B052 Farbreiner Lichtenknecker FH 150-1500
http://www.astro-foren.de/showthread.php?p=27479#post27479
http://rohr.aiax.de/lk4.jpg
Bei Lichtenknecker rangieren diese Objektive unter "Objektive aus Sondergläsern für gehobene Ansprüche".
Das dürfte vor ca. 30 Jahren gewesen sein, wobei ein Öffnungsverhältnis von f/10 zur damaligen Zeit bereits
zu den anspruichsvolleren Optiken gehörte. Auch damals mußte man mit den Pfennigen rechnen.
Siehe ersten Link.
Ein derartiges Objektiv steht also zum Verkauf an - sinnvollerweise als Komplett-Lösung und damit sofort einsatzbereit.
Es muß sich also um ein stattliches Gerät handeln, wenn man das folgende Objektiv ins Verhältnis setzt. Der bisherige
Besitzer, dessen Kontakt-Daten unten zu finden sind, steuerte dieses Foto bei.
Die im ersten Link zu findenden Werte für die RC-Indexzahl bei Lichtenknecker reichen bis RC_Index = 28. Somit wäre dieses
Objektiv um einiges farbreiner, wie die üblichen Fraunhofer, die man auch heute noch kaufen kann. Bei LichtenKnecker werden
sie als HA-Objektive geführt.
Diese Sternaufnahme wurde bei hoher Vergrößerung erstellt und bei der Gelegenheit nachzentriert. Der Vollständigkeit halber
zeigt das vorletzte Bild, wie das geht und bereits Bernhard Schmidt erfolgreich angewandt hatte. Dabei aber niemals Metall
auf Glas bringen: Das gibt Scherben - es wird also zu großer Vorsicht geraten.
Der Foucault-Test zeigt einen Restfehler, der nicht unbedingt retouchiert werden muß, aber auf allen Aufnahmen erkennbar ist.
Wenn man das farbige Foucault-Bild in seine RGB-Farben zerlegt, läßt sich zeigen, warum dieses Bild farbig werden muß.
An der Farbverteilung läßt sich wunderbar die Farbreinheit einer Optik studieren.
Auch über die RGB-Zerlegung bei Ronchi lassen sich Farblängsfehler studieren - der Gaußfehler ist vergleichsweise äußerst gering.
Bei FH-Optiken ist der Farblängsfehler erheblich, und aus diesem Grunde müssen im Vergleich zu Grün, die Interferenz-Linien
der jeweiligen Spektralfarben deutlich abkippen. Auch das wäre eine Möglichkeit, den Farblängsfehler zu vermessen, bwz.
die jeweiligen Schnittweiten einzuschätzen. Bezogen auf eine waagrechte Linie ist jedoch das Ausmessen mit einer 0.001 mm
Messuhr die genaueste Methode.
Das Referenz-IGramm bei 546.1 nm wave, der Hauptfarbe Grün.
Die Energieverteilung einer nicht obstruierten Optik.
Deutlich der Öffnungsfehler unabhängig vom Gaußfehler. Ein leichter Astigmatismus kommt hinzu, Koma wurde vorher
nachgebessert.
Und ein Strehlergebnis, das sich durchaus sehen lassen kann.
Hier kurz der Zentriervorgang: Der Poisson Punkt war vorher verschoben in Richtung Distanz-Plättchen Nr. 1 . Durch
vorsichtiges Verdichten läßt sich das korrigieren, da es sich um etwa 1 - 2 Mikron handelt. Bei anderen Objektiven
muß das Verfahren jedesmal neu vorher geprüft werden, damit man nicht das falsche Plättchen staucht.
Für alle Interessenten wären hier die Kontakt-Daten auf ausdrücklichen Wunsch des Verkäufers.