H400 Auto-Biografie Wolfgang Rohr - 30.Juno 2016

Vorwort: Mit der Zeugung wird jedes Lebewesen, also auch das Tier Mensch, über den genetischen Bauplan "realisiert" und

landet in uneserem Fall nach 9 Monaten im Kinderwagen. An die Zeit vor der Zeugung haben wir keine Erinnerung, wenn man
nicht gerade an Wiedergeburt glaubt. Mit dem Tod setzt die Biologie in uns einen Endpunkt - der im Falle schwerer Krankheit
auch als Erlösung aufgefaßt wird. Die Zeit vor ca. 600 000 Jahren läßt sich nur über Fossilfunde erschließen, ebenso ist eine
zeitlich gleichgroße Zukunft nicht vorstellbar. Bewundernswert ist in jedem Fall der genetische Bauplan, mit dem immer
wieder neue Lebensformen entstehen - solange unser Planet dies zulässt. Den Sauriern ging es vor ca. 65 Mio Jahren an den Kragen.   

- früheste KindheitErninnerungen im Klostergarten in Ebrach
- Kindheit in Ebrach, Knobling bis 5.Klasse Volksschule Ebrach später Nürnberg Schniegling
- Lehrzeit bei VDM, Halbzeuge 1959-63
- Fockenfeld SpätberufenenSchule 1963-66
- Bamberg Karmeliten 1966-68 Abitur
- bis 1970 Studium Münster, PH Bamberg
- 1970-75 StudienLeiter bei FRiedrich Ebert Stiftung
- 1975-78 Planung und Bau zweiter FriseurGeschäfte
- VorbereitungsDienst als Lehrer bis 1980 mit 2. StaatsExamen
- 1982 Heirat in Haßfurt und Wechsel nach Haßfurt
- Eintritt ins RentenAlter 2009, seither Pensionär

In Salzhausen/Schnede fand am 24.02.1945 das erfreuliche Ereignis meiner Geburt statt.  Wie die Verhältnisse im Februar 1945 für eine hoch-
schwangere Frau, meiner 22-jährigen Mutter (* 25.06.23) damals war, läßt sich nicht mehr ermitteln, sie verunglückte am + 24.05.1949 mit dem
Fahrrad. Das Foto könnte 1947/48 entstanden sein: Die Mutter verstarb mit 26 Jahren, der Vater wurde 86 Jahre alt. 

Der Vater (*28.02.1922  + 21.04.2008) schwieg sich in seiner zweiten Ehe grundsätzlich aus, was seine eigene Kindheit, das Verhältnis
zu seiner dominanten Mutter, die ersten Ehejahre mit meiner Mutter, bis das Unglück die Familie auseinanderriss und er auf der Suche nach
seiner zweiten Frau die Tochter des Gärtnermeisters Josef Knobling unter den dörflichen Bedingungen der Gemeinde Ebrach im Steigerwald
1950 heiratete. Dort verfügte der Ortspfarrer Ruckdeschel, daß die Ehe nur katholisch geschlossen werden könne und mein Vater erst zum
Katholizismus übertreten müssen. Er wurde also zum rechten Glauben "überzeugt" und ich erhielt aus Sicherheitsgründen zum zweiten
Male diesmal eine katholische Taufe, nachdem ich bereits zum 1. Male evangelisch getauft worden war, vermutlich im Kinderheim in Salzhausen
Schnede. Die Großmutter Thekla Knobling führte ein strenges religiöses Regiment, das zur damaligen Zeit sorgfältig kontrolliert wurde in
der Dorfgesellschaft. Diese Situation ist trefflich von Franz Josef Degelhardt in seinem Lied "Deutscher Sonntag" beschrieben worden. Wer
vom Pfad der Tugend abwich, darüber verrissen sich die guten Katholiken in unserem Dorf die Mäuler. Weil einer in seiner Not mit einer 
geächteten Frau ein Kind zeugte, wurden die Beiden zu einer Heirat genötigt, damit alles seine Ordnung hat. Man darf nicht vergessen, daß
Kloster Ebrach unter der Zisterzienter-Abteil ein Machtzentrum war, was dem Bistum in Würzburg nahezu ebenbürtig war. Gut erkennbar
auch an der noch heute beeindruckenden Kirche Bausubstanz des Klosters, das später 1803 nach der Säkularisation vom Freistaat Bayern
als Justiz-Vollzugsanstalt Verwendung fand.  Bild Kloster Ebrach

Nach einem verlorenen Krieg fanden die Menschen offenbar im strikten Vorschriften-Rahmen des fränkischen Katholizismus wieder den nötigen
Halt in ihrem Leben.

