C056 16-inch - ein unbrauchbarer 16-Zöller
ein unbrauchbarer 16-Zöller
27. Juli 2009 Der Hersteller läßt sich nicht mehr ermitteln. Trotzdem deuten viele Merkmal auf einen Hersteller aus Scaborought hin.
Da wäre besonders auffällig die seltsamen konzentrischen Ringe, also Spiegelzonen, bei denen es mit der Politur nicht geklappt
hat, bzw. auf eine der Schleifstufen der Spiegel nicht richtig ausgeschliffen worden war. Wie das handwerklich zu bewerkstelligen
sei, ist mir ohnehin ein Rätsel.
Die Abbildung in Autokollimation meines Artificial Sky's zeigt eine deutliche Störung der sphärischen Aberration und tritt immer bei
Über- oder Unterkorrektur auf. In diesem Fall eine deutliche Unterkorrektur - und für diesen Fall käme der oben genannte Hersteller
aus Scarborought in Frage. Artificial Sky - Übersicht: Artificial Sky
Eine einzigartige Besonderheit liefert dieses interferometrische Bild. Diese "gezackten" Linien zeigen eine üble Retouche mit Zonen-
Polierern, bei der offenbar völlig das Feingefühl für Spiegel-Herstellung und Spiegel-Testen fehlt.
Intrafokal mit 13 lp/mm in Autokollimation zeigt das RonchiGramm die abfallende Kante und die Unterkorrektur, wobei die äußere
Hälfte des Spiegels besser gelungen erscheint. Aber auch hier tauchen die "Zacken" bei genauer Betrachtung wieder auf.
Ein Foucault-Bild aus dem Krümmungsmittelpunkt mit Linien in der rechten Hälfte, die mit dem Interferogramm korrespondieren.
Der gleiche Spiegel im Doppelpaß unter Foucault. Die ansteigende Mitte steht für Unterkorrektur, die abfallende Kante ist ebenfalls
erkennbar.
Unter diesen Bedingungen fällt der Sterntest ebenfalls sehr seltsam aus: Intrafokal steht ein ausgefranster Rand für abfallende
Kante, aber auch für Überkorrektur, weil beides prinzipiell das Gleiche ist. Da aber die mittlere Hälfte stark unterkorrigiert ist,
drehen sich die Verhältnisse so um, daß auch intrafokal ein Lichtwulst entsteht, wie man gut sieht. Derartige Spiegel kenne ich
von einem ganz bestimmten Hersteller mit höchst seltsamen Meßmethoden.
In diesem Fall erfaßt die Auswertung das Interferogramm nur unzureichend.
Der Astigmatismus wurde bereits abgezogen, weil er hier keine große Rolle spielt, die Unterkorrektur wäre der deutlichere Fehler.
Es verbleiben schmale 0.107 Strehl und in diesem Fall wäre mit dem Feinschliff neu zu starten. Der Spiegel selbst stammt aus
einem Nachlaß, sodaß eindeutige Recherchen nicht mehr möglich sind.