C044 ICS-Galaxy 10 Zoll Dobson
Umsatz oder Qualität - höchst verschiedene Verkaufs-Strategien !
Manche, die sich in der Astro-Szene ihren Lebensunterhalt verdienen, setzen auf Umsatz bzw. Massen-
prouktion - die Kunden machen es ihnen aber auch sehr leicht. Eher selten findet man noch ein ausge-
sprochenes Qualitäts-Bewußtsein, wie folgendes Beispiel zeigt. Jedenfalls prüft ein Tester solche Spiegel
ausgesprochen gern und ist u.a. regelrecht verwundert, welche Genauigkeit und Oberflächen-Güte die
bei ICS eingebauten GSO Pyrex-Spiegel aufweisen. Jedenfalls derart gut, daß man darüber berichten sollte.
So schaut das Endprodukt eines 10-Zoll Newton-Teleskops aus, bei dem die Leistungs ganz entscheidend davon
abhängt, von welcher Qualität der eingebaute Hauptspiegel ist. Vom Vorteil ist auch der geschlossene Tubus, der
die Luftunruhe über dem Hauptspiegel ziemlich eindämmt. Dobsons dieser Größe und Bauart sind noch sehr handlich
und transportabel.
Der wesentliche Teil ist der Hauptspiegel, hier auf dem Prüfstand in 120° Lagerung im Gleichgewicht.
Die erste Prüfung auf Rotations-Symmetrie (oder möglichen Astigmatismus) ergibt einen perfekten Spiegel.
Bei der Gelegenheit auch das typische Streifenmuster einer f/5 Parabel im Krümmung-Mittelpunkt. Bei der Auswertung
sollte der Rand möglichst exakt definiert sein und vor allem der Radius mit einer Genauigkeit von 1 mm bekannt sein.
Der Vorteil dieser Auswertung (neben vielen Nachteilen), man braucht keine weiteren opt. Hilfs-Elemente, die man
rechtfertigen müßte. Der einzige Einfluß wäre lediglich ein durch Lagerung verursachter Astigmatismus, den man bei
diesem Spiegel-Durchmesser nahezu ausschließen kann.
Bereit für dieses Interferogramm (Streifenbild) zeigt sich eine hohe Genauigkeit. Natürlich kann man dieses Streifenbild
auf Null umrechnen. Streifenabstand wäre 1 Lambda der Wellenfront.
Sehr glatt erscheint die Fläche beim Foucault-Test mit gerade mal einer flachen Zone im Randbereich. Die "120°-Spuren"
gehen aufs Konto der Spiegel-Fixierung, sind also normalerweise verdeckt, damit der Spiegel nicht herausfäll.
Lediglich beim Rauhheits-Test erkennt man andeutungsweise die Polier-Technik von GSO, die radial die Parabel
retouchieren.
Der Gegentest über einen Kollimations-Planspiegel. Bei dieser Testanordnung sieht man alle Fehler mit doppelter
Genauigkeit, bei der Kompensations-Testanordnung nur mit einfacher Genauigkeit.
Da sich hier bereits der Kollimations-Planspiegel etwas auswirkt, kann man in diesem Fall den Astigmatismus abziehen,
weil er mit dem Prüfspiegel nichts zu tun hat. Das wäre etwa die Differenz aus Strehl = 0.978(RoC) und Strehl = 0987
(Autokoll) also unter einem Strehl-Punkt und in der Toleranz dieser Streifenbilder. Natürlich sieht man im Doppelpaß sehr
viel exakter auch die bereits genannte flache Zone am Rand, die in der RoC-Auswertung noch verschwindet.