Jenseitig solcher gesellschaftlichen Entwicklungen geht die Fortpflanzung-Biologie jedoch ihre eigenen Wege. Genetisch paarte sich offenbar der
Widerspruchs-Geist aus der Linie meiner Mutter mit einem angepaßten Vater, der von seiner eigenen Mutter kräftig kondizioniert worden war. 
Als nämlich sein Bruder Günter im Krieg gefallen war, soll ihm diese Mutter vorgehalten haben, daß ihr lieber gewesen wäre, wenn er im Krieg
geblieben wäre, und nicht ihr Lieblingssohn Günter. Ich selbst habe diese resolute Frau Schwäbe in 2. Ehe  in der damaligen DDR anläßlich eines
Besuches als wenig einfühlsam mit Kindern erlebt. Vor 1945 spielte sie in der Frauenschaft der NSDAP eine nicht mehr zu eruierenden Rolle.
Nach 1945 wurde das Gut enteignet und in eine LPG übergeführt. Der Kontakt zu ihr war also nicht nur aus politischen Gründen eher ausgetrock-
net, ein Vorgang, der sich im Verhältnis zu meinem Vater wiederholte, nachdem unser beider Charaktäre sich unversöhnlich gegenüberstanden.

Als Dreijähriger konnte ich nach Herzenslust im Klostergarten spielen, den man durch ein niedriges Fenster im Hühnerstall des benachbarten
Försterhauses auch als Kleinkind mühelos erreichte. Mit einer Schöpfkelle bewaffnet ruinierte ich das Gelege einer Entenmutter, nachdem die
Eier nach meiner damaligen Einschätzung verdorben waren - sehr zum Leidwesen auch der Försterfrau, die sich äußerst erregt bei meiner
Mutter beschwerte.   In der damaligen Zeit muß ich wohl auch die Mundharmonika meines Vaters mit einem Schraubenzieher zerlegt haben,
was immerhin ein Hinweis auf meine spätere technische Entwicklung ist, die aus der mütterlichen Linie stammt, hatte doch mein Onkel aus
dieser Linie leidenschaftlich Uhren gesammelt. Als ich diesen Onkel Mitte der 80er Jahre in Strasburg, Ukermark, besuchte, konnte ich endlich
meine genetische Abstammung sehr augenfällig erkennen - die Biologie hat ihre eigenen Wege sich durchzusetzen.

In meinem Fall hatte die katholische Prägung eine contraproduktive Wirkung: Das Leer-Gebäude dieser Religion habe ich deshalb im
Laufe meines Lebens völlig ad acta gelegt.: Das Säugetier Mensch kann ähnlich enden wie die Saurier, und warum sollte es innerhalb
der belebten Natur unsterblich sein. Aus der Information von Ei- ujnd Samenzhelle baut sich nach klaren Regeln immer wieder ein Exemplar
der jeweiligen Gattung auf mit genau programmierter Lebenszeit.

Als Kind wird man im katholischen Kindergarten von kath. Schwestern sozialisiert, bevor man ab der Grundschule 3. Klasse in die Obhut des
örtlichen Pfarrers Ruckdeschel als Ministrant übernommen wird und morgens vor der Messe in der Sakristei Spalier stehen muß, wenn sich
seine Heiligkeit mit festen Schritten der Kloster-Sakristei näherte. Nachdem einer die schwere Tür aufgerissen hatte, strich besagter Pfarrer
über die junge Ministranten-Köpfe mit der wiederkehrenden Frage, was wir im späteren Leben zu werden gedachten. Der eine wollte Pfarrer,
der andere Pater, der dritte in einen Orden, der vierte wollte Bischof werden. Und derjenige Oberministrant, der in der Passions-Geschichte
immer den Heiland lesen durfte, fand später in einer hoffentlich glücklichen Ehe als Organist sein Auskommen. Es klappte also nicht so recht
mit der Förderung der geistlichen Berufe von Kindesbeinen an.

