B150 * Goto-Japan GTL doublet ED APO 125/1200 - für visuelle Beobachtung perfekt
Siehe auch Cloudy Night: http://www.cloudynights.com/topic/530917-tak-fc100dl-on-jupiter/page-3
Je größer das Öffnungsverhältnis, umso kleiner muß der Quotient aus dem Sekundären Spektrum und der Schärfen-Tiefe sein, wenn ein System
farbrein sein soll. Weil dieser ED-APO ein relativ kleines Öffnungsverhältnis hat (F/9.6) , bei einer Brennweite von 1200 mm, eignet sich dieser ED-APO
besonders für visuelle Beobachtungen, der durch die reduzierte Rot-Wahrnehmung in der Nacht als besonders farbrein erscheint. Natürlich
läßt sich dieser ED-APO auch als Astro-Kamera einsetzen für die entsprechenden Objekte mit Flattener oder Reducer.
Das Sekundäre Spektrum dieses ED-Zweilinsers wurde a) mit einer Digital 0.001 Meßuhr ermittelt, und b) parallel dazu über die Power/Defokus
in den Farblängsfehler umgerechnet mit fast identischen Ergebnissen. (Wobei man bei der Vermessung eine Serie aus mindestens sechs Durch-
gängen ebenso einhalten und mitteln muß, wie bei der Power-Auswertung der IGramme, die ebenfalls streuen kann, wenn es nicht sorgfältig
durchgeführt wird.)
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Der Artificial Sky Test ist ebenfalls ein Sterntest im Fokus dieses ED-APO's bei Höchstvergrößerung. Dies hat den Vorteil, daß man auf einen Blick
alle optischen Fehler incl. Sphärische Aberration und Sekundärem Spektrum erkennen kann. In diesem Fall ein verschwindender Rest von Astigma-
tismus und der "rote" Beugungsring, der zeigt, daß die Schnittweite Rot etwas weiter hinten liegt. Die Wahrnehmung in der Nacht reduziert das
Rot im Spektrum, sodaß damit die Abbildung noch exakter wird. Rechts eine Abbildung, an der man erkennen soll, wenn ein Refraktor einen "Farb-
Stich" hätte. Siehe auch: http://rohr.aiax.de/Back-APO-Def.jpg
Ganz anders der übliche Sterntest außerhalb vom Fokus: Hier gibt der Farbrand intra- bzw. extrafokal Auskunft darüber, wie farbrein ein Refraktor
ist. Hier läßt sich klar der ED-APO erkennen und auch grobe Fehler wie Über- bzw. Unterkorrektur oder andere Flächen-Auffälligkeiten. Prinzipiell
muß der Sterntest immer im Verbund mit den anderen Test gesehen werden. Und erst bei Übereinstimmung steigt die Gewißheit, daß es sich um
einen bestimmten Fehler-Typ handelt.
Je nach gewählter Vergrößerung fällt das Bild anders aus, mit niedriger Vergrößerung sinkt demzufolge der Informationswert. Artefakte im
jeweiligen Bild lassen sich zurückführen auf verwendete Okulare oder Staubteilchen im Kamera-Objektiv, müssen also nicht unbedingt etwas
mit dem Teleskop selbst zu tun haben. Auch die Kamera-Verschlußzeiten können den Bildeindruck verfälschen. Üblicherweise verwende ich
beim normalen Sterntest immer ein 9 mm Kellner-Okular mit den daraus resultierenden Vergrößerungen.
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Auch der Foucault- und Ronchi-Test kann viel über ein Refraktor-System aussagen. Bei Foucault wäre die Farbverteilung an einer senkrechten Mittelachse
ein Hinweis, daß es sich um einen farbreinen ZweiLinser handelt, dessen Sphärische Aberration im überaus empfindlichen Foucault-Test noch gut zu sehen
ist Diese Sphärische Aberration taucht im Ronchi-Test ebenfalls ganz "zart" wieder auf und ist nur meßtechnisch nachweisbar.
Bei einem Farbauszug dieser beiden Tests wird bei Blau die Überkorrektur sichtbar, während das Optimum offenbar bei Rot liegt, somit der Strehl dort
noch höher sein kann .
