B014 Vixen ED 115 S Vergleich mit TOA
Vixen ED APO 115 S F = 890
Für sich betrachtet wäre dieser Vixen ED Halb-APO ein durchaus praxistaugliches und farbreines Refraktor-Objektiv. Bei
einem Vergleich mit einem TOA 130 S von Takahashi lassen sich dennoch eindeutige Unterschiede herausarbeiten hinsicht-
lich der Farbreinheit zwischen beiden Objektiven. Auch hier sollte deutlich werden, daß alle Versuche diesen Sachverhalt
über einen Poly-Strehl-Wert zu beschreiben an der "Individualität" des jeweiligen Systems scheitert.
Bei einem der Händler würde man diesen Preis entrichten - ein TOA kostet zugegebenermaßen etwas mehr.
Quote:
Vixen ED Refraktor 115 S, 115/890 mm
- zweilinsiges ED Objektiv
- Optik/Tubus
- 2“ Vixen Okularauszug
- Rohrschellen
- Tragegriff
- Montageschiene
- 2549,--
- Tubuskürzung, zur problemlosen Verwendung von Binoansätzen, 2“ Herschelkeile, ect. : 80,--
- Steeltrack 3,5“ Auszug von höchster Qualität mit 1: 10 Untersetzungsgetriebe,
- Verlängerungsringen, inkl. Anpassung von Fernrohrland
- Aufpreis: 390,--
- Hochglanz Speziallackierung in edlem Schwarz:265,--
- Regulärer Komplettpreis: 3284,--
Ein erster Unterschied läßt sich über das jeweilige Foucault-Bild und die intra/extrafokalen Sternscheibchen ausmachen:
Hier er Vixen-ED-APO, tatsächlich ein Halb-APO mit gut sichtbaren Farbeffekten
Nun der TOA von Takahashi, der um einiges farbreiner wirkt im Vergleich zu oberem Bild. In der Anordnung der Farbschnittweiten
wären sie sich zwar identisch und trotzdem entsteht der Unterschied dadurch, daß beim Vixen ED ganz deutlich hinter den
übrigen Farben liegt, während beim TOA gerade Grün, Gelb und Rot sehr nahe beieinander liegen und lediglich Blau etwas mehr
Abstand hat. Mit den Worten von Uwe Quanten zu sprechen geht deshalb bei Vixen das Rot "in den Keller", was in der Haupt-
sache der Farblängsfehler ist und weniger der Gaußfehler, obwohl der Gaußfehler beim Vixen noch ausgeprägt ist, während beim
TOA der Gaußfehler entfällt. Der Gaußfehler wäre beim Vixen bereits im Foucault-Bild erkennbar. Über eine ZEMAX-Simulation
schaut das dann so aus: Gaußfehler: ZEMAX-Simulation von APO-Foucault-Bildern
Auch das Ronchi-Gramm wirkt "bunter" und dokumentiert ein weiteres Mal, welcher der beiden "APOs" die Nase vorn hat.
Den Interferogrammen sind eine leichte Achskoma als Zentrierfehler überlagert: Bei der e-Linie wären es 2%-Punkte Koma, 0.8 %
Punkte Restastigmatismus und 0.5% Punkte sphärische Aberration/Unterkorrektur. Bei der F-Linie wären das 3.2% Punkte über-
korrektur und bei Rot sind das 6.2 % Strehlpunkte Unterkorrektur. Dieser deutliche Gaußfehler kombiniert mit dem Farblängfehler
zieht den Strehlwert in diesem spektralen Bereich auf gerade mal 0.286. Bei anderen ED-APOs "saust" dieser Wert oft sogar auf
0.10 Strehl. Ein Glück, daß Rot in der Dunkelheit eher schlechter wahrgenommen wird, und darauf setzen wohl einige der Optik-
Designer. Die folgende Übersicht zeigt jedenfalls, wieviel an "Point-Spread-Funktion" für Rot noch übrig bleibt bzw. in den Beugungs-
Ringen verschwindet.
Über die Säulen-Diagramm-Darstellung wird deutlich, was mit einem ED-Refraktor geht und dazu im Vergleich mit dem TOA-Triplett, das eindeutig den farbreineren Eindruck erzeugt.
Dem Interferogramm bei 532 nm wave würde man noch den leichten Zentrierfehler ansehen über die kissenförmige Verformung
der ansonsten parallelen Linien.
In dieser Wellenlänge wäre die Energie-Verteilung OK
zum Beweis die Wellenfront-Deformation verursacht über den leichten Zentrierfehler in der Größe von ca. 2%-Strehl-Punkte
Und ein Strehlwert, den viele dieser besseren Halb-APOs haben - das Preis-Leistungs-Verhältnis ist also in jedem Fall gegeben.