Ab dem 14-ten Lebensjahr wurde ich erst zur Berufsberatung geschickt - hatte ich doch aus Streichhölzern die Brücke am Kwai nachgebildet -
so ähnlich, wie sie auch im gleichnamigen Film zu sehen war. Und so wurde aus dem 14-jährigem Pupertier ein späterer Werkzeugmacher oder
Feinmechaniker. Eine Zeit voller Frust und Vorschriften, die ich aber später gründlich beendet habe. Im Frühjahr 1963 hatte ich zumindest mit
der Gesellenprüfung den ersten Schritt zu Selbständigkeit getan und suchte mir sofort einen neuen Arbeitsplatz in einer kleinen Werkstatt
für die Herstellung von Außenspiegeln für LKW's.

Die katholische Sozialisation bewirkte aber, daß ich mich zuunächst ins Getümmel eines Ordensberufes stürzen wollte, ich aber glücklicher-
weise in Fockenfeld nahe Waldsassen, Konnersreuth, in der Spätberufenen-Schule der Salesianer vom Hl. Franz von Sales landete. Dort genoss
ich ein "klösterliches" Leben derart, daß wir im Sommer die Erdbeeren im Klostergarten räuberten, vor jedem Sonntag das Gebäck mit einem
Nachlüssel ausgiebig getestet haben, zum 1. Mai den Maibaum wieder in den Wald zurück-versetzen und am Faschings-Dienstag in der ewigen
Anbetung für die Sünden der Welt voller Inbrunst beteten, während mir damals ein pädophiler Friseur immer mal ein paar Mark heimlich
zusteckte. Trotzdem beendete ich dieses dreijährige Gastspiel und siedelte 1966 ins dortige Theresianum, Bamberg als Externer über mit einer
eigenen fast sturmfreien Bude. Ich war also bereits 21 Jahre alt und traf meine eigenen Entscheidungen, fernab vom Elternhaus, ohne den
lästigen Rechtfertigungsdruck aus dieser Richtung.

Als "erwachsener" Mensch mit 21 Jahren ist die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zunächst etwas angstbesetzt. Da aber das
Ziel, Abitur machen zu wollen mir plastisch vor Augen schwebte um im Leben nicht als Feinmechaniker zu enden, steuerte ich unbeirrt und
durchaus erfolgreich auf dieses Ziel zu, das ich 1968 mit dem Humanistischen Abitur (Latein, Griechisch) auch erreichte. Doch die Frage, wie
es dann weitergehen sollte, war nur um zwei Jahre aufgeschoben. In dieser Zeit sammelte ich einfach nur Lebenserfahrungen. Dies führte
mich zunächst nach Münster/Westfahlen ins dortige Priesterseminar, um jedoch dort keinen besonders frommen Eindruck zu hinterlassen.
Ein halbes Jahr später fand ich mich in einer kleinen Familie wieder mit zwei Töchtern und der Tatsache, daß uns für unsere Situation das
hilfreiche und verständnisvolle Umfeld der beiderseitigen Großeltern fehlte. Da mir noch viele Erfahrungen hinsichtlich der zweiten Hälfte
der Menschheit fehlte, holte ich dies zum Leidwesen meiner angetrauten damaligen Gattin kräftig nach, sodaß nach fünf Jahren die nur standes-
amtlich geschlossene Ehe "auseinanderflog". Diese Entwicklung verursachte einen heftigen Rosenkrieg, war aber unterm Strich eine
richtige Entwicklung, angesichts eines jungen Mannes, der noch viele Lebenserfahrungen machen mußte.

