B077 Zeiss AS 150-2250 F-15 Nr. 82882
20.02.2007 perfektes Zeiss AS -Schnäppchen
perfektes Zeiss AS -Schnäppchen
Etwa um 1910 wurde das FH Zeiss E Objektiv 200/3500 gebaut mit der Besonderheit, daß die Farben Gelb und grün auf
0.1 mm nahezu zusammenfallen, dahinter kommt rot mit + 0.8 mm und die F_Linie (blau) mit 7.5 mm. Auch bei einem
kleineren Zeiss E FH fällt das blaue Spektrum erheblich "hinten heraus". Daran wird man ein klein wenig erinnert, wenn
man sich das sekundäre Spektrum dieses Zeiss AS Objektiv genauer anschaut. Hier fällt allerdings grün und gelb in
einem Fokus zusammen, während erst rot mit 0.710 dahinter liegt und blau mit 0.925. Durch das kleine Öffnungs-
verhältnis von f/15 entsteht eine relativ lange Schärfentiefe von 0.2457, (was im übrigen die Crux aller großen Öffnungen
bei den Refraktoren ist) und damit entsteht eine Index-Zahl von W_gesamt von 3.3268. Das erste Scopos 80/560,
das den stolzen Aufdruck APO trug, hatte eine Indexzahl von W_gesamt 3.0178 und war zudem nicht sauber zentriert,
was beim vorliegenden Zeiss AS Objektiv keine Diskussion zuläßt. Unter solchen Bedingungen müßte man diesem
AS-Objektiv das Prädikat Voll-Apochromat zubilligen, was er den Mess-Ergebnissen nach natürlich nicht ist. Spätestens
am künstlichen Sternhimmel hat man aber den Eindruck, es mit einem der hochwertigen ED-Gläsern zu tun zu haben.
Der Farblängsfehler fällt selbst bei 750-facher Vergrößerung wenig ins Gewicht, was bei einem anderen Objektiv, das
ich gerade in Arbeit habe, wesentlich deutlicher ausfällt.
Das Objektiv in Lebensgröße mit den Zeiss Insignien
Wie schönh wäre es, wenn man mit einem Point Diffraktion zuverlässige kontrastreiche Interferogramme erzeugen
könnte. Der Wiederentdecker jedenfalls hat zu früh auf den falschen Fuß Heureka gerufen und offenbar den Suiter
auch nicht richtig gelesen. Aus Interesse versuche ich nun abermals zu erkunden, ob man mit dem PDI arbeiten könnte.
Bei aller Liebe: Nur in ganz bestimmten konkreten Zuständen hätte man ein kontrastreiches Streifenbild. Meistens vor
und hinter dem Fokus in Form von Newtonringen. Je näher man jedoch dem Fokus kommt, umso unschärfer werden die
Streifen, obwohl dieser Herr gerne suggeriert: Alles ganz easy. Aus der Serie im Bereich des Fokus erkennt man den
Sachverhalt. Unscharfe Streifenbilder mit vielen Streifen wechseln sich ab mit kontrastreichen Bilder und ganz wenigen
Streifen - aber auch das ist höchst ungenau.
Der violette Farbsaum intrafokal und der gelbgrüne Farbsaum extrafokal läßt den Farbfehler erkennen. Wobei bei
genauem Studieren bereits Entsprechungen mit dem Foucault-Test hinsichtlich der Fläöche erkennbar sind.
Beim Ronchi-Test erkennt man nicht nur den Gaußfehler, sondern über die Anzahl der Streifen von rot und blau im
Vergleich zu grün den Farblängsfehler. (Blau ist grundsätzlich überkorrigiert, rot dagegen unterkorrigiert) In diesem
Fall liegt das perfekte Optimum im gelben Spektrum. Grün ist noch ganz zart überkorrigiert, wie man bei Ronchi und
Foucault erkennt, Rot ist zart unterkorrigiert, und blau deutlich überkorrigiert)
Die Schärfentiefe ergibt sich aus dem Airy-Scheibchen und dem Öffnungsverhältnis und ist als Wert in der Tafel
zu erkennen. Diese Zahl bildet die Einheit, zu der die gemessene Differenz ins Verhältnis gesetzt wird, und die
Index-Zahl ergibt.
Das wäre die Länge des sekundären Spektrums zwischen grün/gelb als Nullpunkt und blau, das am weitesten liegt.
Natürlich würde die g-Linie (violett) noch weiter hinten liegen, spielt aber für den visuellen Bereich keine Rolle mehr.
Das Referenz-Interferogramm bei 587.6 nm wave (gelb)
Das Einlesen des Interferogrammes mit AtmosFringe innerhalb von Sekunden
und ohne lang zu "fackeln" bereits das fertige Ergebnis. Genau so würde man es sich bei den vielen Refraktor-Typen vom
anderen Ende der Welt wünschen, mit denen sich deutsche Händler "recht gut aufgestellt" haben.
Beim künstlichen Sternhimmel sieht man den Blau und Rot-Anteil ein wenig im ersten Beugungs-Ring verschwinden,
jedenfall liefert diese Optik eine sehr schöne Abblildung ab.
Die Störung der ankommenden Wellenfront ist marginal
und hier das Certifikat - um Unterschied zu heute wußte man bei Zeiss, daß man damit Qualität gekauft hatte.
und abschließend die Untersuchung beim künstlichen Sternhimmel in Abhängigkeit vom Öffnungsverhältnis.
