B051 AK 90-1300 Lichtenknecker Optics sehr farbrein

Bei mir schneidet dieses AK 90/1300 mit einer RC-Indexzahl von 2.7933 besser ab, als von Lichtenknecker damals mit
RC-Index = 5.7 angegeben. Der Grund hierfür ist die lange Schärfentiefe von 0.2279, in der der Farblängsfehler ziemlich
verschwindet. Bemerkenswert auch die Anordnung der Farbschnittweiten: Grün als Nullpunkt fällt am kürzesten, gefolgt
von Gelb mit 0.177 mm, gefolgt von Blau mit + 0.356 mm und erst Rot liegt mit 0.917 mm am weitesten hinten. In der
Dunkelheit wird es am wenigsten wahrgenommen und stört deshalb auch am wenigsten. Den Gaußfehler kann man
vernachlässigen, was bei ca. f/14 auch kein großes Problem darstellt. Der Farblängsfehler folgt ziemlich genau dem
Idealverlauf eines Zweilinsers: Bei Blau wären das ca. 0.330 mm, bei Rot ca. 0.584 mm chromatische Aberration.
Erst wenn die von mir gemessene Abweichung doppelt so groß wäre, käme ich auf die von Lichtenknecker angegebene Indexzahl.

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Würde man mit einem Solar Contiuum von Baader sich auf 550 nm wave konzentrieren, dann fallen alle störenden
Spektren (Blau und Rot) abermals weg und man hat einen Schärfegewinn. Vermutlich wäre der Kontrast Booster
bereits hilfreich.

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Der für Achromate typische Farblängsfehler im Sterntest dargestellt. Blau und Rot haben einen längeren Fokus und tauchen intrafokal als
Purpurring auf, extrafokal taucht der gelb-grüne Ring auf.

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Auch beim Foucault-Test teilt die Messerschneide - setzt man sie in die Mitte des sekundären Spektrums - die Farben in blau-rot und gelb-grün.
Über den Ronchi-Test kann man den Gaußfehler darstellen, was hier jedoch nicht zum Tragen kommt. Hauptfehler in diesem Falle wäre ein
unmerklicher Astigmatismus ohne den der Strehl sofort auf 0.98 schnellen würde. (Die Ursache könnte in der Fassung zu suchen sein.)


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Auch nach 30 Jahren hat dieses Objektiv nichts von seiner ursprünglichen Qualität eingebüßt, und ist es wert, wieder eingesetzt zu werden.

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Anhand meines künstlichen Sternhimmels mit den weiter unten ausgemessenen Sternabständen läßt sich das Auflösungsvermögen
rechnen: Theoretisch liegt man im Bereich von 1"53 arcsec Max-Auflösung, über den Abstand von 0.01 mm der Dreiergruppe ergibt
sich ein fast gleichgroßer Winkelabstand von 1"59 arcsec. Die Aufnahme entstand mit einem Interferenz-
Filter.

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