Zwischen 1970 und 75 bekam ich über meine SPD-Mitgliedschaft bei der Friedrich Ebert Stiftung die Stelle eines gutbezahlten Studienleiters
und war in dieser Zeit in der politischen Erwachsenenbildung tätig. Besondere Zukunfts-Perspektiven waren damit nicht eröffnet, aber die
übliche Soziale Kontrolle, wie sie in politischen Parteien üblich ist. Das muß man nicht unbedingt mögen. Eine charakterliche Eignung für
diesen Werdegang entwickelte ich nicht, dem stand mein ausgeprägter Widerspruchsgeist entgegen. 1975 war also meine "politische"
Kariere vorzeitig bzw. Gottseisgedankt zu Ende und ich setzte ein zweites Mal an, ein 1969 begonnenes Lehrerstudium im zweiten Anlauf
abzuschließen, was mir auch gelang. Darauf folgte die bekannte Referendarzeit, bei der offenbar wird, wie der Bayerische Staat mit seinen
Leibeigenen umzugehen pflegt - auch schlecht für einen Widerspruchs-Geist, aber gut für die Pension, wenn man einen langen Atem hat. 
Für eine Karriere im Schuldienst sind das eher schlechte Vorraussetzungen. Wobei immer die Frage erlaubt ist, was man sich mit einer solchen
Karriere eigentlich einhandelt: Man erlebt es an den vielen Kollegen, die Schulleiter geworden waren.   


Die Studienzeit bis zur 1. Lehramtsprüfung in Würzburg nutzte ich zum Aufbau zweier Friseur-Geschäfte, da ich nach 1975 bis ca. 1980 mit
einer Friseur-Meisterin liiert war, und zunächst für Christl, so ihr Name, im Elternhaus eine Existenz aufbaute. Die organisatorische und
praktische Durchsetzungs-Kraft hatte ich genetisch mütterlicherseits mitbekommen. Die Lehrer-Ausbildung lief eher lustlos so neben her:
Ein typischer Lehrer war ich nie, mir fehlt noch heute die masochistisch unterwürfige Grundhaltung, die man für die heute grassierende
Anspruchshaltung von Eltern und deren späteren Nobelpreisträgern ausgesetzt ist. In dieser Zeit entwickelte sich auch mein Motto:
"Quäle nie einen Lehrer zum Scherz, denn er könnt geladen sein." Hilfe vom Schulleiter bzw. Schulamt wird man nie erwarten dürfen, denen
das Hemd immer näher ist als der Rock. So allmählich bekam ich eine Vorstellung davon, was es heißt, in einen Gen-Pool einheiraten zu wollen.
Das die Biologie nur an der Fortpflanzung interessiert ist, sollte man sich sorgfältig das soziale Umfeld einer Angebeteten betrachten, da bestimmte
Charakter-Eigenschaft leider bei den Nachkommen erneut wieder auftauchen. Auch die des ungeliebten eigenen Vaters in meiner zweiten Ehe.
Da aber das Säugetier Mensch auch nichts anderes ist, als das Blatt eines Baumes, das im Herbst abgworfen wird, führt das Einzelindividuum
Mensch auch eine begrenzte Lebenszeit, über die man sich im Klaren sein sollte, weil das Leben auf diesem Planeten so organisiert ist. Wir sind
aus Sternen-Staub entstanden und werden hinterher wieder recycled über die Jahrmillionen. 
     

Der Vater Gottfried Rohr machte aus seiner Jugend ein großes Geheimnis. Jedenfalls fand sich nie die Gelegenheit, seinen Kindern etwas
von seinem eigenen Wertegang als Kind und unter dem politischen System 3. Reich etwas zu erzählen. Zu groß waren offenbar die genetischen
Unterschiede zwischen der Rohr- und der Welnitz-Linie, die sich zeitlebens nun gar nicht vertrugen. Erschwerend für mich kam hinzu, daß ich
aus 1. Ehe eher zum Halbbruder (Zit. meiner Halb-Schwester Angelika) degradiert worden war und ich somit keinen Grund sah, mich dieser
zweiten Familie besonders vertrauensvoll hinzuwenden.

