F111 Präsentation - AstroForen
Hallo Uwe,
mit dem Dave Rowe stehe ich schon seit mindestens 3 Jahre seit dem Erscheinen von FringeXP in persönlichem Kontakt.
Das war auch der Anlaß, daß wir AtmosFringe entwickelt haben, weil ich den Dave nicht bewegen konnte, sein Programm
zu einem größeren Programm auszubauen, wie wir das dann bei AtmosFringe gemacht haben, indem wir nämlich die
Diskussion über den Bath-Interferometer "miteingebaut haben"
Und die sieht man sehr deutlich in der Stellung des Teilerwürfels bei beiden Lösungen:
Dave Rowe verwendet den Cube in seiner üblichen 90° Grad Stellung und bekommt dadurch notgedrungen einen etwas
größeren Bündelabstand, da das Bath-Interferometer nicht ganz auf der Achse mißt, was bei f/4-f/15 Systemen fast
keine Rolle spielt, aber dennoch bei f/4 Systemen einen leichten Astigmatismus einführt, der im schlimmsten Fall in der
Gegend von 2-3 % Strehl Mißweisung führt. Darüber gab es auf deutschen Foren eine excessive Wichtigtuer-Diskussion,
die unter anderem dazu führte, daß ich mit Zemax diesen Fehler genauer untersuchte, siehe die Links weiter unten.
Auch dem Karl-Ludwig Bath war und ist dieser Sachverhalt damals bekannt gewesen, weswegen er die 45° Lösung des
Cube einführte, bei der man den Bündelabstand auf wenige Millimeter (5 mm maximal) begrenzen kann, bei einem Bündel-
Durchmesser von 5 mm, damit man bei einem Fokus von 8-10 mm dieser kleinen Bikonvex-Linse den nötig großen Licht-
kegel von mindestens f/4 erreicht. Der große Vorteil des Bath-Interferometeres ist den meisten noch gar nicht
bekannt. Dieser Interferometer braucht keine Kohärenzlänge, weswegen er mit Weißlicht bereits funktioniert,
wie viele meiner Weißlichtinterferogramme beweisen. Und damit läßt sich hochgenau das Sekundäre Spektrum
aller Refraktoren auf die unterschiedlichste Weise vermessen, also sowohl auf der Achse, in der 70.7% Zone, am Rand.
Auch werden die Streifenbilder bzw. Interferogramme viel kontrastreicher mit Weißlicht, und die Störungen durch das
Licht der Laserdioden reduziert sich auch erheblich.
Jedenfalls, und das ist das Hervorhebenswerte und ungemein Positive von Dave Rowe und vielen dieser Optik-Freaks
aus USA, sie haben einen realitätsbezogenen Blick und keinen Schaum vor dem Mund, wenn es heiße Foren-Diskussionen
gibt zum Thema, wie genau mißt man mit dem Bath-Interferometer. Die deutschen Dampfplauderer sind hinlänglich
bekannt, Freundschaften sind darüber in Brüche gegangen, das übliche halt !