M101 * Moderne Raubritter und Wege-Lagerer

HAS 27.10.2014

Zwischen der Schweiz und den Ländern der EU kann man zwar problemlos mit dem Auto verkehren,
nur ein Paket auf dem Postweg von der Schweiz in Richtung EU und zurück, kosten in einem konkreten
Fall wegen Fehler im vorgeschriebenen Verfahrens-Weg die Summe von 768.66 Euro. Man ist also
gut beraten, entweder einen privaten Kurierdienst zu bemühen, oder aber von einer grenznahen Station
in Deutschland, Italien oder Frankreich innerhalb der EU ein Paket zu versenden und am Ende von dort
wieder abzuholen.

Der Fall

Ausgerechnet am 24.Dez.2013 trug ein Sternfreund aus der Schweiz seinen 16" Zambuto Spiegel incl.
zwei ellipt. Planspiegel in zwei Paketen verpackt zum DHL-Paketdienst, auf daß dieser die wertvolle Fracht
zu mir nach Hassfurt schicken möge. Vorsichtshalber legte er die Einfuhrpapiere des vor 3 Jahren aus
USA in die Schweiz importieren Papiere bei

Die beiden Spiegel-Pakete landeten also beim Hauptzollamt, Schweinfurt, und von dort kam die
schriftliche Nachricht, daß ich etwas zu verzollen hätte. Bereits diese Feststellung erzeugte bei mir großes
Erstaunen, nachdem die Spiegel von mir nur geprüft werden sollen und anschließend wieder zurück-
geschickt werden. Dort boten mir die fleißigen Beamten an, die Sendung wieder zurück zu schicken.

Hätte ich das nur so gemacht.

Stattdessen überlegte ich mir das noch einmal, und holte aber erst 8 Tage später beide Pakete ab,
worauf mir die Raubritter dort völlig legal 16.- Euro Lagerungs-Gebühren abverlangten, die ich
freudig bezahlen durfte. Die Prüfung dauerte ca. 3 Stunden, die Ergebnisse erreichten noch am gleichen
Tag den Sternfreund, und nun ging es darum, wie kriegt man ohne großes Aufhebens die Spiegel
wieder in die Schweiz.  Also bemühte ich auf Geheiß des Sternfreundes erneut die DHL-Post.

Diesmal wurde ein anderes Zollamt bemüht, jedenfall hätten die zoll-technischen Aufkleber den
Eindruck vermittelt, was man auf den Bildern erkennen kann, die mir der Sternfreund geschickt
hatte.

Dies geschah Jan/Febr, 2014 derart, daß das große Spiegel-Paket ihn unversehrt erreicht, das
Paket mit den kleinen Fangspiegel jedoch mich erneut erreichte. Nun war die Preisfrage, wie bringt man
die auch noch zurück. Der Sternfreund holte diese dann persönlich bei mir ab.

Für mich war der Fall also seit Monaten abgeschlossen. Justament erreichte mich am 02. Okt. 2014
nun von einem anderen Zollamt die Nachricht, daß diese temporäre Einfuhr nicht ordnungsgemäß
abgeschlossen sei unter Androhung einer Einfuhrabgabe von 768.66 Euro, wenn ich nicht bis zum 20.Okt.2014
die ordnungsgemäße Ausfuhr belegen könne. Der Sternfreund in der Schweiz bemühte zwei mal
eine bebilderte Erklärung, daß alle Spieglel wieder in seinem Besitz und in der Schweiz seien, worauf
die Sachbearbeiterin diesen schriftlichen Versuch abschmetterte mit dem Hinweis, das seien für sie
keine Dokumente. 

Auf die tel. Frage, wie denn ein zollamts-gültiges-Verfahren auszusehen hätte, antwortete die Dame
wenig informativ - sie drückte sich vor klarer Auskunft mir gegenüber. Auch der Sternfreund aus der
Schweiz hatte keine Chancen.

Nachgereicht werden muß, daß der Dienststellenleiter des ersten Hauptzoll-Amtes bereits große Mühe 
hatte, das richtige Formblatt für den Vorfall zu finden - mir aber damals auch nicht detailliert erklären
konnte, wie die Spiegel wieder in die Schweiz zurückgebracht werden können.

Man kann uns also Verfahrensfehler vorwerfen, die einen normalen Europäer bereits in die Verzweiflung
treiben können, besonders wenn man des EU-Rechtes wegen im Unklaren gelassen wird:

Weil ja die Schweiz für die EU Ausland ist. Um also Geld, das man in der Schweiz gebunkert hat, nicht
beim Zoll vorführen muß, muß man es förmlich unentdeckt über die Grenze tragen. Wie der Mensch,
der Sand in einer Schubkarre über die Grenze fuhr, aber nicht Sand schmuggelte, sondern Schubkarren.

Zur Vermeidung von behördlichem Ärger gäbe es oben bereits einige Vorschläge, wenn man nicht
gerade persönlich per Auto beim mir anreisen will.

Dies habe ich beschrieben, wenn mich noch einmal einer anfragt,  wie man das
Transport-Problem von der Schweiz nach Deutschland und zurück bewerkstelligt.

 

 

 

 

 

 

 

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