In Ermangelung größerer Lebenserfahrung heiratete ich 1970 in 1. Ehe die Kunigunde Schütz, die mir zuvor täglich über den Schulweg gelaufen
war - ohne den Segen beider Elternteile, Gottseidank nur standesamtlich, war eine spätere zweite Hochzeit kirchlich enorm erleichterte. Die
Jahre 1970 - 75 waren vollgestopft mit Problemen, was sich aus den Verpflichtungen einer jungen Familie und der Tatsache, daß ich noch viele
Erfahrungen nachzuholen hatte, gut zu erklären ist. Jedenfall exakt am 24.02.1975 erfolgte dann die Scheidung von Kunigunde und den beiden
Mädchen Judith und Edith. Die Trennung hat bis heute gehalten, von keiner Seite entstand der Wunsch auf Kontakt. Nach dem beruflichen Abschluß
beider Mädchen stellte ich die pflichtgemäßen Unterhaltszahlungen ein.

Nach der Zweiten Lehramtsprüfung 1981 wird man beim Erreichen der Bayerweiten Staatsnote in den Vorbereitungs-Dienst aufgenommen,
man ist  Beamter auf Probe und wird je nach Eifer sofort auf Lebenszeit verbeamtet oder muß, wie ich, noch eine zwei-jährige Bewährungs-
zeit absolvieren, was auf meine monatliche Besoldung keinen Einfluß hatte. Ich war also nun Jung-Lehrer mit Aussicht auf eine ordentliche
Pension. Kollegen, die ihren Ruhestand erreicht hatten, gaben mir immer den Rat "halte durch, es kann nur besser werden". Ich hielt also
durch.  

Der Lehrerberuf verlangt eine masochistisch-dienende Grundeinstellung, eine Dienstleistung bis zur Selbstverachtung an Schul-Hierchaie,
Elternschaft und rotzfrechen Plagen.

 

Das Säugetier Mensch

Das Säugetier Mensch unterscheidet sich biologisch kaum von anderen höher entwickelten Säugetieren, hinsichtlich Stoffwechsel, Reproduktion
und allgemeinen Körperfunktionen. Man würde sonst keine Tierversuche durchführen, wenn es um kosmetische oder medizinische Forschung
geht. Auch die Transplantation von transgenen Schweineherzen rückt ins Blickfeld medizinischer Forschung. An der Spitze der Nahrungskette
steht offenbar der Mensch, jedenfalls macht er sich kaum darüber Gedanken über die industrielle Produktion von Fleisch aller Art. Dabei spielt
die Frage der globalen Ernährung der Weltbevölkerung eine her untergeornete Rolle, wenn nicht gerade Kirchen durch entsprechende caritative
Aktionen den Ernährungs-Mangel in großen Teilen der Weltbevölkerung zu lindern versuchen.

Das Gehirn, auf das der Mensch so stolz ist, ist zunächst ein Steuer-Organ, damit wir rechtzeitig auf die Bäume klettern, wenn sich ein Freßfeind
nähert. Genetisch ist das Steuerorgan Gehirn stärker festgelegt, als uns das Recht sein kann, wenn wir behaupten, einen freien Willen zu haben.
Die Zwillingsforschung würde beweisen, daß wir zu einem größeren Teil "vor-programmiert" sind. Also aus unserer Haut gewissermaßen kaum
heraus können.

Ein großes Problem haben die Menschen mit der Endlichkeit ihres Lebens. Seit Darwin wissen wir, daß es auf der Erde evolutive Entwicklungen
gegeben hat, wobei kosmische Katastrophen und erdgeschichtliche Veränderungen dominante Arten aussterben ließ (Saurier) und damit andere
Arten neue Entwicklungs-Chancen bekamen (Säugetier).

Eine menschliche Eigenart ist die Entwicklung von Religionen, die sich jedoch oft unerbittlich gegenseitig bekämpfen und die Existenz-Berechtigung
absprechen. Das Säugetier Mensch hat eine stark ausgeprägte Aggressivität und führt deswegen seit Urzeiten jeweils Kriege gegeneinander mit
den unterschiedlichsten Gründen. Im vergangenen 20.-ten Jahrhundert führte der 2. Weltkrieg z.B. allein zu 55 Millionen Toten in Europa und
Asien. Der Mensch glaubt an ein Weiterleben nach dem Tode, ohne darüber nachzudenken, daß er vor seiner Zeugung und Geburt biologisch nicht
existiert hat und erst die Vereinigung zweier Gen-Stränge zur Entwicklung eines neuen Individuums geführt hat. Daß auch der Mensch wieder
recycled wird, wie alle anderen Lebenformen, und daß er letztlich aus Sternenstaub besteht, wie er bei der Explosion von Sternen entsteht,
realisiert das Säugetier Mensch nicht. Ein Leben, daß zeitlich mit der Zeugung beginnt, muß offenbar ewig weiterleben. Und dafür braucht er dann
die Religion.

