektur/IGramm........M-förmige Verformung der sonst geraden Streifen, siehe Bild unten
Coma/Ronchi ..................... vertikale Symmetrie geht verloren, oder konisches Auslaufen der Streifen
Coma/IGramm ................... S-förmige Verformung der sonst geraden Streifen oder bauchige Verformung
jeweils nach Lage der Koma. Siehe auch die unteren Links
Sowohl die obere 2-D-Darstellung fassen das RonchiGramm als Coma-Erscheinung auf, wie ebenso das
darunterliegende Diagramm, das ein Schnittbild der Wellenfront sein soll und als waagrechtes "S" dar-
gestellt wird. Auf diese Art wird über FringeXP der vom Ronchi-Gitter angezeigte Öffnungsfehler in einen
Coma-Fehler umgewidmet, das erinnert noch sehr stark an diese Technik: http://rohr.aiax.de/certifikate05.jpg
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Tausche Öffnungsfehler gegen Koma
Also kramt man mal in seiner Fotokiste, wo der Unterschied zwischen Ronchi-Gramm auf der einen Seite, und
Interferogramm auf der anderen Seite bei SC-Systemen gut zu erkennen ist: Also wäre das Linien-Muster auf
oberen Certifikat ein waschechtes Ronchi-Gramm: Intrafokal fotografiert würde bedeuten, bereits Rot wäre
überkorrigiert. Kann ich gar nicht glauben. Obwohl - vergleicht man die Überkorrektur bei Rot mit meinen
Bildern des unteren C11, dann würde es tatsächlich passen. Extrafokal fotografiert wäre es unterkorrigiert, und
wäre ein deutlicher HInweis auf den Gaußfehler, den man beim unterem C11 in den einzelnen Spektralfarben
gut erkennen kann: Das Optimum liegt bei Rot, und je kürzer die Wellenlängen, umso überkorrigierter reagieren
die Ronchi-Linien. Intrafokal werden sie bauchig, während sich beim Interferogramm die Streifen M-förmig
verformen. Lügen straft dieses Ronchi-Gramm der Sterntest: Der zeigt nämlich eine ganz und gar nicht
freundliche Fläche.
http://rohr.aiax.de/C11-Gert-04.jpg
http://rohr.aiax.de/@ZStar105-04.jpg
http://rohr.aiax.de/ARC10Zoll05.jpg
http://rohr.aiax.de/ARC10Zoll06.jpg
http://rohr.aiax.de/C14_Baech03.jpg
http://rohr.aiax.de/@C11-viola03.jpg
http://rohr.aiax.de/@C8Kling05.jpg
http://rohr.aiax.de/synth06.jpg
Ist man des Englischen einigermaßen mächtig, dann wäre der Fringe Spacing bei FringeXP schlicht der Streifen-
abstand der Interferenz-Streifen: Im doppelten Durchgang wäre das Lambda/Halbe. Wie das zur Gitterkonstan-
ten von 20 lp/mm korrespondiert, bleibt mir ein Rätsel. FringeXP jedenfalls faßt das Ronchi-Gramm als Inter-
ferogramm auf und interpretiert es beim "Surface Error in Nanometers" als Koma-Effekt, und das zeigt das
Ronchi-Gramm ja nun gerade nicht.
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Tausche Öffnungsfehler gegen Koma
Astigmatismus, Coma und der Öffnungs-Fehler werden bei einem Ronchi-Gramm grundsätzlich anders darge-
stellt als bei einem Interferogramm. Ein Ronchi-Gramm mit einem Interferogramm-Auswertung-Programm wie
FringeXP auszuwerten, ist ungefähr so sinnvoll wie jener Spiegelschleifer, der seine Foucault-Schnittweiten-
Ergebnisse in ZEMAX steckte, und sich davon ein Interferogramm rechnen lies. Auf diese Art hatte er nie
Astigmatismus bei seinen Spiegeln.
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Tausche Öffnungsfehler gegen Koma
Sehr verwunderlich daaaaaaaaaaaaaaaaaaas !
weitere Links zum Thema:
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=4692
http://rohr.aiax.de/ronchi3.jpg
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=31075#post31075
http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=4267