F112B Vom Umgang mit Streifenbildern - Teil 2
Fortsetzung Teil 2 , zu (Teil1)            
 
 Die Auswertungs-Bilder der CoC-Auswertung sind im Ideal-Fall ähnlich,
 und das Ziel soll sein, durch die für den Amateur schwierigeren
 Methode trotzdem ähnliche bis gleiche Strehl-Ergebnisse auch ohne
 Planspiegel zu bekommen, was mit einigen Grundüberlegungen tatsäch-
 lich gelang.
 
 
 
 Das nachgezeichnete Streifenbild
 
 
 
 Besonderheiten bei der Erfassung von CoC-Streifenbilder
 
 Da man diesen Interferogrammen weder die sphärische Korrektur,
 noch die Koma, noch den Astigmatismus so richtig ansieht, sind
 ein paar Voruntersuchungen zu jeweiligen Interferogramm angebracht.
 Wenn das Interferogramm waagrecht gedreht worden ist, dann sollte
 es zumindest spiegelsymmetrisch sein, was größere Coma und die
 eine Darstellungsform von Astigmatismus ausschließt. Die Über-
 oder Unterkorrektur ist nur bei starken Abweichungen erkennbar.
 In der 0.707 Zone des Durchmessers entspricht das Interferogramm
 dem normalen parallelen Streifenbild einer Sphäre. Wenn über die
 Streifenabstände oder eine konische Verformung dieser Verbindungs-
 Linien Abweichungen zu erkennen sind, dann hat man es mit beiden
 Darstellungsformen des Astigmatismus zu tun. Innerhalb von 
 AtmosFringe kann man diesen Test erneut durchführen. Je größer
 die Öffnung eines Spiegels, umso kritischer wird auch diese CoC-
 Auswertung. Zonen und abgesunkene Kante erkennt man beim CoC-
 Verfahren noch relativ problemlos.
 
 
 
 Die folgenden Testbilder ähneln denen der Auswertung in Auto-
 kollimation, nur eben jetzt über ein anderes Streifenbild
 erzeugt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Eine besonders wichtige Funktion in AtmosFringe bildet die Möglich-
 keit, über das auf der Basis der Zernike Koeffitienten gerechnete
 Artificial Interferogramm mit einem idealen Contour Streifenbild
 zu vergleichen. In diesem Falle erkennt man als wichtigsten Fehler
 die Defokussierung des Referenz- bzw. Orginal-Interferogrammes. Bei
 genauer Prüfung erkennt man auch Reste von Coma und Astigmatismus
 und kann jeweils aktiviert oder deaktiviert werden. Damit soll die
 Einschätzung der Fehler-bedingten Verformung erleichtert werden.
 
 
 
 In ähnlicher Weise kann auch die Frage eines möglichen Astigmatis-
 mus anschaulich dargestellt werden, obwohl er in diesem Beispiel
 noch von einem Koma-Effekt überlagert wird, also sehr gering aus-
 fällt. Damit vereinfacht sich mein bisheriges Verfahren, diesen
 zeitraubenden Vergleich mit einem ZEMAX-gerechneten Ideal-Inter-
 ferogramm durchzuführen. Vielleicht schärft dieser Vergleich den
 Blick, wie sich Sphärische Aberration, Coma und Astigmatismus bei 
 CoC-Streifenbildern darstellt.
 
 
 
 In jedem Falle ist auch der Sterntest als Gegentest sinnvoll, um
 jeden Zweifel hinsichtlich eines vorhandenen oder nicht vorhande-
 nen Astigmatismus auszuräumen. Da kann es nämlich passieren, daß
 man im Sterntest keinen Astigmatismus feststellt, aber die CoC-
 Streifenauswertung plötzlich einen signifikanten Wert auswirft, 
 der auch bei der Autokollimations-Auswertung nicht auftritt und
 nur über Schwingungen und Luftverwirbelungen erklärt werden kann,
 bzw. bei einem anderen CoC-Streifenbild erheblich niedriger ausfällt.
 Bei der Autokollimation würde das sofort auffallen, bei der CoC
 Methode leider sehr viel weniger. In diesem Sinn sind auch die Angaben
 bei Certifikaten zu verstehen, die von einer Mindestgenauigkeit
 sprechen, die über das Certifikat ausgewiesen wird.
 Sehr gut funktioniert diese Methode z.B. beim ZYGO Interferometer,
 ein Verfahren, das ich bei einem englischen Hersteller von Newton-
 Spiegeln sehr intensiv studieren konnte.
 
 
 
 Weil aber auch ein Interferogramm nur ganz bestimmte Aspekte einer
 Optik zeigt, sind die anderen ebenfalls gut bekannten und nachfolgend
 beschriebenen Tests sehr sinnvoll.
 
 Der Ronchi-Gittertest
 
 
 
 Der Foucaulttetst
 
 
 
 Der Lyot- oder Phasenkontrast-Test
 
 
 
 Wer viele Optiken hinsichtlich der Abbildungs-Qualität mit einem
 Lichtspalt und einem 2.5 mm Vixen-Okular prüft und fotografiert,
 bekommt ebenfalls eine praxisnahe Möglichkeit, die Abbilduings-
 Qualität gut einzuschätzen.
 
 
 
 Siehe auch folgende Informationen zu den einzelnen Tests: 
 01. Der Sterntest.................http://rohr.aiax.de/sterntest.htm 
 02. Der Ronchigitter-Test......http://rohr.aiax.de/ronchitest.htm 
 03. Der Foucault-Test...........http://rohr.aiax.de/foucaulttest.htm 
 04. Der Lyot-Test................http://rohr.aiax.de/lyottest.htm 
 05. Der Spalt-Test...............http://rohr.aiax.de/spalttest.htm 
 06. Der Interferometer-Test...http://rohr.aiax.de/iferotest.htm 
 07. AtmosFringe-Auswertung..http://www.astro-foren.de/showthread.php?t=5231
 
 
 Zurück zu Teil 1 http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=20031#post20031