Heilige Bücher, wie die Bibel, der Koran oder die Thora, sind von Gott inspiriert, also vom Himmel gefallen und unantastbar gegen heutige Kritik.
Der kritische Verstand und die Religion sind unvereinbar, weil Religion als von Menschen gemacht entlarvt werden würde. Deshalb ist eine
Diskussion zwischen einem freien, unabhängigen Geist und einem Relgionsvertreter Zeitverschwendung. Der Gläubige Christ, Moslem, Jude,
Zeuge Jehovas etc. wird kaum seine eigene Position in Frage stellen wollen, zu sehr ist er von der Richtigkeit der eigenen Position überzeugt.
"Extra ecclesiam nulla salus", ein Satz von Cyprian, Bischof  von Karthago etwa 250 nach Christi, formulierte eine noch heute gültige Position
der katholischen Kirche als allein-seligmachende Religion. Auch die Moslems fühlen sich in unserer Zeit aufgerufen, die Ungläubigen töten zu
sollen. Zit:"Es gibt keinen Islam und Islamismus. Es gibt nur einen Islam. Wer etwas anderes sagt, beleidigt den Islam. Recep Erdogan,
türkischer Präsident, 2008" Siehe auch: http://derprophet.info/inhalt/das-bild-unglaeubigen-htm/

  1. Ungläubige sollen bei folgenden vier Gelegenheiten umgebracht werden:
    A. Im Zusammenhang mit dem „Heiligen Krieg“
    B. Im Zusammenhang mit der „Einladung zum Islam“
    C. Als Kriegsgefangene
    D. Im Falle der „Beleidigung des Islam“ (Blasphemie)

Die bekannteste Fatwa, die auch den Begriff erst der nicht-islamischen Welt bekannt machte, stammt vom iranischen Ayatollah Khomeini. Am 14.
Februar 1989 verlangte der Schiitenführer die Tötung des Schriftstellers Salman Rushdie wegen angeblicher Gotteslästerung in dessen, in London
im September 1988[5] erstmals öffentlich vorgestellten Buch „Die Satanischen Verse“ und wegen Abfalls vom Islam.

Die zweitausend-jährige Geschichte des Christentums ist oftmals ähnlich aggressiv abgelaufen, was gerne verschwiegen wird. Wer sich
auch heute in der Öffentlichkeit als kritischer Geist darstellt, muß mit Sanktionen in irgendeiner Weise rechnen.    

 

Zeit online: Die wahren Wurzeln der Religionen * Evolution und Religionen * Der größte Irrtum der Menschheit
http://community.zeit.de/user/diego448/beitrag/2011/01/05/die-wahren-wurzeln-der-religionen-evolution-und-religionen-der-gr%C3%B6%C3%9F   
Zusammenfassung:  http://www.gesellschaftsevolution.de/ 

 

Dieter Brandt: Der größte Irrtum der Menschheit:  
http://www.gesellschaftsevolution.de/entstehung_von_glauben101.pdf 
Der größte Irrtum der Menschheit? – Die Entstehung von Glaube und Religionen
http://sadlove.de/kernfragen/der-groesste-irrtum-der-menschheit/

Wie Genitalien zu Göttern wurden - Deutschlandfunk
Hirnforscher und Theologen auf der Suche nach Gott
Denkfest: Ethik basiert auf Evolution, nicht Religion
Evolution der Religion - Aus Quarks & Co. 2014

Von Michael Hollenbach Jenseitsideen gegen die Angst 
http://www.deutschlandfunkkultur.de/entstehungsgeschichte-der-religionen-jenseitsideen-gegen.1278.de.html?dram:article_id=342051:article_id=342051

Religionswissenschaftlerin Ina Wunn, die in ihrem aktuellen Buch "Götter, Gene, Genesis" 

