F108 Der Orginal-Artikel in SuW Juni 1973
10.12.2004 Bath-Interferometer: Die Orginal-Veröffentlichung in SuW Heft Juni 1973
Vier Links zum Orginal-Artikel
Quote:
http://rohr.aiax.de/bathorg01.jpg
http://rohr.aiax.de/bathorg02.jpg
http://rohr.aiax.de/bathorg03.jpg
http://rohr.aiax.de/bathorg04.jpg
* * *
Manche Veröffentlichungen zum Bath-Interferometer lesen sich so, als wären die Feinheiten erst heute entdeckt und untersucht worden - und als
müßten bestimmte Details erst über praxisferne Diskussionen aller Welt dargelegt werden als aller neueste Erkenntnis. Manche Zeitgenossen
stören sich offenbar daran, daß wir uns in den letzten 30 Jahren sehr eingehend mit den Feinheiten dieses Interferometers befasst hatten, ohne
deshalb gleich unsere Erkenntnisse verkünden zu müssen. Es ist also eher eine Profilierung-Sucht, die manche Zeitgenossen dazu treib, sich
hemdsärmelig bestimmter Foren zu bemächtigen - nur hier wurde ein derartiger feindlicher ÜbernahmeVersuch kurzerhand abgeschmettert.
Deshalb einige Zitate aus der SuW-Veröffentlichung vom Juni 1973, die Karl-Ludwig Bath sehr knapp gehalten hat, weil er davon ausging, daß
optisch interessierte Leute keine so großen Erklärungen bzw. Messungen brauchen.
Eine der führenden Optik-Firmen überlegte sich damals intern, das Bath-Interferometer seiner Vorteile wegen zu verwenden. Da dieser Interfero-
meter keine Kohärenz-Länge braucht, kann man ihn in allen Spektral-Farben mit einem engen Interferenz-Filter verwenden - ein großer Vorteil
bei Refraktor-Optiken, weil man dadurch sogar den Gaußfehler und durch die Rest-Chromasie auch noch eine Typisierung erreichen kann.
Beispiel eines Newton-Spiegels mit Weißlicht. Das Interferogramm wird über
die unterschiedlichen Wellenlängen in seine spektrale Farben zerlegt.
Quelle 01
Quote:
Das Interferometer arbeitet nicht in strenger Autokollimation.
d.h. der reflektierte Strahl 2 fällt nicht genau mit dem
Strahl 2 zusammen. Daher muß der Prüfling ein nutzbares Bild-
feld haben, dessen Durchmesser größer als der Abstand P1-P2,
andernfalls machen sich Astigmatismus und Koma störend be-
merkbar, Fehler von denen der Prüfling un seiner Achse frei
sein sollte.
Anmerkung: Über die von mir ZEMAX-gerechnete Tabelle erkennt
man in Abhängigkeit vom Bündelabstand den eingeführten Astig-
matismus:
Aus dieser Tabelle ergibt sich zwingend die 45-Grad Stellung
des Teilerwürfels und ein möglichst kleiner Bündelabstand von
max 5 mm, wobei diese Teilbündel streng parallel sein müssen,
wie aus einer "alten" Justageanleitung von mir zu ersehen ist.
Ohne diese Parallelität kommt kein richtiges Interferogramm
zustande !!!
Quelle 2
Quote:
Die Licht-Quelle Q: Hierzu können wir z.B. eine Halogenlampe
mit zylindrischer Wendel benutzen, zur Not eine Taschenlampe.
Am besten ist natürlich ein Laser geeignet. Dabei sollten aber
zur Vermeidung von Störinterferenzen alle Oberflächen sorg-
fältig gereinigt ujnd nach der Justierung die vom scharf ge-
bündelten Strahl getroffenen Stellen mit einem Pinsel vom
Staub befreit werden. Ist der Laserstrahl für ein gegebenes
Öffnungsverhältnis zu schmal, so kann er ohne Schaden mit nur
einer Negativ-Linse vor dem Interferometer etwas aufgeweitet
werden.
Anmerkung: Bei manchen Laser-Dioden-Modulen kann man die
Kollimations-Linsen verstellen und bekommt auf diese Art auch
ein etwas dickeres Bündel.
Quelle 3
Quote:
Der Strahlenteilerwürfel W1 sollte eine Kantenlänge von wenigstens
25 mm haben. Nötigenfalls können wir ihn auch ohne Nachteil
selbst anfertigen, indem wir zwei passende Porroprismen
mit weitgehend beliebigem Öl, z.B. Sonnenblumenöl, verkitten.
... sogar den Vorteil, daß auich die vierte Fläche und damit
der Ausgang A2 zugänglich ist.
Anmerkungen: In der Praxis reichen bereits 20 mm Kantenlänge
Quelle 4
Quote:
Die symmetrische Bikonvexlinse L3 hat höchstens 1/20 der Prüflings-
brennweite und 15 mm Durchmesser. Ihre Abblidungs-fehler werden,
wie man sich leicht überlegen kann, automatisch kompensiert,
selbst wenn sie schräg im Strahlgang steht, und ein korrigiertes
System würde keinen Vorteil bringen. Erwähnt sei, daß eine, daß
eine symmtrische Bikonkav-Linse ebenso ihren Zweck erfüllt. und
u.Umständen eine Linse mit einer Planfläche. Diese muß allerdings
genau justiert werden und das Öffnungsverhältnis des Prüflings
darf in diesem Fall 1:10 nicht überschreiten.* -* Muß wegen
eines nur kleinen nutzbaren Bildfeldes des Prüflings der Abstand
P1-P2 sehr klein gehalten werden, so können wir den Durchmesser
der Linse L3 vom Optiker bis nahe an die Mitte heran seitlich
anschleifen lassen.
Anmerkung: Wer diesen Teil liest, kann sich eine genauere Unter-
sucht-ung hinsichtlich der Verkippung sparen. Derartige Versuche
macht man am besten am Kugelspiegel als dem einfachsten und
sichersten Prüfaufbau.
Anders als im Orginal-Text beschrieben ist es sinnvoll, das Inter-
ferometer erst zusammenzubauen und zu justieren, wie in meiner
Anleitung beschrieben: http://rohr.aiax.de/interf.htm
In dieser fest fixierten Anordnung wird das Interferometer mittels
Koordinaten-Tisch bewegt in den 3 Raum-Achsen und einer zusätzlich
Kipp-Möglichkeit.
Beitrag #02
habe diesem Thread die Orginal-Veröffentlichung beigefügt
für alle Interfero-Metriker
Ein paar bisher nicht veröffentlichte Bilder:
Karl-Ludwig Bath vor fünf Jahren zu Beginn unseres Montierungs-Projektes
und der AstroKamera II. Design mit zwei hyperbolischen Flächen auf Haupt-
spiegel und zweilinsiger Korrektor-Fläche. Damit erzielt man ein großes,
ebenes Bildfeld mit der Minimierung des Öffnungsfehlers, Koma und
Astigmatismus. Auf der Grundlage der Wenske Formeln entstand ein
Strahlendurchrechnungsprogramm. Herstellung des opt. Tubus Wolfgang Rohr
Die erste AstroKamera 250/1000 Design Karl-Ludwig Bath, Optik und Fertigung:
Wolfgang Rohr
Die große 17-Zoll F/3.5 AstroKamera II, Desing Bath/Rohr, Optik Wolfgang Rohr
Zusammenbau: Richard Gierlinger, steht jetzt in Namibia.
Zeitraum 1980-2004