F031 Glasweg-Diskussion Glasweg verändert Sekundäres Spektrum
Glasweg-Diskussion
Wie man aus einem farbreinen TMB 100/800 einen Achromaten mit deutlichen Farbeffekten machen kann, zeigt
folgender Bericht, der die Farbreinheits-Diskussion damit etwas relativieren möchte. Mit einem Baader Groß-
feldbino läßt sich ohne den 1.7-fach brennweiten-verlängernden negativen Achromat die anfängliche Farbreinheit
konterkarrieren. Nicht ganz so kritisch ist die Sache bei Verwendung eines Zenith-Prismas, aber auch da ist
dringend ein Zenith-Umlenkspiegel erforderlich, weil dieser Apochromat keine Glasweg-Bauelemente berück-
sichtigt, wie das z.B. das HCQ-Objektiv macht. Jedes Amici-Prisma führt einen Glasweg ein und zerstört damit
die Farbreinheit, wenn sie nicht bereits beim Design berücksichtigt worden ist.
Der Foucault-Test zeigt eindrucksvoll die Situation: Am stärksten bei der Lösung: Bino ohne Korrektor und beim Zenith-
Prisma. Relativ glimpflich kommt der TMB APO beim 1.75-fach brennweiten-verlängernden Glasweg-Korrektor weg, aber
eben deswegen, weil über die Brennweiten-Verlängerung zugleich aus dem f/8 Verhältnis ein f/14 Verhältnis wird, damit
die Schärfen-Tiefe von 0.0699mm (100/800) auf 0.2141 mm ansteigt, und damit die Farbe fast wieder verschwindet, also
auf eine Öffnungszahl zurückgeht, die bereits vor vielen Jahren sehr vernünftig war. Die Farbreinheits-Diskussion wird ja
geradezu forciert über die größen Öffnungen bei Refraktor-Systemen.
Ohne Glas-Wegkorrektur beim Baader Bino schaut dann der Sterntest so aus, wobei die eigentliche "Korrektur" über
die Brennweitenverlängerung entsteht, mehr ist es nicht. Auf diese Weise läßt sich auch mancher Halb-APO oder
Zweilinse opt. etwas "tunen".
Hier der Baader Großfeld-Bino einmal mit Brennweitenverlängerung von 800 auf 1400 mm und ein andermal ohne diese
kleine Linse
Hier das Zenith-Prisma, das ähnlich wie jedes andere Amici-Prisma die Farbreihheit des TMB reduziert.
Ein interessanter Effekt dieser Brennweitenverlängerung ist die Tatsache, daß die leichte Überkorrektur bei e-Linie Grün
reduziert wird, also ausgleichend wirkt, und immer noch eine Index-Zahl von 0.5466 herauskommt. Man wird also Mühe
haben, diesen Fehler am Himmel zu sehen. Durch das Zenith-Prisma geht ebenfalls viel von der Farbreinheit verloren,
trotzdem wäre es an der Grenze, bei der man noch von einem APO sprechen kann mit einer Index-Zahl von 1.0015
Ohne diese Brennweitenverlängerung hingegen schlägt der lange Glasweg eines Binos hart zu und die Farbreinheit landet
in der Gegend eines Scopos oder anderer sich APO-schimpfenden Systeme mit Index 2.3248.
HIer zum Vergleich die Messung des TMB-APOSs, wie auch oberes Foucault-Bild bereits deutlich macht
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Hallo Markus,
das HCQ wurde nur in einer kleinen Serie gebaut und ist mittlerweile verkauft. Ob ein Nachfolger kommt, ist ungewiss. Bei Verwendung eines Zenit-Prismas muß ein Glasweg in das Design mit einbezogen werden. Deshalb gab und gibt es immer wieder Systeme, die nur mit Glasweg perfekt sind. Beim Zeiss APQ hatte ich hier aber schon beide Lösungen.
Zeiss APQ 130/1000 #97755 - Nur mit Glasweg ein Super-APO
Zeiss APQ 130/1000 # 97161 CaF2-Immersions-Optik: Nur mit Glasweg sehr farbrein
Carl Zeiss APQ 100/640 Fluorith APO # 97039 mit Glasweg verwenden
Zeiss APQ # 97003 100/640 mit Glasweg verwenden
Carl Zeiss APQ 100/640 Fluorith APO # 97039 mit Glasweg verwenden
Zeiss APQ # 97003 100/640 mit Glasweg verwenden
Sky-Watcher ED 80/600 Halb-APO besser mit 50 mm Glasweg
Gaußfehler gegen Farblängsfehler Zeiss APQ #011 mit/ohne Glasweg
Ich hatte unlängst noch einen anderen Hersteller, bei dem das Zenitprisma zur Verbesserung der Farbreinheit beitrug.