Freiburger Neurobiologe Robert-Benjamin Illing:  
https://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/religion_und_politik/aktuelles/2014/05_2014/pm_religion_und_hirnforschung.pdf
http://www.deutschlandfunk.de/gehirnforschung-auf-der-suche-nach-der-religiositaet.886.de.html?dram%3Aarticle_id=290566

Ina Wunn:
http://www.ina-wunn.de/documents/Delgado_Evolution_Malta.pdf
http://www.ina-wunn.de/documents/goetter-gene-genesis-teaser.pdf
http://www.ina-wunn.de/documents/goetter-gene-genesis-vorwort.pdf

https://www.welt.de/wissenschaft/article114696979/Was-Religion-mit-Intelligenz-zu-tun-hat.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article13801232/Der-Meister-des-Universums-braucht-keinen-Gott.html
http://www.hawking.org.uk/

https://books.google.de/books?id=8rh4DAAAQBAJ&pg=PT3&lpg=PT3&dq=Das+Christentum+als+weltgeschichtlicher+Irrtum&source=bl&ots=owbGwntTtk&sig=YKo_uDrDay7wWALLBHtGyeJyqn4&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwi77f_s2MfYAhUBKewKHf_ACLYQ6AEIMjAC#v=onepage&q=Das%20Christentum%20als%20weltgeschichtlicher%20Irrtum&f=false

https://www.christentum-hinterfragt.de/histor.htm

http://www.zeit.de/2017/41/die-macht-des-heiligen-hans-joas-theorie-max-weber

http://www.deutschlandfunkkultur.de/das-christentum-als-kette-von-irrtuemern.950.de.html?dram:article_id=262507

http://www.beck-shop.de/fachbuch/leseprobe/9783828824355_Excerpt_001.pdf

https://www.google.de/search?q=entstehung+der+religionen+doku&sa=X&ved=0ahUKEwiV38-H28fYAhUO2qQKHaTAChsQ1QIIkQEoBQ&biw=1419&bih=968

https://www.youtube.com/watch?v=uhXizC51V4A

https://www.youtube.com/watch?v=uQxl6T_0f00

https://www.youtube.com/watch?v=5LyQL5TCreo


Biologisches Credo 

Während viele Zeitgenossen ein religiöses Weltbild pflegen, wäre für mich die sorgfältige Betrachtung
des Lebens und seinen unübersehbaren Spielformen das größte Wunder, das ich mir vorstellen kann,
insofern halte ich einen "Schöpfer" als Ursache für völlig entbehrlich.

Für mich ist das Säugetier Mensch, auch irrtümlich "homo sapiens" genannt, eine Art, die aus der Linie
der Säugetiere entspringt und in vielen Dingen vergleichbar ist mit anderen Säugetieren, die wir z.B. als
"Wiener Schnitzel" zu verspeisen pflegen. Unter den Menschenartigen gab es eine Reihe weiterer Linien,
die heute bereits wieder ausgestorben sind: Der Neanderthaler hat es ca. 200 000 Jahre auf dieser Erde
ausgehalten, wir hingegen erst 100 000 Jahre. Daneben gibt es den homo Heigelbergensis, den Homo
erektus, den Denisova Menschen, einen zwergwüchsigen Flores Menschen, homo naledi und weitere
Unterarten, die aber heute ausgestorben sind bzw. wir uns in der Vergangenheit mit ihnen gepaart haben. 
In unserem Gen-Pool befinden sich Genabschnitte sowohl des Genoms des Neandertalers wie auch des
Denisova Menschen, der weit über Asien verbreitet war. Siehe bei  Paläogenetiker Svante Pääbo am
Max-Planck-Institut in  Leipzig um 2002 in einer Veröffentlichung: 
" 2002 veröffentlichte er unter anderem seine Forschungsergebnisse zum „Sprachgen“ FOXP2, aus des
sen Fehlen oder auftretenden Defekten Sprachunvermögen resultiert.[3] 2010 gehörte Pääbo zu den Auto-
ren einer Studie, in der nachgewiesen wurde, dass vor rund 40.000 Jahren im Altai-Gebirge neben 
Homo sapiens und dem Neandertaler noch eine dritte, unabhängig von diesen beiden Arten dorthin
eingewanderte Population der Gattung Homo gelebt hat, genannt Denisova-Mensch.[4][5] Im Jahr 2018
sequenzierte er das Genom des Fossils Denisova 11 aus der Denissowa-Höhle , – ein Kind einer
Neandertaler-Mutter und eines Denisova-Vaters.[6]"