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Üblicherweise wird jedoch der Strehlwert in der Hauptfarbe Grün angegeben, entweder bei 532 nm wave, oder hier bei der e-Linie mit 546.1 nm wave.
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Die Wellenfront-Darstellung ...
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Die Energie-Verteilung, genannt Point Spread Function . . .
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Und der Test-Report mit den einsclägigen Daten.
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Wer nach weiteren Informationen sucht, wird hier fündig:
http://www.apm-telescopes.de/en/onstock/goto-japan-gtl125-1200apo-doublet-ed-apo
Leider vermisse ich noch weitere technische Daten - sie werden vermutlich in Kürze nachgeliefert.
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Das Sekundäre Spektrum, also die Anordnung der Spektral-Farben, sowie der Abstände zur HauptFarbe Grün, folgt je nach System bestimmten Gesetzen:
http://r2.astro-foren.com/index.php/de/9-beitraege/01-aeltere-berichte-auf-rohr-aiax-de-alles-ueber-apos/63-gauss-und-farblaengsfehler-bei-interferogrammen
Bei einem Doublet ist dies eine waagerecht liegende Parabel-Kurve mit dem Effekt, daß Grün immer an vorderster bzw. 1 Stelle seinen Farbschnittpunkt
hat, gefolgt von Blau, Gelb und Rot, wenn das Teleskop für die Nacht benutzt werden soll, weil das lange Spektrum in der Nacht kaum wahr-
genommen wird, siehe hier: http://rohr.aiax.de/@Muster_Curve.png
Zur Vermessung der Farbschnittweiten der Spektralfarben kann man entweder eine 0.001 mm Digitale Meßuhr verwenden, indem man jeweils
auf die einzelnen Farben fokussiert und somit die Differenz ausmißt, die bei der Fokussierung entsteht. Oder aber man fokussiert auf die Haupt-
farbe Grün, und wechselt nur noch die Interferenzfilter, wie es in der oberen Reihe des nächsten Bildes gemacht wurde. Dann entsteht mit der
Hauptfarbe Grün beginnend eine Defokussierung bzw. Power, aus der man den Farblängsfehler zu Grün berechnen kann, was hier dargestellt
wird. In beiden Fällen sollte man zu ähnlichen bzw. gleichen Ergebnissen kommen. Beide Verfahren haben jedoch die üblichen Unschärfen:
Mit einer 0.001 Meßuhr wird man über eine Meß-Serie die richtigen Abstände suchen müssen, bei der Umrechnung kommt es auf die sorgfältige
Auswertung der Power in den Farb-Interferogrammen an, auch da kann es zu Streuungen kommen. Wenn beide Verfahren zu unterschiedlichen
Ergebnissen kommen, dann sucht man erst einmal den möglichen Fehler. In diesem Fall bestätigten sich die jeweiligen Ergebnisse.
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Dazu passend die jeweiligen Zahlen
Und zuletzt die daraus ermittelte RC_Index-Zahl. Je nach Tag- oder Nacht-Beobachtung ergibt sich aus der Farb-Wahrnehmung eine andere
"theoretische" RC_Indexzahl, die man wiederum differenzieren muß nach Art der Objekte, die man in der Nacht jeweils beobachtet. Eine
prinzipielle Diskussion läßt sich hier also auch nur eingeschränkt führen.
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Und das 2.Auswertungs-Verfahren über die Umrechnung Power in Farblängsfehler, die an manchen Stellen etwas genauer erscheint.
Über den Stern-Test die Farbsituation erfassen zu wollen, erscheint mir zuwenig reproduzierbar zu sein, weil sich persönliche Erfahrungen
sehr viel schlechter sprachlich überzeugend vermitteln lassen und weil die Farbwahrnehmung auch noch einmal differenziert betrachtet
werden müßte.
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und ein etwas höheres Strehl-Ergebnis bei Rot = 656.3 nm wave.
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www.goto.co.jp/english/corporation/corpo_history.html
http://www.goto.co.jp/english/product/telescope/l_size_telescope.html