H018 2008 Bayerisches Teleskop Meeting unter gutem Stern

BTM 2008 - sehr familiär und Glück mit dem Wetter

siehe auch:
H022 * 2007 Bayerisches Teleskop Meeting - Die spinnen die Römer
http://www.vds-astro.de/
http://www.zellix.de/selbstbau/red.htm
http://www.zellix.de/

Das BTM 2008 fiel diesmal in den Altweiber-Sommer, der den Sternfreunden mindestens zwei
Beobachtungs-Nächte am Freitag und Samstag bescherte. Für mich als Unterfranke sind es
gerade mal 180 km Anreise und das familiär ausgerichtete Teleskoptreffen zieht aus allen
Richtungen die Sternfreunde an. Nicht zu groß, überschaubar, mit den nötigen Einrichtungen
wie Schlafräume, Aufenthaltsraum, Küche am Platz selbst, ist es abgeschirmt und läßt sehr
schöne Beobachtungen zu. Eichstätt liegt ca. 7 km entfernt, wo man sich mit allem Nötigen
versorgen kann, auch Ingolstadt wäre nur ca. 30 km entfernt. Ein zentraler und idealer Stand-
Ort für die Bayerische Astro-Szene. Auf dem gegenüberliegenden Hügel kann man das restaurierte
Römerkastell bewundern, das vor ca. 2000 Jahren den Limes zu schützen hatte. Der Osterberg
ist unter der Obhut der Eichstätter Diözese, weshalb es hier friedlich und gesittet zugeht und man
sich ungestört dem nächtlichen Hobby widmen kann.

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Wer wie ich gegen 12:00 am Freitag anreist, findet die ersten "Frühaufsteher" vor, weil die Nacht bis 5 Uhr
gedauert hat. Martin war gerade beim Frühstück im Aufenthaltsraum, der Platz etwas verwaist mit den
Spuren der vergangenen Nacht.

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Erst im Laufe des Nachmittag fanden sich weitere Sternfreunde ein, während einige ganz Beinharte bereits
vor acht Tagen eingeflogen waren, und in der Zwischenzeit mit der sehr-erfolgreich-Mäuse-fangenden
Platz-Katze Freundschaft geschlossen hatten. Ein paar mal lauschte ich den einschlägigen Schilderungen.

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Zusammen mit den Ingolstädter Sternfreunden organisiert Uli Zehndbauer dieses Teleskoptreffen jetzt schon
zum 11-ten Mal. Dafür sollte man ihm großen Dank aussprechen.
Mit großer Begiesterung verfolgte ich nachts gegen 3 Uhr die moderne Form der Astrofotografie auf seinem
LapTop. ca. 3000.- Euro muß man allerdings schon investieren, bis man das nötige Equippement beisammen
hat. Jedenfalls lange nicht so kräftezehrend, wie wir das vor ca. 30 Jahren noch betrieben haben:
Ge-hyperten Technical Pan 2415, Planlage des Films, Fokussierungs-Probleme, stundenlange Sitzungen
hinter dem Nachführ-Okular, Off-Axis-Guiding, Probleme beim Filmentwickeln ...
Die Astrofotografie funktionert derzeit viel eleganter. Und was man dann nachher im Computer noch alles
zaubern kann. Fanszinierend mit einem Wort. Jedenfalls fand ich den Uli Zehndbauer gerade bei seinen
Frühstücks-Vorbereitungen.

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Manche Sternfreunde kann man ganz schlecht übersehen - also hielt ich sie im Bild fest.

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Herbert Zellhuber, einer der aktivsten unter den Sternfreunden. Seine Webseiten durchzustöbern kann ich jedem nur empfehlen.

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Folgende Szenen animierten mich zum Verweilen. Der Mensch mit Hut - ein Geigenbauer im Hauptberuf - trug
zunächst seltsam anmutende Einzelteile aus Holz auf den Platz, die er kurz danach zu einem Stativ zusammen
schraubte, einer Holzharfe nicht ganz unähnlich. Um seine und dessen Standfähigkeit unter Beweis zu stellen
setzte sich der Geigenbauer erst einmal fröhlich darauf. (Bei mir hätte es vielleicht nachgegeben) Dann
verschwand er wieder, um kurze Zeit wieder mit einem ganz edlen Teil aufzutauchen.

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In nahezu allen Lebenslagen kann man also durch dieses Fernrohr - es ist ja n-u-r ein TAK - Sonne, Mond
und Sterne ins Visier nehmen. Der "Behütete" ist der stolze Besitzer und im Laufe der Zeit scharten sich
einige Neugierige um das Gerät.

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In ganz anderer Weise widmete sich ein anderer Sonnenbeobachter seinem Hobby. Und damit er hinterrücks
nicht fröre, habe ich übergangslos ein kleines Feuer unter seinen Sitz gestellt. Böse Zungen gehaupten, hier
geht ein alter Dobson gerade in Rauch auf.

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Man könnte es meinen, wenn man das nachdenkliche Gesicht von Christoph studiert. Aber kurz darauf bruzzelten
knusprige Würschterln auf der vorherigen Feuerstelle, die letzte Stärkung vor der nächtlichen Schlacht.

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Den Martin Birkmeier findet man am Nachmittag immer in der Nähe seiner knallroten Caravelle, und damit auf
keinem Teleskoptreffen zu übersehen, was die Orientierung enorm erleichtert, wenn man ihn sucht.

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Auch rot ist diese Dobson-Lösung mit einer Fahrradkette. Eine abgefälschte Äquatorial-Plattform die zuverlässig
nachführt.

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Eine Äquatorialplattform zur Nachführung von Dobson-Teleskopen


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Das Sitzproblem löst dieser zusammenklappbare Beobachtungsstuhl.

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auch bei diesem Dobson sind einige sehr pfiffige Ideen verbaut.

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Geld-sparend die rechte Lösung - Hauptsache, es funktioniert.

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Diese Dobson-Variante nur mit Ring, auch hier einige sehr orginelle Details-Lösungen, die mich begeistert haben.

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Dieser Friktions-Antrieb funktioniert über schräggestellte Kugellager. Durch Drehen läßt sich das Fernrohr
feinfühlig fokussieren. Habe ich zum ersten Mal gesehen, diese Lösung - gibt es aber bei Spindel-Bewegungen schon länger.

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Wenn ein Penta-Prisma richtig eingesetzt wird, funktioniert es ähnlich einem Herschel-Keil bzw. -Prisma.
Der größte Teil der Sonnenenergie wird ausgeblendet. Das Prinzip ist jeweils, daß man eine unbelegte
Glasfläche als Spiegel nimmt.

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Etwas günstiger als bei Baader wäre dieses Teil hier zu erwerben: http://www.sonnenfotografie.de/

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So gegen 14:00 waren die ersten wieder putzmunter, wie man es dem Stefan ansieht.

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noch ein letzter Blick zurück, bevor man sich wieder aus dem Staub macht.

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