A071 Takahashi Fluorit APO 102-820

Ohne Theater wäre ein Forum sterbenslangweilig
nur noch Theater hingegen fad - also wieder mal Astro-Optik
die Mischung macht's.

Takahashi Fluorit APO

Auch hochleistungs-Optiken pflegen nicht immer perfekt zu sein. Das Objektiv hat also einen kleinen SChönheits-Fehler,
der sich aber beseitigen läßt. Dann schnellt der Strehl in die Höhe. Und deswegen messe ich das erst, wenn dieser Fehler
behoben ist. Es wäre der Optik gegenüber ungerecht.

ICS-Tak01.jpg


Der Sterntest zeigt bereits, wie farbrein dieser APO ist.

ICS-Tak02.jpg

Vergleicht man es mit dem Extrem-Beispiel eines Fraunhofers, dann erkennt man, daß auch bei diesem Fluorit-APO
die Schnittweite von Blau noch etwas hinten "raus-fällt" mit 0.03 mm, was sehr gering und wegen der AchsKoma
gar nicht so leicht zu messen ist. Dafür haben die e-, d- und C-Linie gleiche Schnittweiten.

@FH152-1200.jpg

Je weißlicher der Gesamteindruck dieses Foucault-Bildes, umso farbreiner das Objektiv. Daran sieht man qualitativ den
Farblängsfehler. Die ersten beiden Bilder Foucault-Bilder unterscheiden sich nur in der Belichtungszeit. Das dritte
PhasenKontrast-Rauhheits-Test-Bild ist üblich und unauffällig. Auch hier erkennt man noch einmal die Farbsituation.

ICS-Tak03.jpg

Interessant ist die Darstellung eines ausgeprägten Gauß-Fehlers, auch Sphäro-Chromasie oder farbabhängiger
Öffnungsfehler genannt. Im kurzen Spektrum reagieren die meisten Optiken überkorrigiert, im grünen Spektrum
sollten sie perfekt sein, um längeren Spektrum hingegen sind sie meist unterkorrigiert. Jedenfalls mit einem
Ronchi-Gitter 13 lp/mm intrafokal im Doppelpaß sehr schön darstellbar.

Die AchsKoma zieht sich natürlich durch alle Spektren durch, sodaß man über die Interferogramme den Gauß-Fehler
fast nicht erkennen kann. Diesen Fehler habe ich nach der Methode Bernhard Schmidt etwas beseitigt, wollte man
diesen Fehler ganz ausschalten, müßte man das Objektiv zerlegen, was angesichts des hohen Strehl-Wertes nicht
unbedingt erforderlich ist. Nur Perfektionisten würden so etwas tun. Am Himmel erkennt man auch größere Achskoma
noch nicht, wie mir das Astreya-Beispiel unlängst eindruckvoll zeigte.

ICS-Tak04.jpg

Die Auswertung dieser Schnittweiten-Differenz gibt für diesen Takahashi ein sehr kleines sekundäres Spektrum und eine
Index-Zahl von nur noch 0.2125, ein Wert , dem man einem Super-APO zuordnen müßte.

ICS-Tak04a.jpg

Von Bernhard Schmidt ist eine Lösung bekannt, wie man die Achskoma reduzieren kann. Im vorliegenden Fall so geschehen.

ICS-Tak05.jpg

Die Achskoma beträgt nur noch 2.3 Prozent StrehlPunkte, und deswegen zerlegt man kein Objektiv, es sei denn, man
braucht eine Referenz-Optik.

ICS-Tak06.jpg