Aktuelle Seite: Startseite > Berichte > 08 Berichte/Teleskop-Treffen/häufige Fachbegriffe > Berichte > 08 Berichte/Teleskop-Treffen/häufige Fachbegriffe > H012A * 2010 Sternwarte Feuerstein - einen Traum erfüllt - Rohr 25. April 2010
Vorwort am 6. Mai 2018: Diesen Bericht habe ich vor 8 Jahren hier veröffentlicht, bis er dann durch Server- und Software-Wechsel - kaum
noch leserlich - zusammengestutzt worden war. Etwa 50% meiner Berichte erlitten Anfang 2014 das gleiche Schicksal. Dies war der Grund,
einen unabhängigen Optik-Weblog einzurichten, damit mir das nicht nochmal passiert.
Mittlerweile bin ich auch Mitglied dieser Sternwarte Feuerstein und verfolge gerade mit großem Interesse , wie mit einem 12" Newton F/11
ein leistungsfähiges Planeten-Teleskop entsteht. Die fotografischen Ergebnisse möchte ich in einem eigenen Bericht würdigen. Die Arbeit
dieser Hobby- Astronomen unter dem Vorsitzenden Dr. Frank Fleischmann ist ungemein vielfältig und beeindruckend.
http://www.sfeu.de/sfeu/vereinkalender/index.html
Die Bedingungen sind nahezu ideal. Autobahnanschluß in die Metropol-Region Erlangen-Nürnberg-Fürth ca. 30 km. Nähe Flugplatz Burg Feuerstein.
Flaches Plateau mit weitem Blick in alle Himmelsrichtungen, vergleichsweise gute Seeing-Bedingungen, perfekte Infrastruktur bzw. Ausrüstung. Das
Bett des Astronomen steht neben seinem Fernrohr. Der Motor der Anlage ist Dr. Frank Fleischmann, den ich bereits vor 30 Jahren auf Vorträgen bei
der alljährlichen Würzburger Frühjahrstagung erlebt habe. Seit 1999 arbeitet der im gleichen Jahr gegründete Verein an der Verwirklichung eines
Traums, wie man auf der untersten Übersicht erkennt. Präzise geplant und durchgeführt, exakt in Ost-West-Richtung angelegt . Der Flugplatz ist ca.
5 Minuten zu Fuß entfernt. Der Standort der Sternwarte liegt ca. 200 m über dem Niveau der Metropolregion, ist vergleichsweise dunkel und sehr
dunst- und nebelarm. Der Verein hat derzeit 53 aktive Mitglieder.
Die Anlage als Luftbild mit Sternwarte(A), Radioteleskop(B), Tagungs- und Versammlungsraum(C), betonierte vier Standplätze(D1-4) künfiges Sonnen-
Observatorium. Die Aufnahme entstand aus ca- 15 Meter Höhe unter Einsatz einer Hub-Bühne. Neben der Hauptsternwarte mit massiver schwingungs-
entkoppelter Montierung und derzeit noch einem C14 als Hauptgerät, gibt es 4 mit Laser zueinander ausgerichtete Betonfundamente mit 3-Punkt-Kugel-
aufnahmen ( D1-4), mit denen interferometrische Beobachtung möglich ist. Die dazu nötigenTeleskope verfügen über ein 80cm x 80cm x 10mm Stahl-
blech mit einem Rundloch einem Langloch und einer gehärteten Fläche. Somit ist eine exakte Repropduzierbarkeit der Aufstellung innerhalb von
Sekunden gewährleistet. Den Vorgang erlaubt einen schnellen Aufbau der Geräte und eine sichere Aufbewahrung im "Geräte-Schuppen", eine einbruch-
sichere großräumige Garage. Als weitere Projekt ist bei (E) im Nord-Osten ein 7m Stahlgitterturm auf einem 15m x 5m Laborgebäude vorgesehen, der ein
Sonnenobservatorium tragen soll.
Ca. 300 Besucher füllten das weite Areal der Anlage, wie auch die Bilder beweisen. Eine Reihe von interessanten Vorträgen zur Astrofotografie wurde
angebotern von Werner Stupka und Jochen Meyer. Werner Stupka zeigte seine Ergebnisse mit einer Webcam, Jochen Meyer stellte interessante Ergeb-
nisse vor, die er mit seiner Spiegelreflexkamera Canon EOS 300D gewonnen hatte. In der Kuppel führte Thomas Forster - unterstützt durch Marianne
Köhler-Kleinlein die GM4000-Montierung mit dem C14 vor. Ganze 6 Stunden währte sein Arbeitseinsatz an diesem luftigen Arbeitsplatz. Um 17.15 Uhr
referierte Professor Wilms von der Universitätssternwarte Bamberg über das Thema "Schwarzen Löcher". Links neben dem Radioteleskop hatte Heinz
Hofmann seine Ausstellung "Raketen und Raumfahrt" aufgebaut. Später beeindruckte Helmut Stütz mit einem Vortrag "Meteoriten - Boten aus dem All",
der mit entsprechenden akustischen Pfeif-Tönen untermalt war, man war unwillkürlich an dasSETI-Programm erinnert. Im Außenbereich zeigte bei ein-
brechender Dämmerung Wolfgang Topf die aktuellen Astrofotos auf einer großen Leinwand. Siehe auch hier:
http://www.sfeu.de/sfeu/vereinkalender/index.html
Das untere Radio-Teleskop (B) hat einen Durchmesser von 3 Meter mit einer motorischen AltAz-Montierung und wird gerade mit einem Netzwerkanschluss
ausgerüstet.
In der 3-Meter Baader Kuppel auf Stahlrohrbeinen und Stahlboden sorgt diese Bauweise für eine schnelle Temperaturanpassung. Eine schwere GPS-/
Goto- Montierung GM4000 von 10micron aus Italien trägt derzeit als Hauptgerät ein C14, das ich bereits bei mir auf der opt. Bank hatte.
Für den gastronomischen Betrieb kümmerten sich weitere engagierte Helfer unter anderem Dr. Frank Fleischmann selbst, der meist in irgendeiner größeren
Ansammlung von neugierigen Gästen zu finden war.
Vertreter des Okulum Verlages hatten ihren Infostand aufgebaut mit einer reichhaltigen Auswahl an Fachliteratur.
Sternfreund Wolfgang Schmauch, mit der roten Jacke, hat gerade die fahrbare Teleskopeinheit aus dem Geräteraum ein für diesen Standort ein-nivelliertes
Teleskop plaziert. Ein verblüffend einfacher Vorgang.
Werner Stupka rechts im Bild "füttert" gerade die regionale Presse mit aktuellen Informationen . . .
In vergleichsweise kurzer Zeit von 11 Jahren entstand dieses beeindruckende Sternwarten-Projekt, das noch lange nicht abgeschlossen ist. Der Standort ist
aber auch einmalig gut gewählt.