Ach, übrigens, der Besitzer bietet dieses Objektiv für 3.500.- Euro zum Verkauf an. Es bleibt nichts bei mir
"hängen", weil es ein Freundschaftsdienst ist.20.02.2007 perfektes Zeiss AS -Schnäppchen
perfektes Zeiss AS -Schnäppchen
Etwa um 1910 wurde das FH Zeiss E Objektiv 200/3500 gebaut mit der Besonderheit, daß die Farben Gelb und grün auf
0.1 mm nahezu zusammenfallen, dahinter kommt rot mit + 0.8 mm und die F_Linie (blau) mit 7.5 mm. Auch bei einem
kleineren Zeiss E FH fällt das blaue Spektrum erheblich "hinten heraus". Daran wird man ein klein wenig erinnert, wenn
man sich das sekundäre Spektrum dieses Zeiss AS Objektiv genauer anschaut. Hier fällt allerdings grün und gelb in
einem Fokus zusammen, während erst rot mit 0.710 dahinter liegt und blau mit 0.925. Durch das kleine Öffnungs-
verhältnis von f/15 entsteht eine relativ lange Schärfentiefe von 0.2457, (was im übrigen die Crux aller großen Öffnungen
bei den Refraktoren ist) und damit entsteht eine Index-Zahl von W_gesamt von 3.3268. Das erste Scopos 80/560,
das den stolzen Aufdruck APO trug, hatte eine Indexzahl von W_gesamt 3.0178 und war zudem nicht sauber zentriert,
was beim vorliegenden Zeiss AS Objektiv keine Diskussion zuläßt. Unter solchen Bedingungen müßte man diesem
AS-Objektiv das Prädikat Voll-Apochromat zubilligen, was er den Mess-Ergebnissen nach natürlich nicht ist. Spätestens
am künstlichen Sternhimmel hat man aber den Eindruck, es mit einem der hochwertigen ED-Gläsern zu tun zu haben.
Der Farblängsfehler fällt selbst bei 750-facher Vergrößerung wenig ins Gewicht, was bei einem anderen Objektiv, das
ich gerade in Arbeit habe, wesentlich deutlicher ausfällt.
Das Objektiv in Lebensgröße mit den Zeiss Insignien
Wie schönh wäre es, wenn man mit einem Point Diffraktion zuverlässige kontrastreiche Interferogramme erzeugen
könnte. Der Wiederentdecker jedenfalls hat zu früh auf den falschen Fuß Heureka gerufen und offenbar den Suiter
auch nicht richtig gelesen. Aus Interesse versuche ich nun abermals zu erkunden, ob man mit dem PDI arbeiten könnte.
Bei aller Liebe: Nur in ganz bestimmten konkreten Zuständen hätte man ein kontrastreiches Streifenbild. Meistens vor
und hinter dem Fokus in Form von Newtonringen. Je näher man jedoch dem Fokus kommt, umso unschärfer werden die
Streifen, obwohl dieser Herr gerne suggeriert: Alles ganz easy. Aus der Serie im Bereich des Fokus erkennt man den
Sachverhalt. Unscharfe Streifenbilder mit vielen Streifen wechseln sich ab mit kontrastreichen Bilder und ganz wenigen
Streifen - aber auch das ist höchst ungenau.
Der violette Farbsaum intrafokal und der gelbgrüne Farbsaum extrafokal läßt den Farbfehler erkennen. Wobei bei
genauem Studieren bereits Entsprechungen mit dem Foucault-Test hinsichtlich der Fläöche erkennbar sind.
Beim Ronchi-Test erkennt man nicht nur den Gaußfehler, sondern über die Anzahl der Streifen von rot und blau im
Vergleich zu grün den Farblängsfehler. (Blau ist grundsätzlich überkorrigiert, rot dagegen unterkorrigiert) In diesem
Fall liegt das perfekte Optimum im gelben Spektrum. Grün ist noch ganz zart überkorrigiert, wie man bei Ronchi und
Foucault erkennt, Rot ist zart unterkorrigiert, und blau deutlich überkorrigiert)
Die Schärfentiefe ergibt sich aus dem Airy-Scheibchen und dem Öffnungsverhältnis und ist als Wert in der Tafel
zu erkennen. Diese Zahl bildet die Einheit, zu der die gemessene Differenz ins Verhältnis gesetzt wird, und die
Index-Zahl ergibt.
Das wäre die Länge des sekundären Spektrums zwischen grün/gelb als Nullpunkt und blau, das am weitesten liegt.
Natürlich würde die g-Linie (violett) noch weiter hinten liegen, spielt aber für den visuellen Bereich keine Rolle mehr.
Das Referenz-Interferogramm bei 587.6 nm wave (gelb)
Das Einlesen des Interferogrammes mit AtmosFringe innerhalb von Sekunden
und ohne lang zu "fackeln" bereits das fertige Ergebnis. Genau so würde man es sich bei den vielen Refraktor-Typen vom
anderen Ende der Welt wünschen, mit denen sich deutsche Händler "recht gut aufgestellt" haben.
Beim künstlichen Sternhimmel sieht man den Blau und Rot-Anteil ein wenig im ersten Beugungs-Ring verschwinden,
jedenfall liefert diese Optik eine sehr schöne Abblildung ab.
Die Störung der ankommenden Wellenfront ist marginal
und hier das Certifikat - um Unterschied zu heute wußte man bei Zeiss, daß man damit Qualität gekauft hatte.
und abschließend die Untersuchung beim künstlichen Sternhimmel in Abhängigkeit vom Öffnungsverhältnis.
Ach, übrigens, der Besitzer bietet dieses Objektiv für 3.500.- Euro zum Verkauf an. Es bleibt nichts bei mir
"hängen", weil es ein Freundschaftsdienst ist.