So unterliegt auch der Mensch in seiner Einzel-Existenz allen übrigen Säugetieren, von denen er sich
u.a. ernährt, als Raubtier an der Spitze der Nahrungskette. Zeugung, Geburt und Tod folgen ebenfalls
den gleichen Mechanismen, und sind von der Natur hormonell so geregelt, daß der von uns geglaubte
freie Wille des Menschen nur eine Illusion ist. Insofern ist die Frage, was vor unserer Zeugung/Geburt
gewesen ist, ebenso wenig sinnvoll, wie die Frage zur Zeit nach unserem Tod. Unser Genom ist in
gewisser Weise langlebig bis unsterblich, mischt sich aber immer wieder neue, entwickelt dabei neue
oder andere Formen, bis irgend ein Ereignis das Ende unserer Gattung herbeiführt, wie das z.B. beim
Neanderthaler der Fall war.

Nach unserem Tod werden wir von der Natur "recycled", was z.B. in Zentral-Asiatischen Steppengebieten
zur Himmels- oder Luftbestattung führt. ( Zit." Objektiv begründet ist sie durch für eine Erdbestattung zu
harte Steppenerde und für eine Feuerbestattung den Mangel an Brennholz. In der Tradition sind dann die
ethischen Grundsätze und religiösen Begründungen dazu entstanden." / Zit."Am Tag der Bestattung wird
der Leichnam nach einer letzten Beschwörung des Lamas noch vor Sonnenaufgang zum Bestattungsplatz
gebracht. Dort wird der Körper von den Leichenbestattern, den Ragyapas, zerteilt und den – zuvor ange-
lockten – Geiern zum Fressen überlassen. ")

In Europa gibt es traditionell die Erd- oder Feuerbestattung, daran sich anschließend die Friedwald-Idee,
und den Wunsch, die Asche des verbrannten Körpers auf irgendeine Art zu verstreuen oder diese zu einem
Diamant pressen zu lassen, den man dann am Finger tragen könnte. Da wir ohnehin aus Sternenstaub
bestehen, also den Elementen, die bei den riesigen Sternexplosionen erbrütet worden waren, ist auf jeder
Ebene Entstehen und Vergehen ein ganz natürlicher Vorgang, den die Natur ganz ohne menschliches
Zutuns restlos geregelt hat. Auch die Kalkschalen der Meerestiere, die vor Millionen Jahren zu Kalksteinen
gepresst worden sind, verwenden wir heute u.a. als Baumaterial.

Hinsichtlich der Frage nach Gott als Schöpfer und Verursacher teile ich die Auffassung von Stephen
Hawking: https://www.youtube.com/watch?v=DkulAA0V8Zo
Vor dem Urknall gab es keine Zeit, die erst mit dem Urknall entstand. Also kann es auch keinen Schöpfer
vor dem Urknall gegeben haben. Die Frage, ob Gott das Universum erschaffen hätte, ergibt deshalb
keinen Sinn, vor dem Urknall existierte die Zeit nicht. Auch die Frage nach dem Rand der Erde ist sinn-
los, weil die Erde eine Kugel ist. Niemand hat die Erde geschaffen und Niemand lenkt unser Schicksal.
Das führt zur Schlußfolgerung: Es gibt keinen Himmel und es gibt auch kein Leben nach dem Tod. So
wie alle Lebewesen einem Anfang und einem Ende unterworfen sind, ist auch der Mensch, Teil dieser
Natur mit ihren Regeln. Von anderen Säugetieren, die Religionen entwickelt hätten, ist bisher nichts be-
kannt, wohl aber von Trauer, wenn ein geliebtes Wesen plötzlich verstirbt.

In vieler Hinsicht ist die Natur das größte Wunder, nur den Begriff Gott braucht es dazu nicht.
 





 

 

      





















           

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